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Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät für Sportübungen mit mehreren Bauelementen, wobei die Bauelemente Bausteine aus Schaumstoff mit Bohrungen sind.
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Ein derartiges Trainingsgerät ist durch die
DE 100 09 196 C2 bekannt. Bei dem Trainingsgerät handelt es sich um eine Hürde aus Schaumstoff. Da der Schaumstoff ein sehr weiches und elastisches Material ist, wird die Verletzungsgefahr beim Trainieren stark verringert. Die Bausteine weisen eine Vielzahl von Bohrungen auf. Diese dienen einerseits zur Aufnahme von Steckteilen, um die einzelnen Bausteine zu einer Hürde zusammen zu stecken. Andererseits wird der Baustein dadurch noch weicher und elastischer, so dass die Verletzungsgefahr weiter verringert wird. Das bekannte Trainingsgerät wird überwiegend im Indoorbereich in Turnhallen verwendet. Die Verwendung im Freien ist nachteiligerweise nur möglich, wenn kein starker Wind geht, da ansonsten die Hürde nicht mehr zuverlässig steht.
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Die Aufgabe der Erfindung wird somit darin gesehen, das Trainingsgerät der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine Verwendung im Freien, insbesondere auch bei Wind, möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Trainingsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist.
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Durch die Verwendung mindestens eines Gewichtselementes in mindestens einem Baustein wird das Trainingsgerät bei starkem Wind stabilisiert. Das Gewichtselement kann ein Füllmaterial wie beispielsweise Sand sein, welches in einem Hohlraum des Bausteins angeordnet ist. Es kann auch ein Metallkörper, ein Kunststoffkörper oder ein Glaskörper wie eine Trinkflasche sein, welcher ebenfalls in einem Hohlraum des Bausteins angeordnet ist und somit vollständig von Schaumstoff umgeben ist, um die Verletzungsgefahr bei Benutzung zu verringern. Das Gewichtselement ist im untersten Baustein angeordnet. Die mindestens eine das Gewichtselement aufweisende Bohrung ist durch mindestens einen Verschluss oben und/oder unten verschließbar. Damit kann das Gewichtselement bei Benutzung nicht aus dem Baustein herausfallen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn zweckmäßigerweise das Gewichtselement Sand ist, wobei dann die Öffnungen der Bohrung oben und unten mit den Verschlüssen abgedichtet sind.
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Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das mindestens eine Gewichtselement ein Metallzylinder oder ein Metallstift ist, welcher innerhalb der Bohrung angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform muss kein zusätzlicher Hohlraum in dem Baustein geschaffen werden, um das Gewichtselement aufzunehmen, sondern die bereits vorhandenen Bohrungen werden zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Verwendungen dazu genutzt, die Gewichtselemente aufzunehmen. Damit das Gewichtselement zuverlässig in der Bohrung sitzt und nicht herausrutscht, sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass der Durchmesser des Gewichtselementes größer ist als der Durchmesser einer Bohrung in dem Baustein. Beim Anbringen des Gewichtselementes wird dieses in die Bohrung des elastischen Schaumstoffs hinein gepresst. Zum Entfernen des Gewichtselementes wird ein Spezialwerkzeug verwendet, um das festsitzende Gewichtselement ohne Beschädigung des Bausteins wieder aus der Bohrung herauszupressen. Nur in Ausnahmefällen ist es denkbar, dass der Metallzylinder oder der Metallstift auch als Steckteil zum lösbaren Verbinden zweier Bausteine verwendet werden kann, da bei dieser Konstruktion eine gewisse Verletzungsgefahr besteht. Um die Verletzungsgefahr grundsätzlich zu verringern sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Gewichtselement kürzer ist als die Länge einer Bohrung im Baustein. Dadurch ist das Gewichtselement vollständig vom Schaumstoff des Bausteins umgeben.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bauelemente weiterhin Steckteile aus Kunststoff zum lösbaren Verbinden der Bausteine sind. Die einstückig ausgebildeten Steckteile aus Kunststoff werden in die Bohrungen der Bausteine eingesetzt, so dass sich mehrere Bausteine beispielsweise zu einer Hürde verbinden lassen. Durch Auflegen weiterer Bausteine, welche mit den Steckteilen lösbar verbindbar sind, kann die Hürdenhöhe nach oben hin vergrößert werden. Dies ist ein wesentlicher Vorteil zu den bekannten Hürden, bei welchen bei Änderung der Hürdenhöhe jede Hürde durch eine andere ausgetauscht werden muss.
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Damit das Trainingsgerät sicher steht, sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Bauelemente weiterhin Stützelemente aus Schaumstoff sind. Jedes Stützelement weist zum Einsetzen eines Bausteins eine Ausnehmung auf. Beim Aufbau werden beispielsweise zwei Stützelemente auf dem Boden angeordnet und in die jeweiligen Ausnehmungen der Stützelemente ein Baustein eingesetzt. Damit ist bereits eine niedrige Hürde gebildet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei stellen dar:
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1 eine Vorderansicht einer bekannten Hürde,
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2 eine Seitenansicht eines bekannten Hürdenfußes,
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3 eine Draufsicht nach 2,
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4 eine Draufsicht auf ein bekanntes Steckteil,
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5 eine Seitenansicht eines bekannten Bausteins,
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6 einen Querschnitt durch einen Baustein der Erfindung und
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7 eine schematische Ansicht einer Bohrung mit Verschluss.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellt Trainingsgerät handelt es sich um eine Hürde. Das Gerät besteht aus drei Bausteinen 1, zwei Stützelementen 2 und insgesamt sechs Steckteilen 3. Jedes Stützelement 2 bildet einen Hürdenfuß. Die Bausteine 1 weisen Bohrungen 4 auf, in welche die Steckteile 3 zum lösbaren Verbinden der Bausteine einsetzbar sind. Jedes Stützelement 2 weist etwa in seiner Mitte eine nach oben offene U-förmige Ausnehmung 5 auf. Am Boden der Ausnehmung 5 ist eine Bohrung 7 vorgesehen, welche ein Steckteil 3 aufnehmen kann. Jedes Stützelement 2 weist eine abgeschrägte Vorderseite 8 und eine abgeschrägte Rückseite 6 auf. Die Bausteine 1 und die Stützelemente 2 bestehen aus einem weichen elastischen Schaumstoff. Hierdurch wird die Verletzungsgefahr beim Training mit dem Gerät vermieden.
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Beim Aufbau des Geräts werden zuerst zwei Stützelemente 2 auf den Boden gesetzt. Dann wird je ein Steckteil 3 in die Bohrung 7 jedes Stützelementes 2 eingesetzt. Anschließend wird ein Baustein 1 in die U-förmige Ausnehmung 5 des Stützelementes 2 eingesetzt, wobei die Steckteile 3 in die Bohrungen 4 des Bausteins 1 eindringen und damit eine lösbare Verbindung des Bausteins 1 mit dem Stützelement 2 schaffen. Zur Vergrößerung der Hürdenhöhe wird dann ein weiterer Baustein 1 wiederum mit Steckteilen 3 mit dem unteren Baustein 1 lösbar verbunden. Weitere Bausteine 1 können in dieser Weise auf den jeweils unteren Baustein aufgesetzt werden, bis die erforderliche Höhe erreicht ist.
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Das in 4 dargestellte Steckteil 3 ist einstückig und hülsenförmig oder rollenförmig ausgebildet und weist einen ersten Rollenabschnitt 9 mit einem Endbereich 10 und einen zweiten Rollenabschnitt 11 mit einem Endbereich 12 auf. Die Endbereiche 10 und 12 sind zur besseren Einführung in die Bohrungen 4 abgeschrägt. Beide Rollenabschnitte 9 und 11 sind gleich lang und innen hohl. Zwischen den beiden Rollenabschnitten 9 und 11 ist eine ringförmige Verdickung 13 vorgesehen. Der Durchmesser der Verdickung 13 entspricht der Hälfte des Abstandes zwischen den beiden Mittelpunkten zweier Bohrungen 4. Die Breite der Verdickung ist mit 2 mm sehr schmal gegenüber einer Gesamtlänge des Steckteils 3 von 60 mm. Der Durchmesser der Rollenabschnitte 9 und 11 ist etwas größer als der Durchmesser der Bohrung 4. Hierdurch werden die Rollenabschnitte 9 und 11 bei eingeschobenem Steckteil 3 in die Bohrungen 4 von dem umgebenden Schaumstoff fest umschlossen und gehalten, so dass ein unbeabsichtigtes Lösen des Steckteils 3 aus den Bohrungen 4 vermieden wird. Das Steckteil 3 besteht aus Kunststoff und wird als Spritzgussteil hergestellt. Zur Gewichts- und Materialersparnis ist das Steckteil 3 innen vollständig hohl.
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Zur Verbindung zweier übereinander angeordneter Bausteine 1 wird in die Bohrung 4 des unteren Baustein 1 das Steckteil 3 mit dem Rollenabschnitt 9 soweit eingeschoben, bis die Verdickung 13 an der Seitenwand des Bausteins 1 anliegt. In gleicher Weise können weitere Steckteile 3 in weitere Bohrungen 4 des Bausteins 1 eingeschoben werden. Dann wird ein zweiter Baustein 1 so auf das Steckteil aufgesteckt, dass der Rollenabschnitt 11 in die Bohrungen 4 des zweiten Bausteins 1 eingeschoben wird, bis ebenfalls die Verdickung 13 an der Seitenwand des zweiten Bausteins anliegt. Auf diese Weise können unterschiedliche hohe Hürden aufgebaut werden.
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Bei dem in 5 dargestellten quaderförmigen Baustein 1 sind in den beiden Seitenwänden durchgehende Bohrungen 4 angebracht, wobei jede Bohrung 4 von einer Seitenwand zur anderen Seitenwand mit einem konstanten Bohrungsdurchmesser verläuft. Die Bohrungen 4 verlaufen senkrecht zu den Seitenwänden. Es sind drei Reihen von Bohrungen 4 vorgesehen, welche in Richtung der Längserstreckung 14 gesehen untereinander angeordnet sind. In jeder Reihe sind in Richtung der Längserstreckung 14 gesehen 25 Bohrungen 4 nebeneinander angeordnet. Damit ergibt sich eine gitterartige Anordnung der Bohrungen 4 untereinander und nebeneinander, wodurch ein sehr leichter Baustein erzielt wird, welcher keine Verletzungen verursacht. Der Baustein 1 weist eine Länge von 50 cm, eine Breite von 15 cm und eine Höhe von 9 cm auf. Er besteht ebenso aus einem vernetzten Polyolephinschaum.
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Bei dem in 6 dargestellten Querschnitt durch einen Baustein 1 ist schematisch ein Gewichtselement 15 gezeigt, welches in einer der Bohrungen 4 angeordnet ist. Bei dem Gewichtselement 15 handelt es sich um einen Metallzylinder aus Vollmaterial, welcher bei Benutzung vollständig in die Bohrung 4 hineingeschoben ist. Der Durchmesser des Gewichtselementes 15 ist größer als der Durchmesser der Bohrung 4. Damit wird das Gewichtselement 15 sicher in der Bohrung 4 gehalten. Außerdem ist das Gewichtselement 15 kürzer als die Länge einer Bohrung 4. Dadurch ist beim Einsetzen des Gewichtselementes 15 in den Baustein 1 das Gewichtselement 15 vollständig vom Schaumstoff umgeben, so dass die Verletzungsgefahr verringert wird. Je nach Bedarf können mehrere Gewichtselemente 15 in jeweils eine Bohrung 4 eingesetzt werden. Üblicherweise sind die Gewichtselemente 15 beispielsweise bei einer Hürde im untersten Baustein 1 angeordnet. Zusätzlich kann das Gewichtselement 15 in einer Bohrung 4 noch durch zwei Verschlüsse 16 abgesichert werden. Der erste Verschluss 16 ist am oberen Ende der Bohrung 4 eingesetzt und der zweite Verschluss 16 ist am unteren Ende der Bohrung 4 eingesetzt. Die Verwendung der Verschlüsse 16 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn als Gewichtselement 15 ein Füllmaterial wie beispielsweise Sand verwendet wird, wie in 7 gezeigt. Der Verschluss 16 wird zuerst in das untere Ende der Bohrung 4 hineingepresst, wo er passgenau sitzt. Dann wird von oben Sand eingefüllt und anschließend wird der andere Verschluss 16 von oben her in die Bohrung 4 hineingepresst, wo er ebenfalls passgenau sitzt. Auch wenn der Baustein 1 bei Benutzung umfällt, kann der Sand 17 nicht mehr herausfallen.
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Durch die Anordnung von Gewichtselementen 15 innerhalb eines Bausteins 1 kann das erfindungsgemäße Trainingsgerät auch bei Wind im Freien verwendet werden, da es durch die Gewichtselemente 15 stabil steht.