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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs, womit eine akustische Wiedergabe eines Audiosignals an eine Umgebung angepasst werden kann.
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Eine Bedienfunktionalität eines Kraftfahrzeugs in einem Kombiinstrument kann akustisch und optisch rückgemeldet werden. Im Falle eines aktivierten Warnblinkers oder Blinkers wird neben der Rückmeldung über das Kombiinstrument auch noch die Kontrollleuchte im Warnblinktaster als optische Rückmeldung verwendet. Die akustische Rückmeldung des Blinkers wird im Kombiinstrument mittels eingebauten Lautsprechers realisiert. Dazu werden im Kombiinstrument abgelegte Töne (beispielsweise ein „Klick“-Ton) über einen Verstärker ausgegeben. Die Töne selbst mit einem entsprechenden Tonparameter, zum Beispiel einer Frequenz, Tondauer oder Lautstärke werden dabei fest im Kombiinstrument hinterlegt.
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Eine individuelle Anpassung des Blinkergeräuschs an Faktoren der Umgebung des Kraftfahrzeugs, die das Wahrnehmen des Blinkergeräuschs beeinflussen oder sogar einschränken, ist hiermit jedoch nicht möglich.
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Aus der
DE 10 2013 202 602 A1 ist ein Steuerungsverfahren zum Anpassen einer akustischen Wiedergabe von Warnsignalen bekannt, bei der die akustische Wiedergabe in Abhängigkeit von einem erfassten Betriebsmodus der Verbrennungskraftmaschine angepasst wird. Sendet die Verbrennungskraftmaschine also ein Störgeräusch, das die akustische Wiedergabe des Warnsignals überlagert, wird die akustische Wiedergabe daran angepasst, indem beispielsweise eine Lautstärke erhöht werden kann. Zum Verbessern einer Klangwiedergabe ist hierzu beispielsweise aus der
DE 10 2011 051 284 A1 ein entsprechendes Verfahren beschrieben.
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Aus der
DE 103 59 126 A1 ist ein Verfahren zum Erzeugen eines Blinkergeräuschs bekannt, mit dem in Abhängigkeit von der gewählten Richtungsänderung das Blinkergeräusch auf einer entsprechenden Fahrzeugseite ausgegeben wird.
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Aus der
DE 195 29 738 A1 ist eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt mit einer Zentraleinheit, die Aufträge zur Ausgabe von Warn- und/oder Hinweissignalen von Steuergeräten enthält und diese Signale nacheinander ausgibt. Es ist möglich, eine Lautstärkenregelung entsprechend einer Fahrzeuggeschwindigkeit beziehungsweise abhängig von Umgebungsgeräuschen des Kraftfahrzeugs vorzusehen. Bei der Wiedergabe mehrerer akustischer Signale kann eine Prioritätssteuerung erfolgen, zum Beispiel indem nur das wichtigste Signal, beispielsweise ein Gong für ein eingehendes Telefongespräch, wiedergegeben und dabei die Wiedergabe eines Signals, das auf einen eingeschalteten Blinker hinweist, ausgeblendet werden kann. Diese Druckschrift wurde zur Formulierung des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 herangezogen.
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Aus der
US 5 434 922 A ist ein System zur Kompensation des Geräuschpegels in einem Fahrzeug durch Messung des Musikpegels und des Geräuschpegels im Fahrzeug durch Analog-Digital-Wandlung und adaptive digitale Filterung bekannt, einschließlich eines Messmikrofons in der Fahrzeugkabine zur Messung von Musik und Geräuschen, durch Vorverstärkung und Analog-Digital-Wandlung des Mikrofonsignals, durch Analog-Digital-Wandlung eines Stereomusiksignals, ein Paar von Filtern, die einen adaptiven Algorithmus, wie die bekannte Methode der kleinsten mittleren Quadrate, verwenden, um das Rauschen aus dem gesamten Kabinengeräusch zu extrahieren, durch eine Schätzung des Maskierungseffekts des Rauschens auf die Musik, eine adaptive Korrektur der Musiklautheit und, optional, eine Entzerrung, um den Maskierungseffekt zu überwinden, durch eine Digital-Analog-Wandlung des korrigierten Musiksignals und durch die Übertragung des korrigierten Musiksignals an das Audio-System.
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Schließlich ist aus der
DE 24 56 468 A1 eine Vorrichtung zur Verbesserung der Hörbarkeit und Verständlichkeit einer elektroakustischen Tonwiedergabe in einer Umgebung, in der externe Störgeräusche vorhanden sind, bekannt. Dabei ist in dem elektrischen Übertragungsweg der wiederzugebenden Signale ein Verstärker geschaltet, wobei ein das Vorhandensein beziehungsweise die Stärke der Störgeräusche feststellender Detektor vorgesehen ist, und wobei der Detektor die Verstärkung der wiederzugebenden Signale beziehungsweise einzelner Frequenzbereiche in Abhängigkeit von der Stärke der Störgeräusche verändert.
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Hierbei ergibt sich jedoch weiterhin das Problem, dass schon beim Gestalten des Innenraums und Einbau der Innenraumverkleidung in das Kraftfahrzeug diese an die Blinkgeräusche angepasst werden müssen, um beispielsweise Vibrationsgeräusche der Innenraumverkleidung oder eine Abänderung des Blinkgeräuschs durch die Innenraumverkleidung während der Fahrt zu vermeiden.
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Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist das Reduzieren eines Aufwands bei der Gestaltung des Innenraums und beim Einbau derselben in das Kraftfahrzeug.
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Die Aufgabe wird gelöst von dem erfindungsgemäßen Verfahren und den erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, einen statischen Akustikfaktor, der die Akustik des Blinkgeräuschs beeinflusst, beim Erzeugen des Audiosignals für das Blinkgeräusch zu berücksichtigen. Hierdurch muss nicht mehr die Innenraumverkleidung an das Blinkgeräusch angepasst werden. Das Blinkgeräusch klingt so in verschiedenen Kraftfahrzeugmodellen gleich und wird von einer Eigenschaft des Kraftfahrzeugs entkoppelt. Hierdurch können unerwünschte Halle oder Vibrationen vermieden werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern einer Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs umfasst die folgenden, von einer Steuereinrichtung durchgeführten Schritte. Die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung ist dabei eine Vorrichtung oder ein Gerät, um anderen Verkehrsteilnehmern Informationen über eine Änderung der Fahrtrichtung oder die Ankündigung hierzu anzuzeigen, kann also einen Fahrtrichtungsanzeiger oder Richtungsanzeiger umfassen, und setzt die Fahrtrichtungsänderung oder die Ankündigung in der Regel als Blinklicht oder Warnblinklicht mit einem Blinkgeräusch im Inneren des Kraftfahrzeugs um. Die Steuereinrichtung ist ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum elektrischen oder elektronischen Steuern eines weiteren Geräts oder Gerätekomponente, und kann beispielsweise als Mikrochip oder Software ausgestaltet sein. Die Steuereinrichtung kann dabei beispielsweise eine Gerätekomponente der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung und/oder eines Kombiinstruments des Kraftfahrzeugs umfassen.
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Die Steuereinrichtung erfasst eine Bedienhandlung eines Benutzers zum Steuern der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung, kann also beispielsweise ein Betätigen des Blinkerhebels erfassen. In Abhängigkeit von der erfassten Bedienhandlung erfolgt ein Ermitteln eines Akustikfaktors des Kraftfahrzeugs, der eine Akustik eines durch ein Audiosignal beschriebenen Blinkgeräuschs der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs beeinflusst. Das Beeinflussen kann dabei zum Beispiel durch Überlagern des Blinkgeräuschs mit einem Störgeräusch oder einem Ändern der Akustik durch Erzeugen eines Halles bei beispielsweise einem geschlossenen Fenster umfassen.
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In Abhängigkeit von dem ermittelten Akustikfaktor erfolgt das Ermitteln eines Sollwertes eines Tonparameters für ein Audiosignal, der eine Akustik eines Blinkgeräuschs festlegt. Der Tonparameter ist dabei ein Parameter, der einen Ton näher beschreibt, also beispielsweise eine Tonhöhe, eine Lautstärke oder Tonstärke, eine Tondauer oder eine Klangfarbe. In Abhängigkeit von dem ermittelten Sollwert des Tonparameters erfolgt das Bereitstellen eines Audiosignals mit dem ermittelten Sollwert des Tonparameters und ein Ausgeben des bereitgestellten Audiosignals über eine Lautsprechereinrichtung der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung oder einer Lautsprechereinrichtung des Kraftfahrzeugs. Ermittelt die Steuereinrichtung also beispielsweise ein das Blinkgeräusch überlagerndes Störgeräusch, so kann beispielsweise eine hohe Lautstärke als Sollwert ermittelt und ein entsprechendes Audiosignal, das ein lautes Blinkgeräusch beschreibt, bereitgestellt und durch die Lautsprechereinrichtung ausgegeben werden. Hierbei kann auch beispielsweise vorgesehen sein, dass der Tonparameter ein Klangbild beschreiben kann und beispielsweise der Sollwert einen „Klick-Klick“-Ton anstelle eines „Klack-Klack“-Tons oder einen anderen Blinkimpuls vorsehen kann. Eine Lautsprechereinrichtung ist dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente, die elektrische Signale in mechanische Schwingungen überträgt und kann vorzugsweise als Lautsprecher ausgestaltet sein.
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Als Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Ermitteln des Akustikfaktors durch Erfassen einer vorgegebenen Eigenschaft einer Vorrichtung des Kraftfahrzeugs, nämlich einer vorgegebenen Eigenschaft eines Elements einer Innenraumausstattung, wobei die Eigenschaft von einem Betriebszustand der Vorrichtung unabhängig ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine größere Vielfalt an Designmöglichkeiten, da die Innenraumausstattung des Kraftfahrzeugs nicht mehr von deren Einfluss auf die Akustik auf das Blinkgeräusch abhängt. Dadurch wird zusätzlich ermöglicht, dass die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung nicht mehr spezifisch für ein bestimmtes Modell des Kraftfahrzeugs ausgelegt sein muss, sondern kann vielfältig eingesetzt werden. Für den Benutzer des Kraftfahrzeugs ergeben sich eine deutlich bessere Assoziation des wahrgenommenen Blinkgeräuschs und ebenfalls eine bessere Hörbarkeit des Blinkgeräuschs. Einem Verändern des Geräuschbilds durch beispielsweise eine Lederoberfläche oder eine Stoffoberfläche eines Elements der Innenraumverkleidung in ein schlecht wahrnehmbares oder als unangenehm wahrgenommenes Geräusch kann so mit hoher Wahrscheinlichkeit vorgebeugt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wirkt aktiv und je nach Beschaffenheit der Oberfläche als Entkopplungsmaßnahme. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht folglich eine individuelle Anpassung des Blinkergeräusches an ein Kraftfahrzeug-Modell und/oder einen Benutzer und/oder an eine Innenraumausstattung. Das Verfahren ermöglicht eine schnelle Auswertung von dem Akustikfaktor, der die Akustik des Blinkgeräuschs beeinflusst. Das Erfassen der vorgegebenen Eigenschaft erfolgt durch Erfassen einer vorgegebenen Eigenschaft eines Elements der Innenraumausstattung. Hierdurch kann beispielsweise vorgebeugt werden, dass der Benutzer ein Blinkgeräusch als unangenehm oder schlecht hörbar empfindet, das beispielsweise von einem Stoffbezug des Innenraumelements „geschluckt“ wird. Ebenso kann einem als unangenehm empfundener Hall bei beispielsweise einer mit Leder bezogenen Innenraumausstattung vorgebeugt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Ermitteln des Akustikfaktors durch Erfassen eines Betriebszustandes einer Vorrichtung des Kraftfahrzeugs erfolgen, von dem die Akustik eines Blinkgeräusch abhängt, wobei die Vorrichtung des Kraftfahrzeugs vorzugsweise ein Navigationsgerät und/oder ein Radio und/oder eine Fensterhebeeinrichtung und/oder ein Geschwindigkeitsmessgerät des Kraftfahrzeugs aufweisen kann. Durch beispielsweise ein Signal des Geschwindigkeitsmessgeräts kann eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs abgelesen und ein Rückschluss auf eine Lautstärke eines Störgeräuschs gezogen werden. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern die Lautstärke um 100 Prozent erhöht werden kann. Hierdurch reagiert das Verfahren auf temporäre und spontane Ereignisse, die die Akustik beeinflussen. Es erfolgt also eine individuelle Anpassung an eine jeweilige Situation.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich als besonders effizient und schnell erwiesen, wenn das Erfassen der Eigenschaft durch Übertragen eines Abfragesignals in der Steuereinrichtung an eine Speichereinrichtung des Kraftfahrzeugs erfolgen kann, und zwar zum Abfragen der in der Speichereinrichtung hinterlegten Eigenschaft und/oder zum Abfragen einer in der Speichereinrichtung abgelegten Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs. Die Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs kann dabei beispielsweise die Art der Innenraumausstattung codieren und/oder beschreiben Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, ein Richtmikrofon im Kraftfahrzeug installieren zu müssen und anhand einer Klanganalyse oder Geräuschanalyse den Einfluss der Vorrichtung des Kraftfahrzeugs zu ermitteln und zu beheben.
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Die Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens wird weiter gesteigert durch Bereitstellen des Audiosignals durch Auswählen eines in der Speichereinrichtung gespeicherten Audiosignals aus einer Mehrzahl gespeicherter Audiosignale.
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Erfolgt das Bereitstellen des Audiosignals durch Abändern eines Istwerts des Tonparameters eines in der Speichereinrichtung gespeicherten Audiosignals auf den ermittelten Sollwert des Tonparameters, beispielsweise durch Umwandeln des gespeicherten Audiosignals, kann eine Vielzahl von möglichen Blinkgeräuschen bereitgestellt werden, die besonders gut an den Akustikfaktor oder die Akustikfaktoren angepasst ist.
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Anhand einer Kennlinie kann, gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, eine Relevanz des Akustikfaktors ermittelt werden, und in Abhängigkeit von der ermittelten Relevanz kann das Ermitteln des Sollwerts des Tonparameters erfolgen. Die Kennlinie kann beispielsweise in dem System und/oder in der Steuereinrichtung eingegeben oder hinterlegt sein und ermöglicht ein selektives Vorgehen beim Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ermittelt die Steuereinrichtung beispielsweise ein Störgeräusch einer Sirene eines Krankenwagens, so kann beispielsweise die Lautstärke des Blinkgeräuschs nicht erhöht werden, sodass der Benutzer seine volle Aufmerksamkeit auf die Krankenwagensirene lenken kann.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst von einer Steuereinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die eine Steuereinrichtung betreffenden Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einem der oben beschriebenen Ausführungsformen durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst von einer Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung, die eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung aufweist. Auch hier ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird, durch Ermöglichen der bereits genannten Vorteile, ebenfalls gelöst von einem Kraftfahrzeug, das eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung und/oder eine erfindungsgemäße Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung aufweist.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen noch einmal durch konkrete Ausführungsbeispiele näher erläutert. Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar. Funktionsgleiche Elemente weisen in den Figuren dieselben Bezugszeichen auf. Es zeigt:
- 1 eine schematische Skizze zu einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 2 eine schematische Skizze zu einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und zu jeweils einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
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Die 1 zeigt schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines ersten Ausführungsbeispiels. Hierzu zeigt die 1 eine Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10, die beispielsweise als Gerätekomponente eines Kombiinstruments ausgestattet sein kann. Die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 kann eine Lautsprechereinrichtung 12 aufweisen, die beispielsweise als dem Fachmann bekannter Schallwandler oder Lautsprecher ausgestaltet sein kann. Alternativ kann die Lautsprechereinrichtung 12 auch ein von der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 unabhängiges Gerät oder Gerätekomponente, beispielsweise als Lautsprecher des Kombiinstruments, ausgestaltet sein. Die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 weist weiterhin eine Steuereinrichtung 14 auf, die vorzugsweise als Steuerchip oder als Computerprogrammprodukt, also beispielsweise als Computer mit einem Speichermedium und einer entsprechenden Software, ausgestaltet sein kann. Die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 kann beispielsweise weiterhin auch eine Speichereinrichtung 16 aufweisen, zum Beispiel einen Speicherchip, die beispielsweise verschiedene Audiosignale für verschiedene Blinkgeräusche speichern kann.
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Die 1 zeigt weiterhin eine beispielhafte Bedieneinrichtung 18, die beispielsweise als Lenkhebel ausgestaltet sein kann, von der die Steuereinrichtung 12 ein Signal empfangen kann (Verfahrensschritt S1), wobei das Signal eine Bedienhandlung eines Benutzers, beispielsweise das Betätigen des Blinkhebels, beschreiben kann. Die Steuereinrichtung 12 erfasst anhand des empfangenen Signals der Bedieneinrichtung 18 die Bedienhandlung des Benutzers (S2) und ermittelt in Abhängigkeit von der erfassten Bedienhandlung einen Akustikfaktor (S7). Mit anderen Worten initiiert das Erfassen der Bedienhandlung das Ermitteln des Akustikfaktors. Im Beispiel der 1 kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise ein Abfragesignal erzeugen und an eine Speichereinrichtung 20 übertragen, die beispielsweise als Speicherchip einer Komponente des Bordnetzes des Kraftfahrzeugs oder als Speicherchip der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 ausgestaltet sein kann.
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Im vorliegenden Beispiel sei angenommen, dass ein Interieur des Kraftfahrzeugs mit Leder bespannt und eine Schalttafel des Kraftfahrzeugs eine Form aufweisen kann, wodurch Schallwellen bei der Ausgabe des Audiosignals für das Blinkergeräusch reflektiert werden können und so das Blinkergeräusch im Innenraum des Kraftfahrzeugs hallt. In der Speichereinrichtung kann dann durch die Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs durch die Steuereinrichtung 12 ein Modell des Kraftfahrzeugs ermittelt werden, womit die Steuereinrichtung 12 auf eine Art der Innenraumverkleidung, das heißt die beispielhafte Lederbespannung, und/oder die besondere Form der Schalttafel und die jeweiligen dazugehörigen akustischen Eigenschaften rückschließen kann. Durch Kommunikation mit der Speichereinrichtung 20 kann dabei beispielsweise über ein bereits im Kraftfahrzeug verbautes Bordnetzwerksystem und dem Fachmann bekannten Datenkommunikationsverbindungen, erfolgen. Hierdurch kann der Akustikfaktor, in diesem Beispiel die Lederbespannung und die Form der Schalttafel, ermittelt werden (S7).
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In Abhängigkeit von dem ermittelten Akustikfaktor ermittelt die Steuereinrichtung 12 einen Sollwert eines Tonparameters (S8), beispielsweise eine geeignete Lautstärke oder ein geeignetes Klangbild. Im Beispiel der 1 kann es dabei zum Beispiel vorteilhaft sein, wenn der Ton, der beim Blinken ausgegeben wird, ein dumpfer Ton ist und folglich vom Benutzer besser wahrgenommen werden kann.
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In Abhängigkeit von dem ermittelten Sollwert stellt die Steuereinrichtung 12 ein Audiosignal bereit (S4), das beispielsweise den ermittelten Sollwert des Klangbilds aufweist (S4). Hierzu kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise eines der in der Speichereinrichtung 16 der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10 gespeicherten Audiosignale auswählen (S5) und dieses Audiosignal gegebenenfalls anpassen. Hierzu kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise einen Istwert zum Beispiel der Lautstärke und/oder des Klangbildes ermitteln und den Istwert mit dem Sollwert vergleichen. In Abhängigkeit eines Ergebnisses des Vergleichs kann die Steuereinrichtung 12 dann den Istwert auf den Sollwert durch ein dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren abändern. Das bereitgestellte Audiosignal kann dann über eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationsverbindung an die Lautsprechereinrichtung 13 übertragen werden. Gibt die Lautsprechereinrichtung 13 dann das Audiosignal aus (S9), kann der Benutzer beispielsweise ein dumpfes Blinkgeräusch hören, das sich trotz der Schalttafelform und der Lederbespannung nicht unangenehm in den Ohren hallt. Bei glatten Oberflächen stellt sich häufig das Problem, dass diese den Schall nicht entkoppeln, das heißt dass diese den Schall in dem Innenraum zurückwerfen und somit einen Hall erzeugen. Alternativ zum Ändern des Klangbildes kann hier vorgesehen sein, dass der Sollwert des Tonparameters eine höhere Dezibelzahl beschreiben kann.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Ermitteln des Akustikfaktors (S7) ein Erfassen eines Betriebszustandes einer Vorrichtung 22 des Kraftfahrzeugs umfasst, wobei die Vorrichtung 22 des Kraftfahrzeugs beispielsweise einen elektrischen Fensterheber 22', ein Navigationsgerät 22'' oder ein Richtmikrofon 22''' aufweisen kann. Ist die automatische Fensterhebevorrichtung 22' beispielsweise so eingestellt, dass ein Fenster halb geöffnet ist, so kann dies die Akustik des Blinkgeräuschs beispielsweise dahingehend beeinflussen, dass Störgeräusche von außen das Blinkgeräusch überlagern, aber andererseits das Blinkgeräusch nicht vollständig von dem Fenster in den Innenraum zurückgeworfen wird. Hierzu kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise, wie bereits oben beschrieben, ein Abfragesignal erzeugen und an die entsprechende Vorrichtung 22 übertragen. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung 22 auch dazu ausgelegt sein, ein entsprechendes Signal, das den Betriebszustand beschreiben kann, ohne die Mitwirkung eines Abfragesignals an die Steuereinrichtung 12 zu übertragen (S6).
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Das beispielhafte Navigationsgerät 22" kann das Blinkgeräusch beispielsweise dahingehend beeinflussen, dass ein Lautsprecher des Navigationsgeräts 22" laute Sprachanweisungen mit dem Klangbild einer Frauenstimme zur Navigation ausgeben kann. Ein anderes Beispiel einer solchen Vorrichtung 22 kann beispielsweise ein Radio umfassen (in der 1 nicht gezeigt), das beispielsweise ein Radiosignal über das Bordnetz des Kraftfahrzeugs an die Steuereinrichtung 12 übertragen kann.
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Die 1 zeigt ebenfalls ein optionales Richtmikrofon 22''', das beispielsweise an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs angeschlossen sein kann. Das Richtmikrofon 22''' kann dann beispielsweise eine Lautstärke einer Umgebung oder eine Lautstärke eines Gespräches im Kraftfahrzeug erfassen. Alternativ kann das Signal des optionalen Richtmikrofons 22''', das beispielsweise ein analoges Tonsignal oder ein digitales Tonsignal an die Steuereinrichtung 12 übertragen kann, mittels einer Schallanalyse oder Klanganalyse analysiert werden. Die Steuereinrichtung 12 kann dann beispielsweise ein Geräuschbild eines Lärms oder Geräusch oder Gesprächs im Innenraum des Kraftfahrzeugs ermitteln und zum Beispiel ein Frequenzspektrum analysieren. Geeignete Methoden und Softwares sind dem Fachmann hierzu aus dem Stand der Technik bekannt. Ermittelt die Steuereinrichtung 12 beispielsweise ein Klangbild eines Gesprächs zwischen den Insassen des Kraftfahrzeugs, so kann eine Lautstärke des Audiosignals, das das Blinkgeräusch beschreibt, erhöht und/oder ein Klangbild verändert werden, sodass beispielsweise das Tonsignal kein leises „Klick-Klick“ beschreiben kann, sondern beispielsweise ein lautes „Klack-Klack“. Das von der Speichereinrichtung 16 abgerufene Tonsignal kann dann beispielsweise durch einen akusto-elektrischen Wandler nach im Stand der Technik bekannten Methoden umgewandelt werden.
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Es kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 12 eine Relevanz des Akustikfaktors ermittelt (S10), beispielsweise eine Klangbildanalyse eines von dem Richtmikrofon empfangenen digitalen oder analogen Signals ermittelt und mit einem gespeicherten Klangbild vergleichen kann. Kommt der Vergleich beispielsweise zu dem Ergebnis, dass das aufgenommene Geräusch höchst wahrscheinlich eine Krankenwagensirene ist, kann dem Akustikfaktor eine sehr hohe Relevanz zugeordnet werden und beispielsweise das Umwandeln des Tonsignals oder das Ausgeben eines Tonsignals für ein sehr lautes Blinkgeräusch unterdrücken und stattdessen beispielsweise ein leises Blinkgeräusch ausgeben. Mit anderen Worten kann anhand der ermittelten Relevanz, beispielsweise im Vergleich mit einer Kennlinie, die zum Beispiel in der Steuereinrichtung 12 hinterlegt sein kann, der Sollwert des Tonparameters ermittelt werden.
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Die 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 24, das beispielsweise als Personenkraftwagen ausgestaltet sein kann. Die 2 zeigt ebenfalls schematisch die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung 10, die beispielsweise als Gerätekomponente eines Kombi-Instruments 26 ausgestaltet sein kann. Die 2 veranschaulicht noch einmal das Prinzip, einen Akustikfaktor zu ermitteln (S7) durch Erfassen einer vorgegebenen Eigenschaft der Vorrichtung 22, wobei beispielsweise die Eigenschaft abgefragt werden kann (S3). Eine solche Eigenschaft kann beispielsweise durch Abfragen einer Fahrgestellnummer 28 erfolgen, die beispielsweise Aufschluss über den beispielhaften Lederbezug 30 geben kann. Hierzu können auch andere oder zusätzliche Eigenschaften 31, 32, 33 erfasst werden. Als zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein sogenannter variabler Akustikfaktor erfasst werden kann, beispielsweise ein angeschaltetes Radio 34, ein geöffnetes Fenster 35 und/oder weitere Akustikfaktoren 36, 37.
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Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele veranschaulichen das Prinzip der Erfindung, ein Blinkergeräusch auf die jeweiligen fahrzeugspezifischen Umgebungsparameter einzustellen, das heißt das Blinkergeräusch auf die jeweiligen Akustikfaktoren (oder einen einzelnen Akustikfaktor) einzustellen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung 12 dabei einen oder mehrere statische und optional einen oder mehrere veränderbare Akustikfaktoren abfragen und anhand dieser Variablen das jeweilige Blinkergeräusch regeln. Ein veränderbarer Akustikfaktor kann ein Nebengeräusch sein, wie zum Beispiel von einem Radio oder einem Navigationsgerät, oder ein geöffnetes Fenster, das erkannt werden kann. Ein statischer Akustikfaktor kann beispielsweise sein eine Schalttafelform oder eine Oberfläche (zum Beispiel Kunststoff, geschäumt, Leder, Stoff). Besonders die Oberflächen haben hierbei einen besonderen Einfluss, da diese aktiv je nach Beschaffenheit als Entkopplungsmaßnahmen fungieren beziehungsweise das Geräuschbild verändern können.