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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dem auf effiziente Art und Weise Amide von komplizierten naturstoffbasierten Substraten, wie z. B. 2-Pyrrolidon, Succinimid, Milchsäureamid und Fettsäureamide, mit Wasserstoff zu den korrespondierenden Aminen hydriert werden können. Es wurde gefunden, dass bestimmte Kombinationen aus einem Hauptkatalysator und einem Cokatalysator (sog. bimetallische Katalysatoren) besonders dafür geeignet sind, die naturstoffbasierten Amide mit Wasserstoff zu hydrieren und somit deren Amine in sehr hoher Ausbeute bereitgestellt werden können.
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Die Herstellung von Aminen mittels Hydrierung von Carbonsäureamiden, die aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Milchsäure, Bernsteinsäure, Stearinsäure oder Ölsäure gewonnen werden, bietet einen attraktiven und nachhaltigen Zugang zu einer Reihe wichtiger Fein- und Großchemikalien. Die Hydrierung von Mi1chsäureamiden oder Succinimid bzw. 2-Pyrrolidon erlaubt die Synthese von 1-Aminopropan-2-ol und dessen Derivaten bzw. die Darstellung von Pyrrolidin. Die Reduktion von Stearinsäure- oder Ölsäureamiden führt zu langkettigen Aminen, die als wertvolle Zwischenstufen für die Herstellung von Tensiden genutzt werden können.
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Milchsäure und Bernsteinsäure sind durch Fermentation von Zuckern zugänglich. Fettsäuren werden beispielsweise durch einfache Extraktion und Verseifung aus Bioprodukten erhalten. Diese Säuren lassen sich leicht in die entsprechenden Carbonsäureamide überführen. Durch Reduktion können hochwertige Amine erhalten werden, vorausgesetzt es werden geeignete Bedingungen gefunden, die die Reduktion unter milden Bedingungen (Druck, Temperatur) unter hoher Chemoselektivität erlauben. Besonders vorteilhaft ist die Hydrierung mit Wasserstoff, da sie mit 100%-iger Atomökonomie abläuft und somit im Idealfall außer den gesuchten Aminen keine Abfallprodukte liefert.
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Die katalytische Hydrierung von Carbonsäureamiden mit Wasserstoff erfordert im Allgemeinen deutlich drastischere Bedingungen im Vergleich zur Reduktion vieler anderer funktioneller Gruppen, wie z. B. der verwandten Carbonsäurester. Der gegenwärtige Stand der Technik zeigt einen deutlichen Verbesserungsbedarf für die Hydrierung von Carbonsäureamiden an. So lässt in vielen Fallen die Chemoselektivitat der Reaktivitat zu wünschen übrig. Bei Einsatz mancher Katalysatoren kommt es zur Hydrogenolyse sowohl von C-O- als auch C-N-Bindung, was die Ausbeute an gewünschtem Amin schmälert (Schema 1).
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Schema 1: Chemoselektivität der Hydrierung von Amiden
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Im Unterschied zu Lactamen mit größerer Ringgröße wurde die Hydrierung von 2-Pyrrolidon bisher nicht in der Literatur beschrieben. Ein ernsthaftes Problem bei der Reduktion dieses Amids ist die hohe Nucleophilie des entstehenden Pyrrolidins, was dazu führt, dass es mit der Ausgangsverbindung unter Ringöffnung und Bildung eines tertiären Amins reagieren kann (Schema 2). Das Alkylierungsprodukt wird unter den Reaktionsbedingungen weiter reduziert.
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Schema 2: Nebenproduktbildung bei der Hydrierung von Pyrollidon-2
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Um hohe Umsätze bei der Hydrierung von Carbonsäureamiden zu erzielen, wurden in der Vergangenheit vielfach bimetallische Katalysatoren, wie z. B. Rh/Re, Rh/Mo oder Pt/Re eingesetzt. Diese Systeme zeigen teilweise eine hohe Affinität für die C-O-Hydrogenolyse. Auch heterogene Kupferchromit-Katalysatoren werden schon lange in der Hydrierung von Amiden getestet. Allerdings werden für eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit Wasserstoffdrücke von 200–300 bar und Temperaturen bis 250°C empfohlen, was einer effizienten und nachhaltigen Reaktionsführung widerspricht. Im Patent
US 4,448,998 B1 wird die Hydrierung von N,N-Dimethyllaurylsäureamid in Gegenwart von Kupferchromit bei 140 bar H
2 and 287°C beschrieben. Auch Cu/Al-Legierungen katalysieren die Hydrierung dieses Substrates bei 220°C, wie in Patent
WO 2009/1031546 dargelegt wird. N,N-Dimethyllaurylsäureamid und Dimethylmyristylsäureamid können ebenfalls an einem Cu/Cr-Katalysator in Überschuss von Dimethylamin bei 250°C und 150 bar H
2 reduziert werden (siehe
WO 2009/031546 ).
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Die Hydrierung einer Reihe von anderen acyclischen Amiden und Lactamen wurde in Gegenwart von Ru oder Rh mit Re, W und Mo als Katalysatoren bei 160–180°C und 100 bar H
2 beschrieben. In der
WO 2005/066112 A1 wurde ein breites Spektrum von bi- und trimetallischen Katalysatoren geträgert auf Kohle oder Kieselgel für die Hydrierung von N-Ethylpyrrolidon getestet. Pt/Re-, Rh/Re- und Ru/Re-Katalysatoren entwickelten Ihre Aktivität schon bei 100–120°C. Die Hydrierung von N-Methylpyrrolidon und weiterer Amiden in Gegenwart von Pt/Re-Katalysator auf Kohle wurde bei 120–160°C und 10–70 bar H
2-Druck beschrieben. Ein heterogener Pt/Re-Katalysator auf Titandioxid wurde für die Hydrierung von N-Methylpyrrolidon empfohlen. Ein Pd-Re-Katalysator auf Graphit mit einer großen Oberfläche wurde für die Hydrierung von Propionsäureamid entwickelt (siehe
EP 0 286 280 ). Die Reaktion läuft erfindungsgemäß bei 200°C und 260 bar H
2 ab und liefert einen Gemisch aus n-Propylamin, Di(n-propylamin) und Tri(n-propylamin).
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Darüber hinaus wurde eine Reihe von homogenen Katalysatoren für die Hydrierung von Amiden beschrieben. Diese zeigen jedoch erhebliche Nachteile für die von uns gewünschte Reaktion. So spalten homogene Rutheniumkomplexe bevorzugt die C-N-Bindung, was zur Bildung von Alkoholen führt. Ein Katalysator, generiert aus Ru(acac)3 und einem Triphosliganden, ist in Gegenwart von Methansulfonsäure besonders aktiv in der Hydrierung von N-substituierten Benzamiden. Dieses System katalysiert ausschließlich nur die C-O-Bindungsspaltung.
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Ausgehend hiervon war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen, mit dem eine effiziente Hydrierung von Amiden aus Carbonsäuren, die aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, möglich ist. Zudem sollten bimetallische Katalysatorpaare gefunden werden, die hierfür besonders gut geeignet sind.
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Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und die Verwendung gemäß Anspruch 17.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von Aminen durch Hydrierung von Amiden von fermentativ herstellbaren Carbonsäuren bereitgestellt, bei dem die Hydrierung mit Wasserstoff bei einem Druck von 20 bis 200 bar und einer Temperatur von 100 bis 200°C und in Gegenwart eines bimetallischen Katalysators bestehend aus einem Hauptkatalysator und einem Cokatalysator durchgeführt wird.
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Es wurde überraschenderweise gefunden, dass beispielsweise homogene bzw. heterogene bimetallische Katalysatoren auf der Basis von Rh/Mo und Ru/Re die chemoselektive Hydrierung von zyklischen und azyklischen Amiden, die sich leicht aus nachwachsenden Rohstoffen (z. B. auch fermentativ) herstellen lassen, unter besonders milden Bedingungen katalysieren.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Hydrierung bei einem Wasserstoffdruck von 40 bis 195 bar, bevorzugt 80 bis 190 bar, bevorzugt 110 bis 180 bar, besonders bevorzugt 130 bis 170 bar, durchgeführt wird.
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Die Hydrierung kann bei einer Temperatur von 120°C bis 195°C, bevorzugt 140°C bis 190°C, besonders bevorzugt 160°C bis 180°C, durchgeführt werden.
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Insbesondere kann ein Hydrierungsschritt
- i) bei einem Wasserstoffdruck von 130 bis 145 bar, bevorzugt bei einer Temperatur von 70°C bis 90°C; und/oder
- ii) bei einem Wasserstoffdruck von 150 bis 170 bar, bevorzugt bei einer Temperatur von 170°C bis 190°C;
durchgeführt werden.
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Der bimetallische Katalysator kann ein heterogener oder homogener Katalysator sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Hauptkatalysator ein Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Pt, Ir, Rh, Ru und Co, Pd, Fe oder besteht daraus. Der Cokatalysator kann ein Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus V, In, Mo, Re und/oder Cu enthalten oder daraus bestehen.
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Weiterhin bevorzugt ist, dass der Hauptkatalysator und/oder Cokatalysator ein Carbonyl-Derivat dieser Elemente enthält oder daraus besteht, bevorzugt Fe2(CO)9, Rh6(CO)16, Mo(CO)6, Ru3(CO)12 und/oder Re2(CO)10 enthält oder daraus besteht.
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Optional kann der Katalysator und/oder Cokatalysator auf einem Trägermaterial immobilisiert sein, bevorzugt Aluminiumoxid, Graphit, Aktivkohle, Titandioxid, SiO2 und/oder Kieselgur.
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Es kann eine Menge an Hauptkatalysator von 0,01 bis 1,5 mol-%, bevorzugt 0,05 bis 1,2 mol-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,2 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Amid, eingesetzt werden.
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Ferner kann eine Menge an Cokatalysator von 0,1 bis 10 mol-%, bevorzugt 0,5 bis 5,0 mol-%, besonders bevorzugt 0,8 bis 1,2 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Amid, eingesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Hydrierung in einem Lösungsmittel, bevorzugt einem Ether, besonders bevorzugt einem Ether mit einem Siedepunkt > 80°C, insbesondere Dimethoxyethan und/oder Bis(2-methoxyethyl)ether, durchgeführt.
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Bevorzugt wird die Hydrierung in einem Autoklaven durchgeführt. Die Hydrierung kann für einen Zeitraum von 5 bis 40 Stunden, bevorzugt 10 bis 30 Stunden, besonders bevorzugt 15 bis 25 Stunden durchgeführt werden.
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Das Amid kann ein sekundäres oder tertiäres Amid sein, bevorzugt ein zyklisches oder azyklisches sekundäres oder tertiäres Amid, besonders bevorzugt ein Amid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 2-Pyrrolidon, Succinimid, Milchsäureamid und Fettsäureamide, für letztere insbesondere N,N-Dimethyllactamid, N,N-Dimethylstearinsäureamid oder N,N-Dimethylölsäureamid, N,N-Dimethyllinolsäureamid, N,N-Dimethyllinolensäureamid.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Amin (Produkt) mittels mindestens eines der folgenden Verfahren isoliert:
- i) Derivatisierung und anschließende Säulenchromatographie;
- ii) fraktionelles Destillationsverfahren; und/oder
- iii) Adsorptionsverfahren von Amin an saurem Ionenaustauscher.
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Vor dem Hydrierungsschritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
- i) eine fermentative Herstellung der Carbonsäure erfolgt und anschließend eine Separation der Carbonsäure von der Fermentationsbrühe; und/oder
- ii) eine Isolation der Carbonsäure aus mindestens einem nachwachsenden Rohstoff;
erfolgen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen einen bimetallischen Katalysator zur Hydrierung von Amiden, die aus mindestens einem nachwachsenden Rohstoff isoliert wurden, bzw. nach einer fermentativen Herstellung isoliert wurden. Als hierfür besonders geeignete Katalysatorpaare haben sich Rh, Re und/oder Ru als Hauptkatalysator und Mo, Re und/oder Fe als Cokatalysator erwiesen. Es wird insbesondere vorgeschlagen, für die vorgeschlagene Verwendung erfindungsgemäße Katalysatorpaare zu verwenden (s. o.).
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Anhand der nachfolgenden Beispiele soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier gezeigten spezifischen Ausführungsformen einschränken zu wollen.
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Beispiel 1 – Allgemeine Vorschrift für die Hydrierung von Pyrollidon-2
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170 mg (2 mmol) Pyrrolidon-2, 1 mol% getrockneter Katalysator und 1 mol% getrockneter Co-Katalysator wurden in 4 ml abs. Diglyme suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Gemisch wurde in einen 10 ml Autoklav überführt. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H
2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 175°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mittels GC (HP5 Säule) analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Versuch | Katalysator | Co-Katalysator | Zeit (h) | Ausbeute (%) | Umsatz (%) |
1 | 5,32% Rh/C | - | 20 | 20 | 22 |
2 | 5,32% Rh/C | Mo(CO)6 | 20 | 2 | 2 |
3 | 5,43% Rh/Al2O3 | - | 20 | 75 | 83 |
4 | 5,32% Rh/C | Re2(CO)10 | 20 | 24 | 25 |
5 | 5,43% Rh/Al2O3 | Mo(CO)6 | 20 | 95 | 99 |
6 | 5,43% Rh/Al2O3 | Fe2(CO)9 | 20 | 18 | 19 |
7 | Ru3(CO)12 | ReO3 | 20 | 33 | 33 |
8 | 5% Ru/Al2O3 | - | 20 | 30 | 33 |
9 | 5% Ru/Al2O3 | Re2(CO)10 | 20 | 90 | 98 |
Tabelle 1: Hydrierung von Pyrollidon-2
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Beispiel 2 – Hydrierung von Pyrrolidon-2 mit einem Rh/Mo/Al2O3 Katalysator.
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170 mg (2 mmol) Pyrrolidon-2, 37 mg (0.02 mmol, 1 mol%) 5,43% Rhodium auf Al2O3 und 5,2 mg (0.02 mmol, 1 mol%) MO(CO)6 wurden in 4 ml abs.
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Diglyme suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Gemisch wurde in einen 10 ml Autoklav überführt. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionskontrolle zeigte den vollständigen Umsatz von Pyrrolidon-2 (GC HP-5). Die GC-Ausbeute an Pyrrolidin betrug 95%.
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Beispiel 3 – Optimierte Vorschrift für die Hydrierung von Pyrrolidon-2
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170 mg (2 mmol) Pyrrolidon-2, 3,6 mg (0,003 mmol, 1 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 1 mol%) Mo(CO)6 wurden in 4 ml abs. Diglyme suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 5 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionskontrolle zeigte 98% Umsatz an Pyrrolidon-2 (HP-5). Die GC-Ausbeute an Pyrrolidin betrug 90%.
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Beispiel 4 – Hydrierung von Succinimid
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200 mg (2 mmol) Succinimid, 3,6 mg (0,003 mmol, 1 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 1 mol%) Mo(CO)6 wurden in 4 ml abs. Diglyme suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionskontrolle zeigte einen vollständigen Umsatz des Succinimids (GC HP-5). Die Reaktionsmischung enthält laut GC-Analyse 71% Pyrrolidon-2 und 29% Pyrrolidin.
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Beispiel 5 – Hydrierung von 2-Pyrrolidon und Isolierung des Produktes durch Derivatisierung
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170 mg (2 mmol) Pyrrolidon-2, 3,6 mg (0,003 mmol, 1 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 1 mol%) Mo(CO)6 wurden in 4 ml abs. Diglyme suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Der entstandene Rh/Mo-Rückstand wurde mittels eines Papierfaltenfilters abfiltriert und mit DME (2 × 3 ml) nachgewaschen. Zu dieser Lösung wurde p-Nitrophenylisocyanat (300 mg, 2 mmol) in 3 ml DME bei Raumtemperatur gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 1 h bei 70°C gerührt. Anschließend wurde die Lösung bei vermindertem Druck konzentriert. Das Produkt wurde als gelbe Prismen (351 mg, 75%) nach Säulenchromatographie (Eluent: EtOAc, Rf = 0,7) isoliert.
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Beispiel 6 – Herstellung von N,N-Dimethyllactamid aus DL-Lactid
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3,4 g (23,6 mmol) DL-Lactid und 50 ml einer 2M Lösung von Dimethylamin in THF (20 mmol) wurden in einem Druckrohr bei 75°C 30 Stunden lang gerührt. Die Reaktionsmischung wurde unter Vakuum konzentriert. Das Produkt (5,1 g, 93%) wurde als farblose Flüssigkeit durch Destillation bei 25 mbar und 115°C erhalten.
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Beispiel 7 – Allgemeine Vorschrift für die Hydrierung von N,N-Dimethyllactamid
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234 mg (2 mmol) Dimethyllactamid, 1 mol% Katalysator und 1 mol% Co-Katalysator wurden in 4 ml abs. Dimethoxyethan suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H
2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mittels GC (HP5 Säule) analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Versuch | Katalysator | Co-Katalysator | Umsatz (%) | Selektivität (%) |
DMAPOL | 1,2-PG |
2 | Rh6(CO)16 | Mo(CO)6 | 99 | 95 | 4 |
3 | 5,43% Rh/Al2O3 | Mo(CO)6 | 50 | 40 | 10 |
4 | 5% Ru/Al2O3 | Re2(CO)10 | 80 | 65 | 7 |
5 | Ru3(CO)12 | Re2(CO)10 | 20 | 18 | 2 |
Tabelle 2: Hydrierung von N,N-Dimethyllactamid
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Beispiel 8 – Hydrierung von N,N-Dimethyllactamid und Isolierung des Produktes mittels Derivatisierung
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234 mg (2 mmol) Dimethyllactamid, 3,6 mg (0,003 mmol, 1 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 1 mol%) MO(CO)6 wurden in 4 ml abs. Dimethoxyethan suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespült und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Der entstandene Rh/Mo-Ruckstand wurde mittels eines Papierfaltenfilters abfiltriert und mit DME (2 × 3 ml) nachgewaschen. Zu dieser Lösung wurde p-Nitrophenylisocyanat (490 mg, 3 mmol) in 3 ml DME und ein Tropfen Et3N bei Raumtemperatur gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 1 h unter Ruckfluss gekocht. Zum Ende wurde die Lösung unter Vakuum konzentriert. Das Produkt wurde als gelbe Nadeln (200 mg, 40%) nach Säulenchromatographie (Eluent: EtOAc) isoliert.
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Beispiel 9 – Hydrierung von N,N- Dimethylstearamid
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156 mg (0,5 mmol) N,N-Dimethylstearamid, 3,6 mg (0,003 mmol, 1 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 4 mol%) Mo(CO)6 wurden in 4 ml abs. DME suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespühlt und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionskontrolle zeigte einen 85%-igen Umsatz des Amids (HP-5). Die GC-Ausbeute an N,N- Dimethyloctadecylamin betrug 83%.
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Beispiel 10 – Hydrierung von N,N-Dimethylstrearamid
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78 mg (0,25 mmol) N,N-Dimethylstearamid, 3,6 mg (0,003 mmol, 8 mol%) Rh6(CO)16 und 5,2 mg (0,02 mmol, 8 mol%) Mo(CO)6 wurden in 4 ml abs. DME suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespühlt und bei 80°C wurden 140 bar H2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionskontrolle zeigte 95%-igen Umsatz des Amids (HP-5). Die GC-Ausbeute an N,N-Dimethyloctadecylamin betrug 95%.
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Beispiel 11 – Hydrierung von N,N-Dimethyloleamid. Allgemeine Vorschrift
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160 mg (0,5 mmol) N,N-Dimethyloleamid, 4 mol% getrockneter Katalysator und 4 mol% Co-Katalysator wurden in 4 ml abs. DME suspendiert und 30 Minuten bei 25°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in einen 10 ml Autoklav übertragen. Der Autoklav wurde dreimal mit Wasserstoff gespühlt und bei 80°C wurden 140 bar H
2 aufgepresst. Die Reaktionsmischung wurde 20 h bei 180°C und einem Gesamtdruck von 150–170 bar gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mittels GC (HP-5 Säule) analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Versuch | Katalysator | Co-Katalysator | Umsatz (%) | Stearamid (%) | Amin (%) |
1 | Rh6(CO)16 | Mo(CO)6 | 99 | 98 | 1 |
2 | 5,43% Rh/Al2O3 | Mo(CO)6 | 99 | 70 | 30 |
3 | 5% Ru/Al2O3 | Re2(CO)10 | 99 | 20 | 45 |
Tabelle 3: Hydrierung von N,N-Dimethyloleamid
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4448998 B1 [0006]
- WO 2009/1031546 [0006]
- WO 2009/031546 [0006]
- WO 2005/066112 A1 [0007]
- EP 0286280 [0007]