DE102019002593A1

DE102019002593A1 - Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen

Info

Publication number: DE102019002593A1
Application number: DE102019002593.8A
Authority: DE
Inventors: Florian Wirthmüller
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2019-04-09
Filing date: 2019-04-09
Publication date: 2019-11-14

Abstract

Ein Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen für ein Fahrzeug (1), wobei ein Parkplatz anhand erfasster Sensordaten zumindest einer fahrzeugseitigen Erfassungseinheit einer Umfeldsensorik (3) erkannt wird, sieht erfindungsgemäß vor, dass die Sensordaten mit in einer Datenbank (8) einer zentralen Rechnereinheit (2) hinterlegten Kartendaten verglichen werden und bei Auftreten einer Diskrepanz zwischen den Sensordaten und den Kartendaten die Diskrepanz für den Parkplatz vorgemerkt wird, wobei bei den Parkplatz betreffenden mittels weiterer Fahrzeuge ermittelten Diskrepanzen und bei Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl von den Parkplatz betreffenden Diskrepanzen die Kartendaten gemäß den Sensordaten geändert und aktualisiert werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen für ein Fahrzeug, wobei ein Parkplatz anhand erfasster Sensordaten zumindest einer fahrzeugseitigen Erfassungseinheit einer Umfeldsensorik erkannt wird.
Aus der DE 10 2015 204 169 A1 sind ein Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen in einem Navigationssystem für ein Fahrzeug und ein Navigationssystem bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass ein Parkplatz anhand erfasster Daten mindestens einer Vorrichtung an mindestens einem Fahrzeug erkannt wird, wobei Informationen zu dem Parkplatz, die zumindest teilweise charakterisierende Eigenschaften des Parkplatzes betreffen, ermittelt werden. Die ermittelten Informationen werden anschließend bezüglich ausreichender Charakterisierung des Parkplatzes analysiert und mit Daten einer Datenbank verglichen. Bei Vorliegen einer Abweichung zwischen den ermittelten Informationen und den Daten der Datenbank wird die Datenbank aktualisiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen für ein Fahrzeug anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen für ein Fahrzeug sieht vor, dass ein Parkplatz anhand erfasster Sensordaten zumindest einer fahrzeugseitigen Erfassungseinheit einer Umfeldsensorik erkannt wird. Erfindungsgemäß werden die Sensordaten mit in einer Datenbank einer zentralen Rechnereinheit hinterlegten Kartendaten verglichen und bei Auftreten einer Diskrepanz zwischen den Sensordaten und den Kartendaten wird die Diskrepanz für den Parkplatz vorgemerkt, wobei bei den Parkplatz betreffenden mittels weiterer Fahrzeuge ermittelten Diskrepanzen und bei Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl von den Parkplatz betreffenden Diskrepanzen die Kartendaten gemäß den Sensordaten geändert und aktualisiert werden.
Durch Anwendung des Verfahrens kann ein Fahrzeugnutzer bei falschem Parkverhalten, insbesondere bei Nutzung eines nicht als Parkplatz ausgewiesenen Bereiches, gewarnt werden, da die Datenbank mit Parkverbotszonen aufgrund zu Verfügung stehender sogenannter Flottendaten fortlaufend aktualisiert wird und ein verkehrsvorschriftsmäßig untersagtes Parkverhalten mittels fahrzeugseitig erfasster Sensordaten ermittelt werden kann. Somit ist es möglich, den Fahrzeugnutzer vor einer Bußgeldzahlung zu bewahren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:

1 schematisch ein Fahrzeug und eine zentrale Rechnereinheit.

Die einzige Figur zeigt stark vereinfacht ein Fahrzeug 1 und eine zentrale Rechnereinheit 2.
Das Fahrzeug 1 weist eine Umfeldsensorik 3, eine Kommunikationseinheit 4, eine Positionsbestimmungseinheit 5, eine Anzeigeeinheit 6 und eine Geschwindigkeitserfassungseinheit 7 auf.
Die Umfeldsensorik 3 umfasst eine Anzahl von im und/oder am Fahrzeug 1 angeordneten, nicht näher dargestellten Erfassungseinheiten, die zumindest im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 fortlaufend Sensordaten erfassen, anhand derer ein Umfeld des Fahrzeuges 1 und sich in diesem Umfeld befindende Objekte ermittelt werden.
Über die Kommunikationseinheit 4 kommuniziert das Fahrzeug 1 mit der zentralen Rechnereinheit 2, wobei das Fahrzeug 1 Daten an diese senden und von dieser empfangen kann.
Mittels der Positionsbestimmungseinheit 5 ist eine Position des Fahrzeuges 1 anhand vorliegender Kartendaten ermittelbar, wobei mittels der Anzeigeeinheit 6 u. a. verschiedenste Hinweise an den Fahrzeugnutzer optisch ausgegeben werden können.
Die Geschwindigkeitserfassungseinheit 7, ein sogenannter Tachometer, misst im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 fortlaufend dessen Geschwindigkeit, welche im Fahrzeug 1 angezeigt wird.
Die zentrale Rechnereinheit 2 weist eine weitere Kommunikationseinheit 9 auf, über die eine Kommunikation mit dem Fahrzeug 1, insbesondere ein Datenversand zwischen dem Fahrzeug 1 und der zentralen Rechnereinheit 2, realisierbar ist.
Zudem ist auf der zentralen Rechnereinheit 2 eine Datenbank 8 mit Parkverbotszonen hinterlegt.
Um im Wesentlichen sicherstellen zu können, dass es sich bei einem von dem Fahrzeugnutzer gewählten Abstellplatz des Fahrzeuges 1 um einen zulässigen Parkplatz handelt und das Fahrzeug 1 somit nicht verkehrswidrig abgestellt wird, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
Dazu ist vorgesehen, dass bei einem Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 mit einer momentanen Fahrgeschwindigkeit unterhalb eines vorgegebenen Schwellwertes ein Assistenzsystem des Fahrzeuges 1 aktiviert ist, wobei mittels der Umfeldsensorik 3 Sensordaten in Bezug auf Parkverbotszonen erfasst werden. Insbesondere werden die Sensordaten ausgewertet, wobei anhand erfasster Beschilderungen, Markierungen, Bordsteine o. ä. Parkzonen und entsprechend Parkverbotszonen ermittelt werden.
Wie oben beschrieben, wird mittels der Positionsbestimmungseinheit 5 fortlaufend eine momentane Position des Fahrzeuges 1 ermittelt, so dass das Fahrzeug 1 bei Parkabsicht eine Anfrage an die zentrale Rechnereinheit 2 stellen kann. Wird auf Basis der Anfrage an das Fahrzeug 1 übermittelt, dass es sich bei einer gewünschten Parkposition um eine Parkverbotszone handelt, wird dieser Sachverhalt anhand erfasster Sensordaten der Umfeldsensorik 3 überprüft.
Der Fahrzeugnutzer wird in einem solchen Fall auf ein mögliches Parkvergehen aufmerksam gemacht, wobei hierzu auf der Anzeigeeinheit 6 ein entsprechender Hinweis ausgegeben wird. Alternativ oder zusätzlich wird ein akustischer Hinweis an den Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges 1 ausgegeben.
Wird anhand der erfassten Sensordaten der Erfassungseinheiten der Umfeldsensorik 3 ermittelt, dass die von der Datenbank 8 der zentralen Rechnereinheit 2 gelieferte Parkverbotszone im Bereich der gewünschten Parkposition nicht bestätigt werden kann, dementsprechend eine Diskrepanz zwischen den Kartendaten und den Sensordaten vorliegt, wird dies an die zentrale Rechnereinheit 2 zurückgemeldet. Insbesondere kann die Parkverbotszone nicht bestätigt werden, wenn anhand der Sensordaten keine entsprechenden, auf die Parkverbotszone hinweisenden Merkmale ermittelt werden.
Melden mehrere Fahrzeuge 1 zurück, dass es sich bei der in der Datenbank 8 gespeicherten und an die Fahrzeuge 1 gesendete Parkverbotszone nicht um eine eben solche handelt, wobei die Anzahl der Fahrzeuge 1, die eine Zurückmeldung diesbezüglich getätigt haben, eine vorgegebene Anzahl überschritten hat, wird diese Parkverbotszone aus der Datenbank 8 entfernt.
Insbesondere wird ein Entfernen der Parkverbotszone aus der Datenbank 8 ausgeschlossen, wenn nur das eine Fahrzeug 1 oder vergleichsweise wenige Fahrzeuge 1 zurückmelden, dass die Parkverbotszone nicht existiert, da die Erfassungseinheiten der Umfeldsensorik 3 beispielsweise ein Parkverbotsschild nicht erkannt oder z. B. wegen einer Verdeckung nicht erfasst haben.
Wird sowohl anhand von Kartendaten als auch anhand von Sensordaten ermittelt, dass sich die gewünschte Parkposition in einer Parkverbotszone befindet und somit als verboten identifiziert wird, wird der Fahrzeugnutzer vor dem Verlassen des Fahrzeuges 1 optisch und/oder akustisch darauf hingewiesen.
Darüber hinaus kann der zentralen Rechnereinheit 2 ein Fortbestehen der dortigen Parkverbotszone zurückgemeldet werden.
Wird anhand erfasster Sensordaten der Umfeldsensorik 3 des Fahrzeuges 1 ermittelt, dass das Fahrzeug 1 eine verbotene Parkposition aufweist, die gemäß der Kartendaten nicht in der auf der zentralen Rechnereinheit 2 hinterlegten Datenbank 8 hinterlegt ist, beispielsweise weil das Fahrzeug 1 eine Markierung eines Parkbereiches geringfügig überfahren, d. h. überschritten, hat, wird auch ein entsprechender Hinweis optisch und/oder akustisch an den Fahrzeugnutzer ausgegeben.
Insbesondere wird eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und der zentralen Rechnereinheit 2 weitestgehend anonymisiert durchgeführt, wobei entsprechende Meldungen an die zentrale Rechnereinheit 2 gegebenenfalls dazu genutzt werden, neue Parkverbotszonen in der Datenbank 8 zu speichern, sofern die Anzahl der Meldungen die vorgegebene Anzahl überschreitet.
Zudem kann vorgesehen sein, dass der Fahrzeugnutzer bei der Erstellung einer neuen Parkverbotszone einbezogen wird, indem nochmals abgefragt wird, ob die Meldung berechtigt ist und auf welchen Grund ein Parkverbot an dieser Stelle zurückzuführen ist. Insbesondere dient als Grund die Beschilderung, eine überfahrene Markierung, ein Bordstein o. ä.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: zentrale Rechnereinheit
3: Umfeldsensorik
4: Kommunikationseinheit
5: Positionsbestimmungseinheit
6: Anzeigeeinheit
7: Geschwindigkeitserfassungseinheit
8: Datenbank
9: weitere Kommunikationseinheit

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102015204169 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Aktualisierung von Parkplatzinformationen für ein Fahrzeug (1), wobei ein Parkplatz anhand erfasster Sensordaten zumindest einer fahrzeugseitigen Erfassungseinheit einer Umfeldsensorik (3) erkannt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten mit in einer Datenbank (8) einer zentralen Rechnereinheit (2) hinterlegten Kartendaten verglichen werden und bei Auftreten einer Diskrepanz zwischen den Sensordaten und den Kartendaten die Diskrepanz für den Parkplatz vorgemerkt wird, wobei bei den Parkplatz betreffenden mittels weiterer Fahrzeuge ermittelten Diskrepanzen und bei Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl von den Parkplatz betreffenden Diskrepanzen die Kartendaten gemäß den Sensordaten geändert und aktualisiert werden.