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Die Erfindung betrifft eine Anlaufscheibe für ein Ausrücklager einer Kraftfahrzeug-Kupplung, mit an deren Innen- oder Außenrandumfang verteilt angeordneten Schnappnasen für eine Schnappbefestigung an einem Lagerring.
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Über eine Anlaufscheibe wird eine von einem Ausrücklager aufgebrachte Verstellkraft auf die den Kupplungsandruck aufbringenden Membranfederenden übertragen. Eine solche Anlaufscheibe besteht üblicherweise aus einem reibfesten, jedoch in der Paarung mit den Membranfederenden reibungsarmen Material, beispielsweise aus Kunststoff, welcher grundsätzlich auch die erforderliche Elastizität für die Funktion der Schnappnasen der Anlaufscheibe hat.
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Anlaufscheiben unterschiedlicher Bauart sind beispielsweise in der
DE 10 2004 016 190 A1 und der
DE 10 2006 040 463 A1 beschrieben, bei denen die Schnappnasen jeweils am radialen Innenrand der Anlaufscheibe angeordnet sind und einen radialen Innenrand des zugeordneten Lagerringes umgreifen. Bei den Anlaufscheiben der
DE 101 25 691 A1 und
DE 10 2010 000 847 A1 sind die Schnappnasen am radialen Außenrand angeordnet und umgreifen einen Außenrand des zugeordneten Lagerringes.
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Ein Problem bei der konstruktiven Auslegung derartiger Anlaufscheiben besteht darin, dass die Schnappnasen einerseits fest genug sein müssen, um eine sichere Befestigung am zugeordneten Lagerring bei allen bei der Kupplungsbetätigung auftretenden Kräften zu gewährleisten, andererseits sollen sie elastisch genug sein, um einen einfachen Schnappvorgang ohne die Gefahr eines Bruches der Schnappnasen zu ermöglichen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anlaufscheibe der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die die oben genannten Anforderungen erfüllt.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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Die Erfindung geht demnach aus von einer Anlaufscheibe für ein Ausrücklager einer Kraftfahrzeug-Kupplung, mit an deren Innen- oder Außenrandumfang verteilt angeordneten Schnappnasen für eine Schnappbefestigung an einem Lagerring. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist vorgesehen, dass am radialen Innenrand oder Außenrand der Anlaufscheibe ein axial ausgerichteter Ringflansch ausgebildet ist, dass mehrere über den Umfang des Ringflansches verteilt angeordnete Flanschabschnitte jeweils an ihrem axialen Ende eine radial ausgerichtete Schnappnase aufweisen, und dass die Flanschabschnitte jeweils an ihren diese in Umfangsrichtung begrenzenden Enden durch radial verlaufende Nuten gegenüber dem Ringflansch freigeschnitten sind.
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Der Ringflansch hat einerseits eine die Anlaufscheibe versteifende Funktion, andererseits dient er einer exakten Zentrierung der Anlaufscheibe am zugeordneten Lagerring.
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An wenigstens drei über den Umfang des Ringflansches verteilt angeordnete Flanschabschnitte sind jeweils radial ausgerichtete Schnappnasen vorgesehen, die einen Innenrand beziehungsweise Außenrand eines zugeordneten Lagerringes umgreifen sollen. Um den Schnappnasen die erforderliche Elastizität zu verleihen, sind die Flanschabschnitte jeweils an ihren diese in Umfangsrichtung begrenzenden Enden durch im Wesentlichen radial verlaufende Nuten gegenüber dem Ringflansch freigeschnitten, so dass bei gleichbleibendem Querschnitt dieser Flanschabschnitte die freie Biegelänge derselben größer und damit die Elastizität der Schnappnasen verbessert ist.
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Die freie Biegelänge der Flanschabschnitte und damit die Elastizität der Schnappnasen sind von der Tiefe der Nuten abhängig und kann auf diese Weise durch die Wahl einer geeigneten Nutentiefe in gewissem Umfang vorgegeben werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die axiale Tiefe der Nuten bis zu der zur Anlage am zugeordneten Lagerring vorgesehenen Anlagefläche der Anlaufscheibe reicht, was der axialen Höhe des Ringflansches entspricht.
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Die Nuten können den Ringflansch aber auch radial vollständig durchsetzen, was herstellungstechnisch am einfachsten ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Nuten den Ringflansch jeweils nur zu einem Teil radial durchsetzen, um eine Dichtfunktion der Anlaufscheibe nicht zu beeinträchtigen.
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Die Erfindung lässt sich anhand mehrerer Ausführungsbeispiele weiter erläutern. Dazu ist der Beschreibung eine Zeichnung beigefügt. In dieser zeigt
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1 eine axiale Draufsicht auf eine Anlaufscheibe mit drei unterschiedlichen Ausgestaltungen der Schnappnasen,
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2 einen Querschnitt durch die Anlaufscheibe gemäß 1 entlang der Schnittlinie A-A, und
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3 einen Teil-Querschnitt durch eine Anlaufscheibe mit am Außenrand angeordneter Schnappnase.
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Die in den 1 und 2 dargestellte Anlaufscheibe 2 besteht im Wesentlichen aus einer flachen Ringscheibe, an deren radialen Innenrand ein axial ausgerichteter Ringflansch 4 ausgebildet ist. Mehrere über den Umfang des Ringflansches 4 verteilt angeordnete Flanschabschnitte 6, 8, 10 weisen an ihrem axialen Ende jeweils eine Schnappnase 12, 14, 16 auf, mittels derer die Anlaufscheibe 2 an einem zugeordneten, nicht gezeigten Lagerring befestigt werden kann.
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Um die Elastizität der Schnappnasen 12, 14, 16 zu verbessern und um damit ein Brechen derselben bei deren Montage zu verhindern, sind die Flanschabschnitte 6, 8, 10 jeweils an ihren diese in Umfangsrichtung begrenzenden Enden durch im Wesentlichen radial verlaufende Nuten gegenüber dem Ringflansch 4 freigeschnitten, wie im folgenden im einzelnen erläutert wird. Grundsätzlich sind die Flanschabschnitte 6, 8, 10 sowie die diese in Umfangsrichtung begrenzenden Nuten bei einer Anlaufscheibe alle gleich ausgebildet. 1 zeigt jedoch zur Veranschaulichung unterschiedlicher Ausführungsmöglichkeiten drei Flanschabschnitte 6, 8, 10, die sich insbesondere in der Ausgestaltung der diese in Umfangsrichtung begrenzenden Nuten unterscheiden.
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Der Flanschabschnitt 6 ist durch zwei im Wesentlichen radial verlaufende Nuten 18 und 20 begrenzt, die den Ringflansch 4 in radialer Richtung vollständig durchsetzen und deren axiale Tiefe hier geringer als die axiale Höhe h (siehe 2) des Ringflansches 4 ist.
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Der Flanschabschnitt 8 ist durch zwei Nuten 22 und 24 begrenzt, die ebenfalls den Ringflansch 4 radial vollständig durchsetzen, deren axiale Tiefe jedoch bis zu der zur Anlage am zugeordneten Lagerring vorgesehenen Anlagefläche 26 der Anlaufscheibe 2 reicht, wie auch aus der 2 hervorgeht.
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Der Flanschabschnitt 10 schließlich ist durch zwei Nuten 28 und 30 begrenzt, die den Ringflansch 4 radial nur zu einem Teil durchsetzen, und deren axiale Tiefe im vorliegenden Fall geringer als die axiale Höhe h des Ringflansches 4 ist, jedoch auch dieser Höhe entsprechen könnte, wie nicht im einzelnen dargestellt ist.
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3 zeigt mittels eines Teil-Querschnittes ein Ausführungsbeispiel einer Anlaufscheibe 32, bei welcher der Ringflansch 34 am radialen Außenrand der Anlaufscheibe 32 ausgebildet ist. In Entsprechung zu den 1 und 2 können über den Umfang des Ringflansches 34 verteilt angeordnete Flanschabschnitte mit jeweils an deren axialem Ende radial nach innen ausgerichteten Schnappnasen 36 ausgebildet sein, die durch die Flanschabschnitte in Umfangsrichtung begrenzende Nuten freigeschnitten sind, wie nicht im einzelnen dargestellt zu werden braucht.
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Die in den 1 und 2 erkennbaren, an der radialen Außenseite des Ringflansches 4 ausgebildeten radialen Vorsprünge 38 dienen dazu, die Anlaufscheibe am zugeordneten Lagerring drehfest zu fixieren.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Anlaufscheibe
- 4
- Ringflansch
- 6
- Flanschabschnitt
- 8
- Flanschabschnitt
- 10
- Flanschabschnitt
- 12
- Schnappnase
- 14
- Schnappnase
- 16
- Schnappnase
- 18
- Nut
- 20
- Nut
- 22
- Nut
- 24
- Nut
- 26
- Anlagefläche
- 28
- Nut
- 30
- Nut
- 32
- Anlaufscheibe
- 34
- Ringflansch
- 36
- Schnappnase
- 38
- Radialer Vorsprung
- h
- Axiale Höhe des Ringflansches
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004016190 A1 [0003]
- DE 102006040463 A1 [0003]
- DE 10125691 A1 [0003]
- DE 102010000847 A1 [0003]