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Die Erfindung betrifft einen Toner-basierten Digitaldrucker, insbesondere einen elektrographischen Digitaldrucker, zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers mit Toner. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Entwicklerstation für einen Toner-basierten Digitaldrucker.
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Bei Toner-basierten Digitaldruckern, insbesondere bei einem elektrographischen Drucker, wird ein latentes Ladungsbild eines Bildträgers mit Toner (z. B. Flüssigtoner oder Trockentoner) eingefärbt. Das so entstandene Tonerbild wird direkt von dem Bildträger oder mittelbar über eine Transferstation auf einen Aufzeichnungsträger übertragen.
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Die Erstellung eines qualitativ hochwerten Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger setzt eine präzise Einfärbung des latenten Bildes auf dem Bildträger voraus. Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, ein Verfahren und eine Entwicklerstation bereitzustellen, mit denen die Parameter eines Entwicklungsprozesses zur Einfärbung eines latenten Bildes auf einem Bildträger optimal eingestellt und dadurch die Druckqualität des Druckers erhöht werden können.
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US 2010/0296825 A1 beschreibt ein System zur Überwachung des Entwicklerprozesses eines Druckers.
US 2010/0209156 A1 beschreibt ein System zur Reinigung einer Entwicklerwalze.
US 2004/0101324 A1 beschreibt ein System zur Anpassung eines Drucksystems an sich ändernde Tonereigenschaften.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u. a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Anpassung eines Entwicklungsprozesses eines Toner-basierten, insbesondere eines elektrographischen, Digitaldruckers beschrieben. Das Verfahren umfasst das Einfärben eines latenten Bildes auf einem Bildträger an einer Entwicklerstelle mit Tonerpartikeln aus einer, auf einem Entwicklerelement befindlichen, Entwickler-Schicht. Dabei wird das Entwicklerelement in einer ersten Richtung an der Entwicklerstelle vorbeigeführt. Das Einfärben erfolgt in Abhängigkeit eines Wertes für zumindest einen Entwickler-Parameter. Dabei hat der Wert des zumindest einen Entwickler-Parameters typischerweise einen Einfluss auf die Entwicklungseffizienz des Entwicklungsprozesses. Außerdem umfasst das Verfahren das Ermitteln einer Stromstärke eines Stroms durch die auf dem Entwicklerelement nach Vorbeiführen an der Entwicklerstelle verbliebene Entwickler-Schicht. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Anpassen des Wertes für den Entwickler-Parameter, in Abhängigkeit von der Stromstärke des Stromes.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Entwicklerstation für ein Druckwerk eines Toner-basierten Digitaldruckers beschrieben. Die Entwicklerstation umfasst ein Entwicklerelement, das an einer Entwicklerstelle einen Bildträger berührt, und das an der Entwicklerstelle ein latentes Bild auf dem Bildträger mit Tonerpartikeln aus einer Entwickler-Schicht einfärbt, die sich auf dem Entwicklerelement befindet. Das Entwicklerelement wird dabei in einer ersten Richtung an der Entwicklerstelle vorbeigeführt. Das Einfärben des latenten Bildes erfolgt in Abhängigkeit eines Wertes für zumindest einen Entwickler-Parameter. Außerdem umfasst die Entwicklerstation eine Messeinheit, die eine Stromstärke eines Stroms durch die auf dem Entwicklerelement nach Vorbeiführen an der Entwicklerstelle verbliebene Entwickler-Schicht erfasst. Des Weiteren umfasst die Entwicklerstation eine Steuereinheit, die einen Wert für den Entwickler-Parameter in Abhängigkeit von der Stromstärke des Stromes anpasst.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Druckwerk für einen Toner-basierten Digitaldrucker beschrieben. Das Druckwerk umfasst die in diesem Dokument beschriebene Entwicklerstation.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine Ansicht eines Digitaldruckers bei einer beispielhaften Konfiguration des Digitaldruckers;
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2 einen schematischen Aufbau eines Druckwerkes des Digitaldruckers nach 1;
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3 eine beispielhafte Vorrichtung zur Anpassung des Entwicklungsprozesses eines elektrographischen Druckers;
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4 beispielhafte Verläufe des Entwicklerwalzen-Stroms und des Fotoleiter-Oberflächenpotentials; und
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5 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung eines Entwicklungsprozesses eines elektrographischen Druckers.
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Gemäß
1 weist ein beispielhafter Digitaldrucker
10 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers
20 ein oder mehrere Druckwerke
11a–
11d und
12a–
12d auf, die ein Tonerbild (Druckbild
20'; siehe
2) auf den Aufzeichnungsträger
20 drucken. Als Aufzeichnungsträger
20 kann – wie dargestellt – ein bahnförmiger Aufzeichnungsträger
20 von einer Rolle
21 mit Hilfe eines Abwicklers
22 abgewickelt und dem ersten Druckwerk
11a zugeführt werden. In einer Fixiereinheit
30 wird das Druckbild
20' auf den Aufzeichnungsträger
20 fixiert. Anschließend kann der Aufzeichnungsträger
20 auf eine Rolle
28 mit Hilfe eines Aufwicklers
27 aufgewickelt werden. Eine solche Konfiguration wird auch als Rolle-Rolle-Drucker bezeichnet. Details zu dem in
1 dargestellten beispielhaften Digitaldrucker
10 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und US 2014/0212632 A1 beschrieben. Diese Dokumente werden durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
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Der prinzipielle Aufbau eines Druckwerks 11, 12 ist in der 2 dargestellt. Das in 2 dargestellte Druckwerk basiert auf dem elektrofotografischen Prinzip, bei dem ein photoelektrischer Bildträger (insbesondere ein Fotoleiter 101) mit Hilfe eines Flüssigentwicklers mit geladenen Tonerpartikeln eingefärbt wird und das so entstandene Tonerbild auf den Aufzeichnungsträger 20 übertragen wird. Das Druckwerk 11, 12 besteht im Wesentlichen aus einer Elektrofotografiestation 100, einer Entwicklerstation 110 und einer Transferstation 120.
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Kern der Elektrofotografiestation 100 ist ein photoelektrischer Bildträger, der an seiner Oberfläche eine fotoelektrische Schicht aufweist (ein sogenannter Fotoleiter). Der Fotoleiter ist hier als Walze (Fotoleiterwalze 101) ausgebildet und weist eine harte Oberfläche auf. Die Fotoleiterwalze 101 dreht sich an den verschiedenen Elementen zum Erzeugen eines Druckbildes 20' vorbei (Drehung in Pfeilrichtung).
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Die Elektrofotographiestation 100 umfasst einen Zeichengenerator 109, der ein latentes Bild auf dem Fotoleiter 101 erzeugt. Das latente Bild wird durch die Entwicklerstation 110 mit Tonerpartikeln eingefärbt, um ein eingefärbtes Bild (d. h. ein Tonerbild) zu erzeugen. Die Entwicklerstation 110 weist hierzu eine sich drehende Entwicklerwalze 111 auf, die eine Schicht Flüssigentwickler (d. h. Flüssigtoner mit Tonerpartikeln und einer Trägerflüssigkeit) an den Fotoleiter 101 heranführt.
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Das eingefärbte Bild dreht sich mit der Fotoleiterwalze
101 bis zu einer ersten Transferstelle, bei der das eingefärbte Bild (d. h. das Tonerbild) auf eine Transferwalze
121 im Wesentlichen vollständig übertragen wird. Der Aufzeichnungsträger
20 läuft in Transportrichtung
20'' zwischen der Transferwalze
121 und einer Gegendruckwalze
126 hindurch. Der Berührungsbereich (Nip) stellt eine zweite Transferstelle dar, in der das Tonerbild auf den Aufzeichnungsträger
20 übertragen wird. Der Aufzeichnungsträger
20 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Weitere Details zu dem in
2 dargestellten beispielhaften Druckwerk
11,
12 sind in der Patentschrift
DE 10 2013 201 549 B3 sowie in den entsprechenden Patentanmeldungen
JP 2014/149526 A und US 2014/0212632 A1 beschrieben.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument damit, den Entwicklungsprozess in der Entwicklerstation 110 derart anzupassen, dass eine möglichst vollständige Einfärbung des latenten Bildes auf der Fotoleiterwalze 101 und damit eine möglichst vollständige Einfärbung des Druckbildes 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 bewirkt wird. Insbesondere soll zur Erreichung einer hohen Druckqualität eine maximal hohe und konstante Entwicklungseffizienz von der Entwicklerwalze 111 zu den entladenen (bzw. geladenen) Stellen des Fotoleiters 101 bereitgestellt werden. Dabei kann eine unzureichende Entwicklungseffizienz neben einer ungenügenden Druckqualität und einer ungenügenden Einfärbung auch zu Reinigungsproblemen der nach der Entwicklerstelle verbleibenden Resttonerschicht kommen, da die Resttonerschicht bedingt durch die unzureichende Entwicklungseffizienz erhöht wird. Eine ungenügende Einfärbung kann auf dem Fotoleiter 101 und/oder auf einem nachfolgenden Element des Druckprozesses (z. B. auf der Transferwalze 121 und/oder auf dem Aufzeichnungsträger 20) gemessen werden (z. B. mittels eines optischen Sensors).
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Eine unzureichende Entwicklungseffizienz kann z. B. durch eine Erhöhung der Menge an Toner (bzw. Entwickler) kompensiert werden, die durch das Elektrodensegment 114 erzeugt und nach der Dosierwalze 115 als Entwickler-Schicht auf der Entwicklerwalze 111 bereitgestellt wird. So kann ggf. weiterhin eine ausreichende Einfärbung der Fotoleiterwalze 101 und des Aufzeichnungsträgers 20 erreicht werden. Andererseits führt die Erhöhung der Tonermenge zu erhöhten Anforderungen in Bezug auf die Reinigung der Entwicklerwalze 111 im Anschluss an den Entwicklungsprozess. Des Weiteren wird die abzureinigende Entwickler-Schicht einem elektrischen und einem mechanischen Stress ausgesetzt, der zu einer Schädigung der Tonerpartikel führen kann, was sich negativ auf einen späteren Durchlauf der Entwicklungsstelle auswirken kann.
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Zur Reinigung der Entwicklerwalze 111 kann insbesondere eine Reinigungswalze 117 verwendet werden. Dabei kann eine Potentialdifferenz zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117 bewirkt werden (z. B. mittels einer Potentialdifferenz- oder Spannungsquelle 304, siehe 3), um den auf der Entwicklerwalze 111 verbliebenen Entwickler (d. h. die verbliebenen geladenen Tonerpartikel) von der Entwicklerwalze 111 abzuziehen. Der verbliebene Entwickler auf der Entwicklerwalze 111 wirkt dabei isolierend auf elektrische Felder. Demnach stellt sich am Walzen-Nip 305 zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117 (d. h. an der Reinigungsstelle) ein Strom 303 zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117 ein, der von der verbliebenen Menge an Entwickler (und insbesondere von der verbliebenen Menge an Toner) auf der Entwicklerwalze 111 abhängt. Insbesondere reduziert sich der Strom 303 mit zunehmender Dicke einer verbliebenen Entwickler-Schicht (d. h. mit zunehmender Menge an verbliebenem Toner).
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Wenn Entwickler von der Entwicklerwalze 111 auf den Fotoleiter 101 entwickelt wird, reduziert sich die Dicke der verbliebenen Entwickler-Schicht auf der Entwicklerwalze 111 signifikant. Im optimalen Fall verbleibt an den zu entwickelnden Stellen (nahezu) kein Entwickler bzw. Toner auf der Entwicklerwalze 111. Wenn eine entsprechende Stelle der Entwicklerwalze 111 den Reinigungs-Nip (d. h. den Walzen-Nip bzw. die Reinigungsstelle 305 zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117) passiert, so steigt der Stromfluss zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117 signifikant an. Dabei kann die Höhe des Stroms 303 als ein Indiz für die Entwicklungseffizienz an der Entwicklerstelle 302 zwischen der Entwicklerwalze 111 und dem Fotoleiter 101 betrachtet werden.
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4 zeigt einen beispielhaften Verlauf 403 des Stroms 303 als Funktion der Zeit 401. Des Weiteren zeigt 4 einen entsprechenden zeitlichen Verlauf 402 des Oberflächenpotentials des Fotoleiters 101 und ein entsprechendes Druckbild 20'. Das Oberflächenpotential des Fotoleiters 101 entspricht dem latenten Bild, das durch Tonerpartikel aus der Entwickler-Schicht eingefärbt werden soll, und hängt somit von den Druckdaten des zu druckenden Druckbildes 20' ab. Ein niedriges Oberflächenpotential führt dabei zu einem (nahezu) vollständigen Übertrag von Entwickler bzw. Toner von der Entwicklerwalze 111 auf die Fotoleiterwalze 101 (und entspricht somit einem vollständig eingefärbten Bereich des Druckbildes 20'). Als Folge daraus ergibt sich ein relativ hoher Strom 303. Andererseits führt eine Erhöhung des Oberflächenpotentials typischerweise zu einem reduzierten Übertrag von Entwickler bzw. Toner, mit der Folge, dass die Höhe des Stroms 303 sinkt. Ein Bereich mit relativ erhöhter Oberflächenspannung entspricht einem nur teilweise eingefärbten Bereich des Druckbildes 20'. Der Strom 303 steigt somit proportional mit dem übertragenen Anteil an Entwickler bzw. Toner (und damit proportional mit der Effizienz des Entwicklungsprozesses) an. Anderseits sinkt der Strom proportional mit der Dicke der auf der Entwicklerwalze 111 verbliebenen Entwickler- bzw. Toner-Schicht.
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Zur Ermittlung des Grades der Entwicklungseffizienz, können ein erster Bereich eines Bildes, der eingefärbt werden soll, und ein zweiter Bereich des Bildes, der nicht eingefärbt werden soll, betrachtet werden. Für die entsprechenden ersten und zweiten Bereiche auf der Entwicklerwalze 111 ergeben sich somit unterschiedlich hohe Ströme 303. Insbesondere ergibt sich für den ersten Bereich ein relativ hoher Strom 303 und für den zweiten Bereich ein relativ niedriger Strom 303. Der Unterschied zwischen den Stromhöhen kann dabei als Indiz für die Entwicklungseffizienz betrachtet werden. Insbesondere zeigt ein steigender Unterschied typischerweise eine erhöhte Entwicklungseffizienz an.
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Der Strom 303 über den Reinigungs-Nip 305 kann dazu verwendet werden, ein oder mehrere Parameter des Entwicklungsprozesses anzupassen. Insbesondere können auf Basis des Stroms 303 ein oder mehrere Entwickler-Parameter des Entwicklungsprozesses eingestellt werden, um die Entwicklungseffizienz zu erhöhen (insbesondere zu maximieren). Dabei kann ein einstellbarer Parameter des Druckers 10, durch den die Entwicklungseffizienz (substantiell) verändert werden kann, als Entwickler-Parameter betrachtet werden.
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Beispielsweise kann vor Druckstart ein bestimmtes Muster (z. B. ein Rasterkeil bis 100% Flächendeckung) auf der gesamten Druckbild-Breite der Fotoleiterwalze 101 entwickelt werden und es kann der daraus resultierende Strom 303 zwischen der Entwicklerwalze 111 und der Reinigungswalze 117 gemessen werden. Das bestimmte Muster kann mit unterschiedlichen Werten für ein oder mehrere Entwickler-Parameter des Entwicklungsprozesses auf der Fotoleiterwalze 101 entwickelt werden, und es können die daraus resultierenden Ströme 303 erfasst werden. Auf Basis dieser Messungen können Kennlinien ermittelt werden, die die Höhe des Stromes 303 (und damit den Grad der Entwicklungseffizienz) als Funktion der Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parametern anzeigen. Insbesondere können auf Basis dieser Messungen die Werte für die ein oder mehreren Entwickler-Parameter ausgewählt werden, für die sich ein maximaler Grad der Entwicklungseffizienz ergibt (z. B. für die der Stromunterschied zwischen den entwickelten und den nicht entwickelten Bereichen eines Bildes am höchsten ist).
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3 zeigt eine Steuereinheit 320, die eingerichtet ist, die Stromstärke des Stroms 303 über den Reinigungs-Nip 305 zu ermitteln. Die Stromstärke kann unter Berücksichtigung der Druckdaten 321 eines gedruckten Druckbildes 20' ausgewertet werden, um einen Wert zumindest eines Entwickler-Parameters 322 anzupassen. Beispielsweise können ein oder mehrere Regel-Algorithmen verwendet werden, um die Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parametern 322 in Abhängigkeit von der erfassten Stromstärke des Stroms 303 und in Abhängigkeit von den Druckdaten anzupassen, so dass ein Grad der Entwicklungseffizienz erhöht, insbesondere maximiert, wird. Zu diesem Zweck kann eine Korrelation zwischen den Druckdaten und der Stromstärke berücksichtigt werden.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 500 zur Anpassung eines Entwicklungsprozesses eines Toner-basierten Digitaldruckers 10. Insbesondere können mit dem Verfahren 500 ein oder mehrere Entwickler-Parameter 322 angepasst werden, die die Entwicklungseffizienz des Toner-basierten Digitaldruckers 10 beeinflussen können.
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Beispielhafte Entwickler-Parameter 322 sind: ein elektrisches Potential einer geladenen Stelle des Bildträgers 101 (d. h. insbesondere der Fotoleiterwalze); ein elektrisches Potential einer entladenen Stelle des Bildträgers 101; eine Potentialdifferenz zwischen einer entladenen Stelle und einer geladenen Stelle des latenten Bildes auf dem Bildträger 101; ein Parameter, insbesondere eine Spannung, einer Aufladevorrichtung 106 (z. B. eines Korotrons) zur Aufladung des Bildträgers 101; ein Parameter, insbesondere eine Lichtintensität, eines Zeichengenerators 109 (z. B. einer Zeile von LEDs) zur Entladung des Bildträgers 101 (d. h. zur Erstellung des latenten Bildes auf dem Bildträger 101); eine Konzentration von Tonerpartikeln in einer Entwickler-Schicht, die dazu verwendet wird, das latente Bild auf dem Bildträger 101 einzufärben; eine Konzentration von Ladungssteuerstoffen in der Entwickler-Schicht; eine Menge an Trägerflüssigkeit in der Entwickler-Schicht; ein Potential eines Entwicklerelements 111 (insbesondere der Entwicklerwalze) relativ zu dem Bildträger 101 (insbesondere zu der Fotoleiterwalze); eine Potentialdifferenz zwischen dem Entwicklerelement 111 und der Dosierwalze 115; eine Anpresskraft zwischen dem Entwicklerelement 111 und der Dosierwalze; und/oder eine Anpresskraft zwischen dem Entwicklerelement 111 und dem Bildträger 101 an der Entwicklerstelle 302 (z. B. am Walzen-Nip zwischen der Entwicklerwalze und der Fotoleiterwalze), an der das latente Bild auf dem Bildträger 101 mit Tonerpartikeln aus der Entwickler-Schicht eingefärbt wird.
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Die Entwicklungseffizienz kann somit durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Entwickler-Parametern 322 beeinflusst werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Entwickler-Schicht gerade so viele Tonerpartikel aufweist, dass nach einer Entwicklung eines vollständig eingefärbten Bereichs des latenten Bildes auf dem Bildträger 101 (mit maximal möglicher Farbintensität) keine Tonerpartikel mehr auf dem Entwicklerelement 111 (insbesondere auf der Entwicklerwalze) verbleiben. In diesem Fall würde eine maximale Entwicklungseffizienz vorliegen, da bei einer vollständigen Einfärbung 100% der Tonerpartikel an der Entwicklerstelle 302 übertragen wurden. Dies ist insbesondere für eine vorgelagerte Einfärberegelung vorteilhaft, da im nachfolgenden Prozessschritt kein nennenswerter Verlust entsteht. Zudem wirkt sich eine maximale Entwicklungseffizienz vorteilhaft auf die Reinigung des Entwicklerelements 111 und auf den Verbrauch an Entwickler bzw. Toner aus, da keine Reserven vorgehalten werden müssen, um eine reduzierte Entwicklungseffizienz zu kompensieren.
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Das Verfahren 500 umfasst das Einfärben 501 eines latenten Bildes auf einem Bildträger 101 an der Entwicklerstelle 302 mit Tonerpartikeln aus einer, auf dem Entwicklerelement 111 befindlichen, Entwickler-Schicht. Das latente Bild hängt dabei von Druckdaten ab, die das Druckbild 20' beschreiben, das auf einen Aufzeichnungsträger 20 gedruckt werden soll. Dabei kann der Bildträger 101 eine Fotoleiterwalze umfassen, auf dessen Oberfläche sich ein elektrisch geladenes latentes Bild befindet. Alternativ kann der Bildträger 101 z. B. ein Bildträgerband umfassen, das zumindest teilweise eine Mantelfläche einer Antriebswalze umschließt. In diesem Fall kann sich das latente Bild auf der Oberfläche des Bildträgerbands befinden. In entsprechender Weise kann das Entwicklerelement 111 eine Entwicklerwalze umfassen, auf dessen Oberfläche sich die Entwickler-Schicht mit Entwickler befindet. Andererseits kann das Entwicklerelement 111 ein Entwicklerband (mit der Entwickler-Schicht) umfassen, das zumindest teilweise die Mantelfläche einer Antriebswalze umschließt. Die Entwicklerstelle 302 entspricht typischerweise einem Walzen-Nip (z. B. einem Nip zwischen der Fotoleiterwalze und der Entwicklerwalze bzw. einem Nip zwischen den jeweiligen Antriebswalzen).
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Die Entwickler-Schicht umfasst Tonerpartikel. Die Tonerpartikel können dabei in einer Trägerflüssigkeit gelöst sein. Des Weiteren können Ladungsträgerstoffe in der Entwickler-Schicht dazu verwendet werden, die Tonerpartikel mit einer bestimmten Polarität zu laden und geladene Tonerpartikel bereitzustellen. So kann bewirkt werden, dass die geladenen Tonerpartikel auf bestimmte Stellen bzw. Bereiche des latenten Bildes auf dem Bildträger 101 gezogen werden und so das latente Bild entwickeln bzw. einfärben.
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Das Entwicklerelement 111 wird in einer ersten Richtung an der Entwicklerstelle 302 vorbeigeführt. Dabei bewegt sich der Bildträger 101 typischerweise in entsprechender Weise. So kann nach und nach eine gleichmäßige Entwickler-Schicht zur Entwicklung von neuen Bereichen des latenten Bildes an die Entwicklerstelle 302 herangetragen werden. Andererseits kann die, auf dem Entwicklerelement 111 verbliebene, ungleichmäßige Entwickler-Schicht von der Entwicklerstelle 302 weg befördert werden (z. B. zu einem Reinigungselement 117). Die verbliebene Entwickler-Schicht stellt dabei typischerweise ein Negativ des entwickelten latenten Bildes dar. D. h. die verbliebene Entwickler-Schicht umfasst relativ viel Entwickler bzw. Toner in einem Bereich, der nicht entwickelt wurde, und relativ wenig Entwickler bzw. Toner in einem Bereich, der entwickelt wurde.
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Das Einfärben 501 erfolgt in Abhängigkeit eines Wertes für zumindest einen Entwickler-Parameter 322. Mit anderen Worten, der Entwicklungsprozess an der Entwicklerstelle 302 erfolgt für bestimmte Einstellungen der ein oder mehreren veränderbaren Entwickler-Parameter 322. Diese bestimmten Einstellungen können als Ausgangssituation für eine Anpassung der Werte für die ein oder mehreren veränderbaren Entwickler-Parameter 322 betrachtet werden, insbesondere um die Entwicklungseffizienz zu verbessern.
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Das Verfahren 500 umfasst außerdem das Ermitteln 502 einer Stromstärke eines Stroms 303 durch die auf dem Entwicklerelement 111 nach Vorbeiführen an der Entwicklerstelle 302 verbliebene Entwickler-Schicht. Dabei steigt die Stromstärke des Stroms 303 typischerweise umgekehrt proportional zu der Dicke der verbliebenen Entwickler-Schicht an. Eine relativ hohe Stromstärke zeigt somit an, dass relativ wenig Tonerpartikel in der Entwickler-Schicht verblieben sind. Andererseits zeigt eine relativ niedrige Stromstärke an, dass relativ viele Tonerpartikel in der Entwickler-Schicht verblieben sind. Somit stellt die Stromstärke des Stroms 303 durch die verbliebene Entwickler-Schicht ein Indiz für die Entwicklereffizienz dar (in Kombination mit dem gedruckten Druckbild).
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Außerdem kann das Verfahren 500 umfassen, das Anpassen 503 des Wertes für den Entwickler-Parameter 322, in Abhängigkeit von der Stromstärke des Stromes 303. Des Weiteren kann das Anpassen 503 des Wertes für den Entwickler-Parameter 322 in Abhängigkeit von den Druckdaten erfolgen. Beispielsweise kann die Stromstärke des Stromes 303 mit einem durch die Druckdaten angezeigten Grad der Einfärbung des latenten Bildes verglichen werden, und es kann in Abhängigkeit von dem Vergleich eine Anpassung des Wertes für den Entwickler-Parameter 322 vorgenommen werden. Mit anderen Worten, basierend auf der ermittelten Stromstärke (ggf. in Kombination mit den entsprechenden Druckdaten) können die Werte für die ein oder mehreren veränderbaren Entwickler-Parameter 322 angepasst werden. Insbesondere können die Werte der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 derart angepasst werden, dass die Stromstärke (zumindest für einen Bereich der Entwickler-Schicht, der gemäß der Druckdaten ggf. vollständig auf das latente Bild übergegangen sein sollte) steigt, insbesondere maximiert wird. Somit ermöglicht es das beschriebene Verfahren 500 die Entwicklereffizienz eines Entwicklungsprozesses eines Druckers 10 in zuverlässiger Weise zu optimieren.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Ermitteln einer Intensität bzw. eines Grades der Einfärbung des latenten Bildes. Beispielsweise können eine optische Dichte und/oder ein Farbwert des latenten Bildes ermittelt werden. Zu diesem Zweck kann z. B. das latente Bild mit einer Kamera erfasst werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Dicke der Tonerschicht auf dem latenten Bild ermittelt werden. Aus der Intensität bzw. aus dem Grad der Einfärbung des latenten Bildes ergibt sich in komplementärer Weise die erwartete Dicke der verbliebenen Entwickler-Schicht. Bei einer maximal möglichen Intensität der Einfärbung des latenten Bildes sollte die Dicke der verbliebenen Entwickler-Schicht minimal sein (z. B. sollten keine Tonerpartikel auf der Entwickler-Schicht verblieben sein). Andererseits sollte bei einer minimal möglichen Intensität der Einfärbung des latenten Bildes (d. h. insbesondere wenn keine Einfärbung des latenten Bildes erfolgen sollte) die Dicke der verbliebenen Entwickler-Schicht maximal sein (z. B. sollte die Menge bzw. Masse an Tonerpartikeln in der verbliebenen Entwickler-Schicht der Menge bzw. Masse an Tonerpartikeln in der ursprünglichen Entwickler-Schicht vor Erreichen der Entwicklerstelle 302 entsprechen). Andererseits erfolgt immer (auch bei minimaler Einfärbung) ein Übertrag von Trägerflüssigkeit von dem Entwicklerelement 111 auf den Bildträger 101.
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Aus der erwarteten Dicke der Entwickler-Schicht bzw. aus der erwarteten Menge an Tonerpartikeln in der Entwickler-Schicht kann eine erwartete Stromstärke für den Strom 303 ermittelt werden. Die erwartete Stromstärke kann dann mit der tatsächlichen Stromstärke verglichen werden, um die Entwicklungseffizienz zu ermitteln und/oder um den Wert zumindest eines Entwickler-Parameters 322 anzupassen. Insbesondere kann so die Entwicklungseffizienz in Abhängigkeit von der Intensität bzw. von dem Grad der Einfärbung des latenten Bildes ermittelt werden, bzw. es kann der Wert für einen Entwickler-Parameter 322 in Abhängigkeit von der Intensität der Einfärbung des latenten Bildes angepasst werden. Durch Berücksichtigung der gewünschten Intensität der Einfärbung des latenten Bildes kann die Genauigkeit der Einstellung der Parameter des Entwicklungsprozesses erhöht werden.
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Das latente Bild kann einen ersten Bereich umfassen (der typischerweise durch die Druckdaten angezeigt wird), der gemäß einer ersten Intensität mit Tonerpartikeln eingefärbt werden soll. Beispielsweise kann die Intensität eine Dichte an Tonerpartikeln anzeigen. Der erste Bereich des latenten Bildes wird dabei mit einem entsprechenden ersten Bereich des Entwicklerelements 111 eingefärbt. Außerdem kann das latente Bild einen zweiten Bereich umfassen (der typischerweise durch die Druckdaten angezeigt wird), der gemäß einer zweiten Intensität mit Tonerpartikeln eingefärbt werden soll, wobei die erste Intensität höher sein kann als die zweite Intensität. Der zweite Bereich des latenten Bildes wird dabei mit einem entsprechenden zweiten Bereich des Entwicklerelements 111 eingefärbt. Bei Vorliegen einer hohen Entwicklungseffizienz sollten der erste und der zweite Bereich des Entwicklerelements 111 die erste und zweite Intensität der jeweils gewünschten Einfärbung in präziser Weise widerspiegeln. Insbesondere sollte die verbliebene Entwickler-Schicht (bzw. die verbliebene Toner-Schicht) im ersten Bereich des Entwicklerelements 111 eine erste Dicke und im zweiten Bereich des Entwicklerelements 111 eine zweite Dicke aufweisen, wobei die erste Dicke kleiner sein sollte als die zweite Dicke. Des Weiteren sollte die Differenz aus der zweiten Dicke und der ersten Dicke in einem bestimmten vordefinierten Zusammenhang zu der Differenz aus der ersten Intensität und der zweiten Intensität stehen.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Ermitteln einer ersten Stromstärke des Stromes 303 durch die verbliebene Entwickler-Schicht des ersten Bereichs des Entwicklerelements 111 und das Ermitteln einer zweiten Stromstärke des Stromes 303 durch die verbliebende Entwickler-Schicht des zweiten Bereichs des Entwicklerelements 111. Bei Vorliegen einer hohen Entwicklungseffizienz sollte die erste Stromstärke höher sein als die zweite Stromstärke. Des Weiteren sollte die Differenz aus der ersten Stromstärke und der zweiten Stromstärke in einem bestimmten vordefinierten Zusammenhang zu der Differenz aus der ersten Intensität und der zweiten Intensität stehen.
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Im Rahmen des Verfahrens 500 kann für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bereichen (insbesondere für mehr als zwei unterschiedliche Bereiche) des latenten Bildes die Stromstärke des Stromes 303 durch die verbliebende Entwickler-Schicht ermittelt und ausgewertet werden, um den Wert eines Entwickler-Parameters 322 anzupassen. Die einzelnen Bereiche können auf Basis der Druckdaten identifiziert werden. Des Weiteren kann auf Basis der Druckdaten eine erwartete relative Höhe der Stromstärken des Stromes 303 für die unterschiedlichen Bereiche ermittelt werden, und bei der Anpassung des Wertes eines Entwickler-Parameters 322 berücksichtigt werden.
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Der Wert für den Entwickler-Parameter kann in Abhängigkeit von der ersten Stromstärke und in Abhängigkeit von der zweiten Stromstärke, insbesondere in Abhängigkeit von einer Differenz der ersten und der zweiten Stromstärke, angepasst werden. Insbesondere kann der Wert für zumindest einen der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 derart angepasst werden, dass ein Betrag der Differenz aus der ersten und der zweiten Stromstärke vergrößert, insbesondere maximiert, wird. Alternativ oder ergänzend kann der Wert für zumindest einen der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 derart angepasst werden, dass ein Betrag der Differenz aus der ersten und der zweiten Stromstärke einem vorbestimmten Differenzwert entspricht. Dabei kann der vorbestimmte Differenzwert von der ersten Intensität und der zweiten Intensität, insbesondere von der Differenz aus der ersten Intensität und der zweiten Intensität, abhängen.
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Durch die Berücksichtigung von unterschiedlichen Bereichen des latenten Bildes mit unterschiedlichen Intensitäten bzw. Graden der Einfärbung kann die Qualität der Einstellung des Entwicklungsprozesses weiter erhöht werden. Dabei sollte sich ein betrachteter Bereich über die gesamte Druckbreite, z. B. über die gesamte Breite der Entwicklerstelle 302, erstrecken. Ein betrachteter Bereich kann entlang der gesamten Druckbreite (quer zu einer Transportrichtung 20'' des Aufzeichnungsträgers 20) die gleiche Intensität aufweisen. Insbesondere kann ein betrachteter Bereich einen Balken (mit einer bestimmten Tiefe in Transportrichtung 20'') mit gleichmäßiger Intensität bzw. mit einem gleichmäßigen Grad der Einfärbung umfassen.
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Die erste Intensität (des ersten Bereichs) kann z. B. einer maximal möglichen Einfärbung entsprechen. Insbesondere kann im ersten Bereich des latenten Bildes jeder Pixel eingefärbt werden. Alternativ oder ergänzend kann die zweite Intensität (des zweiten Bereichs) einer minimal möglichen Einfärbung entsprechen. Insbesondere kann im zweiten Bereich keine Einfärbung erfolgen, d. h. es kann keiner der Pixel im zweiten Bereich des latenten Bildes eingefärbt werden.
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Ein Bereich mit minimaler Intensität (z. B. ohne Einfärbung) kann als Referenz betrachtet werden, für die sich eine minimale Referenz-Stromstärke des Stromes 303 ergibt. Es können dann ein oder mehrere andere Bereiche mit höheren Intensitäten und die sich daraus ergebenden Stromstärken des Stromes 303 betrachtet werden. Insbesondere kann die tatsächliche Stromstärke für einen solchen Bereich mit der Referenz-Stromstärke verglichen werden, um den Wert eines Entwickler-Parameters 322 anzupassen. Dabei kann versucht werden, durch Anpassung des Wertes eines Entwickler-Parameters 322 die tatsächliche Stromstärke (ggf. relativ zu der Referenz-Stromstärke) zu erhöhen, insbesondere zu maximieren, um die Entwicklungseffizienz zu erhöhen.
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Des Weiteren können die Werte der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 derart angepasst werden, dass die Stromstärke für einen Bereich mit minimaler Intensität (z. B. ohne Einfärbung) vergrößert, insbesondere maximiert, wird. Insbesondere kann die Menge an Entwickler bzw. die Dicke der Entwickler-Schicht angepasst werden, um die Stromstärke für einen Bereich mit minimaler Intensität (z. B. ohne Einfärbung) zu vergrößern, insbesondere zu maximieren. So kann erreicht werden, dass die für die Entwicklung bereitgestellte Menge an Entwickler (mit einem bestimmten Anteil von Tonerpartikeln in Träger-Flüssigkeit) bzw. die für die Entwicklung bereitgestellte Menge an Toner reduziert, ggf. minimiert, wird, was vorteilhaft für die Reinigung des Entwicklerelements 111 und für den Verbrauch an Entwickler ist.
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Die Werte für die ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 können insbesondere derart ermittelt werden, dass
- • zum einen die Referenz-Stromstärke reduziert, ggf. minimiert, wird; und
- • der Absolutwert der Differenz aus der ersten Stromstärke (z. B. für eine maximal mögliche Intensität der Einfärbung) und der Referenz-Stromstärke vergrößert, ggf. maximiert, wird.
Durch die Kombination dieser Optimierungsziele kann die Entwicklungseffizienz weiter verbessert werden.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Ermitteln einer Mehrzahl von Stromstärken des Stromes 303 durch die Entwickler-Schicht für eine Mehrzahl von unterschiedlichen Werten für zumindest einen Entwickler-Parameter 322. Des Weiteren kann das Verfahren 500 umfassen, das Auswählen eines Wertes aus der Mehrzahl von unterschiedlichen Werten, in Abhängigkeit von der Mehrzahl von Stromstärken. Insbesondere kann der Wert aus der Mehrzahl von unterschiedlichen Werten ausgewählt werden, der eine bestimmte Stromstärken-abhängige Optimierungsfunktion optimiert (z. B. maximiert bzw. minimiert). Die Stromstärken-abhängige Optimierungsfunktion kann dabei insbesondere einen ersten Term umfassen, der den Absolutwert der Differenz aus der ersten Stromstärke und aus der zweiten Stromstärke anzeigt. Alternativ oder ergänzend kann die Optimierungsfunktion einen zweiten Term umfassen, der die Referenz-Stromstärke anzeigt. Durch das Variieren der Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parametern 322 und durch das Erfassen der sich daraus ergebenden Stromstärken kann der Entwicklungsprozess in effizienter Weise optimiert werden.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Führen des Entwicklerelements 111 an ein Reinigungselement 117, das in der ersten Richtung hinter der Entwicklerstelle 302 angeordnet ist, so dass das Reinigungselement 117 die auf dem Entwicklerelement 111 verbliebene Entwickler-Schicht entfernen kann. Dabei stehen das Entwicklerelement 111 und das Reinigungselement 117 an einer Reinigungsstelle 305 in Kontakt miteinander (typischerweise mittelbar über die Entwickler-Schicht).
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Das Reinigungselement 117 kann eine Reinigungswalze umfassen. Alternativ kann das Reinigungselement 117 ein Reinigungsband umfassen, das zumindest teilweise die Mantelfläche einer Antriebswalze umschließt. Die Reinigungsstelle 305 kann durch einen Walzen-Nip gebildet werden (z. B. durch einen Nip zwischen einer Entwicklerwalze und einer Reinigungswalze bzw. durch einen Nip zwischen den Antriebswalzen des Entwicklerelements 111 und des Reinigungselements 117).
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Das Verfahren 500 kann weiter umfassen, das Übertragen von (geladenen) Tonerpartikeln aus der verbliebenen Entwickler-Schicht an der Reinigungsstelle 305 von dem Entwicklerelement 111 auf das Reinigungselement 117, unter Einwirkung eines elektrischen Feldes. Insbesondere können sich das Entwicklerelement 111 und das Reinigungselement 117 auf unterschiedlichen Potentialen befinden, so dass geladene Tonerpartikel von der Oberfläche des Entwicklerelements 111 auf die Oberfläche des Reinigungselements 117 übergehen. So kann das Entwicklerelement 111 in zuverlässiger Weise gereinigt werden, um für einen folgenden Entwicklerschritt eine neue gleichmäßige Entwickler-Schicht auf das Entwicklerelement 111 aufbringen zu können.
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Der Strom 303 durch die auf dem Entwicklerelement 111 verbliebene Entwickler-Schicht kann dem Strom entsprechen, der an der Reinigungsstelle 305 zwischen dem Entwicklerelement 111 und dem Reinigungselement 117 fließt. Insbesondere kann der Strom erfasst werden, der bei der Reinigung des Entwicklerelements 111 zwischen dem Entwicklerelement 111 und dem Reinigungselement 117 fließt. Dieser Strom kann dann dazu verwendet werden, Werte der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 anzupassen (um die Entwicklungseffizienz zu verbessern). Die Erfassung des Stroms bei der Reinigung des Entwicklerelements 111 stellt eine effiziente Möglichkeit dar, ein Indiz für die Entwicklungseffizienz zu ermitteln.
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Die Anpassung der Werte für ein oder mehrere Entwickler-Parameter 322 kann z. B. vor Beginn einer Druckphase oder in Druckpausen durchgeführt werden, um die Entwicklerstation 110 auf einen nachfolgenden Druck vorzubereiten und/oder um Parameter für eine optimale Entwicklungseffizienz einzustellen. Zu diesem Zweck können latente Testbilder (insbesondere ganzflächig) auf den Bildträger 101 gebracht werden (z. B. Testbilder mit Balken mit unterschiedlicher Intensität der Einfärbung). Es können dann mit dem beschriebenen Verfahren 500 geeignete Werte für ein oder mehrere Entwickler-Parameter 322 bestimmt bzw. optimiert werden. Durch Verwendung von Balken, die sich über die gesamte Druckbreite erstrecken, kann der erfasste Strom in präziser Weise normiert werden und mit einem Referenzwert verglichen werden.
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Alternativ oder ergänzend kann eine Anpassung der Werte der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 während des Druckbetriebs (z. B. beim Druck von Druckauftrags-abhängigen Druckdaten) erfolgen. Insbesondere kann durch wiederholtes Ermitteln der Stromstärke (unter Berücksichtigung der Einfärbungs-Intensitäten, die sich aus den Druckdaten ergeben) eine kontinuierliche Anpassung der Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parametern 322 erfolgen, um die Entwicklereffizienz in kontinuierlicher Weise zu verbessern. Es kann somit auf Basis der Stromstärke des Stromes 303 eine Regelung der Entwicklungseffizienz erfolgen. Dabei kann auf Basis der o. g. Stromstärke-abhängigen Optimierungsfunktion ein Regelfehler ermittelt werden, der durch Anpassung der Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parametern 322 in kontinuierlicher Weise reduziert, ggf. minimiert, wird.
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Beispielsweise kann auf Basis der Druckdaten für einen Bereich eines latenten Bildes die (ggf. durchschnittliche) Intensität der Einfärbung ermittelt werden. Es kann dann die (ggf. durchschnittliche) Stromstärke des Stromes 303 für diesen Bereich erfasst werden. Basieren darauf kann eine Anpassung von Werten von ein oder mehreren Entwickler-Parametern 322 erfolgen. Im weiteren Verlauf kann auf Basis der Druckdaten ein weiterer (nachfolgender) Bereich des latenten Bildes identifiziert werden, der ggf. eine vergleichbare Intensität der Einfärbung aufweist. Es kann dann wieder die Stromstärke erfasst werden, und mit der vorhergehenden Stromstärke verglichen werden. In Abhängigkeit von dem Vergleich kann dann erneut eine Anpassung der Werte der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 vorgenommen werden. Durch eine Stromstärke-abhängige Regelung der Werte von ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 können die Qualität der Einfärbung und damit die Druckqualität des Druckers 10 erhöht werden.
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Beispielsweise kann auf Basis der Druckdaten für einen bestimmten Bereich eines Druckbildes 20' (z. B. für einen Balken, der sich über die gesamte Druckbreite des Druckers 10 erstreckt und der eine bestimmte Ausdehnung in Transportrichtung 20'' aufweist) eine durchschnittliche Intensität bzw. ein durchschnittlicher Grad der Einfärbung E ermittelt werden. Der Grad der Einfärbung E kann dabei anzeigen, welcher Anteil der Bildpunkte (zwischen 0% und 100%) in dem Bereich eingefärbt sind. In analoger Weise kann für eine Sequenz von Bereichen, die in Transportrichtung 20'' aufeinander folgen, ein durchschnittlicher Grad der Einfärbung E ermittelt werden, so dass sich eine zeitliche Funktion der Einfärbung E(t) ergibt. Des Weiteren kann für die Bereiche jeweils die Stromstärke des Stromes 303 ermittelt werden, so dass sich eine zeitliche Funktion des Stroms I(t) ergibt.
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Typischerweise ist der Strom I(t) durch die verbliebende Entwickler-Schicht proportional zu dem durchschnittlichen Grad der Einfärbung E(t) eines Bereichs des latenten Bildes. Um den Einfluss des Grads der Einfärbung E(t) auf den Strom I(t) zu beseitigen, kann die Anpassung eines Wertes der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 z. B. auf Basis des Verhältnisses I(t)/E(t) erfolgen. Insbesondere kann dabei der Wert der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 derart angepasst (insbesondere geregelt) werden, dass eine Optimierungsfunktion, die von dem Strom I(t) und von dem Einfärbungsgrad E(t) abhängt (z. B. von dem Verhältnis I(t)/E(t)), optimiert wird. Somit kann quasi-kontinuierlich eine Optimierung eines Wertes der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 durchgeführt werden.
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Mit anderen Worten, das Verfahren 500 kann umfassen, das Ermitteln, auf Basis der Druckdaten, eines durchschnittlichen Grades der Einfärbung eines Bereiches des latenten Bildes. Insbesondere kann auf Basis der Druckdaten der durchschnittliche Grad der Einfärbung E(t) einer Sequenz von unterschiedlichen Bereichen des latenten Bildes ermittelt werden. Das Verfahren 500 kann weiter umfassen, das Ermitteln der Stromstärke des Stroms 303 durch die auf dem Entwicklerelement 111 nach Vorbeiführen an der Entwicklerstelle 302 verbliebene Entwickler-Schicht für den Bereich des latenten Bildes. Die Stromstärke I(t) kann insbesondere für die Sequenz von unterschiedlichen Bereichen ermittelt werden. Der Wert für den Entwickler-Parameter 322 kann dann in Abhängigkeit von der Stromstärke I(t) und in Abhängigkeit von dem Grad der Einfärbung E(t) für den Bereich (bzw. für die Sequenz von Bereichen) angepasst werden. Insbesondere kann die Anpassung des Wertes für den Entwickler-Parameter 322 in Abhängigkeit von einem Stromstärke-Wert erfolgen, bei dem der Einfluss des Grades der Einfärbung kompensiert wurde, bzw. bei dem die Korrelation zwischen der Stromstärke und dem Grad der Einfärbung berücksichtigt wurde.
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Beim Druck von unterschiedlichen separaten Bögen bzw. Einzelblättern kann eine Anpassung der Werte für ein oder mehrere Entwickler-Parameter 322 zwischen dem Druck von zwei Bögen bzw. Einzelblättern erfolgen. Insbesondere kann zwischen zwei aufeinander folgenden Bögen bzw. Einzelblättern ein Testbogen bzw. Testblatt eingefügt werden, um ein Testbild für die Einstellung ein oder mehrerer Entwickler-Parameter 322 zu drucken. Dabei kann ggf. die gesamte Druckbreite auf dem Testbogen bzw. auf dem Testblatt eingefärbt werden, um eine präzise Einstellung der ein oder mehreren Entwickler-Parameter 322 zu ermöglichen.
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In diesem Dokument wird auch eine Entwicklerstation 110 für ein Druckwerk 11 eines Toner-basierten Digitaldruckers 10 beschrieben. Die Entwicklerstation 110 umfasst ein Entwicklerelement 111, das an einer Entwicklerstelle 302 einen Bildträger 101 des Druckwerks 11 berührt, und das an der Entwicklerstelle 302 ein latentes Bild auf dem Bildträger 101 mit Tonerpartikeln aus einer Entwickler-Schicht einfärbt, die sich auf dem Entwicklerelement 111 befindet. Dabei wird das Entwicklerelement 111 in einer ersten Richtung an der Entwicklerstelle 302 vorbeigeführt wird. Des Weiteren erfolgt das Einfärben des latenten Bildes in Abhängigkeit eines Wertes für zumindest einen Entwickler-Parameter 322.
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Die Entwicklerstation 110 umfasst weiter eine Messeinheit, die eine Stromstärke eines Stroms 303 durch die auf dem Entwicklerelement 111 nach Vorbeiführen an der Entwicklerstelle 302 verbliebene Entwickler-Schicht erfasst. Außerdem umfasst die Entwicklerstation 110 eine Steuereinheit 320, die mindestens einen Wert für den Entwickler-Parameter 322 in Abhängigkeit von der Stromstärke des Stromes 303 anpasst.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Digitaldrucker
- 11, 11a–11d
- Druckwerk (Vorderseite)
- 12, 12a–12d
- Druckwerk (Rückseite)
- 20
- Aufzeichnungsträger
- 20'
- Druckbild (Toner)
- 20''
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- 21
- Rolle (Eingabe)
- 22
- Abwickler
- 23
- Konditionierwerk
- 24
- Wendeeinheit
- 25
- Registereinheit
- 26
- Zugwerk
- 27
- Aufwickler
- 28
- Rolle (Ausgabe)
- 30
- Fixiereinheit
- 40
- Klimatisierungsmodul
- 50
- Energieversorgung
- 60
- Controller
- 70
- Flüssigkeitsmanagement
- 71
- Flüssigkeitssteuereinheit
- 72
- Vorratsbehälter
- 100
- Elektrofotografiestation
- 101
- Bildträger (Fotoleiter, Fotoleiterwalze)
- 102
- Löschlicht
- 103
- Reinigungseinrichtung (Fotoleiter)
- 104
- Rakel (Fotoleiter)
- 105
- Sammelbehälter (Fotoleiter)
- 106
- Aufladevorrichtung (Korotron)
- 106'
- Draht
- 106''
- Schirm
- 107
- Zuluftkanal (Belüftung)
- 108
- Abluftkanal (Entlüftung)
- 109
- Zeichengenerator
- 110
- Entwicklerstation
- 111
- Entwicklerelement (Entwicklerwalze)
- 112
- Vorratskammer
- 112'
- Flüssigkeitszufuhr
- 113
- Vorkammer
- 114
- Elektrodensegment
- 115
- Dosierwalze (Entwicklerwalze)
- 116
- Rakel (Dosierwalze)
- 117
- Reinigungselement/Reinigungswalze (Entwicklerwalze)
- 118
- Rakel (Reinigungswalze der Entwicklerwalze)
- 119
- Sammelbehälter (Flüssigentwickler)
- 119'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 120
- Transferstation
- 121
- Transferwalze
- 122
- Reinigungseinheit (Nasskammer)
- 123
- Reinigungsbürste (Nasskammer)
- 123'
- Reinigungsflüssigkeitszufuhr
- 124
- Reinigungswalze (Nasskammer)
- 124'
- Reinigungsflüssigkeitsabfuhr
- 125
- Rakel
- 126
- Gegendruckwalze
- 127
- Reinigungseinheit (Gegendruckwalze)
- 128
- Sammelbehälter (Gegendruckwalze)
- 128'
- Flüssigkeitsabfuhr
- 129
- Ladeeinheit (Korotron an Transferwalze)
- 302
- Entwicklungsstelle
- 303
- Strom
- 304
- Potentialdifferenz-Quelle
- 305
- Reinigungsstelle
- 320
- Steuereinheit
- 321
- Druckdaten
- 322
- Entwickler-Parameter
- 401
- Zeit
- 402
- Verlauf des Oberflächenpotentials des Fotoleiters
- 403
- Stromverlauf
- 500
- Verfahren zur Einstellung des Entwicklungsprozesses
- 501, 502, 503
- Verfahrensschritte