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Die Erfindung richtet sich auf einen Bodenbelag für Haustierkäfige oder -toiletten.
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Die derzeit vorwiegend gebräuchliche Haustiertoilette ist die sog. Katzentoilette, welche aus einer mit Katzenstreu befüllten Schale besteht. Während für das Material der Schale zumeist Kunststoff verwendet wird, kommen als Katzenstreu sowohl organische Materialien in Betracht wie Stroh oder Holz, insbesondere in Form von Fasern oder Pellets, als auch mineralische Materialien, insbesondere Silicagel oder Tonmineralien wie Bentonit oder Sepiolith. Alle diese Werkstoffe können Feuchtigkeit binden, so dass flüssige Ausscheidungen absorbiert werden. Feste Ausscheidungen werden von vielen Tieren vergraben und können mittels speziell entwickelter Schaufeln entnommen und entsorgt werden. Damit wird zwar den grundlegenden Anforderungen an eine Haustiertoilette entsprochen wird; es sich handelt sich dabei jedoch um eine granulatförmige Substanz mit harten Partikeln, welche von manchen Tieren nur als unangenehm empfunden werden, während sie von anderen als unerträglich abgelehnt wird.
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Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, einen für Tiere verträglichen Bodenbelag zu schaffen, welcher ihnen den Aufenthalt in einem Haustierkäfig oder auf einer Haustiertoilette angenehmer erscheinen lässt.
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Die Lösung dieses Problems gelingt durch eine mehrlagige Struktur mit wenigstens einer Pflanzenschicht und wenigstens einer Substratschicht, in welcher die Pflanzen der Pflanzenschicht verwurzelt sind.
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Ein Obermaterial nicht aus totem anorganischen Material, sondern aus lebenden Pflanzen stellt ein Stück Natur dar, welches für die betreffenden Haustiere extra ins Haus geholt wird, damit diese sich darauf wohl fühlen können. Es ist daher davon auszugehen, dass alle grundsätzlich stubenreinen Haustiere sowie alle in Käfigen gehaltenen Haustiere diesen Bodenbelag gerne annehmen werden.
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Es hat sich als günstig erwiesen, dass die Pflanzen der Pflanzenschicht ganz oder überwiegend einkeimblättrige Pflanzen sind und/oder krautige Pflanzen und/oder Pflanzen mit langen, schmalen Blättern und/oder Pflanzen mit unscheinbaren Blüten, insbesondere Graspflanzen. Solche Pflanzen entsprechen dem natürlichen Lebensraum der meisten Haustiere und werden also als selbstverständlich akzeptiert. Für die Erfindung sind einfache und widerstandsfähige Pflanzen empfehlenswert. Die Beschaffenheit kann einer Wiese oder einem Rasen ähneln. Besonders geeignete Pflanzen findet man in der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales), insbesondere unter den Gruppen Süßgräser (Poaceae), Sauergräser wie Riedgräser und Binsengewächse, sowie Restionaceae. Allerdings sollten die Blätter und Halme bzw. Stängel weich sein, so dass bambusartige Gewächse eher ausscheiden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Pflanzen der Pflanzenschicht auf eine konstante Wuchshöhe geschnitten sind, so dass ein Haustier über die gesamte Fläche eine einheitliche Beschaffenheit vorfindet, ähnlich wie bei einem Teppich. Vergleicht man die Pflanzenschicht mit dem Flor eines Teppichs, so wäre eine Beschaffenheit gemäß einem sog. Hochflor, d. h., mit einer Halm- oder Blattlänge etwa zwischen 1 und 5 cm, zu bevorzugen. Dabei sollte die Halm- oder Blattlänge zunächst eher kurz geschnitten werden, also auf etwa 1 bis 2 cm Länge, denn im Laufe der Lagerung oder des Gebrauchs wird eine solche Pflanzenschicht wohl noch weiter wachsen. Andererseits sollte die Pflanzenschicht eher dicht sein, damit sie möglichst vital und widerstandsfähig ist.
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Die Erfindung empfiehlt, dass die Substratschicht Humus und/oder Erde aufweist, beispielsweise in einem Anteil von 50 Gew.-% oder mehr, bevorzugt in einem Anteil von 75 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise in einem Anteil von 90 Gew.-% oder mehr, insbesondere in einem Anteil von 95 Gew.-% oder mehr. Humus und/oder Erde enthält alle für denn Wuchs der Pflanzenschicht notwendigen Nährstoffe, so dass außerdem für das Gedeihen der Pflanzen allenfalls noch Wasser benötigt wird. Ist der Humus und/oder die Erde von den Pflanzen durchwurzelt, bildet er/sie eine kompakte Masse, die nicht leicht zerkrümelt und also auch transportfähig ist.
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Andererseits kann die Substratschicht Torf aufweisen, beispielsweise in einem Anteil von 20 Gew.-% oder mehr, bevorzugt in einem Anteil von 40 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise in einem Anteil von 60 Gew.-% oder mehr, insbesondere in einem Anteil von 80 Gew.-% oder mehr. Auch Torf enthält viele Nährstoffe und ist vergleichsweise preiswert, mag jedoch hinsichtlich seines pH-Wertes eventuell nur für bestimmte Pflanzen geeignet sein.
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Ferner liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Substratschicht Mulch oder Rindenmulch aufweist, beispielsweise in einem Anteil von 10 Gew.-% oder mehr, bevorzugt in einem Anteil von 30 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise in einem Anteil von 50 Gew.-% oder mehr, insbesondere in einem Anteil von 70 Gew.-% oder mehr. Auch dieses Material ist leicht und preisgünstig zu beschaffen und kann darüber hinaus auch Feuchtigkeit aufnehmen und speichern, die auch zum Gedeihen der Pflanzenschicht beiträgt.
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Eben zu diesem Zweck kann die Substratschicht ein Granulat aus einem saugfähigen, mineralischen Material wie Ton, Blähton, Perlit, Kies und/oder Basalt aufweisen, beispielsweise in einem Anteil von 10 Gew.-% oder mehr, bevorzugt in einem Anteil von 20 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise in einem Anteil von 30 Gew.-% oder mehr, insbesondere in einem Anteil von 40 Gew.-% oder mehr, und/oder in einem Anteil von 60 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise in einem Anteil von 50 Gew.-% oder weniger, insbesondere in einem Anteil von 40 Gew.-% oder weniger. Dieser Bestandteil kann eher ergänzend verwendet werden, da er für sich genommen kaum Nährstoffe für die Pflanzen enthält. Die Verwendung derartiger, Wasser aufsaugender Substanzen bietet den Vorteil, dass die übrige Substratschicht relativ porös bzw. flüssigkeitsdurchlässig gestaltet sein kann, damit von Haustieren eingebrachte Flüssigkeiten, insbesondere Urin, möglichst schnell hindurch sickern kann.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die Substratschicht zum Abtöten von Keimen und Ungeziefer erhitzt wurde, entweder in einem Ofen oder mittels Dampf. Durch das Abtöten von Keimen werden Krankheitserreger unschädlich gemacht; das Abtöten von Ungeziefer dient dem Zweck, dass durch den erfindungsgemäßen Bodenbelag kein Ungeziefer in eine Wohnung gelangt. Um Keime und Ungeziefer sicher abzutöten, sollte die Temperatur, auf welche das Substrat erhitzt wird, möglichst hoch sein, beispielsweise bei 100°C liegen oder darüber, wie bei Wasserdampf. Nachdem das Substrat solchermaßen weitgehend keimfrei gemacht wurde, kann die Aussaat der Pflanzenschicht vorgenommen werden, vorzugsweise in einer möglichst sauberen oder gar keimfreien Umgebung.
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In der Substratschicht kann ein Schädlingbekämpfungsmittel vorhanden sein, um Schädlinge fern zu halten. Außerdem können die bereits herangewachsenen Pflanzen auch mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel besprüht sein.
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Natürlich kann in dem Substrat auch ein Dünger vorgesehen sein, um das Pflanzenwachstum zu fördern.
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Unterhalb der Substratschicht sollte sich eine Saugschicht befinden, welche in der Lage ist, Flüssigkeiten aufzusaugen, insbesondere flüssige Ausscheidungen von Haustieren wie Urin. Durch die Trennung in eine die Pflanzenschicht tragende und versorgende Substratschicht und eine darunter angeordnete Saugschicht zum Aufsaugen der flüssigen Tierausscheidungen besteht die Möglichkeit, die Saugschicht bei Bedarf unabhängig von der Belagoberseite mit Pflanzen- und Substratschicht austauschen zu können. Die oberseitige Pflanzenschicht braucht dann nur unter Entfernung von festen Exkrementen regelmäßig gepflegt zu werden, um über einen längeren Zeitraum hinweg einsatzfähig zu bleiben. Damit die Saugschicht nicht allzu schnell überfordert wird, sollte der Bodenbelag nicht oder jedenfalls nicht übermäßig gegossen werden, so dass die Saugschicht dauerhaft saugfähig bleibt und alle anfallenden (Urin-)Flüssigkeiten restlos aufsaugen kann.
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Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Saugschicht in einem Anteil von 60 Gew.-% oder mehr, bevorzugt in einem Anteil von 80 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise in einem Anteil von 90 Gew.-% oder mehr, insbesondere in einem Anteil von 95 Gew.-% oder mehr, aus einem saugfähigen Material besteht wie Katzenstreu, Betonitstreu oder mineralisches Streu, und/oder Ton, Blähton, Perlit, Kies, Basalt, insbesondere jeweils in Granulatform, und/oder Mineralwolle, und/oder Calciumsilikathydrat und/oder Holz- oder Pflanzenfasern oder Zellstoff, insbesondere in recycelter Form. Primärer Gesichtspunkt bei der Auswahl des geeigneten Materials für die Saugschicht kann dessen Fähigkeit zur Aufnahme größerer Mengen von urinartigen Flüssigkeiten sein, also Wasser und Harnstoff, Harsäure, Calciumsulfat, Calciumoxalat, sowie weitere Stoffwechsel-Endprodukte.
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Um die Transportfähigkeit zu verbessern, kann eine stabilisierende Trag- und/oder Halteschicht vorgesehen sein, vorzugsweise zwischen der Substratschicht und einer unterseitigen Saugschicht. Allerdings kann eine solche Trag- und/oder Halteschicht auch unterhalb einer Saugschicht vorgesehen sein, insbesondere wenn die Saugschicht zusammen mit der Pflanzen- und Substratschicht angeboten wird.
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Eine solche Trag- oder Halteschicht kann aus einem anorganischen Material bestehen, beispielsweise aus Keramik oder einem Metall, aber auch aus einem künstlichen Material bzw. Kunststoff, und/oder auch aus Textilien, bspw. Geweben oder Vliesen oder sonstigen Faserprodukten wie Geotextilien.
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Es wird empfohlen, dass die Trag- und/oder Halteschicht aus einer Folie besteht, beispielsweise aus einer Kunststofffolie oder aus einer Metallfolie oder Aluminiumfolie oder aus einer Verbundfolie. Bereits eine folienartige Beschaffenheit der Trag- und/oder Halteschicht kann ausreichend sein, um die erforderliche (Transport-)Stabilität zu erhalten, insbesondere wenn die Substratschicht von der Pflanzenschicht gut durchwurzelt ist und sich daher als relativ kompakt erweist.
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Die erfindungsgemäße Trag- und/oder Halteschicht kann auch ein ggf. beschichtetes Textil oder Geotextil umfassen. Dieses kann insbesondere feuchtigkeitsdurchlässig sein.
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Insbesondere wenn die Trag- und/oder Halteschicht zwischen der Substratschicht und der unterseitigen Saugschicht angeordnet ist, sollte sie flüssigkeitsdurchlässig sein, insbesondere perforiert, damit eine Flüssigkeit wie Urin durch die Substratschicht hindurchsickern und sodann durch die Trag- und Halteschicht hindurch bis in die Saugschicht gelangen kann.
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Die Trag- oder Halteschicht kann mit einer vorzugsweise schalenförmige Berandung versehen sein, welche vorzugsweise mit einer Trag- oder Halteschicht integriert oder verbunden ist. Dadurch kann der erfindungsgemäße Bodenbelag nicht nur innerhalb einer Ebene stabilisiert werden, sondern wird insgesamt in Form gehalten, ist also auch gegenüber einem seitlichen Abbröckeln geschützt, insbesondere dann, wenn die nach oben ragende Berandung sich zumindest teilweise auf Höhe der Substratschicht erstreckt oder sogar bis zu deren Oberkante emporragt.
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Ferner entspricht es der Lehre der Erfindung, dass die Berandung stapelbar ist. Diese Maßnahme erleichtert den Transport sowie die Bevorratung beispielsweise in einem Verkaufsladen. Dabei kann die Berandung sogar dazu beitragen, die Pflanzenschicht zu schützen und am Leben zu erhalten, wenn sie sich zumindest teilweise auf Höhe der Pflanzenschicht erstreckt oder jene sogar überragt, so dass eine auflastende Bodenbelag-Verkaufseinheit nicht auf die Pflanzenschicht drückt.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Berandung zumindest in ihrem oberen Bereich transparent ist, so dass auch Tageslicht bis zu den Pflanzen vordringen und deren Wuchs unterstützen kann.
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Weitere Vorteile bietet eine oberseitige Abdeckfolie, vorzugsweise transparent und/oder luftdurchlässig, beispielsweise aus einer perforierten, transparenten Kunststofffolie. Hierbei handelt es sich um eine reine Schutzfolie, die nach dem Erwerb vom Käufer entfernt wird.
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Eine komplette, erfindungsgemäße Anordnung, bestehend aus Pflanzenschicht, Substratschicht, ggf. Trag- und/oder Halteschicht sowie Saugschicht kann auch als kompaktes Gebinde, z. B. in einer Schale aus Kunststoff, Keramik od. dgl., angeboten werden.
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Die Erfindung zeichnet sich ferner aus durch eine Haustiertoilette oder einen Haustierkäfig mit einem erfindungsgemäßen, mehrlagigen Bodenbelag mit wenigstens einer Pflanzenschicht und wenigstens einer Substratschicht. Diese Gegenstände – also Haustiertoilette samt Bodenbelag oder Haustierkäfig samt Bodenbelag – können als Verkaufseinheit angeboten werden, damit der Käufer ein für sein Haustier optimales Produkt erwirbt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
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1 einen Querschnitt durch die verschiedenen Lagen eines erfindungsgemäßen Bodenbelags für Haustierkäfige oder -toiletten;
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2 einen Querschnitt durch eine vollständige Katzentoilette mit der Schichtfolge aus 1;
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung; sowie
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4 einen Einsatz für eine Katzentoilette gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Ein erfindungsgemäßer Bodenbelag 1 besteht aus mehreren Schichten und umfasst in jedem Falle eine Pflanzenschicht 2 aus lebenden Pflanzen, welche auf einer unmittelbar darunter angeordneten Substratschicht 3 wurzelt. Bevorzugt besteht die Substratschicht 3 teilweise, überwiegend oder ausschließlich aus Humus, also Muttererde oder Pflanzerde, welche möglichst alle für den Wuchs der Pflanzen erforderlichen Nährstoffe aufweist. Die Substratschicht 3 kann vor dem Ansäen der Pflanzenschicht 2 mit Dampf oder in einem Ofen erhitzt werden, um Keime sowie ggf. Ungeziefer, Larven, Puppen etc. abzutöten. Ferner können in dem Substrat ein oder mehrere Düngemittel vorhanden sein und/oder Schädlingsbekämpfungsmittel. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn in der Substratschicht 3 suagfähige Partikel eingelagert sind wie beispielsweise Blähton, Holzfasern oder -pellets, etc. welche sich durch intensives Wässern der Substratschicht 3 vor, während und/oder nach dem Ansäen voll saugen und dann das aufgesogene Wasser lange speichern und allmählich abgeben können, damit die Pflanzenschicht über einen langen Zeitraum hinweg auch ohne Pflege weiter gedeihen kann.
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Als Pflanzen werden anspruchslose, einfache und widerstandsfähige Pflanzen bevorzugt, vornehmlich aus der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales), insbesondere unter den Gruppen Süßgräser (Poaceae), Sauergräser wie Riedgräser und Binsengewächse, sowie Restionaceae. Damit ein Haustier den erfindungsgemäßen Bodenbelag 1 als angenehm empfindet, sollte Wert darauf gelegt werden, dass die Blätter und Halme bzw. Stängel möglichst weich und anschmiegsam sind.
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Sobald die Pflanzen der Pflanzenschicht 2 die Substratschicht 3 durchwurzelt haben, ist letztere bereits relativ kompakt und kann ohne zu zerfallen als einteilige Scholle transportiert werden. Jedoch empfiehlt die Erfindung, die Transportfähigkeit dadurch zu verbessern, dass unterhalb der Substratschicht 3 eine Trag- und/oder Halteschicht 4 vorgesehen ist. Insbesondere wenn die Substratschicht 3 bereits durch eine gute Durchwurzelung kompaktiert ist, genügt als Trag- und/oder Haltschicht 4 ggf. eine Folie, beispielsweise eine Aluminiumfolie. Diese Trag- und/oder Halteschicht 4 soll allerdings durch die Substratschicht hindurch sickernde Flüssigkeit nicht aufstauen und kann zu diesem Zweck beispielsweise perforiert sein. Es wäre andererseits natürlich auch denkbar, eine insgesamt flüssigkeitsdurchlässige Substanz zu verwenden wie bspw. ein Jutengewebe od. dgl.
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Unterhalb der Substratschicht 3, bevorzugt auch unterhalb der Trag- und/oder Halteschicht 4 folgt sodann eine Saugschicht 5, welche dem Zweck dient, nach unten durchgesickerten Urin oder sonstige Feuchtigkeit aufzunehmen und zu binden. Diese Saugschicht 4 muss nicht so kompakt sein wie die die Pflanzenschicht 2 tragende Substratschicht 3, d. h., eine granulatartige Beschaffenheit ist akzeptabel. Hierfür eignet sich daher bspw. Katzenstreu oder ein Blähtongranulat, od. dgl.
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Die Trag- und/oder Halteschicht 4 ist für den Einsatz in einer Haustiertoilette nicht erforderlich, sondern dient vor allem als Transportstabilisierung. Die funktionswesentlichen Schichten des Bodenbelags 1 sind demnach die Pflanzenschicht 2, die jene versorgende und stabilisierende Substratschicht 3 und die untere Saugschicht 4 zum Aufsaugen von Urin od. dgl. Ausscheidungen.
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In den 2 bis 4 sind verschiedene Beispiele dargestellt, wie der erfindungsgemäße Bodenbelag 1 als Verkaufseinheit angeboten und als Funktionseinheit benutzt werden kann: In 2 ist eine gebrauchsfertige Haustiertoilette 6 dargestellt, insbesondere eine Katzentoilette. Hierbei ist eine Schale 7 zu erkennen, beispielsweise aus Kunststoff, mit einem Boden 8 und einem rundum laufenden Rand 9.
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In der Schale 7 ist der Bodenbelag 1 aus 1 aufgenommen, der zuvor auf die Grundfläche der Schale 7 zurechtgeschnitten ist.
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Dabei sind verschiedene Ausführungen unterscheidbar. So können bei der einfachsten Ausgestaltung alle Schichten 2–5 nacheinander von unten her in der Schale 7 aufeinander geschichtet werden, also zunächst eine Saugschicht 5 beispielsweise aus Katzenstreu, darauf der Bodenbelag 1 mit Pflanzenschicht 2, Substratschicht 3 und Trage- oder Halteschicht 4.
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Will man die Saugschicht 5 auswechseln, muss dazu vorübergehend der obere Bodenbelag entfernt werden. Um das Granulat restlos und bequem entnehmen zu können, kann dieses auf einer Folie ausgebreitete sein, die sodann im Ganzen entnommen werden kann.
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Bei einer anspruchsvolleren Ausgestaltung kann in der Schale 7 ein seitlicher Schlitz vorgesehen sein, durch welchen eine Art unterseitiges Tablett oder ein Kasten 10 nach Art eines Aschekastens seitlich herausgezogen werden kann. Auf einem solchen Tablett bzw. in einem solchen Kasten 10 liegen dann die Partikel der Saugschicht 5 und können bequem ausgeschüttet und entsorgt sowie durch eine neue Saugschicht 5 ersetzt werden, ohne dass dazu der obere Teil des Bodenbelags 1 entfernt werden muss.
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Dabei kann die Trag- und oder Halteschicht 4 verhindern, dass in einem solchen Falle der obere Bodenbelag 1 mangels Unterstützung herabrutscht.
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Hierzu wird die Trag- oder Halteschicht 4 gegenüber der Schale 7 abgestützt. Dies kann entweder durch Integration der Trag- oder Halteschicht 4 mit der Schale erfolgen, oder indem innerhalb der Schale 7 eine Aufstandsfläche für die partielle Unterstützung der Trag- und Halteschicht 4 vorgesehen wird. Hierfür kann ein mit der Innenseite des Randes 9 der Schale 7 verklebter Steg vorgesehen sein, beispielsweise rundumlaufend, oder auf den Boden 8 der Schale 7 aufgelegte Abstandhalter.
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3 zeigt ein weiter abgewandelte Ausführungsform einer Haustiertoilette 6' oder Katzentoilette.
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Hierbei kann die Schale 7 mit Boden 8 und Berandung 9 genauso wie wie in 2 ausgebildet sein, insbesondere einteilig sowie ohne eine seitliche Ausnehmung zum Entnehmen der Saugschicht 5'.
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Stattdessen ist hier die Trag- und Halteschicht 4' als Boden eines trogartigen Behältnisses 11 ausgebildet, welches einen nach oben gezogenen Rand 12 aufweist, der die Substratschicht 3' sowie die darauf verwurzelte Pflanzenschicht 2' schützend umgibt.
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Der Rand 12 überragt dabei die Pflanzenschicht 2' und ist an seiner freien Oberkante 13 nach radial außen umgebogen, so dass sich ein rundum laufender Flansch 14 ergibt. Während das trogartige Behältnis 11 eine etwas kleinere Grundfläche aufweist als die Schale 7' der Haustiertoilette 6', überdeckt der rundum laufende Flansch 14 die Obekante des Randes 9 der Schale 7. Daher kann das trogartige Behältnis 11 in die Schale 7 eingehängt und von dieser jederzeit mit einem Handgriff wieder entfernt werden.
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Während sich die Pflanzenschicht 2' samt der diese tragenden und vesorgenden Substratschicht 3' innerhalb des trogartigen Behältnisses 11 befinden, liegt die Saugschicht 5' außerhalb dieses trogartigen Behältnisses 11 bzw. darunter, nämlich unmittelbar auf dem Boden 8 der Schale 7.
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Nachdem das trogartige Behältnis 11 demnach aus der Schale 7 entnommen wurde, kann die darin noch verbliebene Saugschicht 5' rasch entfernt werden, beispielsweise durch Umdrehen der Schale 7 und Wegschütten des darin noch enthaltenen Granulats. Sodann kann eine neue Saugschicht 5' eingefüllt werden, beispielsweise mit einer Schaufel. Ist dies geschehen, wird das trogartige Behältnis 11 wieder in die Schale 7 eingesetzt.
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Dabei kann – wie in 3 zu sehen – der Boden 4' des trogartigen Behältnisses 11 auf der Saugschicht 5' aufsitzen und diese abstützen, oder das trogartige Behältnis 11 ist so tragfähig ausgebildet, dass es allein von dem auf dem Schalenrand 9 aufsitzenden, randseitigen Flansch 14 getragen wird, so dass der Boden 4' des trogartigen Behältnisses 11 in einem (kleinen) Abstand oberhalb der Saugschicht 5' schweben kann. Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, dass Flüssigkeit aus der Saugschicht nicht mehr nach oben in die Substratschicht 3 gelangen kann, so dass für Pflanzen eventuell schädlicher Urin von den Pflanzenwurzeln ferngehalten wird, nachdem er einmal durch die Substratschicht 3 hindurchgesickert ist.
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Wie man der 3 weiter entnehmen kann, bietet der rundum laufende Flansch 14 im Bereich der Oberkante 13 des trogartigen Behältnisses 11 die Möglichkeit, dort eine Schutzfolie 15 zu fixieren, beispielsweise anzukleben oder anzulaminieren. Die Schutzfolie 15 kann licht- und luftdurchlässig sein, also transparent und perforiert, damit die Pflanzen in der Pflanzenschicht wachsen und gedeihen können.
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In 4 ist eine weiter abgewandelte Ausführugnsform eines trogartigen Behältnisses 11'' wiedergegeben mit einem enthaltenen Bodenbelag 1'', bestehend aus einer Pflanzenschicht 2'' und einer diese tragenden und versorgenden Substratschicht 3''.
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Diese beiden Schichten 2'', 3'' werden auf ihrer ganzen Höhe umgeben von einem festen Rand 12'', der als in sich steifer Rahmen ausgebildet, jedoch unten und oben offen ist. Dieser rahmenförmige Rand 12'' weist an seiner Oberkante 13'' einen rundum laufenden, nach außen weisenden Flansch 14'' auf sowie an seiner Unterkante 16'' einen rundum laufenden, nach außen weisenden Flansch 17''.
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Während an der Oberseite des oberen Flansches 14'' die licht- und luftdurchlässige Folie 15'' festgelegt ist, beispielsweise angeklebt oder auflaminiert, ist an der Unterseite des unteren Flansches 17'' eine folienförmige, feuchtigkeitsdurchlässige Trag- und/oder Halteschicht 4'' festgelegt, beispielsweise angeklebt oder anlaminiert, beispielsweise aus perforiertem Aluminium.
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Ferner sind die von dem randseitigen Rahmen 12'' umschlossenen Behältnisse 11'' stapelbar, indem ein oberer Behälter 11'' mit seinem unterseitigen Flansch 17'' auf den oberseitigen Flansch 14'' eines unterseitigen Behälters 11'' aufesetzt wird.
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Wenn der randseitige Rahmen 12'' aus einem festen und gleichzeitig transparenten Material besteht wie beispielsweise Plexiglas bzw. Polymethylmethacrylat (PMMA), so kann von der Seite her Licht an die Pflanzenschicht 2'' gelangen, selbst wenn oberhalb derselben eine weitere Behälter-Verkaufseinheit 11'' steht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodenbelag
- 2
- Pflanzenschicht
- 3
- Substratschicht
- 4
- Trag- und/oder Halteschicht
- 5
- Saugschicht
- 6
- Haustiertoilette
- 7
- Schale
- 8
- Boden
- 9
- Rand
- 10
- Kasten
- 11
- Behältnis
- 12
- Rand
- 13
- Oberkante
- 14
- Flansch
- 15
- Schutzfolie
- 16
- Unterkante
- 17
- Flansch