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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pfosten-Riegel-Konstruktion, insbesondere für Fassaden oder Lichtdächer, mit einem oberen Pfosten, der auf einem unteren Pfosten abgestützt ist, wobei an dem oberen Pfosten ein Entwässerungskanal ausgebildet ist.
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Die
EP 1 959 067 offenbart eine Fassade ein Lichtdach für Gebäude, bei dem metallische Pfosten- und Riegelprofile eingesetzt werden. Hierbei ist es bekannt, dass an den Pfostenprofilen benachbart zu einer Schraubnut Entwässerungsnuten ausgebildet sind. Werden zwei Pfosten übereinander angeordnet, so fluchten die Entwässerungsnuten, so dass eindringende Feuchtigkeit über die gesamte Höhe der Pfostenprofile geführt wird. Gerade bei längeren Pfosten ist eine Ableitung von Wasser aus dem Entwässerungskanal auch oberhalb einer unteren Sammelstelle wünschenswert.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Pfosten-Riegel-Konstruktion zu schaffen, die eine Ableitung von Wasser aus einem Entwässerungskanal auch an einer Verbindungsstelle zwischen zwei Pfosten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst die Pfosten-Riegel-Konstruktion einen oberen Pfosten und einen unteren Pfosten, zwischen denen zumindest im Bereich des Entwässerungskanals ein Dichtungselement angeordnet ist, und das Wasser in dem Entwässerungskanal oberhalb des Dichtungselementes aus dem Entwässerungskanal abgeleitet wird. Dadurch kann an einer Verbindungsstelle zwischen zwei Pfosten eine Ableitung von Wasser aus dem Entwässerungskanal erfolgen, so dass an einer darunter liegenden (unteren) Sammelstelle das anfallende Wasser reduziert wird. Zudem kann bei einem etwaigen Eindringen von Wasser dieses kurz unterhalb des Eindringungsortes wieder abgeleitet werden, ohne dass es durch die ganze Konstruktion nach unten läuft.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Entwässerungskanal an dem oberen Pfosten als geschlossene, in Längsrichtung des Pfostens verlaufende Hohlkammer ausgebildet und oberhalb des Dichtelementes ist mindestens eine Entwässerungsöffnung vorgesehen. Die im Querschnitt geschlossene Ausbildung des Entwässerungskanals hat den Vorteil, dass das Wasser im nicht sichtbaren Bereich abgeführt wird, wobei zur Ableitung des Wassers mindestens eine Entwässerungsöffnung vorgesehen wird, insbesondere an einer Außenseite des Pfostens.
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Das Dichtelement ist vorzugsweise aus einem elastischen Material ausgebildet, das zwischen den Wänden des oberen und unteren Pfostens eingefügt ist. Hierfür kann das Dichtelement plattenförmig ausgebildet sein und beispielsweise eine Dicke zwischen 0,1 mm bis 4 mm, insbesondere 1 mm bis 3 mm, besitzen. Das Dichtelement dichtet den Entwässerungskanal so weit ab, dass das in dem oberen Pfosten nach unten laufende Wasser nicht weiter durch den Entwässerungskanal und/oder weiteren Kammern, Kanäle und Nuten läuft, sondern über die mindestens eine Entwässerungsöffnung abgeleitet wird.
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Vorzugsweise ist das Dichtelement an einem Dichtungsstück angeformt, an dem ein Einspritzkanal für Dichtmasse ausgebildet ist. Dann kann nach der Montage des Dichtungselementes Dichtungsmasse in den Entwässerungskanal eingespritzt werden, beispielsweise um einen Abstand zwischen dem Dichtungselement und der Entwässerungsöffnung an dem oberen Pfosten zu überbrücken. Die Dichtungsmasse wird dann in der bevorzugten Ausführung bis zu der Entwässerungsöffnung in den oberen Pfosten injiziert, so dass herunterlaufendes Wasser in dem Entwässerungskanal auf die Dichtungsmasse auftrifft und dann durch die Entwässerungsöffnung abgeleitet wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Dichtungselement an einem Dichtungsstück angeformt, das mit mindestens einer Leiste an einer Nut des oberen und/oder unteren Pfostens fixiert ist. Dabei kann an einer Leiste an dem oberen Pfosten eine Ablaufschräge ausgebildet sein, um das aus der Entwässerungsöffnung austretende Wasser abzuleiten.
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Für eine einfache Montage können der obere Pfosten und der untere Pfosten ein identisches Querschnittsprofil aufweisen, so dass die Pfosten in der gewünschten Länge abgeschnitten und wieder zusammengesetzt werden können. Dabei kann ein Verbinder an der Verbindungsstelle zwischen dem oberen und dem unteren Pfosten eingesetzt werden, insbesondere ein Verbinder zum Einfügen in eine Hohlkammer.
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Ferner wird erfindungsgemäß ein Dichtungsstück für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion bereitgestellt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Pfosten-Riegel-Konstruktion bei der Montage;
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2 eine Querschnittsansicht des Pfostens mit dem Dichtungselement, und
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3 eine perspektivische Ansicht des Dichtungsstückes der 1.
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Bei einer in 1 gezeigten Pfosten-Riegel-Konstruktion 1 ist ein oberer Pfosten 2 mit einem unteren Pfosten 2' verbunden. Die Pfosten 2 und 2' können aus Metall, insbesondere aus Aluminium, hergestellt sein und weisen eine oder mehrere Hohlkammern und Nuten auf, wobei in einer Hohlkammer ein Verbinder 3 eingefügt ist, um den oberen Pfosten 2 stabil an dem unteren Pfosten 2' zu fixieren. Die Pfosten 2 und 2' können für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion 1 bei einer Fassade, einem Lichtdach, einem Schrägdach oder anderen Konstruktionen eingesetzt werden. Meist werden in einer solchen Pfosten-Riegel-Konstruktion Füllungselemente, wie Isolierglasscheiben, randseitig an Dichtleisten fixiert. Hierfür sind an den Pfosten 2 und 2' Nuten vorgesehen, in die an einer Außenseite zwei parallele und beabstandete Dichtleisten 5 eingezogen sind.
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Zwischen den Dichtleisten 5 ist an den Pfosten 2 und 2' eine Nut 6 ausgebildet, die zur Fixierung von Befestigungsmitteln dient, insbesondere um eine Andruckleiste an den Pfosten 2 und 2' zu montieren, um die Füllungselemente klemmend an den Dichtleisten 5 zu fixieren.
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In 2 ist eine Schnittansicht durch den Pfosten 2 gezeigt, der eine im Wesentlichen rechteckförmige Hohlkammer aufweist, in die der Verbinder 3 eingefügt ist. An einer Außenseite sind Nuten 4 zur Fixierung der Dichtleisten 5 sowie ein mittige Nut 6 ausgebildet. Hinter dem Nutboden der Nut 6 ist ein Entwässerungskanal 7 ausgebildet, der in einer geschlossenen Hohlkammer verläuft. Benachbart zu dem Entwässerungskanal 7 sind weitere Hohlkammern 8 ausgebildet, die jeweils benachbart zu den Nuten 4 vorgesehen sind.
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Um an dem Übergang zwischen dem oberen Pfosten 2 und dem unteren Pfosten 2' etwaiges Wasser aus dem Entwässerungskanal 7 abzuleiten, ist ein Dichtungsstück 10 vorgesehen. An dem Dichtungsstück 10 ist ein plattenförmiges Dichtungselement 11 angeformt, das zumindest im Bereich des Entwässerungskanals 7 für eine Abdichtung sorgt. Das plattenförmige Dichtungselement 11 besitzt eine Dicke zwischen 0,1 und 4 mm, insbesondere 1 mm bis 3 mm, und ist aus einem harten oder elastischen, bevorzugt dichtenden Material hergestellt, beispielsweise EPDM, Kunststoff oder Gummi. Das Dichtungselement 11 ist dabei nicht nur innerhalb des Hohlraumes des Entwässerungskanals 7 angeordnet, sondern zwischen den Wänden der Pfosten 2 und 2', so dass das Dichtungselement 11 klemmend zwischen dem oberen Pfosten 2 und dem unteren Pfosten 2' fixiert wird. Das Dichtungselement 11 ist dabei in vertikaler Sicht T-förmig ausgebildet, so dass die Dichtleisten 5 durchgängig zwischen dem oberen und dem unteren Pfosten 2 bzw. 2' verlaufen können.
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Das Dichtstück 10 und/oder das Dichtelement 11 können auch aus hartem Material, beispielsweise einer Folie hergestellt sein, wobei die Abdichtung wahlweise durch die Dichtmasse oder aber durch das Dichtelement 11 erfolgen. Es ist auch möglich, zwei oder mehr unterschiedliche Materialien für das Dichtstück 10 und/oder das Dichtelement 11 einzusetzen. Beispielsweise könnte ein formstabiler Kern mit einer weichen oder elastischen Umhüllung oder partiellen Abdeckung versehen sein, um dann an dem Pfosten 2 montiert zu werden.
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Das Dichtungsstück 10 weist ferner eine obere Leiste 12 und in einer bevorzugten Ausgestaltung eine optional vorgesehene untere Leiste 13 auf. Die untere Leiste 13 ist in die Nut 6 an dem unteren Pfosten 2' eingesteckt, während die obere Leiste 12 in die Nut 6 des oberen Pfostens 2 eingesteckt ist. An der oberen Leiste 12 ist an der Oberseite eine Ablaufschräge 16 ausgebildet, die sich von dem Boden der Nut 6 abfallend zu einer Außenseite erstreckt.
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Im Bereich der oberen Leiste 12 ist ferner ein Einspritzkanal 14 ausgebildet, der über einen rohrförmigen Abschnitt 15 in den Entwässerungskanal 7 des oberen Pfostens 2 geführt ist.
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Für die Montage wird das Dichtungsstück 10 zwischen dem unteren Pfosten 2' und dem oberen Pfosten 2 montiert, wobei der rohrförmige Abschnitt 15 in eine Öffnung 20 an dem oberen Pfosten 2 eingesteckt wird. Die Öffnung 20 durchgreift dabei den Boden der Nut 6 und mündet in dem Entwässerungskanal 7. Eine weitere Öffnung 21 an dem oberen Pfosten 2 ist oberhalb der Öffnung 20 angeordnet und durchgreift ebenfalls den Boden der Nut 6 und mündet im Entwässerungskanal 7.
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Das Dichtungsstück 10 wird an dem oberen Pfosten 2 so fixiert, dass der rohrförmige Abschnitt 15 in die untere Öffnung 20 eingesteckt wird, so dass nun Dichtmasse über den Einspritzkanal 14 in den Entwässerungskanal 7 des oberen Pfostens 2 eingespritzt werden kann. Durch das Dichtungselement 11 wird verhindert, dass die Dichtmasse in den Entwässerungskanal 7 an dem unteren Pfosten 2' gelangen kann. Vielmehr wird die Dichtmasse beim Injizieren nach oben gedrückt, bis diese an der Unterkante der Öffnung 21 sichtbar wird, so dass der Injiziervorgang beendet wird.
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Sollte sich in dem Entwässerungskanal 7 des oberen Pfostens 2 Wasser ansammeln, wird dieses nach unten bis zu der Öffnung 21 geleitet und trifft dort auf die Dichtmasse, die den Entwässerungskanal 7 verschließt. Dadurch wird das Wasser zu der Öffnung 21 geleitet und trifft dort auf die Ablaufschräge 16 an der Leiste 12, die in die Nut 6 eingreift und zumindest bereichsweise an dem Nutboden anliegt. Das Wasser kann nun in dem Zwischenraum zwischen benachbarten Füllungselementen weiter nach unten gelangen oder durch Führungseinrichtungen weiter nach außen abgeführt werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Dichtungselement 11 an einem Dichtungsstück 10 angeformt. Es ist natürlich auch möglich, das Dichtungselement 11 als Folie, Platte oder anderes Element zwischen den oberen Pfosten 2 und den unteren Pfosten 2' im Bereich des Entwässerungskanals 7 anzuordnen. Das Dichtungselement 11 kann beispielsweise als Formteil ausgebildet sein, dass klemmend in den Entwässerungskanal 7 eingefügt wird und dann wahlweise unmittelbar zur Ableitung des Wassers oder als Begrenzungselement beim Einfüllen von Dichtmasse dient. Es ist daher nicht erforderliche, dass das Dichtelement exakt in der Trennungsebene zwischen dem oberen Pfosten 2 und dem unteren Pfosten 2‘ angeordnet wird.
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Zusätzlich kann das Injizieren von Dichtmasse nicht nur über den Einspritzkanal 14 erfolgen, sondern auch durch eine Öffnung 20 an dem Boden der Nut 6 des Pfostens 2, wobei das Werkzeug zum Injizieren unmittelbar an die Öffnung 20 angelegt wird.
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Falls auf ein Injizieren von Dichtmasse verzichtet werden soll, kann auch unmittelbar oberhalb des Dichtungselementes 11 eine Öffnung zu dem Entwässerungskanal 7 hergestellt werden, so dass das durch den Entwässerungskanal 7 herabströmende Wasser auf das Dichtelement 11 auftrifft und an einer benachbarten Öffnung nach außen abgeleitet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pfosten-Riegel-Konstruktion
- 2, 2'
- Pfosten
- 3
- Verbinder
- 4
- Nut
- 5
- Dichtleiste
- 6
- Nut
- 7
- Entwässerungskanal
- 8
- Hohlkammer
- 10
- Dichtungsstück
- 11
- Dichtungselement
- 12
- Leiste
- 13
- Leiste
- 14
- Einspritzkanal
- 15
- Abschnitt
- 16
- Ablaufschräge
- 20
- Öffnung
- 21
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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