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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Tonerbildes von einem Transferelement auf einen Aufzeichnungsträger.
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In elektrophoretischen Drucksystemen werden beim Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers Tonerpartikel mit Hilfe eines Flüssigentwicklers auf diesen Aufzeichnungsträger aufgetragen. Bei solchen Drucksystemen wird ein latentes Ladungsbild eines Ladungsbildträgers mit Hilfe eines Flüssigentwicklers mittels Elektrophorese eingefärbt. Dabei umfasst der Flüssigentwickler Tonerpartikel, eine nicht leitende Trägerflüssigkeit und Ladungssteuerstoffe, die den Tonerpartikeln eine entsprechende Ladung geben. Das Tonerbild wird auf ein Transferelement, insbesondere eine Transferwalze, und von dort durch ein elektrisches Feld auf den Aufzeichnungsträger elektrophoretisch übertragen. Abschließend wird das Druckbild auf dem Aufzeichnungsträger fixiert.
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Um eine hohe Druckqualität zu erreichen, muss der Transferschritt von dem Transferelement zum Aufzeichnungsträger stabil bei hohem Wirkungsgrad gehalten werden. Um dies zu erreichen ist es insbesondere bekannt, dass zur Erzeugung des elektrischen Feldes eine Gleichspannung und eine Wechselspannung überlagert werden.
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Bei bekannten Verfahren werden sowohl die Gleichspannung als auch die Wechselspannung vor Inbetriebnahme des Drucksystems voreingestellt und bleiben unverändert.
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Problematisch hieran ist, dass die optimale Wechselspannung in Abhängigkeit des verwendeten Aufzeichnungsträgers und der Position des Druckwerks innerhalb des Drucksystems unterschiedlich ist. In den Drucksystemen werden nacheinander mehrere Tonerbilder mit unterschiedlichen Farben auf den Aufzeichnungsträger aufgetragen, wodurch die sich aus dem Aufzeichnungsträger und den aufgetragenen Tonerschichten ergebenden Dicke beim Durchlaufen des Drucksystems zunehmend zunimmt und somit die Höhe des Nip zunimmt. Auch die Art des verwendeten Aufzeichnungsträgers, insbesondere seine Saugfähigkeit, beeinflusst die notwendige optimale Wechselspannung. Somit führt das feste Vorgeben der Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung ohne Berücksichtigung des Aufzeichnungsträgers und der Position des Druckwerks im Drucksystem dazu, dass eine optimale Druckqualität nicht ohne weiteres gewährleistet werden kann.
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Das Dokument
US 2016/0041518 A1 offenbart eine Anordnung, bei der die Übertragung eines Tonerbildes von einem Zwischenbildträger auf ein zu bedruckendes Trägermaterial durch eine Gleichspannung und eine Wechselspannung unterstützt wird. Die Wechselspannung wird insbesondere abhängig von Voreinstellungen durch einen Nutzer zu den Eigenschaften des Trägermaterials voreingestellt.
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Das Dokument
DE 10 2013 201 549 B3 offenbart eine Anordnung zum beidseitigen Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers.
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Das Dokument
US 2015/0037054 A1 offenbart eine Vorrichtung, bei der zwei Tonermarken (
6 – P1, P2) auf einem Zwischenbildträger erzeugt werden. Abhängig von der Auswertung der Tonermarken wird die Bias-Spannung zum Übertragen des Tonerbilds von einem Fotoleiter auf den Zwischenbildträger eingestellt.
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Das Dokument
US 2015/0156376 A1 offenbart eine Farbdruckvorrichtung, bei der verschiedenartige Muster übereinander gedruckt werden, um Registerfehler zu ermitteln. Hierzu wird ein Farbwertsensor
22 genutzt, um die Farbwerte der mehrfarbigen Bilder zu detektieren, um so ausgehend von Farbwerten Registerabweichungen zu ermitteln.
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Dokument
DE 10 2004 024 047 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Entfärben eines Applikatorelements eines Druckers oder Kopierers, bei dem die Schichtdicke des Applikatorelements mit Hilfe einer Gleichspannung eingestellt wird.
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Dokument
US 2014/0169817 A1 offenbart eine Bilderzeugungseinheit, bei der die Übertragung eines Tonerbildes von einem Zwischenbildträger auf ein zu bedruckendes Trägermaterial durch eine Gleichspannung und eine Wechselspannung unterstützt wird. Hierbei wird bei rauen Oberflächen eine Wechselspannung der Gleichspannung überlagert.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Übertragen eines Tonerbildes von einem Transferelement auf einen Aufzeichnungsträger anzugeben, mit dessen Hilfe ein qualitativ hochwertiger Druck erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird jeweils durch ein Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird mit Hilfe eines Sensors mindestens ein Ist-Wert mindestens eines charakteristischen Merkmales des auf den Aufzeichnungsträger übertragenen Tonerbildes ermittelt. Dieser ermittelte Ist-Wert wird mit einem voreingestellten Soll-Wert des charakteristischen Merkmales verglichen. In Abhängigkeit des Ergebnisses dieses Vergleiches zwischen dem Ist- und dem Soll-Wert wird die Amplitude und/oder die Frequenz der Wechselspannung eingestellt.
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Hierbei wird auch die optische Dichte und/oder der Farbwert von mindestens zwei Tonermarken ermittelt, wobei die beiden Tonermarken den gleichen Flächenteil, insbesondere ein gleiches Muster, aufweisen, das jedoch bei den beiden Tonermarken unterschiedlich ausgerichtet ist. Insbesondere wird ein Linienmuster verwendet, welches bei den beiden Tonermarken relativ zueinander um 90° gedreht ist. Über den Vergleich der für die beiden Tonermarken ermittelten Werte kann auf die Rastergleichmäßigkeit geschlossen werden, welche ein gutes Merkmal zur Bestimmung der Druckqualität ist. Bei einer gleichmäßigen Rasterverteilung sollte bei beiden Tonermarken kein Unterschied zwischen den ermittelten Werten bestehen. Liegt jedoch eine ungleiche Rasterung vor, so dass die Pixel in eine Richtung anders als in eine andere Richtung verteilt sind, ergeben sich für die beiden Tonermarken unterschiedliche optische Dichte bzw. Farbwerte. Insbesondere wird der Differenzwert zwischen den beiden an den unterschiedlichen Tonermarken ermittelten Differenzwerten als Ist-Wert für die Steuerung der Amplitude und/oder Spannung der Wechselspannung verwendet.
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Auf diese Weise kann auf einfache und effiziente Art eine Steuerung der optimalen Einstellung der Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung erfolgen, so dass unabhängig von der Position des Druckwerkes innerhalb des Drucksystems und den Eigenschaften des verwendeten Aufzeichnungsträgers ein qualitativer Druck erfolgt. Die Einstellung der Amplitude und/oder Frequenz erfolgt insbesondere derart, dass der Ist-Wert des charakteristischen Merkmales durch diese Einstellung den Soll-Wert erreicht. Insbesondere erfolgt die Einstellung schrittweise und wird laufend angepasst.
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Durch die Gleichspannung wird insbesondere die Richtung, in die sich die Tonerteilchen beim Transfer des Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger bewegen sollen, vorgegeben. Die Wechselspannung dagegen bewirkt, dass die Teilchen in Schwingung versetzt werden. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass sich die Teilchen leichter von dem Transferelement lösen.
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Die ideale Frequenz der Wechselspannung hängt insbesondere von dem Abstand des Transferelements und des Aufzeichnungsträgers zueinander an der Umdruckstelle, dem so genannten Nip, ab. Die Nip-Höhe hängt hierbei z. B. von dem Materialauftrag auf dem Aufzeichnungsträger ab. Die Frequenz der Wechselspannung ist hierbei ideal, wenn die Tonerteilchen von dem Transferelement zum Aufzeichnungsträger wandern bevor die Polarität der Wechselspannung wechselt. Ist die Frequenz zu hoch, wechselt die Polarität, bevor die Tonerteilchen den Aufzeichnungsträger erreicht haben. Hierdurch wird die Bewegung der Tonerteilchen gebremst oder sogar ihre Bewegungsrichtung umgekehrt, sofern die Gleichspannung nicht groß genug gewählt ist, um dem entgegenzuwirken. Somit ist die Frequenz idealerweise umso kleiner, je größer die Nip-Höhe ist.
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Durch das Einstellen der Amplitude können sich durch Schwankungen der Ladung der Tonerteilchen ergebenden Effekte bei der Bewegung der Tonerteilchen ausgeglichen werden. Insbesondere kann sich die Ladung der Tonerteilchen durch Alterung und unterschiedliche Verweildauer im Prozess ändern. Eine geringere Ladung der Tonerteilchen kann hierbei insbesondere durch eine entsprechend höhere Amplitude ausgeglichen werden. Allerdings darf die Amplitude auch nicht zu groß gewählt sein, da ansonsten die Umladeeffekte der Tonerteilchen zu einer Störung der Bewegung der Tonerteilchen vom Transferelement zum Aufzeichnungsträger führen können, wodurch die Tonerteilchen ggf. den Aufzeichnungsträger nicht erreichen. Hierdurch ergibt sich je nach vorliegenden Umständen eine ideale Amplitude, welche durch den Soll-/Ist-Wert-Vergleich ermittelt und eingestellt wird.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Ermittlung des Ist-Wertes des charakteristischen Merkmales wiederholt durchgeführt wird und jedes Mal ein Vergleich mit dem Soll-Wert erfolgt. In Abhängigkeit des jeweiligen Ergebnisses des jeweiligen Vergleiches wird dann die Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung verändert. Somit erfolgt eine ständige Regelung der Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung, so dass eine Ausregelung von Einflüssen auf die Druckqualität erfolgt und immer ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis erzeugt wird.
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Als charakteristisches Merkmal wird insbesondere die optische Dichte und/oder ein Farbwert ermittelt.
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Der Ist-Wert wird insbesondere im Bereich einer Tonermarke des Tonerbildes ermittelt. Bei Drucksystemen ist es üblich, dass außerhalb des eigentlichen Druckbildes am Rand des Aufzeichnungsträgers Tonermarken aufgedruckt werden, die zur Steuerung des Drucksystems, beispielsweise zur Farbeinstellung, verwendet werden. Die Messung des Ist-Wertes erfolgt insbesondere anhand von solchen Tonermarken, wodurch ein gleichmäßiges reproduzierbares Ergebnis erreicht wird.
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Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Messung des charakteristischen Merkmales auch innerhalb des eigentlichen Druckbildes erfolgen.
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Vorzugsweise wird als Ist-Wert des charakteristischen Merkmals die optische Dichte und/oder der Farbwert einer Volltonermarke ermittelt. Der Farbwert wird insbesondere als Farbort in Lab-Farbraum ermittelt. Der hierdurch erhaltene Wert ist ein Maßstab für den Umdruckwirkungsgrad. Als Soll-Wert ist der optimale Umdruckwirkungsgrad bzw. der bei dem optimalen Umdruckwirkungsgrad erzielte Farbwert bzw. optische Dichte hinterlegt, so dass eine Regelung so lange erfolgen kann, bis der optimale Umdruckwirkungsgrad erreicht ist.
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Somit kann auf einfache Weise eine Einstellung der Frequenz und/oder Amplitude der Wechselspannung derart erfolgen, dass möglichst wenig Fehlstellen (voids) gedruckt werden und somit ein qualitativ hochwertiger Druck erfolgt.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel kann auch zunächst die Einstellung der Amplitude und/oder Frequenz über die an den Volltonermarken ermittelte optische Dichte und/oder Farbwert erfolgen. In einem anschließenden zweiten Schritt erfolgt dann eine weitere Feineinstellung über die Ermittlung der optischen Dichte und/oder Farbwerte an den beiden gemusterten Tonermarken, wie zuvor beschrieben. In einem weiteren Schritt kann dann die Auswirkung der Einstellung über den Vergleich der beiden gemusterten Tonermarken auf das Ergebnis der Einstellung über die Volltonermarken ermittelt werden und gegebenenfalls eine Korrektur durchgeführt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann mit Hilfe eines Sensors mindestens ein weiterer Ist-Wert mindestens eines weiteren charakteristischen Merkmals des auf den Aufzeichnungsträger zu übertragenden Tonerbildes ermittelt werden, wobei der weitere ermittelte Ist-Wert mit einem voreingestellten weiteren Soll-Wert des weiteren charakteristischen Merkmales verglichen wird. Die Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung wird in Abhängigkeit eines Ergebnisses dieses Vergleiches eingestellt. Durch die Verwendung mehrerer charakteristischer Merkmale kann eine noch genauere Einstellung der Frequenz und/oder Amplitude der Wechselspannung erfolgen.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn in Abhängigkeit des Ergebnisses zwischen dem Ist-Wert und dem Soll-Wert des charakteristischen Merkmales nicht nur die Wechselspannung sondern auch die Gleichspannung optimal eingestellt wird, so dass eine noch bessere Steuerung der Übertragung des Tonerbildes von dem Transferelement auf den Aufzeichnungsträger und somit ein noch optimaleres Druckergebnis erzielt wird.
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Die Einstellung der Frequenz erfolgt insbesondere zwischen 2 kHz und 20 kHz, die Einstellung der Amplitude zwischen 0,2 kV und 4 kV.
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Bei dem Transferelement handelt es sich insbesondere um eine Transferwalze. Alternativ kann es sich auch um ein Transferband handeln.
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Der Aufzeichnungsträger ist insbesondere bahnförmig. Alternativ kann es sich auch um einen bogen- oder blattförmigen Aufzeichnungsträger handeln.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers in einem Drucker oder Kopierer, wobei dieser Drucker oder Kopierer mehrere Druckwerke umfasst, die der Aufzeichnungsträger nacheinander durchläuft, wobei jedes Druckwerk mindestens ein Transferelement zum Übertragen eines Tonerbildes auf dem Aufzeichnungsträger umfasst. Für jedes Druckwerk erfolgt eine separate Einstellung der optimalen Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung entsprechend des zuvor beschriebenen Verfahrens. Hierdurch wird erreicht, dass bei jedem Druckwerk die für dieses Druckwerk optimalen Einstellungen vorgenommen werden und insbesondere somit der Position des Druckwerks innerhalb des Druckers Rechnung getragen wird.
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Insbesondere kann auch die Rückwirkung der Einstellung von einem Druckwerk auf die von einem anderen Druckwerk aufgedruckten Tonermarken nach Durchlaufen aller Druckwerke ermittelt werden und in Abhängigkeit des Einflusses eine Einstellung der Wechselspannungen der einzelnen Druckwerke erfolgen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten schematischen Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Darstellung eines Digitaldruckers in einer beispielhaften Konfiguration des Digitaldruckers;
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2 einen Aufbau eines Druckwerks des Digitaldruckers nach 1;
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3 eine Darstellung eines Aufzeichnungsträgers beim Durchlaufen von zwei Druckwerken; und
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4 eine Darstellung eines Regelkreises zur Steuerung des Einstellens einer Wechselspannung in einem Druckwerk.
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Gemäß
1 weist ein beispielhafter Digitaldrucker
10 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers
20 ein oder mehrere Druckwerke
11a–
11d und
12a–
12d auf, die ein Tonerbild (Druckbild
20'; siehe
2) auf den Aufzeichnungsträger
20 drucken. Als Aufzeichnungsträger
20 kann – wie dargestellt – ein bahnförmiger Aufzeichnungsträger
20 von einer Rolle
21 mit Hilfe eines Abwicklers
22 abgewickelt und dem ersten Druckwerk
11a zugeführt werden. In einer Fixiereinheit
30 wird das Druckbild
20' auf den Aufzeichnungsträger
20 fixiert. Anschließend kann der Aufzeichnungsträger
20 auf eine Rolle
28 mit Hilfe eines Aufwicklers
27 aufgewickelt werden. Eine solche Konfiguration wird auch als Rolle-Rolle-Drucker bezeichnet. Details zu dem in
1 dargestellten beispielhaften Digitaldrucker
10 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und US 2014/0212632 A1 beschrieben. Diese Dokumente werden durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
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Der prinzipielle Aufbau eines Druckwerks 11, 12 ist in der 2 dargestellt. Das in 2 dargestellte Druckwerk basiert auf dem elektrofotografischen Prinzip, bei dem ein latentes Druckbild auf dem photoelektrischen Bildträger (insbesondere ein Fotoleiter 101) mit Hilfe eines Flüssigentwicklers mit geladenen Tonerpartikeln eingefärbt wird und das so entstandene Tonerbild mittelbar über ein Transferband oder unmittelbar auf den Aufzeichnungsträger 20 übertragen wird. Das Druckwerk 11, 12 besteht im Wesentlichen aus einer Elektrofotografiestation 100, einer Entwicklerstation 110 und einer Transferstation 120.
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Kern der Elektrofotografiestation 100 ist ein photoelektrischer Bildträger, der an seiner Oberfläche eine fotoelektrische Schicht aufweist (ein sogenannter Fotoleiter). Der Fotoleiter ist hier als Walze (Fotoleiterwalze 101) ausgebildet und weist eine harte Oberfläche auf. Die Fotoleiterwalze 101 dreht sich an den verschiedenen Elementen zum Erzeugen eines Druckbildes 20' vorbei (Drehung in Pfeilrichtung).
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Die Elektrofotographiestation 100 umfasst einen Zeichengenerator 109, der ein latentes Bild auf dem Fotoleiter 101 erzeugt. Das latente Bild wird durch die Entwicklerstation 110 mit Tonerpartikeln eingefärbt, um ein eingefärbtes Bild zu erzeugen. Die Entwicklerstation 110 weist hierzu eine sich drehende Entwicklerwalze 111 auf, die eine Schicht Flüssigentwickler an den Fotoleiter 101 heranführt.
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Das eingefärbte Bild dreht sich mit der Fotoleiterwalze 111 bis zu einer ersten Transferstelle, bei der das eingefärbte Bild auf eine Transferwalze 121 im Wesentlichen vollständig übertragen wird. Der Aufzeichnungsträger 20 läuft in Transportrichtung 20'' zwischen der Transferwalze 121 und einer Gegendruckwalze 126 hindurch. Der Berührungsbereich (Nip) stellt eine zweite Transferstelle dar, in der das Tonerbild auf den Aufzeichnungsträger 20 übertragen wird.
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Der Aufzeichnungsträger
20 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Weitere Details zu dem in
2 dargestellten beispielhaften Druckwerk
11,
12 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und US 2014/0212632 A1 beschrieben.
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3 zeigt eine schematische Darstellung des Aufzeichnungsträgers 20 beim Durchlaufen von zwei schematisch dargestellten Druckwerken 11a, 11b. Vor dem Durchlaufen des ersten Druckwerks 11a ist der Aufzeichnungsträger 20 noch unbedruckt. Zwischen den beiden Druckwerken 11a und 11b ist eine Schicht Trägerflüssigkeit und ein Druckbild aufgebracht. Nach dem Durchlaufen des zweiten Druckwerks 11b dagegen sind bereits zwei Schichten Trägerflüssigkeit und zwei Druckbilder aufgebracht. Wie durch die Dicke des den Aufzeichnungsträger 20 symbolisierende Linie angedeutet, nimmt somit die Gesamtdicke durch das Auftragen der Druckbilder und das Einbringen der Flüssigkeit stetig zu.
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Da der Nip somit größer und dadurch das elektrische Feld kleiner wird, würde bei dem festen Einstellen der Gleichspannung und Wechselspannung der elektrischen Felder zum Übertragen der Druckbilder von den Transferwalzen auf den Aufzeichnungsträger nur eine unzureichende Qualität erreicht. Daher sind in Abhängigkeit der Position des Druckwerks 11a, 11b innerhalb des Digitaldruckers 10 und in Abhängigkeit des Materials des Aufzeichnungsträgers 20 unterschiedlich optimale Einstellungen notwendig.
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Unter der optimalen Einstellung wird diejenige Einstellung verstanden, bei der das gewünschte Druckergebnis, insbesondere die besten Druckqualität, erreicht wird. Insbesondere werden Soll-Werte von für die Druckqualität charakteristischen, messbaren Größen vorgegeben, wobei dann durch entsprechende Steuerung des Druckprozesses versucht wird, diese Soll-Werte zu erreichen.
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Diese optimale Einstellung erfolgt, wie im Folgenden in Zusammenhang mit 4 gezeigt, mit Hilfe eines Regelkreises, der ein optimales Einstellen der Amplitude und/oder Frequenz der Wechselspannung in den jeweiligen Druckwerken 11a, 11b, 11c, 11d, 12a, 12b, 12c, 12d sicherstellt. Die im folgenden beschriebene Regelung wird insbesondere für jedes Druckwerk 11a bis 12d einzeln durchgeführt, so dass bei jedem Druckwerk eine optimale Einstellung der Wechselspannung durchgeführt werden kann.
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Bei dem Regelkreis wird mit Hilfe eines Sensors 200 die optische Dichte und/oder der Farbwert von zwei auf den Aufzeichnungsträger 200 aufgedruckten Marken 202, 204 ermittelt. Hierbei werden für die Einstellung der Wechselspannung eines Druckwerkes 11a bis 12d immer diejenigen Marken 202, 204 verwendet, die auch von dem einzustellenden Druckwerk 11a bis 12d aufgedruckt wurden.
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Die beiden Tonermarken 202, 204 weisen das gleiche Linienmuster auf, welches jedoch relativ zueinander, vorzugsweise um 90°, gedreht ist. Bei einer optimalen Rastergleichmäßigkeit und somit einer optimalen Druckqualität müssten für beide Tonermarken 202, 204 die gleiche optische Dichte bzw. der gleiche Farbwert von dem Sensor 200 ermittelt werden. Liegt jedoch eine ungleiche Rasterung vor, so dass die Pixel in eine Richtung anders als in eine andere Richtung verteilt sind, ergeben sich für die beiden Tonermarken 202, 204 unterschiedliche optische Dichte bzw. Farbwerte. Somit kann über den Vergleich der optischen Dichten bzw. Farbwerte für die beiden Tonermarken 202, 204 auf die Qualität der Rasterung uns somit des Druckbildes geschlossen werden.
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Es ist insbesondere eine Steuereinheit 204 vorgesehen, die von den beiden ermittelten Werten einen Differenzwert ermittelt und diesen als Ist-Wert für die Regelung verwendet und mit einem voreingestellten Soll-Wert vergleicht. Dieser Soll-Wert ist im beschriebenen Beispiel optimalerweise Null, da beim optimalen Druck für beide Tonermarken 202, 204 optimalerweise der gleiche Farbwert bzw. die gleiche optische Dichte ermittelt werden sollte.
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In Abhängigkeit des Vergleiches des Ist-Wertes mit dem Soll-Wert sendet die Steuereinheit 206 ein Steuersignal an eine Strom/Spannungsquelle 208, welche zum Erzeugen der Wechselspannung des elektrischen Feldes zum Übertragen des Druckbildes von der jeweiligen Transferwalze des jeweiligen Druckwerks 11a bis 12d auf den Aufzeichnungsträger 20 dient. Insbesondere stellt die Steuereinheit 206 die Amplitude und/oder die Frequenz der Wechselspannung in Abhängigkeit des Ergebnisses des Vergleiches zwischen dem Ist-Wert und dem Soll-Wert ein.
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Das zuvor beschriebene Verfahren wird insbesondere kontinuierlich durchgeführt, so dass eine Regelung der optimalen Einstellung der Frequenz und/oder der Amplitude der Wechselspannung für jedes Druckwerk 11a bis 12d erfolgt, und somit jederzeit ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis erreicht wird.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann anstelle von zwei Tonermarken 202, 204 auch nur eine Tonermarke verwendet werden. Insbesondere wird in diesem Fall eine Volltonermarke verwendet und von ihr als Ist-Wert die optische Dichte und/oder ein Farbwert ermittelt, welcher dann für die Steuerung der Wechselspannung zugrunde gelegt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Digitaldrucker
- 11, 11a–11d
- Druckwerk (Vorderseite)
- 12, 12a–12d
- Druckwerk (Rückseite)
- 20
- Aufzeichnungsträger
- 20'
- Druckbild (Toner)
- 20''
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- 21
- Rolle (Eingabe)
- 22
- Abwickler
- 23
- Konditionierwerk
- 24
- Wendeeinheit
- 25
- Registereinheit
- 26
- Zugwerk
- 27
- Aufwickler
- 28
- Rolle (Ausgabe)
- 30
- Fixiereinheit
- 40
- Klimatisierungsmodul
- 50
- Energieversorgung
- 60
- Controller
- 70
- Flüssigkeitsmanagement
- 71
- Flüssigkeitssteuereinheit
- 72
- Vorratsbehälter
- 100
- Elektrofotografiestation
- 101
- Fotoleiter, Fotoleiterwalze
- 102
- Löschlicht
- 103
- Reinigungseinrichtung (Fotoleiter)
- 104
- Rakel (Fotoleiter)
- 105
- Sammelbehälter (Fotoleiter)
- 106
- Aufladevorrichtung (Korotron)
- 106'
- Draht
- 106''
- Schirm
- 107
- Zuluftkanal (Belüftung)
- 108
- Abluftkanal (Entlüftung)
- 109
- Zeichengenerator
- 110
- Entwicklerstation
- 111
- Entwicklerwalze
- 112
- Vorratskammer
- 112'
- Flüssigkeitszufuhr
- 113
- Vorkammer
- 114
- Elektrodensegment
- 115
- Dosierwalze (Entwicklerwalze)
- 116
- Rakel (Dosierwalze)
- 117
- Reinigungswalze (Entwicklerwalze)
- 118
- Rakel (Reinigungswalze der Entwicklerwalze)
- 119
- Sammelbehälter (Flüssigentwickler)
- 119'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 120
- Transferstation
- 121
- Transferwalze
- 122
- Reinigungseinheit (Nasskammer)
- 123
- Reinigungsbürste (Nasskammer)
- 123'
- Reinigungsflüssigkeitszufuhr
- 124
- Reinigungswalze (Nasskammer)
- 124'
- Reinigungsflüssigkeitsabfuhr
- 125
- Rakel
- 126
- Gegendruckwalze
- 127
- Reinigungseinheit (Gegendruckwalze)
- 128
- Sammelbehälter (Gegendruckwalze)
- 128'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 129
- Ladeeinheit (Korotron an Transferwalze)
- 200
- Sensor
- 202, 204
- Tonermarke
- 206
- Steuereinheit
- 208
- Netzteil