DE102006052189A1 - Beschlagsatz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beschlagsatz zum bewegbaren Anbinden eines Karosserieteils an einem Kraftfahrzeug. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Beschlagsatz zum Befestigen einer Motorraumabdeckung an einem Kraftfahrzeug mit in einer Einrichtung zum Fußgängerschutz.
- Eine bekannte Vorrichtung zum Anheben oder Anstellen einer Frontklappe oder Motorraumabdeckung an einem Fahrzeug zeigt die
DE 102 39 882 A1 . Die Anstellfunktion wird dabei durch die Ausgestaltung eines einzelnen Beschlagteils bewirkt, nämlich durch ein besonderes Scharnier. Dieses besondere Scharnier ist mit einem Haubenanbindungsschenkel an der Frontklappe oder Motorraumabdeckung und mit einem Karosserieanbindungsschenkel an der Karosserie des Fahrzeugs angebracht und erlaubt in bekannter Weise das Verschwenken einer Frontklappe oder Motorraumabdeckung an dem Fahrzeug zum normalen Öffnen und Schließen. Durch eine Sensoreinrichtung wird eine Kollision des Fahrzeugs mit einem Fußgänger oder Radfahrer erfasst. In diesem Fall ist vorgesehen, die Frontklappe oder Motorraumabdeckung gegenüber der geschlossenen Stellung zusammen mit dem Scharnier durch eine Betätigungsvorrichtung anzuheben. Ferner offenbart das erwähnte Dokument ein Verfahren zur Montage dieser Anordnung. Dabei wird zunächst das Scharnier montiert, indem das Karosserieanbindungsteil mit zumindest einer Schraube an der Karosserie angeschraubt und das Haubenanbindungsschenkel des Scharniers an der Frontklappe oder Motorraumabdeckung befestigt wird. Anschließend wird die Betätigungseinrichtung an der Karosserie einerseits und an dem Haubenanbindungsschenkel befestigt. Schließlich werden die Schrauben, mit denen der Karosserieanbindungsschenkel an der Karosserie angeschraubt ist, wieder entfernt. - Die vorliegende Erfindung stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, einen Beschlagsatz für den Aufbau einer Vorrichtung zum Anstellen einer Haube, Frontklappe oder Motorraumabdeckung zu schaffen, mit dem in besonders einfacher Weise eine mehrseitige Anstellung erzielbar ist.
- Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch einen Beschlagsatz mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch.
- Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei auf die anhängenden Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Scharnierbeschlagteils im Einbauzustand in einer geschlossenen Stellung; -
2 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schließbeschlagteils in verriegeltem Zustand; und -
3 eine schematische Seitenansicht des Schließbeschlagteils gemäß2 in entriegeltem Zustand. - Die
1 bis3 zeigen die Beschlagteile einer bevorzugten Ausführungsform eines Beschlagsatzes gemäß der vorliegenden Erfindung, nämlich ein Scharnierbeschlagteil1 gemäß1 und ein Schließbeschlagteil11 gemäß den2 und3 . - Das Scharnierbeschlagteil
1 gemäß1 umfasst einen Karosserieanbindungsschenkel4 zur Festlegung an einem Fahrzeugkörper und einen daran verschwenkbar angeschlagenes Haubenanbindungsschenkel2 zur Anbindung einer Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen. Die verschwenkbare Verbindung zuwischen Karosserieanbindungsschenkel4 und Haubenanbindungsschenkel2 wird durch ein Gelenk6 vermittelt, dessen eine Angel unmittelbar in dem Karosserieanbindungsschenkel4 ausgebildet ist, während die andere Angel in einer Hilfsplatte5 angelegt ist. Die Hilfsplatte5 ist über eine Anzahl von Schernieten7 mit dem Ende eines vorstehenden Auslegers an dem Haubenanbindungsschenkel2 gehalten ist. Solange die Verbindung der beiden Schenkel über die Schernieten7 besteht, bietet das Scharnierbeschlagteil1 die Funktion eines gewöhnlichen Haubenscharniers, das eine verschwenkbar gelenkige Anbindung einer Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen an einem Fahrzeugkörper ermöglicht. - Die Darstellung einer weiteren Funktion im Zusammenhang mit einer Fußgängerschutzeinrichtung setzt voraus, dass die Schernieten
7 durch eine vorgegebene große Kraft zwischen Haubenanbindungsteil2 und Hilfsplatte5 getrennt werden. Nach der Trennung der Schernieten7 ist die Hilfsplatte5 in der Längsführung3 an dem Ausleger des Haubenanbindungsteils2 längs verschiebbar. Das Trennen der Schernieten7 wird bewirkt durch ein Betätigungsmittel9 , nämlich einen vorzugsweise pyrotechnischen Aktuator. Ein Stößel10 ist entlang einer geraden Linie aus dem zylinderförmigen Gehäuse des dargestellten Aktuators9 austreibbar. Dabei verläuft die Bewegungsrichtung des Stößels11 in der dargestellten geschlossenen Stellung des Gelenks6 fluchtend zu der Längsführung3 . Dadurch kann die Betätigung des Stößels11 dazu genutzt werden, die Scherniete7 zu trennen und das Haubenanbindungsteil2 gegenüber der Hilfsplatte5 zu verschieben. - Das Scharnierbeschlagteil
1 ist dazu vorgesehen, an vorzugsweise zwei beabstandet liegenden Stellen der zur Windschutzscheibe benachbart verlaufenden Kante eines Motorraums angeordnet zu werden, um dort eine Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen zu halten. Wie vorstehend erwähnt ist, erfüllt das Scharnierbeschlagteil1 die bekannte Funktion eines zweischenkligen Gelenks, solange die Schernieten7 unzerstört sind und erlaubt das Auf- und Zuschwenken der Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen um die gegenüber der Fahrzeugkarosserie festliegende Achse des Gelenks6 . Wie ebenfalls vorstehend ausgeführt ist, kann durch den Aktuator9 der Haubenanbindungschenkel2 im wesentlichen geradlinig gegen den Karosserieanbindungsschenkel4 unter Zerstörung der Scherniete7 verschoben werden. Typisch verläuft im eingebauten Zustand des Scharnierbeschlagteils1 die Bewegungsrichtung des Stößels10 und damit die Verschieberichtung schräg nach oben in etwa entlang der Neigung der Windschutzscheibe. Durch die Betätigung des Aktuators9 wird demnach bei geschlossener Motorraumabdeckung deren hintere Kante schräg nach hinten oben bewegt werden, falls die weiteren Beschlagteile zur Festlegung der Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen gegen den Fahrzeugkörper eine solche Bewegung zulassen. - In der dargestellten Ausführungsform des Beschlagsatzes ist zu diesem Zweck ein besonderes Schließbeschlagteil
11 gemäß den2 und3 vorgesehen, das geeignet ist, eine lösbare Verbindung der Haube, Motorraumabdeckung oder dergelichen zu einem gebräuchlichen, an der Fahrzeugkarosserie festgelegten Haubenschloss zu vermitteln. Für den Eingriff des Haubenschlosses ist an dem Schließbeschlagteil11 ein Rastelement für die Herstellung einer Verriegelung mit dem Haubenschloss, nämlich ein abstehender Bügel12 , angeordnet. Ein Doppelgelenk hebel14 verbindet den Bügel12 gelenkig mit einem Sockel15 , der der Anbringung des Schließbeschlagteil11 an der Unterseite einer Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen dient. Für den normalen Gebrauch der Haubenverrieglung wird der Doppelgelenkhebel14 durch ein aufhebbares Sperrmittel13 in einer geschlossenen Stellung gehalten. Bei dem aufhebbaren Sperrmittel13 kann es sich beispielsweise um die dargestellte hakenförmige Sperrklinke13 handeln. In der gesperrten Situation steht der Bügel12 starr von dem Sockel15 ab. Dadurch kann die Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen an ihrer Vorderkante durch das Haubenschloss in an sich bekannter Weise in einer geschlossenen Stellung festgelegt werden. - Die Aufhebung des Sperrmittels
13 erfolgt aufgrund der Betätigung des Aktuators9 des zum selben verbauten Beschlagsatz gehörenden Scharnierbeschlagteils1 . Zur Übertragung dieser Bewegung zwischen den beiden Beschlagteilen1 ,11 ist ein Kraftübertragungsmittel8 vorgesehen, das in der dargestellten Ausführung als ein in einer Hülle geführter Seilzug13 ausgestaltet ist. Nach der Aufhebung des Sperrmittels13 kann der Sockel15 mit der daran anhängenden Vorderkante der Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen gemäß3 eine Aufwärtsschwenkbewegung um den Doppelgelenkhebel14 ausführen, während der Bügel12 in dem Haubenschloss verriegelt gehalten verbleibt. Dadurch kann die gesamte Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen der über das Auslösen des Scharnierbeschlagteils1 eingeprägten Bewegung nah oben folgen. -
- 1
- Scharnierbeschlagteil
- 2
- Haubenanbindungschenkel
- 3
- Längsführung
- 4
- Karosserieanbindungsschenkel
- 5
- Hilfsplatte
- 6
- Gelenk
- 7
- Scherniet
- 8
- Seilzug
- 9
- Aktuator
- 10
- Stößel
- 11
- Schließbeschlagteil
- 12
- Bügel
- 13
- Sperrklinke
- 14
- Doppelgelenkhebel
- 15
- Sockel
Claims (7)
- Beschlagsatz (
1 ,11 ) zur bewegbaren Anbindung einer Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen an eine Fahrzeugkarosserie, aufweisend ein Scharnierbeschlagteil (1 ) mit einem Karosserieanbindungsschenkel (4 ) und ein daran verschwenkbar angeschlagenes Haubenanbindungsteil (2 ), die gegeneinander wenigstens in der geschlossenen Stellung des Scharnierbeschlagteils (1 ) durch ein Betätigungsmittel (9 ) unter Aufhebung einer Verbindung (7 ) verlgerbar sind, und ein Schließbeschlagteil (11 ) mit einem Sockel (15 ) zur Anbringung an der Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen und einem daran durch ein Sperrmittel (13 ) lösbar festgelegten und darüber hinaus eingeschränkt bewegbar gehaltenen Rastelement (12 ) zum Eingriff in ein Haubenschloss, wobei das Sperrmittel (13 ) an dem Schließbeschlagteil (11 ) über Kraftübertragungsmittel (8 ) durch die Bewegung des Betätigungsmittels (9 ) aufhebbar ist. - Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach Anspruch 1, wobei an dem Schließbeschlagteil (11 ) die Bewegbarkeit des Rastelements (12 ) gegenüber dem Sockel (15 ) durch einen verbindenden Doppelgelenkhebel (14 ) eingeschränkt ist. - Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kraftübertragungsmittel (8 ) ein vorzugsweise in einer Hülle geführter Seilzug ist. - Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kraftübertragungsmittel (8 ) durch eine Verschiebung der Lage der Gelenksstelle in Bezug auf das Haubenanbindungsteil (2 ) betätigbar ist. - Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die aufhebbare Verbindung (7 ) zwischen einer verschwenkbar mit dem Karosserieanbindungsschenkel (4 ) verbundenen Hilfsplatte (5 ) und dem Haubenanbindungschenkel (2 ) besteht. - Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die aufhebbare Verbindung (7 ) durch eine Anzahl von Schernieten gebildet ist. - Vorrichtung zum Anstellen einer Haube, Motorraumabdeckung oder dergleichen an einem Kraftfahrzeug bei dem eine Karosserieöffnung durch eine Haube, Klappe oder Abdeckung verschließbar ist, aufweisend einen Beschlagsatz (
1 ,11 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Haube, Klappe oder Abdeckung an einer ersten Kante durch ein Scharnierbeschlagteil (1 ) und an einer weiteren Kante über ein Schließbeschlagteil (11 ) mit der Karosserie verbunden ist.
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