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Die Erfindung betrifft einen Halter für eine Gehhilfe sowie einen Formkörper zur Bildung eines derartigen Halters.
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Die Erfahrung zeigt, dass Benutzer von Gehhilfen wie Stöcken/Krücken etc. diese bei Tätigkeiten, die eine Handfreiheit erfordern, aus der Hand legen müssen. In der Regel wird dabei die aus der Hand gegebene Gehhilfe an einer Wand angelehnt, wobei jedoch die Gefahr besteht, dass die Gehhilfe umfällt und/oder abgleitet. Die Folge davon ist, dass die umgefallene Gehhilfe anschließend wieder aufgehoben werden muss, was für behinderte Menschen etc. beschwerlich und oft unmöglich ist.
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Aus der
EP 1 777 421 A1 ergibt sich ein Halter für eine Gehhilfe, der an der Gehilfe und mit dieser an einem geeigneten Halteelement festgeclipst werden kann. Der Halter besitzt hierzu zwei rechtwinklig zueinander angeordnete, zweiarmige Federklammern, von denen eine an der Gehilfe und die andere an einem Halteelement, wie einer Tischplatte etc., festgeclipst werden kann. Der bekannte Halter ist vergleichsweise kompliziert in der Herstellung und Anwendung.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Halter für eine Gehhilfe zu schaffen, der einfach aufgebaut und universell verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierdurch kommt ein Halter für eine Gehhilfe wie einen Gehstock, insbesondere einen Behindertenstock, eine Krücke etc. zum Vorschlag, der eine ringförmig gebogene Schleife und eine etwa tangential hiervon abstehende Lasche aufweist, wobei die Schleife zwei in zur abstehenden Lasche quer verlaufender Richtung einander gegenüberliegende Durchstecklöcher aufweist.
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Diese Maßnahmen ermöglichen eine einfache Herstellbarkeit des erfindungsgemäßen Halters ausgehend von einem elastisch verformbaren Bandelement und gewährleistet eine hohe Benutzerfreundlichkeit für die Benutzer von Gehstöcken, Krücken etc.. Das elastische Bandelement kann in vorteilhafter Weise als aus elastischem Kunststoff bestehender Spritzgußformling hergestellt werden. Die zugeordnete Gehhilfe wie der zugeordnete Stock etc. kann durch die einander gegenüberliegenden, im Bereich der Schleife vorhandenen Durchstecklöcher durchgesteckt werden, wobei sich in Folge einer gegenseitigen Verkippung eine zuverlässige Selbsthalterung ergibt. Die abstehende Lasche kann als Stützelement dienen, mit welchem der am Stock angebrachte Halter auf einem geeigneten Gegenelement, z. B. einer Tischplatte oder einer Türklinke, z.B. einer WC-Türe, absetzbar ist, wodurch der Stock zuverlässig umfall- und abgleitsicher untergebracht ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann das elastische Bandelement zweckmäßig aus einem gummielastischen bzw. elastomeren Kunststoff hergestellt sein, der in vorteilhafter Weise einen hohen Rutschwiderstand bietet und kalt, d.h. ohne Erwärmung leicht manuell in die gewünschte b-Form gebracht werden kann. Zweckmäßig ist dabei eine Materialhärte von ca. 80° shore vorgesehen.
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Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die von der ringförmigen Schleife etwa tangential abstehende Lasche eine ihrer vorzugsweise ebenen Unterseite gegenüberliegende Versteifungsrippe aufweist, so dass sich eine hohe Eigenstabilität der als Stützelement dienenden Lasche ergibt.
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Zur Bildung des etwa b-förmigen Halters wird das Bandelement einfach mit einem Ende an einem vom anderen Ende beabstandeten Bandbereich fixiert, wobei zweckmäßig eine gegenseitige Verrastung vorgesehen sein kann, was die Sicherheit gegen selbsttätiges Lösen erhöht.
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In einer weiteren, besonders zu bevorzugenden Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann im Bereich der Schleife ein von der etwa tangential abstehenden Lasche zweckmäßig abgewandtes, nach radial außen abstehendes Element vorzugsweise in Form eines Bügels vorgesehen sein, mit Hilfe dessen eine Aufhängung des Halters und mit diesem der Gehhilfe an einem Haken etc. möglich ist.
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Zweckmäßig ist das den Bügel bildende Element als Federlasche ausgebildet, wodurch dieses Element zusätzlich als Klemmbügel dienen kann, der von unten gegen ein Gegenlager, wie eine Tischplatte etc. gespannt werden kann, so dass die Gehhilfe auch durch Klemmung gegen Umfallen gesichert werden kann. Zur Erhöhung der Sicherheit im Verkehr kann der Halter vorteilhaft mindestens einen im Bereich seiner Außenseite vorgesehenen Rückstrahler aufweisen oder ganz oder teilweise aus fluoreszierendem Material bestehen.
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Zur Bildung des Halters wird zweckmäßig ein aus elastischem Material, vorzugsweise elastomerem Kunststoff bestehendes Bandelement vorgesehen, das mit Abstand hintereinander angeordnete Durchstecklöcher und einen quer zur Bandebene abstehenden Bügel aufweist und das zu einem vorzugsweise etwa b-förmigen Halter mit einer von einer ringförmigen Schleife etwa tangential abstehenden Lasche verformbar ist, wobei die zwei Durchstecklöcher der Schleife zugeordnet und dort in zur abstehenden Lasche quer verlaufender Richtung einander gegenüberliegend positioniert sind und der Bügel als Stütz- und Aufhängbügel von der Außenseite der Schleife absteht. Das Bandelement kann einfach als Spritzgußformling aus geeignetem Kunststoff hergestellt werden, was günstige Gestehungskosten ermöglicht. Zudem besitzt das Band eine kompakte Form und benötigt daher im gestreckten Zustand wenig Platz, was die Lagerhaltung und den Vertrieb vereinfacht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Halters für eine Gehhilfe in einer hängenden Haltestellung,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines dem Stockhalter gemäß 1 zugrundeliegenden Bandelements,
- 3 einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß 2 und
- 4 die Anordnung gemäß 1 in einer geklemmten Haltestellung.
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Der den 1 und 4 zugrundeliegende Halter 1 zum Halten einer lediglich durch unterbrochene Linien angedeuteten Gehhilfe 5 besteht aus einem den 2 und 3 zugrundeliegenden, streifenförmigen Bandelement 2, das aus einem biegsam elastischen Material besteht und kalt in eine dem Halter 1 zugrundeliegende, etwa b-förmige Gestalt gebracht werden kann. Der Halter 1 besitzt dementsprechend eine ringförmig gebogene, zweckmäßig geschlossene Schleife 3 und eine hiervon etwa tangential abstehende Lasche 4. Im Bereich der ringförmigen Schleife 3 sind zwei einander diametral gegenüberliegende, der lediglich durch unterbrochene Linien angedeuteten Gehhilfe 5 zugeordnete, d.h. zum Durchstecken der Gehhilfe 5 geeignete Durchstecklöcher 6, 7 vorgesehen, deren Achse quer zur Längserstreckung der Lasche 4 verläuft. Beim Biegen des Baandelements 2 ergeben sich an den dem kleineren Biegeradius zugeordnete Kanten der Durchstecklöcher 6, 7 spitzwinklige Haltekanten, die einen zuverlässigen Halt der durchgesteckten Gehhilfe 5 bewirken. Zusätzlich oder alternativ können die Durchstecklöcher 6, 7 gegenüber der durchzusteckenden Gehhilfe auch leichtes Durchmesser-Untermaß aufweisen. Bei der Gehhilfe 5 kann es sich um jede Art von Gehstock handeln. Besonders hilfreich ist der erfindungsgemäße Halter 1 zum Halten von Behinderten-Gehstöcken, die oben kein bogenförmiges Ende, sondern nur einen Knauf oder einen sprossenförmig auskragenden Griff aufweisen. Auch zum Halten einer Krücke oder dergleichen ist der Halter 1 gut geeignet und sehr hilfreich.
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Die etwa tangential abstehende Lasche 4 bildet gemäß 1 einen Stützvorsprung, mit welchem der Halter 1 auf einem Gegenelement abstellbar ist, z.B. auf dem Rand einer ebenen Tischplatte oder, wie im dargestellten Beispiel, auf einer Türklinke 8, bei der es sich beispielsweise um die Türklinke einer WC-Türe handeln kann. Eine derartige Abstützbarkeit des die Gehhilfe 5 aufnehmenden Halters 1 kann die WC-Benutzung durch Behinderte sehr erleichtern. Zweckmäßig ist die von der Schleife 3 abgewandte Stirnseite der Lasche 4 gerade ausgebildet, so dass eine Aufhängung auch an nur wenig Tiefe aufweisenden Gegenständen, wie z.B. Lichtschalter oder Steckkdosendeckeln oder dergleichen möglich ist.
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Das dem Bandelement 2 zugrundeliegende Material ist zweckmäßig so biegsam, dass das Bandelement 2 einfach und ohne große Kraftaufwendung ohne Erwärmung d.h. kalt und von Hand in die gewünschte b-Form des Halters 1 gebracht werden kann und dieser anschließend dennoch die erforderliche Formsteifigkeit aufweist. Ein Material mit einer Härte von etwa 80° shore hat sich dabei besonders bewährt.
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Zweckmäßig besteht das Bandelement 2 aus einem gummielastischen bzw. elastomeren Kunststoff, der nicht nur eine einfache Kaltverformbarkeit, sondern auch eine gute Rutschsicherheit gewährleistet.
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Die als Stützelement fungierende Lasche 4 besitzt zweckmäßig eine ebene, untere Stützfläche. Um trotz der Verwendung von biegsamem Material, vorzugsweise in Form von gummielastischem bzw. elastomeren Kunststoff, eine hohe Formsteifigkeit dieses Stützelements zu gewährleisten, ist die Lasche 4 mit einer vorzugsweise der Stützfläche gegenüberliegenden, vorzugsweise angeformten Versteifungsrippe 9 versehen.
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Zur Bildung des b-förmigen Halters 1 aus dem langgestreckten Bandelement 2 wird dieses einfach mit einem Ende an einem vom anderen Ende beabstandeten Bandbereich vorzugsweise durch Verrastung fixiert. Dabei kann ein Ende des Bandelements 2, in den 2 und 3 das nach links weisende Ende, als Steckelement 10 ausgebildet sein, das in eine vom anderen Ende des Bandelements 2 beabstandete Einsteckausnehmung 11 einsteckbar ist. Im Bereich der Einsteckausnehmung 11 kann, wie am besten aus 3 ersichtlich ist, eine Rastzunge 12 vorgesehen sein, der eine Rastausnehmung 13 des Steckelements 10 zugeordnet ist, so dass eine einfache Verrastung möglich ist.
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Das Bandelement 2 ist ferner, wie aus den 2 und 3 hervorgeht, mit einem der Steckausnehmung 11 benachbarten Vorsprung 14 versehen, der bei geschlossener Schleife 3 den dem in die Einsteckausnehmung 11 eingeführten Steckelement 10 benachbarten Bandbereich hintergreift, wie aus den 1 und 4 ersichtlich ist. Der Vorsprung 14 bildet dementsprechend eine Einführhilfe und -führung.
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Um eine universelle Verwendbarkeit des Halters 1 zu ermöglichen, ist das Bandelement 2 im die Schleife 3 bildenden Bereich mit einem weiteren, nach radial außen abstehenden Element, hier in Form eines Bügels 15 versehen, mit Hilfe dessen der Halter 1 alternativ zur Abstützung mittels der Lasche 4 an einem Haken, beispielsweise einem Kleiderhaken, aufhängbar ist. Dabei fungiert der Bügel 15 als Aufhängebügel. Das den Bügel 15 bildende Kragelement kann zweckmäßig an das Bandelement 2 angeformt sein. Es befindet sich vorteilhaft in einem von der abstehenden Lasche 4 abgewandten Bereich der Schleife 3. Im dargestellten Beispiel ist das den Bügel 15 bildende Kragelement zweckmäßig im Bereich des von der abstehenden Lasche 4 entfernten Durchstecklochs 6 vorgesehen.
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Vorteilhaft kann das den Bügel 15 bildende Kragelement so ausgebildet sein, dass es als Blattfederelement fungieren kann. Hierdurch ist es möglich, den Halter 1 mittels des durch den Bügel 15 gebildeten Blattfederelements von unten gegen eine Gegenfläche, z.B. die Unterseite einer Tischplatte 16 zu spannen, wie 4 anschaulich zeigt. Dies ist insbesondere bei Gehhilfen vorteilhaft, die über Ihrer Höhe eine ungleiche Gewichtsverteilung aufweisen, so dass sich bei hängender Anordnung eine Neigung ergäbe, die zu einem Abgleiten führen könnte. Dem kann zwar mit einem eingebauten Ballastgewicht entgegengewirkt werden, so dass auch eine hängende Haltestellung möglich ist. Mit der in 4 angedeuteten Klemmhalterung kann jedoch auf ein in die Gehhilfe integriertes Ballastgewicht verzichtet werden.
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Der Halter 1 bleibt in der Regel an der die Durchstecklöcher 6, 7 durchgreifenden Gehhilfe 5. Zur Erhöhung der Sicherheit kann der Halter 1 daher mit wenigstens einem im Bereich seiner Außenseite platzierten Rückstrahler 17 versehen sein. Zusätzlich oder alternativ kann der Halter 1 einfach ganz oder teilweise aus fluoreszierendem Material hergestellt sein. Hierdurch wird bei Dunkelheit ein Lichtsignal erzeugt.