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Die Erfindung betrifft einen Heckbereich eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßer Heckbereich ist in 1 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine perspektivische Ansicht auf den Heckbereich 102 eines bekannten Kraftfahrzeugs (Modellbezeichnung MINI Clubman), mit zwei gegenläufig öffnenden Hecktüren 106 zum Verschließen der Hecköffnung. An die Hecktüren 106 grenzen seitlich im Bereich der Schwenkachsen 141 der Hecktüren 106 Abdeckungen 100 an, die darunter liegende Scharniere überdecken. Die Abdeckungen 100 sind als „Eckteile“ ausgebildet und grenzen andererseits an hintere Seitenwandbauteile 120 an. Die hinteren Seitenwandbauteile 120 schließen an nicht dargestellte Seitentüren an und sind durch Verschweißung mit der darunterliegenden Tragstruktur des Kraftfahrzeugs verbunden. Die Fugen zu beiden Seiten der Abdeckungen 100 sind mit der Bezugszahl 110 bezeichnet.
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Außerdem ist es bekannt, Hecktüren über außenliegende Scharniere an die Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs anzubinden, wie beispielsweise bei Kraftfahrzeugen mit der Modellbezeichnung VW Caddy. Die außenliegenden Scharniere stehen von der Außenhaut des Kraftfahrzeugs ab und sind somit deutlich sichtbar.
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Aufgabe der Erfindung ist, den bekannten Heckbereich eines Kraftfahrzeugs weiterzubilden, insbesondere einen Heckbereich mit einem optimierten Fugenbild zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird einen Heckbereich mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Kerngedanke der Erfindung nach Anspruch 1 ist, zur Überdeckung des Scharnierbereichs für die Anbindung der Hecktür das hintere Seitenwandbauteil zu verwenden. Damit entsteht eine bei geschlossener Hecktür von außerhalb des Kraftfahrzeugs nicht sichtbare Scharnierachse, die von dem hinteren Seitenwandbauteil und der Hecktür verdeckt wird, mit nur einer einzigen Fuge zwischen der Hecktür und dem hinteren Seitenwandbauteil. Durch die Erfindung ergeben sich Vorteile hinsichtlich der Ausrichtung der beiden Bauteile (Hecktür und Seitenwandbauteil) zueinander, so dass in einfacher Weise ein gleichmäßiges Fugenbild mit kleinem Spaltmaß erreicht werden kann. Hierdurch kann eine separate Abdeckung, wie aus dem Stand der Technik bekannt, entfallen, mit Vorteilen bei Kosten und Gewicht, neben dem verbesserten optischen Erscheinungsbild infolge des direkten Aneinandergrenzens von Hecktür und Seitenwandbauteil, ohne eine dazwischen liegende Abdeckung und ohne ein nach außen abragendes Scharnierteil. Durch die Erfindung ergibt sich eine hochwertige optische Anmutung des Heckbereichs des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Das wenigstens eine Scharnier zur Anbindung der Hecktür an die Tragstruktur wird an einen entsprechend steif ausgeführten Bereich der Karosserie angebunden, insbesondere an eine Karosseriesäule, die gegebenenfalls im Anbindungsbereich durch eine Verstärkung versteift ist. Der Anbindungsbereich für das Scharnier ist vor der Montage des hinteren Seitenwandbauteils sehr gut zugänglich, so dass die Hecktür in einfacher Weise ausgerichtet werden kann. Außerdem sind weitere Maßnahmen im Anbindungsbereich des Scharniers, wie zum Beispiel die Abdichtung von Punktschweißverbindungen, durch die gute Zugänglichkeit in einfacher Weise durchführbar.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das hintere Seitenwandbauteil mit der darunter liegenden Tragstruktur verschraubt. Durch die Verschraubung kann das hintere Seitenwandbauteil in einfacher Weise in Bezug auf die angrenzenden Bauteile ausgerichtet werden, also vorderseitig zu einer Seitentür (oder gegebenenfalls einem anderen sich nach vorne anschließenden Außenhautbauteil) und heckseitig zur direkt angrenzenden Hecktür. Hierzu sind an den Verschraubungsstellen des hinteren Seitenwandbauteils geeignete Einstellelemente einzusetzen, die einen Toleranzausgleich ermöglichen, bevorzugt in wenigstens zwei Raumrichtungen. Durch die exakte Ausrichtung des hinteren Seitenwandbauteils ergibt sich ein hochwertiges äußeres Erscheinungsbild mit geringen Fugenmaßen. Außerdem kann das hintere Seitenwandbauteil im Reparaturfall in einfacher Weise abgenommen werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Heckbereich durch zwei gegenläufig öffnende Hecktüren verschließbar. Die rechte und die linke Hecktür sind beispielsweise mit gleicher Breite ausgeführt und grenzen mit ihren freien Endabschnitten im Bereich der Fahrzeugmitte aneinander. Selbstverständlich kann die Hecktüranordnung auch asymmetrisch mit unterschiedlich breiten Hecktüren ausgeführt sein.
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Durch die Erfindung ergibt sich bei der Herstellung des Kraftfahrzeugs im Heckbereich folgender Montageablauf:
In einem ersten Schritt wird das wenigstens eine Scharnier, mit dem die Hecktür schwenkbar an die Karosserie des Kraftfahrzeugs angebunden werden soll, mit der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs, insbesondere im Bereich einer Karosseriesäule, verbunden. Die Verbindung erfolgt bevorzugt durch Verschraubung. Durch die gute Zugänglichkeit kann das Scharnier und damit die Hecktür in einfacher Weise zu den umgebenden Bauteilen ausgerichtet werden. Auch können im Bereich der Anbindung des Scharniers weitere Maßnahmen, beispielsweise die Abdichtung einer Punktschweißnaht, vorgenommen werden. Alternativ kann das Scharnier beispielsweise durch Verschweißung mit der Tragstruktur verbunden werden.
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In einem zweiten Schritt wird das hintere Seitenwandbauteil durch Verschraubung mit der darunter liegenden Tragstruktur des Kraftfahrzeugs verbunden, unter Ausrichtung des hinteren Seitenwandbauteils zu einer angrenzenden Seitentür (oder einem anderen angrenzenden Außenhautbauteil) und zur angrenzenden Hecktür.
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Der Begriff „hinteres Seitenwandbauteil“ bezeichnet in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein Außenhautbauteil, das an das fahrtrichtungsabgewandte Ende einer Seitentür angrenzt. Gegebenenfalls kann zwischen der Seitentür und dem hinteren Seitenwandbauteil noch ein weiteres Außenhautbauteil vorgesehen sein. Bei der Seitentür kann es sich um eine Tür handeln, die den Zugang zum Fahrersitz oder zum Beifahrersitz ermöglicht (zweitüriges Fahrzeug) oder um eine hintere Tür bei einem viertürigen Fahrzeug. Das hintere Seitenwandbauteil ist beispielsweise als Blechbauteil aus einer Stahl- oder einer Leichtmetalllegierung ausgeführt. Alternativ kann das hintere Seitenwandbauteil aus einem Kunststoffmaterial bestehen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das hintere Seitenwandbauteil auch als „hinterer Kotflügel“ bezeichnet.
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
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2 eine perspektivische Ansicht auf den Heckbereich eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, mit Hecktüren und hinterem Seitenwandbauteil,
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3 eine perspektivische Ansicht auf den Heck- und Seitenbereich eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, ohne Hecktüren und hinteres Seitenwandbauteil,
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4 ein vergrößerter Ausschnitt von 3, aus einem anderen Blickwinkel,
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5 eine der 4 entsprechende Darstellung, mit montiertem Scharnier, unter etwas anderem Blickwinkel als in 4,
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6 eine perspektivische Ansicht auf den Heckbereich eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, mit montiertem Scharnier und hinterem Seitenwandbauteil und
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7 eine der 6 entsprechende Darstellung, mit montierter Hecktür.
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Wie aus 2 hervorgeht, wird eine Hecköffnung 2 eines in seiner Gesamtheit mit 4 bezeichneten Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs durch zwei seitlich angeschlagene Hecktüren 6 verschlossen. Die beiden Hecktüren 6 grenzen im Bereich der Fahrzeugmitte aneinander. An die beiden Hecktüren 6 schließen sich im Übergang zu den Fahrzeugseitenbereichen hintere Seitenwandbauteile 8 an, wobei in 2 nur das linke hintere Seitenwandbauteil 8 dargestellt ist.
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3 zeigt exemplarisch anhand der linken Seite des Kraftfahrzeugs die Tragstruktur ohne Anbauteile. Eine Tragstruktur in Form eines Seitenrahmens 20 mit vorderen und hinteren Türausschnitten 22 und 24 sowie mit einem Ausschnitt 26 für ein hinteres Seitenfenster weist eine A-Säule 28, eine B-Säule 30, eine C-Säule 32 und eine D-Säule 34 auf. Ferner ist ein Dach 36 dargestellt, ebenso wie der Heckbereich 4 mit seiner Hecköffnung 2.
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In den vergrößerten Darstellungen der 4 und 5 ist die Tragstruktur im Bereich der D-Säule 34 näher dargestellt, ohne bzw. mit montiertem Scharnier 40 für die linke Hecktür 6. Die Tragstruktur weist hierzu an ihrer D-Säule 34 eine ebene Anlagefläche 38 für das Scharnier 40 auf. Zur Aufnahme der an der Hecktür 6 wirkenden Kräfte ist die D-Säule 34 zumindest im Bereich der Anlagefläche 38 mit innenliegenden, nicht dargestellten Verstärkungen versteift. Die im montierten Zustand des Scharniers 40 etwa vertikal verlaufende Scharnierachse ist mit 41 bezeichnet.
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Das Scharnier 40 setzt sich aus einer Scharnierplatte 42 und einem oberen und einem unteren Einzelscharnier 44 bzw. 46 zusammen. An das untere Einzelscharnier 44 ist eine Gasfeder 48 angebunden. Die Befestigung der Scharnierplatte 42 an der Tragstruktur erfolgt über vier Schrauben 50, von denen in 5 nur drei Schrauben 50 sichtbar sind. Die zugehörigen Einschrauböffnungen an der Anlagefläche 38 sind mit 52 bezeichnet.
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Infolge der guten Zugänglichkeit kann die Verschraubung und die Ausrichtung des Scharniers 40 für ein passgenaues Einfügen der Hecktür 6 in die Hecköffnung 2 sehr einfach von außerhalb des Kraftfahrzeugs erfolgen. Auch ist es in einfacher Weise möglich, beispielsweise die Nahtlinie 60, entlang derer die aneinanderstoßenden Blechbauteile 62 und 64 durch Punktverschweißung miteinander verbunden sind, mit einem Dichtmaterial abzudichten und vor Korrosion zu schützen. Durch die gute Zugänglichkeit wird die Herstellung einer optisch einwandfreien Sekundärfläche in diesem Bereich erleichtert.
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Die 6 und 7 zeigen den Heckbereich 4 des Kraftfahrzeugs mit montiertem hinterem Seitenwandbauteil 8, wobei in 7 zusätzlich noch die linke Hecktür 6 in ihrem montierten Zustand dargestellt ist. Das hintere Seitenwandbauteil 8 erstreckt sich vom rückwärtigen Ende der hinteren Seitentür bis zum scharnierseitigen Endabschnitt der Hecktür 6 und ist an seiner Vorderseite 8a mit einer nicht dargestellten Abdeckung versehen, um bei geöffneter hinterer Seitentür die darunterliegende Tragstruktur zu verdecken. Wie aus den 6 und 7 anschaulich hervorgeht, überdeckt das hintere Seitenwandbauteil 8 nicht nur den Seitenrahmen 20 unterhalb der Brüstungslinie im Bereich des hinteren Radausschnitts 66, sondern mit seinem rückwärtigen Endabschnitt 9 auch den unteren Abschnitt der D-Säule 34 mit dem angeschraubten Scharnier 40. Aus 7 geht hervor, dass das hintere Seitenwandbauteil 8 mit einer prozesstechnisch einfach einstellbaren Fuge 10 direkt an die Hecktür 6 anschließt. Bei der Fuge 10 handelt es sich um eine „Eckfuge“, da die beiden aneinandergrenzenden Bauteile „hinteres Seitenwandbauteil 8“ und „Hecktür 6“ im Übergang von der Seitenfläche zur Heckfläche des Kraftfahrzeugs unter einem Winkel von etwa 90 ° aneinanderstoßen.
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Das hintere Seitenwandbauteil 8 ist mit fünf Schrauben 68 am Seitenrahmen 20 befestigt. An den Verschraubungsstellen sind nicht näher dargestellte Einstellelemente vorgesehen, um das hintere Seitenwandbauteil 8 zur Hecktür 6 auszurichten, um eine kleine und gleichmäßig verlaufende Fuge 10 zu erreichen. Selbstverständlich erfolgt bei der Montage des hinteren Seitenwandbauteils 8 auch eine Ausrichtung gegenüber anderen benachbarten Außenhautbauteilen. Der Vollständigkeit halber sei auf Einschrauböffnungen 70 am hinteren Seitenwandbauteil 8 hingewiesen, die der Befestigung einer nicht dargestellten Radlaufabdeckung dienen.
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Die Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Bei einem Kraftfahrzeug mit wenigstens einer seitlich aufschwenkenden Hecktür 6 ist das Scharnier 40 für die Anbindung der Hecktür 6 unterhalb des rückwärtigen Abschnitts 9 eines hinteren Seitenwandbauteils 8 angeordnet. Dadurch grenzt die Hecktür 6 unmittelbar an das hintere Seitenwandbauteil 8 an, wodurch sich ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild mit nur einer Fuge 10 zwischen Hecktür 6 und hinterem Seitenwandbauteil 8 ergibt.