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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Anheben und Absenken eines Daches eines Nutzfahrzeuges, mit einer Runge, an der mindestens ein Führungsprofil vorgesehen ist, an dem ein Hubelement mit Haltemitteln für das Dach verschiebbar geführt ist, wobei das Hubelement mit einer Kolben-Zylinder-Einheit verbunden ist, die über eine hydraulische Pumpe antreibbar ist, um das Hubelement anzuheben oder abzusenken.
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Aus der
EP 953 466 B1 ist eine mechanische Vorrichtung zum Heben und Senken eines Daches eines Nutzfahrzeuges bekannt, bei der im unteren Bereich einer Runge ein mechanischer Antrieb zum Auf- und Abbewegen des Hubgliedes vorgesehen ist. Durch das Anheben des Hubgliedes kann das Dach eines Nutzfahrzeuges für einen Be- oder Entladevorgang angehoben werden. Das mechanische Anheben des Daches ist allerdings vergleichsweise mühsam, und zudem kann die Antriebsmechanik im Laufe der Zeit schwergängig werden.
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Die
DE 20 2015 100 227 offenbart eine Hubvorrichtung für ein Fahrzeugdach, bei der eine hydraulische Verstellvorrichtung eingesetzt wird, die an einer Runge fixiert wird und über einen Handgriff betätigbar ist. Die hydraulische Verstellvorrichtung wirkt dabei auf einen einstückig ausgebildeten Schiebling, mittels dem das Dach verbunden ist. Bei dieser Hubvorrichtung ist nachteilig, dass eine Anpassung an unterschiedliche Dachhöhen eine Anpassung der Länge des Schieblings erforderlich macht, was vergleichsweise aufwändig ist. Zudem besitzt die Hubvorrichtung mit dem Schiebling ein vergleichsweise hohes Gewicht.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung für das Anheben und Absenken eines Daches eines Nutzfahrzeuges zu schaffen, die flexibel an unterschiedliche Dachhöhen anpassbar ist und einen kompakten Aufbau besitzt.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Hubelement auf, das mit einer Kolben-Zylinder-Einheit verbunden ist, die über eine hydraulische Pumpe antreibbar ist, um das Hubelement anzuheben oder abzusenken. Dabei ist die hydraulische Pumpe allerdings nicht unmittelbar an die Kolben-Zylinder-Einheit angeschossen, sondern über mindestens eine Leitung, die eine Verbindung zwischen der hydraulischen Pumpe und der Kolben-Zylinder-Einheit herstellt. Durch die Anordnung einer entsprechenden Leitung kann die Position der Kolben-Zylinder-Einheit in der Höhe frei gewählt werden, was insbesondere auch eine Anpassung an unterschiedliche Dachhöhen der Nutzfahrzeuge ermöglicht. Zudem kann das Hubelement mit einer geringen vertikalen Länge ausgebildet sein, da ein Teil der Wegstrecke zwischen der hydraulischen Pumpe und dem Hubelement mit der Dachanbindung durch die Leitungen überbrückt wird. Dies ermöglicht den Einsatz kleinerer Bauteile mit geringerem Gewicht.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Leitung mit einer Länge von mehr als 10 cm versehen, beispielsweise liegt die Länge der Leitung in einem Bereich zwischen 20 cm bis 120 cm. Die Leitung kann dabei durch ein formstabiles oder flexibles Rohr oder einen Schlauch gebildet sein, der eine Verbindung zwischen der Kolben-Zylinder-Einheit und der Pumpe herstellt.
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Vorzugsweise ist die Kolben-Zylinder-Einheit an dem Führungsprofil festgelegt. Dadurch können diese als Einheit vormontiert werden.
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Die Pumpe weist in einer bevorzugten Ausgestaltung eine Kolben-Ventil-Einheit auf, um eine Hydraulikflüssigkeit zu fördern. Dabei ist ein Tank vorgesehen, aus dem die Hydraulikflüssigkeit zu der Kolben-Zylinder-Einheit förderbar ist. Vorzugsweise ist zusätzlich an der Pumpe ein Entlastungsventil vorgesehen, das über ein Betätigungselement schaltbar ist, um die Hydraulikflüssigkeit von der Kolben-Zylinder-Einheit in den Tank zu leiten, beispielsweise um das Dach abzusenken. Für einen besonders kompakten Aufbau können der Tank und die Kolben-Zylinder-Einheit als Einheit an einem Halter fixiert sein, insbesondere an dem Führungsprofil. In dieser Ausgestaltung kann eine erste Leitung die Kolben-Zylinder-Einheit mit der Pumpe und eine zweite Leitung den Tank mit der Pumpe verbinden. Dadurch wird für die Hydraulikflüssigkeit ein geschlossenes System bereitgestellt, das nicht durch Umgebungseinflüsse verunreinigt wird.
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Für den Antrieb der Pumpe ist vorzugsweise ein verschiebbares Element, insbesondere eine verschiebbare Zahnstange, vorgesehen. Dadurch können Querkräfte beim Betrieb der Pumpe vermieden werden. Die Zahnstange kann über ein Ritzel antreibbar sein, das über einen Betätigungshebel drehbar ist. Über den Betätigungshebel kann mit einer entsprechenden Pumpbewegung dann ein Stößel an der Pumpe für eine Förderung der Hydraulikflüssigkeit angetrieben werden.
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Vorzugsweise ist ferner eine Rastmechanik vorgesehen, mittels der das Hubelement gegen eine Gewichtskraft verrastbar ist. Hierfür können an einer Abdeckung des Führungsprofils mehrere Öffnungen vorgesehen sein, an denen ein Anschlag einfügbar ist, auf dem das Hubelement abgestützt wird. Der Anschlag kann dabei an einem Haltestab vorgesehen sein, der in verschiedene Öffnungen der Abdeckung einsteckbar ist, so dass eine einfache Höhenanpassung vorgenommen werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für das Anheben und Absenken eines Daches eines Nutzfahrzeuges;
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2 eine Ansicht der Vorrichtung der 1 von einer Oberseite;
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3 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Vorrichtung der 1;
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4 eine vergrößerte perspektivische Explosionsdarstellung des oberen Bereichs der Vorrichtung der 1;
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5 eine perspektivische Ansicht des Führungsprofils und der Kolben-Zylinder-Einheit der Vorrichtung der 1;
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6 eine perspektivische Ansicht der Pumpe mit der Antriebseinrichtung; 7 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Pumpe der 6, und
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8 eine perspektivische Detailansicht des Antriebs für die Pumpe der 6.
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Eine Vorrichtung 1 für das Anheben und Absenken eines Daches eines Nutzfahrzeuges kann an einer Runge an einer Ladefläche eines Nutzfahrzeuges montiert werden, wobei solche Rungen und Nutzfahrzeuge bekannt sind und daher nicht dargestellt werden. Die Vorrichtung 1 umfasst ein Führungsprofil 2, das im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und in einem oberen Bereich benachbart zu dem Dach des Nutzfahrzeuges eine Abdeckung 10 aufweist.
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Wie in der Darstellung der 3 erkennbar ist, umfasst die Vorrichtung 1 ein Hubelement 3, das an seiner Oberseite ein Befestigungsmittel 4 zur Verbindung mit dem Dach eines Nutzfahrzeuges aufweist und in einem Kanal zwischen dem Führungsprofil 2 und der Abdeckung 10 geführt ist.
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Das Hubelement 3 ist mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 5 verbunden, die einen aus dem Zylinder ausfahrbaren Kolben aufweist, um das Hubelement 3 anzuheben oder beim Einfahren wieder abzusenken. Die Kolben-Zylinder-Einheit ist über eine erste Leitung 7 mit einer hydraulischen Pumpe 6 verbunden, die wiederum über eine zweite Leitung 8 mit einem Tank 9 verbunden ist. Die Pumpe 6 ist unterhalb des Führungsprofils 2 an der Runge des Nutzfahrzeuges fixiert. Ferner ist die Pumpe 6 über einen Hebel 20 bedienbar, um Hydraulikflüssigkeit zu der Kolben-Zylinder-Einheit 5 über die Leitung 7 zu fördern. Das Hubelement 3 erstreckt sich in vertikale Richtung über weniger als die Hälfte der Gesamthöhe zwischen der Pumpe 6 und dem Befestigungsmittel 4 und ist damit vergleichsweise kurz ausgebildet. Das Hubelement 3 und/oder die Abdeckung 10 können in der Länge auch weniger als 40 % des Abstandes zwischen der Pumpe 6 und dem Befestigungsmittel 4 ausgebildet sein.
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Auch das Führungsprofil 2 kann weniger als 50 % der Höhe zwischen Pumpe 6 und dem Befestigungsmittel 4 in der Länge ausgebildet sein, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel das Führungsprofil 2 länger ausgebildet ist und die Abdeckung 10 nach unten überragt, um den Tank 9 und die Kolben-Zylinder-Einheit 5 aufzunehmen. Dadurch können das Hubelement 3, die Kolben-Zylinder-Einheit 5, der Tank 9 und das Führungsprofil 2 als Einheit vormontiert werden.
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In 4 ist der obere Bereich der Vorrichtung 1 dargestellt, in dem das Führungsprofil 2 angeordnet ist, das im oberen Bereich die Abdeckung 10 aufweist und im unteren Bereich eine Aufnahme für die Kolben-Zylinder-Einheit 5 sowie den Tank 9 ausbildet. Die Kolben-Zylinder-Einheit 5 und der Tank 9 sind an einem gemeinsamen Halter 14 fixiert, wobei die Kolben-Zylinder-Einheit 5 einen Anschluss 51 zur Verbindung mit der ersten Leitung 7 aufweist. Der Tank 9 ist über einen Anschluss 15 mit der zweiten Leitung 8 verbunden. Auf der zu dem Halter 14 gegenüberliegenden Seite ist an der Kolben-Zylinder-Einheit 5 ein Verbindungselement 50 vorgesehen, das mit einem Verbindungsmittel 30 des Hubelementes 3 gekoppelt ist. Durch Ausfahren der Kolben-Zylinder-Einheit 5 kann das Hubelement 3 somit innerhalb des Führungsprofils 2 angehoben oder abgesenkt werden.
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Falls die hydraulische Pumpe 6 ein Anheben des Daches bewirkt hat, kann die angehobene Position durch eine mechanische Rastmechanik gesichert werden. Hierfür sind in der Abdeckung 10 mehrere Öffnungen 11 ausgebildet, die die Form eines Schlüsselloches besitzen und in die ein Anschlag einsteckbar ist. Das Hubelement 3 weist einen Steg 31 auf, der mit einem in die Öffnungen 11 eingesteckten Anschlag zusammenwirken kann, so dass aufgrund der Gewichtskraft kein Absenken des Hubelementes 3 mehr erfolgen kann und die hydraulische Pumpe 6 entlastet wird. Um die Rastmechanik zu aktivieren, ist an einem Haltestab 13 (1) am oberen Ende ein Anschlag 12 ausgebildet, der in die Öffnungen 11 einsteckbar ist. Wenn der Anschlag 12 in die Öffnungen 11 eingefügt ist, hält er den Steg 31 in der gewünschten Position und verhindert ein weiteres Absenken des Hubelementes 3. Soll die Rastmechanik deaktiviert werden, kann über die Pumpe 6 das Hubelement 3 wieder angehoben werden, um dann den Anschlag 12 zu entfernen oder gegebenenfalls an einer anderen Öffnung 11 wieder einzustecken.
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In 5 ist die Kolben-Zylinder-Einheit 5 mit dem Tank 9 in der am Führungsprofil 2 eingebauten Position dargestellt.
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6 zeigt die hydraulische Pumpe 6, die einen ersten Anschluss 16 zur Verbindung mit der ersten Leitung 7 und dem Anschluss 51 der Kolben-Zylinder-Einheit 5 aufweist. Ferner ist ein zweiter Anschluss 17 vorgesehen, der über die Leitung 8 mit dem Tank 9 verbunden ist. Über die Pumpe 6 kann aus dem Tank 9 Hydraulikflüssigkeit, insbesondere ein Hydrauliköl, abgesaugt werden und in die Kolben-Zylinder-Einheit 5 gepumpt werden, um das Hubelement 3 anzuheben. Die Pumpe 6 wird dabei unabhängig von dem Führungsprofil 2 an der Runge montiert, so dass der Abstand zwischen der Pumpe 6 und dem Dach des Nutzfahrzeuges in weiten Teilen frei einstellbar ist. Insbesondere kann die Länge der Leitungen 7 und 8 je nach den Anforderungen angepasst werden. Die Leitungen 7 und 8 können als Rohre, flexible Schläuche oder andere Leitungen ausgebildet sein.
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Um die hydraulische Pumpe 6 anzutreiben, ist ein Antrieb 19 vorgesehen, an dem ein Hebel 20 verschwenkbar gelagert ist. Durch Verschwenken des Hebels 20 kann die Pumpe 6 betätigt werden, um die Hydraulikflüssigkeit in die Kolben-Zylinder-Einheit 5 zu fördern. Falls das Dach abgelassen werden soll, ist an dem Antrieb 19 ein Betätigungselement 18 mit einem Kreuzgelenk vorgesehen, das durch Drehen einen Ventilkörper bewegen kann, um auf ein Ventil innerhalb der Pumpe 6 zu öffnen oder zu schließen. Bei geöffnetem Ventil kann aufgrund der Gewichtskraft des Daches die Hydraulikflüssigkeit von der Kolben-Zylinder-Einheit 5 über die Pumpe 6 wieder in den Tank 9 strömen. Je nach Einstellung der Durchflussöffnung kann das Dach schneller oder langsamer absinken. Anschließend kann das Ventil über das Betätigungselement 18 wieder geschlossen werden. Dadurch ist das Hydrauliksystem geschlossen ausgebildet und kann vor Verunreinigungen geschützt werden.
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In den 7 und 8 ist der Antrieb 19 im Detail gezeigt. Der Antrieb 19 umfasst eine Aufnahme 22, in die ein Bolzen 21 an dem Hebel 20 einsteckbar ist, um die Aufnahme 22 zu drehen und darüber ein Ritzel anzutreiben, das auf eine Zahnstange 23 wirkt. Die Zahnstange 23 kann über den Hebel 20 hin- und her bewegt werden und drückt bei einer Bewegung in Richtung der hydraulischen Pumpe 6 auf einen Stößel 24, der die hydraulische Pumpe antreibt. Bei der gegenläufigen Bewegung wird der Stößel 24 wieder nach außen gedrückt und ein Rückfließen der Hydraulikflüssigkeit über Ventile verhindert. Durch den Einsatz einer Zahnstange 23 werden Querkräfte auf den Stößel 24 der Pumpe 6 verhindert, und zudem können auch größere Kräfte auf einfache Weise übertragen werden. Auch andere Antriebe können allerdings zur Betätigung der hydraulischen Pumpe 6 vorgesehen werde, beispielsweise Kurbeln, Getriebe oder andere Elemente. Zudem kann der Antrieb mit der hydraulischen Pumpe bei Bedarf auch für mehrere Hubvorrichtungen eingesetzt werden, also über eine Pumpe 6 können mehrere Hubelemente 3 nacheinander oder gleichzeitig angetrieben werden. Hierzu kann eine entsprechende Ventilsteuerung an der Pumpe 6 vorgesehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Führungsprofil
- 3
- Hubelement
- 4
- Befestigungsmittel
- 5
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 6
- Pumpe
- 7
- Leitung
- 8
- Leitung
- 9
- Tank
- 10
- Abdeckung
- 11
- Öffnung
- 12
- Anschlag
- 13
- Haltestab
- 14
- Halter
- 15
- Anschluss
- 16
- Anschluss
- 17
- Anschluss
- 18
- Betätigungselement
- 19
- Antrieb
- 20
- Hebel
- 21
- Bolzen
- 22
- Aufnahme
- 23
- Zahnstange
- 24
- Stößel
- 30
- Verbindungsmittel
- 31
- Steg
- 50
- Verbindungselement
- 51
- Anschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 953466 B1 [0002]
- DE 202015100227 [0003]