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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließbügel zum Rückhalten oder Anheben einer schwenkbaren Frontklappe eines Kraftfahrzeuges von einer Normallage in eine Schutzlage gemäß Anspruch 1. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein mit dieser Schließbügelanordnung ausgestattetes Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 6.
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Mit dem gattungsgemäßen Schließbügel soll die Funktion eines Fußgängeraufprallschutzes zu realisieren sein, bei dem im Falle des Aufprallens eines Fußgängers oder Zweiradfahrers auf das zugehörige Kraftfahrzeug die Frontklappe um einen definierten Abstand von der Karosserie entfernt wird. Dadurch wird zugleich der Abstand der Frontklappe von einem darunter befindlichen, in der Regel steifen Bauteil, wie etwa einem Antriebsaggregat, vergrößert, wodurch die Verletzungsgefahr für den aufprallenden Fußgänger bzw. Zweiradfahrer verringert werden kann.
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Die hierzu dienenden aktiven Systeme zum Aufprallschutz, bei denen nach einem sensorgesteuerten Erkennen eines möglichen Frontaufpralls eines Fußgängers bzw. Zweiradfahrers die Frontklappe mittels eines Aktuators aktiv angehoben wird, sind seit längerem allgemein bekannt.
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So ist aus der
DE 101 52 621 A1 eine Anordnung einer Frontklappe an einem Kraftfahrzeug mit mindestens einer – in Hauptfahrtrichtung betrachtet – hinten liegenden Scharniereinrichtung und mindestens einem vorne liegenden Schloss zum Rückhalten oder Anheben der Frontklappe von einer Normallage in eine Schutzlage bekannt. Ein Anheben der Frontklappe in ihrem hinteren Bereich erfolgt durch Betätigung eines auf das hintere Ende der Frontklappe wirkenden Aktuators. Ein Anheben der Frontklappe in ihrem vorderen Bereich erfolgt durch ein Zwangskopplungsmittel, insbesondere eine Kulissenführung, das den vorderen Bereich der Frontklappe bei einem Anheben in ihrem hinteren Bereich zwangsweise mitführt. Darüber hinaus kann optional am vorderen Bereich der Fronthaube ein weiterer Aktuator vorgesehen sein, der die zwangsgeführte Bewegung der Fronthaube im Kollisionsfall unterstützt.
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Wie ebenfalls an sich bekannt ist die Frontklappe als Karosseriebauteil mittels eines Scharniers schwenkbar an einer Fahrzeugkarosserie gelagert und in geschlossener Position eben dort mittels eines Schließbügels sowie eines zugehörigen Schlosses gesichert. Während des gewöhnlichen Betriebs des zugehörigen Fahrzeugs ist die Frontklappe ortsfest an der zugehörigen Karosserie zu haltern. Damit die derart steif bzw. ortsfest angeordnete Frontklappe jedoch wie erläutert aktiv angehoben werden kann, ist es erforderlich, ihr im Falle der Aufprallschutz-Funktion eine gewisse Bewegungsfreiheit einzuräumen.
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Hierzu kann ein Schließbügel vorgesehen sein, der während der Einnahme der Schutzlage innerhalb eines Scharniers fixiert ist, das seinerseits beweglich an der Frontklappe angeordnet ist. Mithin wird also die Bewegungsfreiheit mittels einer Bewegung des Schlosses erzielt. So ist aus der
DE 10 2013 202 207 A1 ein Verschluss für eine Frontklappe eines Kraftfahrzeuges mit einem Schloss zur Aufnahme eines Schließbügels, welcher mit einem Aufstellteil der Frontklappe verschwenkbar verbunden ist, und mit einem Aktuator bekannt, durch welchen das Aufstellteil relativ zu dem Schließbügel verschwenkbar ist, um die Frontklappe anzuheben, während der Schließbügel in dem Schloss aufgenommen ist.
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Alternativ kann die gewünschte Bewegungsfreiheit nachgesucht werden, indem der Schließbügel beweglich ausgeführt ist. So ist in der
DE 10 2012 009 414 A1 eine Schließbügelanordnung zum Rückhalten oder Anheben einer schwenkbaren Frontklappe eines Kraftfahrzeuges von einer Normallage in eine Schutzlage mit einem in einem Schloss zusammenwirkenden Schließbügel sowie einem mittels eines Aktuators freigebbaren Verriegelungsmittel vorgesehen, das den Schließbügel in Normallage sichert. Konkret wird der als Schließbolzen ausgebildete Schließbügel während des Aufstellvorganges mittels eines aktuatorangetriebenen Aufstellhebels von einer Drehfalle zu einem Fanghaken übergeben. Mithin ist also vorgesehen, den Schließbügel innerhalb des Schlosses zu versetzen.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen sind in nachteiliger Weise keine Standardschlösser über Fahrzeugbaureihen oder -typen hinweg verwendbar. Vielmehr ist es erforderlich, für jede Fahrzeugbaureihe und/oder jeden Fahrzeugtyp individualisierte Schlösser zu entwickeln, anzufertigen, auszuliefern und hierfür weitere logistische Randbedingungen, insbesondere eine eigene Lagerhaltung, zu erfüllen, was diese aus dem Stand der Technik bekannte Lösung teuer und damit wenig wünschenswert erscheinen lässt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schließbügel für eine Frontklappe zu schaffen, der die zuvor genannten Nachteile überwindet.
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Diese Aufgabe ist durch einen Schließbügel gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein Schließbügel zum Rückhalten oder Anheben einer schwenkbaren Frontklappe eines Kraftfahrzeuges von einer Normallage in eine Schutzlage weist einen Schließbolzen auf, der in einem Schloss drehbar gesichert werden kann. Dies bedeutet, dass er in dem geschlossenen Schloss drehen kann, eine translatorische Bewegung seinerseits jedoch unterbunden ist. Von dem Schließbolzen ragt ein Schließbügeloberteil ab. Erfindungsgemäß ist ein Schließbügelarm vorgesehen, der mit einem ersten Abschnitt von dem Schließbügeloberteil abragt und mit einem zweiten Abschnitt, der dem ersten Abschnitt gegenüberliegt, an der Frontklappe anbringbar ist. Der erfindungsgemäße Schließbügel ist in vorteilhafter Weise einfach aufgebaut und damit leicht herzustellen. Er kann darüber hinaus in Standardschlösser eingesetzt werden, die sich in der Praxis vielfach bewährt haben Schließlich ist es mit dem erfindungsgemäßen Schließbügel in vorteilhafter Weise möglich, eine Frontklappe sowohl in Höhenrichtung als auch entgegen bzw. in Richtung der Hauptfahrrichtung eines Kraftfahrzeuges aufzustellen, so dass der Schutz einer verunfallten Person frühzeitig gewährleistet ist.
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Der erfindungsgemäße Schließbügel kann sich dadurch auszeichnen, dass der erste Abschnitt des Schließbügelarms an dem Schließbügeloberteil fixiert und dass der zweite Abschnitt des Schwenkbügelarms an der Frontklappe verschwenkbar lagerbar ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der erste Abschnitt des Schließbügelarms an dem Schließbügeloberteil verschwenkbar gelagert und dass der zweite Abschnitt des Schwenkbügelarms an der Frontklappe fixiert ist.
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Bei jeder der beiden Alternativen ist in vorteilhafter Weise eine zuverlässige Führung einer aufzustellenden Frontklappe sowohl in Höhenrichtung als auch entgegen bzw. in Richtung der Hauptfahrrichtung des Kraftfahrzeuges vermittels einfachster, in der Praxis bewährter Bauelemente sichergestellt.
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Im Rahmen des Produktionsprozesses eines Kraftfahrzeuges oder nach Durchführung von Reparaturarbeiten hieran kann es erforderlich sein, die Lage der Frontklappe gegenüber der Karosserie einzustellen. Es ist bei dem erfindungsgemäßen Schließbügel daher in vorteilhafter Weise vorsehen, dass, insbesondere an dem Schließbügeloberteil, ein Einstellmittel zum Einstellen der Position des ersten Abschnittes des Schließbügelarms an dem Schließbügeloberteil angeordnet ist. Mit diesem einfachen Aufbau kann insbesondere die Position des Schließbügelarms an dem Schließbügeloberteil eingestellt werden, wodurch eine Ausrichtung der Frontklappe in Höhenrichtung des Kraftfahrzeuges im Bereich des Schlosses verbunden ist.
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In besonders vorteilhafter Weise kann der Schließbügelarm ein Sicherungsmittel aufweisen, das den Schließbügel bei dem Rückhalten der Frontklappe sichert und für ein Schwenken von der Normallage in die Schutzlage freigibt. Hierdurch ist eine Fixierung einer mit dem erfindungsgemäßen Schließbügelarm versehenen Frontklappe sichergestellt.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Kraftfahrzeug mit einer Frontklappe gelöst, die mittels einer – in Hauptfahrrichtung betrachtet – hinten liegenden Scharniereinrichtung sowie mindestens einem vorne liegenden Schloss von einer Normallage in eine Schutzlage aufstellbar ist, wobei das Schloss eine Schließbügelanordnung der zuvor dargestellten erfindungsgemäßen Art aufweist. Die mit der erfindungsgemäßen Schließbügelanordnung verbundenen Vorteile gelten bei einem entsprechend ausgestatteten Kraftfahrzeug adäquat.
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Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass sich der Schließbügelarm in Normallage im Wesentlichen in Hauptfahrrichtung erstreckt. Hierdurch kann der in einem Kraftfahrzeug vorhandene knappe Bauraum in vorteilhafter Weise optimiert genutzt werden.
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Die vorstehend beschriebenen Merkmale der vorliegenden Erfindung können soweit möglich, auch wenn es vorstehend nicht explizit beschrieben ist, miteinander kombiniert werden.
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Nachstehend folgt eine Kurzbeschreibung von Figuren der vorliegenden Erfindung.
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1A und 1B sind symbolische Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Schließbügels in Normallage und in Schutzlage.
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2A und 2B sind schematische Seitenansichten eines Schließbügels in Normallage und Schutzlage.
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3A und 3B sind symbolische Seitenansichten einer alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schließbügels in Normallage und in Schutzlage.
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4 ist eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen Schließbügel in Normallage und Schutzlage.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf 1 bis 4 eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere nicht einschränkende, Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes angegeben wird.
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In den 1A und 1B ist ein erfindungsgemäßer Schließbügel 1 in symbolischer Seitenansicht in Normallage (1A) und Schutzlage (1B) gezeigt. Der Schließbügel 1 weist einen Schließbolzen 5 und ein hiervon abragendes Schließbügeloberteil 10 auf. Schließbügel 1 und Schließbolzen 5 können einstückig ausgebildet oder mehrteilig miteinander verbunden sein. Der Schließbügel 1 ist in einem an sich aus dem Stand der Technik bekannten Schloss 15 gehalten, das mittels hier nicht gezeigter Befestigungsmittel, bevorzugt Schrauben, an der Karosserie 20 eines Kraftfahrzeuges 25 befestigt ist. Der in den 1A bzw. 1B gezeigte Teil der Karosserie 10 stellt den in Hauptfahrrichtung betrachtet vorderen Bereich des Kraftfahrzeuges 15 dar, wie anhand der x-Achse des in der Figur gezeigten und üblicherweise verwendeten kartesischen fahrzeugorientierten Koordinatensystem zu erkennen ist. Die Hauptfahrrichtung wird dabei durch den Richtungspfeil der x-Achse angezeigt. Im Fall eines durch einen nicht gezeigten Sensor ermittelten Kollisionsfalles wird eine Frontklappe 30 des Kraftfahrzeuges 25 insbesondere in z-Richtung bzw. Höhenrichtung angehoben (d. h. in 1B nach oben).
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Der Schließbolzen 5 des Schließbügels 1 erstreckt sich in Fahrzeugquerrichtung (d. h. in y-Richtung) und ist in dem Schloss 15 in an sich bekannter Weise in x- und z-Richtung fixiert ist; eine Drehung um seine Längsachse (d. h. um y) bleibt dabei möglich. Die Fixierung erfolgt dem Grundsatz nach permanent und wird lediglich dann gelöst, wenn die Frontklappe 30 für einen normalen Öffnungsvorgang, beispielsweise zur Durchführung von Wartungs- oder Inspektionsarbeiten an unter der Frontklappe 30 befindlichen Aggregaten 35 (vgl. 4), angehoben wird.
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An seinem dem Schließbolzen 5 entgegengesetzten Ende bzw. distalen Endabschnitt 40 ragt ein Schließbügelarm 45 von dem Schließbügeloberteil 10 ab. Dabei erstreckt sich der Schließbügelarm 45 gemäß dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel in Normallage in Hauptfahrrichtung H des Kraftfahrzeuges 25 und im Wesentlichen parallel zu der Frontklappe 30. Es sei angemerkt, dass diese Anordnung nicht zwingend ist. Vielmehr kann sich der Schließbügelarm 45 auch entgegen der Hauptfahrrichtung H und/oder gegenüber der Frontklappe 30 geneigt erstrecken.
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Der Schließbügelarm 45 kann an dem Schließbügeloberteil 10 fixiert bzw. dauerhaft befestigt sein, so dass in vorteilhafter Weise eine ausreichend starre Ausprägung des erfindungsgemäßen Schließbügels 1 erzielt ist. Die Befestigung kann dabei formschlüssig (beispielsweise durch eine Nut-Feder-Verbindung zwischen Schließbügelarm 45 und Schließbügeloberteil 10), kraftschlüssig (beispielsweise durch eine Schraubverbindung zwischen Schließbügelarm 45 und Schließbügeloberteil 10), und/oder stoffschlüssig (beispielsweise durch eine Klebung oder Verschweißung von Schließbügelarm 45 und Schließbügeloberteil 10) vorgenommen werden.
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Alternativ kann ein Einstellmittel 50 zum Einstellen der Position des ersten Abschnittes 40 des Schließbügelarms 45 an dem Schließbügeloberteil 10 vorgesehen sein. Das Einstellmittel 50 verbindet dabei den Schließbügelarm 45 an dem Schließbügeloberteil 10 derart, dass eine Verschiebung und/oder Verschwenkung des einen Elementes gegenüber dem anderen Element ermöglicht ist. So kann das Einstellmittel 50 insbesondere in vorteilhafter Weise aus einem Träger ausgebildet sein, der mittels eines ersten Gewindeabschnittes (nicht gezeigt) auf dem Schließbügeloberteil 10 derart aufgeschraubt ist, dass seine Verlagerung in z-Richtung möglich ist. An diesem Träger kann der Schließbügelarm 45 durch Kraftschluss, Formschluss oder Stoffschluss fixiert sein. Alternativ hierzu hinaus ist es möglich, den Schließbügelarm 45 an dem Träger derart einstellbar anzubringen, dass seine Position in Längsrichtung veränderlich ist. Mithin ist die Auskragung des Schließbügelarms 45 aus Richtung Schließbügeloberteil 10, die in dem hier gezeigten Beispiel der Länge X1 entspricht, veränderlich. Hierzu kann der in 1A gezeigte rechte Abschnitt des Schließbügelarms 45 mit einem an dem Träger des Einstellmittels 50 vorgesehenen Gewinde (nicht gezeigt) derart zusammenwirken, dass er in x-Richtung verschiebbar ist.
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Der in der 1A gezeigte linke Abschnitt des Schließbügelarms 45 ist mittels eines Drehgelenkes 55 an der Frontklappe 30 derart befestigt, dass eine Bewegung bzw. (teilweise) Drehung des Schließbolzens 5 im Schloss 15 zu einer Bewegung der Frontklappe 30 führt. Wie in der 1B beispielsweise gezeigt ist führt eine Drehung des Schließbügeloberteils 10 um einen Winkel α1 zu einer Drehung des Schließbügelarms 45 um einen Winkel β1. Dabei können die beiden Winkel je nach Anwendungsfall derart konstant (für den Fall, dass kein Einstellmittel 50 vorgesehen ist) oder veränderbar bzw. verändert sein (für den Fall, dass ein Einstellmittel 50 vorgesehen ist), dass sie gleiche oder unterschiedliche Beträge aufweisen. Die zuvor beschriebene Bewegung bzw. Verschwenkung des Schließbügels 1 führt dann im Ergebnis zu einer Bewegung der Frontklappe 30 in x-Richtung derart, dass sich die Auskragung X1, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auch im Wesentlichen dem Abstand von Schließbügel 5 und Drehgelenk 55 in x-Richtung entspricht, auf ein Maß X2 verringert; mithin bewegt sich die Frontklapppe 30 entgegen der Hauptfahrrichtung. Gleichzeitig bewegt sich die Frontklappe 30 in Höhenrichtung um den Betrag Z1.
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Eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schließbügels 1 in Normallage und Schutzlage ist in den 2A bzw. 2B gezeigt. Das in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte Schloss 15 ist ein an sich bekanntes Standardschloss, dass in der Praxis mannigfaltig eingesetzt und bewährt ist. Der Schließbolzen 5 ist, ebenso wie das Schließbügeloberteil 10, aus Rundstahl ausgeführt und in dem Schloss 15 üblicherweise in Normallage und Schutzlage aufgenommen. Der Schließbügel 1 wird hingegen allein für den Fall von dem Schloss 15 freigegeben, wenn die Frontklappe 30 zur Durchführung von insbesondere Wartungsarbeiten an dem Aggregat 30 geöffnet werden soll.
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Der Schließbügelarm 45 des Schließbügels 1 ist mit seinem Endabschnitt 40 an dem oberen Bereich des Schließbügeloberteils 45 mittels eines Einstellmittels 50 und aufgrund seines schwerkraftbedingten, durch die Frontklappe 30 verstärkten, Aufliegens hierauf fixiert. Das Einstellmittel 50 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Schraube, die entlang des Schließbügeloberteils 10 aufgeschraubt und in dessen vertikaler Richtung verstellbar ist.
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Mit seinem in der 2A gezeigten linken Abschnitt ist der Schließbügelarm 45 über ein Frontklappenbefestigungsmittel 52 an der Frontklappe 30 angeordnet. Um eine gewünschte Aufstellbewegung derselben in einem Kollisionsfall zu ermöglichen, ist ein Drehgelenk 55 vorgesehen, um das der Schließbügelarm 45 schwenken kann. Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Schwenkbewegung weist der dem Drehgelenk 55 benachbarte Abschnitt des Schließbügelarms 45 ein Sicherungsmittel 60 auf, das an der Karosserie 20 oder einem anderen ortsfesten Bestandteil des Kraftfahrzeuges 25 in Normallage gesichert ist. Das Sicherungsmittel 60 ist bei Detektion eines Kollisionsfalls freigebbar, beispielsweise durch Kraftschluss oder Formschluss, ausgebildet.
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Bei einem Vergleich der Position der Frontklappe 30 in Normallage gemäß 2A mit ihrer Position in Schutzlage gemäß 2B ist leicht zu erkennen, dass mit einer Verschwenkung des Schließbolzens 5 eine Verlagerung der Frontklappe 30 sowohl in x-Richtung als auch in z-Richtung stattgefunden hat. Hierzu wurde das Sicherungsmittel 60 aus seiner Ruhestellung gelöst, und der Schwenkarm 45 derart angestellt, dass die Frontklappe 30 um das Drehgelenk 55 schwenken kann.
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Eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließbügels 1 ist in den 3A (Normallage) und 3B (Schutzlage) symbolisch dargestellt. Der Schließbügel 1 weist einen in dem Schloss 15 schwenkbar gelagerten Schließbolzen 5 und einen hiervon abragendes Schließbügeloberteil 10 auf. In seinem der Frontklappe 30 benachbarten Abschnitt weist das Schließbügeloberteil 10 ein Drehgelenk 65 auf, das mittels eines Einstellmittels 50 in vertikaler Relativbewegung an dem Schließbügeloberteil 10 bewegbar und sicherbar ist. Ein Schließbügelarm 45 ist zum einen an dem Drehgelenk 65 verschwenkbar gelagert, zum anderen an der Frontklappe 30 fixiert. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel seien das Schließbügeloberteil 10 in Normallage im wesentlichen vertikal, d. h. parallel zu der z-Achse, und die Frontklappe 30 im wesentlichen horizontal, d. h. parallel zu der x-Achse, angeordnet. Wie der 3B entnommen werden kann, führt dann eine teilweise Drehung des Schließbügels 5 zu einer Verschwenkung des Schließbügeloberteils 10 um einen Winkel α2 gegenüber einer virtuellen Horizontalen, die zu der x-Achse parallel verläuft. Infolge dessen bewegt sich die Frontklappe 30 aufgrund der kinematischen Kette von Schließbügeloberteil 10 und Drehgelenk 65, insbesondere unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Längen und Winkellage zueinander, zum einen entgegen der Hauptfahrrichtung H um einen Betrag X3, zum anderen in Höhenrichtung um einen Betrag Z2, sowie um einen Winkel β2. Damit ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Frontklappe 30 mittels des erfindungsgemäßen Schließbügels 1 entgegen (oder in) Hauptfahrrichtung H und in Höhenrichtung zu verlagern sowie in der x-z-Ebene anzustellen bzw. zu neigen.
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In 4 ist ein Kraftfahrzeug 25 schematisch mit einem Schließbügel 1 der erfindungsgemäßen Art und mit einer Scharniereinrichtung 70 symbolisch gezeigt. Die Scharniereinrichtung 70 kann wie an sich aus dem Stand der Technik bekannt ausgebildet sein und zum einen eine Verschwenkung der Frontklappe 30 für Service- oder Reparaturzwecke ermöglichen, zum anderen ein Anheben derselben, um eine Schutzlage einzunehmen. Für ersteren Fall ist vorgesehen, dass das Schloss 15 öffnet und den Schließbolzen 5 freigibt. In letzterem Fall erfolgt eine Bewegung des Schließbügels 1 gemäß der Beschreibung der 1 bis 3.
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Mittels der in 4 gezeigten Konfiguration ist es möglich, den Anhebeweg ΔZ der Frontklappe 30 genau zu definieren. So ist es beispielsweise möglich, diese nach Auslösen eines nicht gezeigten Aktuators aufgrund eines nicht dargestellten, eine Kollision repräsentierenden Signals primär in z-Richtung um einen Betrag ΔZ anzuheben und erst im Anschluss hieran in x-Richtung um einen Betrag ΔX zu verfahren, um zunächst Abstand (Höhe) von der Unterseite der Frontklappe 30 und einem unter ihr befindlichen Aggregat 35 (beispielsweise einem Antriebsmotor des Kraftfahrzeuges 25) zu gewinnen, so dass auch kleinere Personen wirksam vor einem Aufprall auf dem harten Aggregat geschützt sind.
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Die erfindungsgemäße Schließbügeleinrichtung 1 ist inhärent reversibel ausgestaltet. Dies bedeutet, dass sie nach Anheben aufgrund eines üblichen Kollisionsfalles ohne großen Aufwand wieder in ihre Ausgangsposition, und somit die Frontklappe 30 wieder in ihre Normallage, zurückgesetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließbügel
- 5
- Schließbolzen
- 10
- Schließbügeloberteil
- 15
- Schloss
- 20
- Karosserie
- 25
- Kraftfahrzeug
- 30
- Frontklappe
- 35
- Aggregat
- 40
- Endabschnitt
- 45
- Schließbügelarm
- 50
- Einstellmittel
- 52
- Frontklappenbefestigungsmittel
- 55
- Drehgelenk
- 60
- Sicherungsmittel
- 65
- Drehgelenk
- 70
- Scharniereinrichtung
- H
- Hauptfahrrichtung
- X1
- Auskragung des Schließbügelarms
- X2, X3, Z1, Z2
- Ausstellwege
- Z
- Höhenrichtung
- ΔX
- Ausstellweg
- ΔZ
- Anhebeweg
- x, y, z
- Kartesisches fahrzeugorientiertes Koordinatensystem
- α1, α2, β1, β2
- Drehwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10152621 A1 [0004]
- DE 102013202207 A1 [0006]
- DE 102012009414 A1 [0007]