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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Montagesystem für einreihige Wälzlager, aufweisend einen segmentierten Wälzlagerkäfig mit einer Vielzahl von Käfigsegmenten zur Führung von Wälzkörpern.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik sind segmentierte Käfigsysteme für Wälzlager bekannt.
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Segmentierte Käfige mit entsprechenden Zwischenstücken sind beispielsweise in der
DE 10 2009 016 017 B4 beschrieben. Bei sehr langsam drehenden Anlagen bleiben die Rollen im Rahmen des Betriebsspieles der Lager stehen. Die Rollen stützen sich dann bei einer horizontalen Wellenanordnung auf der benachbarten Rolle ab. Diese großen Lager haben viele sehr schwere Wälzkörper. Stützen sich nun mehrere Wälzkörper im Rahmen des Betriebsspiel aufeinander ab, werden Wälzkörper geklemmt. Je nach Belastung jedes einzelnen Wälzkörpers rutscht, bzw. gleitet dieses oder kann sich drehen. Der Zustand des Gleitens unter Belastung ist zu vermeiden, da beim Wälzlager hierbei Verschleiß in der Laufbahn auftritt.
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Die Vorteile von segmentierten Käfigen sind u.a. Montage und Handling der Lagerkomponenten im Großlagerbereich. Des Weiteren zeichnen sich die Zwischenstücke durch ein hohes Kosteneinsparpotential aus.
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In der
DE 1207719 sind H-förmiqe Zwischenstücke gezeigt, die in der Lage sind, ein Klemmen der Wälzkörper zu vermeiden. Stoßen die Zwischenstücke aufeinander haben die Wälzkörper noch ein Käfigtaschenspiel in Umfangsrichtung und können nicht geklemmt werden. Das Problem dieser Anwendung ist, dass die H-förmiqen Distanzstücke mit zwei zusätzlichen axialen Ringen befestigt werden müssen.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass ein Einbringen der H-förmigen Zwischenstücke diffizil und sehr zeitaufwendig ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es besteht somit die technische Aufgabe, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden und ein kostengünstiges Montagesystem für einreihige Wälzlager zu entwickeln, das einfach anzuwenden ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere gelöst durch ein Montagesystem für einreihige Wälzlager, wobei das Wälzlager einen segmentierten Wälzlagerkäfig mit einer Vielzahl von Käfigsegmenten zur Führung von Wälzkörpern aufweist, wobei die Käfigsegmente jeweils einen Steg, ein erstes Seitenteil und ein zweites Seitenteil aufweisen und annähernd H-förmig ausgebildet sind, wobei der Steg mit dem ersten Seitenteil und mit dem zweiten Seitenteil verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Käfigsegment ein Fortsatz vorgesehen ist, wobei die Käfigsegmente mittels einer Montagehilfe über die Fortsätze miteinander verbindbar sind.
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Auf diese Weise können die Vorzüge von Käfigsegmenten auch für einreihige Lagersysteme genutzt werden. Ferner eignet sich das Montagesystem für segmentierte Käfigsysteme in Lagebaugruppen, bei denen der Außenring nachträglich montiert wird.
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Vorzugsweise ist das Käfigsegment ein Zwischenstück.
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Bevorzugt weisen das erste und zweite Seitenteil Ausnehmungen zur Aufnahme des Stegs auf, damit die Seitenteile auf eine einfache Weise mit dem Steg verbindbar sind.
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Ferner wird ein kostengünstiges Montagesystem bereitgestellt, das sich aus einzelnen Komponenten zusammensetzt und einfach zu verwenden ist.
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Vorzugsweise sind das erste Seitenteil und das zweite Seitenteil eines jeden Käfigsegments annähernd parallel zueinander angeordnet.
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Bevorzugt weisen die Seitenteile Stoßflächen auf.
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Besonders bevorzugt stoßen beim Kontakt von mindestens zwei Seitenteilen die Seitenränder der Käfigsegmente aneinander. Ein Zusammenstoßen erfolgt bevorzugt dann, wenn die Montagehilfe festgezogen, d.h. gespannt wird. Vorzugsweise sind die Seitenränder als Stoßflächen ausgebildet.
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Vorzugsweise ist eine Verbindung des Stegs mit den Seitenteilen stoffschlüssig, formschlüssig oder kraftschlüssig ausgeführt.
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Vorzugsweise weist der Steg einen Abschnitt mit einer Kröpfung auf, um die Wälzkörper bei der Montage an einem Innenring gegen ein Herausfallen zu sichern.
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Bevorzugt ist die Kröpfung als ein Knick eines bevorzugt rechteckigen Stegquerschnitts ausgebildet. Vorzugsweise ist die Kröpfung in Richtung einer Mantelfläche eines Wälzkörpers orientiert.
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Besonders bevorzugt weist der Knick einen Winkel auf, der so ausgestaltet ist, um die Wälzkörper bei der Montage am Innenring gegen ein Herausfallen zu sichern und voneinander zu beabstanden. Im montierten Zustand ist der Steg dann ohne Kontakt mit dem entsprechenden Wälzkörper.
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Bevorzugt ist das Käfigsegment ausgelegt, zu beiden Seiten des Steges und entlang der Innenflächen der Seitenteile Wälzkörper zu führen.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist der Fortsatz ein auskragender Stegfortsatz, der
- – eine Bohrung aufweist,
- – als ein Clipverschluss ausgebildet ist oder
- – als ein Haken ausgebildet ist.
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Damit weist der Stegfortsatz eine einfache Geometrie auf, die einfach und günstig herstellbar ist.
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Bevorzugt ist der Stegfortsatz als eine Verlängerung des Steges ausgebildet.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist der Fortsatz ein über eine Seitenteilöffnung am ersten Seitenteil anbringbares Adapterstück, wobei das Adapterstück eine Bohrung aufweist.
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Vorzugsweise ist das Adapterstück eine Cliphülse. Bevorzugt weist das Adapterstück einen Clipmechanismus zur Befestigung an der Seitenteilöffnung auf.
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Bevorzugt ist die Seitenteilöffnung eine Schmiermittelöffnung. Besonders bevorzugt weist die Seitenteilöffnung eine umlaufende Ringnut zur Aufnahme des Adapterstücks auf.
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Damit wird eine alternative Möglichkeit eines Fortsatzes für das Montagesystem bereitgestellt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Montagehilfe ein Seil, eine Kette, ein Band oder ein Gurt.
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Damit können die Käfigsegmente mittels der einfach herstellbaren Montagehilfe über die Stegfortsätze oder das Adapterstück miteinander verbunden werden.
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Bevorzugt ist eine Zugkraft auf die Montagehilfe aufbringbar, wodurch die Käfigsegmente die Wälzkörper am Innenring fixierbar sind.
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Bevorzugt ist die Montagehilfe durch die Bohrung führbar. Alternativ ist die Montagehilfe über den Clip führbar. Weiter alternativ ist die Montagehilfe durch den Haken führbar.
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Bevorzugt ist die Montagehilfe wiederverwendbar.
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Besonders bevorzugt ist eine Taschenöffnung, die von einem Käfigsegment ausgebildet ist, kleiner als der Durchmesser eines Wälzkörpers.
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Bevorzugt ist das Montagesystem für Anwendung im Großlagerbereich bei den Wälzlagerbauarten Kegelrollenlager, Zylinderrollenlager und Pendelrollenlager einsetzbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird nun beispielhaft durch Figuren veranschaulicht, dabei zeigt
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1 eine perspektivische schematische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager,
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2 eine perspektivische schematische Ansicht auf ein alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager,
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3 eine perspektivische schematische Ansicht auf ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager,
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4 einen Schnitt durch ein Käfigsegment und einen Wälzkörper,
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5 eine perspektivische schematische Ansicht auf ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager
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6 eine perspektivische schematische Ansicht eines Adapterstücks aus 5 und
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7 einen perspektivischen schematischen Schnitt durch ein Adapterstück, das in einer Seitenteilöffnung aus 5 eingesteckt ist.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager.
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Das Montagesystem 1 weist einen segmentierten Wälzlagerkäfig mit einer Vielzahl von Käfigsegmenten auf. Die Käfigsegmente bilden in ihrer Gesamtheit den Wälzlagerkäfig aus. Die Käfigsegmente sind eingerichtet, Wälzkörper 11 zu führen und voneinander zu beabstanden.
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Jedes Käfigsegment weist einen Steg 2, ein erstes Seitenteil 3 und ein zweites Seitenteil 4 auf, wobei die Käfigsegmente annähernd H-förmig ausgebildet sind.
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Der Steg 2 ist über eine Ausnehmung mit dem ersten Seitenteil 3 und über eine weitere Ausnehmung mit dem zweiten Seitenteil 4 verbunden.
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Der Steg 2 weist an einem seiner Enden einen auskragenden Stegfortsatz 5 auf.
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Sämtliche Seitenteile 3 sind mittels einer Montagehilfe 7 über die Stegfortsätze 5 miteinander verbunden.
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Jeder Stegfortsatz 5 ist als ein Clipverschluss 9 ausgebildet.
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Als Montagehilfe 7 ist ein Seil, eine Kette, ein Band oder ein Gurt vorgesehen. Die Montagehilfe 7 rastet in die Clipverschlüsse 9 ein, so dass sämtliche Käfigsegmente nebeneinander am Innenring 12 fixiert und gehalten werden.
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Der Innenring 12 weist eine Vielzahl von Erhebungen 14 auf. Die Erhebungen 14 sind eingerichtet, die ersten Seitenteile 3 bei der Montage direkt am Innenring 12 aufzulagern. Dabei greifen die Erhebungen 14 in Ausnehmungen, die von jeweils zwei ersten Teilbereichen 3 ausgebildet sind.
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Beim Kontakt von zwei Seitenteilen stoßen die Seitenränder der Käfigsegmente aneinander. Ein Zusammenstoßen erfolgt dann, wenn die Montagehilfe 7 festgezogen wird.
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Nach dem Anbringen des Montagesystems 1 wird ein Außenring 13 auf die am Innenring 12 fixierten Käfigsegmente und die Wälzkörper 11 aufgesetzt.
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2 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht auf ein alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager.
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Im Unterschied zur 1 sind die Stegfortsätze 5 als Haken 10 ausgebildet, durch die die Montagehilfe 7 geführt wird.
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Ein Außenring, wie in 1 dargestellt, wird zum Schluss noch auf die am Innenring 12 fixierten Käfigsegmente und die Wälzkörper 11 aufgesetzt.
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3 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht auf ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager.
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Im Unterschied zu den 1 und 2 weisen die Stegfortsätze 5 eine Bohrung auf, durch die die Montagehilfe 7 geführt wird.
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Ein Außenring, wie in 1 dargestellt, wird zum Schluss noch auf die am Innenring 12 fixierten Käfigsegmente und die Wälzkörper 11 aufgesetzt.
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4 zeigt einen Schnitt durch ein Käfigsegment und einen Wälzkörper.
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Der Steg 2 weist eine Kröpfung 6 an seinem oberen Ende auf um die Wälzkörper 11 bei der Montage an einem Innenring 12 gegen ein Herausfallen zu sichern. Exemplarisch ist nur ein Steg 2 in der Blattebene an der linken Seite eines Wälzköpers 11 dargestellt. Die Kröpfung 6 neigt sich in Richtung Mantelfläche des Wälzkörpers 11 nach links.
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Vorliegend wird eine Taschenöffnung von einem Käfigsegment ausgebildet, die kleiner ist als der Durchmesser eines Wälzkörpers 11.
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5 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht auf ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Montagesystem für einreihige Wälzlager.
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Im Unterschied zu den 1 bis 3, kommen jetzt anstelle der Stegfortsätze Fortsätze zum Einsatz, die Adapterstücke 15, nämlich Cliphülsen sind.
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In 6 ist eine perspektivische schematische Ansicht eines Adapterstücks aus 5 dargestellt.
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Das Adapterstück 15 weist eine Bohrung 8 auf, die für die Montagehilfe 7 vorgesehen ist. Das Adapterstück weist einen Clipmechanismus 17 auf.
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7 zeigt einen perspektivischen schematischen Schnitt durch ein Adapterstück, das in einer Seitenteilöffnung aus 5 eingesteckt ist.
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Das Adapterstück 15 wird über diee Seitenteilöffnung 16 eingeclipt. Die Seitenteilöffnung 16 ist am ersten Seitenteil 3 vorgesehen und ist als eine Schmiermittelöffnung ausgebildet. Die Seitenteilöffnung 16 weist eine Ringnut 18 auf, die ein Einclipen des Clipmechanismus 17 des Adapterstücks 15 ermöglicht.
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Als Montagehilfe 7 ist ein Seil, eine Kette, ein Band oder ein Gurt vorgesehen. Die Montagehilfe 7 wird durch die Bohrung 8 geführt, wie in 5 dargestellt, so dass sämtliche Käfigsegmente nebeneinander am Innenring 12 fixiert und gehalten werden.
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Nach dem Anbringen des Montagesystems 1 wird ein Außenring 13 auf die am Innenring 12 fixierten Käfigsegmente und die Wälzkörper 11 aufgesetzt.
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Die Adapterstücke 15 können nach der endgültigen Montage des Wälzlagers aus der Seitenteilöffnung herausgezogen und wiederverwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagesystem
- 2
- Steg
- 3
- erstes Seitenteil
- 4
- zweites Seitenteil
- 5
- Fortsatz (Stegfortsatz)
- 6
- Kröpfung
- 7
- Montagehilfe
- 8
- Bohrung
- 9
- Clipverschluss
- 10
- Haken
- 11
- Wälzkörper
- 12
- Innenring
- 13
- Außenring
- 14
- Erhebungen
- 15
- Fortsatz (Adapterstück)
- 16
- Seitenteilöffnung
- 17
- Clipmechanismus
- 18
- Ringnut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009016017 B4 [0003]
- DE 1207719 [0005]