-
Die Erfindung betrifft eine Waffenkupplung zum Einsatz in einem Waffenrohr und einer Waffenmulde. Die Waffenkupplung weist einen Ladebock, ein Gehäuse und wenigstens eine am Gehäuse angeordnete Fixiervorrichtung auf, wobei die Fixiervorrichtung zur Fixierung einer Waffe ausgebildet ist.
-
Aus der
EP 2476993 A2 ist eine Waffenkupplung zum Festlegen einer Waffe bekannt. Bei der Waffenkupplung reicht ein Ladezapfen in eine Verriegelungsstellung formschlüssig ein. Die Waffenkupplung ist vorgespannt und selbsttätig verriegelnd ausgebildet.
-
Aus der
DE 10 2015 202 553 ist eine Schubkette bekannt, welche einen Ladebock aufweist. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, eine Waffe in ein Waffenrohr zu verfahren.
-
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass aufgrund der Vielzahl von verwendeten Waffen und deren sehr unterschiedlicher Bauart es notwendig ist, Waffen verschieden tief in ein Waffenrohr einzufahren. Wird eine Waffe vergleichsweise tief in ein Waffenrohr eingeführt, so ist es sehr aufwendig, die Kopplung zwischen Ladebock und Waffe zu lösen. Aus vielerlei Gründen werden hier lediglich mechanische Vorrichtungen verwendet. Elektrische oder hydraulische Vorrichtungen, welche ebenfalls eine Fernbedienbarkeit ermöglichen würden, könnten in einer Kampfsituation ausfallen und so zu massiven Problemen führen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, welche es ermöglicht, eine Waffe, welche in ein Waffenrohr eingeführt wurde, zuverlässig von einem Ladebock zu trennen, bzw. eine Waffe, welche sich innerhalb eines Waffenrohrs befindet, zuverlässig an einen Ladebock anzukoppeln.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Waffenkupplung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
-
Die erfindungsgemäße Waffenkupplung zum Einsatz in einem Waffenrohr weist einen Ladebock, ein Gehäuse und wenigstens eine am Gehäuse angeordnete Fixiervorrichtung auf, wobei die Fixiervorrichtung zur Fixierung einer Waffe ausgebildet ist. Die Waffenkupplung weist ferner eine Längsrichtung und einen in Längsrichtung beweglichen ersten Aktuator auf. Der erste Aktuator ist zum Lösen und Fixieren der wenigstens einen Fixiervorrichtung ausgebildet, wobei der erste Aktuator über einen ersten Manipulator und einen zweiten Manipulator bewegbar ist.
-
Die Längsrichtung ist durch die Geometrie des Gehäuses gegeben und entspricht der Raumrichtung mit der größten linearen Ausdehnung des Gehäuses. Ist beispielsweise das Gehäuse in grober Näherung zylinderförmig geformt, so entspricht die Längsrichtung der Zylinderachse bzw. der Höhe des Zylinders. Die Längsrichtung ist insbesondere parallel zu der Transport- oder Bewegungsrichtung der Waffe zu verstehen.
-
Besonders bevorzugt sind der erste Manipulator und der zweite Manipulator ausschließlich manuell bedienbar.
-
Die Verwendung eines ersten Manipulator und eines zweiten Manipulators ist vorteilhaft, da die Waffenkupplung in zwei grundsätzlich verschiedene Positionen bedient werden muss. Zum einen muss die Waffenkupplung innerhalb eines Waffenrohres bedient werden können. Hierzu ist die Zugänglichkeit von der der Waffe abgewandten Seite notwendig. Zum anderen muss eine Waffenkupplung an eine Waffe angekoppelt werden, welche außerhalb des Waffenrohres gelagert wird. Hierbei ist üblicherweise vergleichsweise wenig Platz auf der der Waffe abgewandten Seite. Daher ist es in diesem Fall besonders vorteilhaft die Waffenkupplung aus einer anderen Richtung bedienen zu können. Aus diesem Grund verfügt die erfindungsgemäße Waffenkupplung über einen ersten Manipulator und einen zweiten Manipulator.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Manipulator senkrecht zur Längsrichtung angeordnet. Durch Verschieben des ersten Manipulators in Längsrichtung der Waffenkupplung wird der erste Aktuator bewegt.
-
Durch die senkrechte Anordnung des ersten Manipulators kann der erste Aktuator bewegt werden, zum Beispiel wenn auf der der Waffe abgewandten Seite der Waffenkupplung wenig Platz zur Verfügung steht.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Manipulator trennbar mit der Waffenkupplung verbunden.
-
Dadurch, dass der zweite Manipulator trennbar mit der Waffenkupplung verbunden ist, kann der zweite Manipulator vergleichsweise lang ausgeführt werden. Dadurch kann der zweite Manipulator entfernt werden, sofern auf der der Waffe abgewandten Seite der Waffenkupplung wenig Platz ist. So kann beispielsweise die Waffenkupplung beim Einfahren in das Waffenrohr mit dem zweiten Manipulator verbunden werden. Beim Ausfahren aus dem Waffenrohr kann der zweite Manipulator von der Waffenkupplung getrennt werden. Hierdurch kann eine optimale Bedienbarkeit unter Berücksichtigung der üblicherweise beengten Verhältnisse erreicht werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der zweite Manipulator zumindest teilweise flexibel ausgeführt sein. Der flexible Teil kann beispielsweise durch Verwendung eines Bowdenzuges oder einer Seilkonstruktion, besonders bevorzugt durch Verwendung eines Bowdenzuges, realisiert sein.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Manipulator mittels eines Bajonettverschlusses mit der Waffenkupplung verbunden. Durch die Verwendung eines Bajonettverschlusses ist eine schnelle Verbindung sowie ein schnelles Lösen möglich. Gleichzeitig wird eine stabile, vorzugsweise das Eigengewicht des zweiten Manipulators tragende Verbindung hergestellt.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Manipulator in Längsrichtung in Verlängerung des ersten Aktuators angeordnet. Durch die Anordnung des zweiten Manipulators in Längsrichtung in Verlängerung des ersten Aktuators ist eine besonders einfache Bedienbarkeit gegeben. Hierdurch ist es möglich, besonders einfach kraftschlüssig auf den ersten Aktuator einzuwirken.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Waffenkupplung auf einer Schubkette angeordnet. Vorzugsweise ist der Ladebock auf der Schubkette angeordnet.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Manipulator eine Hülle und einen in der Hülle angeordneten zweiten Aktuators auf, wobei der erste Aktuator und der zweite Aktuator fluchtend angeordnet sind. Durch die fluchtende Anordnung des ersten Aktuators und des zweiten Aktuators ist eine effiziente Kraftübertragung möglich. Auch wird hierdurch die Konstruktion so einfach und stabil wie möglich ausgeführt.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Manipulator eine Länge von mehr als 70 cm auf. Der zweite Manipulator weist vorzugsweise eine Länge von 70 cm bis 300 cm, bevorzugt von 80 cm bis 150 cm auf.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der erste Manipulator eine erste Sperrvorrichtung auf. Die erste Sperrvorrichtung verhindert, dass bei unbeabsichtigter Berührung des ersten Manipulators dieser den ersten Aktuator bewegt und somit gegebenenfalls die Fixiervorrichtung betätigt. Hierdurch könnte eine mittels der Fixiervorrichtung fixierte Waffe unbeabsichtigt freigegeben werden, was zu verhindern ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Manipulator eine zweite Sperrvorrichtung auf. Die zweite Sperrvorrichtung verhindert, dass bei unbeabsichtigter Berührung des zweiten Manipulators dieser den ersten und/oder zweiten Aktuator bewegt und somit gegebenenfalls die Fixiervorrichtung betätigt. Die zweite Sperrvorrichtung befindet sich vorzugsweise an der dem ersten Aktuator abgewandten Seite des zweiten Manipulators.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Sperrvorrichtung in der entriegelten Position fixierbar. Eine Fixierung der ersten Sperrvorrichtung in der entriegelten Position ist vorteilhaft, da der erste Manipulator innerhalb des Waffenrohres praktisch nicht erreichbar ist. Soll die Waffe im Waffenrohr über den zweiten Manipulator freigegeben werden können, so muss verhindert werden, dass die erste Sperrvorrichtung über den ersten Manipulator ein Freigeben der Waffe verhindert. Daher ist es vorteilhaft unmittelbar vor Einführung der Waffenkupplung in ein Waffenrohr die erste Sperrvorrichtung an dem ersten Manipulator zu entriegeln und in der entriegelten Position zu fixieren.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Manipulator trennbar mit der Waffenkupplung verbunden. Soll die Waffe im Waffenrohr über den zweiten Manipulator freigegeben werden können, so muss verhindert werden, dass der erste Manipulator ein Freigeben der Waffe verhindert. Daher ist es vorteilhaft unmittelbar vor Einführung der Waffenkupplung in ein Waffenrohr den ersten Manipulator zu entfernen.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der erste Aktuator mit einer Feder in einer Position gehalten, in welcher der erste Aktuator die wenigstens eine Fixiervorrichtung verriegelt. Hierdurch wird sichergestellt, dass eine durch die Waffenkupplung gehaltene Waffe nicht unbeabsichtigt freigegeben wird.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Aktuator federbelastet.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist der zweite Manipulator derart lösbar mit der Waffenkupplung verbunden, dass zum einen beim Verbinden des zweiten Manipulators mit der Waffenkupplung der erste Manipulator in eine entriegelte Position bewegt wird. Zum anderen wird beim Trennen des zweiten Manipulators von der Waffenkupplung der erste Manipulator aus der entriegelten Position wieder in Kontakt mit dem ersten Aktuator bewegt. Hierdurch wird bewirkt, dass nach dem Verbinden des zweiten Manipulators der erste Aktuator nur über den zweiten Manipulator und nicht mehr über den ersten Manipulator bewegt werden kann. Als Folge daraus kann eine Waffe nur über den zweiten Manipulator fixiert bzw. gelöst werden. Nach dem Entfernen des zweiten Manipulators kann dann die Handhabung wieder über den ersten Manipulator erfolgen. Hierdurch wird die optimale Bedienbarkeit bei höchstmöglicher Sicherheit gewährleistet.
-
Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Waffenkupplung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
1 perspektivische Darstellung einer Waffenkupplung
-
2 senkrechter Querschnitt durch eine Waffenkupplung
-
3 horizontaler Querschnitt durch eine Waffenkupplung
-
In 1 und 3 ist die Waffenkupplung mit verbundenem zweiten Manipulator 40 gezeigt, in 2 ohne den zweiten Manipulator 40. Ansonsten beziehen sich die Figuren auf das gleiche Ausführungsbeispiel.
-
In 1 ist die Waffenkupplung in perspektivische Darstellung gezeigt. Die Waffenkupplung weist einen Ladebock 10, ein Gehäuse 20 sowie eine Fixiervorrichtung 50 auf. Um die Fixiervorrichtung 50 öffnen oder schließen zu können weist die Waffenkupplung einen ersten Manipulator 30 und einen zweiten Manipulator 40 auf. Der erste Manipulator 30 ist auf der Oberseite des Gehäuses 20 angeordnet. Durch Verschieben des ersten Manipulator 30 entlang der Längsrichtung der Waffenkupplung kann die Fixiervorrichtung 50 bedient werden. Um ein unbeabsichtigtes Lösen einer über die Fixiervorrichtung 50 an die Waffenkupplung angekoppelten Waffe zu verhindern weist der erste Manipulator 30 eine erste Sperrvorrichtung 32 auf. Die erste Sperrvorrichtung 32 ist federbelastet, sodass diese in das Gehäuse 20 eingreift und eine Bewegung des ersten Manipulators 30 verhindert. Durch Anheben der ersten Sperrvorrichtung 32 gegen den Federdruck kann der erste Manipulator 30 jedoch leicht bewegt werden. Der zweite Manipulator 40 ist über einen Bajonettverschluss 22, wie in 2 und 3 erkennbar, mit dem Gehäuse 20 auf der der Waffe abgewandten Seite verbunden. Der zweite Manipulator verfügt über eine zweite Sperrvorrichtung 48. Die zweite Sperrvorrichtung 48 verhindert ein unbeabsichtigtes Lösen der Fixiervorrichtung 50.
-
2 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch die Waffenkupplung, wobei der in 1 gezeigte zweite Manipulator 40 hier zur Vereinfachung nicht dargestellt ist, also abgetrennt ist. Im Inneren des Gehäuses 20 ist der erste Aktuator 60 in Längsrichtung der Waffenkupplung beweglich angeordnet. Zur Sicherheit weist die Waffenkupplung eine Feder 62 auf, welche den ersten Aktuator 60 in der der Waffe abgewandten Position hält und hierdurch die Fixiervorrichtung 50 in einer die Waffe fixierende Position. Des Weiteren sind in 2 Einrastpositionen 34 zu erkennen, in welche die erste Sperrvorrichtung 32 eingreifen kann. Auf diese Weise kann der erste Manipulator 30 und mit dem ersten Manipulator 30 der erste Aktuator 60 in der vorderen bzw. hinteren Position fixiert werden. Über den Bajonettverschluss 22 kann der zweite Manipulator 40 trennbar mit der Waffenkupplung verbunden werden.
-
In 3 ist im Gegensatz zu 2 ein horizontaler Querschnitt durch die Waffenkupplung gezeigt. Hierbei ist der zweite Manipulator 40 mit der Waffenkupplung verbunden. Im horizontalen Querschnitt ist die Funktionsweise der Fixiervorrichtung 50 erkennbar. Die Fixiervorrichtung 50 weist zwei Drehachsen 52 auf. Wird der erste Aktuator 60 gegen den Federdruck der Feder 62 in Richtung Waffe bewegt, so drückt das vordere Ende des ersten Aktuators 60 die Fixiervorrichtung 50 auseinander, die Waffe wird freigegeben. Wird der erste Aktuator 60 in die der Waffe abgewandten Position gebracht, so verriegelt die Verriegelungsvorrichtung 64 die Fixiervorrichtung 50 in geschlossener Position. Der zweite Manipulator 40 weist eine Hülle 42 und einen zweiten Aktuator 44 auf. Der zweite Aktuator 44 ist fluchtend mit dem ersten Aktuator 60 angeordnet. Vorzugsweise weist der zweite Manipulator 40 eine Feder 46 auf, um den zweiten Aktuator 44 in der verriegelten Position zu halten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Ladebock
- 20
- Gehäuse
- 22
- Bajonettverschluss
- 30
- erster Manipulator
- 32
- erste Sperrvorrichtung
- 34
- Einrastposition
- 40
- zweiter Manipulator
- 42
- Hülle
- 44
- zweiter Aktuator
- 46
- Feder
- 48
- zweite Sperrvorrichtung
- 50
- Fixiervorrichtung
- 52
- Drehachse
- 60
- erster Aktuator
- 62
- Feder
- 64
- Verriegelungsvorrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2476993 A2 [0002]
- DE 102015202553 [0003]