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Die Erfindung betrifft einen Toner-basierten Digitaldrucker, z.B. einen elektrographischen Digitaldrucker, zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers mit Toner.
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Bei Toner-basierten Digitaldruckern wird z.B. ein latentes Ladungsbild (bei einem elektrographischen Drucker) oder ein latentes magnetische Bild (bei einem magnetographischen Drucker) eines Bildträgers mit Toner (z.B. Flüssigtoner oder Trockentoner) eingefärbt. Das so entstandene Tonerbild wird direkt von dem Bildträger oder mittelbar über eine Transferstation auf einen Aufzeichnungsträger übertragen. Dabei soll auch bei der Übertragung von einer Vielzahl von identischen Tonerbildern, d.h. bei der Erstellung von einer Vielzahl von identischen Druckbildern, die Einfärbung bzw. der Farbort der unterschiedlichen Druckbilder konstant gehalten werden, um eine gleichmäßig hohe Druckqualität bereitzustellen.
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Eine gleichmäßige Einfärbung von unterschiedlichen Druckbildern erfordert eine gleichmäßige Einfärbung eines Tonerbildes.
DE102012103336A1 beschreibt in diesem Zusammenhang ein Verfahren, durch welches die Konzentration von Tonerpartikeln in einem Flüssigentwickler ermittelt und angepasst werden kann. Ein solches Verfahren wird auch in
US2015/0071665A1 sowie in
US2003/0175049A1 beschrieben. So kann gewährleistet werden, dass in einem elektrofotographischen Digitaldrucker Flüssigtoner mit einer definierten Menge von Tonerpartikeln verwendet wird.
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Die Verwendung von Flüssigtoner mit einer definierten Menge von Tonerpartikeln garantiert jedoch typischerweise noch keine gleichmäßige Einfärbung von Tonerbildern. Insbesondere kann es durch eine Änderung der Menge an Flüssigtoner, welche durch eine Entwicklerstation zur Einfärbung eines Tonerbildes bereitgestellt wird, zu einer Änderung der Einfärbung des Tonerbildes kommen.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, ein Verfahren und eine entsprechende Entwicklerstation bereitzustellen, durch die in präziser Weise eine definierte Menge an Toner bzw. an Tonerpartikeln bereitgestellt wird, um eine gleichmäßige Einfärbung von Tonerbildern zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Anpassung einer Entwickler-Schicht auf einem Entwicklerelement beschrieben, wobei das Entwicklerelement eingerichtet ist, einen Bildträger eines Toner-basierten Digitaldruckers mit Tonerpartikeln aus der Entwickler-Schicht einzufärben. Die Entwickler-Schicht kann neben Tonerpartikeln auch eine Trägerflüssigkeit (z.B. ein Mineralöl) umfassen. Die Entwickler-Schicht kann somit einen Flüssigentwickler umfassen. Das Verfahren umfasst das Anlegen einer Spannung zwischen einer Messelektrode und dem Entwicklerelement, wobei die Messelektrode derart angeordnet ist, dass sich zwischen der Messelektrode und dem Entwicklerelement eine Entwickler-Schicht befindet, die bereits für die Einfärbung des Bildträgers angepasst wurde. Das Verfahren umfasst weiter das Ermitteln (z.B. das Erfassen) eines Stromes, der aufgrund der Spannung zwischen der Messelektrode und dem Entwicklerelement fließt. Außerdem umfasst das Verfahren das Anpassen einer, für die Einfärbung des Bildträgers anzupassenden, Entwickler-Schicht in Abhängigkeit von der Spannung und/oder in Abhängigkeit von dem Strom.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Entwicklerstation für ein Druckwerk eines Toner-basierten Digitaldruckers beschrieben. Die Entwicklerstation umfasst ein Entwicklerelement, das eingerichtet ist, einen Bildträger des Druckwerkes mit Tonerpartikeln aus einer Entwickler-Schicht einzufärben. Die Entwicklerstation umfasst weiter eine Dosiereinheit, die eingerichtet ist, eine Entwickler-Schicht auf das Entwicklerelement aufzubringen und/oder eine Entwickler-Schicht für die Einfärbung des Bildträgers anzupassen. Außerdem umfasst die Entwicklerstation eine Messelektrode, die derart angeordnet ist, dass sich eine Entwickler-Schicht, die bereits von der Dosiereinheit auf das Entwicklerelement aufgebracht und/oder die bereits von der Dosiereinheit für die Einfärbung des Bildträgers angepasst wurde, zwischen der Messelektrode und dem Entwicklerelement befindet. Die Entwicklerstation umfasst weiter eine Spannungsquelle, die eingerichtet ist, eine Spannung zwischen der Messelektrode und dem Entwicklerelement anzulegen. Desweiteren umfasst die Entwicklerstation ein Strom-Messgerät, das eingerichtet ist, einen Strom zu ermitteln, der aufgrund der Spannung zwischen der Messelektrode und dem Entwicklerelement fließt. Außerdem umfasst die Entwicklerstation eine Steuereinheit, die eingerichtet ist, die Dosiereinheit zu veranlassen, eine, auf das Entwicklerelement aufzubringende und/oder eine für die Einfärbung des Bildträgers anzupassenden, Entwickler-Schicht in Abhängigkeit von der Spannung und/oder von dem Strom anzupassen.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Druckwerk für einen Toner-basierten Digitaldrucker beschrieben. Das Druckwerk umfasst die in diesem Dokument beschriebene Entwicklerstation.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1 eine Ansicht eines Digitaldruckers bei einer beispielhaften Konfiguration des Digitaldruckers;
- 2 einen schematischen Aufbau eines Druckwerkes des Digitaldruckers nach 1;
- 3 ein beispielhaftes System zur Einstellung der Tonermenge in einer Entwicklerstation;
- 4a einen beispielhaften Verlauf eines optischen Messsignals bzgl. der Einfärbung einer Entwicklerwalze;
- 4b einen beispielhaften Verlauf des Stroms durch eine Entwickler-Schicht auf einer Entwicklerwalze;
- 4c einen beispielhaften Verlauf eines optischen Messsignals bzgl. der Einfärbung eines Aufzeichnungsträgers;
- 4d einen beispielhaften Regelkreis zur Einstellung der Dicke einer Entwickler-Schicht; und
- 5 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung einer Entwickler-Schicht in einer Entwicklerstation.
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Gemäß
1 weist ein beispielhafter Digitaldrucker
10 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers
20 ein oder mehrere Druckwerke
11a-
11d und
12a-
12d auf, die ein Tonerbild (Druckbild
20'; siehe
2) auf den Aufzeichnungsträger
20 drucken. Als Aufzeichnungsträger
20 kann - wie dargestellt - ein bahnförmiger Aufzeichnungsträger
20 von einer Rolle
21 mit Hilfe eines Abwicklers
22 abgewickelt und dem ersten Druckwerk
11a zugeführt werden. In einer Fixiereinheit
30 wird das Druckbild
20' auf den Aufzeichnungsträger
20 fixiert. Anschließend kann der Aufzeichnungsträger
20 auf eine Rolle
28 mit Hilfe eines Aufwicklers
27 aufgewickelt werden. Eine solche Konfiguration wird auch als Rolle-Rolle-Drucker bezeichnet. Details zu dem in
1 dargestellten beispielhaften Digitaldrucker
10 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und
US 2014/0212632 A1 beschrieben. Diese Dokumente werden durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
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Der prinzipielle Aufbau eines Druckwerks 11, 12 ist in der 2 dargestellt. Das in 2 dargestellte Druckwerk basiert auf dem elektrofotografischen Prinzip, bei dem ein photoelektrischer Bildträger (insbesondere ein Fotoleiter 101) mit Hilfe eines Flüssigentwicklers mit geladenen Tonerpartikeln eingefärbt wird und das so entstandene Tonerbild auf den Aufzeichnungsträger 20 übertragen wird. Das Druckwerk 11, 12 besteht im Wesentlichen aus einer Elektrofotografiestation 100, einer Entwicklerstation 110 und einer Transferstation 120.
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Kern der Elektrofotografiestation 100 ist ein photoelektrischer Bildträger, der an seiner Oberfläche eine fotoelektrische Schicht aufweist (ein sogenannter Fotoleiter). Der Fotoleiter ist hier als Walze (Fotoleiterwalze 101) ausgebildet und weist eine harte Oberfläche auf. Die Fotoleiterwalze 101 dreht sich an den verschiedenen Elementen zum Erzeugen eines Druckbildes 20' vorbei (Drehung in Pfeilrichtung).
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Die Elektrofotographiestation 100 umfasst einen Zeichengenerator 109, der ein latentes Bild auf dem Fotoleiter 101 erzeugt. Das latente Bild wird durch die Entwicklerstation 110 mit Tonerpartikeln eingefärbt, um ein eingefärbtes Bild (d.h. ein Tonerbild) zu erzeugen. Die Entwicklerstation 110 weist hierzu eine sich drehende Entwicklerwalze 111 auf, die eine Schicht Flüssigentwickler an den Fotoleiter 101 heranführt.
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Das eingefärbte Bild dreht sich mit der Fotoleiterwalze
101 bis zu einer ersten Transferstelle, bei der das eingefärbte Bild (d.h. das Tonerbild) auf eine Transferwalze
121 im Wesentlichen vollständig übertragen wird. Der Aufzeichnungsträger
20 läuft in Transportrichtung
20" zwischen der Transferwalze
121 und einer Gegendruckwalze
126 hindurch. Der Berührungsbereich (Nip) stellt eine zweite Transferstelle dar, in der das Tonerbild auf den Aufzeichnungsträger
20 übertragen wird. Der Aufzeichnungsträger
20 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Weitere Details zu dem in
2 dargestellten beispielhaften Druckwerk
11,
12 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und
US 2014/0212632 A1 beschrieben.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument damit, in präziser Weise die Menge an Toner einzustellen, der durch eine Entwicklerwalze 111 an eine Fotoleiterwalze 101 herangetragen wird, um so eine gleichmäßige Einfärbung des Tonerbildes auf der Fotoleiterwalze 101 und eine gleichmäßige Einfärbung des Druckbildes 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 zu bewirken.
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Eine Möglichkeit zur Einstellung der bereitgestellten Menge von Toner besteht darin, an einer geeigneten Stelle des Druckprozesses eine Einfärbung und/oder einen Farbort optisch mit ein oder mehreren optischen Sensoren zu messen. Die Messung der Einfärbung und/oder des Farbortes kann bereits vor dem Tonertransfer zum Aufzeichnungsträger 20 (z.B. auf der Entwicklerwalze 111) und/oder nach dem Tonertransfer und ggf. nach der Fixierung des Druckbildes 20' (auf dem Aufzeichnungsträger 20) erfolgen. Auf Basis von ein oder mehreren optischen Messsignalen bzgl. der Einfärbung und/oder des Farbortes kann dann die bereitgestellte Menge an Toner angepasst (insbesondere geregelt) werden.
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Die Regelung der auf der Entwicklerwalze 111 bereitgestellten Tonermenge ist vorteilhaft in Bezug auf eine schnelle Reaktion auf Störungen, da die Regelung bereits vor der Erstellung eines Tonerbildes eingreift. Andererseits können sich durch die Ermittlung der Einfärbung mittels eines optischen Sensors Probleme ergeben. Die Ermittlung der Einfärbung mittels eines optischen Sensors setzt typischerweise voraus, dass die Oberfläche der Walze (z.B. der Entwicklerwalze 111) auf der die Einfärbung mittels eines optischen Messverfahrens gemessen wird, einen hohen farblichen Kontrast zu der Farbe des Toners aufweist. Insbesondere kann es erforderlich sein, eine Walze mit einer weißen Oberfläche zu verwenden. Durch diese Bedingung ergeben sich Einschränkungen in Bezug auf die Auswahl von Materialien, die für die Walze verwendet werden können. Diese Einschränkungen können z.B. für die Effektivität des Tonertransfers von der Entwicklerwalze 111 auf eine Fotoleiterwalze 101 nachteilig sein.
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Ein weiteres Problem kann sich (z.B. nach langem Gebrauch) durch eine Verfilmung der Walze durch den verwendeten Toner ergeben. Durch eine derartige Verfilmung kann ein Referenzabgleich für die Ermittlung der Einfärbung erschwert werden. Desweiteren wird durch eine Verfilmung der Kontrastunterschied zwischen einer Toner-freien Oberfläche der Walze und einer Oberfläche der Walze mit Entwickler-Schicht reduziert, was zu einer Reduzierung der Genauigkeit von Einfärbungsmessungen führen kann.
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Weitere Probleme der optischen Messung können sich daraus ergeben, dass die einzustellende Schichtdicke einer Entwickler-Schicht im Sättigungsbereich eines optischen Sensors liegt, so dass auf Basis eines bereitgestellten Messsignals keine präzise Regelung der Schichtdicke (und damit der bereitgestellten Menge an Toner) möglich ist. Außerdem kann eine Verschmutzung des optischen Sensors, z.B. durch Aerosol, zu einer Verfälschung der Messwerte führen. Desweiteren erfordert die Verwendung von optischen Sensoren typischerweise eine aufwändige und kostenintensive Elektronik.
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3 zeigt ein beispielhaftes System 300, welches es ermöglicht, die Menge an Toner auf einer Entwicklerwalze 111 (insbesondere die Schichtdicke einer Entwickler-Schicht 303 auf der Entwicklerwalze 111 und/oder die Tonermenge in einer Entwickler-Schicht 303 auf der Entwicklerwalze 111) elektrisch zu messen. Durch das in 3 dargestellte System 300 können die o.g. Probleme einer optischen Messung der Einfärbung vermieden werden.
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Das System 300 umfasst eine Dosiereinheit 315 (welche z.B. das Elektrodensegment 114 und ggf. die Dosierwalze 115 des Druckwerks 11 aus 2 umfasst), die eingerichtet ist, eine Eigenschaft (z.B. eine Menge an Toner und/oder eine Schichtdicke) der Entwickler-Schicht 303 auf der Entwicklerwalze 111 zu verändern. Insbesondere kann die Dosiereinheit 315 eingerichtet sein, die auf die Entwicklerwalze 111 aufgebrachte Menge an Entwickler und/oder die auf die Entwicklerwalze 111 aufgebrachte Menge an Toner zu verändern. Dies kann z.B. durch Änderung einer Toner-Auftrags-Spannung zwischen der Dosiereinheit 315 (insbesondere dem Elektrodensegment 114) und der Entwicklerwalze 111 bewirkt werden. Durch eine Erhöhung der Toner-Auftrags-Spannung kann die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 erhöht werden, und umgekehrt. Die Toner-Auftrags-Spannung ist somit ein Beispiel für eine Toner-Steuergröße, d.h. für eine Steuergröße, mit der die Eigenschaften (insbesondere die Tonermenge) einer Entwickler-Schicht 303 angepasst werden können.
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Eine weitere denkbare Toner-Steuergröße ist die Dicke bzw. Größe eines Nips zwischen der Dosierwalze 115 und der Entwicklerwalze 111, durch die die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden kann. Die Dicke bzw. Größe des Nips zwischen der Dosierwalze 115 und der Entwicklerwalze 111 ist typischerweise von der Drehgeschwindigkeit der Dosierwalze 115 und/oder von der Andruckkraft zwischen Dosierwalze 115 und Entwicklerwalze 111 abhängig. Die Größe des Nips bzw. die Drehgeschwindigkeit und/oder die Andruckkraft sind somit Beispiele für Toner-Steuergrößen, mit denen die Eigenschaften (insbesondere die Schichtdicke) einer Entwickler-Schicht 303 angepasst werden können.
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Die auf die Entwicklerwalze 111 aufgebrachte Entwickler-Schicht 303 wird durch die Entwicklerwalze 111 an die Fotoleiterwalze 101 gebracht, um ein latentes Ladungsbild auf der Fotoleiterwalze 101 mit Toner zu entwickeln, und um so ein Tonerbild auf der Fotoleiterwalze 101 zu generieren.
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Auf dem Transportweg zwischen Dosiereinheit 315 und Fotoleiterwalze 101 wird die Entwickler-Schicht 303 an einer Messelektrode 310 (z.B. an einer Messwalze) vorbeigeführt. Die Messelektrode 310 kann dazu verwendet werden, ein elektrisches Feld über der Entwickler-Schicht 303 anzulegen. Insbesondere kann zwischen der Messelektrode 310 und der Entwicklerwalze 111 (z.B. der Rotationsachse der Entwicklerwalze 111) eine elektrische Spannung 301 (d.h. eine Potentialdifferenz) angelegt werden, um ein elektrisches Feld quer durch die Entwickler-Schicht 303 zu generieren. Die Spannung 301 kann durch eine Spannungsquelle 311 des Systems 300 bewirkt werden. Dabei kann die Messelektrode 310 ggf. eine eigene Spannungsquelle umfassen, insbesondere wenn die Messelektrode 310 zusätzlich für eine Konditionierung (z.B. für eine Glättung) der Entwickler-Schicht 303 verwendet wird. Beispielsweise kann die Dosierwalze 115 in einem Beispiel als Messelektrode 310 verwendet werden.
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Durch die angelegte Spannung 301 wird ein Strom 302 durch die Entwickler-Schicht 303 bewirkt. Die Stärke des Stroms 302 kann durch ein Strom-Messgerät 312 gemessen werden. Die Stärke des Stroms 302 durch die Entwickler-Schicht 303 kann als Indiz für den elektrischen Querwiderstand der Entwickler-Schicht 303, für die Dicke der Entwickler-Schicht 303 und/oder für die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 betrachtet werden. Insbesondere kann ein relativ großer Strom 302 ein Hinweis auf einen relativ kleinen elektrischen Querwiderstand, auf eine relative dünne Entwickler-Schicht 303 und/oder auf eine relativ geringe Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 sein (und umgekehrt).
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Das System 300 umfasst weiter eine Steuereinheit 313, die eingerichtet ist, die Dosiereinheit 315 in Abhängigkeit von der gemessenen Stärke des Stroms 302 zu steuern. Desweiteren kann die Dosiereinheit 315 in Abhängigkeit von einer Sollvorgabe 316 (z.B. in Abhängigkeit von dem weiter unten beschriebenen Soll-Wert 434) gesteuert werden. Insbesondere kann die Dosiereinheit 315 durch die Steuereinheit 313 veranlasst werden, die Dicke der Entwickler-Schicht 303 und/oder die Tonermenge innerhalb der Entwickler-Schicht 303 in Abhängigkeit von der gemessenen Stärke des Stroms 302 und ggf. in Abhängigkeit von einer Sollvorgabe 316 anzupassen. Dazu kann z.B. von der Dosiereinheit 315 die Toner-Auftrags-Spannung zwischen Elektrodensegment 114 und Entwicklerwalze 111 und/oder die Andruckkraft zwischen Dosierwalze 115 und Entwicklerwalze 111 angepasst werden.
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Das System 300 ist somit eingerichtet, durch Verwendung einer leitfähigen bzw. teilleitfähigen Messwalze 310, die sich vor dem Einfärbe-Nip, d.h. vor dem Nip zwischen Entwicklerwalze 111 und Fotoleiterwalze 101, befindet, ein elektrisches Feld über der Entwickler-Schicht 303 anzulegen, so dass ein Strom 302 zwischen der Messwalze 310 und der Entwicklerwalze 111 fließt. Dieser Strom 302 ist abhängig von der Tonermenge bzw. von der Entwickler-Schicht 303, die sich zu einem bestimmten Messzeitpunkt zwischen der Messwalze 310 und der Entwicklerwalze 111 befindet.
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Somit ergibt sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Stärke des Stroms 302 und der von der Entwicklerwalze 111 angebotenen Tonermenge. Durch das Bereitstellen von einer Kennlinie „Tonermenge vs. Stromfluss“ bzw. „Toner-Steuergröße vs. Stromstärke“ kann somit eine Regelung der von der Dosiereinheit 315 auf die Entwicklerwalze 111 aufgebrachten Tonermenge implementiert werden. Die gemessene Stromstärke des Stroms 302 (z.B. bei konstanter Spannung 301) kann dabei eine Regelgröße darstellen.
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Die Entwicklerwalze 111 weist typischerweise eine Elastomer-Beschichtung auf. Die elektrischen Eigenschaften, insbesondere der elektrische Widerstand, der Elastomer-Beschichtung können sich mit der Temperatur verändern. Das System 300 kann einen Temperatursensor (nicht gezeigt) umfassen, der eingerichtet ist, die Temperatur der Entwicklerwalze 111 (bzw. die Temperatur einer Umgebung der Entwicklerwalze 111) zu erfassen. Eine Kennlinie, welche den Zusammenhang zwischen Strom 302 und Tonermenge bzw. zwischen Strom 302 und Toner-Steuergröße beschreibt, kann von der Temperatur abhängen. Beispielsweise kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Kennlinien für unterschiedliche Temperaturen bereitgestellt werden. Die Steuereinheit 313 kann dann in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur eine zu verwendende Kennlinie selektieren.
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Die Messelektrode 310 kann bevorzugt durch eine bereits in einem Druckwerk 11 vorhandene Komponente (z.B. Walze) implementiert werden. Beispielsweise kann die Glättwalze bzw. die Dosierwalze 115 der Entwicklerstation 110 als Messwalze 310 verwendet werden. Als Toner-Steuergröße kann dann z.B. die Toner-Auftrags-Spannung zwischen Elektrodensegment 114 und Entwicklerwalze 111 verwendet werden.
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Die bereits vorhandene Komponente kann ggf. stromgeregelt sein (auf einen bestimmten Soll-Strom). In diesem Fall kann eine Veränderung der Höhe der Spannung 301, die sich aus der Stromregelung ergibt, als Indiz für den elektrischen Querwiderstand der Entwickler-Schicht 303 und als Indiz für die Tonermenge auf der Entwicklerwalze 111 verwendet werden. Es kann für diesen Zweck der Wert der Spannung 301 ermittelt werden, der erforderlich ist, um einen bestimmten (konstanten) Soll-Strom zu bewirken. Der Wert der Spannung 301 kann dann über eine Kennlinie die Schichtdicke einer Entwickler-Schicht 303 bzw. die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 anzeigen.
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4a zeigt einen beispielhaften Verlauf 404 eines optischen Messsignals 403 eines optischen Sensors, durch den ein Grad der Einfärbung der Entwicklerwalze 111 erfasst werden kann. Das optische Messsignal 403 wird als Funktion der Toner-Auftrags-Spannung 401 dargestellt, welche von der Dosiereinheit 315 (insbesondere von dem Elektrodensegment 114) verwendet wird, um Toner auf die Entwicklerwalze 111 aufzubringen. Typischerweise steigt die Tonermenge auf der Entwicklerwalze 111 mit steigender Toner-Auftrags-Spannung 401 an (und umgekehrt). Die Toner-Auftrags-Spannung 401 kann somit von der Steuereinheit 313 bzw. von der Dosiereinheit 315 als Toner-Steuergröße verwendet werden, um die auf die Entwicklerwalze 111 aufgebrachte Tonermenge zu verändern. Aus 4a ist ersichtlich, dass der Verlauf 404 mit steigender Schichtdicke bzw. Tonermenge (d.h. mit steigender Toner-Auftrags-Spannung 401) in Sättigung geht. Aus 4a ist somit ersichtlich, dass insbesondere bei relativ großen Schichtdicken bzw. Tonermengen anhand von einem optischen Sensor keine präzise Einstellung der Schichtdicke bzw. Tonermenge der Entwickler-Schicht 303 möglich ist.
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4c zeigt einen entsprechenden Verlauf 405 eines optischen Messsignals 403 bzgl. der Einfärbung eines Aufzeichnungsträgers 20, als Funktion der Toner-Auftrags-Spannung 401.
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4b zeigt einen beispielhaften Verlauf 411 der Stärke 402 des Stroms 302 durch eine Entwickler-Schicht 303, als Funktion der Toner-Auftrags-Spannung 401. Dabei wurde die Toner-Auftrags-Spannung 401 stufenweise erhöht. Desweiteren zeigt 4b einen geglätteten Verlauf 412 (z.B. einen Mittelwert) der Stromstärke 402. 4b zeigt einen annähernd linearen Zusammenhang zwischen der Stromstärke 402 und der Toner-Auftrags-Spannung 401. Somit stellt die Stromstärke 402 (in Zusammenhang mit der angelegten Spannung 301) einen präzisen Indikator für die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 bzw. für die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 dar. 4b zeigt den Verlauf 411 der Stärke 402 des Stroms 302 bei einer konstanten Spannung 301. In analoger Weise kann eine Kennlinie für den Verlauf des Wertes der Spannung 301 bei einem Strom 302 ermittelt und bereitgestellt werden, der auf einen konstanten Soll-Strom geregelt ist. Es kann dann der Wert der Spannung 301 als Indiz für die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 bzw. für die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 verwendet werden. Allgemein kann auf Basis von dem Strom 302 und auf Basis von der Spannung 301 ein Indiz für den elektrischen Querwiderstand der Entwickler-Schicht 303 ermittelt werden, wobei der elektrische Querwiderstand der Entwickler-Schicht 303 die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 und/oder die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 anzeigt.
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4d zeigt einen beispielhaften Regelkreis 420 zur Regelung der Toner-Auftrags-Spannung 401, in Abhängigkeit von der Stromstärke 402 des Stroms 302 durch die Entwickler-Schicht 303. In analoger Weise kann eine auf der Spannung 301 basierende Regelung bereitgestellt werden. Als Führungsgröße wird ein Soll-Wert 434 für die Toner-Auftrags-Spannung 401 vorgegeben, durch den eine gewünschte Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 bzw. eine gewünschte Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 bewirkt wird. In dem in 4d dargestellten Beispiel ist die Ist-Stromstärke 432 des Stroms 302 die Regelgröße. Die Ist-Stromstärke 432 kann mittels der Kennlinie 411 und/oder mittels der Mittelwert-Kennlinie 412, welche von der Temperatur 436 der Entwicklerwalze 111 abhängen kann, in einen Ist-Wert 433 der Toner-Auftrags-Spannung 401 umgerechnet werden.
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Der Ist-Wert 433 der Toner-Auftrags-Spannung 401 kann von dem Soll-Wert 434 der Toner-Auftrags-Spannung 401 abgezogen werden, um einen Regelfehler 435 zu ermitteln. Anhand von einem Regler 402 (z.B. einem Regler mit P(proportional), I(integral) und/oder D(differential) Anteil) kann dann ein angepasster Wert 431 der Toner-Auftrags-Spannung 401 als Steuergröße ermittelt werden. Der angepasste Wert 431 der Toner-Auftrags-Spannung 401 kann an der Dosiereinheit 315 eingestellt werden, um die Eigenschaften (insbesondere die Tonermenge) der Entwickler-Schicht 303 anzupassen. Durch die tatsächliche Regelstrecke 422 (d.h. durch die tatsächliche Strecke zwischen Dosiereinheit 315, Messwalze 310 und Entwicklerwalze 111) wird die aktuelle Stromstärke 432 des Stroms 432 bewirkt, die dann wieder zur weiteren Anpassung der Toner-Auftrags-Spannung 401 verwendet werden kann.
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Es wird somit in diesem Dokument eine Entwicklerstation 110 für ein Druckwerk 11 eines Toner-basierten Digitaldruckers 10 (z.B. eines elektrographischen, insbesondere eines elektrofotographischen, oder magnetographischen Digitaldruckers) beschrieben. Die Entwicklerstation 110 umfasst ein Entwicklerelement 111, das eingerichtet ist, einen Bildträger 101 (z.B. einen Fotoleiter, im Falle eines elektrographischen Digitaldruckers) des Druckwerks 11 mit Tonerpartikeln aus der Entwickler-Schicht 303 einzufärben. Insbesondere kann das Entwicklerelement 111 eingerichtet sein, für die Einfärbung des Bildträgers 101 und für die Erstellung eines Tonerbildes eine Entwickler-Schicht 303 an den Bildträger 101 heranzutragen. Beispielsweise können das Entwicklerelement 111 eine Entwicklerwalze und der Bildträger 101 eine Bildträgerwalze umfassen. Durch Rotation der Entwicklerwalze kann die Entwickler-Schicht 303 an die Bildträgerwalze herangetragen und zumindest teilweise auf die Bildträgerwalze übertragen werden.
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Die Entwickler-Schicht 303 umfasst Tonerpartikel. Desweiteren kann die Entwickler-Schicht 303 eine Trägerflüssigkeit für die Tonerpartikel umfassen. Die an den Bildträger 101 herangetragene Entwickler-Schicht 303 kann bestimmte Eigenschaften umfassen, welche die Einfärbung des Bildträgers 101 beeinflussen. Insbesondere kann die Entwickler-Schicht 303 eine bestimmte Tonermenge (pro Flächeneinheit der Entwickler-Schicht 303) umfassen, wobei durch Erhöhung der Tonermenge typischerweise ein Grad der Einfärbung des Bildträgers 101 steigt (und umgekehrt).
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Die Entwicklerstation 110 umfasst weiter eine Dosiereinheit 315, die eingerichtet ist, eine Entwickler-Schicht 303 auf das Entwicklerelement 111 aufzubringen und/oder die Entwickler-Schicht 303 für die Einfärbung des Bildträgers 101 anzupassen. Insbesondere ist die Dosiereinheit 315 eingerichtet, z.B. mittels einer Toner-Steuergröße 401 wie der Toner-Auftrags-Spannung 401, die Entwickler-Schicht 303 anzupassen. Dabei können ein oder mehrere Eigenschaften der Entwickler-Schicht 303 (z.B. eine Dicke und/oder eine Dichte und/oder eine Tonermenge) der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden. Die Dosiereinheit 315 kann zum Aufbringen der Entwickler-Schicht 303 ein Elektrodensegment 114 und/oder eine Dosierwalze 115 umfassen. Insbesondere kann durch das Elektrodensegment 114 Entwickler auf das Entwicklerelement 111 aufgebracht werden. Durch die Dosierwalze 115 kann anschließend die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden. Durch die Toner-Auftrags-Spannung 401 zwischen dem Elektrodensegment 114 und dem Entwicklerelement 111 kann die Tonermenge innerhalb der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden.
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Insbesondere kann durch Erhöhung der Toner-Auftrags-Spannung 401 die Tonermenge innerhalb der Entwickler-Schicht 303 erhöht werden (und umgekehrt). Durch die Andruckkraft zwischen Dosierwalze 115 und Entwicklerelement 111 kann die Schichtdicke der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden. Insbesondere kann durch Erhöhung der Andruckkraft die Schichtdicke reduziert werden (und umgekehrt).
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In einem bevorzugten Beispiel umfasst die Dosiereinheit 315 das Elektrodensegment 114, das eingerichtet ist, die Entwickler-Schicht 303 auf das Entwicklerelement 111 aufzubringen. Als Toner-Steuergröße dient in diesem Fall die Toner-Auftrags-Spannung 401 zwischen dem Elektrodensegment 114 und dem Entwicklerelement 111, durch die die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden kann.
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Die Entwicklerstation 110 umfasst außerdem eine Messelektrode 310, die derart angeordnet ist, dass sich eine Entwickler-Schicht 303, die bereits von der Dosiereinheit 315 auf das Entwicklerelement 111 aufgebracht wurde und/oder die bereits durch die Dosiereinheit 315 angepasst wurde, zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 befindet. Mit anderen Worten, die Messelektrode 310 kann derart angeordnet sein, dass eine Entwickler-Schicht 303, die bereits von der Dosiereinheit 315 auf das Entwicklerelement 111 aufgebracht wurde und/oder die bereits durch die Dosiereinheit 315 angepasst wurde, durch einen Spalt (z.B. einen Walzen-Nip) zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 geführt werden kann. Mit noch anderen Worten, die Messelektrode 310 kann bei Verwendung einer Entwicklerwalze 111 in Rotationrichtung der Entwicklerwalze 111 nach der Dosiereinheit 315 (und vor einem Punkt, an dem die Entwickler-Schicht 303 zum Entwickeln eines Tonerbildes verwendet wird) angeordnet sein. Die Messelektrode 310 kann z.B. eine elektrisch leitfähige Messwalze umfassen.
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Desweiteren umfasst die Entwicklerstation 110 eine Spannungsquelle 311, die eingerichtet ist, eine Spannung 301 (d.h. eine Potentialdifferenz) zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 anzulegen. Außerdem umfasst die Entwicklerstation 110 ein Strom-Messgerät 312, das eingerichtet ist, einen Strom 302 zu ermitteln (z.B. zu erfassen), der aufgrund der angelegten Spannung 301 zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 fließt.
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Die Entwicklerstation 110 umfasst weiter eine Steuereinheit 313, die eingerichtet ist, die Dosiereinheit 315 zu veranlassen, eine, auf das Entwicklerelement 111 aufzubringende und/oder eine für die Einfärbung des Bildträgers 101 anzupassende, Entwickler-Schicht 303 in Abhängigkeit von der Spannung 301 und/oder in Abhängigkeit von dem Strom 302 anzupassen. Insbesondere kann die Entwickler-Schicht 303 in Abhängigkeit von der Spannung 301 und in Abhängigkeit von dem Strom 302 (z.B. in Abhängigkeit von einem relativen Verhältnis zwischen Spannung 301 und Strom 302) angepasst werden. So kann durch die Entwicklerstation 110 in präziser Weise die Entwickler-Schicht 303 angepasst werden, um eine homogene Einfärbung des Bildträgers 101 zu bewirken.
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Die Messelektrode 310 kann ein Element zur Glättung der Entwickler-Schicht 303 auf dem Entwicklerelement 111 umfassen. Insbesondere kann eine Messwalze eine Glättwalze umfassen, die bereits für die Glättung der Entwickler-Schicht 303 auf dem Entwicklerelement 111 verwendet wird. So kann die Messelektrode 310 in Kosten- und Raum-effektiver Weise bereitgestellt werden. Beispielsweise kann die Glättwalze die Dosierwalze 115 umfassen bzw. der Dosierwalze 115 entsprechen. Es kann dann der Strom 302 zwischen Dosierwalze 115 und Entwicklerelement 111 gemessen werden. Desweiteren kann die Toner-Auftrags-Spannung 401 zwischen dem Elektrodensegment 114 und dem Entwicklerelement 111 in Abhängigkeit von dem Strom 302 angepasst werden, um die Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303 anzupassen (z.B. zu regeln).
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 500 zur Anpassung einer Entwickler-Schicht 303 auf einem Entwicklerelement 111. Das Entwicklerelement 111 ist eingerichtet, einen Bildträger 101 eines Toner-basierten Digitaldruckers 10 mit Tonerpartikeln aus der Entwickler-Schicht 303 einzufärben.
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Das Verfahren 500 umfasst das Anlegen 501 einer Spannung 301 zwischen einer Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111. Dabei ist die Messelektrode 310 derart angeordnet, dass sich eine Entwickler-Schicht 303, die bereits auf das Entwicklerelement 111 aufgebracht wurde und/oder die bereits für die Einfärbung des Bildträgers 101 angepasst wurde, zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 befindet (z.B. in einem Walzen-Nip zwischen einer Messwalze und einer Entwicklerwalze). Mit anderen Worten, die Messelektrode 310 kann im Prozessverlauf nach einer Dosiereinheit 315 angeordnet sein, durch die die Entwickler-Schicht 303 für die Einfärbung des Bildträgers 101 angepasst wird.
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Das Verfahren 500 umfasst weiter das Ermitteln (z.B. Erfassen) 502 eines Stromes 302, der aufgrund der Spannung 301 zwischen der Messelektrode 310 und dem Entwicklerelement 111 fließt. Insbesondere kann die Stromstärke 402 des Stromes 302 ermittelt werden.
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Desweiteren umfasst das Verfahren 500 das Anpassen 503 einer, auf das Entwicklerelement 111 aufzubringenden und/oder einer für die Einfärbung des Bildträgers 101 anzupassenden, Entwickler-Schicht 303 in Abhängigkeit von der Spannung 301 und/oder in Abhängigkeit von dem Strom 302. Insbesondere kann die Entwickler-Schicht 303 in Abhängigkeit von dem Wert der angelegten Spannung 301 und/oder von der ermittelten Stromstärke 402 des Stroms 302 angepasst werden. Dabei können insbesondere die Menge an Toner in der Entwickler-Schicht 303 und/oder die Dicke der Entwickler-Schicht 303 angepasst werden.
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Das Verfahren 500 ermöglicht durch die Berücksichtigung des Stromes 302 und/oder der Spannung 301 eine präzise Einstellung der auf das Entwicklerelement 111 aufgebrachten Menge an Toner bzw. der Dicke der auf das Entwicklerelement 111 aufgebrachten Entwickler-Schicht 303. Insbesondere kann auch bei relativ hohen Tonermengen bzw. bei einer relative dicken Entwickler-Schicht 303 eine präzise Einstellung der Eigenschaften der Entwickler-Schicht 303 erfolgen. Die präzise Einstellung der Tonermenge bzw. der Entwickler-Schicht Dicke ermöglicht wiederum eine über die Zeit gleichbleibende Einfärbung von Druckbildern 20'.
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Die Entwickler-Schicht 303 kann durch eine Toner-Steuergröße 401 (z.B. durch eine Toner-Auftrags-Spannung zwischen Elektrodensegment 114 und Entwicklerelement 111) angepasst werden. Das Verfahren 500 kann weiter umfassen, das Ermitteln einer Kennlinie 411, 412, welche einen Zusammenhang zwischen der Spannung 301 und/oder dem Strom 302 einerseits und der Toner-Steuergröße 401 andererseits anzeigt. Die Kennlinie 411, 412 kann auf einer Vielzahl von Testmessungen mit unterschiedlichen Werten der Toner-Steuergröße 401 und/oder mit unterschiedlichen Werten des Stroms 302 und/oder der Spannung 301 basieren. Dabei können für unterschiedliche Entwicklersorten (insbesondere für unterschiedliche Farbtoner z.B. der Farben C, M Y, K, O, V, und/oder G) unterschiedliche Kennlinien 411, 412 ermittelt werden. Das Anpassen 503 der, auf das Entwicklerelement 111 aufzubringenden, Entwickler-Schicht 303 kann umfassen, das Anpassen der Toner-Steuergröße 401 in Abhängigkeit von der Kennlinie 411, 412, wobei die Kennlinie 411, 412 typischerweise von der Entwicklersorte der Entwickler-Schicht 303 abhängt. So kann die Genauigkeit der Einstellung der Tonermenge bzw. der Dicke der Entwickler-Schicht 303 weiter erhöht werden.
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Mit anderen Worten, die Anpassung (insbesondere die Regelung) einer Eigenschaft der Entwickler-Schicht 303 (z.B. der Tonermenge in der Entwickler-Schicht 303) kann unter Verwendung von einer Kennlinie 411, 412 erfolgen. Die Entwickler-Schicht 303 kann somit in Abhängigkeit von der Spannung 301 und/oder in Abhängigkeit von dem Strom 302 sowie in Abhängigkeit von der Kennlinie 411, 412 angepasst (insbesondere geregelt) werden. Insbesondere kann der Strom 302 (d.h. die gemessene Stromstärke 402) mit der Kennlinie 411, 412 verglichen werden, um die Entwickler-Schicht 303 anzupassen. Beispielsweise kann auf Basis von der gemessenen Stromstärke 402 und der Kennlinie 411, 412 ermittelt werden, ob die für die Einfärbung des Bildträgers 101 verwendete Entwickler-Schicht 303 die gewünschte Tonermenge umfasst. Wenn dies nicht der Fall ist, so kann die Toner-Steuergröße 401, d.h. insbesondere die Toner-Auftrags-Spannung, angepasst werden, um die Tonermenge der Entwickler-Schicht 303 anzupassen. So kann eine gleichbleibende Einfärbung des Bildträgers 101 bewirkt werden.
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Dabei zeigt die Kennlinie 411, 412 an, welche konkrete Ausprägung der Eigenschaft der Entwickler-Schicht 303 (z.B. welche konkrete Tonermenge) einer bestimmten gemessenen Stärke 402 des Stromes 302 und/oder einem bestimmten Wert der Spannung 301 entspricht. Alternativ oder ergänzend kann die Kennlinie 411, 412 anzeigen, welcher Wert der Toner-Steuergröße 401 (z.B. der Toner-Auftrags-Spannung) einer bestimmten gemessenen Stärke 402 des Stromes 302 und/oder einem bestimmten Wert der Spannung 301 entspricht. Die Kennlinie 411, 412 kann z.B. dadurch ermittelt werden, dass im Rahmen von Testmessungen die Stromstärken 402 und/oder Spannungswerte gemessen werden, die sich für bestimmte Werte der Toner-Steuergröße 401 (und damit für bestimmte Eigenschaften der Entwickler-Schicht 303) ergeben.
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Im Rahmen einer Referenzmessung kann ermittelt werden, welche Stromstärke 402 und/oder welcher Spannungswert sich ergeben, wenn sich keine Entwickler-Schicht 303 auf dem Entwicklerelement 111 befindet. So können eine Referenz-Stromstärke (für einen bestimmten Spannungs-Sollwert) bzw. ein Referenz-Spannungswert (für einen bestimmten Strom-Sollwert) ermittelt werden. Die Anpassung der Entwickler-Schicht 303 kann auch in Abhängigkeit von der Referenz-Stromstärke und/oder von dem Referenz-Spannungswert erfolgen. Insbesondere kann eine Kennlinie 411, 412 unter Berücksichtigung der Referenz-Stromstärke und/oder des Referenz-Spannungswertes angepasst werden. Z.B. kann die Kennlinie 411, 412 in Abhängigkeit von der Referenz-Stromstärke und/oder des Referenz-Spannungswertes verschoben bzw. „geoffsetet“ werden. So kann ein Messoffset der Kennlinie 411, 412 kompensiert werden, und es kann die Genauigkeit der Einstellung der Tonermenge bzw. der Dicke der Entwickler-Schicht 303 weiter erhöht werden.
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Das Verfahren 500 kann weiter umfassen, das Ermitteln einer Temperatur 436 des Entwicklerelements 111. Die Toner-Steuergröße 401 kann dann (auch) in Abhängigkeit von der Temperatur 436 des Entwicklerelements 111 angepasst werden. Beispielsweise kann in Abhängigkeit von der Temperatur 436 die Kennlinie 411, 412 angepasst werden oder eine andere Kennlinie 411, 412 aus einer Vielzahl von temperaturabhängigen Kennlinien 411, 412 selektiert werden. Durch die Berücksichtigung der Temperatur 436 kann die Genauigkeit der Einstellung der Tonermenge bzw. der Dicke der Entwickler-Schicht 303 weiter erhöht werden.
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Die Toner-Steuergröße 401 kann in Abhängigkeit von der Kennlinie 411, 412 und in Abhängigkeit von der Spannung 301 und/oder von dem Strom 302 auf einen Soll-Wert 434 der Toner-Steuergröße 401 geregelt werden. Zu diesem Zweck kann ein Regelkreis 420 mit einem Regler 421 bereitgestellt werden. Durch die Regelung der Toner-Steuergröße 401 kann die Genauigkeit der Einstellung der Tonermenge bzw. der Dicke der Entwickler-Schicht 303 weiter erhöht werden.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Ermitteln, auf Basis von der Spannung 301 und auf Basis von dem Strom 302 eines Indexes für einen elektrischen Querwiderstand von der Entwickler-Schicht 111, die bereits auf das Entwicklerelement 111 aufgebracht wurde und/oder die bereits für die Einfärbung des Bildträgers 101 angepasst wurde. Insbesondere kann auf Basis von einem Verhältnis der ermittelten Stromstärke 402 des Stromes 302 und dem Wert der eingestellten Spannung 301 ein Index für den elektrischen Querwiderstand der Entwickler-Schicht 111 ermittelt werden. Die, auf das Entwicklerelement 111 aufzubringende und/oder die anzupassende, Entwickler-Schicht 303 kann dann in Abhängigkeit von dem Indiz für den elektrischen Querwiderstand angepasst werden.
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Das in diesem Dokument beschriebene Verfahren 500 und die beschriebene Entwicklerstation 110 ermöglichen eine präzise Einstellung der bereitgestellten Tonermenge ohne Verwendung von einem optischen Sensor. Somit entfallen die weiter oben in diesem Dokument beschriebenen Nachteile, welche sich aus der Verwendung eines optischen Sensors ergeben. Außerdem wird eine präzise Einstellung in einem weiten Bereich von Schicht-Dicken bzw. Tonermengen ermöglicht. Desweiteren können das Verfahren 500 und die Entwicklerstation 110 in Kosten-effektiver Weise implementiert werden, insbesondere wenn als Messelektrode 310 eine bereits anderweitig verwendete Komponente (z.B. eine Glättwalze) eines Druckwerkes 11 verwendet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Digitaldrucker
- 11, 11a-11d
- Druckwerk (Vorderseite)
- 12, 12a-12d
- Druckwerk (Rückseite)
- 20
- Aufzeichnungsträger
- 20'
- Druckbild (Toner)
- 20"
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- 21
- Rolle (Eingabe)
- 22
- Abwickler
- 23
- Konditionierwerk
- 24
- Wendeeinheit
- 25
- Registereinheit
- 26
- Zugwerk
- 27
- Aufwickler
- 28
- Rolle (Ausgabe)
- 30
- Fixiereinheit
- 40
- Klimatisierungsmodul
- 50
- Energieversorgung
- 60
- Controller
- 70
- Flüssigkeitsmanagement
- 71
- Flüssigkeitssteuereinheit
- 72
- Vorratsbehälter
- 100
- Elektrofotografiestation
- 101
- Bildträger (Fotoleiter, Fotoleiterwalze)
- 102
- Löschlicht
- 103
- Reinigungseinrichtung (Fotoleiter)
- 104
- Rakel (Fotoleiter)
- 105
- Sammelbehälter (Fotoleiter)
- 106
- Aufladevorrichtung (Korotron)
- 106'
- Draht
- 106"
- Schirm
- 107
- Zuluftkanal (Belüftung)
- 108
- Abluftkanal (Entlüftung)
- 109
- Zeichengenerator
- 110
- Entwicklerstation
- 111
- Entwicklerelement (Entwicklerwalze)
- 112
- Vorratskammer
- 112'
- Flüssigkeitszufuhr
- 113
- Vorkammer
- 114
- Elektrodensegment
- 115
- Dosierwalze (Entwicklerwalze)
- 116
- Rakel (Dosierwalze)
- 117
- Reinigungswalze (Entwicklerwalze)
- 118
- Rakel (Reinigungswalze der Entwicklerwalze)
- 119
- Sammelbehälter (Flüssigentwickler)
- 119'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 120
- Transferstation
- 121
- Transferwalze
- 122
- Reinigungseinheit (Nasskammer)
- 123
- Reinigungsbürste (Nasskammer)
- 123'
- Reinigungsflüssigkeitszufuhr
- 124
- Reinigungswalze (Nasskammer)
- 124'
- Reinigungsflüssigkeitsabfuhr
- 125
- Rakel
- 126
- Gegendruckwalze
- 127
- Reinigungseinheit (Gegendruckwalze)
- 128
- Sammelbehälter (Gegendruckwalze)
- 128'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 129
- Ladeeinheit (Korotron an Transferwalze)
- 300
- System zur Anpassung der Tonermenge
- 301
- Spannung
- 302
- Strom
- 303
- Entwickler-Schicht
- 310
- Messelektrode (Messwalze)
- 311
- Spannungsquelle
- 312
- Strom-Messgerät
- 313
- Steuereinheit
- 315
- Dosiereinheit
- 316
- Sollvorgabe
- 401
- Toner-Auftrags-Spannung
- 402
- Stromstärke
- 403
- optisches Messsignal
- 404, 405
- Verlauf des optischen Messsignals
- 411
- Verlauf der Stromstärke
- 412
- geglätteter Verlauf der Stromstärke
- 420
- Regelkreis
- 421
- Regler
- 422
- Regelstrecke
- 431
- angepasster Wert der Toner-Auftrags-Spannung
- 432
- Ist-Stromstärke
- 433
- Ist-Wert der Toner-Auftrags-Spannung
- 434
- Soll-Wert der Toner-Auftrags-Spannung
- 345
- Regelfehler
- 436
- Temperatur
- 500
- Verfahren zur Einstellung der Tonermenge
- 501, 502, 503
- Verfahrensschritte