DE3207856C2

DE3207856C2 -

Info

Publication number: DE3207856C2
Application number: DE3207856A
Authority: DE
Inventors: Robert Ing.(Grad.) 6800 Mannheim De Heinz; Karl Prof. Dipl.-Ing. Dr. 8051 Zolling De Sommer
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1982-03-05
Filing date: 1982-03-05
Publication date: 1987-07-02
Also published as: US4484879A; DE3207856A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse zur Herstellung von Granulat oder Formlingen aus fließfähigem Gut, mit einem an treibbaren Walzenpaar, das einen definierten Walzenspalt bil det, mindestens einer dem Walzenspalt zugeordneten, axial verschiebbaren Stopfschnecke zum Beschicken des Walzenspaltes mit dem zu verdichtenden Gut und mit einem in Abhängigkeit von der durch Rückdruck des Gutes im Walzenspalt bedingten axialen Verschiebung der Schnecke geregelten Schneckenantrieb.

Bei der Herstellung von Granulat oder Formlingen mittels eines Paares gegendrehender Walzen wird das fließfähige Gut durch eine oder mehrere Stopfschnecken dem Walzenspalt zugeführt. Dadurch wird vor dem Walzenspalt ein von der Drehzahl und der Geometrie der Stopfschnecke abhängiger Druck aufgebaut, der die Granulat- oder Formlingeigenschaf ten, wie Härte, Größe und Walzendurchsatz mitbestimmt. Bei konstanter Drehzahl von Stopfschnecke und Walzen ändern sich die Eigenschaften des Endprodukts nur bei Änderung der Gut eigenschaften.

Eine Walzenpresse der oben geschilderten Art ist in der GB-PS 7 79 334 beschrieben, bei der das Gehäuse der Stopfschnecke feststeht, so daß ein mit der Welle der Stopfschnecke ver schieblicher Drehzahlregler mittels eines am Gehäuse be festigten Gestänges bei einer Axialverschiebung betätigt wird und dabei den Schneckenantrieb so einstellt, daß vor dem Walzenspalt ein konstanter Druck gehalten wird. Durch die Unbeweglichkeit des Schneckengehäuses muß der Widerstand des Gutes im Gehäuse gegen die Axialverschiebung überwunden werden, so daß der Druckwert im Walzenspalt dadurch ver fälscht wird.

Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Walzenpresse der eingangs beschriebenen Bauart zu entwickeln, bei der der Druck vor dem Walzenspalt auf einen gewünschten, vom zu ver arbeitenden Gut abhängigen konstanten Wert geregelt werden kann. Ferner soll dabei die Walzendrehzahl zur Durchsatz maximierung auf den Druck vor dem Walzenspalt abstimmbar sein.

Die Lösung der Aufgabe besteht in einer Walzenpresse, wie sie im Patentanspruch gekennzeichnet ist.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Wal zenpresse ergeben sich aus einem anhand der Zeichnung nach folgend beschriebenen Ausführungsbeispiel.

Die Zeichnung gibt die Walzenpresse im Längsschnitt sche matisch wieder. Ein Paar gegendrehender Walzen 1 und 2 ist in Lagern 3 und 4 drehbar gehalten. Dabei kann zur Einstellung des zwischen den Walzen gebildeten Spaltes 5 eines der beiden Lager zum Spalt hin verschiebbar gela gert und mit einem hydraulischen Arbeitszylinder 6 ver bunden sein. Die Oberfläche der Walzen ist je nach ge forderter Form und Beschaffenheit des Granulats bzw. der Formlinge glatt ausgebildet oder mit einem Profil bzw. Formhöhlungen 7 versehen. Beide Walzen werden über ein Getriebe von einem Elektromotor angetrieben (in der Zeich nung nicht dargestellt).

Vor dem Walzenspalt ist mindestens eine Stopfschnecke 8 angeordnet, die mit ihrem Austrag 9 bis dicht an die Walzenoberfläche herangeführt und zusammen mit dem An trieb 10 auf eine Platte 11 montiert ist. Die Platte ruht mittels Kugelbüchsen 12 auf einem im Maschinenbett 13 verankerten Schienenpaar 14 und ist dadurch in Richtung der Schneckenachse verschiebbar.

Auf dem rückwärtigen Teil der Platte 11 sind zwei Halte blöcke 15 und 16 befestigt, in denen einerseits in einem Gewinde eine Einstellschraube 17 und andererseits in einer Bohrung ein Bolzen 18 in Richtung der Schnecken achse verschieblich geführt ist. Mittels der Einstell schraube wird der Bolzen gegen eine am Maschinnenbett befestigte Kraftmeßdose 19 gestellt, auf die der durch die Stopfschnecke aufgebaute Druck des Gutes unmittel bar vor dem Walzenspalt über die Reaktionskraft übertragen wird. Der Meßweg der Kraftmeßdose ist bei Nennlast klei ner 0,1 mm.

Der Meßwert wird zu einem Soll-Ist-Wertvergleicher 20 ei ner Regeleinrichtung 21 übertragen, deren Regler 22 auf das Stellglied des Antriebs 10 der Stopfschnecke 8 wirkt, so daß je nach auf das zu verarbeitende Gut eingestelltem Sollwert die Drehzahl der Schnecke auf einen gewünschten, konstanten Druck vor dem Walzenspalt geregelt wird. Hierzu muß der Schneckenantrieb drehzahlregelbar sein, beispiels weise durch ein Verstellgetriebe mit Servoverstellung oder durch einen mit Hilfe eines Frequenzwandlers gesteuerten Drehstromantrieb.

In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Walzenpresse ist der Regler 22 noch mit einem drehzahlregelbaren Antrieb der Walzen 1 und 2 verbunden, so daß die Walzendrehzahl auf den Druck vor dem Walzenspalt abstimmbar ist.

Durch die Meßmethode nach der Erfindung besteht darüber hinaus die Möglichkeit, in Laborversuchen die Schnecken wirksamkeit zu bestimmen und geeignete Schneckengeometrien zu erarbeiten. Ferner ist durch die Meßvorrichtung mög lich, die Walzenpresse fernzuüberwachen bzw. zu optimieren, wenn sich der Druck vor dem Walzenspalt so ändert, daß nicht mehr nachgeregelt werden kann, weil beispielsweise die Gutzufuhr nicht ausreichend ist bzw. fehlt oder sich die Guteigenschaften stark ändern.

Die Hauptvorteile liegen jedoch im Erzielen konstanter Endprodukteigenschaften, wie Abrieb, Härte und Dichte sowie in den gleichbleibenden Zerkleinerungseigenschaften.

Claims

1. Walzenpresse zur Herstellung von Granulat oder Formlingen aus fließfähigem Gut, mit einem antreibbaren Walzenpaar (1, 2), das einen definierten Walzenspalt ( 5) bildet, mindestens einer dem Walzenspalt zugeordneten, axial verschiebbaren Stopfschnecke (8) zum Beschicken des Walzenspaltes mit dem zu verdichtenden Gut und mit einem in Abhängigkeit von der durch Rückdruck des gutes im Walzenspalt bedingten axialen Verschiebung der Schnecke geregelten Schneckenantrieb, da durch gekennzeichnet, daß die Stopfschnecke (8) mit ihrem Gehäuse auf eine in Richtung der Schneckenachse verschieb liche Platte (11) montiert ist und auf der Platte ein mittels einer Einstellschraube (17) in derselben Richtung verschieb barer Bolzen (18) gehalten ist, der auf eine stationäre Kraft meßdose (19) wirkt, deren Meßausgang mit einem Soll-Ist- Wertvergleicher einer Regeleinrichtung (21) verbunden ist, deren Regler (22) auf das Stellglied des Antriebs (10) wirkt.