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Die Erfindung betrifft ein induktives Bauelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Induktive Bauelemente in Form von Trommelkern-Spulen sind bekannt. Trommelkern-Spulen weisen einen magnetischen Kern, insbesondere einen Ferritkern auf, der in Form eines Zylinders mit zwei endseitig daran angeordneten Flanschen ausgebildet ist. Der Zylinder stellt einen Wickelkörper bereit, der zur Ausbildung einer Induktivität von einer Spule umwickelt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein induktives Bauelement zu schaffen, das verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein induktives Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Wickelkörper des erfindungsgemäßen induktiven Bauelements weist im Vergleich zu einem zylinderförmigen Wickelkörper eine vergrößerte Mantelfläche AW auf. Durch die vergrößerte Mantelfläche AW schließen die N Wicklungen der Spule zumindest teilweise eine vergrößerte Querschnittsfläche An ein, wodurch eine Induktivität L bei gleicher Wicklungsanzahl N im Vergleich zu einem zylinderförmigen Wickelkörper vergrößert wird. Weiterhin wird durch die vergrößerte Mantelfläche AW auch das Volumen des Wickelkörpers vergrößert, wodurch der Kern im Vergleich zu einem Kern mit zylinderförmigem Wickelkörper eine höhere Sättigungsflussdichte aufweist. Durch die höhere Sättigungsflussdichte wird die Güte der Induktivität L verbessert, insbesondere bei hohen Frequenzen. Darüber hinaus werden durch die vergrößerte Mantelfläche AW kerbenartige Übergänge zwischen dem Wickelkörper und den Flanschen vermieden, wodurch einerseits eine homogenere Verteilung der magnetischen Flussdichte (B-Feldverlauf) im Kern entsteht und andererseits die mechanische Festigkeit des Kerns aufgrund der Vermeidung von Kerbspannungen verbessert wird. Der Wickelkörper weist in einem Axialschnitt insbesondere eine Außenform auf, die stetig und differenzierbar ist. Die Außenform weist vorzugsweise genau eine Krümmungsrichtung auf. Die Krümmungsrichtung ändert sich somit nicht. Zusätzlich kann die Außenform geradlinige Abschnitte aufweisen, die bei der Betrachtung der Krümmungsrichtung nicht zu berücksichtigen sind. Der Wickelkörper ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zu der Mittellängsachse ausgebildet. Insbesondere ist der Kern rotationssymmetrisch zu der Mittellängsachse ausgebildet.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 2 gewährleistet verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 3 gewährleistet verbesserte magnetische Eigenschaften. Durch das im Vergleich zu einem Zylinder vergrößerte Volumen VW des Wickelkörpers weist der Kern eine hohe Sättigungsflussdichte auf.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 4 gewährleistet verbesserte magnetische und/oder mechanische Eigenschaften. Durch den Winkel α wird eine homogene Verteilung der magnetischen Flussdichte im Kern gewährleistet. Zudem werden Kerben zwischen dem Wickelkörper und endseitig angeordneten Flanschen vermieden, wodurch die mechanische Festigkeit des Kerns verbessert wird.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 5 gewährleistet verbesserte magnetische und/oder elektrische Eigenschaften. Durch die vergrößerte Mantelfläche verlängert sich im Vergleich zu einer um einen zylinderförmigen Wickelkörper gewickelten Spule mit der Wicklungsanzahl N die Drahtlänge, wodurch sich der ohmsche Gleichstromwiderstand der Spule prinzipiell erhöht. Um den ohmschen Gleichstromwiderstand zu erniedrigen, wird der Drahtdurchmesser d erhöht, wodurch der ohmsche Gleichstromwiderstand erniedrigt wird. Eine Erhöhung des Drahtdurchmessers d ist in einfacher Weise möglich, da die vergrößerte Mantelfläche AW ausreichend Fläche hierfür bereitstellt.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 6 gewährleistet in einfacher Weise einen Wickelkörper mit einer vergrößerten Mantelfläche AW. Für R ≥ 0,5·hW weist der Wickelkörper vorzugsweise genau einen rotationssymmetrischen Abschnitt auf, dessen Außenform durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist. Für R ≤ 0,5·hW weist der Wickelkörper vorzugsweise genau zwei rotationssymmetrische Abschnitte auf, deren Außenform jeweils durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 7 gewährleistet in einfacher Weise verbesserte magnetische, elektrische und mechanische Eigenschaften. Der Wickelkörper wird vorzugsweise durch genau einen rotationssymmetrischen Abschnitt gebildet, dessen Außenform durch einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktswinkel φ von 180° gebildet ist, so dass gilt: R = 0,5·hW. Hierdurch gilt für den Winkel α: α = 0°.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 8 gewährleistet verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften. Weist der Wickelkörper genau einen rotationssymmetrischen Abschnitt auf, dessen Außenform durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist, so nimmt die Mantelfläche AW mit zunehmendem Mittelpunktswinkel φ zu und der Winkel α mit zunehmendem Mittelpunktswinkel φ ab. Für den Mittelpunktswinkel φ gilt insbesondere: 120° ≤ φ ≤ 180°, insbesondere 135° ≤ φ ≤ 180°, und insbesondere 150° ≤ φ ≤ 180°. Weist der Wickelkörper genau zwei rotationssymmetrische Abschnitte auf, deren Außenform durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist, so gilt für den jeweiligen Mittelpunktswinkel φ: 85° ≤ φ ≤ 90°, insbesondere 87° ≤ φ ≤ 90°, und insbesondere 89° ≤ φ ≤ 90°.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 9 gewährleistet in einfacher Weise verbesserte magnetische und/oder mechanische Eigenschaften. Durch den minimalen Durchmesser Dmin wird ein minimales Volumen des Wickelkörpers festgelegt, das je nach gewünschter Sättigungsflussdichte aufgrund der vergrößerten Mantelfläche vergrößert ist. Durch den minimalen Durchmesser Dmin wird zudem die mechanische Festigkeit, insbesondere die Biegefestigkeit des induktiven Bauelements festgelegt.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 10 gewährleistet in einfacher Weise eine vergrößerte Mantelfläche AW. Der Wickelkörper kann einen Zylinderabschnitt aufweisen, der jedoch eine möglichst geringe Länge hZ aufweisen sollte, da durch den Zylinderabschnitt selbst die Mantelfläche AW im Vergleich zu einem zylinderförmigen Wickelkörper nicht vergrößert wird. Jedoch kann es aus fertigungstechnischen und/oder geometrischen Gründen sinnvoll sein, dass der Wickelkörper einen Zylinderabschnitt aufweist. Vorzugsweise gilt: hZ ≤ 0,5·hW, insbesondere hZ ≤ 0,3·hW, und insbesondere hZ ≤ 0,1·hW. Idealerweise gilt: hZ = 0.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 11 gewährleistet in einfacher Weise verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften. Durch mindestens einen Kegelstumpfabschnitt kann die Mantelfläche AW des Wickelkörpers in einfacher Weise vergrößert werden. Vorzugsweise weist der Wickelkörper zwei Kegelstumpfabschnitte auf, deren Enden mit geringerem Querschnitt einander zugewandt sind. Die zwei Kegelstumpfabschnitte können beispielsweise durch einen rotationssymmetrischen Abschnitt, dessen Außenform durch einen Kreisbogen des Radius R gebildet ist, miteinander verbunden sein. Die Verbindungsstellen sind insbesondere knick- bzw. kerbenfrei ausgebildet.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 12 gewährleistet in einfacher Weise verbesserte magnetische und/oder elektrische Eigenschaften. Durch die vergrößerte Mantelfläche AW weist die Spule bei gleichbleibender Wicklungsanzahl N eine vergrößerte Drahtlänge auf, wodurch der ohmsche Gleichstromwiderstand prinzipiell erhöht wird. Durch eine Erhöhung des Drahtdurchmessers d wird der ohmsche Gleichstromwiderstand erniedrigt, so dass das induktive Bauelement eine im Vergleich zu einer Trommelkern-Spule vergrößerte Induktivität L und einen niedrigeren ohmschen Gleichstromwiderstand aufweist. Die Erhöhung des Drahtdurchmessers d ist in einfacher Weise möglich, da die vergrößerte Mantelfläche AW ausreichend Fläche hierfür bereitstellt.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 13 gewährleistet in einfacher Weise verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften. Der mindestens eine Flansch erhöht einerseits das Volumen des Kerns und gibt andererseits dem Wickelkörper endseitig eine verbesserte mechanische Festigkeit. Der mindestens eine Flansch ist insbesondere scheibenförmig ausgebildet. Vorzugsweise weist der Kern zwei Flansche auf, die jeweils endseitig an dem Wickelkörper angeordnet sind.
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Ein induktives Bauelement nach Anspruch 14 gewährleistet verbesserte magnetische und/oder elektrische Eigenschaften. Der Wickelkörper definiert mit seinem minimalen Durchmesser Dmin und seinem maximalen Durchmesser Dmax einen Aufnahmeraum für die N Wicklungen der Spule. Durch die Wicklungsanzahl N und den Drahtdurchmesser d der Spule können die induktiven und/oder elektrischen Eigenschaften des induktiven Bauelements eingestellt werden. Vorzugsweise ist die Spule einschichtig um den Wickelkörper gewickelt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
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1 einen Axialschnitt durch ein induktives Bauelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, dessen Wickelkörper durch einen rotationssymmetrischen Abschnitt gebildet ist, wobei eine Außenform des rotationssymmetrischen Abschnitts durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist,
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2 ein Induktivität-Frequenz-Diagramm für verschiedene Wicklungsanzahlen N und verschiedene Drahtdurchmesser d einer Spule des induktiven Bauelements in 1,
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3 einen Axialschnitt durch ein induktives Bauelement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, dessen Wickelkörper durch zwei rotationssymmetrische Abschnitte gebildet ist, die durch einen Zylinderabschnitt verbunden sind, wobei eine Außenform der rotationssymmetrischen Abschnitte durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist,
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4 einen Axialschnitt durch ein induktives Bauelement gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, dessen Wickelkörper durch zwei Kegelstumpfabschnitte gebildet ist, die durch einen rotationssymmetrischen Abschnitt verbunden sind, wobei eine Außenform des rotationssymmetrischen Abschnitts durch einen Kreisbogen mit dem Radius R gebildet ist,
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5 eine schematische Darstellung eines Verlaufs der magnetischen Flussdichte eines induktiven Bauelements gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und
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6 eine schematische Darstellung eines Verlaufs der magnetischen Flussdichte eines induktiven Bauelements nach dem Stand der Technik.
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Nachfolgend ist anhand der 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Ein induktives Bauelement 1 umfasst einen magnetischen Kern 2 mit einer Mittellängsachse 3 und eine Spule 4. Der magnetische Kern 3 weist einen Wickelkörper 5 für die Spule 4 auf, an dem endseitig zwei Flansche 6, 7 angeordnet sind. Der Kern 2 ist einteilig ausgebildet. Vorzugsweise ist der Kern 2 ein Ferritkern.
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Der Wickelkörper 5 hat in Richtung der Mittellängsachse 3 eine Länge hW sowie quer zu der Mittellängsachse 3 einen minimalen Durchmesser Dmin und einen maximalen Durchmesser Dmax. Die Flansche 6, 7 sind scheibenförmig ausgebildet. Der maximale Durchmesser Dmax entspricht einem Durchmesser DF der Flansche 6, 7.
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Der Wickelkörper 5 wird durch genau einen zu der Mittellängsachse 3 rotationssymmetrischen Abschnitt 8 gebildet, dessen Außenform K in einem Axialschnitt durch die Mittelängsachse 3 durch einen Kreisbogen k mit dem Radius R gebildet ist, wobei für den Radius R gilt: R = 0,5·hW. Die Außenform K ist stetig und differenzierbar. Weiterhin weist die Außenform K eine einzige Krümmungsrichtung auf. Die Krümmungsrichtung ändert sich somit nicht. Der Kreisbogen k hat einen Mittelpunktswinkel φ, für den gilt: φ = 180°. Der Wickelkörper 5 schließt endseitig mit einer senkrecht zu der Mittellängsachse 3 verlaufenden Ebene E einen Winkel α ein, wobei für den Winkel α gilt: α = 0°. Die Flansche 6, 7 haben jeweils in Richtung der Mittellängsachse 3 eine Länge hF.
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Der Wickelkörper 5 definiert mit seiner Außenform K eine Mantelfläche, die mit AW bezeichnet ist. Für die Mantelfläche AW gilt allgemein: AW = π2·R·(Dmin + 2·R) – 4·π·R2 (1).
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Zu Vergleichszwecken wird ein induktives Bauelement in Form einer Trommelkern-Spule verwendet, deren zylinderförmiger Wickelkörper eine Mantelfläche AZ hat, wobei für die Mantelfläche AZ gilt: AZ = π·Dmin·hW = π·Dmin·2·R (2).
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Für das Verhältnis der Mantelfläche A
W des erfindungsgemäßen induktiven Bauelements
1 zu der Mantelfläche A
Z eines herkömmlichen induktiven Bauelements gilt somit:
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Der Wickelkörper
5 hat ein Volumen V
W, wobei für das Volumen V
W allgemein gilt:
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Zu Vergleichzwecken wird wiederum ein bekanntes induktives Bauelement in Form einer Trommelkern-Spule verwendet, deren zylinderförmiger Wickelkörper ein Volumen V
Z hat, wobei für das Volumen V
Z allgemein gilt:
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Für ein Verhältnis des Volumens V
W des erfindungsgemäßen induktiven Bauelements
1 zu dem Volumen V
Z des bekannten induktiven Bauelements gilt somit:
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In den vorangehenden Gleichungen bezeichnet π die Kreiszahl.
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Die Spule 4 ist um den Wickelkörper 5 gewickelt. Ein Spulendraht 9 bildet Wicklungen 10 aus, wobei eine Wicklungsanzahl mit N bezeichnet ist. Der Spulendraht 9 weist einen Drahtdurchmesser d auf.
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Wie 1 zu entnehmen ist, können die Wicklungen 10 bei dem Wickelkörper 5 entlang einer Länge lS angeordnet werden, die der Länge des Kreisbogens k entspricht. Für die Länge lS gilt somit: lS = π·R (7).
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Zu Vergleichszwecken wird wiederum das bekannte induktive Bauelement in Form einer Trommelkern-Spule verwendet, bei dem die Spule entlang einer Länge lZ angeordnet werden kann, wobei für die Länge lZ gilt: lZ = hW = 2·R (8).
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Für das Verhältnis der Länge l
S zu der Länge l
Z gilt somit:
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Für eine Induktivität L des induktiven Bauelements
1 gilt allgemein:
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In Gleichung (10) bezeichnet μ0 die magnetische Feldkonstante und μR die Permeabilitätszahl des Kernmaterials, also des Materials des Kerns 2. An bezeichnet eine von der jeweiligen Wicklung 10 eingeschlossene Fläche. n ist ein Laufindex für die Wicklungsanzahl N. In 1 ist beispielhaft eine der Flächen An eingezeichnet.
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Zu Vergleichszwecken wird wiederum das bekannte induktive Bauelement in Form einer Trommelkern-Spule verwendet, wobei für deren Induktivität L
Z allgemein gilt:
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In Gleichung (11) bezeichnet A die von einer Wicklung eingeschlossene Fläche, wobei die Fläche A für alle Wicklungen konstant ist.
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Für einen ohmschen Gleichstromwiderstand R
DC der Spule
4 gilt allgemein:
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In Gleichung (12) bezeichnet ρ den spezifischen ohmschen Widerstand des Spulendrahts 9 bzw. des Drahtmaterials und lW eine Drahtlänge des Spulendrahts 9. d bezeichnet den Drahtdurchmesser.
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Wie Gleichung (12) und 1 zu entnehmen ist, nimmt der Gleichstromwiderstand RDC bei dem erfindungsgemäßen induktiven Bauelement 1 im Vergleich zu einem bekannten induktiven Bauelement mit einem zylinderförmigen Wickelkern zu, wenn eine gleiche Wicklungsanzahl N angenommen wird. Eine Erhöhung des ohmschen Gleichstromwiderstands RDC wird vermieden, indem der Drahtdurchmesser d erhöht wird. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen induktiven Bauelement 1 einfach möglich, da die Länge lS vergleichsweise größer ist als die Länge lZ.
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2 zeigt ein Induktivität-Frequenz-Diagramm mit Messergebnissen für die Induktivität L in Abhängigkeit der Frequenz f für verschiedene Wicklungsanzahlen N und Drahtdurchmesser d. Weiterhin ist in 2 der zugehörige ohmsche Gleichstromwiderstand RDC angegeben. Zu Vergleichszwecken ist zudem die Induktivität LZ einer bekannten Trommelkern-Spule mit dem zugehörigen Gleichstromwiderstand RDC angegeben. Dem Induktivitäts-Frequenz-Diagramm gemäß 2 liegt ein induktives Bauelement 1 mit folgenden Parametern zugrunde: Dmin = 14 mm, Dmax = 44 mm, hW = 30 mm, hS = 5 mm, R = 15 mm.
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Für die Gleichungen (3) und (6) gilt dementsprechend:
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Wie 2 zu entnehmen ist, kann durch eine geeignete Wahl der Wicklungsanzahl N und des Drahtdurchmessers d bei dem erfindungsgemäßen induktiven Bauelement 1 im Vergleich zu einer bekannten Trommelkern-Spule die Induktivität L erhöht und der ohmsche Gleichstromwiderstand RDC erniedrigt werden. Durch das vergrößerte Volumen VW des Kerns 2 wird zudem die Sättigungsflussdichte erhöht. Die magnetischen und elektrischen Eigenschaften des induktiven Bauelements 1 sind somit verbessert. Darüber hinaus weist der Kern 2 keine Kerben auf, so dass auch die mechanische Festigkeit verbessert ist.
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Nachfolgend ist anhand von 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel weist der Wickelkörper 5 zwei rotationssymmetrische Abschnitte 8 und 8', die durch einen Zylinderabschnitt 11 miteinander verbunden sind. Der rotationssymmetrische Abschnitt 8 weist im Axialschnitt eine Außenform auf, die durch einen Kreisbogen k mit dem Radius R gebildet ist, wobei für den Mittelpunktswinkel φ des Kreisbogens k gilt: φ = 90°. Für den Winkel α gilt: α = 0°. Der rotationssymmetrische Abschnitt 8 hat in Richtung der Mittellängsachse 3 eine Länge hK, die dem Radius R entspricht.
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An den rotationssymmetrischen Abschnitt 8 schließt sich der Zylinderabschnitt 11 an. Der Zylinderabschnitt 11 hat in Richtung der Mittellängsachse 3 eine Länge hZ. Der rotationssymmetrische Abschnitt 8 und der Zylinderabschnitt 11 haben einen identischen minimalen Durchmesser Dmin, so dass ein Übergang zwischen dem rotationssymmetrischen Abschnitt 8 und dem Zylinderabschnitt 11 kerbenfrei ist. Im Axialschnitt hat der Zylinderabschnitt 11 eine Außenform, die durch eine achsparallele Gerade g gebildet ist. An den Zylinderabschnitt 11 schließt sich wiederum der rotationssymmetrische Abschnitt 8' an, dessen Außenform durch den Kreisbogen k' mit dem Radius R gebildet ist. Der rotationssymmetrische Abschnitt 8' weist einen Mittelpunktswinkel φ = 90° und in Richtung der Mittellängsachse 3 eine Länge hK' auf. Die Ausführungen zu dem rotationssymmetrischen Abschnitt 8 gelten für den rotationssymmetrischen Abschnitt 8' entsprechend.
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Für die Länge hW des Wickelkörpers 5 gilt somit: hW = hK + hK' + hZ = 2·R +hZ (13).
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Für das Verhältnis A
W/A
Z gilt:
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Ferner gilt für das Verhältnis V
W/V
Z:
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Weiterhin gilt für die Länge lS: lS = π·R + hZ (16).
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Zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile gilt für die Länge hZ: 0·Dmin ≤ hZ ≤ 1·Dmin, insbesondere 0,05·Dmin ≤ hZ ≤ 0,8·Dmin, und insbesondere 0,1·Dmin ≤ hZ ≤ 0,6·Dmin.
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Bei hZ = 0·Dmin entspricht der Kern 2 des zweiten Ausführungsbeispiels dem Kern 2 des ersten Ausführungsbeispiels. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise sowie Vorteile wird auf das erste Ausführungsbeispiel verwiesen.
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Nachfolgend ist anhand von 4 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen weist der Wickelkörper 5 zwei Kegelstumpfabschnitte 12, 12' auf, die durch einen rotationssymmetrischen Abschnitt 8 verbunden sind. Für den Winkel α zwischen der Ebene E und dem Kegelstumpfabschnitt 12 gilt: α = 45°. In Richtung der Mittellängsachse 3 weist der Kegelstumpfabschnitt 12 eine Länge hS auf. Die Außenform des Kegelstumpfabschnitts 12 wird im Axialschnitt durch eine Gerade g gebildet.
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An den Kegelstumpfabschnitt 12 schließt sich der rotationssymmetrische Abschnitt 8 an. Die Außenform des rotationssymmetrischen Abschnitts 8 wird im Axialschnitt durch einen Kreisbogen k mit dem Radius R und dem Mittelpunktswinkel φ gebildet, wobei für den Mittelpunktswinkel φ gilt: φ = 90°. In Richtung der Mittellängsachse 3 weist der rotationssymmetrische Abschnitt 8 die Länge hK auf. Der Übergang zwischen dem Kegelstumpfabschnitt 12 und dem rotationssymmetrischen Abschnitt 8 ist kerbenfrei bzw. knickfrei.
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An den rotationssymmetrischen Abschnitt 8 schließt sich der Kegelstumpfabschnitt 12' an. Für den Winkel α des Kegelstumpfabschnitts 12' gilt: α = 45°. In Richtung der Mittellängsachse 3 weist der Kegelstumpfabschnitt 12' die Länge hS' auf. Die Außenform des Kegelstumpfabschnitts 12' wird im Axialschnitt durch eine Gerade g' gebildet. Ansonsten gelten die Ausführungen zu dem Kegelstumpfabschnitt 12 für den Kegelstumpfabschnitt 12' entsprechend. Die Außenform K des Wickelkörpers 5 wird im Axialschnitt somit gebildet durch die Gerade g, den Kreisbogen k und die Gerade g'. Für die Länge hW des Wickelkörpers 5 in Richtung der Mittellängsachse 3 gilt: hW = hS + hK + hS' = 2·hS + hK (17).
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Für das Verhältnis der Mantelfläche A
W zu der Mantelfläche A
Z gilt:
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Weiterhin gilt für das Verhältnis des Volumens V
W zu dem Volumen V
Z:
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Weiterhin gilt für die Länge l
S:
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Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise und Vorteile wird auf die Beschreibung der vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen.
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5 zeigt einen Verlauf der magnetischen Flussdichte (B-Feldverlauf) eines induktiven Bauelements 1 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel im Vergleich zu einem Verlauf der magnetischen Flussdichte (B-Feldverlauf) eines induktiven Bauelements nach dem Stand der Technik gemäß 6. Es ist eine homogenere Verteilung der magnetischen Flussdichte im Kern 2 zu erkennen. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise und Vorteile wird auf die Beschreibung der vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen.
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Für das erfindungsgemäße induktive Bauelement 1 gilt allgemein:
Die Mantelfläche AW des Wickelkörpers 5 erfüllt unabhängig von einer bestimmten Formgestaltung die Bedingung: 1,2·π·Dmin·hW ≤ AW ≤ 8·π·Dmin·hW.
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Vorzugsweise gilt: 1,3·π·Dmin·hW ≤ AW ≤ 7,5·π·Dmin·hW, insbesondere 1,4·π·Dmin·hW ≤ AW ≤ 7·π·Dmin·hW, und insbesondere 1,5·π·Dmin·hW ≤ AW ≤ 6,5·π·Dmin·hW.
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Darüber hinaus gilt für das Volumen V
W des Wickelkörpers
5 vorzugsweise:
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Für den Radius R gilt weiterhin: 0,25·hW ≤ R ≤ 0,75·hW, insbesondere 0,3·hW ≤ R ≤ 0,7·hW, und insbesondere 0,35·hW ≤ R ≤ 0,65·hW.
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Vorzugsweise gilt R = 0,5·hW.
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Für den zugehörigen Mittelpunktswinkel φ gilt darüber hinaus: 85° ≤ φ ≤ 180°, insbesondere 90° ≤ φ ≤ 180°.
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Für den Winkel α gilt: 0° ≤ α ≤ 45°, insbesondere 0° ≤ α ≤ 30°, und insbesondere 0° ≤ α ≤ 15°.
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Für den Durchmesser Dmin gilt in Abhängigkeit des Radius R: 0,6·R ≤ Dmin ≤ 1,8·R, insbesondere 0,7·R ≤ Dmin ≤ 1,7·R, und insbesondere 0,8·R ≤ Dmin ≤ 1,6·R.
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Für einen etwaig vorhandenen Zylinderabschnitt gilt: 0·Dmin ≤ hZ ≤ 1·Dmin, insbesondere 0,05·Dmin ≤ hZ ≤ 0,8·Dmin, und insbesondere 0,1·Dmin ≤ hZ ≤ 0,6·Dmin.
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Für den Drahtdurchmesser d gilt: 0,09·Dmin ≤ d ≤ 0,3·Dmin, insbesondere 0,1·Dmin ≤ d ≤ 0,25·Dmin, und insbesondere 0,11·Dmin ≤ d ≤ 0,2·Dmin und/oder 0,08·R ≤ d ≤ 0,2·R, insbesondere 0,1·R ≤ d ≤ 0,18·R, und insbesondere 0,12·R ≤ d ≤ 0,16·R.
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Für die Wicklungsanzahl N der Spule 4 gilt: 1 ≤ N ≤ 100, insbesondere 3 ≤ N ≤ 80, und insbesondere 8 ≤ N ≤ 40.
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Das erfindungsgemäße induktive Bauelement 1 weist gegenüber dem Stand der Technik verbesserte magnetische, elektrische und/oder mechanische Eigenschaften auf. Die Induktivität L wird erhöht, da der magnetische Fluss sich besser im weichmagnetischen Material des Kerns 2 verteilt. Eine partielle Sättigung wird vermieden, da der Feldlinienverlauf homogener ist. Der ohmsche Gleichstromwiderstand RDC wird durch einen einfach realisierbaren größeren Drahtdurchmesser d verringert. Durch den höheren Drahtdurchmesser d wird die widerstandserhöhende Zunahme der Drahtlänge nicht nur egalisiert, sondern der Gleichstromwiderstand RDC darüber hinaus erniedrigt. Durch die kerbenfreie Ausgestaltung des Kerns 2 wird zudem die mechanische Stabilität erhöht. Insbesondere ist das erfindungsgemäße induktive Bauelement 1 gegenüber Schock- und/oder Vibrationsbelastungen resistenter und damit zuverlässiger.