DE102016003698A1

DE102016003698A1 - Fußbetätigte Deckelöffnungsvorrichtung für Müllgroßbehälter

Info

Publication number: DE102016003698A1
Application number: DE102016003698.2A
Authority: DE
Inventors: Tobias Cornelius Fink
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-03-24
Filing date: 2016-03-24
Publication date: 2017-09-28
Anticipated expiration: 2036-03-25
Also published as: DE102016003698B4

Abstract

Die Erfindung beschreibt eine fußbetätigte Deckelöffnungsvorrichtung für Müllgroßbehälter. Die Vorrichtung verfügt über ein Pedal 1, dass an der Mülltonnenlaufradachse befestigt ist und über ein mehrteiliges Zuggestänge 2.1, 2.2 mit einem Deckelöffnungshebel 3.1, welcher am Mülltonnenhandgriff angebracht ist, verbunden ist und bei krafteinwirkender Absenkung des Pedals 1, den Mülltonnendeckel über auswechselbare Hebelöffel 3.3 aufhebelt. Signifikant für die Erfindung ist die variable Anpassung des Systems an die verschiedenen, auf dem Markt befindlichen Mülltonnentypen. Für diese Anforderung weist die Erfindung längenverstellbare, auswechselbare und deformierende Elemente auf.

Description

Anwendungsgebiet:
Fußbetätigte Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des Deckels von Müllgroßbehältern.
Zweirädrige Müllgroßbehälter nach Din EN 840 werden für vielerlei Zwecke der Entsorgung von Abfällen verwendet. So sind sie anzutreffen als Entsorgungsbehältnis für jegliche Hausabfälle, in Krankenhäusern als Sammelbehälter für Medikamente, medizinische Einwegprodukte etc. Weiter werden diese Behälter in der Gastronomieküche eingesetzt als direktes Abfallsammelbehältnis.
Bei allen Einsatzszenarien ist die Vermeidung von Keim und Bakterienweitergabe sehr wichtig. Den Mülltonnendeckel ständig mit den Händen anfassen zu müssen, um weiteren Abfall in das Behältnis einzufüllen, gefährdet die Einhaltung der Hygienerichtlinien bspw. HACCP.
So werden die Deckel einer Mülltonne täglich von zahlreichen Menschen angefasst und spätestens bei der Müllabfuhr mit sämtlichen Keimen und Bakterien kontaminiert. Hinzu kommt, dass diese Deckel im Grunde niemals gereinigt werden. Bei einer durchschnittlichen Lebenszeit einer nach DIN EN 840 gearteten Mülltonne von 15 Jahren ist dies ein untragbarer Zustand, welcher nur durch ein fußbetätigtes Öffnen des Mülltonnendeckels gelöst werden kann.
Stand der Technik:
Fußbetätigte Mülltonnendeckel sind insbesondere bei kleinen Haushaltsmülltonnen in Küche und Bad bekannt. Es sind zwei verschiedene Grundprinzipien zu beobachten.
Prinzip 1: Durch die fußbetätige Abwärtsbewegung des Fußpedals wird das Fußpedal über ein Drehlager umgelenkt und die Kraft in einen Druckstab eingeleitet, welcher den Mülltonnendeckel nach oben drückt und somit öffnet. Hierzu bedarf es einer starren Stange welche die Schubkraft übertragen kann.
Prinzip 2: Durch die fußbetätigte Abwärtsbewegung des Fußpedals wird ein Zugelement (Stab oder Seil) gezogen, welches über eine Umlenkwippe in Deckelnähe den Deckel der Mülltonne aufhebelt.
Das Prinzip der Variante 2 wurde übertragen auf Müllgroßbehälter in DE3701270 A1 dargelegt. Weiter ist das Grundprinzip in US000002254898A und US000001791766A dargestellt.
Nachteile des Standes der Technik:
Der Erfindung liegt die Feststellung zu Grunde, dass die auf den zitierten Patentschriften basierenden Systeme nicht universell an den herstellerspezifischen unterschiedlichen Tonnenvarianten, welche in der Din EN 840 festgelegt sind, Endnutzerfreundlich anzubringen sind. Es müsste für jede Tonnengröße und Herstellertype ein speziell gefertigtes System erstellt werden, was eine wirtschaftliche Umsetzung des Systems deutlich mindert und sich bis dato auch kein System im Markt etabliert hat, obwohl dieses Gesamtthema bereits seit über 30 Jahren in der Mülltonnen produzierenden Branche bekannt ist und versucht wurde zu lösen.
Zwar sieht die klassische Din En 840 Mülltonne aller Fabrikate für den Laien identisch aus, jedoch unterscheiden sie sich in ihrem Detailaufbau dahingehend wesentlich, sodass eine Montage einer universellen Deckelöffnungsgestänge-Konfiguration, welche den bisherigen Konstruktionen folgt, nicht möglich ist. Je nach Tonnentyp bedarf es individueller Anpassungen, welche die Anbringung und Funktionstüchtigkeit ermöglichen. Erschwerend kommt für die Konstruktion eines universell montierbaren Deckelöffnungssystems hinzu, dass die Mülltonnen von Kommunen oder Entsorgungsunternehmen den Bürgern zur Verfügung gestellt werden und diese als Leihgabe weder dauerhaft verändert geschweige denn durch Montagebohrungen, Verkratzen etc. beschädigt werden dürfen.
Ein weiterer Nachteil ist der im Verhältnis zur eigentlichen Mülltonne unverhältnismäßig hohe Herstellungsaufwand aller bisherigen Systeme.
Insbesondere für den Endverbraucher können diese bisherigen speziellen Lösungen keine adäquate Lösung bieten, da jedem Haushalt Aufgrund der vorgeschrieben Mülltrennung 3–5 Tonnen nach Din EN 840 zur Verfügung stehen. Jedoch sind diese Tonnen keineswegs typ bzw. baugleich. Unterschiede in Höhe, Volumen, Deckelgelenkposition führen dazu, dass ein bisheriges System evtl. mit einer dieser Tonnen funktionieren könnte, jedoch niemals mit jeder.
Dieser Zustand, der notwendigen Fachkenntnis über Mülltonnen, kann keinem Nutzer zugemutet werden.
Lösung der Aufgabe:
Es kann nur ein adaptives System eine Lösung darstellen, welches die Tonne nicht beschädigt, an die Tonnengeometrie variabel anpassbar und ggf. zu entfernen ist. Ein derartiges System weist 3 Komponententeile auf: 1. Fusspedal, 2. längenverstellbare Zugstabeinheit, 3. Umlenkhebel mit variabler Griffleistenanpassung und austauschbaren oder längenverstellbaren Deckelanhebeeinheiten.
Für eine wirtschaftliche Akzeptanz wird es notwendig sein, sämtliche Komponenten des Systems so auszulegen, dass sie im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt werden können und somit zur Mülltonne ein materialitätsspezifisches Äquivalent bilden.
Weiter sollte die Montage der einzelnen Elemente miteinander, als auch an der Tonne selbst werkzeugfrei erfolgen, da ein solches System in der Praxis nachgerüstet werden muss und somit ein verschrauben der einzelnen Teile einen zu hohen Aufwand und Sachkenntnis erfordern würde.
Vorteile:
Ein solches System ermöglicht es dem Nutzer, sämtliche Mülltonnen mit einer fußbetätigten Deckelöffnungsvorrichtung nachträglich auszustatten, unabhängig der individuellen Detailunterschiede der über 100 auf dem Markt befindlichen Mülltonnenvarianten.
Somit kann diese Erfindung dazu beitragen, in den aufgeführten Einsatzszenarien der Mülltonne eine Weiterverbreitung von Krankheitserregern vorzubeugen.
Neben dem hygienischen Vorteil bietet das Öffnen des Deckels über ein Fußpedal einen Bedienkomfort, welcher den Einwurf von Müllsäcken in die Tonne erleichtert. Gerade für Personen unter 1,60 m Körpergröße ist das Hochwuchten von Müllsäcken und das dafür gleichzeitige Aufhalten des Deckels sehr unkomfortabel. Dies wird mit dieser Erfindung wesentlich erleichtert.
Ausführungsbeispiel:
Die klassische Din EN 840 Mülltonne ist in den Größen 60, 80, 120, 240, 360 L erhältlich. Jedoch definiert nicht nur die reine Literangabe die Abstände in 1 und 2 zwischen A-B, und B-D sondern auch das individuelle Design der zahlreichen internationalen Mülltonnenhersteller. Daher ist es notwendig, den Abstand B-D, sowie den Griffleisten-Durchmesser G mittels veränderbaren Parametern an der angezeigten Deckelöffnungsvorrichtung 3 variabel zu gestalten.
Damit ein stetig festes Umgreifen des Mülltonnengriffs 4(B), dessen Griffdurchmesser (G) bei den auf dem Markt spezifischen Tonnen zwischen 22 mm–34 mm beträgt, gewährleistet werden kann, ist eine neuartig geformte Klemmfeder 4 u. 5 (3.1.1) u. (3.1.2) notwendig welche den Mülltonnengriff B zwischen den Berührungspunkten 4 3.1.1, 3.1.2, 3.1.3 umfasst. Dazu weichen die beiden speziell gebogenen Klemmflügel 4 (3.1.1) u. (3.1.2) dem Tonnengriff aus, und klemmen ihn ein. Dies ist möglich durch die materialspezifischen Eigenschaften von PE-HD. Es ist Denkbar auch andere Kunststoffarten zu verwenden. Neben dem reinen Umgreifen weist diese Klemmfeder auch die Funktion eines Gelenks auf. Somit darf der Anpressdruck nicht zu hoch sein, da sonst die für die Funktion notwendige Drehbewegung nicht möglich ist. Ebenfalls kann durch den Materialeinsatz von PE-HD und dessen selbstfettenden Eigenschaften gewährleistet werden, dass der Mülltonnengriff zwischen den Berührungspunkten zwischen 3.1.1, 3.1.2, 3.1.3 nicht beschädigt wird.
Um den individuellen Abstand zwischen den Punkten B-D zu realisieren, kommen austauschbare Hebelöffel 5 3.3.1–3 mit verschiedenen Längen zum Einsatz. Diese werden in den Deckelöffnungshebel 3.1 in die dafür vorgesehene Aussparung 5 3.1A eingesetzt. Zur Arretierung der Hebelöffel 6 3.3.1–3 wird ein Verbindungselement 3.2 in die Punkte 3.1A und 3.1B geführt, welches mittels Schnapphaken auf der gegenüberliegenden Seite einrastet und somit die Teile 3.1, 3.2, 3.3 zusammen hält.
Als weitere Funktion dient das Verbindungselement (3.2) zur Versteifung des Deckelöffnungshebels (3.1) um bei einem Öffnungsvorgang den Biegekräften um Punkt 3.1.3 entgegenzuwirken.
Ein in 3 (2.1 2.2) gezeigtes Zugelement 2 sollte mindestens 2, vorzugshalber 3 zueinander verstellbare Elemente aufweisen. Durch die in 2.1 ausgebildeten Rasthaken 2.1A kann in Kombination mit dem mittleren Zugelement 2.2 über dessen Rastpunkte 2.2A eine formschlüssige Verbindung erstellt werden. Durch Versetzen der Rasthaken 2.1A in den Rastpunkten 2.2A können bis zu 5 verschiedene Längen des gesamten Zugelements 2 generiert werden. Durch diese Längenverstellung kann eine ideale Länge für die auf dem Markt befindlichen Tonnengrößen generiert werden.
Verbunden werden Fußpedal 1 und Deckelöffnungshebel 3 mittels Zugelement 2 und den an dessen Enden befindlichen Schnappfedern 2.1B. Diese weisen ebenfalls eine besondere Form auf, da sie aufgrund der Stufe 2.1C in Kombination mit den Aussparungen in 3.1C und 1.A quer zur Schnappfederverbindung auftretende Zugkräfte aufnehmen und die notwendige Funktion einer drehbaren Achse übernehmen.
Das Fußpedal 1 wird mittels bekannter Schnappfeder 3 1.B an der Radachse befestigt und zwischen Rad und Tonne nach vorne geführt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 3701270 A1 [0008]
US 000002254898 A [0008]
US 000001791766 A [0008]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

Din EN 840 [0002]
DIN EN 840 [0004]
Din EN 840 [0009]
Din En 840 [0010]
Din EN 840 [0012]
Din EN 840 [0020]

Claims

Fußbetätigte Deckelöffnungsvorrichtung für Müllgroßbehälter dadurch gekennzeichnet, 1) dass ein in der Länge verstellbares Zugelement (2) das Fußpedal (1) mit dem Deckelöffnungshebel (3) verbindet 2) dass das längenverstellbare Zugelement (2) vorzugsweise aus 2, höchstvorzugsweise aus 3 Teilen besteht 3) dass das längenverstellbare Zugelement (2) besonders geartete Schnappverbindungen aufweist welche über einen vorgelagerten Steg (2.1C) 7 Scherkräfte aufnehmen kann. 4) dass das Zugelement 2 mittels besonderer Schnappfederverbindung (2.1B) mit dem Fußpedal (1) und Deckelöffnungshebel (3) verbunden wird. 5) dass die einzelnen Zugelementteile (2.1 u. 2.2) mittels Rastelemente (2.1A u. 2.2A) miteinander verbunden werden. 6) dass es über einen Deckelöffnungshebel (3) verfügt welcher über speziell geformte Schnappfedern (3.1.1 u. 3.1.2) verfügt. 7) dass es über einen Deckelöffnungshebel (3) verfügt welcher über vorzugsweise längenverstellbare Hebelöffel, höchstvorzugsweise über austauschbare Hebelöffel (3.3.1–3) verfügt. 8) dass ein Verbindungselement (3.2) den Deckelöffnungshebel (3.1) mit dem Hebelöffel (3.3) verbindet 9) dass es aus Kunststoff, vorzugsweise aus PE gefertigt ist. 10) dass es ohne den Einsatz von Werkzeug montiert und an der Mülltonne angebracht werden kann.