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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Feststellen von noch in Verpackungen, vorzugsweise Flaschen oder Getränkeverpackungen befindlichen Restmengen zum Zwecke der vorzugweise täglichen Inventur z. B. in einer Bar oder in einem Restaurant.
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Aus der
EP 0 726 225 B1 ist es bekannt, Steuergeräte einzusetzen, um die aus einer Flasche entnommene Flüssigkeitsmenge zu bestimmen. Durch Erfassen des Gesamtinhaltes vor der Entnahme lässt sich der noch vorhandene Inhalt nach jeder Entnahme bestimmen. Die Entnahme erfolgt über Ventile, die die abgegebene Menge messen, was insgesamt das System teuer macht.
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Weiter ist aus der Lagerhaltung bekannt, vorhandene Bestände und Entnahmen zu erfassen. So beschreibt die
DE 195 37 895 C2 ein System zur automatischen Erfassung von Verkaufszahlen von Zeitungen und Zeitschriften, mit den folgenden Merkmalen:
- – eine Mehrzahl von Erfassungseinheiten (EE) ist über ein Verkaufsgebiet statistisch verteilt bei Einzelhändlern installiert;
- – jede Erfassungseinheit (EE) besitzt mindestens eine Präzisionswaage, auf deren Plattform jeweils bei Neuerscheinung einer Zeitung oder Zeitschrift ein entsprechend neuer Zeitungs- oder Zeitschriftenstapel auflegbar ist;
- – jede Präzisionswaage weist einen integrierten Mikroprozessor auf, der Verkaufsdaten der jeweiligen Zeitung oder Zeitschrift in Abhängigkeit von der Gewichtsabnahme des zugehörigen Stapels liefert;
- – allen Erfassungseinheiten (EE) ist wenigstens eine zentrale Abfrageeinheit (AE) zugeordnet;
- – jede Erfassungseinheit (EE) ist über ein Kommunikationsnetz (KN) mit der Abfrageeinheit (AE) verbunden;
- – jede Erfassungseinheit (EE) speichert die Verkaufsdaten mit einer jeweiligen Zuordnung des Verkaufszeitpunktes;
- – die gespeicherten Verkaufsdaten sind von der Abfrageeinheit (AE) kontinuierlich oder zu vorbestimmten Zeiten abrufbar und werden in dieser dargestellt und/oder ausgewertet.
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Die
DE 196 51 464 C2 beschreibt ein Verfahren zur Erfassung der Quantitäten, insbesondere der Stückzahlen, unterschiedlicher Artikel, die jeweils in einem separaten Lagerabschnitt eines Lagers, z. B. in separaten, Lagerflächen oder Lagerplätzen, abgelegt sind, wobei jedem Artikel ein Identifikations-Code zugeordnet wird und der Identifikations-Code zusammen mit der vorhandenen Quantität des entsprechenden Artikels in einem zentralen Datenspeicher gespeichert wird, wobei der Identifikations-Code und zumindest die aktuelle Quantität des jeweiligen in dem Lagerabschnitt vorhandenen Artikels in einem an dem Lagerabschnitt angeordneten, lokalen Datenspeicher nach jeder Entnahme einer gewissen Menge des Artikels aus dem Lagerabschnitt abgespeichert wird und dass die Daten aus der Gesamtheit der lokalen Datenspeicher des Lagers mittels Datenfernübertragung zum zentralen Datenspeicher übertragen werden.
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Diese Systeme sind zu teuer und nicht praktikabel zum Feststellen noch vorhandener Restmengen in insbesondere Flaschen oder in anderen Verpackungen z. B. in einer Bar. Deshalb dominiert hier immer noch die Schätzung, die gewöhnlich stark fehlerbehaftet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein geeignetes Verfahren und Vorrichtungen vorzuschlagen, die es auch in kleineren Etablissements, wie Bars oder Restaurants ermöglichen, effektiv noch vorhandene Restmengen in unterschiedlichsten Verpackungen zu erfassen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Verfahrensanspruches 1 und der Vorrichtungsansprüche 5 und 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Feststellen von noch in Verpackungen befindlichen Restmengen umfasst mindestens folgende Schritte:
es wird ein generelles Erfassen von Verpackungsdaten von Verpackungen, die einer regelmäßigen Inventur unterzogen werden sollen, vorgenommen, in dem mindestens abrufbar gespeichert werden
- – ein Identifikationscode für jede ungleiche Verpackung und
- – unter dem jeweiligen Identifikationscode das Verpackungsgewicht ohne Inhalt dieser Verpackungen und/oder
- – die Inhaltsmenge dieser Verpackungen in Abhängigkeit vom Füllstand
und zur Inventur
- – wird ein Aufruf der Verpackungsdaten der zu prüfenden Verpackung durch eine Identifikationscodeeingabe vorgenommen;
- – werden das Gewicht der Verpackung und/oder deren Füllstand gemessen;
- – erfolgt ein rechentechnisches Feststellen der Restfüllmenge der Verpackung durch Abzug des gespeicherten Verpackungsgewichtes ohne Inhalt vom gemessenen Gewicht und/oder
- – erfolgt eine Zuordnung des gemessenen Füllstandes zur gespeicherten Inhaltsmenge mit deren Abhängigkeit vom Füllstand und
- – wird eine Ausgabe des Ergebnisses und/oder ein Speichern des Ergebnisses vorgenommen.
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Als Identifikationscode für die Verpackung werden bevorzugt ein Strichcode auf der Verpackung oder eine gescannte Abbildung der Verpackung oder ein auf der Verpackung angebrachtes persönliches Zeichen genutzt, so dass es zum Aufruf der gespeicherten Verpackungsdaten der zu prüfenden Verpackung lediglich eines Scanvorganges des Identifikationscodes bedarf.
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In einer bevorzugten Ausführung werden Verpackungsdaten durch die Hersteller oder Lieferanten auf Lieferpapieren, vorzugsweise elektronisch auslesbar oder per Internet abrufbar zur Verfügung gestellt, so dass auf manuelle Eingaben verzichtet werden kann.
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Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die gespeicherten Inventurergebnisse für jeweils die gleichen Verpackungen über einen vorgebbaren Zeitraum summiert und mit dem gespeicherten Lagerbestand an den gleichen vollen Verpackungen abgeglichen wird zum Zwecke der Auslösung von Bestellungen.
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Die Vorrichtungen zum Feststellen von noch in Verpackungen befindlichen Restmengen unterscheiden sich dadurch, dass die erste Vorrichtung auf der Basis von Gewichtsmessungen arbeitet und dazu eine Präzisionswaage nutzt. Die zweite Vorrichtung nutzt ausschließlich das Scanprinzip und greift dabei auf Daten zurück, die für die verschiedensten Füllstände einer Verpackung eine Restmengenangabe enthalten.
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Die erste Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist mindestens miteinander zum Datentransfer gekoppelt auf:
- – einen Speicher mit einer Eingabevorrichtung für Verpackungsdaten mindestens in Form eines Identifikationscodes für die Verpackungen und unter dem jeweiligen Identifikationscode das Verpackungsgewicht der Verpackungen ohne Inhalt,
- – eine Präzisionswaage zum Messen des Istgewichtes einer Verpackung,
- – einen Scanner und/oder eine Eingabeeinrichtung für den Identifikationscode der durch die Präzisionswaage gemessenen Verpackung,
- – einen Rechner zur Ermittlung der Restfüllmenge der Verpackung durch Differenzbildung zwischen dem gespeicherten Gewicht der Verpackung ohne Inhalt und dem gemessenen Gewicht der Verpackung,
- – eine Anzeigeeinrichtung für die Restfüllmenge und
- – einen Speicher zum Speichern der Restfüllmenge.
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Vorzugsweise sind mindestens die Eingabevorrichtung, die Präzisionswaage, die Eingabeeinrichtung, der Rechner, die Speicher und die Anzeigeeinrichtung baulich vereint in einem Gehäuse angeordnet. Auch der Scanner für den Identifikationscode kann im oder am Gehäuse angeordnet werden.
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Die zweite Vorrichtung, die mit dem Füllstand arbeitet, weist mindestens miteinander zum Datentransfer gekoppelt auf:
- – einen Speicher mit einer Eingabevorrichtung für Verpackungsdaten mindestens in Form eines Identifikationscodes für die Verpackungen und unter dem jeweiligen Identifikationscode deren Inhaltsmengen in Abhängigkeit vom Füllstand,
- – einen Scanner oder eine Eingabeeinrichtung für den Identifikationscode und einen Scanner für den Füllstand,
- – einen Rechner zur Ermittlung der Restfüllmenge der Verpackung durch Vergleich des gescannten Füllstandes mit den gespeicherten Inhaltsmengen mit deren Abhängigkeit vom Füllstand,
- – eine Anzeigeeinrichtung für die Restfüllmenge und
- – einen Speicher zum Speichern der Restfüllmenge.
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Gemeinsam ist beiden Vorrichtungen in einer bevorzugten Ausführung, dass die Eingabevorrichtung für Verpackungsdaten über eine Schnittstelle zum Datentransfer von Verpackungsdaten von Herstellern oder Lieferanten verfügt. Auf diese Weise kann auf die Eingabe von größeren Datenmengen verzichtet werden.
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Ferner kann vorgesehen werden, dass die Eingabevorrichtung zum generellen Erfassen der Verpackungsdaten und die Eingabeeinrichtung für den Identifikationscode vor der Messung über eine gemeinsame Tastatur oder einen Touchscreen verfügen.
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Ebenso werden bevorzugt nicht zwei Speicher eingesetzt, sondern ein Speicher mit unterschiedlichen Speicherplätzen für die jeweiligen zu speichernden Daten.
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Auch wird bei der zweiten Vorrichtung, die auf dem Scanprinzip arbeitet, bevorzugt ein Scanner genutzt, der alle Scanaufgaben erfüllt.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine Vorrichtung mit Präzisionswaage und
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2 eine Vorrichtung, die auf den Scanprinzip arbeitet.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung zum Feststellen von noch in Verpackungen 1, hier am Beispiel von Getränkeflaschen in einer Bar erläutert, befindlichen Restmengen auf der Basis von Gewichtsmessungen mittels einer Präzisionswaage 5.
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In einem Gehäuse 8 sind angeordnet:
- – eine Eingabevorrichtung 3 für Identifikationscode der Getränkeflaschen 1 des Sortimentes der Bar. Unter dem jeweiligen Identifikationscode ist mindestens die Gewichtsangabe der leeren Getränkeflasche 1 abgespeichert. Sinnvoll ist es, darüber hinaus das Getränk und die Gewichtsangabe der vollen Getränkeflasche 1 unter dem Code abzuspeichern, da dies die Kommunikation verbessert.
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Die entsprechenden Angaben werden im Speicher 2 abrufbar gespeichert und stehen dem Rechner zur Verfügung.
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Der Identifikationscode oder ein Kürzel für den jeweiligen Informationscode ist desweiteren an der jeweiligen Getränkeflasche angebracht.
- – eine Präzisionswaage 5, mit der das aktuelle Istgewicht einer auf die Präzisionswaage 5 gestellten Getränkeflasche 1 gemessen wird, wobei das Meßergebnis dem Rechner 6 übermittelt wird,
- – ein Scanner 4, der den Identifikationscode der Getränkeflasche 1, die sich auf der Präzisionswaage 5 befindet, ausliest und an den Rechner 6 übermittelt,
- – ein Rechner 6, der auf der Grundlage des vom Scanner 4 kommenden Identifikationscodes die gespeicherten Daten der Getränkeflasche 1 im Speicher 2 aufruft, die Restfüllmenge der Verpackung durch Abzug des gespeicherten Verpackungsgewichtes ohne Inhalt vom von der Präzisionswaage 5 gemessenen Gewicht ermittelt und das Inventurergebnis an eine Anzeige 7 übermittelt, wo es für den Bediener einsehbar ist.
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Weiter wird gezeigt, dass das Inventurergebnis an den Speicher 2 übermittelt wird. So lassen sich die gespeicherten Inventurergebnisse für jeweils die gleichen Getränkeflaschen 1 über einen vorgebbaren Zeitraum summieren und mit dem gespeicherten Lagerbestand an den gleichen vollen Getränkeflaschen 1 abgleichen zum Zwecke der Auslösung von Bestellungen z. B. über die Schnittstelle 10 des Rechners 6.
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Die Eingabe 3 verfügt weiter über eine Schnittstelle 9 für einen Datentransfer der durch die Hersteller oder Lieferanten bereitgestellten Getränkeflaschendaten. Diese können z. B. per Internet abrufbar sein. So kann zumindest teilweise auf eine Dateneingabe über eine Tastatur oder einen Touchscreen der Eingabevorrichtung 3 verzichtet werden.
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Die in 2 dargestellte Vorrichtung nutzt ausschließlich das Scanprinzip und greift dabei auf Daten zurück, die für die verschiedensten Füllstände einer Verpackung 1 eine Restmengenangabe enthalten. Derartige Daten können im Ergebnis einer Funktion: Füllstand = Funktion vom (Volumeninnenraum der Verpackung) mathematisch berechnet werden. Ein anderer Weg kann in einem Ausmessen bestehen, d. h. die Restmengenangabe wird für jeden Millimeter Füllstandsveränderung bestimmt.
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Die Vorrichtung weist miteinander zum Datentransfer gekoppelt auf:
- – einen Speicher 2 mit einer Eingabevorrichtung 3 für Verpackungsdaten in Form eines Identifikationscodes für die Verpackungen 1 und unter dem jeweiligen Identifikationscode die Inhaltsmengen in Abhängigkeit vom Füllstand,
- – einen Scanner 4 für den Identifikationscode, und den Füllstand der Verpackung 1,
- – einen Rechner 6 zur Ermittlung der Restfüllmenge der Verpackung 1 durch Vergleich des gescannten Füllstandes mit den gespeicherten Inhaltsmengen mit deren Abhängigkeit vom Füllstand,
- – eine Anzeigeeinrichtung 7 für die Restfüllmenge und
- – einen Speicher zum Speichern der Restfüllmenge.
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Auch hier ist eine Schnittstelle 9 zum Datentransfer von Verpackungsdaten von Herstellern oder Lieferanten vorgesehen. Ferner gibt es eine Schnittstelle 10, um auf der Grundlage der Inventurergebnisse Bestellungen auslösen zu können.
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Mit dem vorgeschlagenen Verfahren und den Vorrichtungen wird z. B. ein Barkeeper in die Lage versetzt, schnell und sicher eine Inventur der vorhandenen Restmengen in den Getränkeflaschen vorzunehmen. Entweder stellt er die einzelnen Flaschen auf die Präzisionswaage 5 und kennt sofort deren Restmenge oder er hält den Scanner 4 an die Flaschen und es wird ihm die jeweilige Restmenge angezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackung
- 2
- Speicher
- 3
- Eingabevorrichtung
- 4
- Scanner
- 5
- Präzisionswaage
- 6
- Rechner
- 7
- Anzeige
- 8
- Gehäuse
- 9
- Schnittstelle für Verpackungsdaten
- 10
- Schnittstelle für Bestellungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0726225 B1 [0002]
- DE 19537895 C2 [0003]
- DE 19651464 C2 [0004]