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Die Erfindung betrifft ein Konservierungselement zum Versehen eines Bolzens, insbesondere eines Kraftwagens, mit einem Konservierungsmittel.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau ist es bekannt, beispielsweise bei Kraftwagen Bolzen einzusetzen, um beispielsweise wenigstens zwei Bauteile des jeweiligen Kraftwagens über den Bolzen miteinander zu verbinden. Ein solcher Bolzen kann korrosionsgefährdet sein, da er, insbesondere in fertig hergestelltem Zustand des Kraftwagens, beispielsweise Feuchtigkeit und Wasser ausgesetzt ist.
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Um dabei eine übermäßige Korrosion des Bolzens zu vermeiden, wird der Bolzen üblicherweise mit einem Konservierungsmittel versehen, mittels welchem der Bolzen vor Korrosion geschützt werden soll. Bei dem Konservierungsmittel handelt es sich beispielsweise um Wachs, wobei das Konservierungsmittel in flüssiger beziehungsweise zähflüssiger Form auf den Bolzen aufgebracht wird. Hierdurch wird der Bolzen mit dem Konservierungsmittel versehen. Da das Konservierungsmittel in flüssiger beziehungsweise zählflüssiger Form auf den Bolzen aufgebracht wird, ist das Versehen des Bolzens mit dem Konservierungsmittel üblicherweise sehr aufwendig, da üblicherweise aufwendige Maßnahmen getroffen werden müssen, um zu verhindern, dass das Konservierungsmittel in unerwünschte Bereiche gelangt beziehungsweise um das Konservierungsmittel von Stellen, an die das Konservierungsmittel in unerwünschter Weise gelangen konnte, wieder zu entfernen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Konservierungselement zu schaffen, mittels welchem ein Bolzen, insbesondere eines Kraftwagens, auf besonders einfache Weise mit einem Konservierungsmittel versehen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Konservierungselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Konservierungselement zum Versehen eines Bolzens, insbesondere eines Kraftwagens wie beispielsweise eines Personenkraftwagens, mit einem Konservierungsmittel, insbesondere Wachs, zeichnet sich durch einen Aufnahmebereich aus, in welchen der Bolzen zumindest teilweise einsteckbar ist. Dies bedeutet, dass das erfindungsgemäße Konservierungselement über den Aufnahmebereich zumindest auf einen Teilbereich des Bolzens aufgesteckt werden kann, wodurch der Bolzen zumindest teilweise in den Aufnahmebereich eingesteckt wird. Das erfindungsgemäße Konservierungselement weist ferner wenigstens einen in den Aufnahmebereich mündenden und somit fluidisch mit dem Aufnahmebereich verbundenen Zuführkanal auf, welcher mit einem das Konservierungsmittel bereitstellenden Reservoir fluidisch verbindbar ist. Bei dem das Konservierungsmittel bereitstellenden Reservoir handelt es sich beispielsweise um eine Dose, insbesondere eine Spraydose, in welcher das Konservierungsmittel insbesondere in Form von Wachs aufgenommen ist. Das in dem Reservoir aufgenommene Konservierungsmittel ist beispielsweise per Druck, insbesondere Überdruck, aus dem Reservoir ausspritzbar beziehungsweise aussprühbar. Da beim Ausspritzen des Konservierungsmittels aus dem Reservoir der Zuführkanal fluidisch mit dem Reservoir verbunden ist, wird das Konservierungsmittel aus dem Reservoir zunächst in den Zuführkanal gespritzt beziehungsweise gesprüht.
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Über den Zuführkanal ist das Konservierungsmittel aus dem Reservoir in den Aufnahmebereich zu führen, um dadurch den Bolzen mit dem Konservierungsmittel zu versehen. Mittels des Drucks beziehungsweise Überdrucks wird somit das Konservierungsmittel aus dem Reservoir zunächst in den Zuführkanal und durch den Zuführkanal in den Aufnahmebereich gespritzt, indem das aus dem Reservoir ausgespritzte Konservierungsmittel mittels des Zuführkanals in den Aufnahmebereich geführt wird. Da dabei der Bolzen zumindest teilweise in dem Aufnahmebereich aufgenommen ist, gelangt das in den Aufnahmebereich geführte Konservierungsmittel zu dem Bolzen und wird auf den Bolzen aufgebracht, wodurch der Bolzen mit dem Konservierungsmittel versehen und dadurch konserviert wird.
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Hierdurch wird der Bolzen mittels des Konservierungsmittels vor übermäßiger Korrosion effektiv geschützt. Das erfindungsgemäße Konservierungselement erlaubt dabei eine optimierte Zugänglichkeit zu dem Bolzen bei dessen Konservierung. Im Vergleich zum Versehen des Bolzens mit Hilfe einer Spraydose, insbesondere mit Hilfe einer handelsüblichen Aufsteckhülse einer Spraydose, kann der Bolzen mittels des erfindungsgemäßen Konservierungselements wesentlich einfacher und somit zeit- und kostengünstiger mit dem Konservierungsmittel versehen werden, da auch eine große Menge an Konservierungsmittel auf den Bolzen aufgebracht werden kann, ohne dass das Konservierungsmittel in Bereiche gelangt, in die das Konservierungsmittel nicht vordringen soll. Insbesondere ist es mittels des erfindungsgemäßen Konservierungselements möglich, den Bolzen mit dem Konservierungsmittel in dessen flüssigen beziehungsweise zähflüssigen Zustand zu versehen, ohne dass das Konservierungsmittel in Bereiche vordringt, welche nicht mit dem Konservierungsmittel versehen werden sollen. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Konservierungselement eine prozesssichere Konservierung von korrosionsgefährdeten Bolzen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Perspektivansicht eines Konservierungselements gemäß einer ersten Ausführungsform zum Versehen eines Bolzens mit einem Konservierungsmittel;
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2 eine schematische Perspektivansicht des Konservierungselements gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
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3 eine schematische Seitenansicht des Konservierungselements gemäß der zweiten Ausführungsform im Rahmen eines Verfahrens zum Versehen des Bolzens mit dem Konservierungsmittel.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht ein Konservierungselement 10 gemäß einer ersten Ausführungsform zum Versehen eines Bolzens 12 eines Kraftwagens mit einem Konservierungsmittel in Form von Wachs. Aus 1 ist erkennbar, dass das Konservierungselement 10 als Konservierungshütchen oder Konservierungshülse ausgebildet ist und dabei einen Aufnahmebereich 14 aufweist, in welchen der Bolzen 12 zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend oder vollständig, einsteckbar ist. Der Aufnahmebereich 14 ist durch eine Wandung 16 des Konservierungselements 10 begrenzt, wobei die Wandung 16 zumindest im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Die Wandung 16 ist durch einen im Ganzen mit 18 bezeichneten Grundkörper des Konservierungselements 10 gebildet, wobei durch den Grundkörper 18 auch wenigstens ein in 1 nicht erkennbarer Zuführkanal begrenzt ist, welcher in den Aufnahmebereich 14 mündet und demzufolge fluidisch mit dem Aufnahmebereich 14 erkennbar ist. In 1 ist ein Längenbereich 20 des Grundkörpers 18 erkennbar, wobei zumindest durch den Längenbereich 20 zumindest ein Teilbereich der Zuführkanal begrenzt ist. Dabei ist erkennbar, dass der Zuführkanal zumindest in dem Teilbereich einen geringeren Innenumfang, insbesondere Innendurchmesser, als der Aufnahmebereich 14 aufweist, wobei vorliegend auch der Zuführkanal beispielsweise zumindest im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Vorliegend ist es vorgesehen, dass das Konservierungselement 10 aus einem Kunststoff gebildet ist, wobei ferner vorgesehen ist, dass das Konservierungselement einstückig ausgebildet ist.
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Der Bolzen 12 dient beispielsweise dazu, ein erstes Bauelement mit wenigstens einem zweiten Bauelement des Kraftwagens zu verbinden. Hierzu weist der Bolzen 12 eine Anlagefläche 22 auf, über welche der Bolzen 12 beispielsweise mit einem der Bauelemente verbindbar ist. Insbesondere ist durch die Anlagefläche 22 eine Schweißfläche gebildet, über welche der Bolzen 12 mit einem der Bauelemente verschweißbar ist beziehungsweise verschweißt ist. Somit ist der Bolzen 12 beispielsweise als Schweißbolzen ausgebildet. Insbesondere kann der Bolzen 12 als Gewindebolzen ausgebildet sein. Dabei weist der Bolzen 12 beispielsweise einen Schaft 24 auf, wobei der Schaft 24 beispielsweise ein Gewinde in Form eines Außengewindes 26 aufweist. Auf das Außengewinde 26 kann beispielsweise eine Mutter, welche ein mit dem Außengewinde 26 korrespondierendes Innengewinde aufweist, aufgeschraubt werden, so dass mittels des Bolzens 12 und der Mutter die Bauelemente miteinander verbunden werden können.
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3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Reservoir in Form einer Spraydose 28, in welcher das Konservierungsmittel in Form von Wachs aufgenommen ist. Das in der Spraydose 28 aufgenommene Wachs ist beispielsweise mittels Überdruck aus der Spraydose 28 aussprühbar beziehungsweise ausspritzbar, wobei unter dem Überdruck ein in der Spraydose 28 herrschender beziehungsweise bewirkbarer Druck zu verstehen ist, welcher größer als der in der Umgebung der Spraydose 28 herrschende Druck ist. Die Spraydose 28 weist beispielsweise eine aus einem Kunststoff gebildete Aufsteckhülse 30 auf, welche einen von dem Wachs durchströmbaren Kanal aufweist, der fluidisch mit einem Aufnahmeraum der Spraydose 28 verbunden ist. In diesem Aufnahmeraum ist das Wachs aufgenommen. Ferner ist in diesem Aufnahmeraum der genannte Überdruck bewirkbar. Dabei ist der Zuführkanal des Konservierungselements 10 fluidisch mit dem Kanal der Aufsteckhülse 30 und über deren Kanal fluidisch mit dem Aufnahmeraum der Spraydose 28 fluidisch verbindbar beziehungsweise verbunden, so dass – wenn der Überdruck in dem Aufnahmeraum der Spraydose 28 bewirkt wird – das Wachs aus dem Aufnahmeraum ausgespritzt und dabei zunächst in den Kanal der Aufsteckhülse 30 gespritzt wird. Mittels des Kanals der Aufsteckhülse 30 wird das ausgespritzte Wachs zu dem und insbesondere in den Zuführkanal des Konservierungselements 10 geführt, so dass das Wachs aus dem Reservoir (Spraydose 28) zunächst in den Zuführkanal gespritzt wird. Mittels des Zuführkanals wird das ausgespritzte Wachs in den Aufnahmebereich 14 geführt.
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Im Rahmen eines Verfahrens zum Versehen des Bolzens 12 mit dem Wachs wird das Konservierungselement 10 zunächst derart auf den Bolzen 12 aufgesteckt, dass der Bolzen 12 zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend, in den Aufnahmebereich 14 eingesteckt wird. Da der Bolzen 12 in dem Aufnahmebereich 14 zumindest teilweise aufgenommen ist, wenn das Wachs aus der Spraydose 28 ausgespritzt und mittels des Zuführkanals in den Aufnahmebereich 14 geführt wird, wird das in den Aufnahmebereich 14 geführte Wachs auf den Bolzen 12 aufgebracht, wodurch dieser mit dem Wachs versehen wird. Mittels des Konservierungsmittels wird der Bolzen 12 konserviert und dadurch vor übermäßiger Korrosion geschützt. In 1 veranschaulicht ein Richtungspfeil 32 eine Aufsteckrichtung, in die das Konservierungselement 10 auf den Bolzen 12 aufgesteckt wird.
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Nach dem Versehen des Bolzens 12 mit dem Wachs kann das Konservierungselement 10 auf dem Bolzen 12 aufgesteckt verbleiben. Alternativ ist es möglich, das Konservierungselement 10 entgegen der Aufsteckrichtung von dem Bolzen 12 abzuziehen und somit von dem Bolzen 12 wieder zu entfernen. Das Wachs, mit dem der Bolzen 12 versehen ist, ist in 1 schematisch dargestellt und mit 34 bezeichnet.
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In 1 ist ferner erkennbar, dass die Wandung 16 eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen 36 für das Wachs aufweist. Wird eine entsprechend hohe Menge an Konservierungsmittel in den Aufnahmebereich 14 gespritzt, so kann zumindest ein Teil des in den Aufnahmebereich 14 gespritzten Konservierungsmittels durch die Durchgangsöffnung 36 hindurchströmen und somit aus dem Aufnahmebereich 14 ausströmen. Daran kann beispielsweise eine das Versehen des Bolzens 12 mit dem Konservierungsmittel durchführende Person optisch erkennen, dass der Bolzen 12 mit einer hinreichenden Menge an Konservierungsmittel versehen wurde.
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Durch die Wandung 16 ist ferner ein Anschlag 38 für den Bolzen 12 gebildet. Dabei wird das Konservierungshütchen über den Bolzen 12 bis zum Anschlag 38 geschoben, das heißt bis der Anschlag 38 in Stützanlage mit dem Bolzen 12 oder mit dem Bauelement, an welchem der Bolzen 12 befestigt ist, kommt. Im Rahmen des Verfahrens ist es beispielsweise vorgesehen, dass das Konservierungshütchen zunächst auf die Aufsteckhülse 30 geschoben beziehungsweise fluidisch mit dem Kanal der Aufsteckhülse 30 verbunden wird. Daran anschließend wird das Konservierungselement 10 auf die beschriebene Weise auf den Bolzen 12 aufgesteckt, woraufhin der Bolzen 12 gewachst wird, das heißt mit dem Konservierungsmittel versehen wird. Bei der ersten Ausführungsform weist das Konservierungselement 10 keinen Auffangbecher und demzufolge keinen Auffangbereich auf.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Konservierungselements 10, wobei das Konservierungselement 10 gemäß der zweiten Ausführungsform einen im Ganzen mit 40 bezeichneten und beispielsweise einstückig mit dem Grundkörper 18 gebildeten Auffangbecher 20 aufweist. Der die Wandung 16 außenumfangsseitig umgebende und dabei in Umfangsrichtung der Wandung 16 vollständig umlaufende Auffangbecher 40 weist einen Auffangbereich 42 auf beziehungsweise begrenzt den Auffangbereich 42, mittels welchem durch die Durchgangsöffnungen 36 und von dem Bolzen 12 wegströmendes Konservierungsmittel aufgefangen wird. Dabei weist der Auffangbecher 40 wenigstens eine Wandung 44 auf, durch welche der Auffangbereich 42 zumindest teilweise, insbesondere überwiegend oder vollständig, begrenzt ist. Die weitere Wandung 44 umgibt zumindest einen Längenbereich der ersten Wandung 16 in deren Umfangsrichtung vollständig umlaufend, so dass Konservierungsmittel, welches die Durchgangsöffnungen 36 durchströmt, in den Aufnahmebereich 42 gelangt und mittels des Auffangbechers 40 aufgefangen wird. Dadurch können insbesondere sogenannte Überkopfbolzen auf einfache Weise mit dem Wachs versehen werden. Unter einem Überkopfbolzen ist ein Bolzen zu verstehen, welcher beispielsweise während des Verfahrens in vertikaler Richtung über dem Kopf der Person angeordnet ist. Mittels des Auffangbechers 40 kann vermieden werden, dass überschüssiges Konservierungsmittel (Wachs) in vertikaler Richtung nach unten auf die Person tropft.
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3 veranschaulicht das genannte Verfahren zum Versehen des Bolzens 12 mit dem Wachs, welches auch in 3 schematisch dargestellt und mit 34 bezeichnet ist. Das Konservierungshütchen (Konservierungselement 10) wird über den Bolzen 12 bis zum Anschlag 38 geschoben. Anschließend wird beispielsweise ein in 3 nicht gezeigtes Betätigungselement der Spraydose 28 betätigt, wodurch der Überdruck in dem Aufnahmeraum bewirkt und das Wachs ausgespritzt wird.