DE102016003278A1

DE102016003278A1 - Mehrlagenverbund für eine einrichtung zur thermischen isolierung, isoliervorrichtung sowie paneel zur thermostatischen isolierung

Info

Publication number: DE102016003278A1
Application number: DE102016003278.2A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-03-18
Filing date: 2016-03-18
Publication date: 2017-09-21

Abstract

Ein Mehrlagenverbund (100) für eine Einrichtung zur thermischen Isolierung umfasst zwei Folien (10) und (12) mit Abstandsmitteln (14) zum Bewahren eines Abstandes dazwischen. Jede Folie weist eine zu einer ersten Außenseite des Mehrlagenverbundes (100) hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht (18) und zu den Abstandsmitteln (14) hin eine Wärmestrahlung absorbierende Schicht (20) auf. Durch die Abstandsmittel (14) ist zwischen den beiden Folien, also zwischen den Wärmestrahlung absorbierenden Schichten, Luft befindlich. Der Mehrlagenverbund (100) kann insbesondere bei einer Isoliervorrichtung in Verbindung mit einer hoch stabilen Trägereinrichtung (200) eingesetzt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Mehrlagenverbund für eine Einrichtung zur thermischen Isolierung auf Strahlungsbasis. Sie betrifft auch eine Isoliervorrichtung zur Anbringung auf Böden oder an Wänden, Decken oder Dächern von Gebäuden oder Fahrzeugen oder sonstigen Objekten, bei denen ein dünner, aber extrem stabiler Aufbau zur thermischen Isolierung oder Strahlungsisolierung notwendig oder zumindest vorteilhaft ist. Schließlich betrifft die Erfindung ein Paneel zur thermostatischen Isolierung von Böden, Wänden, Decken oder Dächern von Gebäuden oder Fahrzeugen.
Aus der DE 10 2013 018 016 A1 ist eine Isoliervorrichtung bekannt, dort als Strahlungs-Isolier-Paket bezeichnet, wie sie bei der Isolierung auf Strahlungsbasis – bekannt als „Dämmung” – von Außenbauteilen wie Wänden, Decken, Böden und Dächern einsetzbar ist. Der Aufbau dieser Isoliervorrichtung aus der DE 10 2013 018 016 A1 ist der Folgende: Eine erste Schichtgruppe ist als Folienverbund ausgebildet. Zum Innenraum des Gebäudes hin umfasst dieser Folienverbund eine reflektierende dünne Schicht, vorzugsweise aus aluminiumbedampftem Ethylen. Als Trägerschicht ist insbesondere eine Luftpolsterfolie aus Polypropylen vorgesehen. Auf der der reflektierenden dünnen Schicht abgewandten Seite der Luftpolsterfolie ist eine tiefschwarze Deckfolie vorgesehen, die strahlungsabsorbierend ist. Dieser Folienverbund ist mittels Einsatzes von vorzugsweise punktuell Abstand haltenden Holzklötzen über einem sogenannten Reflexionsraum angeordnet. Darauf folgen nochmals derselbe Folienverbund und ein weiterer Reflexionsraum bereitgestellt durch punktuell Abstand haltende Holzklötze.
Der Folienverbund aus der DE 10 2013 018 016 A1 soll einerseits Wärmestrahlung reflektieren und andererseits solche Wärmestrahlung, die nicht reflektiert wird, absorbieren und dadurch für eine Erwärmung der vorgesehene Reflexionsräume sorgen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus der DE 10 2013 018 016 A1 bekannte Anordnung weiter zu verbessern.
Die Aufgabe wird durch einen Mehrlagenverbund mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst, durch eine Isoliervorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 7 gelöst, und durch ein Paneel mit den Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind. in den Unteransprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Mehrlagenverbund für Einrichtungen zur thermischen Isolierung oder Strahlungsisolierung umfasst eine erste Folie und eine zweite Folie und Abstandsmittel zum Bewahren eines Abstandes zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie. Die erste Folie weist eine zu einer ersten Außenseite des Mehrlagenverbundes hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht auf sowie zu den Abstandsmitteln hin eine Wärmestrahlung absorbierende Schicht. Die zweite Folie weist eine zu einer zweiten Außenseite des Mehrlagenverbundes hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht auf und zu den Abstandsmitteln hin eine Wäremstarhlung absorbierende Schicht. Die Abstandsmittel sind so ausgebildet und bezüglich den Folien so angeordnet, dass zwischen der ersten und der zweiten Folie Luft befindlich ist, vorzugsweise darin eingeschlossen ist.
Die Erfindung löst sich von dem Gedanken aus der DE 10 2013 018 016 A1 , zwischen der Wärmestrahlung reflektierenden und der Wärmestrahlung absorbierenden Schicht zwingend Luft anzuordnen, wie dies durch die Luftpolsterfolien aus Polypropylen geschieht. Stattdessen ist eine Doppelung des Schichtaufbaus vorgesehen (erste und zweite Folie jeweils mit reflektierender und absorbierender Schicht), und die Luft befindet sich zwischen den beiden Wärmestrahlung absorbierenden Schichten der beiden verschiedenen Folien. Die Abstandsmittel haben die Aufgabe, das Vorhandensein von Luft zu ermöglichen. Der erfindungsgemäße Mehrlagenverbund kann insgesamt dünner ausgebildet sein, als es der aus der DE 10 2013 018 016 A1 bekannte Folienverbund mit der Luftpolsterfolie ist. So wird der Gesamtaufbau insgesamt dünner. Dadurch, dass die Luft jeweils zwischen zwei Wärmestrahlung absorbierenden Schichten angeordnet ist, kann die absorbierte Wärme von der Folie unmittelbar an die Luft zwischen den beiden Folien abgegeben werden.
Die Abstandsmittel umfassen in einer bevorzugten Ausführungsform ein Gewebe oder ein Geflecht, vorzugsweise unter Verwendung von Jutefäden. Ein Gewebe oder Geflecht ist sehr einfach zwischen zwei Folien einsetzbar. Ein Gewebe oder Geflecht kann sehr dünn sein und dennoch das Vorhandensein von Luft zwischen den beiden Folien gewährleisten. Jutefäden sind kostengünstig und zugleich wegen ihrer thermischen Eigenschaften in einer Isolier- oder Dämmvorrichtung geeignet. Alternativ kann ein brandschutzsicheres Glasfasergeflecht verwendet werden.
Anstelle eines Gewebes oder Geflechts können die Abstandsmittel auch als ein Gitter vorgesehen sein, vorzugsweise als ein (flaches) Kunststoffgitter oder Glasfasergitter zur Gewährleistung eines guten Brandschutzes.
Bei allen Ausführungsformen (mit Gewebe oder Geflecht oder mit Gitter als Abstandsmitteln) ist es wiederum bevorzugt, wenn der durch die Abstandsmittel zwischen den beiden Folien gewährleistete Abstand zwischen 0,1 mm und 5 mm liegt. Der Abstand kann sich hierbei innerhalb des Bereiches bewegen und muss nicht über den gesamten Mehrlagenverbund hin konstant sein. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen den beiden Folien auf zwischen 0,5 mm und 2,0 mm gehalten. Besonders vorzugsweise ist er auf zwischen 0,8 mm und 1,5 mm gehalten. Ein derart dünner Mehrlagenverbund benötigt sehr wenig Platz in einer Isoliervorrichtung bzw. einem Dämmaufbau, was zu einer verringerten Dämmdicke führt.
Die erste Folie und/oder die zweite Folie kann an den Abstandsmitteln angeklebt sein, wodurch für einen stabilen Verbund gesorgt ist.
Die erste Folie und/oder die zweite Folie umfasst vorzugsweise eine Polyethylenterephthalatfolie (PET-Folie) als Korrosionsschutzbeschichtung, bevorzugt in einer Dicke von zwischen 8 μm und 20 μm, beispielsweise von 12 μm; es kann statt einer Folie auch ein Lack oder sonstiger Korrosionsschutz vorgesehen werden. Die erste Folie und/oder die zweite Folie umfasst ferner eine Aluminiumfolie, bevorzugt in einer Dicke von zwischen 8 μm und 20 μm, beispielsweise von 12 μm. Bei der Wahl einer geeigneten Aluminiumfolie ist es vorteilhaft, wenn eine hohe Strahlungsfähigkeit erzielt wird (mind. 80 Grad). Alternativ zu Aluminium kann Kupfer oder Silber eingesetzt werden. Die erste Folie und/oder die zweite Folie umfasst schließlich HDPE (hoch-dichtes Polyethylen), mit einer Dicke von zwischen 50 μm und 125 μm, beispielsweise von 75 μm, oder eine andere Art schwarze Folie, schwarzes Papier, schwarzen Stoff oder Dgl.. Dieser Aufbau ist leicht herstellbar und kompakt.
Die erfindungsgemäße Isoliervorrichtung zur Anbringung auf Böden oder an Wänden, Decken oder Dächern (beispielsweise Flachdach) von Gebäuden oder Fahrzeugen umfasst zumindest ein Paar aus jeweils einem Folienaufbau und einer Trägereinrichtung. Der Folienaufbau ist auf die Trägereinrichtung appliziert oder umgekehrt. Die Trägereinrichtung weist eine Mehrzahl von Trägerelementen mit dazwischen befindlicher Luft auf. Diese so bestehenden Lufträume haben die Funktion von Strahlungsebenen (Strahlungsräumen). Die Trägerelemente weisen eine hohe Steifigkeit auf, wobei in Verbindung mit der Dichte, in der sie angeordnet sind, für die Isoliervorrichtung als Ganzes gilt, dass die Trägereinrichtung bei Beaufschlagung entweder des auf die Trägereinrichtung applizierten Folienaufbaus oder einer sonstigen Lage (wie etwa einem Bodenbelag, einer Verkleidung in Form von Gipsplatten und dgl.) auf der Trägereinrichtung mit einer auf eine quadratische Fläche mit 1 m Seitenlänge wirkenden Gewichtskraft eines Gewichts von 200 kg nicht mehr als 1 cm, vorzugsweise nicht mehr als 5 mm, besonders vorzugsweise nicht mehr als 2 mm nachgibt. Je weniger steif die einzelnen Trägereinrichtungen sind, desto größer und in desto größerer Dichte müssen sie angeordnet sein, um diese Spezifizierung zu erfüllen.
Preisgünstig ist dies herstellbar, wenn die Trägereinrichtung aus Kunststoff und vorzugsweise aus Hartkunststoff besteht.
Durch die stabile Trägereinrichtung der Isoliervorrichtung kann der Folienaufbau auf die Eigenschaften der Isolierung und Absorption optimal abgestimmt werden. Dies ist insbesondere der Fall bei dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Mehrlagenverbund. Dementsprechend wird dieser bei der erfindungsgemäßen Isoliervorrichtung bevorzugt eingesetzt. Alternativ kann bei dem oben beschriebenen Mehrlagenverbund auf die Lage 20 bei der ersten und/oder der zweiten Folie verzichtet werden, also auf eine absorbierende schwarze Lage oder Schicht.
Die Trägereinrichtung stellt einen Luftraum zwischen der nächsten Lage und dem Folienverbund bereit. (Die nächste Lage kann ein weiterer Folienverbund oder eben der Boden, die Wand, die Decke oder das Dach sein.) Für die gewünschte Isolierwirkung ist es günstig, wenn die Trägereinrichtung als Verbund von hohlen Röhrchen oder Hohlprismen als Trägerelementen ausgebildet ist. Hierbei ist in einer Variante von zwei benachbarten Hohlprismen jeweils das eine zu der Seite des Folienaufbaus des betreffenden Paares hin geschlossen und das andere zu der dem Folienaufbau des Paares abgewandten Seite hin offen. Umgekehrt ist in dieser Variante das andere der benachbarten Hohlprismen zu der Seite des Folienaufbaus des Paares hin offen und zu der dem Folienaufbau des Paars abgewandten Seite hin geschlossen. In einer zweiten Variante sind statt Hohlprismen Röhrchen mit kreisförmigem Querschnitt vorgesehen. Die Hohlprismen oder Röhrchen können auch auf beiden Seiten offen sein, was von sog. Paddockplatten^® her bekannt ist.
Eine Wirkung der Strahlungsisolierung wird bereits erzielt, wenn ein einziger Folienaufbau auf einer Trägervorrichtung befindlich ist. Besonders effizient wird eine solche Wirkung allerdings dann, wenn auf die Trägereinrichtung nochmals ein Folienaufbau und eine weitere Trägereinrichtung folgen, d. h. wenn zwei Paare aus Folienaufbau-Trägereinrichtungen vorgesehen sind.
Eine Holzplatte kann an geeigneter Stelle den Aufbau verstärken. Die Holzplatte kann z. B. zwischen 3 mm und 2 cm dick sein, bevorzugt zwischen 5 mm und 1,2 cm.
Das erfindungsgemäße Paneel zur thermostatischen Isolierung von Böden, Wänden, Decken oder Dächern von Gebäuden oder Fahrzeugen umfasst eine Isoliervorrichtung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Art und eine für die Seite des Innenraums des Gebäudes vorgesehene Verkleidung. Bei der Verkleidung kann es sich um ein Bodenlaminat oder Bodenparkett handeln, um eine Gipsverkleidung für die Wand oder Decke, oder um eine Schutzabdeckung für eine Außenseite eines Daches. Ein solches Paneel kann sehr leicht sein und zugleich hoch belastbar ausgebildet sein.
Ein solches Paneel lässt sich modulartig zusammensetzen, wobei bevorzugt eine Rasteinrichtung an jedem Paneel vorgesehen ist, die das Verbinden gleichartiger Paneele miteinander ermöglicht. Typischerweise umfasst eine solche Rasteinrichtung eine Nut und eine Feder.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigt:
1a eine Explosionsansicht eines Mehrlagenverbundes gemäß der Erfindung,
1b den Schichtaufbau der ersten und der zweiten Folie aus 1a,
2a eine perspektivische, lagenweise aufgeschnittene Ansicht der einzelnen Lagen einer erfindungsgemäßen Isoliervorrichtung, wie sie bei einem Boden, aber auch einer Decke, einer Wand oder einem Dach einsetzbar ist,
2b eine perspektivische, lagenweise aufgeschnittene Ansicht der einzelnen Lagen einer Isoliervorrichtung, wie sie bei gemäß einer erfindungsgemäßen Abwandlung bei einem Boden, aber auch einer Decke, einer Wand oder einem Dach einsetzbar ist,
3a im Schnitt einen ersten Bodenaufbau, der die erfindungsgemäße Isoliervorrichtung einsetzt,
3b im Schnitt einen zweiten Bodenaufbau, der die erfindungsgemäße Isoliervorrichtung einsetzt,
4 eine Explosionsansicht einer Isoliervorrichtung, wie sie auf dem Boden eines Gebäudes einsetzbar ist,
5 eine perspektivische, lagenweise aufgeschnittene Ansicht der einzelnen Lagen einer erfindungsgemäßen Isoliervorrichtung, wie sie an einer Decke eingesetzt ist,
6 eine perspektivische, lagenweise aufgeschnittene Ansicht der einzelnen Lagen einer erfindungsgemäßen Isoliervorrichtung in einem Haus,
7 eine Schnittansicht der einzelnen Lagen einer erfindungsgemäßen Isoliervorrichtung in einem Fahrzeug.
In einer Isoliervorrichtung bzw. einem Dämmaufbau für Böden, Wände, Decken und Dächer von Gebäuden, z. B. von Wohngebäuden oder Nutzgebäuden oder von Fahrzeugen wie von Kühlwägen, wird ein in 1a gezeigter und im Ganzen mit 100 bezeichneter Mehrlagenverbund eingesetzt. Jeder Mehrlagenverbund besteht aus einer ersten Folie 10, einer zweiten Folie 12 und einer dazwischen angeordneten Lage 14 aus Jutegewebe oder aus brandschutzsicherer Glasfaser.
Jede Folie 10 oder 12 ist aufgebaut, wie exemplarisch für die Folie 10 in 1b gezeigt: Eine jeweilige Außenlage wird durch eine transparente (licht- und wärmestrahlungsdurchlässige) Polyethylenterephthalatfolie (PET-Folie) als Korrosionsschutz bereitgestellt. Die PET-Folie ist zwischen 8 und 20 μm dick, beispielsweise 12 μm dick. Eine Aluminiumfolie 18 folgt im Lagenaufbau auf die PET-Folie nach innen hin. Die Aluminiumfolie 18 ist ebenfalls zwischen 8 und 20 μm dick, beispielsweise 12 μm dick. Sie kann dieselbe Dicke aufweisen wie die PET-Folie, muss dies aber nicht. Auf der zum Jutegewebe hin weisenden Seite der Folie 10 folgt schließlich eine hoch-dichte Polyethylenfolie 20, die entweder vollständig schwarz gefärbt ist oder auf ihrer Innenseite schwarz beschichtet ist. Sie ist zwischen 50 und 125 μm dick, beispielsweise 75 μm dick. Alternativ hierzu kann als Lage 20 eine schwarze Folie, schwarzes Papier oder eine schwarze Beschichtung der Aluminiumfolie 18 vorgesehen sein.
Das Jutegewebe 14 besteht aus geflochtenen bzw. gewebten Jutefäden, die 1 mm bis 5 mm dick sind, sodass die erste Folie und die zweite Folie 12 voneinander um höchstens 1,2 mm bis 5 mm beabstandet sind, wenn nicht näher beabstandet sind. Das Jutegewebe 14 ist auf die zweite Folie 12 aufgeklebt und die erste Folie 10 auf das Jutegewebe 14 aufgeklebt, oder dies in umgekehrter Reihenfolge.
Der Mehrlagenverbund 100 reflektiert Wärmestrahlung, beispielsweise vom Inneren eines Gebäudes her, nach innen zurück. Für die Reflexion sorgt die Aluminiumfolie 18, die durch die PET-Folie 16 geschützt ist. Derjenige Anteil der Wärmestrahlung, der die Aluminiumfolie durchdringt, wird zu einem Großteil von der HDPE-Folie absorbiert, und die absorbierte Wärme wird auf die Luft in dem durch das Jutegewebe erzeugten Zwischenraum zwischen der ersten Folie 10 und der zweiten Folie 12 übertragen (also in dem Zwischenraum im Bereich des Jutegewebes akkumuliert beziehungsweise gespeichert). Dadurch gibt es eine erwärmte Luftschicht (und geringe Konvektion) in dem Mehrlagenverbund. Durch den spiegelsymmetrischen Aufbau des Mehrlagenverbundes 100 kann dieser bei unterschiedlichen Wetterlagen für die jeweils gewünschte Isolierung sorgen. Im Winter bleibt Wärme in einem Gebäude (thermische Sperre), im Sommer wird das Gebäude nicht zu stark erwärmt (sommerlicher Hitzeschutz).
Zur Bereitstellung einer Isoliervorrichtung, wie sie für einen Boden eingesetzt werden soll, wird gemäß 2a ein Mehrlagenverbund 100 auf den Boden 300 gelegt und darauf eine Trägereinrichtung 200 appliziert, entweder aufgelegt oder aufgeklebt. Auf die Trägereinrichtung 200 wird ein weiterer Mehrlagenverbund 100 aufgesetzt, auf diesen nochmals eine Trägervorrichtung 200. Es handelt sich somit um zwei Paare aus jeweils einem Folienaufbau (Mehrlagenverbund 100) und Trägereinrichtung 200. 2a zeigt somit eine Art „Trockenestrich”, der gedämmt ist, und dies bei einer Dicke von lediglich zwischen 2 bis 3 cm, beispielsweise von 2,5 cm. Es handelt sich um den dünnsten Estrich mit statischer und thermischer Funktion. Der Aufbau kann auch auf einem Flachdach, einer Decke und an Wänden eingesetzt werden. Vorteilhaft wird er auch bei LKWs, Kühlwägen, Zügen, und Dgl. eingesetzt. Der Aufbau kann je nach Anforderung dünner und dicker sein, insbesondere auch weniger oder mehr als zwei Lagenpaare von Mehrlagenverbund 100 und Trägereinrichtung 200 aufweisen.
Die Trägereinrichtung besteht aus Hartkunststoff, beispielsweise ebenfalls Polyethylen, der wabenförmige Trägerelemente aufweist. Es handelt sich somit um sechseckige oder viereckige Hohlprismen.
Abwechselnd sind die Hohlprismen nach oben und nach unten hin geschlossen, wenn sie nicht gänzlich zu beiden Seiten hin offen sind. Benachbarte Prismen können deswegen keinen Luftaustausch erfahren, da sie von dem Mehrlagenverbund 100 abgeschlossen werden. Dies ist für eine Isolierwirkung besonders vorteilhaft. Alternativ kann die Trägereinrichtung auch eine Mehrzahl von offenen Trageröhrchen oder Tragesäulen oder – stiften in solcher Dichte umfassen, dass für eine hinreichende Stabilität des Aufbaus gesorgt ist.
Der in 2b gezeigte Aufbau umfasst in Abwandlung des Aufbaus aus 2a zwei Holzlagen in Form sehr dünn geschnittener Holzplatten 600, die die zuoberst gelegene Trägereinrichtung 200 umgeben. Hierbei kann auf Montage einer Beplankung (also einer Spanplatte am Boden oder einer Gipsplatte an einer Wand) verzichtet werden.
Zu den in 3a und 3b gezeigten Isoliervorrichtungen für den Boden ist auch der Bodenbelag 400 (Laminat, Parkett oder dergleichen) gezeigt. Im Falle der 3a ist der Bodenbelag 400 durchgehend, im Falle der 3b aus Paneelen mit einer Nut-Feder-Verbindung 40 aufgebaut.
Der Aufbau gemäß 4 umfasst den Mehrlagenverbund 100 mit den Folien 10, 12 und dem Jutegewebe 14, die Trägereinrichtung 200 und anstelle eines weiteren Mehrlagenverbundes 100 eine Holzplatte 600, die beispielsweise 3 mm dick ist, darunter nochmals eine Trägereinrichtung 200 und weiter darunter eine weitere Holzplatte 600.
Die Isoliervorrichtung für ein Dach gemäß 5 umfasst ebenfalls zwei Paare aus Mehrlagenverbund 100 und Trägereinrichtung 200, wobei auf dem Körper 500 des Daches zunächst die erste Trägereinrichtung 200 angeordnet ist.
Im Falle einer Isoliervorrichtung für eine Decke 500 und für eine Wand 700, wie in 6 gezeigt, ist jeweils von der Decke 500 oder der Wand her als erstes der Mehrlagenverbund 100 angeordnet, und auf der zweiten Trägereinrichtung 200 ist eine Verkleidung 400, etwa eine Gipsplatte, angeordnet. Der Bodenaufbau im Gebäude ist der oben unter Bezug auf die 2a und 2b beschriebene.
Vergleichbar ist der Aufbau der Komponenten in einem Kühlfahrzeug, wie anhand der 7 ersichtlich.
Alle beschriebenen Isoliervorrichtungen können unmittelbar in einem Gebäude oder Fahrzeug aufgebaut werden oder in Form von Paneelen bereitgestellt werden, die vorzugsweise zusammensteckbar sind.
Allen Isoliervorrichtungen ist gemeinsam, dass der jeweilige Mehrlagenverbund 100 einen Teil der Wärmestrahlung reflektiert und einen weiteren Teil absorbiert. Der absorbierte Teil erwärmt die Luft in der angrenzenden Trägereinrichtung 200 oder wird als Wärmestrahlung zum nächsten Mehrlagenverbund 100 abgestrahlt, wo wiederum ein Teil reflektiert wird oder ein anderer Teil absorbiert wird. Dieser weitere Teil, der in dem weiteren Mehrlagenverbund 100 absorbiert wird, erwärmt wiederum Luft in der weiteren Trägereinrichtung 200.
Durch die Verwendung einer stabilen Trägereinrichtung, die gleichwohl Zellen mit Luft bereitstellt, ist die gesamte Isoliervorrichtung sehr kompakt herstellbar, was bei der Isolierung von Gebäuden höchst erwünscht ist. Der hierbei vorzugsweise eingesetzte Mehrlagenverbund 100 zeichnet sich ebenfalls durch eine hohe Effizienz bei sehr dünnem Aufbau aus.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102013018016 A1 [0002, 0002, 0003, 0004, 0007, 0007]

Claims

Mehrlagenverbund (100) für eine Einrichtung zur thermischen Isolierung, umfassend eine erste Folie (10) und eine zweite Folie (12) und Abstandsmittel (14) zum Bewahren eines Abstandes zwischen der ersten Folie (10) und der zweiten Folie (12), wobei die erste Folie (10) eine zu einer ersten Außenseite des Mehrlagenverbundes (100) hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht (18) aufweist und zu den Abstandsmitteln (14) hin eine Wärmestrahlung absorbierende Schicht (20) aufweist, wobei die zweite Folie (12) eine zu einer zweiten Außenseite des Mehrlagenverbundes (100) hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht (18) aufweist und zu den Abstandsmitteln hin eine Wärmestrahlung absorbierende Schicht (20) aufweist, und wobei die Abstandsmittel (14) derart ausgebildet sind und bezüglich den Folien (10, 12) angeordnet sind, dass zwischen der ersten Folie (10) und der zweiten Folie (12) Luft befindlich ist.
Mehrlagenverbund (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmittel (14) ein Gewebe oder Geflecht umfassen, das vorzugsweise Jutefäden oder Glasfaser enthält.
Mehrlagenverbund (100) nach Anspruch 1, also der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmittel (14) ein Gitter, vorzugsweise ein Kunststoffgitter umfassen.
Mehrlagenverbund (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch die Abstandsmittel (14) der Abstand zwischen den beiden Folien auf zwischen 0,1 mm und 5 mm gehalten ist, vorzugsweise auf zwischen 0,5 mm und 2,0 mm gehalten ist, besonders vorzugsweise auf zwischen 0,8 mm und 1,5 mm gehalten ist.
Mehrlagenverbund (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Folie (10) und/oder die zweite Folie (12) an den Abstandsmitteln (14) angeklebt ist.
Mehrlagenverbund (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Folie (10) und/oder die zweite Folie (12) erstens eine Polyethylenterephthalatfolie oder eine Lackschicht als Korrosionsschutz (16), zweitens eine Aluminiumfolie (18) und drittens ein schwarzes Material, insbesondere eine hoch-dichte gänzlich schwarze oder mit einer schwarzen Schicht versehene Polyethylenfolie (20) oder schwarzes Papier oder auf der Aluminiumfolie (18) eine Farbschicht umfassen.
Isoliervorrichtung zur Anbringung auf Böden (300) oder an Wänden (700), Decken oder Dächern (500) von Gebäuden oder Fahrzeugen, umfassend zumindest ein Paar aus jeweils einem Folienaufbau (100) und einer Trägereinrichtung (200), wobei der Folienaufbau (100) auf die Trägereinrichtung (200) appliziert ist oder umgekehrt und die Trägereinrichtung (200) eine Mehrzahl von Trägerelementen mit dazwischen befindlicher, insbesondere einen Strahlungsraum bereitstellender Luft aufweist, wobei die Trägerelemente eine solche Steifigkeit aufweisen und in solcher Dichte angeordnet sind, dass die Trägereinrichtung (200) bei Beaufschlagung des auf die Trägereinrichtung (200) applizierten Folienaufbaus (100) oder einer sonstigen Lage (400) auf der Trägereinrichtung (200) mit einer auf eine quadratische Fläche von 1 m Seitenlänge wirkenden Gewichtskraft eines Gewichts von 200 kg nicht mehr als 1 cm, vorzugsweise nicht mehr als 5 mm, besonders vorzugsweise nicht mehr als 2 mm nachgibt.
Isoliervorrichtung nach Anspruch 7, mit einem Mehrlagenverbund als Folienaufbau, der eine erste Folie (10) und eine zweite Folie (12) und Abstandsmittel (14) zum Bewahren eines Abstandes zwischen der ersten Folie (10) und der zweiten Folie (12) aufweist, wobei die erste Folie (10) eine zu einer ersten Außenseite des Mehrlagenverbundes (100) hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht (18) aufweist und die zweite Folie (12) eine zu einer zweiten Außenseite des Mehrlagenverbundes (100) hin Wärmestrahlung reflektierende Schicht (18) aufweist, und wobei die Abstandsmittel (14) derart ausgebildet sind und bezüglich den Folien (10, 12) angeordnet sind, dass zwischen der ersten Folie (10) und der zweiten Folie (12) Luft befindlich ist.
Isoliervorrichtung nach Anspruch 7, mit einem Mehrlagenverbund (100) nach einem der Ansprüche 1–6 als Folienaufbau.
Isoliervorrichtung nach einem Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (200) aus Kunststoff und vorzugsweise aus Hartkunststoff besteht oder Kunststoff umfasst.
Isoliervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (200) als Verbund von hohlprismenförmigen Trägerelementen ausgebildet ist, wobei vorzugsweise von zwei benachbarten Hohlprismen das eine zu der Seite des Folienaufbaus des Paares hin geschlossen ist und zu der dem Folienaufbau des Paares abgewandten Seite hin offen ist und das andere der beiden benachbarten Prismen zu der Seite des Folienaufbaus des Paares hin offen ist und zu der dem Folienaufbau des Paares abgewandten Seite hin geschlossen ist.
Isoliervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (200) als Verbund von hohlprismenförmigen oder kreisrohrförmigen Trägerelementen ausgebildet ist, die zu beiden Enden hin offen sind.
Isoliervorrichtung nach einem der Ansprüche 7–12, gekennzeichnet durch zwei Paare aus Folienaufbau (100) und Trägereinrichtung (200), wobei sich in der Anordnung jeweils ein Folienaufbau (200) und eine Trägereinrichtung (200) abwechseln.
Isoliervorrichtung nach einem der Ansprüche 7–13, mit einer Holzplatte (600) zur Verstärkung des Aufbaus.
Paneel zur thermostatischen Isolierung von Böden (300), Wänden (700), Decken oder Dächern (500) von Gebäuden oder Fahrzeugen, mit einer Isoliervorrichtung nach einem der Ansprüche 7–14 und einer für die Seite des Innenraums des Gebäudes oder Fahrzeuges vorgesehenen Verkleidung (400).
Paneel nach Anspruch 15 mit einer Rasteinrichtung zum Verbinden gleichartiger Paneele miteinander.