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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung zum Öffnen einer Tür mit Panikschloss und einem am Türblatt befestigten Grundprofil und einem über einem Getriebe mit dem Grundprofil verbundenem Druckprofil sodass beim Betätigen des Druckprofils das Getriebe aktiviert und über dieses das Panikschloss betätigt wird, wobei abtriebsseitig der wirksame Hebelarm des Schwenkhebels zur Nuss einstellbar ist.
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Aus der
DE 20 2009 009 609 U1 , der
DE 10 2010 041 913 A1 und aus der
EP 2 921 618 A1 sind Fluchttüren (Paniktüren) bekannt, die mit einer Entriegelungsvorrichtung ausgestattet sind. Diese horizontal auf dem Türblatt angebrachte Entriegelungsvorrichtungen sind auch als Panikstangen, Druckstangen und Touchbar bekannt. Diese Panikstangen werden durch Drücken in Richtung gegen das Türblatt betätigt und über ein innenliegendes Getriebe wird das verbundene Panikschloss entriegelt und die Tür freigegeben. Der Vorteil dieser Panikstangen ist, dass die Betätigungsrichtung mit der Fluchtrichtung der Personen übereinstimmt. Konstruktive Anforderungen sowie die zulässigen Betätigungskräfte können der
Norm DIN EN 1125 entnommen werden.
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Eine wesentliche Anforderung der Norm ist, die Betätigungskräfte so gering wie möglich zu halten, um die Entriegelungsbetätigung für alte Personen, Rollstuhlfahrer und Kinder zu erleichtern.
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Bei 1-flügelige und 2-flügelige Fluchttüren werden Schlösser für unterschiedliche Anforderungen verwendet, diese Schlösser erfordern zum öffnen unterschiedliche Verdrehwinkel an der Schlossnuss.
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Derzeit bekannte Entriegelungsvorrichtungen werden mit einem vorher festgelegten Verdrehwinkel an der Nuss ausgeliefert. Bei der Montage sind wie in der
EP 2 921 618 A1 zu sehen, zwei unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten am Nusshebel vorgesehen, die einen kleineren und einen größeren Verdrehwinkel der Nuss bewirken.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Entriegelungsvorrichtung bereitzustellen, die den gesamt möglichen Betätigungsweg entsprechend der Vorgaben der DIN EN 1125 ausnutzt, um durch eine Einstellung des Getriebes ein optimale Betätigung für jedes der unterschiedlichen Schlosstypen, die an 1-flügelige und 2-flügelige Fluchttüren Verwendung finden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Entriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Entriegelungsvorrichtung ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist das u-förmige Grundelement am schlossseitigen und am bandseitigen Ende Grundelemente auf, die zur Befestigung an der Tür dienen und zur Aufnahme der Getriebeelemente. Die Grundelemente weisen zu dem Lageraugen auf, in denen die Schwenkhebel drehbar gelagert sind. Die antriebsseitigen Arme der Schwenkhebel sind mittels Führungsglieder in dem u-förmigen Druckprofil parallel zum Türblatt geführt. Die maximale Höhe des Druckprofils ist an den Schwenkhebeln einstellbar, der maximale Betätigungsweg ist ebenso einstellbar. In dem schlossseitigen Grundelement ist die Nuss gelagert, die eine zur Drehübertragung zum Panikschloss mittels eines Vierkantstifts eine Vierkantaufnahme aufweist. Zum Drehantrieb weist die Nuss Hebelarme auf. An einem Hebelarm der Nuss greift erfindungsgemäß eine am abtriebsseitigen Teil des Schwenkhebels verschiebbar befestigte Druckplatte mit einer Kontaktfläche an. Mit einem Einstellgewinde bewirkt die Verschiebung unterschiedliche wirksame Hebelarme und verschiebt den Kontaktpunkt über die gesamte Höhe der Nuss. Durch ein Ausgleichstück zwischen Schwenkhebel und Druckplatte ist das Getriebe spielfrei einstellbar.
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Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist, dass das Getriebe der Entriegelungsvorrichtung ist spielfrei einstellbar ist, somit ist der gesamte Betätigungsweg zum Entriegeln nutzbar und mit Verstellung des wirksamen Hebelarms der verschiebbaren Druckplatte optimal auf den erforderlichen Verdrehwinkel zum Öffnen des Panikschloss einstellbar.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Grundprofil an beiden seitlichen Enden Abdeckkappen auf. Unter diesen Abdeckkappen befinden sich die einstellbaren Getriebeteile. Die Drehrichtung der Schwenkarme ist gegensinnig, der Schwenkarm der Bandseite ist über ein in der Länge einstellbares Verbindungsglied und über einen Umlenkhebel und eine Druckstange mit dem schlossseitigen Schwenkhebel verbunden. Dadurch ist der Kraftfluss sichergestellt, unabhängig davon, an welche Stelle das Druckprofil niedergedrückt wird.
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Bei längerer Nutzung tritt an den bewegten Bauteilen von Entriegelungsvorrichtung und Schloss Verschleiß auf. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, durch Abnehmen der Abdeckkappen ist ein Nachjustieren möglich. Damit wird die einwandfreie Funktion von Entriegelungsvorrichtung und Türschloss sichergestellt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die seitlichen Abdeckkappen am Druckprofil einen seitlichen Bereich auf, der bei unbetätigtem Druckprofil durch einem Schieber verschlossen ist. Beim Niederdrücken des Druckprofils wird der Schieber eingeschoben und gibt Bauraum für Getriebeelemente frei. Durch Federkraft wird der Schieber in eine geschlossene Position gebracht. Am Schieber sind Nasen angebracht die unter der Abdeckkappe greifen und ein manipuliertes Ausschieben verhindern. Diese Abdeckkappen ermöglichen einen maximalen Betätigungsweg für das Druckprofil.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Druckprofil über eine Koppelstange, die auf der einen Seite drehbar im Schwenkhebel gelagert ist und auf der anderen Seite drehbar gelagert in der Abdeckkappe, die wiederum fest mit dem Druckprofil verbunden ist. Dadurch wird das Druckprofil fast linear, senkrecht zum Türblatt, geführt.
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Nachfolgend werden mögliche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Panikdruckstange anhand von Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
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1: eine Türanordnung mit der erfindungsgemäßen Panikdruckstange.
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2: eine erfinderische Panikdruckstange in perspektivischer Darstellung.
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3,4 und 5: das schlossseitige Getriebe der erfinderischen Panikdruckstange in verschiedenen perspektivischen Darstellungen.
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6 und 7: das schlossseitige Getriebe der erfinderischen Panikdruckstange unbetätigter Position in seitlichen Darstellungen.
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8 und 9: die schlossseitige erfinderische Panikdruckstange in niedergedrückter Position in seitlicher schnittbildlichen Darstellungen.
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10: stirnseitige Einsicht in die erfinderischen Panikdruckstange.
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11: die Druckprofilkappe in perspektivischer Darstellung der geschlossenen öffnenden Bereich
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12: die Druckprofilkappe in perspektivischer Darstellung mit offenen Bereich
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13: die schlossseitige erfinderische Panikdruckstange in unbetätigter Position in seitlicher schnittbildlichen Darstellungen.
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14: die schlossseitige erfinderische Panikdruckstange in niedergedrückter Position in seitlicher schnittbildlichen Darstellungen.
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15: das schlossseitige erfinderische Getriebe mit einer möglichen Variante.
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16: das schlossseitige erfinderische Getriebe mit einer möglichen Variante.
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1 zeigt schematisch eine Tür mit Bezugszeichen 1 mit einem an einem Türrahmen 2a mittels zweier Türbänder 2c drehbar gelagerten Türblatt 2b. Bei dieser Türanordnung handelt es sich um eine Fluchttür, die auch als Paniktür bezeichnet wird. In dem Türblatt 2b ist ein Türschloss 4 mit Panikfunktion angeordnet. Auf dem Türblatt 2b ist eine als Druckstange 3 ausgebildete Betätigungshandhabe angeordnet, die wie in 2 dargestellt eine Nuss 9 aufweist, die mit der Türschlossnuss drehbar verbunden ist. Bei senkrecht zum Türblatt 2b erfolgter Druckbetätigung wird diese lineare Bewegung in eine Drehbewegung der Nuss 9 umgeformt sodass das Türschloss 4 entriegelt und das Türblatt 2b zum Öffnen freigegeben wird.
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In 2 ist die als Druckstange ausgebildete Entriegelungsvorrichtung mit Bezugszeichen 3 dargestellt. Die Entriegelungsvorrichtung besteht aus einem u-förmigen Grundprofil 7 und einem u-förmigen Druckprofil 8. An den Enden des Grundprofils 7 befinden sich das Getriebe, schlossseitig mit der Nuss 9 und dem Schwenkhebel 12, bandseitig mit dem Schwenkhebel 13. Beide Schwenkhebel sind mit einem einstellbaren Verbindungsglied 14, einem Umlenkhebel 15 und einer Druckstange 16 verbunden. Die Schwenkhebel 12 und 13 sind in 10 dargestellt mittels Führungsgliedern 27 in den fest mit dem Druckprofil 8 verbundenen Führungsschiene 8b horizontal zum Grundprofil 7 geführt. Die offenen Enden des Druckprofils 8 sind mittels Druckprofilkappen 11 verschlossen, die Getriebe an beiden Enden des Grundprofils 7 sind mittels Abdeckkappen 10 verschlossen.
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Das schlossseitige Getriebe in den 3, 4 und 5 besteht aus einem Grundelement 20 mit den Grundelementlagern 20b. In dem Grundelement 20 und der Nussabdeckung 28 ist die Nuss drehbar gelagert. Der Schwenkhebel 12 ist mit seinem Lager 12b auf der im Grundelementlager 20b gelagerten Welle 21 drehbar gelagert. Am Schwenkhebel 12 ist eine horizontal und vertikal verschiebbare Druckplatte 17 befestigt. Die vertikale Verstellung der Druckplatte 17 zum Grundelement 20 erfolgt mittels Einstellschraube 19, die im Schwenkhebel 12 schraubbar verstellbar ist und in dem abgewinkelten Bereich 17a der Druckplatte drehbar eingreift. Die Druckplatte 17 wird zwischen den Nocken 12b des Schwenkhebels 12 linear geführt. Mit den Schrauben 22 wird die Druckplatte 17 festgesetzt. Die mit dem Grundelement 20 und dem Schwenkhebel 12 verbundene Feder 25 bewirkt die Rückstellung des Getriebes in die Ausgangsposition. Die Führungsglieder 27 verbinden den Schwenkhebel 12 mit der Führung des Druckprofils. Der einstellbare Anschlag 26 begrenzt die maximal eindrückbare Position des Druckprofils. Die in Schwenkhebel 12 eingeschraubte Einstellschraube 23 bewirkt durch Verstellen gegen den Anschlagpuffer 24 die Höhe des Druckprofils 7 zum Türblatt 2b. In 4 sind an der Nuss 9 zwei zueinander versetzte Nusshebel 9a und 9b dargestellt. Durch Verdrehen der Nuss um 90° wird die Entriegelungsvorrichtung für DIN linke und DIN rechte Türen einsetzbar.
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In den 6 und 7 ist die Verstellung der Druckplatte 17 dargestellt, die Entriegelungsvorrichtung ist nicht betätigt. In 6 greift die Kontaktfläche 17a der Druckplatte 17 an einem oberen Bereich des Nusshebels 9a an, in 7 greift die Kontaktfläche 17a der Druckplatte 17 an einem unteren Bereich des Nusshebels 9a an. Zwischen der Druckplattenkontaktfläche 17a und dem Nusshebel 9a ist das Ausgleichstück 18 montiert.
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In den 8 und 9 ist der schlossseitige Bereich der niedergedrückten Entriegelungsvorrichtung im Schnitt dargestellt. Bei gleichem Betätigungsweg des Druckprofils 7 wird bei längerem Hebelarm L2 der Weg S2 der Druckplattenkontaktfläche 17b länger und der Verdrehwinkel der Nuss 9 größer.
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In 2 ist das Verbindungsglied 14 dargestellt. Das bandseitige Ende des Verbindungsglieds 14 ist drehbar mit dem Schwenkhebel 13 verbunden, das schlossseitige Ende des Verbindungsglieds 14 mit Umlenkhebel 15 drehbar verbunden. Wie in 9 dargestellt ist ersichtlich das Verbindungsglied ist am schlossseitigen Ende in der Länge einstellbar. An der Stange 14a ist die Führung 14b fest angebracht, in die der Einstellblock 14c linear verschiebbar eingebracht ist. Mit der Einstellschraube 14d, die einen Teil mit Rechtsgewinde und einen anderen Teil mit Linksgewinde aufweist, von dem ein Teil in den Einstellblock 14c eingeschraubt und der andere Teil in die Führung 14b eingeschraubt ist, wird die Längenverstellung durchgeführt.
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Die 11 zeigt die Druckprofilkappe 11 in perspektivischer Ansicht, in 12 ist die Druckprofilkappe 11 mit einem sich öffnenden Bereich 30a dargestellt. Dieser Bereich 30a ist, wie 13 zeigt, bei unbetätigter Entriegelungsvorrichtung 3 durch einen Schieber 31 verschlossen. Der Schieber 31 weist Nasen 31a auf, die unter der Abdeckkappe 10 greifen und ist verschiebbar in der Druckprofilkappe geführt. 14 zeigt das niedergedrückte Druckprofil, der Schieber 31 ist in die Druckprofilkappe eingeschoben und der geöffnete Bereich frei für die Getriebeelemente Schwenkhebel und Feder.
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Die 14 zeigt die Koppelstange 29, die einerseits im schlossseitigen Schwenkhebel 12 drehbar geführt ist und andererseits in der fest mit dem Druckprofil 8 verbundener Druckprofilkappe 11 drehbar geführt ist.
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In 15 ist eine alternative Verschiebbarkeit der Druckplatte 35 auf dem Schwenkhebel 33 dargestellt. Rastzähne 36 der Druckplatte 35 greifen in die Rastzähne 34 des Schwenkhebels 33 ein.
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In 16 ist eine alternative Verschiebbarkeit der Druckplatte 38 auf dem Schwenkhebel 37 dargestellt. Mehrere Montagebohrungen 39 bewirken die Verstellbarkeit der Druckplatte 38.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tür
- 2a
- Türblatt
- 2b
- Türrahmen
- 2c
- Türband
- 3
- Druckstange
- 4
- Panikschloss
- 5
- Schlossfalle
- 6
- Schlossriegel
- 7
- Grundprofil
- 8
- Druckprofil
- 8b
- Führungsschiene
- 9
- Nuss
- 9a
- aktiver Nusshebel
- 9b
- passiver Nusshebel
- 10
- Abdeckkappe
- 11
- Druckprofilkappe
- 12
- Schwenkhebel Schlossseite
- 12b
- Schwenkhebelnocken
- 12c
- Schwenkhebellager
- 13
- Schwenkhebel Bandseite
- 14
- Verbindungsglied
- 14a
- Stange
- 14b
- Führung
- 14c
- Einstellblock
- 14d
- Einstellgewinde
- 14e
- Mutter
- 15
- Umlenkhebel
- 16
- Druckstange
- 17
- Druckplatte
- 17b
- Druckplattenkontaktfläche
- 18
- Ausgleichstück
- 19
- Einstellschraube
- 20
- Grundelement
- 20b
- Grundelementlager
- 21
- Welle
- 22
- Schraube
- 23
- Einstellschraube
- 24
- Anschlagpuffer
- 25
- Feder
- 26
- Anschlag
- 27
- Führungsglied
- 28
- Nussabdeckung
- 29
- Koppelstange
- 30
- Abdeckkappe
- 30a
- Abdeckkappenöffnung
- 31
- Schieber
- 31a
- Schiebernase
- 32
- Feder
- 33
- Schwenkhebel
- 34
- Schwenkhebelrastzähne
- 35
- Druckplatte
- 36
- Druckplattenrastzähne
- 37
- Schwenkhebel
- 38
- Druckplatte
- 39
- Druckplattenbohrungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009009609 U1 [0002]
- DE 102010041913 A1 [0002]
- EP 2921618 A1 [0002, 0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm DIN EN 1125 [0002]
- DIN EN 1125 ausnutzt [0006]