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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Waschtischvorrichtung mit einem Becken, das einen Beckenboden, eine umlaufende Beckenwand und einen Beckenrand, welcher die Beckenwand an ihrer dem Beckenboden abgewandten Seite begrenzt, aufweist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Waschplatz, in dessen Waschtischplatte eine derartige Wachtischvorrichtung eingesetzt ist.
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Waschtischvorrichtungen und Waschplätze, wie sie hier im Vordergrund stehen, werden in erster Linie im Sanitärbereich eingesetzt und dienen der Hygiene des Menschen. Insbesondere dienen sie in Bädern und Toiletten unter anderem zum Waschen der Hände. Die Waschplätze und Waschtischvorrichtungen, die in dem vorliegenden Dokument beschrieben sind, können aber auch in Küchen oder anderen Wohnräumen eingesetzt werden. Darüber hinaus ergeben sich aber auch industrielle Einsatzzwecke.
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Ein Waschplatz besitzt typischerweise eine Waschtischplatte mit einer Aussparung, in die ein Becken, das gängigerweise auch als Waschtisch bezeichnet wird, eingesetzt ist. Das Becken bildet gegebenenfalls mit zusätzlichen Funktionselementen eine Waschtischvorrichtung.
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Ein gattungsgemäßer Waschplatz ist beispielsweise aus der Patentschrift
US 407 663 A bekannt. Ein halbkugelförmiges Becken ist in eine Aussparung eines Tisches eingesenkt. Die Aussparung besitzt einen etwas kleineren Durchmesser als das Becken, sodass dieses von der Tischplatte gehalten wird. Außerdem ist die Aussparung in ihrer Kontur an die Kontur des Beckens angepasst. Das Becken wird also ausschließlich von dem Tisch direkt getragen.
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Darüber hinaus zeigt die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2009 015 523 U1 ein Waschmöbel mit einer ein Waschbecken aufweisenden Waschbeckenanordnung, die von einem Trägerelement getragen wird. Zwischen der Waschbeckenanordnung und dem Trägerelement sind Distanzhalter angeordnet, die einen Funktionsspalt zwischen Waschbeckenanordnung und Trägerelement erzeugen. Mithilfe des Funktionsspaltes wird erreicht, dass die Funktionselemente und Effektquellen unabhängig von einer Raumwand unmittelbar im Bereich des Waschmöbels angeordnet werden können, ohne dass diese die von außen sichtbare Oberfläche des Waschmöbels mit Schraubverbindungen zur Fixierung der Funktionselemente und Effektquellen verunstalten.
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Ferner zeigt die Gebrauchsmusterschrift
DE 93 05 650 U1 einen Waschtisch mit abnehmbarer Beckenschale, sodass an verschiedene Verhältnisse anpassbare Beckenschalen leicht ausgetauscht werden können. Es ist somit ohne weiteres möglich, für bestimmte Zwecke eine runde Beckenschale oder für andere Zwecke eine große eckige Beckenschale auf den Sockel aufzusetzen. Die abnehmbare Beckenschale besitzt einen verschließbaren Durchlass zur Entleerung von in der Beckenschale befindlichem Wasser in einem Abfluss.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen variabel gestaltbaren Waschtisch bereitstellen zu können, bei dem insbesondere Standardarmaturen eingesetzt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Waschtischvorrichtung mit einem Becken, das einen Beckenboden, eine umlaufende Beckenwand und einen Beckenrand, welcher die Beckenwand an ihrer dem Beckenboden abgewandten Seite begrenzt, aufweist, und einem Funktionsring, der als von dem Becken separates Bauteil gefertigt ist, eine Durchtrittsachse (Durchtritt des Beckens durch den Funktionsring) aufweist und an dem Beckenrand als hauptsächliche Stütze des Beckens angeordnet ist, wobei der Funktionsring für das Becken eine Blende darstellt, die das Becken von außen her bezogen auf die Durchtrittsachse ganz oder teilweise bedeckt. Dies bedeutet, dass der Funktionsring das Becken derart umgibt, dass ein Großteil der Punkte seiner geometrischen Ausdehnung auf einer jeweiligen Abstandslinie senkrecht zu der Durchtrittsachse weiter von der Durchtrittsachse entfernt ist als jeweilige Punkte der geometrischen Ausdehnung des Beckens auf der jeweiligen Abstandslinie.
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In vorteilhafter Weise besitzt die Waschtischvorrichtung also neben dem Becken einen Funktionsring um das Becken, welcher als Anschlag bzw. Stütze auf einer Waschtischplatte dienen kann. Die Außenabmessungen des Beckens sind etwas kleiner als diejenigen des Funktionsrings. Damit lässt sich das Becken in eine entsprechend dimensionierte Aussparung einer Waschtischplatte einfügen, während der Funktionsring nicht mehr in die Aussparung passt und somit das Becken auf der Waschtischoberseite abstützt, denn er ist am Beckenrand befestigt. Alternativ kann der Funktionsring auch als alleiniger Träger des Beckens dienen und darüber hinaus noch andere Funktionen erfüllen.
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Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass der Funktionsring sehr variabel gestaltet werden kann. Insbesondere kann er in seiner axialen Höhe variiert werden, die in Tiefenrichtung des Beckens gemessen wird. Abhängig von der Höhe des Funktionsrings ragt das Becken entsprechend weit aus der Oberfläche der Waschtischplatte heraus.
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Darüber hinaus kann auch das Design des Funktionsrings nahezu beliebig gewählt werden. So kann der Funktionsring der vorzugsweise den Hauptteil des sichtbaren Rands des Beckens darstellt, an die Oberfläche der Waschtischplatte und/oder an die verwendeten Armaturen angepasst werden. Ein weiterer Vorteil des Aufbaus der Waschtischvorrichtung mit einem Becken und einem das Becken umgebenden Funktionsring besteht darin, dass die Gesamtbeckenwandung, die aus der Beckenwand und dem Funktionsring besteht, verhältnismäßig schmal ausgebildet werden kann, wodurch in den meisten Fällen Standardarmaturen eingesetzt werden können, bei denen die Wasserhähne vielfach sehr kurz sind. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Waschtischvorrichtung auch sehr nahe an einer Wand platziert werden, sodass auch kurze Wandarmaturen für den Waschtisch verwendet werden können.
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Vorzugsweise besteht der Funktionsring ausschließlich oder hauptsächlich aus einem Blechring, dessen axiale Erstreckung größer ist als die Wandstärke seines Blechs. Ein solcher Blechring ist einfach herzustellen und variabel einzusetzen. Außerdem kann seine Oberfläche durch entsprechende Material- oder Beschichtungswahl in unterschiedlichsten Qualitäten hergestellt werden.
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In einer Ausführungsform wird der Beckenrand durch eine Kröpfung gebildet. Dabei steht der obere Rand des Beckens in der Regel gleichmäßig nach außen ab. Diese Kröpfung ist in der Regel verrundet, sodass der Waschbeckenrand nach oben keine scharfen Kanten besitzt.
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Die Breite der Kröpfung kann dem vorbestimmten Abstand des Funktionsrings von der Beckenwand entsprechen oder größer sein. In jedem Fall ist dadurch gewährleistet, dass der Funktionsring das Becken unterhalb der Kröpfung stützt. Bei der Montage auf eine Waschtischplatte besteht damit die Möglichkeit, dass das Becken nur mittelbar über den Funktionsring auf der Waschtischplatte aufgestützt wird. Der Funktionsring bildet also mit der Kröpfung in Einbaurichtung der Waschtischvorrichtung nach unten, d. h. in Tiefenrichtung des Beckens bzw. in axialer Richtung des Funktionsrings, einen Formschluss. Die Breite der Kröpfung, d. h. ihre Abmessung in im Wesentlichen radialer Richtung bezogen auf das Zentrum des Beckens bzw. Funktionsrings kann auf die optischen Wünsche des Nutzers und/oder an entsprechende Funktionsdetails angepasst werden. So kann der Außenrand der Kröpfung unmittelbar mit dem Funktionsring abschließen, wodurch sich eine sehr schlichte Beckenform ergibt. Andererseits kann die Kröpfung auch über den Funktionsring hinausragen, wodurch unter Umständen ein verbesserter Spritzschutz gegeben ist.
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Die Kröpfung kann sich in der Ebene der Öffnung des Beckens aber auch auf einer Fläche erstreckt, die mindestens der halben Fläche der Öffnung des Beckens entspricht. Damit besteht der Vorteil, dass die Kröpfung die Funktion einer Ablage übernehmen kann. Dabei kann sich die zur Ablage erweiterte Kröpfung symmetrisch aber auch asymmetrisch zum Becken erstrecken. Insbesondere kann das Becken rund und die Ablage rechteckförmig sein. Ferner kann die Kröpfung des Beckens auch einteilig mit der Kröpfung eines anderen Beckens gebildet sein, wobei der Funktionsring dann ein Doppelbecken mit Ablage dazwischen umgibt.
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Wie bereits erwähnt wurde, ist der Funktionsring an der Beckenwand befestigt. Vorzugsweise erfolgt diese Befestigung direkt und/oder es erfolgt eine Befestigung ausschließlich an der Kröpfung. Da die Kröpfung von der Beckenwand absteht, ergibt sich durch ihre Form allein die Befestigungsmöglichkeit nur durch Formschluss. Damit sind keine zusätzlichen Montageelemente notwendig.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist nicht der Beckenrand durch eine Kröpfung gebildet, sondern der Funktionsring weist eine solche Kröpfung auf. Diese Kröpfung ist dann der Beckenwand zugewandt. An dem Rand der Kröpfung ist unmittelbar der Beckenrand befestigt. Damit kann die Breite der Gesamtwandung des Beckens (Beckenwand einschließlich Funktionsring) allein durch die Breite der Kröpfung des Funktionsrings variiert werden. Je nach Bedarf können damit unterschiedlich breite Funktionsringe eingesetzt werden, wobei sich die Breite auch hier im Wesentlichen auf eine Richtung hin zum Zentrum des Beckens bzw. Funktionsrings bezieht.
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Weiterhin kann bei der Waschtischvorrichtung zusätzlich ein Funktionsrahmen vorgesehen sein, der den Beckenrand zumindest teilweise bedeckt. Gegebenenfalls bedeckt er auch den Funktionsring. Dabei ist der Funktionsrahmen vorzugsweise im Wesentlichen als Platte ausgebildet, die eine Aussparung aufweist, welche in etwa die Dimensionen des Beckenrands besitzt. Der Funktionsrahmen kann diverse Funktionen besitzen, z.B. als Halter für eine Armatur, ein Handtuch, einen Seifenspender, ein Steuerelement für Wasser oder Strom, eine Steckdose etc.
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Vorteilhafterweise ist der Funktionsring durch eine Verklebung, insbesondere eine Silikonverklebung an der Beckenwand befestigt. Durch eine derartige Verklebung ist nicht nur der notwendige Halt, sondern auch die gewünschte Dichtigkeit erreicht. Außerdem gewährleistet die Verklebung eine optisch nicht wahrnehmbare Befestigung, sofern sie sich in dem Hohlraum zwischen der Beckenwand und dem Funktionsring befindet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Funktionsring eine Bohrung zur Verschraubung des Funktionsrings an einer Wand auf. Damit erhält der Funktionsring neben seiner Haltefunktion des Beckens auch eine zusätzliche Teilfunktion bezüglich der Befestigung der gesamten Waschtischvorrichtung beispielsweise an einer Wand. Mit einer oder mehreren Schrauben lässt sich so der Funktionsring an der Wand anschrauben.
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Der Funktionsumfang des Funktionsrings kann auch dadurch erweitert werden, dass der Funktionsring eine Aussparung als Handtuchhalter und/oder eine Platte als Ablage und/oder eine Schublade und/oder ein Steuerelement für Wasser oder Strom aufweist. Außerdem kann in oder an dem Funktionsring ein Lotionsspender und/oder ein Lichtsteuerelement (Schalter, Dimmer) vorgesehen sein. Zudem kann in oder an dem Funktionsring eine Stromversorgung (Steckdose), aber auch ein Papierhandtuch-Spender bzw. -Abwurf angeordnet sein. So ist eine Veränderung des Waschtischtyps mit nur einem Detail, nämlich dem Funktionsrings, möglich.
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Erfindungsgemäß kann auch ein Waschplatz bereitgestellt werden, der die oben beschriebene Waschtischvorrichtung aufweist. Das Becken ist dabei, wie ebenfalls bereits angedeutet wurde, in eine Aussparung einer Waschtischplatte derart eingesetzt, dass sich der Funktionsring an dem Rand der Aussparung abstützt. Der Funktionsring, der an der Beckenwand befestigt ist, bildet damit eine Schulter, auf der das Becken am Rand der Aussparung der Waschtischplatte aufliegen kann. Beispielsweise handelt es sich bei dem Funktionsring um den genannten Blechring, dessen Oberfläche nach Bedarf behandelt ist und der eine bedarfsgerechte axiale Höhe aufweist.
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Der Funktionsring kann durch eine Dichtung gegenüber der Waschtischplatte abgedichtet sein. Dies hat den Vorteil, dass kein Wasser zwischen den Funktionsring und die Waschtischplatte bzw. die Beckenwand eindringen kann.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
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1 eine Explosionsansicht einer Waschtischvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 die Waschtischvorrichtung von 1 im eingebauten Zustand;
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3 einen Schnitt durch die Wandung der eingebauten Waschtischvorrichtung von 2;
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4 eine Explosionsansicht einer Waschtischvorrichtung gemäß einer anderen Ausführungsform;
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5 die Waschtischvorrichtung von 4 im eingebauten Zustand,
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6 einen Schnitt durch die Wandung des Waschtisches von 5 und
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7 eine an eine Wand montierte Waschtischvorrichtung.
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Die nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Dabei ist zu beachten, dass die Merkmale nicht nur in den geschilderten Kombinationen, sondern auch in anderen technisch sinnvollen Kombinationen oder in Alleinstellung realisiert werden können.
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1 zeigt ein Becken 1 und einen Funktionsring 2 in einer Explosionsdarstellung. Das Becken 1 besitzt einen Beckenboden 3, der von einer umlaufenden Beckenwand 4 umgeben ist. An der dem Beckenboden 3 abgewandten Seite der Beckenwand 4 befindet sich der Beckenrand 5. Dieser Beckenrand 5 ist hier durch eine Kröpfung gebildet. Diese Kröpfung stellt einen Vorsprung dar, der von der Beckenwand 4 nach außen im Wesentlichen horizontal absteht.
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Das Becken besitzt in dem vorliegenden Beispiel in der Draufsicht eine Rechteckform mit abgerundeten Ecken. Alternativ kann das Becken auch eine quadratische Form oder eine andere Polygonform besitzen. Ebenso könnte das Becken rund sein, insbesondere kreisförmig (vgl. 7) oder oval. Speziell kann das Becken auch die Form eines Kugelsegments annehmen. Vorzugsweise besitzt es in der Mitte des Beckenbodens 3 einen Abfluss 6.
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Das Material des Beckens kann unterschiedlich gewählt werden. Vorzugsweise ist das Becken aus emailliertem Stahl gefertigt. Es kann aber auch aus Kunststoff oder Keramik gebildet sein.
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Der Funktionsring 2 soll die Beckenwand 4 außen umgeben. Daher besitzt er in dem Beispiel von 1 nahezu die gleiche Kontur in der Draufsicht wie die Beckenwand 4. Seine Innenabmessungen sind etwas größer als die korrespondierenden Außenabmessungen des Beckens 1. Beispielsweise handelt es sich bei dem Funktionsring um einen Blechring. Die Breitseite des Blechs verläuft dabei parallel zur Beckenwand 4, d.h. die Erstreckung des Blechrings entlang seiner axialen Richtung ist größer als die Wandstärke des Blechs. Die Höhe des Funktionsrings 2 in Tiefenrichtung des Beckens 1 (axiale Richtung des Funktionsrings) kann nahezu beliebig gewählt werden. Bei dem Funktionsring kann es sich nicht nur um einen Blechring, sondern auch um einen Kunststoffring (ggf. faserverstärkt) handeln. Die Oberfläche des Funktionsrings kann mit Materialien und Farben nach Bedarf gestaltet sein.
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2 gibt die Waschtischvorrichtung von 1 im eingebauten Zustand wieder. Der Zusammenbau stellt einen Waschplatz dar. Das Becken 1 ist in eine Aussparung 10 (vgl. 3) einer Waschtischplatte 7 eingebaut. Dabei stützt sich die Kröpfung 5 des Beckens 1 auf den Funktionsring 2, welcher sich wiederum auf die Waschtischplatte 7 stützt. Außerdem stellt der Funktionsring 2 von außen her eine Blende dar, so dass die Beckenwand 4 im eingebauten Zustand nicht sichtbar ist
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3 gibt einen Teil der Wandung der Waschtischvorrichtung im eingebauten Zustand im Schnitt wieder. Die Beckenwand 4 besitzt einen Beckenrand 5, der als Kröpfung gestaltet ist. Die Kröpfung besitzt eine Breite b in Richtung etwa senkrecht zu der Beckenwand 4, d.h. in einer Richtung senkrecht zur axialen Richtung des Funktionsrings. Unterhalb der Kröpfung befindet sich der Funktionsring 2, der hier blechförmig gestaltet ist. Er erstreckt sich im vorliegenden Beispiel entlang des gesamten Umfangs des Beckens parallel zu der Beckenwand 4. Die eine Seite des Funktionsrings 2 stößt unmittelbar an die Kröpfung des Beckenrands 5. An dieser Stoßstelle sind die beiden Komponenten durch eine Verklebung, insbesondere eine Silikonverklebung, aneinander befestigt.
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An der der Silikonverklebung 8 gegenüberliegenden Seite des Funktionsrings 2 befindet sich eine Dichtung 9, die den Funktionsring 2 gegenüber der Waschtischplatte 7 abdichtet. Die Waschtischplatte 7 verläuft senkrecht zu der Achse (d.h. Durchtrittsachse für das Becken 1) des Funktionsrings 2 und ebenso in etwa senkrecht zu der Beckenwand 4. Das Becken beziehungsweise die Beckenwand 4 ragt mit einer Höhe h über die Oberfläche der Waschtischplatte 7 hinaus. Diese Höhe h kann beispielsweise 10 mm, 20 mm, 30 mm, 40 mm oder dergleichen betragen. Natürlich sind auch andere Maße möglich. Die Höhe des Funktionsrings 2 entspricht dann bis auf die Wandstärke der Beckenwand 4 der Höhe h.
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In horizontaler Richtung, also parallel zu der Waschtischplatte 7, ragt die Kröpfung des Beckenrands 5 entsprechend der Länge l über den Funktionsring 2 hinaus. Diese Länge l kann beispielsweise 1,5 mm oder aber auch 10 mm betragen. Auch andere Maße sind möglich (vgl. Beispiel von 7). Die Breite b der Kröpfung kann beispielsweise 15 mm, 20 mm oder dergleichen betragen. Auch kann sie am Umfang des Beckens variieren und so groß sein, dass durch die Kröpfung eine komfortable Ablage gebildet ist.
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Es ergibt sich damit ein vorbestimmter Abstand a zwischen der Beckenwand 4 und dem Funktionsring 2. Dieser Abstand a ist wichtig, damit sich der Funktionsring 2 in einer Ausführungsform auf der Waschtischplatte 7 abstützen kann, während das Becken in eine Aussparung 10 der Waschtischplatte 7 ragt. Die Aussparung 10 ist hierbei gerade so bemessen, dass zwar das Becken mit seinen Beckenwänden 4 in die Aussparung passt, aber der Funktionsring 2 auf der Waschtischplatte 7 aufsteht und nicht mehr in die Aussparung 10 passt. Daher kann sich das Becken 1 auf der Waschtischplatte 7 abstützen. Der vorbestimmte Abstand a ist aber auch deshalb einzuhalten, damit das Becken bei realistischen Toleranzen stets in den Funktionsring eingesetzt werden kann.
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Der Funktionsring 2, der als von dem Becken 1 separates Bauteil gefertigt ist, der eine Durchtrittsachse aufweist und der an dem Beckenrand als hauptsächliche Stütze des Beckens angeordnet ist, stellt für das Becken 1 eine Blende dar, die das Becken von außen her bezogen auf die Durchtrittsachse ganz oder teilweise bedeckt. Dies bedeutet, dass der Funktionsring 2 das Becken derart umgibt, dass ein Großteil der Punkte seiner geometrischen Ausdehnung auf einer jeweiligen Abstandslinie senkrecht zu der Durchtrittsachse weiter von der Durchtrittsachse entfernt ist als jeweilige Punkte der geometrischen Ausdehnung des Beckens auf der jeweiligen Abstandslinie. Die Blendenfunktion entsteht also dadurch, dass in radialer Richtung der Funktionsring weiter außen liegt als ein entsprechender Teil des Beckens bzw. der Beckenwand.
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Anhand der 4 bis 6 wird nun ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung erläutert. Die Explosionsansicht von 4 gibt ein Becken 1 wieder, dessen Beckenrand 5 hier keine Kröpfung besitzt. Ansonsten besitzt das Becken 1 hier die gleichen Eigenschaften wie das von 1. Der Funktionsring 2 ist prinzipiell genauso gestaltet wie derjenige des vorhergehenden Ausführungsbeispiels. In der Ausgestaltung von 4 ist er geringfügig höher ausgebildet als in der Ausgestaltung von 1. Als Deckelement für das Becken 1 und den Funktionsring 2 ist hier ein Funktionsrahmen 11 vorgesehen. Dieser Funktionsrahmen 11 ist plattenförmig ausgebildet und besitzt eine Aussparung entsprechend der Öffnung des Beckens. Er kann beispielsweise als Blechstanzteil oder als hochpräzises Laserschnittteil ausgebildet sein. Insbesondere kann er aus Metall, aber auch aus anderen Materialien hergestellt sein, auch eine Materialmischung ist möglich. Der Funktionsrahmen 11 dient als Kantenschutz für das Becken 1 sowie den Funktionsring 2. Der Funktionsrahmen kann auch asymmetrisch ausgebildet sein und optional weitere Funktionen wie Handtuchhalter, Spritzschutz, Armaturenhalter und dergleichen aufweisen.
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In 5 ist das Becken 1 zusammen mit Funktionsring 2 und Funktionsrahmen 11 in einem in die Waschtischplatte 7 eingebauten Zustand dargestellt. Auch hier ragt das Becken entsprechend der Höhe des Funktionsrings 2 aus der Oberfläche der Waschtischplatte 7.
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6 gibt die Einbausituation dieses Ausführungsbeispiels im Schnitt wieder. Die Situation entspricht in etwa der von 3. Am Beckenrand 5 ist hier jedoch keine Kröpfung vorgesehen, so dass der Funktionsrahmen 11 den Kantenschutz bildet. In dem vorliegenden Beispiel stützt sich entsprechend der Funktionsrahmen 11 auf den Funktionsring 2. Die Maße a, b, h und l können wie diejenige des Ausführungsbeispiels von 3 gewählt werden.
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Auch in diesem Beispiel der 4 bis 6 können für die einzelnen Komponenten unterschiedlichste Materialien verwendet werden, wie dies im vorhergehenden Ausführungsbeispiel bereits angedeutet wurde. Da die Waschtischvorrichtung dreiteilig (Becken 1, Funktionsring 2 und Funktionsrahmen 11) aufgebaut ist, können noch mehr Materialkompositionen realisiert werden als bei der zweiteiligen Ausführungsform gemäß den 1 bis 3.
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Die Geometrie von Becken 1, Funktionsring 2 und Funktionsrahmen 11 kann wieder ähnlich wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel gewählt werden. Die drei Komponenten sind dann jeweils in ihren Konturen aneinander angepasst.
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Eine weitere Ausführungsvariante kann darin bestehen, dass der Funktionsring 2 selbst eine Kröpfung aufweist. Diese Kröpfung des Funktionsrings 2 ragt dann in Richtung der Beckenwand 4. Der gekröpfte Funktionsring 2 kann im Schnitt die L-Form besitzen, die in 6 der Funktionsring 2 zusammen mit dem Funktionsrahmen 11 bildet. Funktionsring und Funktionsrahmen wären damit einteilig gebildet. Dies würde Montageaufwand einsparen.
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Die Höhe h und Breite b der Wandung der Waschtischvorrichtung kann somit in allen Varianten an vorbestimmte Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere kann eine Anpassung an Standardarmaturen erfolgen. Somit müssen nicht Spezialarmaturen mit hohem Preis für die Waschbecken eingesetzt werden.
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Bei der Waschtischplatte kann es sich um die Oberseite eines Möbels handeln. Damit lassen sich Aufsatzbecken für Möbel variantenreich und flexibel gestalten.
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Auch der im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den 4 bis 6 genannte Funktionsrahmen kann neben der genannten Gebrauchsfunktion als Kantenschutz auch noch weitere Funktionen aufweisen. So kann er beispielsweise an einer Seite verbreitert und eine Aussparung für eine Handtuchhalterfunktion aufweisen. Ebenso kann eine Verbreiterung für eine Ablage vorgesehen sein. Gegebenenfalls kann der Funktionsrahmen auch eine ästhetische Funktion erfüllen, wenn er beispielsweise aus dem gleichen Material gefertigt ist wie eine Armatur am Waschbecken.
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7 zeigt eine spezielle Ausführungsform einer Waschtischvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Waschtischvorrichtung ist hier direkt an einer Wand 12 befestigt. Ein Untersatz wie etwa ein Möbelstück oder eine Waschtischplatte ist nicht notwendig. Der Funktionsring 2 weist hierzu beispielsweise eine oder mehrere Bohrungen (in 7 nicht sichtbar) für die Wandmontage auf.
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Der Funktionsring 2 ist im Beispiel von 7 rechteckförmig ausgebildet. Seine Achse verläuft in der bestimmungsgemäßen Einbaulage vertikal. Beispielsweise ist er aus einem Edelstahlblech gefertigt. Seine Ausdehnung in axialer Richtung beträgt beispielsweise 10 cm und seine Wandstärke 3 mm. Auch andere Maße können gewählt werden. Alternativ kann der Funktionsring 2 auch halbkreisförmig, dreieckig oder anders geformt ausgebildet sein.
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Auf den Funktionsring 2 ist das Becken 1 aufgesetzt, das hier kugelsegmentförmig ausgebildet ist. Damit geht die Beckenwand 4 unmittelbar in den Beckenboden 3 über. Unten am Beckenboden befindet sich der Auslass 6. Der obere Beckenrand 5 geht direkt in eine waagrechte Ablageplatte 13 über. Die Ablageplatte 13 kann somit als speziell ausgeformte Kröpfung des Beckens 1 bzw. der Beckenwand 4 gesehen werden. Die Ablageplatte 13 ist vorzugsweise einteilig mit dem Becken 1 gebildet. Außerdem ist sie hier unsymmetrisch bezüglich des Beckens 1. Alternativ kann das Becken aber auch im Zentrum der Ablageplatte 13 angeordnet sein. Optional kann auch ein zweites Becken an die Ablageplatte 13 angeformt werden.
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Der Funktionsring 2 kann an die Geometrie des Beckens 1 bzw. der Becken-Ablageplatten-Kombination angepasst sein. Im Beispiel von 7 ist der Funktionsring 2 hingegen an seiner linken Seite vergrößert und geht über die Ablageplatte 3 in waagrechter Richtung hinaus. Er dient dort zusätzlich als Halterung für eine Glasplatte 14. Die Oberfläche der Glasplatte 14 kann tiefer (bezogen auf die axiale Richtung des Funktionsrings 2) liegen als die Oberfläche der Ablageplatte 13. Damit erfüllt der Funktionsring 2 zusätzlich die Aufgabe einer Begrenzungswand, so dass dort abgelegte Gegenstände nicht über den Rand der Glasplatte rutschen können.
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Zusätzlich oder anstelle des über die Ablageplatte 13 überstehenden Bereichs mit der Glasplatte 14 kann in den Funktionsring 1 auch eine Schublade oder sonstige Ablage integriert werden. Außerdem ist in dem Beispiel der 7 die Option dargestellt, dass der Funktionsring 2 einen Handtuchhalter für ein Handtuch 15 aufweist. Bei dem Handtuchhalter kann es sich speziell um eine schlitzförmige Aussparung in dem Blech des Funktionsrings 2 handeln.
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Stellvertretend für viele weitere Optionen ist der Funktionsring 2 von 7 mit Steuerelementen für Warm- und Kaltwasser ausgestattet. Hierzu besitzt er beispielsweise berührungssensitive Schaltflächen 15 und 16. Ebensolche Schaltflächen könnten auch für etwaige Spender oder Lichtkomponenten vorgesehen sein.
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Ein Wasserauslauf 18 ist hier oberhalb des Beckens 1 an der Wand 12 befestigt. In diesem Fall können verhältnismäßig kurze Standardwasserausläufe verwendet werden, da auf Grund des schmalen Funktionsrings 2 das Becken 1 nahe an der Wand angeordnet werden kann.
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Alternativ kann ein Wasserhahn auch auf der Ablageplatte 13 angeordnet sein. Auch in diesem Fall kann ein kurzer Standard-Wasserhahn eingesetzt werden, wenn das Becken 1 mit der einteilig angeformten Ablageplatte 13 aus einem gegenüber Keramik deutlich dünneren Stahlemail gefertigt ist.
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Insgesamt ermöglicht der Funktionsring eine hohe Vielfalt an Variationsmöglichkeiten für die Waschtischvorrichtung bzw. den Waschplatz. Bei gleichem Becken können durch den Funktionsring unterschiedliche Funktionen in die Vorrichtung integriert werden. Umgekehrt können bei gleichem Funktionsring unterschiedliche Becken eingesetzt und damit unterschiedliche Typen von Waschtischen bzw. -plätzen realisiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 407663 A [0004]
- DE 202009015523 U1 [0005]
- DE 9305650 U1 [0006]