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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrerinformationssystem für Fahrzeuge, ein Fahrerassistenzsystem für Fahrzeuge, ein Verfahren zur Information eines Fahrers eines Fahrzeugs und ein zugehöriges Computerprogrammprodukt.
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Hintergrund der Erfindung
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Fahrerinformationssysteme, wie zum Beispiel Navigationssysteme, weisen häufig die Möglichkeit auf, den Fahrer eines Fahrzeugs auf Geschwindigkeitsbegrenzung hinzuweisen bzw. entsprechende Warnsignale auszugeben. Ein solches Warnsignal kann nach einer Detektion einer Geschwindigkeitsbegrenzung ausgegeben werden, wenn das Fahrzeug die Geschwindigkeitsbegrenzung mit überhöhter Geschwindigkeit passiert. Alternativ oder zusätzlich werden solche Warnsignale auch ausgegeben, wenn der Fahrer auf einer Strecke, bei der eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgegeben ist, die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreitet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Fahrerinformationssystem zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß eines ersten Aspektes der Erfindung wird ein Fahrerinformationssystem für ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Das Fahrerinformationssystem umfasst ein Nutzerinterface und eine Verarbeitungseinheit. Das Nutzerinterface ist eingerichtet, Informationen an einen Nutzer zu übermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist eingerichtet, eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Abhängigkeit von einer Position des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist weiter eingerichtet, eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit der Geschwindigkeitsbegrenzung zu vergleichen. Die Verarbeitungseinheit ist weiter eingerichtet, ein Warnsignal in Abhängigkeit von einem Vergleichsergebnis der Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit der Geschwindigkeitsbegrenzung zu erzeugen. Das Nutzerinterface ist weiter eingerichtet, das Warnsignal an den Nutzer zu übermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist weiter eingerichtet, eine Verzögerung des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist weiter eingerichtet, mittels der ermittelten Verzögerung eine Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Fahrzeug unter Berücksichtigung eines Grenzwerts zu bestimmen. Die Verarbeitungseinheit ist weiter eingerichtet, die Übermittlung des Warnsignals an den Nutzer zu unterdrücken, solange die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung unter Berücksichtigung des Grenzwerts bestimmt wird. Hierbei wird die Verzögerung bis zur Erreichung des Grenzwerts fortlaufend durchgeführt. Das Fahrerinformationssystem kann zum Beispiel ein Navigationsgerät sein, das mit dem Fahrzeug lösbar gekoppelt werden kann oder aber in das Fahrzeug integriert ist. Das Nutzerinterface kann optisch (z. B. Bildschirm), akustisch (z. B. Lautsprecher), haptisch (z. B. Vibrationsgenerator) oder als Kombination zweier oder aller zuvor genannten Möglichkeiten ausgestaltet sein. Die Verarbeitungseinheit kann einen oder mehrere Prozessoren oder Mikroprozessoren sowie zugehörige Datenspeicher umfassen. Die Verarbeitungseinheit kann die Geschwindigkeitsbegrenzung zum Beispiel mittels einer entsprechend ausgerüsteten Kamera und einer entsprechenden Bildverarbeitungssoftware selbst detektieren. Das Fahrerinformationssystem kann alternativ oder zusätzlich ein Funkmodul aufweisen, das Informationen über Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Nähe einer Position des Fahrzeugs empfängt. Das Funkmodul kann zum Beispiel für Nahfeldkommunikation (NFC) eingerichtet sein. Das Funkmodul könnte in diesem Fall Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten oder -informationen zum Beispiel induktiv auslesen, wenn das Fahrzeug eine bestimmte Position passiert. Alternativ oder zusätzlich kann die Geschwindigkeitsbegrenzung mittels entsprechender Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten an das Fahrerinformationssystem zum Beispiel mittels einer kabelgebundenen oder drahtlosen Schnittstelle übermittelt werden. Die Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten werden in diesem Fall von einer externen Vorrichtung an das Fahrerinformationssystem weitergeleitet. Die Geschwindigkeit kann in einer Ausführungsform vom Fahrerinformationssystem mittels entsprechender Sensoren selbst ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Geschwindigkeit mittels entsprechender Geschwindigkeitsdaten oder -informationen zum Beispiel mittels einer kabelgebundenen oder drahtlosen Schnittstelle an das Fahrerinformationssystem übermittelt werden. Die Verarbeitungseinheit kann das Warnsignal erzeugen, wenn eine Geschwindigkeitsüberschreitung des Fahrzeugs mittels des Vergleichs der Geschwindigkeit mit der Geschwindigkeitsbegrenzung detektiert wird oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums prognostiziert wird. Der Zeitraum kann fest vorgegeben sein oder zum Beispiel in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit flexibel bestimmt werden (z. B. über die zurückzulegende Strecke des Fahrzeugs). Die Verzögerung des Fahrzeugs kann in einer Ausführungsform vom Fahrerinformationssystem mittels entsprechender Sensoren selbst ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Verzögerung mittels entsprechender Verzögerungsdaten zum Beispiel mittels einer kabelgebundenen oder drahtlosen Schnittstelle an das Fahrerinformationssystem übermittelt werden. Die Bestimmung der Verzögerung kann automatisch durch die Erzeugung eines Warnsignals getriggert werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Bestimmung der Verzögerung an ein Triggersignal gekoppelt sein (z. B. Betätigung des Bremspedals). Das Warnsignal wird unterdrückt, wenn die durch die Verarbeitungseinheit bestimmte Verzögerung des Fahrzeugs ergibt, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung unter Berücksichtigung eines Grenzwertes eingehalten wird. Der Grenzwert kann dabei die Position zum Beispiel eines Geschwindigkeitsbegrenzungsschildes darstellen, dass das Fahrzeug passiert. Alternativ oder zusätzlich kann der Grenzwert auch eine in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeugs vorgegebene Distanz z. B. zum Geschwindigkeitsbegrenzungsschild sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Grenzwert auch eine vorgegebene Zeitperiode sein, für die die Geschwindigkeitsüberschreitung akzeptabel ist, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung vor Ablauf der Zeitperiode aufgrund der Verzögerung eingehalten wird. Die Übermittlung des Warnsignals an den Nutzer kann dadurch unterdrückt werden, dass vor Erzeugung des Warnsignals die Verzögerung des Fahrzeugs bestimmt wird. Im Falle, dass die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung unter der Berücksichtigung des Grenzwertes bestimmt werden würde, würde in diesem Fall kein Warnsignal erzeugt werden. Alternativ könnte vor Weitergabe eines bereits in der Verarbeitungseinheit erzeugten Warnsignals, die Weitergabe des Warnsignals an das Nutzerinterface blockiert werden, wenn aufgrund einer Verzögerung des Fahrzeugs die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung unter Berücksichtigung des Grenzwertes bestimmt wird. Das Fahrerinformationssystem detektiert mittels der Bestimmung der Verzögerung und dem Vergleich der Verzögerung mit der gültigen Geschwindigkeitsbegrenzung in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, dass der Fahrer bereits auf die Geschwindigkeitsbegrenzung reagiert hat. Das Fahrerinformationssystem hat den Vorteil, dass unnötige oder sogar irritierende Benachrichtigungen oder Warnungen des Nutzers aufgrund von Geschwindigkeitsübertretungen vermieden werden.
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Das Fahrerinformationssystem umfasst in einer Ausführungsform eine Speichereinheit. Die Speichereinheit ist eingerichtet, erste Navigationsdaten und erste Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten zu speichern. Das Nutzerinterface ist weiter eingerichtet, die ersten Navigationsdaten und ersten Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten an den Nutzer zu übermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist in dieser Ausführungsform weiter eingerichtet, die Geschwindigkeitsbegrenzung in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeugs mittels der ersten Navigationsdaten und ersten Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten zu ermitteln.
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Die Speichereinheit kann ein Halbleiterspeicher, einen optischen Speicher oder sonstige Speichermittel zur Speicherung von Daten insbesondere digitalen Daten aufweisen. Die Navigationsdaten können Daten über ein Straßennetz umfassen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten können Daten über Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder und deren Position in Bezug auf das Straßennetz umfassen. Die Daten über die Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder können zusätzlich anzeigen ob diese statisch oder variabel sind. Daten oder Informationen über variable Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder können die Verarbeitungseinheit anregen zusätzliche Information zum Beispiel über eine drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle über den aktuellen Stand der Geschwindigkeitsbegrenzung anzufordern. Das Fahrerinformationssystem kann Positionsdaten über die aktuelle Position des Fahrzeugs entweder selbst bestimmen oder alternativ oder zusätzlich über eine drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle übermittelt bekommen.
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Das Fahrerinformationssystem kann zum Beispiel eine Positionsbestimmungseinheit umfassen. Die Positionsbestimmungseinheit ist eingerichtet, erste Positionsdaten zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs zu bestimmen. Die Positionsbestimmungseinheit kann zum Beispiel ein GPS-Modul umfassen, das GPS-Daten zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs empfängt. Die Positionsbestimmungseinheit kann alternativ oder zusätzlich ein Funkmodul aufweisen, das z. B. mittels drahtloser Funknetze Funksignale empfängt oder anfordert, die eine Positionsbestimmung des Fahrzeugs ermöglichen. Die Positionsdaten oder die Position des Fahrzeugs, die mittels der Positionsbestimmungseinheit bestimmt werden, können dazu verwendet werden, in einer Speichereinheit gespeicherte und für die Position des Fahrzeugs relevante Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten zu bestimmen. Zur Unterstützung können Navigationsdaten verwendet werden, die es z. B. ermöglichen eine Bewegungsrichtung entlang eines Straßennetzes zu bestimmen.
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Das Fahrerinformationssystem kann zudem eingerichtet sein, die Geschwindigkeit und/oder die Verzögerungsdaten mittels der ersten Positionsdaten zu bestimmen. Mittels Positionsdaten, die zu verschiedenen Zeitpunkten bestimmt werden, ist es möglich sowohl die Geschwindigkeit, eine Beschleunigung oder aber die Verzögerung (negative Beschleunigung) des Fahrzeugs zu bestimmen. Mittels der Navigationsdaten kann der Geschwindigkeit zudem eine Bewegungsrichtung des Fahrzeugs zugeordnet werden. Die Positionsbestimmungseinheit kann die Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Verzögerung selbst ermitteln. Die Positionsbestimmungseinheit kann zu diesem Zweck einen oder mehrere Prozessoren oder Mikroprozessoren und entsprechende Speicher aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können die Positionsdaten auch an die Verarbeitungseinheit weitergeleitet werden, die aus den Positionsdaten die Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Verzögerung berechnet.
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Das Fahrerinformationssystem kann alternativ oder zusätzlich eine Sensoreinheit umfassen. Die Sensoreinheit kann eingerichtet sein, zweite Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten zu ermitteln. Die Sensoreinheit kann zum Beispiel eine Kamera, ein Prozessor und zugehörigen Speicher aufweisen. In dem zugehörigen Speicher kann zum Beispiel eine Bilderkennungssoftware gespeichert sein mittels derer die Sensoreinheit Bilder der Kamera auswertet und Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder detektiert. Die aktive Erfassung der Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten könnte den Vorteil haben, dass die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung bei variablen Geschwindigkeitsbegrenzungsschildern detektiert wird. Sofern erste Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten zur Verfügung stehen, können diese mit den zweiten Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten verglichen und verifiziert werden.
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Das Fahrerinformationssystem kann eine Datenschnittstelle umfassen. Die Datenschnittstelle kann eingerichtet sein, zumindest ein Datenobjekt aus der Gruppe zweite Positionsdaten, Verzögerungsdaten zur Ermittlung der Verzögerung, Geschwindigkeitsdaten zur Ermittlung der Geschwindigkeit oder dritte Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten an die Verarbeitungseinheit weiterzuleiten. Die Datenschnittstelle kann eine kabelgebundene oder kabellose Schnittstelle sein. Die Datenschnittstelle kann es ermöglichen, dass unabhängig von Sensoren oder in dem Fahrerinformationssystem gespeicherten Daten alle relevanten Daten von externen Sensoren bestimmt werden und an das Fahrerinformationssystem übermittelt werden. Solche Sensoren können zum Beispiel im Fahrzeug integriert sein. Solche Sensoren können zum Beispiel in ein Fahrzeug wie ein Auto integrierte Beschleunigungsmesser, Gyroskope, Radsensoren, Tachometer, Bremspedalsensor usw. umfassen. Eins oder mehrere der zuvor genannten Datenobjekte können gegebenenfalls dazu benutzt werden interne Sensoren oder Sensoreinheiten des Fahrerinformationssystems zu kalibrieren. Es können mehrere Quellen für die verschiedenen Datenobjekt zur Verfügung stehen, so dass die Verarbeitungseinheit eingerichtet sein kann, aus verschiedenen Quellen stammende Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten, Geschwindigkeitsdaten, Verzögerungsdaten oder Positionsdaten miteinander zu vergleichen, um eine Abschätzung der Relevanz der verschiedenen Daten durchführen zu können.
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Das Fahrerinformationssystem kann so eingerichtet sein, dass der Grenzwert in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeugs bestimmt wird. Das Fahrerinformationssystem kann zum Beispiel die aktuelle Position des Fahrzeugs bestimmen und zum Beispiel einem bestimmten Gebiet zuordnen. Der Grenzwert kann in diesem Fall vom bestimmten Gebiet (Land, Bundesland, Stadt usw.) abhängig sein. So kann zum Beispiel die Distanz ab der eine Geschwindigkeitsüberwachung hinter einer Geschwindigkeitsbegrenzung durchgeführt werden darf vom Gebiet abhängen, in dem sich das Fahrzeug aufhält. Das Warnsignal wird somit in Abhängigkeit von der aktuellen Position des Fahrzeugs an den Fahrer übermittelt oder unterdrückt.
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Das Fahrerinformationssystem kann so ausgestaltet sein, dass der Grenzwert eine Zeit bis zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung umfasst. Das Fahrerinformationssystem kann zum Beispiel eingerichtet sein zu detektieren, dass die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs oberhalb einer Geschwindigkeitsbegrenzung ist, die für die Fahrbahn auf dem sich das Fahrzeug befindet zum gegebenen Zeitpunkt relevant ist. Das Fahrerinformationssystem detektiert eine Verzögerung des Fahrzeugs, die zum Beispiel durch eine Betätigung der Bremse des Fahrzeugs ausgelöst wird. Basierend auf dieser Verzögerung berechnet das Fahrerinformationssystem, dass das Fahrzeug die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb eines Zeitraums t1 unterschreitet. Das Warnsignal, das die Geschwindigkeitsüberschreitung an den Fahrer signalisieren soll, wird unterdrückt, wenn der Zeitraum t1 kleiner ist als ein im Fahrerinformationssystem vorgegebener Zeitraum t0. Alternativ oder zusätzlich kann die Zeit eine Zeitperiode umfassen, die zum Beispiel nach dem Passieren einer Geschwindigkeitsbegrenzung vergehen kann. In diesem Fall kann das Warnsignal unterdrückt werden, wenn das Fahrerinformationssystem berechnet, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb dieser Zeitperiode vom Fahrzeug eingehalten wird. Die Zeit kann, wie zuvor beschrieben, von der aktuellen Position des Fahrzeugs (Land, Bundesland, Stadt oder Ort) abhängen.
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Das Fahrerinformationssystem kann alternativ eingerichtet sein, dass der Grenzwert eine Distanz zu einer Position der Geschwindigkeitsbegrenzung umfasst. Das Fahrerinformationssystem kann zu diesem Zweck die Position bestimmen, von der an eine Geschwindigkeitsbegrenzung Gültigkeit hat. Ausgehend von dieser Position wird zum Beispiel eine definierte Distanz bestimmt, innerhalb der das Fahrzeug die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten muss. Wird zum Beispiel basierend auf der aktuellen Geschwindigkeit und der Verzögerung des Fahrzeugs bestimmt, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb dieser Distanz unterschreitet, so wird das Warnsignal nicht an den Fahrer übermittelt (z. B. Erzeugung verhindert oder Weitergabe mittels des Nutzerinterface blockiert). Die Distanz kann, wie zuvor beschrieben, von der aktuellen Position des Fahrzeugs (Land, Bundesland, Stadt oder Ort) abhängen.
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Der Grenzwert kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation oder Position auch eine Distanz oder eine Zeit umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrerassistenzsystem zur Verfügung gestellt. Das Fahrerassistenzsystem umfasst ein Fahrerinformationssystem gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen oder ist mit einem solchen Fahrerinformationssystem fest oder lösbar gekoppelt. Das Fahrerassistenzsystem ist eingerichtet, die Verzögerung des Fahrzeugs so einzustellen, dass die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung unter Berücksichtigung des Grenzwertes gewährleistet werden kann. Das Fahrerassistenzsystem kann zum Beispiel die vom Fahrerinformationssystem ermittelten Daten übermittelt bekommen. Mit diesen Daten übermittelt das Fahrerinformationssystem ein Signal, das dem Fahrerassistenzsystem signalisiert, dass ein Warnsignal trotz Verzögerung des Fahrzeugs an den Fahrer übermittelt werden soll. Das Fahrerassistenzsystem kann nun eingerichtet sein gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Art der Verzögerung (Motorbremse, Betätigung des Bremssignals usw.) die Verzögerung so einzustellen, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs sich unter Berücksichtigung des Grenzwerts unter die Geschwindigkeitsbegrenzung reduziert. Das Fahrerassistenzsystem kann zu diesem Zweck zum Beispiel eine Bremswirkung der Bremsen verstärken. Diese zusätzliche Verzögerung kann in Form von zusätzlichen Verzögerungsdaten an das Fahrerinformationssystem weitergeleitet werden. Das Fahrerinformationssystem kann eingerichtet sein diese zusätzlichen Verzögerungsdaten auszuwerten und in Abhängigkeit von dieser Auswertung das Warnsignal nicht an den Fahrer zu übermitteln. Alternativ kann das Fahrerassistenzsystem ein Unterdrückungssignal an das Fahrerinformationssystem übermitteln, das die Übermittlung des Warnsignals an den Fahrer verhindert. Die Entscheidung, ob eine zusätzliche Verzögerung durch das Fahrerassistenzsystem initiiert wird, kann davon abhängig gemacht werden, wie groß der Unterschied zwischen der aktuellen Verzögerung und der benötigten Verzögerung ist, um die Geschwindigkeitsbegrenzung unter Berücksichtigung des Grenzwertes einzuhalten. Überschreitet der Unterschied einen weiteren Grenzwert, so initiiert das Fahrerassistenzsystem keine zusätzliche Verzögerung. Das Fahrerassistenzsystem kann in diesem Fall ein Signal an das Fahrerinformationssystem übermitteln, dass die Übermittlung des Warnsignals in Gang setzt. Die zusätzliche Verzögerung könnte in diesem Fall eine größere Irritation des Fahrers als das Warnsignal bewirken. Mittels des Warnsignals wird der Fahrer dann darauf hingewiesen, dass eine stärkere Verzögerung notwendig ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Information eines Fahrers eines Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- – Ermitteln einer Geschwindigkeitsbegrenzung in Abhängigkeit von einer Position des Fahrzeugs,
- – Ermitteln einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs,
- – Vergleichen der Geschwindigkeit mit der Geschwindigkeitsbegrenzung,
- – Optional Erzeugen eines Warnsignals zur Warnung eines Nutzers des Fahrzeugs in Abhängigkeit vom Vergleich der Geschwindigkeit mit der Geschwindigkeitsbegrenzung,
- – Ermitteln einer Verzögerung des Fahrzeugs,
- – Bestimmen eine Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Fahrzeug in Abhängigkeit von der ermittelten Geschwindigkeit und der ermittelten Verzögerung unter Berücksichtigung eines Grenzwerts,
- – Unterdrücken einer Übermittlung des Warnsignals an den Nutzer, solange die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Fahrzeug unter Berücksichtigung des Grenzwerts bestimmt wird.
Die Übermittlung des Warnsignals an den Nutzer kann auch unterdrückt werden, in dem die Erzeugung des Warnsignals verhindert wird. Die Schritte müssen nicht notwendigerweise in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. So kann zum Beispiel die Verzögerung des Fahrzeugs vor dem Vergleich der Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit der Geschwindigkeitsbegrenzung durchgeführt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Computerprogrammprodukt zur Verfügung gestellt. Das Computerprogrammprodukt kann direkt in eine Speichereinheit geladen werden und umfasst Softwareabschnitte, mit denen das Verfahren gemäß Anspruch 14 ausgeführt werden kann, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Fahrerinformationssystem gemäß einem der Ansprüche 1–9 ausgeführt wird.
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Es wird klargestellt, dass Fahrerinformationssystem gemäß Anspruch 1, das Verfahren gemäß Anspruch 14 und das Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 15 ähnliche und/oder identische Ausführungsform aufweisen, wie sie insbesondere in den abhängigen Ansprüchen beschrieben werden. Es wird weiterhin klargestellt, dass bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung auch jede Kombination der abhängigen Ansprüche mit dem entsprechenden unabhängigen Anspruch darstellen. Weitere bevorzugte Ausführungsformen werden im Folgenden beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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Diese und andere Aspekte der Erfindung werden im Detail in den Abbildungen beispielhaft wie folgt gezeigt.
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1 zeigt eine erste schematische Darstellung einer Warnsignalunterdrückung
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2 zeigt eine zweite schematische Darstellung einer Warnsignalunterdrückung
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Fahrerinformationssystems
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Fahrerinformationssystems
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines dritten Fahrerinformationssystems
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Fahrerassistenzsystems
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Information eines Fahrers
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Die Figuren zeigen die Erfindung oder Elemente der Erfindung nicht notwendigerweise maßstabsgetreu.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt eine erste schematische Darstellung einer Warnsignalunterdrückung. Ein Fahrzeug 10 bewegt sich auf einer Fahrbahn 20. Die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs 15 ist mit einem Pfeil angedeutet. Das Fahrzeug hat die Position einer Geschwindigkeitsbegrenzung 50 (Geschwindigkeitsbegrenzungsschild) mit einer Geschwindigkeit v1 passiert, die größer ist als die auf dem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild angegebene maximale Geschwindigkeit v0. Ein in das Fahrzeug 10 integriertes Fahrerinformationssystem 100 hat nach Passieren des Geschwindigkeitsbegrenzungsschildes eine Verzögerung des Fahrzeugs 10 detektiert. Die Verzögerung des Fahrzeugs 10 wurde durch die Betätigung einer Bremse des Fahrzeugs 10 ausgelöst. Die Verzögerungsdaten wurden von Radsensoren des Fahrzeugs 10 ermittelt und mittels einer drahtlosen Schnittstelle an das Fahrerinformationssystem 100 weitergeleitet. Das Fahrerinformationssystem 100 hat mittels einer Sensoreinheit 160 die Geschwindigkeitsbegrenzung detektiert und an eine Verarbeitungseinheit 120 weitergeleitet. Der Tachometer des Fahrzeugs 10 hat mittels einer kabelgebundenen Schnittstelle die Geschwindigkeit an die Verarbeitungseinheit 120 weitergeleitet. Die Verarbeitungseinheit 120 berechnet basierend auf der Geschwindigkeit und der Verzögerungsdaten, ob das Fahrzeug die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb eines vorgegebenen Grenzwertes 70 einhält. Wenn das Fahrzeug die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb des vorgegebenen Grenzwertes 70 einhält, wird kein Warnsignal bezüglich der Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung an den Nutzer des Fahrerinformationssystems (Fahrer des Fahrzeugs) weitergeleitet. Der Grenzwert 70 ist in diesem Fall eine Distanz von 150 m hinter dem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild. Innerhalb dieser Distanz von 150 m hinter dem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild ist es z. B. im Bundesland Niedersachsen nicht gestattet Geschwindigkeitsmessung durchzuführen. Der Grenzwert 70 wird in Abhängigkeit von der aktuellen Position des Fahrzeugs 10 angepasst, da zum Beispiel im Bundesland Hessen bereits ab einer Distanz von 100 m hinter der Geschwindigkeitsbegrenzung eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt werden kann. Der Grenzwert 70 wird in Abhängigkeit vom Bundesland auch angepasst, wenn sich das Fahrzeug (in diesem Fall ein Motorrad) innerhalb oder außerhalb einer Ortschaft befindet.
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2 zeigt eine zweite schematische Darstellung einer Warnsignalunterdrückung. Die Warnsignalunterdrückung erfolgt im Wesentlichen wie bereits zuvor im Zusammenhang mit der Beschreibung zu 1 erläutert. Das Warnsignal kann in dieser Ausführungsform bereits ab einer Position 40 (alternativ könnte auch ein Zeitraum vorgesehen sein) vor der Position der Geschwindigkeitsbegrenzung 50 mittels des Fahrerinformationssystems 100 an den Fahrer des Fahrzeugs 10 übermittelt werden. Die Überprüfung einer Verzögerung des Fahrzeugs 10 erfolgt, nachdem die Position 40 durch das Fahrzeug passiert wurde. Eine Warnsignalunterdrückung erfolgt so lange, wie das Fahrerinformationssystem 100 bestimmt, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb des Grenzwertes 70 voraussichtlich eingehalten wird. Der Grenzwert 70 setzt sich dabei aus der Summe der Distanz zwischen der Position 40 und der Position der Geschwindigkeitsbegrenzung 50 sowie einer vorgegebene Distanz hinter der Position der Geschwindigkeitsbegrenzung 50 zusammen. Wird innerhalb des Grenzwertes 70 detektiert, dass infolge eines Abbruchs des Bremsvorgangs oder einer Verminderung der Verzögerung des Fahrzeugs 10 die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb des Grenzwertes 70 nicht eingehalten wird, wird das Warnsignal nicht weiter unterdrückt und durch das Fahrerinformationssystem 100 an den Fahrer des Fahrzeugs 10 weitergeleitet.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Fahrerinformationssystems 100. Das Fahrerinformationssystem 100 umfasst ein Nutzerinterface 110, eine Verarbeitungseinheit 120 und eine Datenschnittstelle 150. Das Fahrerinformationssystem 100 erhält Geschwindigkeitsdaten, Positionsdaten, Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten und Verzögerungsdaten über die in diesem Fall kabelgebundenen Datenschnittstelle 150. Das Nutzerinterface 110 umfasst einen berührungsempfindlichen Bildschirm, ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Das Nutzerinterface 110 ist zudem über die Datenschnittstelle 150 mit einem Vibrationsgenerator verbunden, der in das Lenkrad des Fahrzeugs integriert ist, mit dem das Fahrzeuginformationssystem 100 gekoppelt ist. Das Fahrzeuginformationssystem 100 kann wahlweise mittels des Nutzerinterfaces 110 ein optisches, akustisches und/oder haptisches Warnsignal erzeugen, wenn das Fahrzeug eine Geschwindigkeit aufweist, die größer ist als eine an der Position des Fahrzeugs gültige Geschwindigkeitsbegrenzung. Wird nach Detektion der Geschwindigkeitsübertretung eine Verzögerung des Fahrzeugs detektiert, so wird die Übermittlung des Warnsignals (z. B. akustische Warnung) mittels des Nutzerinterfaces 110 z. B. blockiert, solange aufgrund der aktuellen Geschwindigkeit zum Zeitpunkt der Geschwindigkeitsüberschreitung und der Verzögerung des Fahrzeugs während oder unmittelbar nach der Geschwindigkeitsüberschreitung von der Verarbeitungseinheit 120 berechnet wird, dass die Geschwindigkeit innerhalb von weniger als 5 Sekunden nach Detektion der Geschwindigkeitsüberschreitung unterhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung ist. Die Berechnung wird in dem Beispiel zyklisch alle halbe Sekunde durchgeführt.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Fahrerinformationssystems
100. Das Fahrerinformationssystem
100 umfasst ein Nutzerinterface
110, eine Verarbeitungseinheit
120, eine Positionsbestimmungseinheit
130 und eine Speichereinheit
140. Das Nutzerinterface
110 umfasst einen Bildschirm und einen Lautsprecher. Das Fahrzeuginformationssystem
100 kann mittels des Nutzerinterfaces
110 ein optisches Warnsignal erzeugen, wenn das Fahrzeug (zum Beispiel Kraftfahrzeug oder Lastkraftfahrzeug) eine Geschwindigkeit aufweist, die größer ist als eine an der Position des Fahrzeugs gültige Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Positionsbestimmungseinheit
130 weist einen GPS Empfänger zum Empfang eines GPS-Signals auf. Die Positionsbestimmungseinheit bestimmt basierend auf dem GPS Signal die aktuelle Position des Fahrzeugs
10 und gibt diese an die Verarbeitungseinheit
120 weiter. Die aktuelle Position des Fahrzeugs
10 wird, wie aus herkömmlichen Navigationssystemen bekannt, zusammen mit einem Straßennetz mittels des Bildschirms visuell für den Nutzer dargestellt. Die Navigationsdaten zur Darstellung des Straßennetzes und Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten werden von der Verarbeitungseinheit
120 aus der Speichereinheit
140 entnommen. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
10 und die Verzögerung des Fahrzeugs werden mittels der GPS-Signale zum Beispiel folgendermaßen bestimmt. Die mittlere Geschwindigkeit in einem Zeitraum wird mittels der zurückgelegten Strecke innerhalb dieses Zeitraums bestimmt. Je kürzer dieser Zeitraum ist desto genauer stimmt diese mittlere Geschwindigkeit mit der momentan Geschwindigkeit des Fahrzeugs
10 über ein. Mit Hilfe zweier in relativ kurzem Abstand bestimmter Geschwindigkeiten lässt sich die Beschleunigung oder die negative Beschleunigung = Bremswert oder Verzögerung des Fahrzeugs
10 bestimmen.
∆t = t2 – t1 | Zeitdifferenz |
∆v = v(t2) – v(t1) | Geschwindigkeitsdifferenz |
α = ∆v/∆t | Beschleunigung |
α < ε (ε < 0) | Erkennungswert |
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Befindet sich die Verzögerung α unterhalb eines Grenzwertes ε so liegt eine Verzögerung oder Abbremsung vor, die ausreicht um das Fahrzeug 10 zum Beispiel innerhalb einer definierten Distanz hinter einem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild soweit abzubremsen, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb erlaubter Toleranzen erfüllt. Der Grenzwert ε kann dabei fest oder einstellbar sein. Ist nun die Bedingung α < ε bei Überschreitung einer Geschwindigkeitsbeschränkung erfüllt, so erfolgt die Benachrichtigung des Nutzers (Warnsignal) solange nicht, bis die Bedingung nicht mehr erfüllt ist oder die Benachrichtigung wird komplett verworfen, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit die Vorgaben der Geschwindigkeitsbeschränkung erfüllt.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines dritten Fahrerinformationssystems 100, das lösbar mit dem Fahrzeug 10 gekoppelt werden kann. Das Fahrerinformationssystem 100 umfasst ein Nutzerinterface 110, eine Verarbeitungseinheit 120, eine Positionsbestimmungseinheit 130, eine Speichereinheit 140, eine Datenschnittstelle 150 und eine Sensoreinheit 160. Das Nutzerinterface 110 umfasst einen Bildschirm und einen Lautsprecher. Das Fahrzeuginformationssystem 100 kann wahlweise mittels des Nutzerinterfaces 110 ein optisches und/oder akustisches Warnsignal erzeugen, wenn das Fahrzeug eine Geschwindigkeit aufweist, die größer ist als eine an der Position des Fahrzeugs gültige Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Positionsbestimmungseinheit 130 weist einen GPS Empfänger zum Empfang eines GPS-Signals auf. Die Positionsbestimmungseinheit bestimmt basierend auf dem GPS Signal die aktuelle Position des Fahrzeugs 10 und gibt diese an die Verarbeitungseinheit 120 weiter. Die aktuelle Position des Fahrzeugs 10 wird, wie aus herkömmlichen Navigationssystemen bekannt, zusammen mit einem Straßennetz mittels des Bildschirms visuell für den Nutzer dargestellt. Die Navigationsdaten zur Darstellung des Straßennetzes und Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten werden von der Verarbeitungseinheit 120 aus der Speichereinheit 140 entnommen. Geschwindigkeitsbegrenzungen können mittels der Sensoreinheit 160 optisch erfasst werden und als Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten an die Verarbeitungseinheit 120 weitergeleitet werden. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten über die Datenschnittstelle 150 abzurufen. Die Datenschnittstelle 150 ist eine kabellose Schnittstelle, die zum Beispiel mittels Bluetooth mit einem Computersystem des Fahrzeugs gekoppelt werden kann. Die Verarbeitungseinheit 120 kann mittels der kabellosen Schnittstelle die aktuelle Geschwindigkeit, Verzögerung oder Beschleunigung des Fahrzeugs und sonstige Daten abrufen, die für die Funktion des Fahrerinformationssystems 100 von Nutzen sein können (z. B. unabhängig bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten, Positionsdaten usw.). Die Verarbeitungseinheit 120 kann zum Beispiel in regelmäßigen Abständen prüfen, ob Geschwindigkeitsbegrenzungsdaten über die Datenschnittstelle 150 zur Verfügung gestellt werden können, die mittels der Sensoreinheit 160 nicht detektiert werden. Die Erzeugung eines Warnsignals bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung des Fahrzeugs 10 wird durch die Verarbeitungseinheit 120 in Abhängigkeit von der Situation verhindert, wenn das Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Zeitperiode oder Distanz nach der Geschwindigkeitsüberschreitung auf eine Geschwindigkeit abgebremst wird, die in Hinblick auf die Geschwindigkeitsbegrenzung tolerabel sind. Diese Toleranz kann z.B. über eine Benutzerschnittstelle einstellbar sein.
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Fahrerassistenzsystems 200, das mit einem Fahrerinformationssystem 100 zum Beispiel gemäß der im Zusammenhang mit 5 diskutierten Ausführungsform gekoppelt ist. Das Fahrerassistenzsystem 200 hat eine Schnittstelle, mittels der die vom Fahrerinformationssystem 100 ermittelten Daten übermittelt werden. Mit diesen Daten übermittelt das Fahrerinformationssystem 100 ein Signal an einen Prozessor des Fahrerassistenzsystems 200, dass dem Fahrerassistenzsystem 200 signalisiert, dass ein Warnsignal trotz Verzögerung des Fahrzeugs 10 an den Fahrer übermittelt werden soll. Das Fahrerassistenzsystem 200 bestimmt die Verzögerung des Fahrzeugs 10 und stellt die die Verzögerung mittels der Bremse des Fahrzeugs 10 so ein, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 sich innerhalb einer für das Fahrerinformationssystem 100 akzeptablen Zeitperiode unter die Geschwindigkeitsbegrenzung reduziert. Das Fahrerassistenzsystem 200 übermittelt sodann ein Unterdrückungssignal an das Fahrerinformationssystem 100, das die Übermittlung des Warnsignals bezüglich der Geschwindigkeitsüberschreitung an den Fahrer verhindert. Das Fahrerassistenzsystem 200 berücksichtigt bei der zusätzlichen Verzögerung des Fahrzeugs, die notwendig ist um die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, ob diese zusätzliche Verzögerung geeignet ist, den Fahrer zu irritieren. Bei der Beurteilung der potentiellen Irritation kann einfließen, in welcher Form die Verzögerung eingeleitet wurde (Motorbremse, Betätigung des Bremspedals, etc.) und zum Beispiel der Betrag der zusätzlich erforderlichen Verzögerung.
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Information eines Fahrers eines Fahrzeugs 10. In Schritt 310 wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Abhängigkeit von einer Position des Fahrzeugs 10 ermittelt. Eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 wird in Schritt 320 ermittelt. In Schritt 330 wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 mit der zuvor ermittelten Geschwindigkeitsbegrenzung verglichen. In Schritt 340 wird optional ein Warnsignal zur Warnung eines Nutzers des Fahrzeugs 10 in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleiches von der Geschwindigkeit mit der Geschwindigkeitsbegrenzung erzeugt. In Schritt 350 wird eine Verzögerung des Fahrzeugs 10 ermittelt. Basierend auf der ermittelten Verzögerung des Fahrzeugs 10 wird in Schritt 360 bestimmt, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Fahrzeug 10 unter Berücksichtigung eines Grenzwerts 70 eingehalten wird. Eine Übermittlung des Warnsignals an den Nutzer (Fahrer des Fahrzeugs 10) wird in Schritt 370 unterdrückt, wenn und solange die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Fahrzeug 10 unter Berücksichtigung des Grenzwerts 70 bestimmt wird. Das Verfahren wird wiederholt solange der Grenzwert 70 nicht erreicht ist.
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Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, ein Fahrerinformationssystem 100 zur Verfügung zu stellen, dass bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung eines Fahrzeugs 10 feststellen kann, ob der Fahrer des Fahrzeugs bereits Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Sollte der Fahrer bereits eine Verzögerung des Fahrzeugs zum Beispiel durch eine Abbremsung eingeleitet haben, so gibt das Fahrerinformationssystem 100 keinen Warnhinweis bezüglich der Geschwindigkeitsüberschreitung über ein Nutzerinterface 110 an den Fahrer weiter. Das Fahrerinformationssystem 100 vermeidet somit unnötige Ablenkungen des Fahrers.
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Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Patentansprüchen.
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In den Patentansprüchen verwendete Begriffe wie "umfassen", "aufweisen", "beinhalten", "enthalten" und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Patentansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen. In den Patentansprüchen angegebene Bezugszeichen sind nicht als Beschränkungen der eingesetzten Mittel und Schritte anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 15
- Bewegungsrichtung Fahrzeug
- 20
- Fahrbahn
- 40
- Position ab der ein Warnsignal erzeugt werden kann
- 50
- Position Geschwindigkeitsbegrenzung
- 70
- Grenzwert
- 100
- Fahrzeuginformationssystem
- 110
- Nutzerinterface
- 120
- Verarbeitungseinheit
- 130
- Positionsbestimmungseinheit
- 140
- Speichereinheit
- 150
- Datenschnittstelle
- 160
- Sensoreinheit
- 200
- Fahrerassistenzsystem
- 310
- Ermittlung Geschwindigkeitsbegrenzung
- 320
- Geschwindigkeitsermittlung
- 330
- Vergleich Geschwindigkeit mit Geschwindigkeitsbegrenzung
- 340
- Warnsignalerzeugung
- 350
- Verzögerungsermittlung
- 360
- Bestimmung Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung
- 370
- Warnsignalunterdrückung