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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Bürstenhalterplatte, insbesondere für einen Scheibenwischermotor, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung einen Scheibenwischermotor mit einer erfindungsgemäßen Bürstenhalterplatte.
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Eine Bürstenhalterplatte für den Einsatz in Scheibenwischermotoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in zwei unterschiedlichen Bauarten aus der Praxis bereits bekannt: Bei einer ersten Bauart der Bürstenhalterplatte sind die beiden mit den Bürstenelementen elektrisch leitend verbundenen (Entstör-)Drosseln auf der gleichen Stirnseite der Bürstenhalterplatte angeordnet, wobei die Längsachsen der Drosseln parallel zu der Oberfläche bzw. der Stirnseite der Bürstenhalterplatte verlaufen. Darüber hinaus sind die beiden Längsachsen der Drosseln in einem Winkel von beispielsweise 90° oder 180° zueinander versetzt angeordnet. Da jede der Drosseln während des Betriebs ein elektrisches Feld erzeugt, ist es für die Funktionalität der Bürstenhalterplatte bzw. der Drosseln wichtig, dass sich die beiden elektrischen Felder der Drosseln gegenseitig nicht bzw. möglichst wenig beeinflussen. Dies ist bei dem zunächst genannten Stand der Technik umso kritischer, je geringer der Winkel zwischen den beiden Längsachsen der Drosseln bzw. je geringer deren gegenseitiger Abstand zueinander ist. Darüber hinaus ist eine zweite Bauart bzw. eine zweite Anordnung von Drosseln im Bereich einer Bürstenhalterplatte bekannt, bei der die beiden Drosseln in einem gemeinsamen Entstörgehäuse angeordnet sind, damit die elektrischen Felder der beiden Drosseln beim Betrieb die Umgebung möglichst wenig beeinflussen bzw. möglichst geringe Strahlung aussenden. Bei einem derartigen Entstörgehäuse sind die beiden Drosseln jedoch insbesondere aus Gründen der Raumökonomie unmittelbar parallel nebeneinander angeordnet, so dass eine starke Beeinflussung der beiden elektrischen Felder der Drosseln während des Betriebs auftreten kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bürstenhalterplatte, insbesondere für einen Scheibenwischermotor, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass sich während des Betriebs die elektrischen Felder der beiden (Entstör-)Drosseln möglichst wenig gegenseitig beeinflussen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Bürstenhalterplatte mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 in alternativer Ausgestaltung durch zwei Ausführungsformen gelöst: Bei einer ersten erfindungsgemäßen Ausbildung ist es vorgesehen, dass die beiden Drosseln auf gegenüberliegenden bzw. unterschiedlichen Stirnseiten der Bürstenhalterplatte angeordnet sind. Eine derartige räumliche Trennung der beiden Drosseln durch die Bürstenhalterplatte bzw. durch das Material der Bürstenhalterplatte bewirkt selbst bei in gleichem Bereich aber auf gegenüberliegenden Stirnseiten der Bürstenhalterplatte angeordneten Drosseln eine Abschirmung der elektrischen Felder der beiden Drosseln während des Betriebs durch das Material der Bürstenhalterplatte. In einer alternativen erfindungsgemäßen Anordnung der beiden Drosseln ist es vorgesehen, dass die beiden Drosseln auf der gleichen Stirnseite der Bürstenhalterplatte angeordnet sind, derart, dass die Längsachse der einen Drossel parallel zur Stirnseite der Bürstenhalterplatte und die Längsachse der anderen Drossel und einem Winkel zur Ebene der Stirnseite der Bürstenhalterplatte angeordnet ist. Eine derartige Anordnung der beiden Drosseln, bei der im Gegensatz zum Stand der Technik die beiden Längsachsen der Drosseln in Bezug zur Stirnseite der Bürstenhalterplatte nicht parallel angeordnet sind, bewirkt ebenfalls eine relativ geringe Beeinflussung der elektrischen Felder der beiden Drosseln, da selbst bei einer Anordnung der beiden Drosseln in unmittelbarer Nähe zueinander durch den unterschiedlichen Winkel der beiden Längsachsen der Drosseln in Bezug zur Ebene der Bürstenhalterplatte die gegenseitige Beeinflussung der elektrischen Felder relativ gering ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bürstenhalterplatte sind in den Unteransprüchen aufgeführt. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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In einer ersten konstruktiven Ausgestaltung des allgemeinen Erfindungsgedankens kann es vorgesehen sein, dass eine der beiden Drosseln außerhalb der Bürstenhalterplatte angeordnet ist. Eine derartige Anordnung, bei der die entsprechende Drossel insbesondere nicht unmittelbar mit der Bürstenhalterplatte verbunden ist, ermöglicht eine räumlich größere Distanz zwischen den beiden Drosseln und somit eine weitere Entkopplung der beiden elektrischen Felder der Drosseln.
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Darüber hinaus lässt sich die gegenseitige Beeinflussung der elektrischen Felder der Drosseln minimieren, wenn die Längsachsen der beiden Drosseln zumindest im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind.
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Eine soweit beschriebene Bürstenhalterplatte zeichnet sich bei dem Einsatz in einem Scheibenwischermotor insbesondere dadurch aus, dass sie eine (zentrale) Durchgangsöffnung mit einer Längsachse aufweist, durch die ein Teilabschnitt einer Ankerwelle hindurchgeführt ist, um mittels der Bürstenelemente den Kommutator des Ankers auszubilden. Eine vergrößerte räumliche Distanz und somit eine möglichst geringe gegenseitige Beeinflussung der elektrischen Felder der beiden Drosseln wird erzielt, wenn die beiden Drosseln in Bezug zu der Längsachse (der Durchgangsöffnung) auf gegenüberliegenden Seiten, vorzugsweise um etwa 180° zueinander versetzt, angeordnet sind.
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Darüber hinaus wird eine nochmals verbesserte Abschirmung der elektrischen Felder der beiden Drosseln erzielt, wenn die nicht unmittelbar an der Bürstenhalterplatte angeordnete Drossel in einem Entstörgehäuse angeordnet ist, das mit der Bürstenhalterplatte verbunden ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des zuletzt gemachten Vorschlags ist es vorgesehen, dass das Entstörgehäuse und die auf der Bürstenhalterplatte angeordnete Drossel auf gegenüberliegenden Stirnseiten der Bürstenhalterplatte angeordnet sind. Eine derartige Anordnung bewirkt insbesondere, dass nicht nur das Entstörgehäuse in positiver Art und Weise das elektrische Feld der in dem Entstörgehäuse angeordneten Drossel nach außen hin abschirmt, sondern dass darüber hinaus durch das Material der Bürstenhalterplatte eine zusätzliche Dämpfung der elektrischen Felder der Drosseln erzielbar ist.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine soweit beschriebene Bürstenhalterplatte in einer Anordnung mit einem Entstörgehäuse zur Aufnahme einer Drossel.
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Zuletzt umfasst die Erfindung auch einen Scheibenwischermotor mit einer soweit beschriebenen erfindungsgemäßen Bürstenhalterplatte.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 eine erste erfindungsgemäße Bürstenhalterplatte, bei der eine der beiden (Entstör-)Drosseln in einem Entstörgehäuse angeordnet ist, in einer perspektivischer Darstellung und
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2 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Bürstenhalterplatte, bei der die beiden Drosseln in einem unterschiedlichen Winkel in Bezug zur Ebene der Bürstenhalterplatte angeordnet sind.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In der 1 ist eine erste Bürstenhalterplatte 10 dargestellt, wie sie als Bestandteil in einem (nicht dargestellten) Scheibenwischermotor eines Kraftfahrzeugs dient. Insbesondere ist die Bürstenhalterplatte 10, wie an sich bekannt, Bestandteil eines Gleichstromelektromotors. Die insbesondere aus einem Epoxidharzmaterial o.ä. Material bestehende, eine im Wesentlichen ringförmige Form aufweisende Bürstenhalterplatte 10 weist zwei, im Bereich einer der beiden Stirnseiten 11, 12 der Bürstenhalterplatte 10 angeordnete, federbelastete Bürstenelemente 13, 14 auf. Die Bürstenelemente 13, 14 sind im Ausführungsbeispiel um 180° in Bezug zu einer Längsachse 15 einer Durchgangsöffnung 16 in der Bürstenhalterplatte 10 verlaufenden Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet. Die zur Längsachse 15 ausgerichteten Stirnflächen der Bürstenelemente 13, 14 dienen der Anlage an einen Kommutator eines nicht gezeigten Ankers des Elektromotors, der bereichsweise durch die Durchgangsöffnung 16 hindurchragt, wie dies an sich bekannt ist. Darüber hinaus sind die beiden Bürstenelemente 13, 14 elektrisch mit jeweils einer Entstördrossel 18, 19 verbunden.
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Die eine, dem Bürstenelement 13 zugeordnete Entstördrossel 18 befindet sich ebenfalls im Bereich der einen Stirnseite 11 und ist in einem Halteelement 21 in Form einer Halteklammer, die mit der Oberfläche der Bürstenhalterplatte 10 mechanisch verbunden ist, aufgenommen. Die Anordnung der Entstördrossel 18 ist derart, dass eine Längsachse 22 der durch einen gewundenen Draht ausgebildeten Entstördrossel 18 parallel zur Oberfläche der Bürstenhalterplatte 10 bzw. zur Stirnseite 11 verläuft. Demgegenüber ist die dem Bürstenelement 14 zugeordnete andere Entstördrossel 19 auf der anderen Stirnseite 12 der Bürstenhalterplatte 10 angeordnet. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass die (andere) Entstördrossel 19 innerhalb eines an sich bekannten, im Wesentlichen kubischen Entstörgehäuses 25 aufgenommen ist, das mit der Bürstenhalterplatte 10 verbunden ist, beispielsweise durch eine Rastverbindung o.ä.
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Die innerhalb des Entstörgehäuses 25 angeordnete Entstördrossel 19 weist eine Längsachse 26 auf, die senkrecht zur Oberfläche der Stirnseite 12 der Bürstenhalterplatte 10, und somit auch senkrecht zur Längsachse 22 der Entstördrossel 18 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich die beiden Entstördrosseln 18, 19 zwar auf unterschiedlichen Stirnseiten 11, 12 der Bürstenhalterplatte 10, jedoch in einem gemeinsamen (Winkel-)Bereich der Bürstenhalterplatte 10.
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In der 2 ist eine zweite Bürstenhalterplatte 10a dargestellt, bei der die beiden Entstördrosseln 18, 19 auf derselben Stirnseite 11, 12 der Bürstenhalterplatte 10, im dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Stirnseite 11 angeordnet sind. Wesentlich dabei ist, dass die eine Entstördrossel 18 in Analogie zur Bürstenhalterplatte 10 mit ihrer Längsachse 22 parallel zur Oberfläche bzw. zur Stirnseite 11 der Bürstenhalterplatte 10a angeordnet bzw. ausgerichtet ist, während die andere Entstördrossel 19 in einem Winkel α zur Bürstenhalterplatte 10a angeordnet ist. Der Winkel α, welcher vorzugsweise etwa zwischen 30° und 90° beträgt, ist dabei in Bezug zur Ebene der Stirnseite 11 bzw. zur Oberfläche der Bürstenhalterplatte 10a schräg angeordnet. Darüber hinaus ist der Fall gezeigt, bei der die beiden Entstördrosseln 18, 19 in Bezug zur Längsachse 15 auf gegenüberliegenden Seiten, beispielsweise um etwa 180° zueinander versetzt, angeordnet sind.
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Abweichend von den dargestellten Bürstehalterplatten 10, 10a ist es weiterhin denkbar, dass bei der Bürstenhalterplatte 10a beide Entstördrosseln 18, 19 in jeweils einem Entstörgehäuse angeordnet sind, oder bei der Bürstenhalterplatte 10 auf ein entsprechendes Entstörgehäuse 25 verzichtet wird.
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Die soweit beschriebene Bürstenhalterplatte 10, 10a kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So ist es insbesondere möglich, dass die Bürstenhalterplatte 10, 10a rechteckförmig ausgebildet ist oder aus einem von Epoxidharz unterschiedlichem Material besteht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bürstenhalterplatte
- 10a
- Bürstenhalterplatte
- 11
- Stirnseite
- 12
- Stirnseite
- 13
- Bürstenelement
- 14
- Bürstenelement
- 15
- Längsachse
- 16
- Durchgangsöffnung
- 18
- Entstördrossel
- 19
- Entstördrossel
- 21
- Halteelement
- 22
- Längsachse
- 25
- Entstörgehäuse
- 26
- Längsachse
- α
- Winkel