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Die Erfindung bezieht sich auf eine treppengängige Transportkarre, wobei diese üblicherweise wie eine zweirädrige Sackkarre ausgebildet ist, deren einzelne Räder jeweils durch eine sternförmige Anordnung mit mehreren Rädern von untereinander gleichem Durchmesser ersetzt sind. Dabei sind diese Räder an den jeweiligen Zacken der Sternform drehbar angeordnet und die sternförmige Anordnung kann zwei oder mehr Zacken aufweisen. Die sternförmigen Anordnungen sind dabei drehbar um den Mittelpunkt der betreffenden Sternform gelagert. Eine derartige Lösung ist beispielsweise der internationalen Patentanmeldung
WO 86/05752 zu entnehmen, die einen elektrischen Antrieb aufweist. In der Praxis haben sich derartige Transportkarren zum manuellen oder motorisierten Transport von Lasten über Treppen als sehr vorteilhaft erwiesen, wobei die sternförmigen Anordnungen vorzugsweise jeweils drei Räder aufweisen. Allerdings kommen die vorteilhaften Eigenschaften von Transportkarren dieser Art nur auf geraden, das heißt auf Treppen ohne Kurven, voll zum Tragen. Das Befahren von Treppen mit Kurven oder gar von Wendeltreppen mit Karren dieser Art ist sehr schwierig oder ganz unmöglich. Diese Eigenschaft bisheriger Karren beruht auf deren extrem großer Spurweite, die sich aus der Sackkarrenbauart ergibt, wobei sich die Räder beziehungsweise die sternförmigen Anordnungen außerhalb der Breite der Auflagefläche befinden. Dies führt beim Befahren einer Treppe mit einer Kurve dazu, dass die auf der Außenspur laufenden Räder zeitweise durch keine Treppenstufe unterstützt werden können und damit in der Luft hängen. In dieser Situation erzeugt das Gewicht der Last ein störendes Kippmoment um den Auflagerpunkt des unterstützten Rades. Dabei wirkt etwa die halbe Breite der Karre als Hebelarm.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine treppengängige Transportkarre derart weiterzubilden, dass damit das Befahren von Treppen mit Kurven problemlos möglich ist.
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Diese Aufgabe ist bei einer Transportkarre der vorgenannten Art dadurch gelöst, dass die Karre nur eine geringe Spurweite aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass sich eine sehr gute Wendigkeit und Manövrierfähigkeit auf der Treppe ergibt.
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Die geringste Spurweite ergibt sich, wenn die Karre nur eine sternförmige Anordnung aufweist. Daher besteht eine Ausgestaltung der Erfindung darin, dass dabei nur eine derartige Anordnung vorgesehen ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass wie bisher zwei sternförmige Anordnungen, allerdings mit wesentlich reduziertem axialem Abstand und damit reduzierter Spurweite vorgesehen sind.
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Eine weitere erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass die Karre eine Konfiguration aufweist, die manuell zwischen minimaler und maximaler Spurweite einstellbar ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und anhand der Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen
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1 eine erfindungsgemäße treppengängige Handkarre,
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2 die Ansicht A der Handkarre nach 1,
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3 eine Ausgestaltung der Handkarre nach den 1 und 2, jedoch mit zwei sternförmigen Anordnungen,
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4 eine erfindungsgemäße Handkarre mit verstellbarer Spurweite,
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5 die Ansicht B der Handkarre nach 4,
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6 Den Stellhebel in Stellung I,
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7 die Ansicht C nach 5,
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8 den Stellhebel in Stellung II und
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9 das Fahrwerk nach 7 mit einer anderen Spurweite.
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Die 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Handkarre, wobei die Ansicht A nach 1 in 2 dargestellt ist. Die Karre besteht aus einem Gestell 1 mit einer Auflagefläche 2 für eine Nutzlast, wobei zwei gestellfeste Ausleger 3 zur Aufnahme eines Fahrwerks dienen, das im Wesentlichen aus nur einer um eine gestellfeste Achse 11 drehbaren sternförmigen Anordnung 5 besteht, die mit drei Laufrädern 6 versehen ist und sich in der Symmetrieebene E der Karre befindet. Die sternförmige Anordnung 5 besteht aus zwei deckungsgleichen Seitenteilen 7 und 8, die über eine Nabe 9 fest miteinander verbunden sind. Die Laufräder 6 sind jeweils um eine Achse 10 drehbar gelagert. Die sternförmige Anordnung ihrerseits ist um die gestellfeste Achse 11 drehbar gelagert. Hierzu ist eine Welle 4 vorgesehen, die von den Auslegern 3 aufgenommen wird. Zur Zentrierung der Anordnung 5 zwischen den Auslegern 3 dienen zwei Distanzbuchsen 12 und 13. Die Sicherung der Welle 4 in axialer Richtung geschieht durch zwei Scheiben 14 und zwei Splinte 15.
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Im Betrieb zeigt die erfindungsgemäße Handkarre in Bezug auf die sternförmige Anordnung 5 das übliche Verhalten. Bei Fahrten zu ebener Erde rollen zwei der Laufräder 6 auf dem Boden und drehen sich dabei um die jeweilige Achse 10. Ist nun eine Treppe zu überwinden, so wird das in Fahrtrichtung vordere Laufrad 6 durch die erste Treppenstufe gestoppt. Infolge der wirkenden Kraft einer Bedienperson dreht sich jetzt die sternförmige Anordnung 5 um die Achse 11 bis das in Rollrichtung nächste Laufrad 6 auf der zweiten Stufe der Treppe aufliegt und so fort. Dieses Prinzip der sternförmigen Anordnungen wird vorteilhaft bei fast allen treppengängigen Karren angewendet, wobei der axiale Abstand der besagten Anordnungen, das heißt, die Spurweite der Karre, etwa mit deren Breite übereinstimmt. Das Befahren von Treppen mit Kurven ist mit derartigen Karren im Prinzip nicht möglich. Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Handkarre mit nur einer sternförmigen Anordnung 5 auf einer Treppe mit Kurven lenkbar wie eine Schubkarre. Eine Nebenwirkung dieser Lösung besteht jedoch darin, dass während der Fahrt auf hinreichendes Gleichgewicht zu achten ist.
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3 zeigt daher eine erfindungsgemäße Handkarre mit reduzierter Spurweite w. Diese Karre besteht wieder aus einem Gestell 1, einer Auflagefläche 2 mit zwei Auslegern 3 und einer Welle 4, wobei jedoch hier zwei sternförmige Anordnungen 5 vorgesehen sind. Um die Anordnungen 5 in der gezeigten Weise zu positionieren, sind Buchsen 16, 17, 18 vorgesehen. Die damit erreichte im Vergleich mit der Breite a der Auflagefläche 2 reduzierte Spurweite w ergibt immer noch eine gute Lenkbarkeit auf der Treppe und führt gleichzeitig zu geringeren Gleichgewichtsproblemen. Das gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt etwa ein Verhältnis w/a ≈ 1/3. Optimale Werte der Spurweite w können durch Versuche ermittelt werden.
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Die 4 und 5 zeigen eine Weiterbildung einer Handkarre nach 3, wobei diese eine variable Spurweite aufweist. Die Karre besteht wieder aus dem Gestell 1, der Auflagefläche 2 und zwei sternförmigen Anordnungen 5.
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Hier sind jedoch zwei Beschläge 19 mit je zwei Bohrungen zur Aufnahme von je zwei Führungsstäben 20, 21 fest mit dem Gestell 1 verbunden. Jede der sternförmigen Anordnungen 5 wird von einem eigenen Ausleger 22, 23 getragen, der jeweils aus einem Joch und zwei Schenkeln gebildet ist. Die Ausleger 22, 23 weisen in der Nähe des Jochs zwei durchgehende Bohrungen auf, die in Abstand und Durchmesser sowohl den Bohrungen der Beschläge 19 als auch den Führungsstäben 20, 21 entsprechen. Die Ausleger 22, 23 mit den sternförmigen Anordnungen 5 sind auf den Führungsstäben 20, 21 zwischen den Beschlägen 19 auf den Stäben 20, 21 parallel verschiebbar, wodurch sich unterschiedliche Abstände der sternförmigen Anordnungen zueinander einstellen lassen. Dabei ist jeder Führungsstab 20, 21 in axialer Richtung gegenüber den Beschlägen 19 durch je, zwei Scheiben 24 und zwei Splinte 25 gesichert. Die gezeigte Weiterbildung weist weiterhin einen Handhebel 26 auf, der um einen gestellfesten Punkt 27 drehbar gelagert ist. Dieser Handhebel 26 ist mit zwei Gelenkpunkten 28, 29 versehen, in denen jeweils eine Stange 30, 31 angelenkt ist. In 4 erscheinen der Hebel 26 und die Stange 30 in der Seitenansicht und sind über den Gelenkpunkt 28 miteinander verbunden, der hier durch den entsprechenden Gelenkbolzen angedeutet ist. Das vom Gelenkpunkt 28 entfernte Ende der Stange 30 ist in einem Gelenkpunkt 33 mit dem Ausleger 23 verbunden. In gleicher Weise ist das entsprechende Ende der Stange 31 mit dem Ausleger 22 verbunden. Der Gelenkpunkt 29 und die Stange 31 sind der Übersichtlichkeit halber in 4 nicht dargestellt.
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6 zeigt den Hebel 26 in Stellung I mit dem Drehpunkt 27, den Gelenkpunkten 28, 29, den Stangen 30, 31 sowie den Gelenkpunkten 32 und 33. Diese Konfiguration ergibt sich, wenn der Hebel 26 in Pfeilrichtung bewegt wird. Dabei können sich die Gelenkpunkte 32, 33 nur auf einer waagerechten Geraden L bewegen. Dies ergibt sich dadurch, dass diese Punkte jeweils Bestandteil des Auslegers 22 bzw. 23 sind, die auf Grund der Führungsstäbe 20, 21 nur eine geradlinige Bewegung ausführen können. In dieser Hebelstellung ergibt sich zwischen den Gelenkpunkten 32 und 33 eine Entfernung von w1, was der maximal erreichbaren Spurweite der Karre entspricht.
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In 7 ist die Ansicht C nach 5 gezeigt mit dem Gestell 1, der Auflagefläche 2, den Beschlägen 19, den Führungsstäben 20, 21 und den Auslegern 22, 23, mit den sternförmigen Anordnungen 5. Dabei weisen die Ausleger je einen Gelenkbolzen 34, 35 auf, an dem je eine Stange 30, 31 in ihrem Gelenkpunkt 32, 33 angreift. Hier ist die maximale Spurweite der Karre wieder mit w1 angegeben, was aus der in 6 gezeigten Stellung des Hebels 26 resultiert. In dieser Konfiguration ist die Karre optimal für gerade Treppen ausgelegt. Gleichgewichtsprobleme sind damit nicht zu erwarten.
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8 zeigt den Hebel 26 in Stellung II, die sich durch Bewegung des Hebels in Pfeilrichtung ergibt. Bei dieser Bewegung werden die Gelenkpunkte 32, 33 über die Stangen 30, 31 auf der Geraden L in Richtung Drehpunkt 27 gezogen, wodurch sich der Abstand dieser Punkte 32, 33 auf w2 verkürzt. Damit ist die minimale Spurweite der Karre erreicht.
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9 zeigt die beiden Ausleger 22, 23 in ihrer entsprechenden Position, die durch Betätigung über die Gelenkbolzen 34, 35 über die Stangen 30, 31 herbeigeführt wurde. Die hierdurch erreichte minimale Spurweite w2 erlaubt eine maximale Lenkbarkeit der Karre auf der Treppe. Störende Kippmomente sind hier wegen der kleinen Hebelarme kaum zu erwarten.
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Die erfindungsgemäße Karre kann vorteilhaft auf Treppen mit Kurven verwendet werden. Dabei erscheinen Weiterbildungen, beispielsweise mit einem elektrischen Antrieb, als sehr hilfreich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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