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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren wenigstens eines Leitungselements an einem Bauteil eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Verfahren zum Montieren von Leitungselementen an Bauteilen von Fahrzeugen, insbesondere Kraftwagen wie beispielsweise Personenkraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Bei einem solchen Verfahren wird das jeweilige Leitungselement mittels wenigstens eines Kabelbinders an dem Bauteil befestigt. Ein solcher Kabelbinder ist beispielsweise bereits der
DE 10 2014 012 510 A1 als bekannt zu entnehmen. Es hat sich gezeigt, dass die herkömmliche Montage von Leitungselementen an Bauteilen mit Hilfe von Kabelbindern aufwendig und somit zeit- und kostenintensiv ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass das Leitungselement auf besonders einfache, zeit- und kostengünstige Weise montiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass das Leitungselement auf besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Weise an dem Bauteil montiert werden kann, ist erfindungsgemäß ein erster Schritt vorgesehen, bei welchem ein erstes vormontiertes Modul bereitgestellt wird. Das erst Modul ist ein vormontiertes erstes Montagemodul, welches das Leitungselement, den am Leitungselement vormontierten Kabelbinder und wenigstens ein mittels des Kabelbinders an dem Leitungselement vormontiertes erstes Rastelement umfasst. Dies bedeutet, dass das Rastelement über dem Kabelbinder an dem Leitungselement gehalten beziehungsweise mit dem Leitungselement verbunden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ferner einen zweiten Schritt, bei welchem ein zweites vormontiertes Modul bereitgestellt wird. Das zweite Modul ist ein zweites Montagemodul, welches das Bauteil und wenigstens ein am Bauteil vormontiertes zweites Rastelement umfasst. Dies bedeutet, dass das zweite Rastelement an dem Bauteil gehalten ist. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen dritten Schritt, welcher vorzugsweise zeitlich nach dem ersten Schritt und zeitlich nach dem zweiten Schritt durchgeführt wird. Bei dem dritten Schritt werden die Rastelemente verrastet, wodurch das Leitungselement über den Kabelbinder und die Rastelemente am Bauteil befestigt werden. Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Idee zugrunde, das jeweilige Modul, insbesondere von einem Lieferanten, vormontieren und im vormontierten Zustand bereitstellen zu lassen. Daraufhin kann das Leitungselement beispielsweise von einer Person auf besonders einfache Weise am Bauteil montiert werden, indem die Person die Rastelemente auf besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Weise verrastet. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in kurzer Zeit eine bedarfsgerecht verlaufende Leitungsverlegung dargestellt werden, da die Module bereits vormontiert sind und in vormontiertem Zustand bereitgestellt werden, woraufhin die Rastelement nur noch miteinander verrastet werden müssen, um dadurch das Leitungselement am Bauteil zu montieren.
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Bei dem Bauteil handelt es sich beispielsweise um ein Verkleidungselement des Fahrzeugs. An dem Verkleidungselement, welches beispielsweise eine Dachverkleidung ist, kann das Leitungselement mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einfache und kostengünstige Weise montiert werden. Bei dem Leitungselement handelt es sich beispielsweise um eine elektrische oder pneumatische Leitung zum Übertragen von elektrischem Strom beziehungsweise zum Führen von Luft. Selbstverständlich kann das Leitungselement auch als andere Leitung ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; Diese zeigen in:
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1 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Draufsicht auf eine Halteanordnung eines Leitungselements an einem Bauteil eines Fahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform, bei welcher das Leitungselement mittels einer Mehrzahl von Kabelbindern an dem Bauteil befestigt ist;
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2 eine schematische Perspektivansicht auf Rastelemente der Halteanordnung gemäß der ersten Ausführungsform;
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3 eine schematische Perspektivansicht auf die Rastelemente gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
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4 eine schematische Seitenansicht auf eines der Rastelemente.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen und perspektivischen Draufsicht eine Halteanordnung eines Leitungselements 10 an einem Bauteil 12 für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, wie beispielsweise einen Personenkraftwagen. Das Leitungselement 10 ist beispielsweise eine elektrische Leitung zum Übertragen von elektrischem Strom. Alternativ ist das Leitungselement 10 beispielsweise eine Leitung, welche von einem Fluid wie beispielsweise einem Gas oder Flüssigkeit durchströmbar ist, so dass das Fluid mittels der Leitung geführt werden kann. Insbesondere kann das Leitungselement 10 als pneumatische und somit von einem Gas beziehungsweise Luft durchströmbare Leitung sein. Das Bauteil 12 ist beispielsweise ein Verkleidungselement, welches beispielsweise im Bereich eines Daches des Fahrzeugs zum Einsatz kommt. Somit kann das Bauteil 12 beispielsweise als Dachverkleidung ausgebildet sein.
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Aus 1 ist erkennbar, dass bei der Halteanordnung das Leitungselement 10 mittels mehrerer Halteeinrichtungen 14 an dem Bauteil 12 gehalten und somit montiert ist, wobei – wie in Zusammenschau mit 2 erkennbar ist – die jeweilige Halteeinrichtung 14 einen Kabelbinder 16 aufweist. Dadurch ist das Leitungselement 10 mittels der jeweiligen Kabelbinder 16 der jeweiligen Halteeinrichtungen 14 an dem Bauteil 12 gehalten und somit montiert. Dabei zeigen 1 und 2 eine erste Ausführungsform der Halteanordnung. 3 zeigt eine Halteeinrichtung 14 gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei die Unterschiede zwischen den Ausführungsformen im Folgenden noch erläutert werden.
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Üblicherweise ist es im Rahmen eines Verfahrens zum Montieren des Leitungselements 10 am Bauteil 12 vorgesehen, dass an das Bauteil 12 Befestigungsplatten geklebt werden. Dann wird das Bauteil 12 mit den an das Bauteil 12 geklebten Befestigungsplatten bereitgestellt. Daraufhin bestückt beispielsweise eine Person die Befestigungsplatten mit jeweils einem Kabelbinder. Im Anschluss daran richtet die Person einen Leitungssatz und somit das Leitungselement 10 aus und fixiert das Leitungselement 10 von Hand mit Hilfe der Kabelbinder an dem Bauteil 12. Hierzu werden jeweilige Enden der Kabelbinder ineinandergesteckt, so dass die Enden miteinander verrastet werden. Ein jeweiliges überstehendes Ende kann dann von der Person mit Hilfe einer Zange abgeschnitten werden. Diese üblicherweise vorgesehene Montage des Leitungselements 10 am Bauteil 12 ist aufwendig und somit zeit- und kostenintensiv.
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Um eine besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Montage des Leitungselements 10 am Bauteil 12 zu realisieren, ist es nun bei einem ersten Schritt eines alternativen Verfahrens vorgesehen, dass ein erstes vormontiertes Modul 18 bereitgestellt wird. Das erste vormontierte Modul 18 umfasst das Leitungselement 10 und die am Leitungselement 10 vormontierten Kabelbinder 16. Ferner umfasst das vormontierte Modul 18 mittels der jeweiligen Kabelbinder 16 am Leitungselement 10 vormontierte erste Rastelemente 20. Besonders gut aus 2 und 3 ist erkennbar, dass die jeweilige Halteeinrichtung 14 das jeweilige erste Rastelement 20 und ein damit korrespondierendes, zweites Rastelement 22 umfasst. Im Rahmen des ersten Schritts werden der jeweilige Kabelbinder 16 und das jeweilige erste Rastelement 20 und die jeweilige Halteeinrichtung 14 am Leitungselement 10 vormontiert, indem das erste Rastelement 20 über den zugehörigen Kabelbinder 16 am Leitungselement 10 befestigt beziehungsweise mit dem Leitungselement 10 verbunden wird.
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Bei einem zweiten Schritt wird ein zweites vormontiertes Modul 24 bereitgestellt. Das zweite vormontierte Modul 24 umfasst das Bauteil 12 und die jeweiligen, am Bauteil 12 vormontierten zweiten Rastelemente 22 der jeweiligen Halteeinrichtungen 14. Im Rahmen des zweiten Schritts werden beispielsweise die jeweiligen zweiten Rastelemente 22 der Halteeinrichtungen 14 am Bauteil 12 befestigt, indem beispielsweise das jeweilige zweite Rastelement 22 mit dem Bauteil 12 verklebt wird.
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Bei einem sich beispielsweise zeitlich an den ersten Schritt und an den zweiten Schritt anschließenden dritten Schritt werden die jeweiligen Rastelemente 20 mit den jeweiligen korrespondierenden Rastelementen 22 verrastet, wodurch das Leitungselement 10 über die Kabelbinder 16 und die Rastelemente 20 und 22 am Bauteil 12 befestigt wird.
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Aus 2 und 3 ist erkennbar, dass bei den unterschiedlichen Ausführungsformen das gleiche zweite Rastelement 22 zum Einsatz kommt, welches auch in 4 gezeigt ist. Die Ausführungsformen unterscheiden sich dabei hinsichtlich des ersten Rastelements 20, wobei sich beispielsweise das erste Rastelement 20 gemäß der ersten Ausführungsform hinsichtlich seiner Geometrie vom ersten Rastelement 20 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet.
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Aus 4 ist besonders gut erkennbar, dass das zweite Rastelement 22 einen Raststift 26 umfasst, welcher auch als Rastzapfen bezeichnet wird. Ferner weist das zweite Rastelement 22 eine Befestigungsplatte 28 auf, welche mit dem Raststift 26 verbunden, insbesondere einstückig mit dem Raststift 26 ausgebildet, ist. Die Befestigungsplatte 28 ist ein Tellerkopf, mittels welchem das zweite Rastelement 22 am Bauteil 12 angeklebt wird. Der Raststift 26 weist eine Längserstreckungsrichtung auf. Ferner weist der Raststift 26 eine Mehrzahl von in Längserstreckungsrichtung des Raststifts 26 aufeinander folgenden Rastnuten 30 auf, welche eine Rastkontur 32 bilden, mit welcher das jeweilige erste Rastelement 20 verrastet werden kann beziehungsweise verrastet wird. Vorliegend verlaufen die Rastnuten 30 zumindest im Wesentlichen parallel zueinander. Die Rastnuten 30 bilden dabei jeweilige, aufeinander folgende Raststufen, mit welchen das erste Rastelement 20 verrastet werden kann.
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Aus 2 ist erkennbar, dass das erste Rastelement 20 eine Lasche 34 aufweist, welche wiederum eine als Durchgangsöffnung ausgebildete Rastöffnung 36 aufweist. In die Rastöffnung 36 ragen vorliegend zungenförmige Rastnasen 38, welche mit der jeweiligen Rastnut 30 verrastet werden können. Hierzu wird der Raststift 26 entlang seiner Längserstreckungsrichtung in die Rastöffnung 36 eingesteckt, so dass die Rastnasen 38 in Eingriff mit wenigstens einer der Rastnuten 30 kommen kann. Durch das Eingreifen der Rastnasen 38 in wenigstens eine der Rastnuten 30 werden die Rastelemente 20 und 22 miteinander verrastet, wodurch die Rastelemente 20 und 22 formschlüssig zusammenwirken. Dadurch ist das Rastelement 20 mit dem Rastelement 22 verbunden, so dass insgesamt das Leitungselement 10 über den Kabelbinder 16 und die Rastelemente 20 und 22 an dem Bauteil 12 befestigt und somit montiert wird. Insgesamt ist es mittels der Halteeinrichtung 14 und der Verwendung der vormontierten Module 18 und 24 möglich, das Leitungselement 10 auf einfache Weise zu verlegen.
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Das Rastelement 22 ermöglicht dabei ein automatisiertes Kleben, so dass das jeweilige zweite Rastelement 22 beispielsweise automatisiert, insbesondere mit Hilfe eines Roboters, automatisiert oder aber mittels eines Handwerkzeugs an das Bauteil 12 angeklebt werden kann. Ferner weist das Rastelement 22, insbesondere die Befestigungsplatte 28, außenumfangsseitig eine runde Form auf, so dass ein Ausrichten des Rastelements 22, das heißt eine Bewegung des Rastelements 22 in eine vorgegebene Lage nicht erforderlich ist. Ferner weist das Rastelement 22 eine nur geringe Bauteilhöhe und Bauteilbreite auf, so dass das Rastelement 22 und somit die Halteeinrichtung 14 insgesamt auch in engen Bauräumen verwendet werden kann. Außerdem können scharfe Ecken und Kanten des jeweiligen Rastelements 20 und 22 vermieden werden, wodurch Beschädigungen des Leitungselements 10 vermieden werden können. Des Weiteren können unterschiedliche Arten von Kabelbindern mit den Rastelementen 20 und 22 verwendet werden, wodurch eine bedarfsgerechte und einfache Montage darstellbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014012510 A1 [0002]