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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung zur Lagerung einer Welle. Die Lagervorrichtung weist mindestens eine Identifikationseinrichtung zur Speicherung von lagerspezifischen Daten und/oder zur Identifikation der Lageranordnung auf. Die Lagervorrichtung umfasst mindestens eine Aufnahme für die mindestens eine Identifikationseinrichtung. Die mindestens eine Identifikationseinrichtung weist ein Speicherbauteil zur Datenspeicherung und ein Antennenbauteil zur Verbindung mit einem Ein- und/oder Auslegegerät auf.
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Es ist bekannt, eine Identifikationseinrichtung in einer Lagervorrichtung vorzusehen, sodass die Lagervorrichtung, insbesondere vor einer Inbetriebnahme durch einen Benutzer, identifiziert werden kann und sodass der Benutzer spezifische Daten der Lagervorrichtung entnehmen kann.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
EP 140 24 92 B1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Kombination aus einem Lager und einer in sich geschlossenen automatischen Identifizierungs- und Datenaufnahmevorrichtung. Das Lager weist einen inneren Lagerring, einen äußeren Lagerring und eine Mehrzahl von zwischen dem inneren und äußeren Lagerring angeordneten Wälzkörpern auf. Einer der Lagerringe weist eine in einer Oberfläche gebildete Tasche auf, in der die Identifizierungs- und Datenaufnahmevorrichtung aufgenommen ist. Die Tasche ist derart bemessen, dass die Identifizierungs- und Datenaufnahmevorrichtung nicht über die Oberfläche hinausragt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagervorrichtung mit einer funktional verbesserten Identifikationseinrichtung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lagervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Lagervorrichtung zur Lagerung einer Welle vorgeschlagen. Die Lagervorrichtung ist beispielsweise als ein Axiallager oder ein Radiallager ausgebildet, auf dem die Welle lagerbar und/oder gelagert ist. Die Lagervorrichtung weist mindestens eine Identifikationseinrichtung auf. Die Identifikationseinrichtung ist zur Speicherung von lagerspezifischen Daten der Lagervorrichtung und/oder zur Identifikation der Lagervorrichtung ausgebildet. Beispielsweise ist die Identifikationseinrichtung als eine Sender- und/oder Empfängereinrichtung, insbesondere als eine Identifikations- und/oder Datenaufnahmeeinrichtung, im Speziellen als eine RFID ausgebildet.
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Die Lagervorrichtung weist mindestens eine Aufnahme auf, die zur Aufnahme der mindestens einen Identifikationseinrichtung ausgebildet ist. Insbesondere ist die mindestens eine Identifikationseinrichtung in der mindestens einen Aufnahme anordbar und/oder angeordnet.
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Die mindestens eine Identifikationseinrichtung umfasst ein Speicherbauteil, das zur Datenspeicherung, zum Beispiel zur Speicherung der lagerspezifischen Daten, ausgebildet ist. Die mindestens eine Identifikationseinrichtung umfasst ein Antennenbauteil, das zur Verbindung mit einem Ein- und/oder Auslesegerät für die Identifikationseinrichtung ausgebildet ist. Das Ein- und/oder Auslesegerät kann zum Beispiel als ein Smartphone für Nahfeldkommunikation (Near Field Communication, kurz NFC), ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß weist die mindestens eine Identifikationseinrichtung eine elastische und/oder verformbare Trägereinrichtung auf. Beispielsweise ist die Trägereinrichtung aus einem Gummimaterial, Schaumstoffmaterial oder textilem Material gebildet. Vorzugsweise ist die Trägereinrichtung zum Tragen des Antennenbauteils und optional ergänzend zum Tragen des Speicherbauteils ausgebildet. Insbesondere ist das Antennenbauteil und optional ergänzend das Speicherbauteil an der Trägereinrichtung angeordnet, vorzugsweise mit dieser verbunden, insbesondere in der Trägereinrichtung, zum Beispiel stoffschlüssig, integriert.
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Die Identifikationseinrichtung weist den Vorteil auf, dass das Antennenbauteil flexibel auf der Trägereinrichtung gelagert ist. Die Trägereinrichtung ist aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit einfach zusammendrückbar, verformbar und in ihrer Größe veränderlich.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Trägereinrichtung einen ersten Trägerabschnitt umfasst. Vorzugsweise ragt der erste Trägerabschnitt in einem unverbauten Zustand der Lagervorrichtung und/oder in einem inaktiven Zustand aus der Aufnahme heraus und/oder er ist außerhalb der Aufnahme angeordnet. Insbesondere steht der erste Trägerabschnitt vor einem Verbau und/oder vor einer Inbetriebnahme der Lagervorrichtung von der Aufnahme nach außen vor. Optional ergänzend ist der erste Trägerabschnitt in einem verbauten Zustand und/oder in einem aktiven Zustand der Lagervorrichtung, insbesondere bei und/oder nach einer Inbetriebnahme der Lagervorrichtung, z.B. vollständig, in der Aufnahme angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Lagervorrichtung einen Außenring, einen Innenring und mehrere Wälzkörper auf. Vorzugsweise sind die mehreren Wälzkörper zwischen dem Außenring und dem Innenring angeordnet. Im Speziellen ist die Lagervorrichtung als ein Radiallager für die Welle ausgebildet.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die mindestens eine Aufnahme für die mindestens eine Identifikationseinrichtung an dem Außenring und/oder an dem Innenring angeordnet ist. Insbesondere ist die mindestens eine Aufnahme als eine Aussparung und/oder Vertiefung und/oder Bohrung in dem Außenring und/oder in dem Innenring ausgebildet. Im Speziellen erstreckt sich die mindestens eine Aufnahme von einer äußeren Oberfläche des Außenrings und/oder des Innenrings in ein Grundmaterial des Außenrings und/oder Innenrings hinein.
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In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist das Antennenbauteil an dem ersten Trägerabschnitt angeordnet, vorzugsweise mit dem ersten Trägerabschnitt verbunden, insbesondere in dem ersten Trägerabschnitt, zum Beispiel stoffschlüssig, integriert. Insbesondere ist der erste Trägerabschnitt gemeinsam mit dem Antennenbauteil in einem druckunbelasteten Zustand des ersten Trägerabschnitts außerhalb der mindestens einen Aufnahme angeordnet. Insbesondere ragt der erste Trägerabschnitt gemeinsam mit dem Antennenbauteil aus der mindestens einen Aufnahme heraus, wenn der erste Trägerabschnitt den druckunbelasteten Zustand einnimmt. Im Speziellen steht der mindestens eine Trägerabschnitt im druckunbelasteten Zustand gemeinsam mit dem Antennenbauteil von der äußeren Oberfläche des Außenrings und/oder des Innenrings nach außen vor.
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Vorteilhaft ist, dass das Antennenbauteil durch die Anordnung am ersten Trägerabschnitt, insbesondere vor dem Verbau und/oder vor der Inbetriebnahme der Lagervorrichtung, gemeinsam mit dem ersten Trägerabschnitt von der mindestens einen Aufnahme herausragt. Dadurch kann eine verbesserte Verbindung zwischen dem Ein- und/oder Auslesegerät und dem Antennenbauteil gewährleitet werden, da eine Einschränkung der Verbindung durch eine metallische Umgebung, wie sie bei vollständiger Anordnung des Antennenbauteils in der Aufnahme gegeben wäre, vermieden ist. Insbesondere kann eine Lesbarkeitsreichweite des Antennenbauteils bei Anordnung des Antennenbauteils außerhalb der Aufnahme in vorteilhafter Weise erhöht werden. Weiterhin wird die Möglichkeit gegeben, dass ein Nutzer vor dem Verbau und/oder der Inbetriebnahme der Lagervorrichtung nutzerspezifische Daten in die Identifikationseinrichtung einlesen bzw. auf das Speicherbauteil speichern kann.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist der erste Trägerabschnitt gemeinsam mit dem Antennenbauteil in einem druckbeaufschlagten Zustand des ersten Trägerabschnitts vollständig in der mindestens einen Aufnahme aufgenommen. Insbesondere schließt der erste Trägerabschnitt in dem druckbeaufschlagten Zustand bündig mit der äußeren Oberfläche des Außenrings und/oder des Innenrings ab oder er ist von der äußeren Oberfläche in der Aufnahme zurückgesetzt. Somit stehen der erste Trägerabschnitt und das daran angeordnete Antennenbauteil im druckbeaufschlagen Zustand nicht mehr von der äußeren Oberfläche des Außenrings und/oder des Innenrings vor. Vorteilhaft ist, dass die Lagervorrichtung durch die vollständige Aufnahme des ersten Trägerabschnitts und des Antennenbauteils in der mindestens einen Aufnahme die Funktion der Lagervorrichtung im verbauten Zustand und/oder im Betrieb vollständig aufrecht erhalten ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Druckbeaufschlagung des ersten Trägerbauteils im druckbeaufschlagten Zustand in Richtung einer Tiefenerstreckung der Aufnahme gerichtet. Alternativ oder optional ergänzend ist die Druckbeaufschlagung des ersten Trägerabschnitts im druckbeaufschlagten Zustand in eine axiale Richtung, insbesondere in eine Längsrichtung der Welle, gerichtet. Insbesondere wird Druck von außerhalb der Lagervorrichtung, insbesondere von außerhalb des Außen- und/oder Innenrings, auf den ersten Trägerabschnitt in die Richtung der Tiefenerstreckung der Aufnahme und/oder in die axiale Richtung ausgeübt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Lagervorrichtung ein Aufsatzbauteil, das zum Anbringen und/oder Aufsetzen auf den Außenring und/oder auf den Innenring ausgebildet ist. Beispielsweise ist das Aufsatzbauteil als ein Gehäuse für den Außen- und/oder Innenring ausgebildet. Vorzugsweise ist das Aufsatzbauteil an dem Außenring und/oder Innenring, insbesondere in die Richtung der Druckbeaufschlagung, aufsetzbar. Optional drückt das Aufsatzbauteil die Trägereinrichtung, insbesondere den ersten Trägerabschnitt, in die Aufnahme hinein, wenn es auf den Außen- und/oder Innenring aufgesetzt ist. Insbesondere ist die Trägereinrichtung in einem aufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils auf dem Außenring und/oder Innenring vollständig in der mindestens einen Aufnahme angeordnet. Im Speziellen ist der erste Trägerabschnitt im aufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils druckbeaufschlagt, sodass der erste Trägerabschnitt den druckbeaufschlagten Zustand einnimmt. Optional ist der erste Trägerabschnitt gemeinsam mit dem Antennenbauteil im aufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils in Richtung der Druckbeaufschlagung vollständig in die mindestens eine Aufnahme hineingedrückt. Insbesondere übt das Aufsatzbauteil die Druckbeaufschlagung aus, wenn es auf den Außenring und/oder auf den Innenring aufgesetzt ist. Bei einem Aufsetzen auf den Innenring kann das Aufsatzbauteil optional ergänzend eine Sicherungseinrichtung zur axialen Sicherung der in der Aufnahme des Innenrings angeordneten Identifikationseinrichtung umfassen. Alternativ oder optional ergänzend kann das Aufsatzbauteil als die Sicherungseinrichtung ausgebildet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Trägereinrichtung einen zweiten Trägerabschnitt auf. Vorzugsweise ist der zweite Trägerabschnitt vollständig in der mindestens einen Aufnahme aufgenommen. Insbesondere ist der zweite Trägerabschnitt im druckunbelasteten und im druckbeaufschlagten Zustand des ersten Trägerabschnitts vollständig in der mindestens einen Aufnahme aufgenommen. Zusammenfassend ist es bevorzugt, dass das Antennenbauteil im unverbauten Zustand und/oder im inaktiven Zustand der Lagervorrichtung außerhalb der Aufnahme angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Speicherbauteil innerhalb der Aufnahme angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Speicherbauteil im unverbauten Zustand und/oder im inaktiven Zustand der Lagervorrichtung auch gemeinsam mit dem Antennenbauteil außerhalb der Aufnahme angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Speicherbauteil an dem zweiten Trägerabschnitt angeordnet. Beispielsweise ist das Speicherbauteil mit dem zweiten Trägerabschnittt verbunden, vorzugsweise in dem zweiten Trägerabschnitt, zum Beispiel stoffschlüssig, integriert. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das Speicherbauteil an dem ersten Trägerabschnitt angeordnet ist, insbesondere mit dem ersten Trägerabschnitt verbunden, insbesondere darin z.B. stoffschlüssig integriert ist. In diesem Fall ist das Speicherbauteil bevorzugt benachbart zu dem Antennenbauteil angeordnet, sodass es gemeinsam mit diesem im druckunbelasteten Zustand und/oder im unaufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils aus der Aufnahme herausragt. Bevorzugt ist der erste Trägerabschnitt im druckbeaufschlagen Zustand und/oder im aufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils gemeinsam mit dem Antennenbauteil und dem Speicherbauteil vollständig in der mindestens einen Aufnahme angeordnet.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist die Lagervorrichtung ein Befestigungsbauteil auf, das zur Befestigung des zweiten Trägerabschnitts in der mindestens einen Aufnahme ausgebildet ist. Hierzu ist das Befestigungsbauteil in der Aufnahme, insbesondere an dem Grundmaterial des Außen- oder Innenrings, festgelegt und/oder festlegbar. Vorzugsweise ist das Befestigungsbauteil endseitig am zweiten Trägerabschnitt angeordnet, insbesondere mit diesem z.B. stoffschlüssig verbunden. Somit ist das Befestigungsbauteil unabhängig vom Zustand des ersten Trägerabschnitts stets in der Aufnahme angeordnet. Beispielsweise ist das Befestigungsbauteil als eine biegesteife Leiste oder als ein biegesteifes Plättchen ausgebildet.
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Im Rahmen der Erfindung ist es bevorzugt, dass das Speicherbauteil an dem Befestigungsbauteil angeordnet ist, vorzugsweise mit dem Befestigungsbauteil verbunden ist. Insbesondere ist das Speicherbauteil in dem Befestigungsbauteil z.B. stoffschlüssig integriert. Alternativ kann das Speicherbauteil im zweiten Trägerabschnitt benachbart zum Befestigungsbauteil angeordnet sein.
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Alternativ oder optional ergänzend zum Befestigungsbauteil weist die Lagervorrichtung ein Versteifungsbauteil auf, das zur Versteifung eines Endbereichs des ersten Trägerabschnitts ausgebildet ist. Beispielsweise ist das weitere Befestigungsbauteil als eine weitere biegesteife Leiste oder als ein weiteres biegesteifes Plättchen ausgebildet. Vorzugsweise ist das Versteifungsbauteil endseitig am ersten Trägerabschnitt angeordnet, insbesondere mit diesem z.B. stoffschlüssig verbunden. Somit ist das Versteifungsbauteil im druckunbelasteten Zustand und/oder im unaufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils außerhalb der mindestens einen Aufnahme angeordnet. Vorzugsweise ist das Versteifungsbauteil im druckbeaufschlagen Zustand und/oder im aufgesetzten Zustand des Aufsatzbauteils vollständig in der mindestens einen Aufnahme aufgenommen.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung ist das Antennenbauteil an dem Versteifungsbauteil angeordnet, vorzugsweise mit diesem verbunden. Insbesondere ist das Antennenbauteil in dem Versteifungsbauteil z.B. stoffschlüssig integriert. Möglich im Rahmen der Erfindung ist aber auch, dass das Antennenbauteil im ersten Trägerabschnitt benachbart zum Versteifungsbauteil angeordnet ist. Durch das Versteifungsbauteil kann eine robustere Bauweise der Identifikationseinrichtung und eine sichere Anordnung des Antennenbauteils erreicht werden, bei der Beschädigungen des Antennenbauteils vermieden werden können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Speicherbauteil am Versteifungsbauteil angeordnet, insbesondere in dem Versteifungsbauteil integriert und/oder mit dem Versteifungsbauteil zum Beispiel stoffschlüssig verbunden. Hierbei ist es möglich, dass das Speicherbauteil gemeinsam mit dem Antennenbauteil am Versteifungsbauteil angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 ein axialer Schnitt durch eine Lagervorrichtung mit einem Innenring und mit einem Außenring, auf der eine Welle gelagert ist, wobei der Außenring eine Aufnahme für eine Identifikationseinrichtung aufweist;
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2–8 der Außenring aus 1 mit unterschiedlich ausgebildeten und in der Aufnahme angeordneten Identifikationseinrichtungen;
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9 die Lagervorrichtung aus 1, wobei der Innenring und der Außenring jeweils eine Aufnahme für jeweils eine Identifikationseinrichtung aufweist.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Lagervorrichtung 1, auf der eine Welle 5 gelagert ist. Die Lagervorrichtung 1 weist einen Außenring 2, einen Innenring 3 und mehrere Wälzkörper 4 auf, die zwischen dem Außenring 2 und dem Innenring 3 angeordnet sind. Die Lagervorrichtung 1 ist als ein Radiallager ausgebildet.
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Die Lagervorrichtung 1 weist eine Identifikationseinrichtung 6 auf, die in einer Aufnahme 7 der Lagervorrichtung 1 aufgenommen ist. Die Aufnahme 7 ist in dem Außenring 2 angeordnet. Sie ist als eine Aussparung und/oder Vertiefung in dem Außenring 2 ausgebildet. Hierbei erstreckt sich die Aufnahme 7 von einer äußeren Oberfläche des Außenrings 2 in ein Grundmaterial des Außenrings 2, zum Beispiel axial und/oder in Längsrichtung der Welle 5, hinein.
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Die Identifikationseinrichtung 6 ist dazu ausgebildet, spezifische Daten der Lagervorrichtung 1 zu speichern und/oder die Lagervorrichtung 1 zu identifizieren. Sie ist beispielsweise als eine Sender- und/oder Empfängereinrichtung, insbesondere als eine Identifikations- und/oder Datenaufnahmeeinrichtung, im Speziellen als eine RFID, ausgebildet.
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Die Identifikationseinrichtung 6 weist ein Antennenbauteil 8 und ein Speicherbauteil 9 auf. Das Antennenbauteil 8 ist zur Verbindung mit einem Ein- und/oder Auslesegerät, zum Beispiel mit einem Smartphone für Nahfeldkommunikation (NFC) ausgebildet. Das Speicherbauteil 9 ist zur Datenspeicherung, insbesondere zur Speicherung lagerspezifischer Daten der Lagervorrichtung 1, ausgebildet.
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Die Identifikationseinrichtung 6 weist eine Trägereinrichtung 10 auf. Die Trägereinrichtung 10 ist zum Tragen des Antennenbauteils 8 und optional ergänzend zum Tragen des Speicherbauteils 9 ausgebildet. Die Trägereinrichtung 10 ist aus einem elastischen und/oder verformbaren Material, zum Beispiel einem Gummimaterial, Schaumstoffmaterial oder einem Textilmaterial gebildet.
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Die Trägereinrichtung 10 weist einen ersten Trägerabschnitt 11 und einen zweiten Trägerabschnitt 12 auf. Der erste Trägerabschnitt 11 ist gemäß den 2 bis 8 in einem druckunbelasteten Zustand U außerhalb der Aufnahme 7 angeordnet. Im druckunbelasteten Zustand U ragt der erste Trägerabschnitt 11 aus der Aufnahme 7 heraus und steht von der äußeren Oberfläche des Außenrings 2 nach außen vor.
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In einem druckbelasteten Zustand B gemäß den 1 und 9 ist der erste Trägerabschnitt 11 vollständig in der Aufnahme 7 angeordnet, sodass der erste Trägerabschnitt 11 bündig mit der äußeren Oberfläche des Außenrings 2 abschließt und die Trägereinrichtung 10 vollständig in der Aufnahme 7 angeordnet ist. Dies ist insbesondere durch das elastische und/oder verformbare Material der Trägereinrichtung 10 möglich. Dieses wird durch eine Druckbelastung, die durch ein auf dem Außen- und/oder Innenring 2; 3 aufgesetztes Aufsatzbauteil 13 der Lagervorrichtung 1 ausgeübt wird, verformt und in die Aufnahme 7 hineingedrückt.
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Gemäß den 1 und 9 nimmt das Aufsatzbauteil 13 den aufgesetzten Zustand A ein, in dem es in axialer Richtung und/oder in Richtung der Tiefenerstreckung der Aufnahme 7 auf dem Außenring 2 aufgesetzt ist. Dadurch erfolgt die Druckbelastung des ersten Trägerabschnitts 11 in die Richtung der Tiefenerstreckung der Aufnahme 7 und/oder in die axiale Längsrichtung der Welle 5. Gemäß 9 umfasst das Aufsatzbauteil 13 eine Sicherungseinrichtung 14 zur axialen Sicherung einer weiteren Identifikationseinrichtung 17 der Lagervorrichtung 1.
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Der zweite Trägerabschnitt 12 ist unabhängig vom druckbelasteten oder druckunbelasteten Zustand B; U des ersten Trägerabschnitts 11 stets in der Aufnahme 7 angeordnet.
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Das Antennenbauteil 8 ist gemäß den 1–9 im ersten Trägerabschnitt 11 angeordnet, insbesondere in diesem z.B. stoffschlüssig integriert. Somit ist das Antennenbauteil 8 gemeinsam mit dem ersten Trägerabschnitt 11 im druckunbelasteten Zustand U und/oder in einem unaufgesetzten Zustand E des Aufsatzbauteils 13 außerhalb der Aufnahme 7 angeordnet. Insbesondere steht das Antennenbauteil 8 gemeinsam mit dem ersten Trägerabschnitt 11 von der äußeren Oberfläche des Außenrings 2 nach außen vor. Dies ist insbesondere vor einem Verbau und/oder vor einer Inbetriebnahme der Lagervorrichtung 1 bevorzugt. Es kann eine bessere Lesbarkeit des Speicherbauteils 9 und/oder ein besserer Empfang der Identifikationseinrichtung 6 erreicht werden. Insbesondere kann eine Verschlechterung des Empfangs durch eine metallische Umgebung des Antennenbauteils 8, die insbesondere bei Anordnung des Antennenbauteils 8 in der Aufnahme 7 des Außenrings 2 und/oder des Innenrings 3 gebildet ist, vermieden werden.
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Zum Verbau und/oder zur Inbetriebnahme der Lagervorrichtung 1 wird das Aufsatzbauteil 13 auf den Außenring 2 und/oder auf den Innenring 3 aufgesetzt, sodass der erste Trägerabschnitt 11 druckbeaufschlagt ist und gemeinsam mit dem Antennenbauteil 8 vollständig in der Aufnahme 7 aufgenommen ist (siehe hierzu 1 und 9). Dadurch ist die Lagervorrichtung 1 uneingeschränkt funktionsfähig.
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Das Speicherbauteil 9 ist gemäß den 1 bis 6 und 9 im zweiten Trägerabschnitt 12 angeordnet, insbesondere in diesem zum Beispiel stoffschlüssig integriert. Das Speicherbauteil 9 ist gemeinsam mit dem zweiten Trägerbauteil 12 unabhängig von dem Zustand B; U des ersten Trägerabschnitts 11 stets in der Aufnahme 7 angeordnet.
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2 zeigt ein erstes abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Lagervorrichtung 1. Die Lagervorrichtung 1 weist ein Befestigungsbauteil 15 auf, das zur Befestigung des zweiten Trägerabschnitts 12 in der Aufnahme 7 ausgebildet ist. Das Befestigungsbauteil 15 ist aus einem biegesteifen Material, zum Beispiel aus einem Kunststoffmaterial, gebildet. Es weist die Form einer Leiste und/oder eines Plättchens auf. Das Befestigungsbauteil 15 ist endseitig an dem zweiten Trägerabschnitt 12 angeordnet, insbesondere form- und/oder stoffschlüssig mit diesem verbunden. Zur Befestigung in der Aufnahme 7 ist das Befestigungsbauteil 15 an dem Grundmaterial des Außenrings 2 festgelegt und/oder in die Aufnahme 7 eingepresst. Somit wird verhindert, dass sich die Trägereinrichtung 10 ungewollt aus der Aufnahme 7 löst.
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Der erste Trägerabschnitt 11 ist in 2 im druckunbelasteten Zustand U gezeigt. Das Aufsatzbauteil 13 (siehe 1) ist nicht auf den Außen- und/oder Innenring 2; 3 aufgesetzt, sodass es den unaufgesetzten Zustand E einnimmt. Dadurch ist der erste Trägerabschnitt 11 gemeinsam mit dem Antennenbauteil 8 außerhalb der Aufnahme 7 angeordnet und/oder ragt aus dieser heraus.
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3 zeigt die Lagervorrichtung 1 aus 2, wobei das Speicherbauteil 9 an dem Befestigungsbauteil 15 innerhalb der Aufnahme 7 angeordnet ist. Beispielsweise ist das Speicherbauteil 9 mit dem Befestigungsbauteil 15 kraft- und/oder stoffschlüssig verbunden. Dadurch kann die Stabilität der Trägereinrichtung 10 im Bereich des zweiten Trägerabschnitts 12 erhöht werden und vermieden werden, dass das Speicherbauteil 9 zum Beispiel durch das Zusammendrücken des ersten Trägerabschnitts 11 im druckbeaufschlagten Zustand B beschädigt wird.
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4 zeigt die Lagervorrichtung 1 in einem zweiten abgewandelten Ausführungsbeispiel. Die Identifikationseinrichtung 6 weist ein Versteifungsbauteil 16 auf. Das Versteifungsbauteil 16 gleicht oder ähnelt dem Befestigungsbauteil 15 in Material und Form. Das Versteifungsbauteil 16 ist am ersten Trägerabschnitt 11 angeordnet, insbesondere an dem ersten Trägerabschnitt 11 kraft- und/oder stoffschlüssig befestigt.
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Das Antennenbauteil 8 ist an dem Versteifungsbauteil 16 angeordnet, insbesondere mit diesem kraft- und/oder stoffschlüssig verbunden, im Speziellen in diesem integriert. Das Versteifungsbauteil 16 ist gemeinsam mit dem Antennenbauteil 8 außerhalb der Aufnahme 7 angeordnet, wenn der erste Trägerabschnitt 11 druckunbelastet U ist und/oder wenn das Aufsatzbauteil 13 den unaufgesetzten Zustand E einnimmt. Im druckbeaufschlagten Zustand B des ersten Trägerabschnitts 11 und/oder im aufgesetzten Zustand A des Aufsatzbauteils 13 ist das Versteifungsbauteil 16 gemeinsam mit dem Antennenbauteil 8 vollständig in der Aufnahme 7 angeordnet (siehe hierzu 9).
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Wie in 5 als ein drittes abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Lagervorrichtung 1 gezeigt, weist die Identifikationseinrichtung 6 zugleich das Befestigungsbauteil 15 und das Versteifungsbauteil 16 auf. Das Speicherbauteil 9 ist am Befestigungsbauteil 15 angeordnet, insbesondere in diesem integriert und das Antennenbauteil 8 ist am Versteifungsbauteil 16 angeordnet, insbesondere in diesem integriert.
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Gemäß 6 ist das Speicherbauteil 9 benachbart zum Befestigungsbauteil 15 im zweiten Trägerabschnitt 12 innerhalb der Aufnahme 7 angeordnet. Das Antennenbauteil 8 ist wie bereits in 5 gezeigt, am Versteifungsbauteil 16 angeordnet, insbesondere in diesem integriert.
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7 zeigt die Lagervorrichtung 1 in einem vierten abgewandelten Ausführungsbeispiel. Das Befestigungsbauteil 15 ist endseitig am zweiten Trägerabschnitt 12 angeordnet und in der Aufnahme 7 angeordnet, sodass der zweite Trägerabschnitt 12 über das Befestigungsbauteil 15 in der Aufnahme 7 befestigt ist. Das Versteifungsbauteil 16 ist endseitig am ersten Trägerabschnitt 11 angeordnet. Das Antennenbauteil 8 und das Speicherbauteil 9 sind gemeinsam an dem Versteifungsbauteil 16 angeordnet, insbesondere in diesem integriert. Somit ist neben dem Antennenbauteil 8 auch das Speicherbauteil 9 im druckunbelasteten Zustand U und/oder im unaufgesetzten Zustand E des Aufsatzbauteils 13 außerhalb der Aufnahme 7 angeordnet. Unter Druckbelastung ist das Speicherbauteil 9 gemeinsam mit dem Antennenbauteil 8 vollständig in der Aufnahme 7 aufgenommen.
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8 zeigt die Lagervorrichtung 1 aus 7, wobei die Identifikationseinrichtung 6 nur das Versteifungsbauteil 16 aufweist und auf das Befestigungsbauteil 15 verzichtet wird. Das Antennenbauteil 8 und das Speicherbauteil 9 sind wie in 7 beschrieben gemeinsam und benachbart zueinander an dem Versteifungsbauteil 16 angeordnet.
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9 zeigt die Lagervorrichtung 1 aus 6, wobei sich der erste Trägerabschnitt 11 im druckbelasteten Zustand B befindet. Das Aufsatzbauteil 13 ist auf den Außenring 2 aufgesetzt und belastet den ersten Trägerabschnitt 11 mit Druck, sodass dieser mit dem Versteifungsbauteil 16 und gemeinsam mit dem daran angeordneten Antennenbauteil 8 vollständig in der Aufnahme 7 aufgenommen sind. Das Speicherbauteil 9 ist, wie bereits in 6 beschrieben, im zweiten Trägerabschnitt 12 benachbart zu dem Befestigungsbauteil 15 in der Aufnahme 7 angeordnet.
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Eine weitere oder alternative Identifikationseinrichtung 17 ist in einer weiteren Aufnahme 18 des Innenrings 3 angeordnet. Die weitere oder alternative Identifikationseinrichtung 17 gleicht in ihrer Funktion und Zusammensetzung der Identifikationseinrichtung 6, wie sie in den 1–9 beschrieben ist. Das Aufsatzbauteil 13 umfasst die Sicherungseinrichtung 14 zur axialen Sicherung der weiteren oder alternativen Identifikationseinrichtung 17.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagervorrichtung
- 2
- Außenring
- 3
- Innenring
- 4
- Wälzkörper
- 5
- Welle
- 6
- Identifikationseinrichtung
- 7
- Aufnahme
- 8
- Antennenbauteil
- 9
- Speicherbauteil
- 10
- Trägereinrichtung
- 11
- erster Trägerabschnitt
- 12
- zweiter Trägerabschnitt
- 13
- Aufsatzbauteil
- 14
- Sicherungseinrichtung
- 15
- Befestigungsbauteil
- 16
- Versteifungsbauteil
- 17
- weitere oder alternative Identifikationseinrichtung
- 18
- weitere Aufnahme
- A
- aufgesetzter Zustand des Aufsatzbauteils
- B
- druckbeaufschlagter Zustand des ersten Trägerabschnitts
- E
- unaufgesetzter Zustand des Aufsatzbauteils
- U
- druckunbelasteter Zustand des ersten Trägerbauteils
- X
- axiale Längsrichtung der Welle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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