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Die Erfindung betrifft eine Erweiterungsanordnung für eine mobile Röntgeneinrichtung mit einer Strahlungsquelle, wobei die Erweiterungsanordnung einen digitalen Röntgendetektor als Ersatz für einen analogen Röntgendetektor der mobilen Röntgeneinrichtung aufweist. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erweiterung einer mobilen Röntgeneinrichtung mit einer Strahlungsquelle.
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Mobile Röntgeneinrichtungen sind in vielen Anwendungsbereichen des medizinischen Alltags nützlich einsetzbar, insbesondere bei schwer bewegbaren und/oder schwer zugänglichen Patienten und dergleichen. Mithin wurden im Stand der Technik bereits mobile Röntgeneinrichtungen vorgeschlagen, deren Strahlungsquelle häufig an einem verfahrbaren Stativ angeordnet und über Positioniermittel geeignet relativ zu einem Patienten positionierbar ist. Der zugehörige Röntgendetektor ist ein getrenntes Teil, welches unabhängig von der Strahlungsquelle relativ zu dieser geeignet zu positionieren ist. Dabei befinden sich heute noch analoge mobile Röntgeneinrichtungen im Einsatz, die mithin ein nicht digitales Medium, also beispielsweise Filmkassetten, verwenden, um Röntgenbilder mit der mobilen Röntgeneinrichtung aufnehmen zu können. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die die Verfügbarkeit von digitalen Röntgendetektoren bietet, besteht der Wunsch danach, die bereits vorhandenen, mobilen Röntgeneinrichtungen mit analogem Röntgendetektor zur Digitalisierung aufzurüsten.
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Während es dabei grundsätzlich denkbar, jedoch teuer, ist, eine komplette Neuanschaffung einer inzwischen bereits vorgeschlagenen, digitalen mobilen Röntgeneinrichtung vorzunehmen, die auch einen digitalen Röntgendetektor aufweist, wurde jedoch auch vorgeschlagen, Erweiterungsanordnungen zu verwenden, um eine Erweiterung eines bestehenden Systems auf digitale Bildgebung zu ermöglichen, mithin bestehende mobile Röntgeneinrichtungen um einen digitalen Röntgendetektor, beispielsweise einen Festkörperdetektor, zu ergänzen, der einen analogen Röntgendetektor ersetzen kann. Dies ist aufgrund des getrennten Vorsehens des Detektors problemlos möglich. Hierzu wurde beispielsweise vorgeschlagen, nachdem die Integration von Bildsystemen in Kleinstgeräte, beispielsweise Smartphones, noch nicht erfolgreich realisiert wurde, als Erweiterungsanordnung einen digitalen Röntgendetektor mit einem Laptop-Computer zu verwenden, auf dem das Bildsystem vorgehalten wird. Der Röntgendetektor ist mit dem Laptop-Computer über eine entsprechende Kabelverbindung verbunden. Diese Lösung ist jedoch nachteilhaft, da zum einen der Raumbedarf durch den Laptop-Computer zu groß ist, zum anderen Laptop-Computer grundsätzlich weniger Rechenleistung zur Verfügung stellen, als dies bei gängigen Bildsystemen der Fall ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige, raumsparende und volle Rechenleistung für das Bildsystem zur Verfügung stellende Möglichkeit zur Erweiterung einer mobilen Röntgeneinrichtung anzugeben.
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Die Druckschrift US 2010 / 0 104 066 A1 beschreibt ein mobiles, digitales Radiographiesystem mit einer Röntgenstrahlenquelle sowie einem mobilen Computer und einem digitalen Röntgendetektor, wobei die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgendetektor in Kommunikation mit dem mobilen Computer stehen und durch diesen gesteuert werden.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 061 569 A1 beschreibt ein System und ein Verfahren zur Kopplung eines Röntgensystems mit einem drahtlosen Gerät.
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Die Druckschrift US 2012 / 0 045 991 A1 beschreibt einen drahtlosen Kommunikationsapparat mit einem Röntgensensor, welcher dazu ausgebildet ist, Röntgen-Bilddaten an einen drahtlosen Zugangspunkt zu übertragen, sowie einen Eingangsapparat, welcher mit dem Röntgensensor mittels einer Kurzstrecken-Kommunikation kommuniziert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Erweiterungsanordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Erweiterungsanordnung ferner eine ortsfest zu positionierende, ein Bildsystem für den digitalen Röntgendetektor realisierende Recheneinrichtung aufweist, wobei der digitale Röntgendetektor und die Recheneinrichtung Kommunikationseinrichtungen zur drahtlosen Kommunikation untereinander aufweisen und die Recheneinrichtung ferner eine drahtlose Schnittstelle zu einem Mobilgerät aufweist, über die Benutzereingaben von dem Mobilgerät empfangbar sind.
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Erfindungsgemäß wird mithin vorgeschlagen, das Bildsystem, insbesondere umfassend die sogenannte Bildkette, weiterhin durch eine übliche, ortsfeste Recheneinrichtung, bevorzugt einen Desktop-PC, zu realisieren, welche in der Lage ist, in einem größeren Kommunikationsbereich drahtlos mit dem digitalen, portablen Röntgendetektor zu kommunizieren, um Steuerdaten übermitteln und/oder Bilddaten sowie gegebenenfalls sonstige Betriebsdaten des digitalen Röntgendetektors empfangen zu können. Auf diese Weise ist es insbesondere auch möglich, den portablen digitalen Röntgendetektor, der dann drahtlos mit diesem Bildsystem verbunden ist, weiterhin leicht handhabbar zu gestalten, da neben der meist ohnehin vorgesehenen Steuereinrichtung des digitalen Röntgendetektors dort lediglich noch die Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit der Recheneinrichtung erforderlich ist. Um den digitalen Röntgendetektor bedienen zu können, wird als Bedieneinrichtung ein Mobilgerät eingesetzt, beispielsweise ein Smartphone oder Tablet, so dass die Recheneinrichtung ferner auch eine drahtlose Schnittstelle aufweist, über die eine Kommunikation zu dem ebenso portablen Mobilgerät aufgebaut werden kann. Dabei kann die drahtlose Schnittstelle selbstverständlich auch durch die Kommunikationseinrichtung der Recheneinrichtung bereitgestellt werden. Auf diese Weise ist es möglich, zum einen für die Bedienung erforderliche Nutzdaten von der Recheneinrichtung an das Mobilgerät zu übertragen, zum anderen entsprechende Benutzereingaben von dem Mobilgerät entgegenzunehmen.
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Die Recheneinrichtung ist mithin dazu ausgebildet, die Benutzereingaben auszuwerten und entsprechende Steuerdaten für den digitalen Röntgendetektor zu ermitteln, welche dann durch drahtlose Kommunikation an diesen übermittelt werden können. Der digitale Röntgendetektor weist selbst die bereits erwähnte Steuereinrichtung auf, die die Steuerdaten zum Betrieb des digitalen Röntgendetektors auswerten. Da die Kommunikationsverbindung zwischen dem digitalen Röntgendetektor und der Recheneinrichtung bidirektional ist, können auch Bilddaten und/oder Betriebsdaten des digitalen Röntgendetektors an die Recheneinrichtung übertragen werden, wo sie durch das Bildsystem oder anderweitig ausgewertet werden, insbesondere auch zur Gabe von Rückmeldungen über die drahtlose Schnittstelle an das Mobilgerät.
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Die Erfindung schlägt mithin eine Erweiterungsanordnung vor, die es ermöglicht, dass Benutzer ihre analogen, mobilen Röntgensysteme weiterverwenden und entsprechend aufrüsten können. Es ist dabei nicht notwendig, das Bildsystem in einem Laptop-Computer, Tablet oder Smartphone mit geringer Rechenleistung zu entwickeln, vor allem auch, was die Implementierung der Bildkette angeht, die oft Hardware nutzt. Stattdessen wird als Recheneinrichtung ein üblicher Computer mit hinreichend Rechenleistung eingesetzt, beispielsweise, wie dargelegt wurde, ein PC. Somit ist eine einfach zu realisierende, günstige und qualitativ hochwertige Möglichkeit zur „Digitalisierung“ einer mobilen Röntgeneinrichtung gegeben.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Recheneinrichtung zum Übertragen einer Benutzeroberfläche des Bildsystems über die drahtlose Schnittstelle an das Mobilgerät ausgebildet ist. Beispielsweise kann auf der Recheneinrichtung eine sogenannte Remote-Desktop-Anwendung vorliegen, so dass nach einer entsprechenden Herstellung einer Remote-Desktop-Verbindung über die drahtlose Schnittstelle der Benutzer die Benutzeroberfläche des Bildsystems auf dem Mobilgerät, beispielsweise einem Smartphone oder Tablet, sehen und bedienen kann.
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Möchte ein Benutzer eine Röntgenaufnahme durchführen, kann also beispielsweise vorgesehen sein, den digitalen Röntgendetektor zu aktivieren, was über das Bildsystem auf der Recheneinrichtung erfolgen kann, jedoch auch indirekt beispielsweise durch Anschalten des digitalen Röntgendetektors, wenn die Recheneinrichtung ausgebildet ist, bei Herstellung der Kommunikationsverbindung bzw. Anmeldung des Röntgendetektors im Netzwerk diesen auch unmittelbar zu aktivieren, mithin auch die Fernsteuerung zu ermöglichen. Ist ein Mobilgerät dem digitalen Röntgendetektor bereits zugeordnet, kann unmittelbar eine geeignete Benutzeroberfläche auf dem Mobilgerät dargestellt werden; ist dies nicht der Fall, kann sich das Mobilgerät über die drahtlose Schnittstelle mit der Recheneinrichtung verbinden und durch eine entsprechende Benutzereingabe dem digitalen Röntgendetektor zugeordnet werden. Mittels des Mobilgeräts kann der Benutzer nun beispielsweise in den Aufnahme-Modus wechseln und, wie es von sonstigen Bildsystemen bekannt ist, aufgrund der auch auf dem Mobilgerät verfügbaren Benutzeroberfläche des Bildsystems entsprechende Einstellungen vornehmen. Während dies nicht grundsätzlich erforderlich ist, kann es zweckmäßig sein, die Benutzeroberfläche für das Mobilgerät zu optimieren. Über die Benutzeroberfläche kann beispielsweise ein Patient ausgewählt werden, ein Organprogramm gestartet werden oder es können sonstige Funktionen ausgelöst werden. Dabei sei bereits an dieser Stelle angemerkt, dass das Mobilgerät zweckmäßig auch zum Betrachten aufgenommener und durch das Bildsystem ermittelter Röntgenbilder genutzt werden kann, wobei dann selbstverständlich auch diesbezüglich Einstellungen mittels des Mobilgeräts vorgenommen werden können, beispielsweise eine Modifikation von Auswertungsparametern/Bildparametern und/oder ein Versenden in ein Bildarchivierungssystem.
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In bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Kommunikationseinrichtungen als WLAN-Kommunikationseinrichtungen ausgebildet und/oder die drahtlose Schnittstelle ist zur Nutzung einer WLAN-Verbindung ausgebildet. WLAN-Netzwerke sind im Stand der Technik bereits weitgehend bekannt und sind daher auch zur Realisierung der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft. WLAN-Verbindungen besitzen eine Reichweite, die ausreichend ist, um mehrere Räume, in denen die mobile Röntgeneinrichtung benutzt werden kann, zu erreichen, wobei zudem auch eine Erweiterung des abgedeckten Kommunikationsbereichs durch drahtlose Zugangspunkte („wireless access points“) erfolgen kann.
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Mithin sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation über wenigstens einen drahtlosen Zugangspunkt ausgebildet ist. Die Kommunikation mit der Recheneinrichtung muss mithin nicht direkt erfolgen, sondern kann wenigstens eine Zwischenstation nutzen. Drahtlose Zugangspunkte eignen sich besonders, um den Kommunikationsbereich wie gewünscht anzupassen.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn durch die Kommunikationseinrichtungen, gegebenenfalls zusätzlich unter Nutzung wenigstens eines drahtlosen Zugangspunkts, ein alle möglichen wenigstens zwei Anwendungsorte der mobilen Röntgeneinrichtung abdeckender Kommunikationsbereich realisiert ist. Beispielsweise kann das Kommunikationssignal zwischen der Recheneinrichtung und dem digitalen Röntgendetektor bereits ausreichend stark sein, so dass für alle möglichen Anwendungsorte der mobilen Röntgeneinrichtung, beispielsweise in einer Krankenhausabteilung, eine Kommunikationsverbindung möglich ist. Selbstverständlich können jedoch auch, wie dargelegt wurde, drahtlose Zugangspunkte eingesetzt werden, um den Kommunikationsbereich geeignet anzupassen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Kommunikationseinrichtung der Recheneinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit wenigstens einem weiteren digitalen Röntgendetektor zur Bildung einer weiteren Erweiterungsanordnung ausgebildet ist. Das bedeutet, für eine Mehrzahl an digitalen Röntgendetektoren, die mobile Röntgeneinrichtungen im Sinne einer Digitalisierung erweitern, kann eine einzige Recheneinrichtung bereits ausreichend sein, die zentral und ortsfest das Bildsystem für alle diese mobilen Röntgeneinrichtungen zur Verfügung stellt. Wird beispielsweise zur Kommunikation mit digitalen Röntgendetektoren ein WLAN benutzt, ist es problemlos möglich, mehrere digitale Röntgendetektoren dort anzumelden und mithin ein einziges Bildsystem für mehrere erweiterte mobile Röntgeneinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Zur Zuordnung von als Bedieneinrichtung fungierenden Mobilgeräten zu einem digitalen Röntgendetektor kann dabei ein Abgleich von im Kommunikationsnetzwerk vorliegenden Positionsinformationen dienen; es können jedoch selbstverständlich auch Auswahlmenüs in geeigneten Benutzeroberflächen zur Verfügung gestellt werden, um Mobilgeräte digitalen Röntgendetektoren zuzuordnen.
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Dabei ist anzumerken, dass selbstverständlich auch mehrere Mobilgeräte genutzt werden können, insbesondere, wenn diese personalisiert sind und mehrere Personen den/einen Röntgendetektor nutzen sollen. Eine entsprechende Zuordnung kann fest sein, aber, was bevorzugt ist, auch dynamisch vorgenommen werden.
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Wie bereits angedeutet wurde, kann mit besonderem Vorteil die Recheneinrichtung zur Bereitstellung der Benutzeroberfläche ein Remote-Desktop-Programmmittel aufweisen. Derartige Programmmittel zum Herstellen von Remote-Desktop-Verbindungen sind im Stand der Technik bereits weitgehend bekannt und müssen hier nicht näher dargelegt werden. Selbstverständlich sind auch andere Möglichkeiten denkbar und nutzbar, um die Benutzeroberfläche seitens des Mobilgeräts bereitzustellen, beispielsweise Ansätze, in denen auf eine Webseite über einen Browser zugegriffen wird und dergleichen.
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Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn die Recheneinrichtung mit einem Bildarchivierungssystem und/oder einem Radiologie- und/oder Krankenhausinformationssystem verbindbar oder verbunden ist. Da eine ortsfeste Recheneinrichtung zur Realisierung des Bildsystems verwendet wird, ist es mithin problemlos möglich, die Recheneinrichtung auch mit Informationssystemen bzw. Bildarchivierungssystemen, beispielsweise RIS (Radiologieinformationssystemen) oder PACS (Bildarchivierungssystemen) zu verbinden, wobei hier zweckmäßigerweise drahtgebundene Kommunikationsverbindungen eingesetzt werden. Dies ermöglicht es insbesondere auch, eine Bildnachverarbeitung im Bildarchivierungssystem und/oder Informationssystem, zumindest teilweise, durchzuführen. Auch können aufgenommene und im Bildsystem rekonstruierte Röntgenbilder zweckmäßig unmittelbar an das Bildarchivierungssystem und/oder das Informationssystem weitergegeben werden.
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Neben der Erweiterungsanordnung betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Erweiterung einer mobilen Röntgeneinrichtung mit einer Strahlungsquelle, wobei
- - als Ersatz für einen analogen Röntgendetektor ein digitaler Röntgendetektor mit einer Kommunikationseinrichtung zur Verfügung gestellt wird,
- - die Kommunikationseinrichtung des digitalen Röntgendetektors drahtlos mit einer Kommunikationseinrichtung einer ortsfesten Recheneinrichtung, auf der ein Bildsystem realisiert ist, kommuniziert,
- - eine von der Recheneinrichtung über eine drahtlose Schnittstelle übertragene Benutzeroberfläche des Bildsystems an einem Mobilgerät dargestellt wird und Benutzereingaben von dem Mobilgerät an die drahtlose Schnittstelle der Recheneinrichtung übertragen werden.
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Sämtliche Ausführungen bezüglich der erfindungsgemäßen Erweiterungsanordnung lassen sich analog auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen, mit welchem mithin auch die bereits genannten Vorteile erhalten werden können.
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Insbesondere kann mithin vorgesehen sein, dass insbesondere aus den Benutzereingaben seitens der Recheneinrichtung abgeleitete Steuerdaten zur Ansteuerung des portablen digitalen Röntgendetektors an den digitalen Röntgendetektor übertragen werden und dort zur Ansteuerung des digitalen Röntgendetektors verwendet werden und/oder Messdaten des digitalen Röntgendetektors an die Recheneinrichtung übertragen und dort im Bildsystem zur Ermittlung eines Röntgenbildes weiterverarbeitet werden. Zusätzlich zu derartigen Daten können auch Betriebsdaten des digitalen Röntgendetektors seitens der Recheneinrichtung ausgewertet werden, insbesondere, was die weitere Bedientätigkeit bzw. die Auswahlmöglichkeiten in Benutzeroberflächen seitens des Mobilgeräts angeht. Eine vorteilhafte Weiterbildung in diesem Kontext sieht zudem vor, dass ein ermitteltes Röntgenbild an das Mobilgerät übertragen und dort dargestellt wird. Dann dient das Mobilgerät zweckmäßig auch als ein Sichtmonitor, so dass das Ergebnis eines Aufnahmevorgangs unmittelbar in Augenschein genommen werden kann. Auch können, wie dargelegt wurde, weitere Funktionen im Zusammenhang mit der Sichtung von Röntgenbildern seitens des Mobilgeräts ausgelöst werden.
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Wie bereits erwähnt wurde, ist es besonders zweckmäßig, wenn als Mobilgerät ein Smartphone und/oder ein Tablet verwendet wird. Derartige Mobilgeräte sind heutzutage sehr gängig und müssen daher nicht zusätzlich mit der Erweiterungsanordnung „mitgeliefert“ werden, sondern es können ohnehin schon vorhandene Mobilgeräte eingesetzt werden, um die Erweiterung der mobilen Röntgeneinrichtung für digitale Aufnahmen zu ermöglichen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze einer mobilen Röntgeneinrichtung mit einer erfindungsgemäßen Erweiterungsanordnung, und
- 2 einen Ablaufplan eines Röntgenaufnahmevorgangs mit der erweiterten mobilen Röntgeneinrichtung.
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1 zeigt eine Prinzipskizze einer mobilen Röntgeneinrichtung 1 mit einer erfindungsgemäßen Erweiterungsanordnung 2. Die mobile Röntgeneinrichtung 1 umfasst ein Stativ 3, an dem positionierbar über einen Arm 4 eine Strahlungsquelle 5 für Röntgenstrahlung angeordnet ist. Der mobilen Röntgeneinrichtung 4 war auch ein portabler, analoger Röntgendetektor, beispielsweise eine Filmkassette, zugeordnet, der nun nicht mehr erforderlich ist, da er durch den portablen, digitalen Röntgendetektor 6 der Erweiterungsanordnung 2 ersetzt wurde. Bei dem digitalen Röntgendetektor 6 kann es sich um einen üblichen Flachdetektor bzw. Festkörperdetektor handeln, der wie üblich unabhängig von dem Stativ 3 bewegbar bzw. positionierbar ist. Zum einfacheren Transport kann der digitale Röntgendetektor 6, wie dargestellt, einen Griff 7 aufweisen.
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Der digitale Röntgendetektor 6 weist nun ferner neben einer Steuereinrichtung 8 auch eine Kommunikationseinrichtung 9 auf, die hier als eine WLAN-Kommunikationseinrichtung realisiert ist. Über die Kommunikationseinrichtung 9 kann eine bidirektionale Kommunikationsverbindung 10 mit einer Kommunikationseinrichtung 11 einer ortsfesten Recheneinrichtung 12 hergestellt werden, die das Bildsystem 13 für den digitalen Röntgendetektor 6, wie grundsätzlich bekannt, durch entsprechende Software- und/oder Hardwarekomponenten realisiert.
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Es sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass bei größeren Entfernungen bzw. ausgedehnten Kommunikationsbereichen zur Herstellung der Kommunikationsverbindung 10, wie gestrichelt angedeutet, auch drahtlose Zugangspunkte 14 („access points“ - AP) eingesetzt werden können. Der Kommunikationsbereich ist vorliegend so gewählt, dass alle potentiellen Anwendungsorte der mobilen Röntgeneinrichtung 1 erfasst werden.
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Die Kommunikationseinrichtung 11 der Recheneinrichtung 12 realisiert auch eine drahtlose Schnittstelle 15 (hier ebenso eine WLAN-Schnittstelle), über die eine Kommunikationsverbindung 16 zu einem Mobilgerät 17, hier einem Tablet 18, im Bereich der mobilen Röntgeneinrichtung 1 hergestellt werden kann.
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So ist es insgesamt möglich, die Kommunikationsverbindung 10 zu nutzen, um zum einen Steuerdaten von der Recheneinrichtung 12 an den digitalen Röntgendetektor 6 zu übertragen, welche von der Steuereinrichtung 8 entsprechend zum Betrieb des digitalen Röntgendetektors 6 ausgewertet werden. Gleichzeitig können aber auch Messdaten und gegebenenfalls Betriebsdaten von dem digitalen Röntgendetektor 6 an die Recheneinrichtung 12 übermittelt werden. Mittels des Bildsystems 13 können aus den Messdaten Röntgenbilder ermittelt werden. Die Steuerdaten können zumindest teilweise aus Benutzereingaben abgeleitet werden, die seitens des Mobilgeräts 17 eingegeben wurden. Hierzu ist im dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass eine Benutzeroberfläche des Bildsystems 13 über eine Remote-Desktop-Verbindung an das Mobilgerät 17 übertragen wird, wo ein Benutzer die gewohnt die Einstellungen im Vorfeld einer Röntgenaufnahme und gegebenenfalls auch danach vornehmen kann. Es ist nämlich auch vorgesehen, ermittelte Röntgenbilder an das Mobilgerät 17 zu übertragen, wo diese dargestellt werden können. Auch bezüglich aufgenommener Röntgenbilder können Funktionen mit dem Mobilgerät 17 als Benutzereingaben entgegengenommen werden.
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Beispielsweise ist die Recheneinrichtung 12 über eine kabelgebundene Verbindung 19 mit einem Bildarchivierungssystem 20 verbunden, welches auch Teil eines Informationssystems sein kann. Seitens des Mobilgeräts 17 kann nun angewählt werden, dass ein aufgenommenes Röntgenbild auf das Bildarchivierungssystem 20 übertragen werden soll, wobei gegebenenfalls zusätzlich auch Bildnachbearbeitungsanweisungen übertragen werden können.
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2 zeigt beispielhaft eine mögliche Verwendung des in 1 gezeigten Gesamtröntgensystems. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die mobile Röntgeneinrichtung 1, der digitale Röntgendetektor 6 und das Mobilgerät 17 am Einsatzort, beispielsweise im Zimmer eines Patienten, befinden. Soll nun die Röntgenaufnahme erfolgen, wird in einem Schritt S1 der digitale Röntgendetektor 6 in Betrieb genommen, was vorliegend durch einfaches Anschalten des digitalen Röntgendetektors 6 erfolgt. Dieser meldet sich im WLAN-Netzwerk an, so dass die Kommunikationsverbindung 10 hergestellt wird und das Bildsystem 13 für den digitalen Röntgendetektor 6 aktiv geschaltet werden kann. Nachdem im vorliegenden Ausführungsbeispiel auch Positionsdaten innerhalb des WLAN-Netzwerks vorliegen, kann das Mobilgerät 17, welches ebenso im WLAN-Netzwerk angemeldet ist, dem digitalen Röntgendetektor 6 zugeordnet werden; anderenfalls oder zusätzlich kann dies auch durch gezielte Benutzereingaben seitens des Mobilgeräts 17 erfolgen.
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Dabei sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass, wie gestrichelt in 1 dargestellt, die Recheneinrichtung 12 durchaus zur Kommunikation und zur Bereitstellung eines Bildsystems 13 für wenigstens einen weiteren digitalen Röntgendetektor 6' ausgebildet sein kann, so dass eine weitere Erweiterungsanordnung 2' entsteht, die dieselbe Recheneinrichtung 12 nutzt. In einem solchen Fall kann in einem Schritt S1, falls keine Zuordnung des Mobilgeräts 17 zum digitalen Röntgendetektor 6 automatisch erfolgen kann, auch vorgesehen sein, dass der entsprechende, zu verwendende digitale Röntgendetektor 6 durch eine Benutzereingabe seitens des Mobilgeräts 17 ausgewählt wird, beispielsweise aus einer Liste.
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In einem Schritt S2 wird die Remote-Desktop-Verbindung zu dem Bildsystem 13 genutzt, um Benutzeroberflächen des Bildsystems 13 auf dem Mobilgerät 17 anzuzeigen und Benutzereingaben zur Einstellung des digitalen Röntgendetektors 6 entgegenzunehmen. Beispielsweise kann ein Patient ausgewählt werden, ein Organprogramm gestartet werden und dergleichen. Die Recheneinrichtung 12 ermittelt aus den Benutzereingaben Steuerdaten, die entsprechend über die Kommunikationsverbindung 10 an den digitalen Röntgendetektor 6 weitergeleitet und dort mittels der Steuereinrichtung 8 umgesetzt werden.
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In einem Schritt S3 findet die Messung statt. Die von dem digitalen Röntgendetektor 6 aufgenommenen Messdaten werden an die Recheneinrichtung 12 übertragen, wo mittels des Bildsystems 13 und der durch es ebenso realisierten Bildkette ein Röntgenbild entsteht.
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In einem Schritt S4 wird das aufgenommene Röntgenbild aufgrund der Remote-Desktop-Verbindung an das Mobilgerät 17 übertragen und dort dargestellt. Es kann nun durch einen Benutzer beurteilt werden. Darauf basierend können, beispielsweise in einem optionalen Schritt S5, auch Funktionen bezüglich des aufgenommenen Röntgenbilds ausgelöst werden, beispielsweise dessen Speicherung im Bildarchivierungssystem 20 angeordnet werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Röntgeneinrichtung
- 2
- Erweiterungsanordnung
- 2'
- Erweiterungsanordnung
- 3
- Stativ
- 4
- Arm
- 5
- Strahlungsquelle
- 6
- Röntgendetektor
- 6'
- Röntgendetektor
- 7
- Griff
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Kommunikationseinrichtung
- 10
- Kommunikationsverbindung
- 11
- Kommunikationseinrichtung
- 12
- Recheneinrichtung
- 13
- Bildsystem
- 14
- Zugangspunkt
- 15
- Schnittstelle
- 16
- Kommunikationsverbindung
- 17
- Mobilgerät
- 18
- Tablet
- 19
- Verbindung
- 20
- Bildarchivierungssystem
- S1
- Schritt
- S2
- Schritt
- S3
- Schritt
- S4
- Schritt