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Die Erfindung betrifft ein Abdeckelement zur Abdeckung von Gebäudeöffnungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Wickeljalousie zur Abdeckung von Gebäudeöffnungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Stand der Technik
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Wickeljalousien sind in verschiedensten Ausführungsformen bereits bekannt geworden. In der
EP 0 982 466 B1 ist eine Wickeljalousie zur Lüftung und/oder von Verdunklung von Gebäuden über eine oder mehrere an einer Gebäudewand oder an einem im Wesentlichen senkrechten Dachelement vorgesehene Öffnung offenbart, die ein flächiges, flexibles Abdeckelement zur zumindest teilweise Abdeckung der Öffnung im geschlossenen Zustand, ein von einer Antriebseinheit getriebenes Wickelelement zum Einstellen der Abdeckfläche der Abdeckung sowie eine Nachführeinheit umfasst, die abhängig vom Aufwickelfortschritt den oberen Rand des Abdeckelements absenkt.
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Derartige Wickeljalousien werden zum Beispiel an Kuhställen oder im Gewächshausbau eingesetzt.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einsatzbereich einer Wickeljalousie zu erweitern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie 9 gelöst.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung geht zunächst von einem Abdeckelement zur zumindest teilweisen Abdeckung von Gebäudeöffnungen in insbesondere vertikalen Gebäudeabschnitten aus, welches auf ein Wickelelement aufwickelbar ist.
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Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass das Abdeckelement wenigstens ein flexibles Flächengrundelement und eine Heizvorrichtung umfasst.
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Durch diese Maßnahme wird es möglich, das wenigstens eine flexible Flächengrundelement zu temperieren. Hierdurch kann zum Beispiel eine Eisbildung am Abdeckelement während der kalten Jahreszeit vermieden werden. Darüber hinaus lässt sich wie bei einer Art "Wandheizung" ein vom Abdeckelement begrenzter Raum heizen.
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Die Heizvorrichtung ist so aufgebaut, dass sie mit dem flexiblen Flächengrundelement zum Beispiel auf ein Wickelelement mit aufgewickelt werden kann. Dementsprechend ist die Heizvorrichtung vorzugsweise biegeschlaff. Denkbar ist aber auch eine Längshalterung aus Heizelementen, die wie "Segellatten" mitgewickelt werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Heizvorrichtung ein flexibles Flächenheizelement.
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Zum Beispiel handelt es sich um eine Heizmatte oder ein Heizgewebe, das flächenhaft vorliegt, sodass eine Flächenheizung möglich ist und eine gewünschte Flexibilität, insbesondere vergleichbar des Flächengrundelements besitzt.
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Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn das flexible Flächengrundelement ein Gewebe und/oder eine Folie aufweist. Geschlossene Folien oder Gewebe, mit einer vorgegebenen Windundurchlässigkeit, lassen sich in der gewünschten Flexibilität einsetzen.
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Um einen guten Verbund von Flächenheizelement und flexiblem Flächengrundelement zu erreichen, wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass das flexible Flächenheizelement auf dem flexiblen Flächengrundelement fixiert ist, zum Beispiel aufgeklebt, aufgenäht oder aufgenietet ist. Damit lässt sich das Flächenheizelement mit dem Flächengrundelement gemeinsam, auf- und abwickeln.
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In einer darüber hinaus bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Heizvorrichtung im flexiblen Flächengrundelement integriert. Denkbar ist zum Beispiel, dass Heizelemente zum Beispiel eine Art Heizgewebe in das Flächengrundelement eingebracht, zum Beispiel mit eingewoben ist. Durch entsprechende Kontaktierung zu einer Stromquelle lassen sich an den Heizelementen, insbesondere Widerstandsheizelementen, durch Stromfluss Bereiche erwärmen, sodass sich insgesamt das Flächengrundelement erwärmt.
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Vorzugsweise ist das das grundsätzliche Prinzip des flexiblen Flächenheizelements auf Basis von elektrischen Widerstandselementen. Die Heizvorrichtung, insbesondere das Flächenheizelement, kann zusätzlich oder alleine durch Wasser und/oder Luft beheizt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Heizvorrichtung zwischen zwei flexiblen Flächengrundelementen in einem Sandwichaufbau eingebettet.
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Denkbar ist auch, dass im Aufbau von Heizvorrichtung und flexiblem Flächengrundelement eine Wärmeisolationsschicht, zum Beispiel eine Wärmereflexionsschicht vorgesehen ist, sodass die Heizwirkung der Heizvorrichtung stärker auf einer Flächenseite des flexiblen Flächengrundelements erfolgt.
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Hierzu weist beispielsweise das Flächengrundelement, auf welchem zum Beispiel die Heizvorrichtung angeordnet ist oder in welchem die Heizvorrichtung integriert ist, eine entsprechende wärmereflektierende und/oder wärmedämmende Schicht und/oder Beschichtung auf, sodass eine Wärmeabstrahlung bevorzugt auf eine Seite stattfindet, beispielsweise dort, wo die Heizvorrichtung, zum Beispiel ein flexibles Flächenheizelement angeordnet ist.
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Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel ein Raum, der vom Abdeckelement begrenzt wird, gezielt mit möglichst wenig Wärmeverlust erwärmen. Zugleich lässt sich damit aber auch erreichen, dass das Abdeckelement insgesamt erwärmbar ist, sodass zum Beispiel das Bilden einer Eisschicht oder das Bilden von Kondensationsfeuchtigkeit vermeidbar bzw. stark reduzierbar ist.
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In einer außerdem bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Heizvorrichtung über mehr als 50, 60, 70, 80 bzw. 90 % der Fläche des flexiblen Flächengrundelements.
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Damit lässt sich eine gleichmäßige Erwärmung des Flächengrundelements und falls gewünscht eine großflächige Abstrahlung von Wärme vom Flächengrundelement in einen Raumbereich erzielen.
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Des Weiteren geht die Erfindung von einer Wickeljalousie zur Abdeckung von Gebäudeöffnungen, insbesondere in im Wesentlichen vertikalen Gebäudeabschnitten aus, die ein flächiges, flexibles Abdeckelement, zur mindestens teilweisen Abdeckung einer Öffnung sowie ein von einer Antriebseinheit getriebenes und am Abdeckelement angebrachtes längliches Wickelelement umfasst, auf welches das Abdeckelement aufwickelbar ist. Der Kerngedanke bei der Wickeljalousie liegt nun darin, dass das zuvor beschriebene Abdeckelement eingesetzt ist.
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Ausführungsbeispiel der Erfindung
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Wickeljalousie mit Heizvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht schräg von der Seite und
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2 die Wickeljalousie aus 1 in perspektivischer Darstellung von der der Heizvorrichtung gegenüberliegenden Seite.
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In den 1 und 2 ist eine Wickeljalousie 1 mit einem Abdeckelement 4 mit einem an einem oberen Rand 4a angeordneten Halterohr 2 sowie einem Wickelrohr 3 an einem unteren Rand, auf welches ein unterer Bereich des Abdeckelements 4 teilweise aufgewickelt ist, dargestellt. Die Wickelbewegung des Abdeckelements 4 um das Wickelrohr 3 wird beispielsweise über Zugseile 5, 6 herbeigeführt.
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Das Abdeckelement 4 ist mit dem oberen Rand 4a mit dem Halterohr 2 und mit einem unteren Rand mit dem Wickelrohr 3, zum Beispiel über eine Kederverbindung verbunden.
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Das Abdeckelement 4 umfasst eine Wickelfolie 7, auf welcher in nahezu gleicher Fläche, vorzugsweise über mehr als 80 % der Fläche der Wickelfolie im abgewickelten Zustand, eine flexible Heizmatte 8 fixiert ist. Die Fixierung kann zum Beispiel durch Aufkleben, zum Beispiel in einer Art Laminierprozess auf der Wickelfolie erfolgen.
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Denkbar ist jedoch auch, ein flexibles Flächenheizelement, wie die Heizmatte 8, nur in einem Abschnitt, gegebenenfalls einem oberen Bereich 8a mit der Wickelfolie zu verbinden, zum Beispiel zu verkleben.
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In dieser Ausführungsvariante kann die Heizmatte wie eine Art zweite Wickelfolie parallel zur Wickelfolie 7 verlaufen und über einen Großteil der Fläche frei hängen. Heizmatte 8 und Wickelfolie 7 lassen sich dabei gemeinsam wickeln.
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Die Heizmatte 8 wird mittels elektrischer Energie temperiert. Hierzu ist ein erster elektrischer Anschluss mit elektrischem Kabel 9 zum Beispiel an einer Seite, insbesondere an einer oberen Ecke der Heizmatte 8 vorgesehen.
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Vorzugsweise ist auf der dem elektrischen Kable 9 gegenüberliegenden Seite der Heizmatte 8 ein zweites elektrisches Kabel 10 vorgesehen.
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Durch elektrischen Stromfluss über die Kabel 9, 10 werden zum Beispiel Widerstandselemente in der Heizmatte erwärmt.
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Um eine definierte Kabelführung zu erhalten, können so wie in 2 dargestellt, die elektrischen Kabel 9, 10 im Halterohr 2 geführt werden, zum Beispiel zu einem vorgesehenen Ausgang (nicht dargestellt), um damit die Wickeljalousie 1 insgesamt mit Energie zu versorgen.
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Hierzu ist beispielsweise in einer Abdeckkappe 11, die auf beiden Seiten, das heißt an beiden Enden des Halterohrs 2 vorgesehen sein kann, eine Einführöffnung 11a für das jeweilige Kabel 9, 10 vorgesehen.
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Wird in dem in 1 bzw. 2 fast maximal ausgerollten Zustand des Abdeckelements 4 die Heizmatte 8 über die elektrischen Kabel 9, 10 mit elektrischer Energie versorgt, findet eine Erwärmung der elektrischen Heizmatte über Widerstandselemente in der Matte statt, wodurch auch die Wickelfolie 7 und die Umgebung mit erwärmt wird.
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Damit ist eine Wickeljalousie realisiert, mit der sich die Bildung von Eis in der kalten Jahreszeit verhindern und/oder die Bildung von Kondenswasser vermeiden oder stark reduzieren lässt.
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Somit ist nicht nur eine störungsfreie Funktion der Wickeljalousie 1 gewährleistet, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, eine Raumtemperierung des Raumes, der vom Abdeckelement 4 begrenzt wird, über das Abdeckelement 4 vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wickeljalousie
- 2
- Halterohr
- 3
- Wickelrohr
- 4
- Abdeckelement
- 4a
- oberer Rand
- 5
- Zugseil
- 6
- Zugseil
- 7
- Wickelfolie
- 8
- Heizmatte
- 8a
- oberer Bereich
- 9
- elektrisches Kabel
- 10
- elektrisches Kabel
- 11
- Abdeckkappe
- 11a
- Einführöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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