-
Allgemeiner Stand der Technik
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung einer Spritzgießmaschine und insbesondere eine Steuervorrichtung einer Spritzgießmaschine mit einer Funktion zum Einstellen des Gleichgewichts der Holme einer Spritzgießmaschine.
-
2. Beschreibung des Stands der Technik
-
Typischerweise wird eine Formwerkzeug-Spannplatte verriegelt, um eine Spannkraft in einer Spritzgießmaschine zu erzeugen. Dabei wird die Formwerkzeugfläche wünschenswerterweise mit gleichmäßigem Druck beaufschlagt, um dadurch die Formgenauigkeit der entstehenden Spritzgießteile zu verbessern und das Auftreten von Bearbeitungsgraten zu verhindern. Um dies zu erreichen werden typischerweise die an den vier Ecken der Stirnplatte vorgesehen Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern gedreht, um das Gleichgewicht zwischen den durch die jeweiligen Holme erzeugten Spannkräften einzustellen und die Formwerkzeugfläche mit gleichmäßigem Druck zu beaufschlagen.
-
Die veröffentlichte japanische Patentanmeldung
JP H11- 77 776 A offenbart eine Technik, die in einer Stirnfläche der Kupplungsplatte ein Ende der Schraubwelle zum Betätigen des Kniehebelmechanismus und das Mutterngetriebe, das mit jedem Schraubabschnitt eines Holms verschraubt ist, um die Formwerkzeugdicke einzustellen, durch Rotation unabhängig voneinander antreibt, und dadurch den Parallelitätsgrad zwischen der festen Spannplatte und der beweglichen Spannplatte beibehält.
-
Die veröffentlichte japanische Patentanmeldung
JP H08- 258 102 A offenbart eine Technik, die in einer Ausgestaltung, in der vier Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern unabhängig voneinander gedreht werden, die Detektionsmittel veranlasst, die auf jeden Holm wirkende Spannung oder die Dehnung jedes Holms zu detektieren und die Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern derart dreht, dass die auf die jeweiligen Holme wirkenden Spannungen oder die Dehnungen der jeweiligen Holme gleich werden, um das Gleichgewicht der auf jeden Holm wirkenden Reaktionskraft beizubehalten. Insbesondere sind die Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern, die mit den Schrauben der Holme verschraubt sind, an den Spannplatten in drehbarer Weise und axial unbeweglicher Weise befestigt, wobei das Gleichgewicht der Holme durch Drehen der Werkzeugform-Höheneinstellmuttern eingestellt wird, um die wirksame Länge jedes Holms zu ändern.
-
Die in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
JP H11- 77 776 A und der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
JP H08- 258 102 A offenbarten Techniken erhalten die Parallelität zwischen den Spannplatten und das Gleichgewicht eines jeden Holms, stellen jedoch nur das momentan installierte Formwerkzeug ein. Selbst dann, wenn das Gleichgeweicht zwischen den Spannkräften derart eingestellt wird, dass die beim Verschließen einer Spannplatte mit einem Formwerkzeug durch die vier Holme der Spannabschnitte erzeugten Spannkräfte gleichmäßig werden, werden daher aufgrund der Unterschiede der Eigenschaften der verwendeten Formwerkzeuge die Spannkräfte nicht notwendigerweise gleichmäßig, wenn das Formwerkzeug ausgetauscht wird. Zudem kann in einigen Fällen abhängig von den verwendeten Formwerkzeugen die Qualität der Formteile verbessert werden, wenn die Spannkräfte absichtlich unausgeglichen gemacht werden, anstatt die Spannkräfte auf ein einheitliches Gleichgewicht einzustellen.
-
Um solche Merkmale im Griff zu haben, hat herkömmlicherweise der Bediener ein erwünschtes Gleichgewicht der Holme durch Ausprobieren erhalten, wobei dies jedoch eine mühsame Arbeit für den Arbeiter ist, da das Gleichgewicht der Holme jedes Mal eingestellt werden muss, wenn ein Formwerkzeug ausgetauscht wird.
-
Die
DE 10 2013 017 358 A1 offenbart eine Spritzgießmaschine mit einem Formwerkzeughöhen-Controller. Der Formwerkzeughöhen-Controller stellt über unabhängig voneinander drehbare Motoren eine Formwerkzeughöhe an einer Spannvorrichtung ein. Dabei ist der Formwerkzeughöhen-Controller mit einem Parallelismus-Detektor und einem Spannkraft-Detektor verbunden.
-
Die
CN 102 837 404 A offenbart eine Spannvorrichtung einer Spritzgießmaschine, bei der Das Spanngleichgewicht eingestellt wird. Dies geschieht über vier Servomotoren, die über Antriebszahnräder vier Muttern verstellen, welche wiederum zur individuellen Einstellung der Spannkraft an jeweiligen Spannstangen vorgesehen sind. Auf diese Weise wird zwischen den Spannstangen ein gewünschtes Gleichgewicht eingestellt.
-
Kurzdarstellung der Erfindung
-
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Steuervorrichtung einer Spritzgießmaschine bereitzustellen, die in der Lage ist, das Gleichgewicht der Holme einfach einzustellen, um ein erwünschtes Gleichgewicht der Spannkräfte zu erhalten und die Qualität der entstehenden Formteile entsprechend den Eigenschaften des verwendeten Formwerkzeugs zu verbessern.
-
Eine Steuervorrichtung einer Spritzgießmaschine mit einer Funktion zum Einstellen des Gleichgewichts der Holme gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die Merkmale des Patentanspruchs 1 und ist eine Steuervorrichtung einer Spritzgießmaschine, die eine Spannvorrichtung mit mehreren Holmen aufweist, wobei die Steuervorrichtung umfasst: eine Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit zum Ausgeben eines Holmgleichgewichts-Sollwerts eines Holmgleichgewichts, das ein Gleichgeweicht zwischen Kennwerten der mehreren Holme ist; eine Holmgleichgewichts-Einstelleinheit zum Einstellen des Holmgleichgewichts gemäß dem Holmgleichgewichts-Sollwert; und eine Holmgleichgewichts-Speichereinheit zum Speichern des Holmgleichgewichts-Sollwerts für jedes Formwerkzeug, wobei die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit dazu eingerichtet ist, den Holmgleichgewichts-Sollwert für jedes Formwerkzeug aus der Holmgleichgewichts-Speichereinheit zu lesen und die gelesenen Holmgleichgewichts-Sollwerte an die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit auszugeben.
-
Gemäß dieser Ausgestaltung wird der Holmgleichgewichts-Sollwert für jedes Formwerkzeug gespeichert und diese Holmgleichgewichts-Sollwerte werden an die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit ausgegeben, um das Holmgleichgewicht einzustellen. Somit kann das Holmgleichgewicht einfach auf der Basis des für jedes Formwerkzeug gespeicherten Holmgleichgewichts-Sollwerts eingestellt werden.
-
Die Steuervorrichtung kann ferner einen Holmgleichgewichts-Detektor zum Detektieren des Holmgleichgewichts aufweisen. Die Holmgleichgewichts-Speichereinheit kann einen Holmgleichgewichts-Sollwert speichern, bei dem ein durch den Holmgleichgewichts-Detektor detektierter Holmgleichgewichts-Detektionswert ein erwünschtes Gleichgewicht erreicht. Der Holmgleichgewichts-Detektor kann mindestens einer von einem in mindestens zwei oder mehr Holmen vorgesehenen Spannkraft-Detektor, einem in mindestens zwei oder mehr Abschnitten einer hinteren Spannplatte oder einer festen Spannplatte vorgesehen Dehnmessstreifen, und einem in mindestens zwei oder mehr Abschnitten in einer Formwerkzeugfläche vorgesehenen Formwerkzeug-Flächenpressungsdetektor sein.
-
Die Steuervorrichtung weist ferner eine Qualitätsbestimmungseinheit zum Bestimmen einer Qualität eines Formteils auf. Die Holmgleichgewichts-Speichereinheit speichert einen Holmgleichgewichts-Sollwert, bei dem ein durch die Qualitätsbestimmungseinheit erhaltenes Qualitätsbestimmungsergebnis ein günstiges Ergebnis ist. Außerdem kann die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit basierend auf dem durch die Qualitätsbestimmungseinheit erhaltenen Qualitätsbestimmungsergebnis einen Holm festlegen, dessen Spannkraft eingestellt werden soll, einen Spannkraft-Einstellbetrag des festgelegten Holms erhalten und aus dem erhalten Spannkraft-Einstellbetrag einen Holmgleichgewichts-Sollwert des festgelegten Holms berechnen, und die Holmgleichgewichts-Speichereinheit kann den berechneten Holmgleichgewichts-Sollwert speichern. Alternativ kann die Steuervorrichtung ferner eine Eingabeeinheit aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Qualität des Formteils in die Steuervorrichtung einzugeben, oder einen Detektor für eine physikalische Größe aufweisen, wobei der Detektor für eine physikalische Größe in mindestens zwei oder mehr Abschnitten in einem Formwerkzeug vorgesehen werden kann und mindestens eines von einem Formwerkzeug-Bauteilabstand, einem Kavitätsdruck, und einer Granulattemperatur detektiert, die sich als Reaktion auf die Dicke des Formteils ändern, und die Qualitätsbestimmungseinheit kann die Qualität des Formteils basierend auf der eingegebenen Qualität des Formteils oder einer durch den Detektor für physikalische Größen detektierten physikalischen Größe bestimmen.
-
Die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit kann die Enden der Holme mit den an den vier Ecken einer hinteren Spannplatte in drehbarer Weise und axial unbeweglicher Weise befestigten Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern verschrauben und die wirksamen Längen der Holme durch Drehen der Formwerkzeug-Höheneinstellmuttern ändern.
-
Die Holmgleichgewichts-Speichereinheit kann die Holmgleichgewichts-Sollwerte zusammen mit anderen Gießbedingungen für jedes Formwerkzeug speichern.
-
Ein Steuerungsverfahren für eine Spritzgießmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die Merkmale des Patentanspruchs 6 und ist ein Steuerungsverfahren für eine Spritzgießmaschine, die eine Spannvorrichtung mit mehreren Holmen aufweist, wobei das Steuerungsverfahren die folgenden Schritte umfasst: Speichern, für jedes Formwerkzeug, eines Holmgleichgewichts-Sollwerts, der derart eingestellt ist, dass ein Spannkraftgleichgewicht zwischen den mehreren Holmen ein erwünschtes Gleichgewicht wird, oder derart, dass eine günstige Qualität eines Formteils erhalten wird; Lesen der gespeicherten Holmgleichgewichts-Sollwerte für jedes Formwerkzeug; und Einstellen eines Holmgleichgewichts, das ein Gleichgewicht zwischen Kennwerten der mehreren Holme ist, gemäß dem gelesenen Holmgleichgewichts-Sollwert.
-
Dank der vorangehenden Ausgestaltungen oder Schritte kann die vorliegende Erfindung eine Steuervorrichtung und ein Steuerungsverfahren für eine Spritzgießmaschine bereitstellen, die eine Holmgleichgewichts-Einstellfunktion hat, die in der Lage ist, das Holmgleichgewicht einfach einzustellen, um ein erwünschtes Spannkraftgleichgewicht zu erhalten oder die Qualität des entstehenden Formteils gemäß den Eigenschaften des verwendeten Formwerkzeugs zu verbessern.
-
Figurenliste
-
Die obengenannten und andere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung von Beispielen und Ausführungsformen im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen deutlich werden, in welchen:
- 1 ein Schaubild ist, das eine Ausgestaltung einer Formwerkzeughöhen-Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 2 ein Schaubild ist, das die Oberfläche einer festen Spannplatte, die einer beweglichen Spannplatte gegenüberliegt, in einem ersten Beispiel zum besseren Verständnis der Erfindung zeigt;
- 3 ein Ablaufdiagramm ist, das einen Ablauf des Einstellens des Holmgleichgewichts in dem ersten Beispiel zeigt;
- 4 ein Schaubild ist, das die Oberfläche eines Formwerkzeugs der festen Seite, das einem Formwerkzeug der beweglichen Seite gegenüberliegt, in einer ersten Ausführungsform zeigt;
- 5 ein Schaubild ist, das ein Beispiel zeigt, wie ein Prüfergebnis eines Formteils gemäß einer ersten Ausführungsform eingegeben wird; und
- 6 ein Ablaufdiagramm ist, das einen Ablauf des Einstellens des Holmgleichgewichts gemäß der ersten Ausführungsform zeigt.
-
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
(Erstes Beispiel)
-
1 ist ein Schaubild, das eine Ausgestaltung einer Formwerkzeughöhen-Steuervorrichtung gemäß dem vorliegenden Beispiel zum besseren Verständnis der Erfindung zeigt. Die Bezugsziffer 20 stellt eine feste Spannplatte und 24 stellt eine hintere Spannplatte dar. Diese Spannplatten sind miteinander durch Holme 30 (30a bis 30d) verkoppelt. Die Bezugsziffer 22 stellt eine bewegliche Spannplatte dar, die zwischen der festen Spannplatte 20 und der hinteren Spannplatte 24 vorgesehen ist, um sich vor und zurück zu bewegen, wobei die Holme 30 als Führungsteile funktionieren. Die Bezugsziffer 40 stellt ein Formwerkzeug der festen Seite dar, das an der festen Spannplatte 20 befestigt ist. Die Bezugsziffer 42 stellt ein Formwerkzeug der beweglichen Seite dar, das an der beweglichen Spannplatte 22 befestigt ist. Das Formwerkzeug der festen Seite 40 ist mit einem Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 60 der festen Seite ausgestattet und das Formwerkzeug der beweglichen Seite 42 ist mit einem Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 62 der beweglichen Seite ausgestattet. Der Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 60 der festen Seite und der Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 62 der beweglichen Seite sind in der Lage, den dazwischenliegenden Abstand zu detektieren.
-
Die Bezugsziffer 32 stellt eine Formwerkzeughöhen-Einstellmutter dar, die mit jedem der Holme 30 an den vier Ecken der hinteren Spannplatte 24 verschraubt ist. Die Spannkraft kann durch Drehen jeder der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 eingestellt werden, um die wirksame Länge eines jeden der Holme 30 zu ändern. Die Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 sind jeweils mit einem nicht gezeigten Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektor ausgestattet, so dass die Positionen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 detektiert werden können. In 1 sind die Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektoren in der Formwerkzeughöhen-Einstellmutter 32b und der Formwerkzeughöhen-Einstellmutter 32c vorgesehen, jedoch kann die Anzahl der einzubauenden Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektoren oder die Stellen, an denen die Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektoren eingebaut werden sollen, entsprechend geändert werden.
-
Die Bezugsziffer 50a stellt einen im Holm 30a vorgesehenen Spannkraftdetektor dar. Die Bezugsziffer 50d stellt ebenfalls einen im Holm 30d vorgesehenen Spannkraftdetektor dar. Die Spannkraftdetektoren 50 detektieren die Spannkräfte der entsprechenden Holme 30. In 1 sind die Spannkraftdetektoren 50 im Holm 30a und im Holm 30d vorgesehen, jedoch kann die Anzahl der einzubauenden Spannkraftdetektoren oder die Stellen, an denen die Spannkraftdetektoren eingebaut werden sollen, entsprechend geändert werden.
-
2 ist ein Schaubild, das die Oberfläche der festen Spannplatte 20 zeigt, die der beweglichen Spannplatte 22 gegenüberliegt. In diesem Schaubild stellt die Bezugsziffer 70 einen Flächenpressungsdetektor dar, der die Flächenpressung jedes Teils auf der Oberfläche der festen Spannplatte 20, die der beweglichen Spannplatte 22 gegenüberliegt, detektieren kann. Die Bezugsziffer 72 ist ein Dehnmessstreifen, der eine Dehnung eines jeden Teils auf der festen Spannplatte 20 detektieren kann. Die in 2 gezeigte Anzahl von Flächenpressungsdetektoren 70, die Anzahl von Dehnmessstreifen 72 und die Stellen, an denen sich diese Detektoren befinden sind lediglich beispielhaft und können daher entsprechend geändert werden. Des Weiteren zeigt 2 ein Beispiel, in welchem die Flächenpressungsdetektoren 70 und die Dehnmessstreifen 72 in der Oberfläche der festen Spannplatte 20 installiert sind; die Flächenpressungsdetektoren 70 und die Dehnmessstreifen 72 können jedoch in ähnlicher Weise in der beweglichen Spannplatte 22 und der hinteren Spannplatte 24 installiert werden.
-
Wieder zurück zu 1 stellt die Bezugsziffer 10 eine Eingabeeinheit, 12 ein Holmgleichgewichts-Speichereinheit, 14 eine Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit und 16 eine Holmgleichgewichts-Einstelleinheit dar. Die Eingabeeinheit 10 wird verwendet, um einen Holmgleichgewichts-Sollwert und die Qualität des entstehenden Formteils einzugeben. Die Holmgleichgewichts-Speichereinheit 12 wird verwendet, um für jedes Formwerkzeug Holmgleichgewichts-Sollwerte zu speichern, die durch die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 basierend auf den detektierten Werten der Detektoren für physikalische Größen, wie etwa die Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektoren und die Spannkraftdetektoren 50 der Holme 30, berechnet werden, sowie die anderen Gießbedingungen zu speichern.
-
Die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 liest die Holmgleichgewichts-Sollwerte aus der Holmgleichgewichts-Speichereinheit 12 und gibt die Holmgleichgewichts-Sollwerte an die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit 16 aus. Die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 empfängt auch die detektierten Werte der jeweiligen Detektoren für physikalische Größen von der Holmgleichgewichts-Einstelleinheit 16, um die Holmgleichgewichts-Sollwerte zu berechnen. Die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit 16 sendet basierend auf den von der Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 empfangenen Holmgleichgewichts-Sollwerten einen Drehbefehl an jeden Holm. Die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit 16 empfängt ebenfalls detektierte Werte von den Formwerkzeughöhen-Einstellmutter-Positionsdetektoren und den Spannkraftdetektoren 50 der Holme 30 und benachrichtigt die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 über diese detektierten Werte.
-
Ein den herkömmlichen Verfahren ähnliches Verfahren kann als ein spezifisches Holmgleichgewichts-Einstellverfahren eingesetzt werden, bei dem die Enden der mit Gewinde versehenen Holme 30 mit den entsprechenden Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 verschraubt sind, die an den entsprechenden vier Ecken der hinteren Spannplatte 24 drehbar axial befestigt sind, und das Holmgleichgewicht wird durch Drehen jeder Holmgleichgewichts-Einstellmutter 32 eingestellt, um die wirksame Länge eines jeden Holms 30 zu ändern. Dabei sind mindestens zwei der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 so ausgestaltet, dass sie unabhängig voneinander drehen können. Beispielsweise kann ein nicht gezeigter Drehantriebsmotor in jeder der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 eingerichtet sein, um die Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 unabhängig zu steuern, oder die Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 können durch ein Getriebemittel verkoppelt sein, das durch einen Kupplungsmechanismus verbunden und getrennt wird, und es können dann die Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 jeweils unabhängig durch Wechseln der Verbindung und Trennen des Kupplungsmechanismus gesteuert werden. Um das Holmgleichgewicht durch Drehen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern einzustellen, können die Positionen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 als die Holmgleichgewichts-Sollwerte gespeichert werden.
-
Dabei dienen die Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 nicht nur zum Einstellen des Holmgleichgewichts, sondern auch zum Einstellen der durchschnittlichen Spannkraft aller Holme 30 (nachfolgend oft einfach als „Spannkraft“ bezeichnet). Daher werden beim Ändern einer Spannkraft zunächst alle Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 gedreht, um die Spannkraft auf die gewünschten Werte einzustellen, dann wird der Holmgleichgewichts-Sollwert abhängig vom Formwerkzeug an jede Holmmutter ausgegeben und es wird jede der Holmmuttern gedreht, wodurch das Holmgleichgewicht eingestellt wird. Alternativ kann der Gesamtwert der Position jeder Holmmutter, der der Spannkraft jedes Holms 30 entspricht, und der relative Verdrehbetrag jeder Holmmutter zum Einstellen des Holmgleichgewichts vorab als Holmgleichgewichts-Sollwert für jedes Formwerkzeug gespeichert werden, dann kann der Holmgleichgewichts-Sollwert für jedes Formwerkzeug gelesen werden, und dann kann jede Holmmutter gedreht werden.
-
Der Verbindungsteil zwischen der hinteren Spannplatte und der beweglichen Spannplatte kann dazu eingerichtet sein, die Antriebskraft des Motors oder den Hydraulikdruck mittels eines Kraftverstärkungsmittels, wie eine Gelenkstange oder eine Kurbel, zu verstärken und zu übertragen, kann dazu eingerichtet sein, die Antriebskraft des Motors direkt mittels Kugelgewindespindeln zu übertagen, oder kann dazu eingerichtet sein, die Antriebskraft des Hydraulikdrucks durch einen Hydraulikzylinder zu übertragen.
-
Die vorgenannten Holmgleichgewichts-Sollwerte können nicht nur aus der Speichereinheit gelesen und eingesetzt werden, wenn ein Formwerkzeug in derselben Spritzgießmaschine ausgetauscht wird, sondern können auch an eine andere Spritzgießmaschine durch ein Speichermedium oder durch Kommunikation übertragen werden und dann in dieser Spritzgießmaschine, an die die Holmgleichgewichts-Sollwerte übertragen werden, gelesen und eingesetzt werden. Die Holmgleichgewichts-Sollwerte können auch zusammen mit den Gießbedingungen für jedes Formwerkzeug (Einspritzgeschwindigkeit, Nachdruck, usw.) gespeichert, gelesen und eingesetzt werden.
-
Die Positionen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32, bei denen die durch die entsprechenden Holme 30 erzeugten Spannkräfte die erwünschten Werte oder Verhältnisse erreichen, können als die Holmgleichgewichts-Sollwerte eingesetzt werden. Die absoluten Positionen der jeweiligen Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 oder die relativen Positionen der jeweiligen Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 können als die Positionen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 gespeichert werden.
-
In dem vorliegenden Beispiel können die Spannkraftdetektoren 50 zum Detektieren der Spannkräfte von mindestens zwei oder mehr Holmen 30 als die Holmgleichgewichts-Detektoren verwendet werden. Zudem können, wie in 2 gezeigt, die Flächenpressungsdetektoren 70 und die Dehnmessstreifen 72 in den Oberflächen der festen Spannplatte 20, beweglichen Spannplatte 22 und der hinteren Spannplatte 24 vorgesehen werden, um das Holmgleichgewicht zu detektieren.
-
In einem Fall, in dem die Holmgleichgewichts-Einstelleinheit das Holmgleichgewicht durch Drehen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 einstellt, kann während des Produktionsprozesses der Spritzgießmaschine die Positionsbeziehung zwischen dem Holmgleichgewicht und jeder Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 vorab gespeichert werden, und das Holmgleichgewicht kann durch Drehen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32 auf die dem Gleichgewicht der jeweiligen Holme 30 entsprechende Position eingestellt werden. In diesem Fall funktionieren die Holmgleichgewichtsdetektoren als Detektoren zum Detektieren der Positionen der Formwerkzeughöhen-Einstellmuttern 32.
-
3 ist ein Ablaufdiagramm, das einen Ablauf des Einstellens des Holmgleichgewichts in dem vorliegenden Beispiel zeigt. Die Schritte dieses Einstellprozesses werden jeweils nachfolgend beschrieben.
- (Schritt SA1) Der Typ des Formwerkzeugs wird bestimmt.
- (Schritt SA2) Es wird bestimmt, ob die dem vorgenannt bestimmten Formwerkzeug entsprechenden Holmgleichgewichts-Sollwerte in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit gespeichert sind oder nicht. Wenn die Holmgleichgewichts-Sollwerte gespeichert sind (JA), geht der Prozess weiter zu Schritt SA3. Wenn die Holmgleichgewichts-Sollwerte nicht gespeichert sind (NEIN), geht der Prozess weiter zu Schritt SA4.
- (Schritt SA3) Die in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit gespeicherten Holmgleichgewichts-Sollwerte werden gelesen und der Prozess wird beendet.
- (Schritt SA4) Das Holmgleichgewicht wird auf ein gewünschtes Gleichgewicht eingestellt.
- (Schritt SA5) Die Holmgleichgewichts-Sollwerte werden in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit in Zuordnung zum Typ des Formwerkzeugs gespeichert.
-
(Erste Ausführungsform)
-
Die vorliegende Ausführungsform unterscheidet sich von dem ersten Beispiel dadurch, dass das Holmgleichgewicht durch Nutzung einer Formteil-Qualitätsbestimmungseinheit anstatt der Holmgleichgewichts-Detektoren des ersten Beispiels derart eingestellt wird, dass ein günstiges Bestimmungsergebnis zur Qualität des Formteils erhalten wird. Die Grundausgestaltungen der Formwerkzeug-Steuervorrichtung sind dieselben wie diejenigen, die in dem ersten Beispiel beschrieben sind. Die Formteil-Qualitätsbestimmungseinheit kann die Dicke des entstehenden Formteils oder das Vorhandensein/Nichtvorhandensein von Bearbeitungsgraten bestimmen, indem der Bediener oder ein Prüfmittel dazu veranlasst wird, dies zu prüfen, das Prüfergebnis durch die Eingabeeinheit 10 einzugeben und die Qualität basierend auf dem eingegebenen Prüfergebnis zu bestimmen. Die Formteil-Qualitätsbestimmungseinheit kann die Qualität der Formteile auch basierend auf den durch die Detektoren für physikalische Größen detektierten physikalischen Größen, wie dem in 1 gezeigten Abstand zwischen dem Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 60 der festen Seite und dem Formwerkzeugbauteil-Abstandsdetektor 62 der beweglichen Seite, dem durch einen in 4 gezeigten Druckdetektor 74 detektierten Kavitätsdruck und der durch ein Thermometer 76 detektierten Granulattemperatur, bestimmen. Nachdem die Qualität der Formteile bestimmt ist, werden die Holmgleichgewichts-Sollwerte, die zu einer günstigen Qualität der Formteile führen, berechnet, um das Holmgleichgewicht einzustellen und werden dann in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit 12 gespeichert.
-
5 ist ein Schaubild, das ein Beispiel zeigt, wie das Prüfergebnis des geprüften Formteils eingegeben wird. Die Bezugsziffer 100 stellt ein Bild um die Spannplatte herum dar, das auf einem Bildschirm der Eingabeeinheit 10 angezeigt wird. Die Bezugsziffer 120 stellt eine Spannplattenfläche der festen Spannplatte dar. Die Bezugsziffer 130 stellt Holme dar. In diesem Beispiel ist die Spannplattenfläche 120 in vier Bereiche aufgeteilt, von denen jede dazu eingerichtet ist, eine Eingabe der Dicke des Formteils als dessen Qualität zu empfangen. Wenn die Dicke des Formteils in jeden der Bereiche eingegeben ist, berechnet die Holmgleichgewichts-Vorgabeeinheit 14 das Holmgleichgewicht eines jeden Bereichs und zeigt es an, und dann werden die Holmgleichgewichte basierend auf einem Befehl der Holmgleichgewichts-Einstelleinheit 16 eingestellt, um die Holmgleichgewichte zu erhalten.
-
6 ist ein Ablaufdiagramm, das einen Ablauf des Einstellens des Holmgleichgewichts gemäß der vorliegenden Ausführungsform zeigt. Die Schritte dieses Einstellprozesses werden jeweils nachfolgend beschrieben.
- (Schritt SB1) Der Typ des Formwerkzeugs wird bestimmt.
- (Schritt SB2) Es wird bestimmt, ob die dem vorgenannt bestimmten Formwerkzeug entsprechenden Holmgleichgewichts-Sollwerte in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit gespeichert sind oder nicht. Wenn die Holmgleichgewichts-Sollwerte gespeichert sind (JA), geht der Prozess weiter zu Schritt SB3. Wenn die Holmgleichgewichts-Sollwerte nicht gespeichert sind (NEIN), geht der Prozess weiter zu Schritt SB4.
- (Schritt SB3) Die in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit gespeicherten Holmgleichgewichts-Sollwerte werden gelesen und der Prozess wird beendet.
- (Schritt SB4) Das Holmgleichgewicht wird eingestellt, so dass die Qualität des Formteils günstig wird.
- (Schritt SB5) Die Holmgleichgewichts-Sollwerte werden in der Holmgleichgewichts-Speichereinheit in Zuordnung zum Typ des Formwerkzeugs gespeichert.
-
Beim Einstellen des Holmgleichgewichts stimmen in einigen Fällen die Spannkräfte vollständig überein, aber in anderen Fällen fällt der Unterschied zwischen den Spannkräften innerhalb eines zulässigen Bereichs. Das erwünschte Spannkraftgleichgewicht bedeutet, dass die durch jeden Holm 30 erzeugte Spannkraft das erwünschte Verhältnis erreicht.