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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einem Trockner mit einer Wärmepumpe sowie einen hierzu geeigneten Trockner. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einem Trockner mit einer Trommel für zu trocknende Wäschestücke, einem Prozessluftkreislauf, in welchem ein Gebläse für die Beförderung von Prozessluft angeordnet ist, einer Steuerungseinheit, einer Wärmepumpe mit einem Verdampfer, einem Verflüssiger, einer Drossel und einem Verdichter, und mindestens einem Sensor, und einen zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeigneten Trockner.
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In einem Trockner wird erwärmte Luft (sogenannte Prozessluft) durch ein Gebläse in eine feuchte Gegenstände enthaltende Trocknungskammer, in der Regel eine (Wäsche)Trommel, geleitet. Die heiße Luft nimmt Feuchtigkeit aus den zu trocknenden Gegenständen auf. Nach Durchgang durch die Trocknungskammer wird die dann feuchte Prozessluft in einen Wärmetauscher geleitet, dem zum Ausfiltern von Schmutzpartikeln, insbesondere Flusen im Falle eines Wäschetrockners oder Waschtrockners, ein Filter, insbesondere Flusenfilter, vorgeschaltet sein kann.
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Dieser Trocknungsprozess ist energieintensiv, da im Regelfall die der Prozessluft vor der Beaufschlagung der zu trocknenden Gegenstände zugeführte Wärme bei der Kühlung der Prozessluft im Wärmetauscher dem Prozess energetisch verloren geht. Durch Einsatz einer Wärmepumpe lässt sich dieser Energieverlust deutlich reduzieren. Die Wärmepumpe kann dazu dienen, der von den feuchten Gegenständen abströmenden Prozessluft, die dazu eine entsprechende Wärmesenke beaufschlagt, Wärme zu entziehen und diese Wärme mittels einer geeigneten Pumpeinrichtung zu einer Wärmequelle zu führen, aus welcher sie zu der Prozessluft gelangt, bevor diese die zu trocknenden Gegenstände, in der Regel feuchte Wäschestücke, beaufschlagt. Alternativ kann auch mittels der Wärmesenke aus einer Umgebung des Trockners Wärme entnommen und über die Wärmequelle der Prozessluft zugeführt werden.
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Bei einem mit einer Wärmepumpe vom Kompressor-Typ (hierin auch als „Verdichter-Typ” bezeichnet) ausgestatteten Trockner erfolgt die Kühlung der warmen, mit Feuchtigkeit beladenen Prozessluft im Wesentlichen in einem als Wärmesenke fungierenden Verdampfer der Wärmepumpe, wo die übertragene Wärme zur Verdampfung eines in der Wärmepumpe zirkulierenden Kältemittels verwendet wird. Das verdampfte Kältemittel gelangt zum Verdichter (auch als „Kompressor” bezeichnet) und wird dort verdichtet. Das im Kältemittelkreislauf (hierin auch als „Wärmepumpenkreislauf” genannt) zirkulierende Kältemittel wird von dem Verdichter angetrieben, so dass der Verdichter die zum Betreiben des Pumpprozesses nötige Energie liefert. Vom Verdichter gelangt es zum Verflüssiger, wo es unter Freisetzung von Wärme verflüssigt wird. Die freigesetzte Wärme erwärmt die Prozessluft. Das verflüssigte Kältemittel fließt durch eine Drossel, wo sein Binnendruck herabgesetzt wird, zurück zum Verdampfer, womit der Kreislauf geschlossen ist. Die Drossel ist insbesondere ausführbar als Ventil, Blende oder Kapillare. Häufig wird der Wärmepumpenkreislauf kapillarrohrgeregelt betrieben. Das kondensierte Wasser wird anschließend im Allgemeinen in einem geeigneten Behälter gesammelt.
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Ein Wärmepumpen-Wäschetrockner mit einer Wärmepumpe vom Kompressor-Typ weist im Allgemeinen einen geschlossenen Prozessluftkreislauf und einen Wärmepumpenkreislauf auf. Wird Prozessluft durch die mit feuchten Wäschestücken beladene Trommel geschickt, belädt sich die Prozessluft mit Wasserdampf, so dass die Prozessluft eine relative Luftfeuchtigkeit von bis zu 100% haben kann. Ein Trocknungsprozess lässt sich in drei hintereinander ablaufende Phasen unterteilen, nämlich eine Aufheizphase, eine quasistationäre Trocknungsphase und eine instationäre Trocknungsphase. In der Aufheizphase werden Prozessluft und feuchte Wäschestücke in der Regel bis auf einen ersten maximalen Temperaturwert Tp aufgeheizt, bei welcher Temperatur während der quasistationären Trocknungsphase die Wäschestücke insbesondere hinsichtlich des Oberflächenwassers getrocknet werden. Während des Trocknungsprozesses nimmt die relative Luftfeuchtigkeit der Prozessluft ab, wobei mit Beginn der instationären Trocknungsphase im Allgemeinen auch die Temperatur der Prozessluft beim Trommelaustritt ansteigt. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass das Oberflächenwasser der feuchten Wäschestücke im Wesentlichen verdunstet ist und die Trocknungsphase durch eine sog. Tiefentrocknung der Wäschestücke dominiert wird. Diese Temperaturerhöhung findet jedoch nur allmählich statt. Da in einem mit einer Wärmepumpe ausgestatteten Trockner die Temperatur in einer Wäschetrommel im Allgemeinen relativ niedrig liegt, beispielsweise um 40°C, erfolgt der Temperaturanstieg gegen Ende eines Trocknungsprozesses zu langsam, um die für eine hygienische Wirkung, d. h. Keimabtötung, erforderliche hohe Temperatur für einen ausreichend langen Zeitraum zu gewährleisten. Schließlich wäre eine längere Erhitzung von bereits trockenen Wäschestücken am Ende eines Trocknungsprozesses energetisch nachteilig.
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Wünschenswert wäre daher ein Hygieneprogramm, bei dem eine hygienische Wirkung mit geringerem Energieeinsatz erreicht werden kann.
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Für den Betrieb eines Wärmepumpentrockners ist es vorteilhaft, wenn der Wärmepumpenkreislauf gesteuert werden kann. Hierzu kann beispielsweise ein Verdichter mit einer variablen Leistungsaufnahme verwendet werden. Wärmepumpentrockner mit einem Verdichter mit einer veränderbaren Leistung sind an sich bekannt.
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So beschreibt die Veröffentlichung
EP 2 284 310 A1 einen Trockner mit mindestens einem Wärmepumpensystem, wobei der Trockner einen Prozessluftkreis mit einer Trommel für zu trocknende Wäsche, mindestens einen Kühlkreislauf, der einen Verdichter mit einer variablen Drehgeschwindigkeit, einen ersten und einen zweiten Wärmetauscher für jeweils eine thermische Kopplung zwischen dem Prozessluftkreislauf und dem Kühlkreislauf, eine Regeleinheit für die Regelung der Drehgeschwindigkeit des Kompressors und mindestens einen Sensor für die Messung mindestens eines physikalischen Parameters des Prozessluftstroms, des Kühlmittels und/oder der Wäsche als einer Funktion der Zeit enthält. Eine zentrale Steuereinheit ist angeordnet, um die zeitliche Entwicklung der Parameter zu evaluieren und die Umdrehungsgeschwindigkeit des Verdichters gemäß der Auswertung der Zeitabhängigkeit der Parameter zu verringern.
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Die Veröffentlichung
DE 10 2005 041 145 A1 beschreibt einen Wäschetrockner, bei welchem die zum Trocknen der Wäsche verwendete warme Luft unter Verwendung eines Wärmepumpenheizsystems erwärmt wird, das einen Verdichter mit veränderbarer Leistung enthält. In einer Ausführungsform enthält der Wäschetrockner eine Steuereinrichtung, welche die Leistung des Verdichters in Abhängigkeit von der außerhalb des Wäschetrockners herrschenden Temperatur regelt.
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Die Veröffentlichung
EP 2 182 104 A beschreibt einen Waschtrockner mit einer Wärmepumpe vom Kompressortyp, welche einen geschwindigkeitskontrollierbaren Verdichtermotor, beispielsweise einen bürstenlosen Gleichstrommotor, enthält, sowie einen Temperatursensor für die Messung der Außentemperatur. Durch den Aufbau des Waschtrockners soll gewährleistet sein, dass bei Verwendung eines rohrförmigen Drosselventils mit einer festgelegten Öffnung die Bildung von Frost auf dem Verdampfer verhindert wird, wenn der Verdichtermotor im Ruhezustand ist.
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Die Veröffentlichung
EP 2 415 927 A beschreibt einen Wäschetrockner mit einer Wärmepumpe, die einen drehzahlvariablen Verdichter enthält. Damit kann vermieden werden, dass eine Temperatur des Kältemittels im Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe zu hoch wird.
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Die Veröffentlichung
EP 2 735 643 A1 beschreibt eine Methode zur Kontrolle eines Wäschetrockners mit einem Gebläsemotor für den Betrieb eines Gebläses für Trocknungsluft mit einer variablen Geschwindigkeit und einem Trommelmotor für den Antrieb der Wäschetrommel. Dabei wird die Geschwindigkeit des Gebläsemotors auf der Basis der Leistungsaufnahme bzw. des elektrischen Stromes des Trommelmotors geregelt.
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Hygieneprogramme sind beispielsweise bei Waschmaschinen und Waschtrocknern bekannt. So beschreibt die
DE 197 51 028 A1 ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einer programmgesteuerten Waschmaschine oder einem programmgesteuerten Waschtrockner mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit und einer darin drehbar gelagerten Trommel, wobei in den Laugenbehälter Wasser eingefüllt wird, das mindestens eine Temperatur von 70°C besitzt oder auf eine Temperatur von mindestens 70°C aufgeheizt wird, die Trommel während des Aufheizvorganges und/oder für einen festgelegten ersten Zeitraum nach dem Erreichen der Waschtemperatur von mindestens 70°C mit Waschdrehzahl angetrieben wird und anschließend die Trommel mit einer erhöhten Drehzahl gedreht wird.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einem Trockner mit einer Wärmepumpe bereitzustellen, das eine effiziente hygienische Wirkung ermöglicht, ohne dass hierzu ein erhöhter Energieaufwand notwendig ist. Vorzugsweise soll dieses Hygieneprogramm möglichst kurz sein und möglichst zu keiner oder nur zu einer kurzen Verlängerung eines Trocknungsprogrammes führen. Aufgabe der Erfindung war auch die Bereitstellung eines zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Trockners.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einem Trockner sowie einen Trockner mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Patentanspruchs. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Trockners sind in jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt, wobei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trockners bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen und umgekehrt, selbst wenn dies hierin nicht ausdrücklich festgestellt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Durchführung eines Hygieneprogrammes in einem Trockner mit einer Trommel für zu trocknende Wäschestücke, einem Prozessluftkreislauf, in welchem ein Gebläse für die Beförderung von Prozessluft angeordnet ist, einer Steuerungseinheit, einer Wärmepumpe mit einem Verdampfer, einem Verflüssiger, einer Drossel und einem Verdichter, und mindestens einem Sensor, wobei mittels des Sensors die Abnahme der Feuchtigkeit FW der Wäschestücke überwacht wird und bei Erreichen einer vorgegebenen unteren Feuchtigkeit FW lowlim eine Drehzahl u des Gebläses verringert wird und/oder eine Leistungsaufnahme p eines leistungsvariablen Verdichters erhöht wird.
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Diese Maßnahmen führen im Allgemeinen zu einer rascheren Erwärmung der die Trommel verlassenden Prozessluft, so dass eine zur effizienten Keimabtötung erforderliche hohe Temperatur vergleichsweise rasch und damit früh erreicht werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird die Drehzahl u des Gebläses verringert wird und/oder die Leistungsaufnahme p des leistungsvariablen Verdichters wird erhöht, bis eine Temperatur TH der Prozessluft von mindestens 65°C, vorzugsweise von mindestens 70°C erreicht ist. Ganz besonders bevorzugt liegt die Temperatur TH der Prozessluft für eine Hygienewirkung ohne Schädigung von Wäschestücken im Bereich von 70 bis 75°C.
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Es ist überdies bevorzugt, dass die Drehzahl u und/oder die Leistungsaufnahme p so geregelt werden, dass die Temperatur TH der Prozessluft für einen vorgegebenen Zeitraum Δt eingehalten wird. Dabei beträgt der Zeitraum Δt vorzugsweise mindestens 15 min, mehr bevorzugt mindestens 17 min und Δt liegt ganz besonders bevorzugt im Bereich von 18 bis 25 min.
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Mittels des Sensors wird erfindungsgemäß die Abnahme der Feuchtigkeit FW der Wäschestücke überwacht. Dies kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen, wobei unterschiedliche Messprinzipien eines Sensors vorkommen können, ggfs. auch in Kombination. So kann beispielsweise eine Temperatur und/oder eine relative Luftfeuchtigkeit am Trommelausgang oder eine Feuchtigkeit der Wäschestücke in der Trommel in Abhängigkeit von der Zeit gemessen werden.
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Die vorgegebene untere Feuchtigkeit FW der Wäschestücke kann je nach Vorgabe in unterschiedlichen Trocknungsphasen oder an Übergängen zwischen Trocknungsphasen erreicht werden. Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, dass die untere Feuchtigkeit FW lowlim vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 15%, besonders bevorzugt 8 bis 12%, bezogen auf die Masse der Wäschestücke, befindet. Hierbei wird auch von „Endrestfeuchte (ERF)” gesprochen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Signale des Sensors ausgewertet, um einen Übergang von einer quasistationären zu einer instationären Trocknungsphase feststellen zu können, und bei einem festgestellten Übergang wird die Drehzahl u des Gebläses verringert und/oder die Leistungsaufnahme p des leistungsvariablen Verdichters erhöht.
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Der Begriff „Sensor”, wie er hierin verwendet wird, bedeutet einen einzelnen Sensor oder ein System von Sensoren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden mittels des Sensors im Trocknungsprogramm, insbesondere in einer instationären Trocknungsphase, weitere Sensorsignale Si gemessen und in Hinblick auf eine zunehmende Trocknung der Wäschestücke ausgewertet, so dass die Drehzahl u des Gebläses und die Leistungsaufnahme p des Verdichters entsprechend einer gewünschten Temperaturerhöhung bzw. entsprechend einer gewünschten zeitlichen Zunahme der Temperatur erhöht werden. D. h., dass bei dieser Ausführungsform der Trocknungsprozess auch nach Erreichen einer vorgegebenen unteren Feuchtigkeit von FW lowlim überwacht wird.
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Als Sensor wird beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise ein Leitwertsensor in der Trommel verwendet, wobei mit dem Leitwertsensor der Leitwert Lw der Wäschestücke in Abhängigkeit von der Zeit t gemessen wird, und wobei die vorgegebene untere Feuchtigkeit FW lowlim erreicht ist, wenn ein vorgegebener unterer Leitwert LW min der Wäschestücke und/oder ein vorgegebener Mindestwert (ΔLW/Δt)min für den Betrag der zeitlichen Abnahme des Leitwertes Lw erreicht ist.
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Unter Verwendung des Leitwertsensors in der Trommel kann insbesondere auch ein Übergang von der quasistationären zur instationären Trocknungsphase festgestellt werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein vorgegebener unterer Leitwert LW min der Wäschestücke und/oder ein vorgegebener Mindestwert (ΔLW/Δt)min für den Betrag der zeitlichen Abnahme des Leitwertes Lw erreicht ist. Der vorgegebene untere Leitwert LW min der Wäschestücke könnte beispielsweise dem Zustand „bügelfeucht” entsprechen. Beim Übergang fängt erfahrungsgemäß die relative Luftfeuchte am Trommelaustritt an, signifikant zu sinken.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an einem Ausgang der Trommel mit einem Feuchtesensor eine relative Feuchtigkeit Frei der die Trommel verlassenden Prozessluft gemessen. Erreicht die gemessene relative Feuchtigkeit Frei einen Wert, welcher der vorgegebenen unteren Feuchtigkeit FW lowlim entspricht, wird die Drehzahl u des Gebläses verringert und die Leistungsaufnahme p des Verdichters für einen vorgegebenen Zeitraum Δtset derart erhöht, dass eine gewünschte Temperaturerhöhung erreicht werden kann.
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Überdies wird im Wärmepumpenkreislauf vorzugsweise mittels eines Temperatursensors ST KM eine Temperatur TKM eines Kältemittels gemessen und die Leistungsaufnahme p des leistungsvariablen Verdichters so gesteuert, dass die Temperatur TKM innerhalb eines Bereiches TKM 1 ≤ TKM ≤ TKM 2 liegt. Hierbei ist es wiederum vorteilhaft, dass mittels des im Wärmepumpenkreislauf angeordneten Temperatursensors ST KM eine Temperatur TKM des Kältemittels gemessen wird und bei einem Erreichen oder Überschreiten einer maximal zulässigen Kältemitteltemperatur TKM max die Leistungsaufnahme p des leistungsabhängigen Verdichters herabgesetzt wird.
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Der Wert von TKM max hängt von der Art des Kältemittels und von dem Ort der Anbringung des Temperatursensors im Wärmepumpenkreislauf ab. Beispielsweise kann TKM max sehr nahe einer maximalen Temperatur sein, die vom Hersteller eines Kältemittels für eine effiziente und sichere Verwendung des Kältemittels angegeben wird. Ein anderer Faktor kann die maximal zulässige Windungstemperatur (”coil temperature”) des Antriebsmotors des Verdichters sein. Dieser wird durch die verwendete Isolation beeinflusst und beträgt beispielsweise 115°C. Ein weiterer begrenzender Faktor, der einen Einfluss auf TKM max hat, ist das im Verdichter verwendete Schmiermittel. Zu hohe Temperaturen können zu einer Karbonisierung führen und somit zu einem Versagen des Schmiermittels und schließlich zu einem Versagen des Verdichters. Ein wichtiger Faktor ist auch der Druck des gasförmigen Kältemittels hinter dem Verdichter, welcher mit der Festigkeit der verwendeten Röhren verglichen werden muss.
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Beim Betrieb eines Trockners ist es zur Schonung des Trockners wie auch der darin zu trocknenden Wäschestücke sinnvoll, dass die Temperatur der Prozessluft nicht zu hoch wird. Vorzugsweise wird daher beim erfindungsgemäßen Verfahren mittels eines im Prozessluftkreislauf angeordneten Temperatursensors ST PL eine Temperatur PPL der Prozessluft gemessen und bei Erreichen einer vorgegebenen maximal zulässigen Prozesslufttemperatur TPL max die Leistungsaufnahme p des Verdichters verringert. Sofern ein Zusatzlüfter vorhanden ist, kühlt dieser in einem ersten Schritt den Kompressor mit Umgebungsluft herunter. Erforderlichenfalls wird dann in einem zweiten Schritt im Allgemeinen der Kompressor im Falle eines ungeregelten Kompressors abgeschaltet oder im Falle eines geregelten Kompressors wird die minimal erlaubte Drehzahl des Kompressors angesteuert. Erst danach würde erforderlichenfalls der Kompressor ausgeschaltet werden. Bevorzugt wird der Verdichter abgeschaltet, wenn eine kritische Prozesslufttemperatur TPL krit > TPL max erreicht oder überschritten wird. Sofern vorhanden, wird der Temperatursensor ST PL vorzugsweise zwischen der Trommel und dem Verdampfer angeordnet.
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Für den Antrieb von Trommel, Gebläse und, sofern vorhanden, leistungsvariablem Verdichter können beispielsweise drei getrennte Antriebsmotoren verwendet werden. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, dass für den Antrieb des Gebläses und der Trommel ein gemeinsamer leistungsvariabler Antriebsmotor verwendet wird. Für den leistungsvariablen Verdichter wird im Allgemeinen ein separater Antriebsmotor verwendet.
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Der leistungsvariable Verdichter ist vorzugsweise ein von einem BLDC-Motor angetriebener Verdichter, insbesondere ein Schraubenverdichter oder Rollkolbenverdichter.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem der leistungsabhängige Verdichter ein drehzahlvariabler Verdichter ist, dessen Drehzahl ωK in Abhängigkeit von der Drehzahl u des Gebläses und/oder den Sensorsignalen des Sensors variiert wird, wobei in der Steuerungseinheit ein Zusammenhang zwischen der Drehzahl ωK und der Drehzahl u und/oder den vorgenannten Sensorsignalen (z. B. Feuchtigkeit der Wäschestücke) hinterlegt ist. Dabei ist es bevorzugt, dass die Drehzahl ωK des drehzahlvariablen Verdichters in Abhängigkeit von einem durch einen Leitwertsensor gemessenen Leitwert LW der Wäschestücke und/oder einer zeitlichen Änderung ΔLW/Δt des Leitwertes variiert wird, wobei ein in der Steuerungseinheit hinterlegter Zusammenhang zwischen der Drehzahl ωK und der gemessenen Leitfähigkeit LW und/oder der zeitlichen Änderung ΔLW/Δt herangezogen wird.
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Vorzugsweise wird für die Durchführung des Verfahrens die Beladung der Trommel mit Wäschestücken berücksichtigt. Insbesondere wird die Beladung der Trommel mit Wäschestücken durch die Steuerungseinheit berücksichtigt, indem in der Steuerungseinheit ein Zusammenhang zwischen einer Leitfähigkeit LW, einer Leistungsaufnahme p des leistungsvariablen Verdichters und der Beladung mit der Wäsche hinterlegt ist. Dabei kann die Beladung durch einen Benutzer des Trockners manuell eingegeben werden oder aber automatisch durch eine optionale geeignete Messvorrichtung im Trockner, z. B. eine Waage, bestimmt werden.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann vorteilhaft die Außentemperatur TR in einem Aufstellraum des Trockners berücksichtigt werden. Die Abwärmeverluste des Trockners sind nämlich abhängig von der Umgebungstemperatur. Bei einer hohen Umgebungstemperatur ist die Temperaturdifferenz zwischen den wärmeabgebenden Flächen im Trockner, die auch als Konvektionsflächen bezeichnet werden können, z. B. die Trommel, zur Umgebungstemperatur geringer, was geringere Energieverluste aufgrund von Konvektion ergibt. Dies führt zu einer höheren Endtemperatur des Wärmepumpenkreislauflaufes, d. h. des Kältemittelkreislaufes, die kritisch sein kann und zu einem Einschalten eines Lüfters oder eines weiteren Wärmeaustauschers, soweit im Trockner vorhanden, führen würde. Im Stand der Technik wird üblicherweise die von der Prozessluft abgeführte Wärmemenge über einen Zusatzlüfter geregelt. Dies würde die Abwärmeverluste erhöhen. Eine Regelung des Wärmepumpenkreislaufes mittels eines leistungsvariablen Verdichters vermeidet dieses Problem.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist daher das Verfahren an die Außentemperatur eines Aufstellraumes des Trockners angepasst, indem mit einem Temperatursensor STAR eine Temperatur TR im Aufstellraum gemessen wird und der leistungsvariable Verdichter mit einer Leistungsaufnahme p betrieben wird, welche zusätzlich abhängig von der gemessenen Temperatur TR ist, so dass die Temperatur eines Kältemittels im Wärmepumpenkreislauf innerhalb eines Bereiches TKM 1 ≤ TKM ≤ TKM 2 liegt. Dabei ist der leistungsvariable Verdichter insbesondere ein Schraubenverdichter oder ein Rollkolbenverdichter. Vorzugsweise wird als leistungsabhängiger Verdichter ein drehzahlgeregelter Verdichter eingesetzt, dessen Drehzahl ωK in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur TR variiert wird.
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Alternativ oder in Ergänzung hierzu wird die Drehzahl u des Gebläses in Abhängigkeit von der Außentemperatur TR gewählt, wozu in der Steuerungseinheit ein Zusammenhang zwischen der Drehzahl u und der Außentemperatur TR hinterlegt ist. Diese Werte können in der Steuerungseinheit vorteilhaft auch für verschiedene Werte der Leitfähigkeit LW der Wäschestücke hinterlegt sein.
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Vorzugsweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Drehzahl ωK eines drehzahlvariablen Verdichters in Abhängigkeit von einem Leitwert LW der Wäschestücke und ggf. der Außentemperatur TR in einem Aufstellraum des Trockners anhand eines in der Steuerungseinheit hinterlegten Zusammenhangs zwischen der Drehzahl ωK und dem Leitwert LW und ggf. der Temperatur TR variiert.
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Die Temperatur TR im Aufstellraum wird mit einem Temperatursensor ST AR gemessen, der am Trockner an verschiedenen Stellen angeordnet sein kann, z. B. im Kontakt mit dem Aufstellraum oder aber im Inneren des Trockners. Beim letzteren Fall sollte allerdings sichergestellt sein, dass ein Wärme erzeugender und damit die Temperatur erhöhender Betrieb des Trockners genügend lange zurückliegt oder aufgrund einer geeigneten Wärmeisolierung die Messung der Temperatur TR nicht oder kaum beeinflussen kann, so dass eine im Inneren des Trockners gemessene Temperatur als Maß für die Temperatur TR herangezogen werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Außentemperatur TR im Aufstellraum mit einem im Prozessluftkreislauf angeordneten Temperatursensor ST PL gemessen, wenn seit der Durchführung eines letzten Trocknungsprozesses und der Messung der Temperatur der Prozessluft eine vorbestimmte Zeitspanne tset vergangen ist.
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In einem Trocknungsprozess steigt die Temperatur der Prozessluft allmählich an. Wie bereits erwähnt, werden in der Aufheizphase Prozessluft und feuchte Wäschestücke in der Regel bis auf einen ersten maximalen Temperaturwert Tp aufgeheizt. Damit dieser Temperaturanstieg möglichst rasch geschieht, wird bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens der drehzahlabhängige Verdichter bis zum Erreichen einer vorgegebenen Temperatur Tp, bei der die zeitliche Steigerung der Temperatur TPL der Prozessluft auf einen minimalen Wert abgefallen ist, mit einer Leistungsaufnahme p, die im Bereich von 0,9 bis 1 pmax liegt, betrieben. Hierbei ist pmax die maximale Leistungsaufnahme des Verdichters.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Trockner mit einer Trommel für zu trocknende Gegenstände, insbesondere feuchte Wäschestücke, für zu trocknende Wäschestücke, einem Prozessluftkreislauf, in welchem ein Gebläse für die Beförderung von Prozessluft angeordnet ist, einer Steuerungseinheit, einer Wärmepumpe mit einem Verdampfer, einem Verflüssiger, einer Drossel und einem Verdichter, und mindestens einem Sensor, wobei die Steuerungseinheit zur Durchführung eines Verfahrens eingerichtet ist, bei dem mittels des Sensors die Abnahme der Feuchtigkeit FW der Wäschestücke überwacht wird und bei Erreichen einer vorgegebenen unteren Feuchtigkeit FW lowlim eine Drehzahl u des Gebläses verringert wird und/oder eine Leistungsaufnahme p eines leistungsvariablen Verdichters erhöht wird.
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Der im erfindungsgemäßen Trockner eingesetzte Verdichter ist vorzugsweise ein Schraubenverdichter oder ein Rollkolbenverdichter, insbesondere ein Rollkolbenverdichter.
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Sofern im erfindungsgemäßen Trockner vorhanden, haben der oder die Temperatursensoren vorzugsweise einen länglichen Körper mit einer temperaturempfindlichen Spitze. Ein bevorzugter Temperatursensor ist ein NTC-Sensor. Vorteilhaft ist der Temperatursensor ST PL im Prozessluftkreislauf in Richtung des Verdampfers geneigt.
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Der erfindungsgemäße Trockner weist im Allgemeinen eine Kondensatwanne für das Auffangen des im Verdampfer und ggf. in einem weiteren Wärmetauscher anfallenden Kondensats auf. Von der Kondensatwanne aus wird das Kondensat entweder durch manuelles Entleeren oder durch Abpumpen mittels einer Kondensatpumpe in einen Kondensatbehälter, der wiederum manuell entleert werden kann, oder direkt in ein Abwassersystem entsorgt.
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Im erfindungsgemäßen Trockner können gleichzeitig eine Wärmepumpe und ein Luft-Luft-Wärmetauscher eingesetzt werden. Hierbei können sich Wärmepumpe und Luft-Luft-Wärmetauscher bei der Kühlung von feuchtwarmer Prozessluft ergänzen, beispielsweise dadurch, dass der Luft-Luft-Wärmetauscher insbesondere bei einer drohenden Überhitzung des Kältemittels eingesetzt wird.
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Zur rascheren Erwärmung der Prozessluft kann im erfindungsgemäßen Trockner zusätzlich eine elektrische Heizvorrichtung vorhanden sein. Wenn der Trockner in einer Ausführungsform eine zusätzliche elektrische Heizvorrichtung umfasst, sind eine raschere Erwärmung der Prozessluft und damit eine raschere Durchführung eines Trocknungsverfahrens im Trockner möglich. Dadurch würde allerdings eine mögliche Energieeinsparung beeinträchtigt.
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Der Trockner der Erfindung weist vorzugsweise auch eine optische und/oder akustische Anzeigevorrichtung auf, welche dem Benutzer des Trockners die Anzeige von z. B. Betriebsparametern und/oder einer zu erwartenden Dauer des Trocknungsprozesses ermöglicht.
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Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. So ermöglicht es die Erfindung, dass in einem Trockner ein effizientes Hygieneprogramm durchgeführt werden kann, bei dem eine wirksame Keimabtötung auf energieeffiziente Weise erreicht werden kann. Schließlich ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein vergleichsweise kurzes Hygieneprogramm, wobei in Ausführungsformen der Erfindung ein Trocknungsprogramm selbst bei Durchführung eines Hygieneprogrammes nicht verlängert wird. Aufgrund eines insgesamt möglichen kürzeren Trocknungsprogrammes, d. h. einer kürzeren Trocknungszeit, werden thermische Verluste reduziert, was zu einer Energieersparnis führt. Überdies ergibt sich eine Energieersparnis dadurch, dass kein Übertrocknen der Wäschestücke erforderlich ist. Selbst wenn das erfindungsgemäße Verfahren erst bei einer Endrestfeuchte von 0% durchgeführt wird, ermöglicht die Erfindung, dass ein Hygieneprogramm immer noch schneller ablaufen und beendet werden kann als bislang.
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Erfindungsgemäßes Verfahren und erfindungsgemäßer Trockner haben zudem in Ausführungsformen den Vorteil, dass ein Trocknungsprogramm mit einem Hygieneprogramm durchgeführt werden kann, bei dem unterschiedliche Aufstellbedingungen und unterschiedliche Witterungsverhältnisse und Jahreszeiten optimal berücksichtigt werden können, indem eine Außentemperatur im Aufstellraum des Trockners berücksichtigt wird.
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Außerdem ist es möglich, die Empfindlichkeit von Wäschestücken wie solchen aus Wolle, Seide oder Spitze zu berücksichtigen, indem beim Hygieneprogramm die Temperatur der Prozessluft und die Dauer des Hygieneprogrammes an die Art der Wäschestücke angepasst werden kann. Dies kann durch die Änderung der Leistungsaufnahme des leistungsvariablen Verdichters geschehen, indem beispielsweise eine geeignete obere Temperatur des Kältemittels festgelegt wird. Insbesondere können erfindungsgemäß auch Gebläse und leistungsvariabler Verdichter aufeinander abgestimmt werden und somit ein Hygieneprogramm optimal an Art und Menge von Wäschestücken angepasst werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels für einen Trockner und ein diesen Trockner einsetzendes Verfahren. Dabei wird Bezug genommen auf die 1 bis 3 der beigefügten Zeichnung:
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1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch einen Trockner gemäß einer ersten Ausführungsform, in welchem ein hierin offenbartes Verfahren durchgeführt werden kann. Andere Ausführungsformen sind denkbar.
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2 zeigt verschiedene Verläufe für die Änderung der Drehzahl eines Gebläses nach dem Beginn eines Hygieneprogrammes.
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3 zeigt verschiedene Verläufe für die Änderung der Leistungsaufnahme eines leistungsvariablen Verdichters.
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Der in der 1 dargestellte Trockner 1 gemäß einer ersten Ausführungsform weist eine um eine horizontale Achse drehbare Trommel 2 als Trocknungskammer auf, innerhalb derer Mitnehmer 14 zur Bewegung von Wäschestücken während einer Trommeldrehung befestigt sind. Prozessluft wird mittels eines Gebläses 12 durch die Trommel 2 in einem Prozessluftkreislauf 3 geführt. Nach Durchgang durch die Trommel 2 wird die feuchte, warme Prozessluft in den Verdampfer 8 einer Wärmepumpe 8, 9, 10, 11 geleitet, die außerdem einen drehzahlvariablen Verdichter 11, eine Drossel 10 und einen Verflüssiger 9 aufweist. Die in der 1 gezeigten Pfeile geben die Strömungsrichtung der Luft an.
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Das im Verdampfer 8 verdampfte Kältemittel der Wärmepumpe 8, 9, 10, 11 wird über den drehzahlvariablen Verdichter 11 zum Verflüssiger 9 geleitet. Im Verflüssiger 9 verflüssigt sich das Kältemittel unter Wärmeabgabe an die im Prozessluftkreislauf 3 strömende Prozessluft. Das dann in flüssiger Form vorliegende Kältemittel wird über die Drossel 10 wiederum zum Verdampfer 8 geleitet, wodurch der Wärmepumpenkreislauf geschlossen ist. Ein Temperatursensor ST KM 6 zwischen Verflüssiger 9 und Drossel 10 misst bei dieser Ausführungsform die Temperatur TK des Kältemittels.
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Ein im Trockner 1 im Prozessluftkreislauf zwischen Trommel 2 und Verdampfer 8 angebrachter Temperatursensor ST PL 5 dient bei der hier gezeigten Ausführungsform zur Messung der Temperatur TPL der Prozessluft bzw. bei genügend lange ausgeschaltetem Trockner 1 zur Messung der Temperatur TR im Aufstellraum, die bei dieser Ausführungsform ebenfalls zur Steuerung des Hygieneprogrammes sowie des Trockners bzw. seiner Wärmepumpe herangezogen werden kann. In anderen Ausführungsformen eines Wärmepumpentrockners kann allerdings auf eine Messung der Prozesslufttemperatur verzichtet werden.
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Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform ist eine elektrische Heizvorrichtung 13 vorhanden, die zur rascheren Aufheizung der Prozessluft verwendet werden kann. Damit kann ein Hygieneprogramm noch rascher durchgeführt werden. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann auf die elektrische Heizvorrichtung 13 verzichtet werden, da diese zu einem höheren Energieverbrauch führt.
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Im Trockner 1 der 1 wird von dem Verflüssiger 9 bzw. der elektrischen Heizvorrichtung 13 erwärmte Luft von hinten, d. h. von der einer die Befüllöffnung verschließenden Zugangstür 17 gegenüberliegenden Seite der Trommel 2, durch deren gelochten Boden in die Trommel 2 geleitet, kommt dort mit den hier nicht gezeigten, zu trocknenden Wäschestücken in Berührung und strömt durch die Befüllöffnung der Trommel 2 zu einem Flusensieb 21 innerhalb der Zugangstür 17. Anschließend wird der Prozessluftstrom in der Zugangstür 17 nach unten umgelenkt. Die Prozessluft wird im Prozessluftkreislauf 3 dem Verdampfer 8 zugeführt, in dem die warme, mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft abgekühlt wird. Die abgeschiedene Feuchtigkeit wird in einer Kondensatwanne 7 aufgefangen, von wo aus sie beispielsweise durch Abpumpen entfernt werden kann, z. B. in einen hier nicht gezeigten Kondensatbehälter.
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Die Trommel 2 wird bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform am hinteren Boden mittels eines Drehlagers und vorne mittels eines Lagerschildes 18 gelagert, wobei die Trommel 3 mit einer Krempe auf einem Gleitstreifen 19 am Lagerschild 18 aufliegt und so am vorderen Ende gehalten wird. Die Steuerung des Trockners 1 erfolgt über eine Steuerungseinheit 4, die vom Benutzer über eine Bedieneinheit 20 geregelt werden kann.
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Eine Anzeigevorrichtung 16 ermöglicht dem Benutzer des Trockners die Anzeige der Durchführung eines Hygieneprogrammes sowie von Details (Temperatur, Dauer) des Hygieneprogrammes. In der Regel wird die Anzeigevorrichtung 16 auch zur Anzeige von z. B. Betriebsparametern und/oder einer zu erwartenden Dauer des Trocknungsprozesses verwendet.
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Bei diesem Verfahren wird Prozessluft wiederholt durch den Prozessluftkreislauf 3 zirkuliert, bis ein Hygieneprogramm abgeschlossen ist und vorzugsweise ein gewünschter Trocknungsgrad der Wäsche erreicht ist. Der Trockner der 1 ermöglicht über eine Kontrolle des Betriebes der Wärmepumpe und insbesondere der Temperatur des Kältemittels eine genaue Kontrolle und Steuerung eines Hygieneprogrammes, indem das Gebläse 12 und der Verdichter 11 so geregelt werden, dass die zur Durchführung des Hygieneprogrammes vorgesehene Mindesttemperatur, hier 70°C, möglichst rasch erreicht und für einen vorgegebenen Zeitraum eingehalten werden kann. Hierzu wird die Gebläsedrehzahl u wie gewünscht herabgesetzt und bei dieser Ausführungsform gleichzeitig die Leistungsaufnahme des leistungsvariablen Verdichters 11 erhöht.
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Es wird allerdings darauf geachtet, dass eine festgelegte Maximaltemperatur Tmax für die Temperatur TPL der Prozessluft nicht überschritten wird.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform werden die Trommel 2 und das Gebläse 12 durch einen gemeinsamen, in der 1 nicht gezeigten, leistungsvariablen Elektromotor, hier ein BLDC-Motor, angetrieben. Ein weiterer, ebenfalls in der 1 nicht gezeigter, leistungsvariabler Elektromotor dient zum Antrieb des leistungsvariablen Verdichters.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch Auswertung von Sensorsignalen eines Sensors ein gewünschter Zeitpunkt für den Beginn eines Hygieneprogrammes ermittelt. Dieser kann unabhängig von einer stattfindenden Trocknungsphase an eine bestimmte Feuchtigkeit der Wäschestücke gekoppelt sein, z. B. vorteilhaft 10%, bezogen auf die Masse der feuchten Wäschestücke. Deren Feuchtigkeit kann über die Auswertung von Signalen des Sensors verfolgt werden.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform eines zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Trockners wird als ein solcher Sensor ein Leitwertsensor 22 in der Trommel 2 verwendet, wobei mit dem Leitwertsensor 22 der Leitwert Lw der in der 1 nicht gezeigten Wäschestücke in Abhängigkeit von der Zeit t gemessen wird. Die Feuchtigkeit der Wäschestücke und insbesondere der Leitwert der feuchten Wäschestücke nehmen besonders ausgeprägt beim Übergang von der quasistationären zur instationären Trocknungsphase ab. Es kann daher der Beginn eines Hygieneprogrammes auch an diesen Übergang geknüpft sein, wobei bei einem festgestellten Übergang eine Drehzahl u des Gebläses 12 verringert und eine Leistungsaufnahme p des Verdichters 11 erhöht werden.
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Der Übergang von der quasistationären zur instationären Trocknungsphase wird dann festgestellt, wenn ein vorgegebener unterer Leitwert LW min der Wäschestücke und/oder ein vorgegebener Mindestwert (ΔLW/Δt)min für den Betrag der zeitlichen Abnahme des Leitwertes Lw erreicht ist.
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Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform ist zudem an einem Ausgang der Trommel 2 ein Feuchtesensor 23 zur Messung einer relativen Feuchtigkeit Frei der die Trommel 2 verlassenden Prozessluft angeordnet.
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2 zeigt verschiedene Verläufe für die Änderung der Drehzahl u von Gebläse 12 nach dem Beginn eines Hygieneprogrammes, wobei dieser Beginn beispielsweise mit dem Eintritt in die instationäre Trocknungsphase erfolgen kann, in Abhängigkeit von der Zeit t.
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Je nach gewünschtem Ablauf des Hygieneprogrammes, insbesondere einer für die Entkeimung zu erreichenden Temperatur und der Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs, können Gebläsedrehzahl u und Leistungsaufnahme p des Verdichters an die abnehmende Feuchtigkeit von Wäschestücken angepasst werden. Dabei kann automatisch oder durch einen Benutzer eine gewünschte Reduzierung der Drehzahl u des Gebläses erfolgen. Für die Reduzierung ist dabei beispielsweise eine sprunghafte Abnahme 24 der Gebläsedrehzahl u von einem konstanten oder nahezu konstanten Wert während der quasistationären Phase auf einen konstanten Wert während der instationären Phase möglich. Es kann aber auch eine stufenweise Abnahme 15 der Gebläsedrehzahl u vorgesehen sein, wobei die Drehzahl u in vergleichsweise kleinen Stufen hin zu einem konstanten Wert verringert wird. Überdies ist beispielsweise auch eine asymptotische Abnahme 25 oder eine lineare Abnahme 26 der Gebläsedrehzahl u möglich.
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3 zeigt verschiedene Verläufe für die Änderung der Leistungsaufnahme p, z. B. einer Verdichterdrehzahl, des leistungsvariablen Verdichters 11 nach dem Beginn eines Hygieneprogrammes, wobei dieser Beginn beispielsweise mit dem Eintritt in die instationäre Trocknungsphase erfolgen kann, in Abhängigkeit von der Zeit t.
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Je nach gewünschtem Ablauf des Hygieneprogrammes, insbesondere einer für die Entkeimung zu erreichenden Temperatur und der Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs, können Gebläsedrehzahl u und Leistungsaufnahme p des Verdichters an die abnehmende Feuchtigkeit von Wäschestücken angepasst werden.
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Dabei kann automatisch oder durch einen Benutzer eine gewünschte Zunahme der Leistungsaufnahme p des Verdichters erfolgen. Für die Zunahme ist dabei beispielsweise eine sprunghafte Zunahme 29 der Leistungsaufnahme p von einem konstanten oder nahezu konstanten Wert während der quasistationären Phase auf einen konstanten Wert während der instationären Phase möglich. Es kann aber auch eine stufenweise Zunahme 28 der Leistungsaufnahme p vorgesehen sein, wobei die Leistungsaufnahme p in vergleichsweise kleinen Stufen hin zu einem konstanten Wert erhöht wird. Überdies ist beispielsweise auch eine asymptotische Zunahme 30 oder eine lineare Zunahme 27 der Leistungsaufnahme p möglich. Die Zunahme der Leistungsaufnahme p erfolgt vorzugsweise über eine Zunahme der Drehzahl des Verdichters.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trockner
- 2
- Trommel
- 3
- Prozessluftkreislauf
- 4
- Steuerungseinheit
- 5
- Temperatursensor ST PL; für die Messung der Temperatur TPL der Prozessluft im Prozessluftkreislauf zwischen Trommel und Verdampfer
- 6
- Temperatursensor ST KM; im Wärmepumpenkreislauf zur Messung einer Temperatur TK des Kältemittels
- 7
- Kondensatwanne
- 8
- Verdampfer
- 9
- Verflüssiger
- 10
- Drossel
- 11
- leistungsvariabler Verdichter
- 12
- Gebläse
- 13
- Elektrische Heizvorrichtung
- 14
- Wäschemitnehmer, Mitnehmer
- 15
- stufenweise Abnahme der Gebläsedrehzahl
- 16
- optische/akustische Anzeigevorrichtung
- 17
- Zugangstür
- 18
- Lagerschild
- 19
- Gleitstreifen
- 20
- Bedieneinheit
- 21
- Flusensieb
- 22
- Leitwertsensor (in der Trommel)
- 23
- Feuchtesensor (zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit)
- 24
- sprunghafte Abnahme der Gebläsedrehzahl
- 25
- asymptotische Abnahme der Gebläsedrehzahl
- 26
- lineare Abnahme der Gebläsedrehzahl
- 27
- stufenweise Zunahme der Leistungsaufnahme des Verdichters, z. B. seiner Drehzahl
- 28
- sprunghafte Zunahme der Leistungsaufnahme des Verdichters, z. B. seiner Drehzahl
- 29
- asymptotische Zunahme der Leistungsaufnahme des Verdichters, z. B. seiner Drehzahl
- 30
- lineare Zunahme der Leistungsaufnahme des Verdichters, z. B. seiner Drehzahl
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2284310 A1 [0008]
- DE 102005041145 A1 [0009]
- EP 2182104 A [0010]
- EP 2415927 A [0011]
- EP 2735643 A1 [0012]
- DE 19751028 A1 [0013]