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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einer Antriebseinrichtung, die wenigstens einen Partikelfilter aufweist, der in einer Regenerationsbetriebsart der Antriebseinrichtung regeneriert werden kann, wobei in der Regenerationsbetriebsart das Kraftfahrzeug zur erfolgreichen Regeneration des Partikelfilters über eine bestimmte Regenerationssollzeitdauer eine Mindestgeschwindigkeit aufzuweisen hat, und wobei ein Regenerationsbedarfssignal gesetzt wird, wenn ein Regenerationsbedarf des Partikelfilters festgestellt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug.
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Die Antriebseinrichtung dient dem Antreiben des Kraftfahrzeugs, insoweit also dem Bereitstellen eines auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichteten Drehmoments. Die Antriebseinrichtung verfügt beispielsweise über ein abgaserzeugendes Antriebsaggregat, wobei in dem von dem Antriebsaggregat erzeugten Abgas Partikel enthalten sind. Aus diesem Grund ist der Antriebseinrichtung der Partikelfilter zugeordnet. Mit Hilfe des Partikelfilters sollen die Partikel oder zumindest ein großer Teil der Partikel aus dem Abgas herausgefiltert werden, um zu verhindern, dass sie in eine Außenumgebung des Kraftfahrzeugs gelangen können. Beispielsweise liegt das Antriebsaggregat in Form einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Diesel-Brennkraftmaschine vor. Die in dem Abgas der Brennkraftmaschine vorliegenden Partikel bestehen im Wesentlichen aus Kohlenstoff und liegen insoweit als Rußpartikel vor.
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Die mit Hilfe des Partikelfilters aus dem Abgas herausgefilterten Partikel verbleiben in dem Partikelfilter, werden in diesem also zwischengespeichert. In periodischen Abständen ist es daher notwendig, den Partikelfilter zu regenerieren. Zu diesem Zweck wird die Antriebseinrichtung in der Regenerationsbetriebsart betrieben. In der Regenerationsbetriebsart weist das von der Antriebseinrichtung beziehungsweise dem Antriebsaggregat erzeugte Abgas eine bestimmte Mindesttemperatur auf, sodass die in dem Partikelfilter vorliegenden Partikel abgebrannt werden können.
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Um den Partikelfilter erfolgreich zu regenerieren ist es notwendig, dass die Mindesttemperatur durch die Temperatur des Abgases zumindest über die Regenerationssollzeitdauer hinweg erreicht oder sogar überschritten wird. Um sicherzustellen, dass die Mindesttemperatur erzielt wird, ist es notwendig, dass das Kraftfahrzeug zumindest mit einer bestimmten Geschwindigkeit, nämlich der Mindestgeschwindigkeit, bewegt wird. Lediglich bei vorliegender Mindestgeschwindigkeit kann zuverlässig davon ausgegangen werden, dass tatsächlich die Mindesttemperatur erreicht beziehungsweise überschritten wird. Beispielsweise wird während der Regenerationsbetriebsart auf eine erfolgreiche Regeneration des Partikelfilters erkannt, wenn die Geschwindigkeit über eine Zeitdauer hinweg größer oder gleich der Mindestgeschwindigkeit ist und die Zeitdauer größer beziehungsweise länger als die Regenerationssollzeitdauer ist.
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Im Rahmen des Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn der Füllstand des Partikelfilters überwacht wird. Beispielsweise wird der momentan vorliegende Füllstand gemessen oder modelliert. Das Messen des Füllstands kann beispielsweise über einen Druckverlust des Abgases über den Partikelfilter erfolgen. Überschreitet der Druckverlust einen bestimmten Grenzwert, so kann davon ausgegangen werden, dass der Füllstand ebenfalls einen bestimmten Wert erreicht hat. Alternativ kann der Füllstand beziehungsweise ein den Füllstand beschreibender Füllstandswert modelliert werden, beispielsweise durch fortlaufende Berechnung und/oder Integration der anfallenden Partikelmenge, wobei diese in Abhängigkeit von einem Betriebszustand der Antriebseinrichtung ermittelt wird.
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Erreicht der Füllstand einen bestimmten Maximalfüllstand, so liegt der Regenerationsbedarf des Partikelfilters vor. In diesem Fall wird das Regenerationsbedarfssignal gesetzt. Beispielsweise kann es nun vorgesehen sein, dass einem Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Warnung beziehungsweise ein Warnsignal angezeigt wird, sodass dieser darauf aufmerksam gemacht wird, dass eine Regeneration des Partikelfilters notwendig ist und entsprechend das Kraftfahrzug über die Regenerationssollzeitdauer zumindest mit der Mindestgeschwindigkeit bewegt werden muss. Das bedeutet jedoch, dass der Fahrer bewusst eine entsprechende Fahrweise vornehmen muss, also beispielsweise eine Überlandfahrt oder dergleichen einplanen muss. Derartig erzwungene und ungeplante Fahrten können jedoch zu einer Verringerung der Wertschätzung des Fahrers für das Kraftfahrzeug führen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einer Antriebseinrichtung vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Verfahren Vorteile aufweist, insbesondere seltener zu der Warnung des Fahrers führt, sodass die Wertschätzung des Fahrers für das Kraftfahrzeug erhalten bleibt oder sogar verbessert wird.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass ein Fahrstreckenprofil erstellt und anhand des Fahrstreckenprofils eine Prädiktionszeitdauer ermittelt wird, für welche innerhalb eines in der Zukunft liegenden Prädiktionszeitraums die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird, wobei bei Überschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer und gesetztem Regenerationsbedarfssignal eine Warnung eines Fahrers des Kraftfahrzeugs unterdrückt wird und/oder bei Unterschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer die Regenerationsbetriebsart durchgeführt wird, wenn bei nicht gesetztem Regenerationsbedarfssignal die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird.
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Zunächst wird also das Fahrstreckenprofil erstellt, welches angibt, wann und wie lange das Kraftfahrzeug zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt voraussichtlich mit welcher Geschwindigkeit bewegt werden wird. Das Fahrstreckenprofil beginnt beispielsweise in dem momentanen Zeitpunkt und erstreckt sich in die Zukunft. Das Fahrstreckenprofil wird insoweit prädiktiv erstellt. Grundsätzlich kann dabei auf beliebige Art und Weise vorgegangen werden. Beispielsweise wird das Fahrstreckenprofil aus gespeicherten oder momentan vorliegenden Fahrdaten des Kraftfahrzeugs extrapoliert. Zusätzlich oder alternativ können Kalenderdaten und/oder Straßenkartendaten herangezogen werden. Auch andere Datenquellen beziehungsweise Datenbanken können herangezogen werden. Beispielsweise enthält das Fahrstreckenprofil Informationen darüber, an welchem Wochentag, an welchem Tag des Monats und/oder in welcher Kalenderwoche das Kraftfahrzeug mit welcher Geschwindigkeit voraussichtlich bewegt werden wird. Das Erstellen des Fahrstreckenprofils kann mittels des Ansatzes des „Maschinellen Lernens” („Machine Learning”) vorgenommen werden.
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Aus dem Fahrstreckenprofil wird die Prädiktionszeitdauer ermittelt. Die Prädiktionszeitdauer ist die Länge eines bestimmten zusammenhängenden Zeitraums, in welchem innerhalb des Prädiktionszeitraums die Mindestgeschwindigkeit überschritten beziehungsweise dauerhaft überschritten wird. Anders ausgedrückt ist die Prädiktionszeitdauer die Dauer des längsten Zeitraums innerhalb des Prädiktionszeitraums, während welchem die Geschwindigkeit dauerhaft größer ist als die Mindestgeschwindigkeit, sodass voraussichtlich eine Regeneration erfolgen kann. Der Prädiktionszeitraum ist beispielsweise derjenige Zeitraum, für welchen das Fahrstreckenprofil erstellt wird. Selbstverständlich kann es auch vorgesehen sein, dass das Fahrstreckenprofil für einen längeren Zeitraum ermittelt wird und aus dem Fahrstreckenprofil der Prädiktionszeitraum zur Ermittlung der Prädiktionszeitdauer extrahiert wird.
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Ist die Prädiktionszeitdauer bekannt, kann beispielsweise die Warnung des Fahrers des Kraftfahrzeugs unterdrückt werden, wenn das Regenerationsbedarfssignal gesetzt ist. Insbesondere wird sie auch bei gesetztem Regenerationsbedarf unterdrückt, wenn die Prädiktionszeitdauer gleich der Regenerationssollzeitdauer ist oder diese überschreitet. Ist diese Bedingung erfüllt, so kann davon ausgegangen werden, dass rechtzeitig eine erfolgreiche Regeneration des Partikelfilters vorgenommen werden kann, sodass keine Notwendigkeit besteht, den Fahrer zu warnen beziehungsweise ihn dazu aufzufordern, das Kraftfahrzeug über die bestimmte Regenerationssollzeitdauer mit der Mindestgeschwindigkeit zu bewegen.
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Selbstverständlich kann es jedoch vorgesehen sein, die Warnung des Fahrers auch dann vorzunehmen, wenn die Prädiktionszeitdauer die Regenerationssollzeitdauer überschreitet, beispielsweise wenn der Füllstand des Partikelfilters einen bestimmten Grenzfüllstand beziehungsweise Maximalfüllstand überschreitet. Insbesondere ist es also vorgesehen, dass das Regenerationsbedarfssignal gesetzt wird, wenn der Füllstand des Partikelfilters einen bestimmten Grenzfüllstand erreicht beziehungsweise überschreitet. Ist in diesem Fall das Regenerationsbedarfssignal gesetzt, so wird üblicherweise die Warnung des Fahrers vorgenommen; die Warnung wird jedoch zunächst unterdrückt, wenn die Prädiktionszeitdauer die Regenerationssollzeitdauer überschreitet.
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Steigt der Füllstand des Partikelfilters weiter, erreicht er beispielsweise einen Maximalfüllstand des Partikelfilters, so wird die Warnung des Fahrers bedingungslos vorgenommen, also auch wenn die Prädiktionszeitdauer die Regenerationssollzeitdauer überschreitet. Insoweit können grundsätzlich drei Betriebszustände unterschieden werden: Liegt der Füllstand des Partikelfilters unter dem Grenzfüllstand, so erfolgt keine Warnung des Fahrers, der Betrieb des Kraftfahrzeugs ist ohne Einschränkungen möglich. Erreicht der Füllstand den Grenzfüllstand, ist jedoch kleiner als der Maximalfüllstand, so wird das Regenerationsbedarfssignal gesetzt, welches normalerweise zu der Warnung des Fahrers führt. Überschreitet jedoch die Prädiktionszeitdauer die Regenerationssollzeitdauer, so wird die Warnung des Fahrers zunächst unterdrückt. Nur bei Unterschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer wird die Warnung des Fahrers vorgenommen. Erreicht beziehungsweise überschreitet der Füllstand jedoch den Maximalfüllstand des Partikelfilters, so wird die Warnung in jedem Fall vorgenommen.
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Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, bei Unterschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer die Regenerationsbetriebsart durchzuführen, wenn bei nicht gesetztem Regenerationsbedarfssignal die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird. Wie bereits erläutert, ist die Regeneration des Partikelfilters normalerweise nur notwendig, wenn der Füllstand den Grenzfüllstand oder sogar den Maximalfüllstand erreicht beziehungsweise überschritten hat. Wird nun jedoch festgestellt, dass innerhalb des Prädiktionszeitraums die Prädiktionszeitdauer kleiner als die Regenerationssollzeitdauer ist beziehungsweise sein wird, so kann davon ausgegangen werden, dass keine erfolgreiche Regeneration erfolgen kann, sobald diese notwendig wird. Beispielsweise wird in diesem Fall der Prädiktionszeitraum derart gewählt, dass er beginnt, wenn der Regenerationsbedarf des Partikelfilters voraussichtlich vorliegen wird. Daher soll die Regeneration des Partikelfilters bereits frühzeitig vorgenommen werden, sobald dies möglich ist, also die Mindestgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs erreicht beziehungsweise überschritten wird, auch wenn das Regenerationsbedarfssignal noch nicht gesetzt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Prädiktionszeitraum minimal um eine bestimmte Minimaizeitdauer und/oder maximal um eine bestimmte Maximalzeitdauer in der Zukunft liegt. Der Prädiktionszeitraum erstreckt sich insoweit zwischen einem ersten Zeitpunkt und einem zweiten Zeitpunkt, wobei der erste Zeitpunkt um die Minimalzeitdauer und der zweite Zeitpunkt um die Maximalzeitdauer in der Zukunft liegen. Durch entsprechende Wahl der Minimalzeitdauer und der Maximalzeitdauer kann der Prädiktionszeitraum an die vorliegenden Anforderungen an die Regeneration des Partikelfilters angepasst werden.
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Eine bevorzugte weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Maximalzeitdauer aus einem Füllstandswert des Partikelfilters ermittelt wird, der während eines Betriebs der Antriebseinrichtung inkrementiert und nach erfolgreicher Regeneration des Partikelfilters zurückgesetzt wird. Auf den Füllstand des Partikelfilters beziehungsweise die Vorgehensweise zur Ermittlung des Füllstands wurde vorstehend bereits hingewiesen. Der Füllstandswert beschreibt den momentanen Füllstand des Partikelfilters. Der Füllstandswert wird während des Betriebs der Antriebseinrichtung inkrementiert, beispielsweise durch Integration des momentan vorliegenden Partikelmassenstroms.
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Wurde der Partikelfilter erfolgreich regeneriert, so kann der Füllstandswert zurückgesetzt werden, beispielsweise auf einen Ausgangswert, welcher einem leeren beziehungsweise regenerierten Partikelfilter entspricht. Die Maximalzeitdauer, um welche der Prädiktionszeitraum in der Zukunft liegen darf, wird nun aus dem Füllstandswert des Partikelfilters ermittelt. Je größer der Füllstandswert ist, umso kleiner ist die Maximalzeitdauer. Auf diese Art und Weise kann üblicherweise vermieden werden, dass der Füllstand den Maximalfüllstand erreicht. Vielmehr soll bereits vorher die Regeneration des Partikelfilters vorgenommen werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Fahrstreckenprofil aus gespeicherten oder momentanen Fahrdaten des Kraftfahrzeugs extrapoliert wird. Die Fahrdaten des Kraftfahrzeugs setzten sich aus Daten über den in der Vergangenheit liegenden Fahrbetrieb oder den momentan vorgenommenen Fahrbetrieb zusammen. Die Fahrdaten geben insoweit Fahrgewohnheiten des Fahrers oder auch mehrerer Fahrer wieder. Besonders vorteilhaft ist es in letzterem Fall, wenn die Fahrdaten einem bestimmten Fahrer zugeordnet werden und nur die dem momentanen Fahrer des Kraftfahrzeugs zugeordneten Fahrdaten der Erstellung des Fahrprofils zugrunde gelegt werden.
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Die Fahrdaten können zum Beispiel mit einer Navigationseinrichtung, insbesondere einer Satellitennavigationseinrichtung, ermittelt werden. Beispielsweise wird ein bestimmter in der Vergangenheit liegender Zeitpunkt oder der momentane Zeitpunkt mit einer bestimmten Geschwindigkeit in Verbindung gebracht. Insbesondere wird stets die momentan vorliegende Fahrgeschwindigkeit gemeinsam mit dem vorliegenden Zeitpunkt abgespeichert. Wurde bereits ausreichend lange ein Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs durchgeführt, so kann entsprechend auf zahlreiche Fahrdaten zurückgegriffen werden. Aus diesen soll nun das in der Zukunft liegende Fahrstreckenprofil extrapoliert werden. Dies hat den Vorteil, dass keinerlei weitere Informationen, beispielsweise von externen Einrichtungen, erforderlich sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fahrstreckenprofil an Bord des Kraftfahrzeugs bestimmt oder von einer externen Einrichtung an das Kraftfahrzeug übertragen wird. Grundsätzlich kann also das Kraftfahrzeug beziehungsweise ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs selbst dazu vorgesehen sein, das Fahrstreckenprofil zu ermitteln. Alternativ kann es jedoch vorgesehen sein, dass das Fahrstreckenprofil von der externen Einrichtung ermittelt und anschließend an das Kraftfahrzeug übertragen wird, beispielsweise per Funk, insbesondere per·Mobilfunk und/oder WLAN. Hierzu kann es vorgesehen sein, zunächst die gespeicherten oder momentanen Fahrdaten des Kraftfahrzeugs an die externe Einrichtung zu übertragen. Nachfolgend ermittelt diese das Fahrstreckenprofil und übermittelt es an das Kraftfahrzeug. Selbstverständlich kann das Fahrstreckenprofil auch von dem Kraftfahrzeug erzeugt und nachfolgend an die externe Einrichtung übermittelt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fahrstreckenprofil anhand von Kalenderdaten erstellt wird, insbesondere unter Verwendung von Straßenkartendaten. Die Kalenderdaten enthalten beispielsweise Kalendereinträge eines Kalenders des Fahrers. Die Kalenderdaten beziehungsweise die Kalendereinträge geben dabei Termine, insbesondere zukünftige Termine, des Fahrers wieder. Insoweit kann an den in den Kalenderdaten angegebenen Orten abgeschätzt werden, wann der Fahrer an welchem Ort sein möchte. Hieraus kann auch die dazu zurückzulegende Fahrstrecke abgeleitet werden. Die Kalenderdaten können aus beliebigen Quellen stammen. So können sie zum Beispiel aus einem sozialen Netzwerk, einem „Smart Home” oder einem Firmennetzwerk entnommen werden.
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Entsprechend werden die Kalenderdaten beispielsweise unter Verwendung von Straßenkartendaten ausgewertet. So wird aus den in den Kalenderdaten angegebenen Orten unter Verwendung der Straßenkartendaten die voraussichtliche Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs bestimmt. In den Straßenkartendaten sind vorzugsweise Straßentypen und/oder zulässige Höchstgeschwindigkeiten hinterlegt. Entsprechend kann zumindest abgeleitet werden, auf welchem Straßentyp das Kraftfahrzeug während des Prädiktionszeitraums unterwegs sein wird. Der Straßentyp gibt dabei beispielsweise wieder, ob die Straße innerorts liegt, oder ob eine Landstraße oder gar eine Autobahn vorliegt. Aus dem Straßentyp kann daher auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit geschlossen werden.
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Das aus den Kalenderdaten und den Straßenkartendaten erzeugte Fahrstreckenprofil kann also nicht lediglich die voraussichtliche Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs enthalten, sondern zusätzlich die der Fahrstrecke zugehörige zulässige Höchstgeschwindigkeit. Entsprechend kann zuverlässig erkannt werden, ob innerhalb des Prädiktionszeitraums die für die Regeneration des Partikelfilters notwendige Mindestgeschwindigkeit überschritten wird beziehungsweise werden kann und für welche Prädiktionszeitdauer dies möglicherweise erfolgt.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kalenderdaten aus einem Mobilgerät, insbesondere einem Mobiltelefon, ausgelesen werden. Das Mobilgerät ist beispielsweise ein Gerät, welches der Fahrer des Kraftfahrzeugs zumindest zeitweise bei sich trägt. Beispielsweise liegt das Mobilgerät in Form des Mobiltelefons beziehungsweise Smartphones vor. Alternativ kann es jedoch auch als elektronischer Terminplaner oder dergleichen ausgeführt sein. Das Auslesen der Kalenderdaten aus dem Mobilgerät erfolgt vorzugsweise durch das Kraftfahrzeug, insbesondere über eine Funkverbindung. Hierbei kann zum Beispiel eine Bluetooth-Verbindung oder eine WLAN-Verbindung zum Einsatz kommen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Warnung des Fahrers vorgenommen wird, wenn das Regenerationsbedarfssignal gesetzt ist und die Prädiktionszeitdauer kleiner ist als die Regenerationssollzeitdauer. Hierauf wurde vorstehend bereits hingewiesen. Wird also festgestellt, dass während des Prädiktionszeitraums voraussichtlich keine Möglichkeit bestehen wird, den Partikelfilter zu regenerieren, so soll der Fahrer hierauf hingewiesen und entsprechend die Warnung vorgenommen werden.
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Schließlich kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Warnung des Fahrers optisch, akustisch und/oder haptisch durchgeführt wird. Grundsätzlich kann die Warnung des Fahrers beliebig erfolgen. Die optische Warnung wird beispielsweise mit Hilfe einer Kontrollleuchte beziehungsweise Signalleuchte durchgeführt. Eine akustische Warnung kann mit Hilfe eines Lautsprechers ausgegeben werden, während die haptische Warnung durch ein Vibrationssignal, beispielsweise des Lenkrads, beispielsweise des Lenkrads, erfolgt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebseinrichtung, insbesondere ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens gemäß den vorstehenden Ausführungen, wobei die Antriebseinrichtung wenigstens einen Partikelfilter aufweist, der in einer Regenerationsbetriebsart der Antriebseinrichtung regenerierbar ist, wobei in der Regenerationsbetriebsart das Kraftfahrzeug zur erfolgreichen Regeneration des Partikelfilters über eine bestimmte Regenerationssollzeitdauer eine Mindestgeschwindigkeit aufzuweisen hat, und wobei ein Regenerationsbedarfssignal gesetzt wird, wenn ein Regenerationsbedarf des Partikelfilters festgestellt wird.
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Dabei ist vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug oder eine mit dem Kraftfahrzeug kommunizierende externe Einrichtung dazu ausgebildet ist, ein Fahrstreckenprofil zu erstellen und anhand des Fahrstreckenprofils eine Prädiktionszeitdauer zu ermitteln, für welche innerhalb eines in der Zukunft liegenden Prädiktionszeitraums die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird, wobei bei Überschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer und gesetztem Regenerationsbedarfssignal eine Warnung eines Fahrers des Kraftfahrzeugs unterdrückt wird und/oder bei Unterschreiten der Regenerationssollzeitdauer durch die Prädiktionszeitdauer die Regenerationsbetriebsart durchgeführt wird, wenn bei nicht gesetztem Regenerationsbedarfssignal die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird.
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Auf die Vorteile einer derartigen Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs beziehungsweise einer derartigen Vorgehensweise wurde bereits hingewiesen. Sowohl das Kraftfahrzeug als auch das Verfahren können gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt die einzige
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Figur eine schematische Darstellung einer Fahrsituation eines Kraftfahrzeugs.
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Die Figur zeigt eine Fahrsituation eines Kraftfahrzeugs 1. Beispielsweise befindet sich das Kraftfahrzeug 1 an einem Wohnort 2 eines Fahrers des Kraftfahrzeugs. Häufig wird das Kraftfahrzeug 1 zwischen dem Wohnort 2 und einer Arbeitsstätte 3 des Fahrers bewegt. Die Arbeitsstätte 3 befindet sich innerhalb desselben Orts wie der Wohnort 2, wie durch das Ortsschild 4 angedeutet wird. Der Wohnort 2 und die Arbeitsstätte 3 werden beispielsweise über eine Straße 5 miteinander verbunden, auf welcher das Kraftfahrzeug 1 bewegt werden kann. Die Straße 5 führt über das Ortsschild 4 hinaus in Richtung eines weiteren Orts, welche beispielsweise an einem Ortsschild 6 beginnt. In dem weiteren Ort befindet sich beispielsweise eine Sportstätte 7 oder dergleichen, welche der Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 regelmäßig aufsucht. Normalerweise wird das Kraftfahrzeug 1 innerorts bewegt, nämlich zwischen dem Wohnort 2 und der Arbeitsstätte 3 beziehungsweise umgekehrt. Lediglich an bestimmten Terminen, beispielsweise einmal pro Woche, wird das Kraftfahrzeug 1 außerorts bewegt, nämlich zwischen den Ortsschildern 4 und 6, um zu der Sportstätte 7 beziehungsweise dem weiteren Ort zu gelangen. Dies ist beispielsweise anhand von Kalenderdaten des Fahrers nachvollziehbar.
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Das Kraftfahrzeug 1 verfügt über eine Antriebseinrichtung, die wenigstens einen Partikelfilter aufweist. Dieser Partikelfilter kann in eine Regenerationsbetriebsart der Antriebseinrichtung regeneriert werden. Zur erfolgreichen Regeneration des Partikelfilters ist es in der Regenerationsbetriebsart jedoch notwendig, das Kraftfahrzeug über eine bestimmte Regenerationssollzeitdauer mit einer Mindestgeschwindigkeit zu bewegen. Diese Mindestgeschwindigkeit wird innerorts nicht erreicht, sondern lediglich außerorts, also zwischen den Ortsschildern 4 und 6. Liegt ein Regenerationsbedarf des Partikelfilters vor, so wird ein Regenerationsbedarfssignal gesetzt.
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Es ist nun vorgesehen, dass ein Fahrstreckenprofil erstellt und anhand des Fahrstreckenprofils eine Prädiktionszeitdauer ermittelt wird. Das Fahrstreckenprofil beschreibt zumindest näherungsweise, ob und auf welche Art und Weise, insbesondere mit welcher Fahrgeschwindigkeit, das Kraftfahrzeug 1 innerhalb eines Prädiktionszeitraums, welcher in der Zukunft liegt, bewegt werden wird. Die Prädiktionszeitdauer beschreibt dabei den längsten zusammenhängenden Zeitraum, für welchen innerhalb des Prädiktionszeitraums die Mindestgeschwindigkeit überschritten wird, welche für die erfolgreiche Regeneration des Partikelfilters notwendig ist.
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Um den Fahrer nicht mit unnötigen Warnungen zu behelligen, welche ihn zur Durchführung eines Fahrbetriebs mit der Mindestgeschwindigkeit auffordern, ist es nun vorgesehen, dass die Warnung des Fahrers des Kraftfahrzeugs 1 unterdrückt wird, wenn die Prädiktionszeitdauer die Regenerationssollzeitdauer überschreitet. Dies ist auch dann der Fall, wenn das Regenerationsbedarfssignal gesetzt ist, also eine Regeneration des Partikelfilters notwendig wäre. Auf diese Art und Weise kann die Akzeptanz des Kraftfahrzeugs 1 durch einen Fahrer beziehungsweise dessen Wertschätzung für das Kraftfahrzeug 1 deutlich verbessert werden.