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Die Erfindung betrifft einen Einspülkasten für eine Waschmaschine, der eine an einen Laugenbehälter angeschlossene Einspülwanne für ein Wäschebehandlungsmittel und einen oberhalb der Einspülwanne angeordneten Wasserführungskanal mit einer Vielzahl jeweils einen langgestreckten Düsenkanal aufweisenden Wassereinspritzdüsen zum Einspülen des Wäschebehandlungsmittels in der Laugenbehälter umfasst.
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Waschmaschinen sind bekanntermaßen mit einem – beispielsweise in der
DE 31 47 073 A1 oder der
DE 82 32 107 U1 beschriebenen – Einspülkasten versehen, in dem eine mehrere Speicherfächer aufweisende und nach Art einer Schublade herausziehbare Einspülwanne angeordnet ist. Die einzelnen Speicherfächer können im herausgezogenen Zustand der Einspülwanne mit einem Wäschebehandlungsmittel, das heißt einem pulverförmigen oder flüssigen Waschmittel für den Haupt- und Vorwaschgang oder einem Weichspülmittel, befüllt werden, das nach dem Einschieben der Einspülwanne mit Wasser in den Laugenbehälter der Waschmaschine eingespült wird. Die Zuführung des Einspülwassers in die Einspülwanne erfolgt über einen in der Abdeckung des Einspülkastens gebildeten Wasserführungskanal mit bei der Fertigung in einem Spritzgießprozess in dessen Boden ausgeformten Wassereinspritzdüsen. Um das Waschmittel rückstandsfrei auszuspülen, ist es notwendig, dass alle Bereiche des jeweiligen Speicherfachs von dem aus den Einspritzdüsen des Wasserführungskanals austretenden Wasser erreicht werden. Üblicherweise sind die Wassereinspritzdüsen so gestaltet, dass sie in einem bestimmten Winkel aus der Senkrechten gegen die Wandungen der Speicherfächer der Einspülwanne spritzen.
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Diese Ablenkung aus der Senkrechten wird bei der Herstellung des aus Kunststoff bestehenden Deckels für den Einspülkasten im Spritzgießverfahren durch schräg verlaufende Kernzüge zur Ausbildung eines Düsenkanals für jede einzelne Wassereinspritzdüse realisiert. Bei üblicherweise für jedes Speicherfach vorgesehenen 30 bis 40 Wassereinspritzdüsen ist hierfür ein sehr aufwendiges Spritzgießwerkzeug erforderlich. Zudem ist nicht jede gewünschte Düsenkonfiguration möglich, da sich die Kernzüge kreuzen können und die Wassereinspritzdüsen nur in Gruppen unter einem bestimmten Winkel gefertigt werden können. Ein rückstandsfreies Einspülen jeder Art von Waschmittel ist daher nicht in jedem Fall gewährleistet.
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Gemäß einem noch anderen bekannten Verfahren wird die Ablenkung des aus der Wassereinspritzdüse austretenden Wasserstrahls durch eine spezifische Ausformung eines Düsentopfes vor der Wassereinspritzdüse und eine bestimmte Geometrie von deren Austrittsöffnung erreicht. Zwar kann in diesem Fall das als sogenannte Klatschform ausgeführte Werkzeug kostengünstig hergestellt werden und es kann nahezu jede Düsenanordnung und jede horizontale Strahlrichtung realisiert werden, aber die Auslenkung aus der Vertikalen ist wegen der fehlenden Richtungsauslenkung durch einen mithilfe eines Kernzugs ausformbaren Düsenkanal sehr begrenzt, so dass ein vollständiges Einspülen des Waschmittels auch bei der Ausformung der Wassereinspritzdüse aus einem Düsentopf nicht sichergestellt ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Einspülkasten der eingangs erwähnten Art anzugeben, dessen im Wasserführungskanal in beliebiger Düsenkonfiguration angeordnete Wassereinspritzdüsen mit geringem Werkzeugaufwand so gestaltet sind, dass Wasserstrahlen in nahezu jeder horizontalen Strahlrichtung und Auslenkung aus der Vertikalen erzeugt werden können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildeten Einspülkasten gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei einem Einspülkasten der eingangs erwähnten Art besteht der Grundgedanke der Erfindung in der Ausbildung des an die Düsenöffnung anschließenden Düsenkanals aus am Oberteil und am Unterteil des Wasserführungskanals mit einfachen Werkzeugen ausformbaren und sich bei der Montage überdeckenden Vorsprüngen bzw. rinnenförmigen Vertiefungen.
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Der Wasserführungskanal ist aus einem Wasserführungsoberteil und Wasserführungsunterteil gebildet, die jeweils separat gefertigt und abdichtend aneinander gefügt sind. Die in die Einspülwanne gerichteten Wassereinspritzdüsen sind in montiertem Zustand des Wasserführungskanals jeweils durch eine im Wasserführungsunterteil eingeformte, zur Einspülwanne hin allmählich größer werdende und in nahezu beliebiger Schräge und Richtung verlaufende, die Düsenöffnung am Wasserführungsunterteil erzeugende, rinnenförmige Vertiefung und jeweils einen an der gegenüberliegenden Seite am Wasserführungsoberteil angeformten, die Vertiefung in einem von der Düsenöffnung ausgehenden Teilbereich abdeckenden Steg gebildet.
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Zur Herstellung des Wasserführungsoberteils und des Wasserführungsunterteils können ohne Schieber ausgestattete, das heißt einfache und kostengünstig gefertigte Werkzeuge eingesetzt werden. Die einen Düsenkanal aufweisenden, erfindungsgemäß gestalteten Wassereinspritzdüsen können in beliebiger Düsenkonfiguration angeordnet sein und im Wesentlichen in jedem Winkel und in jeder Richtung in die Speicherfächer der Einspülwanne gerichtete Wasserstrahlen erzeugen und gewährleisten daher eine schnelle und vollständige Einspülung des Waschmittels in den Laugenbehälter.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind das Wasserführungsoberteil und das Wasserführungsunterteil in einem Spritzgussverfahren aus Kunststoff gefertigt und sind im Randbereich und Bereich der die Wassereinspritzdüsen bildenden Stege und rinnenförmigen Vertiefungen miteinander verschweißt.
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Die Länge sowie die Querschnittsform und -größe der Düsenkanäle kann variabel gestaltet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur eine Schnittansicht eines den Einspülkasten abdeckenden Wasserführungskanals im Bereich einer Wassereinspritzdüse dargestellt ist, näher erläutert.
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Wie die Zeichnung zeigt, umfasst der – hier stark vergrößert wiedergegebene – Wasserführungskanal 1 ein Wasserführungsoberteil 2 und ein Wasserführungsunterteil 3, die mithilfe von kostengünstigen, als einfache Klatschformen, das heißt ohne Schieber ausgebildeten Werkzeugen hergestellt werden können. Das Wasserführungsoberteil 2 und das Wasserführungsunterteil 3 sind – hier durch Schweißen – abdichtend miteinander verbunden. Der Wasserführungskanal 1 fungiert als obere Abdeckung eines Einspülkastens mit einer in diesen eingeschobenen, an den Laugenbehälter der Waschmaschine angeschlossenen, mit Speicherfächern zur Aufnahme von Waschmittel und Weichspüler versehenen Einspülwanne (jeweils nicht dargestellt).
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In das Wasserführungsunterteil 3 ist eine zu dessen Außenseite in einem Winkel α nach außen verlaufende rinnenförmige Vertiefung 4 eingeformt, die in einer Düsenöffnung 5a der in die Einspülwanne mündenden Wassereinspritzdüse 5 endet. An der der Wassereinspritzdüse 5 gegenüberliegenden Innenfläche des Wasserführungsoberteils 2 ist ein Steg 6 angeformt, der an die Düsenöffnung 5a der Wassereinspritzdüse 5 anschließt und dessen im Winkel β schräg verlaufende Stirnfläche 7 die rinnenförmige Vertiefung 4 von der Düsenöffnung 5a bis zur Ebene der Innenfläche des Wasserführungsunterteils 3 abdeckt. Auf diese Weise wird ein vom Wasserführungskanal 1 bis zur Düsenöffnung 5a der Wassereinspritzdüse 5 verlaufender Düsenkanal 8 gebildet, mit dem ein in einem nahezu beliebigen Winkel und in einer nahezu beliebigen Richtung in den Innenraum des Einspülkastens bzw. auf die Innenflächen des jeweiligen Speicherfachs gerichteter Wasserstrahl erzeugt werden kann. Die Querschnittsfläche und -form des Düsenkanals 8 kann durch die Gestaltung der rinnenförmigen Vertiefung 4 des Wasserführungsunterteils 3 und der Stirnfläche 7 des am Wasserführungsoberteil 2 angeformtes Steges 6 bestimmt werden. Mit einem einfachen, kostengünstigen Werkzeug kann jede beliebige Düsenkonfiguration realisiert werden, so dass ein vollständiges, rückstandfreies Einspülen jedes Wäschebehandlungsmittels in den Laugenbehälter der Waschmaschine gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserführungskanal
- 2
- Wasserführungsoberteil
- 3
- Wasserführungsunterteil
- 4
- rinnenförmige Vertiefung
- 5
- Wassereinspritzdüse
- 5a
- Düsenöffnung
- 6
- Steg
- 7
- Stirnfläche von 6
- 8
- Düsenkanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3147073 A1 [0002]
- DE 8232107 U1 [0002]