WO2020035198A1 - Verfahren und vorrichtung zur anpassung einer audioausgabe an den nutzer eines fahrzeugs - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur anpassung einer audioausgabe an den nutzer eines fahrzeugs Download PDF

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Abstract

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs wird ein die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibender individueller Parametersatz ermittelt (2). Mittels des individuellen Parametersatzes wird im Fahrzeug eine Korrektur des Audioausgabesignals vorgenommen (4). Es kann ein Hörtest, vorzugsweise über die im Fahrzeug verbauten Lautsprecher, durchgeführt (1) werden und basierend auf den Ergebnissen dieses Hörtests der die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibende individuelle Parametersatz erzeugt werden.

Description

Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines
Fahrzeugs
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und ein Fahrzeug, das eingerichtet ist, ein solches Verfahren auszuführen oder eine solche Vorrichtung aufweist.
Eine Audiowiedergabe gehört mittlerweile zur Grundausstattung von Kraftfahrzeugen.
So ist eine Radio- bzw. Medienwiedergabe über im Fahrzeug verbaute Autoradio- oder Infotainmentsysteme, die hierfür gegebenenfalls auch mit mobilen Endgeräten wie
Mobilfunkgeräten gekoppelt sein können, möglich. Weiterhin kann im Fahrzeug eine
Sprachausgabe durch Assistenzsysteme erfolgen, beispielsweise bei der Ausgabe von Informationen zur Fahrtstrecke durch ein Navigationssystem.
Um die Wahrnehmbarkeit der Audiosignale im Fährbetrieb zu gewährleisten, kann eine automatische Lautstärkeregelung vorgesehen werden. Bei dieser wird die Lautstärke des Wiedergabegerätes an die Lautstärke der Umgebungsgeräusche angepasst. Hierbei wird bei lauter werdenden Umgebungsgeräuschen der Lautstärkepegel des Audiosignals erhöht, sodass der Hörer diese als weniger störend empfindet und die Audiosignale besser hören und verstehen kann. Die Anpassung der Audiowiedergabe erfolgt hierbei für alle
Audiosignale auf gleiche Weise.
Ein Fahrzeugaudiosystem mit einer Sprachausgabe, bei der eine Lautstärkeeinstellung automatisch basierend auf früheren Lautstärkeeinstellungen erfolgt, wird in der US 8,050,419 B2 offenbart. Hierbei wird bei Beginn einer Sprachausgabe die anfängliche
Lautstärkeeinstellung automatisch angepasst, wenn festgestellt wird, dass der Benutzer die Lautstärke bei früheren Sprachausgaben wiederholt erhöht hat.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs zur
Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine entsprechende Vorrichtung gemäß Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung beruht zum einen auf der Erkenntnis, dass die Hörfähigkeit aufgrund von Effekten wie der Mithörschwelle und sogenannter Maskierungen eine komplexe
Frequenzabhängigkeit aufweist und diese für verschiedene Nutzer je nach den
anatomischen Verhältnissen, dem Alter und ggf. aufgetretener Hörschäden unterschiedlich ist. Basierend darauf beruht die Erfindung auf der weiteren Erkenntnis, dass eine
Optimierung der Sprachverständlichkeit bei einer Nutzung einer Sprachausgabe im
Fahrzeug durch eine personalisierte Anpassung an die Hörfähigkeit des jeweiligen Nutzers erreicht werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs wird ein die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibender individueller
Parametersatz ermittelt. Mittels dieses individuellen Parametersatzes wird im Fahrzeug eine Korrektur des Audioausgabesignals vorgenommen.
Erfindungsgemäß ist damit insbesondere eine für den jeweiligen Nutzer besser verständliche Sprachausgabe möglich. Damit kann die Fahrsicherheit gesteigert werden, da
sicherheitsrelevante Informationen, beispielsweise Hinweise auf Unfälle im Routenverlauf oder auf Gefahrobjekte auf der Fahrbahn, zuverlässiger erfasst werden können. Es können aber auch Mitteilungen, die nicht die Fahrsicherheit betreffen, besser verstanden werden, sodass ein Komfortgewinn für den Nutzer erzielt wird. Ebenso ist so eine verbesserte
Audiowiedergabe des Gesprächsteilnehmers bei Telefonaten oder auch von Musik,
Hörbüchern etc. gegeben.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Hörtest durchgeführt und basierend auf den Ergebnissen dieses Hörtests der die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibende individuelle Parametersatz erzeugt.
Vorzugsweise wird der Hörtest über die im Fahrzeug verbauten Lautsprecher durchgeführt. Auf diese Weise wird die Hörfähigkeit des Nutzers unter genau den Bedingungen ermittelt, unter denen später auch eine Audioausgabe erfolgt. Da die Wahrnehmung einer Audioausgabe auch von der Raumakustik des jeweiligen Wiedergabeortes abhängt, wird diese so bei der Erzeugung des individuellen Parametersatzes und einer späteren Korrektur mittels des individuellen Parametersatzes mit berücksichtigt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der individuelle Parametersatz mit einem Nutzerprofil des Nutzers verknüpft. Dieses ermöglicht, in einem Fahrzeug für verschiedene Nutzer nach Auswahl des jeweiligen Nutzerprofils unterschiedliche Korrekturen des
Audioausgabesignals vorzunehmen. Ebenso kann so in mehreren Fahrzeugen für denselben Nutzer unter Verwendung seines persönlichen Nutzerprofils die gleiche Korrektur
vorgenommen werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können bei der Korrektur zusätzlich ein oder mehrere das Fahrzeug oder Fahrzeugumfeld beschreibende Parameter berücksichtigt werden. Da bei der Hörfähigkeit des Nutzers auch die Maskierungseffekte des menschlichen Gehörs zum Tragen kommen, bei denen Nutzschallsignale durch die Störschallsignale frequenzabhängig teilweise oder vollständig verdeckt werden, kann so eine noch bessere Wahrnehmbarkeit der Audioausgabe erzielt werden.
Vorzugsweise beinhalten die Parameter hierbei die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, aktuell gemessene Hintergrundgeräusche und/oder aktuelle Betriebsparameter von
Rauschunterdrückungssystemen im Fahrzeug.
Entsprechend umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs, dass ein die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibender individueller Parametersatz ermittelt wird und ein Korrekturfilter mittels des individuellen Parametersatzes im Fahrzeug eine Korrektur des Audioausgabesignals vornimmt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind hierbei in mindestens einer Look-Up- Tabelle Korrekturwerte hinterlegt, die für die Korrektur des Audioausgabesignals verwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind hierbei
Signalverarbeitungsblöcke für II R-Filter, FIR-Filter oder Dynamikprozessoren in
unterschiedlichen Frequenzbändern vorgesehen.
Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug, in dem das erfindungsgemäße Verfahren oder die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt wird.
Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich. Fig. 1 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Audioausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs; und
Fig. 2 zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.
Figur 1 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Audioausgabe, insbesondere der Anpassung eines Sprachsignals, an den Nutzer eines Fahrzeugs. Gemäß Verfahrensschritt 1 führt der Nutzer zunächst einen Hörtest durch, um ein Audiogramm zu bestimmen, das seine frequenzabhängige Hörempfindlichkeit wiedergibt. Dieses kann beispielsweise mittels eines mobilen Endgeräts, wie einem
Mobilfunkgerät, Tabletcomputer, oder Laptop-Computer, erfolgen, auf dem eine
Computeranwendung zur Durchführung eines Hörtests, eine sogenannte Hörtest-App, installiert ist. Die Computeranwendung kann hierbei eine grafische Benutzeroberfläche anzeigen, mittels welcher der Benutzer beispielsweise angeben kann, ob er den Hörtest mit einem Kopfhörer oder auf andere Art und Weise durchführt, die Kopfhörer-Art auswählen kann und gegebenenfalls auch Fragen zu Alter und Geschlecht beantworten kann, um geeignete Voreinstellungen für den Hörtest vorzunehmen.
Zur Gehörprüfung können dann verschiedene Techniken eingesetzt werden. So können über einen mit dem mobilen Endgerät verbundenen Kopfhörer nacheinander verschiedene Testsignale unterschiedlicher Tonhöhe und Lautstärke abgespielt werden, wobei der Nutzer kenntlich macht, wann er den jeweiligen Ton hören kann, beispielsweise durch Drücken eines Knopfs des für den Hörtest verwendeten Gerätes. Hierbei kann auch geprüft werden, wie gut die Testsignale bei einem zusätzlich vorhandenen Störschall wahrgenommen werden können, da dieses Alltagshörsituationen besser repräsentiert. Auf diese Weise kann die Hörfähigkeit insbesondere in Bezug auf die sogenannte Mithörschwelle und
Maskierungen untersucht werden. Um nicht nur die Hörbarkeit, sondern auch die
Erkennbarkeit zu prüfen, können statt der Wiedergabe einzelner Töne für den Hörtest auch kurze Worte, einzelne Vokale oder Zahlen ausgegeben werden. Beispielsweise mittels einer Darstellung mehrerer ähnlich klingender Worte, Vokale oder Zahlen auf einem Display und einer anschließenden Auswahl durch den Nutzer kann dann überprüft werden, wann diese von dem Nutzer korrekt bzw. nicht mehr richtig erkannt werden.
Statt über einen Kopfhörer kann der Hörtest auch mittels eines Infotainmentsystems des Fahrzeugs erfolgen, indem die Testsignale über die Lautsprecher des Infotainmentsystems ausgegeben werden. Hierfür kann die Computeranwendung zur Durchführung des Hörtests im Fahrzeug als Teil eines Assistenzsystems installiert sein, sodass auch für die
Nutzereingaben auf Bedienelemente des Fahrzeugs zurückgegriffen werden kann. Ebenso kann bei einer auf dem mobilen Endgerät des Nutzers installierten Computeranwendung das mobile Endgerät mit dem Fahrzeug, beispielsweise mittels einer Bluetooth-Übertragung, gekoppelt werden, um für die Ausgabe der Testsignale die Lautsprecher des
Infotainmentsystems nutzen zu können. Schließlich kann für die Durchführung des Hörtests statt einer auf dem mobilen Endgerät oder dem Assistenzsystem installierten
Computeranwendung auch eine auf einem Server installierte Computeranwendung mittels einer Mobilfunkdatenverbindung zwischen dem Fahrzeug und dem Server aufgerufen und ein Online-Hörtest durchgeführt werden.
Nach Beendigung des Hörtests können gegebenenfalls Informationen zum Hörvermögen des Nutzers auf einem Display des mobilen Geräts oder des Infotainmentsystems angezeigt werden.
Die Ergebnisse des Hörtests werden genutzt, um in Verfahrensschritt 2 einen individuellen Parametersatz für den Nutzer zu erzeugen. Dieser Parametersatz ermöglicht dann bei zukünftigen Audioausgaben durch eine digitale Signalverarbeitung eine Frequenzgang- und Dynamikanpassung für verschiedene Frequenzbereiche des Audiosignals, um so die
Wahrnehmbarkeit bzw. Verständlichkeit für den Nutzer zu optimieren.
Wenn der Hörtest in Verfahrensschritt 1 mittels Kopfhörer vorgenommen wird, liegt das Audiogramm für das linke und das rechte Ohr getrennt vor. Für eine Anpassung der
Audioausgabe im Fahrzeug kann es dann notwendig sein, aus diesen getrennten
Informationen für die frequenzabhängige Hörempfindlichkeit des Nutzers durch einen „downmix“ der Audiogramme gemeinsame Korrekturwerte zu generieren. Hierbei kann der Nutzer dann ggf. selber noch gewichten, ob eher das linke oder rechte Audiogramm maßgeblich herangezogen werden soll.
Erfolgt der Hörtest über die Lautsprecher im Fahrzeug, liegt eine „Mono-Messung“ der akustischen Wahrnehmungsfähigkeit des Nutzers vor, da keine getrennte Ermittlung der Hörempfindlichkeit der beiden Ohren stattfindet. Soll dann die Audioausgabe im Fahrzeug über ein mehrkanaliges Audiowiedergabesystem, beispielsweise ein Stereo- Lautsprechersystem erfolgen, so werden die sich aus der„Mono-Messung“ ergebenden Korrekturwerte dann in identischer Weise in beiden Stereo-Signalwegen des auszugebenden Audio-Nutzsignals verwendet. Stattdessen ist es aber auch möglich, ein Mono- Summensignal des Audio-Nutzsignals durch einen Korrektur-Filter zu führen. Welche der beiden Korrekturen erfolgt, kann abhängig vom Anwendungsfall entschieden werden.
Es ist ebenfalls möglich, ein bereits bestehendes Audiogramm eines Akustikers oder Ohrenarztes in die Hörtest-App einzubringen, ggf. durch eine Übertragung aus einer digitalen Gesundheitskarte.
Im Verfahrensschritt 3 erfolgt eine Verknüpfung des erzeugten Parametersatzes mit einem Nutzerprofil des Nutzers. Das individuelle Nutzerprofil kann hierbei bereits vorher in dem mobilen Endgerät oder dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs hinterlegt sein und bereits Voreinstellungen, wie beispielsweise die Lieblingsradiosender des Nutzers, enthalten und dann lediglich mit dem Parametersatz ergänzt werden. Ebenso kann aber auch ein neues Nutzerprofil erzeugt werden, wenn für diesen Nutzer noch kein Nutzerprofil vorliegt. Dabei können auch verschiedene Nutzerprofile für verschiedene Nutzer des Fahrzeugs angelegt werden. Ist das Nutzerprofil auf dem mobilen Endgerät hinterlegt, so kann der Nutzer das Nutzerprofil auch in mehreren Fahrzeugen verwenden. In Fahrzeugen mit separierten Audiozonen im Fahrzeug für die unterschiedlichen Sitzpositionen der Insassen kann für einen oder mehrere Nutzer, je nach Sitzposition, die jeweilig passende Korrektur genutzt werden. Somit können auch parallel mehrere Korrekturen bzw. Anpassungen durchgeführt werden, die für den jeweiligen Nutzer eine bestmögliche Audio-/Sprachwiedergabe ermöglichen.
In Verfahrensschritt 4 wird der Parametersatz dann herangezogen, um eine Korrektur des Audioausgabesignals durch eine Frequenzgang- und Dynamikanpassung für verschiedene Frequenzbereiche des Audiosignals vorzunehmen. Bei dieser Korrektur des Audiosignals können durch geeignete Algorithmen auch weitere das Fahrzeug oder Fahrzeugumfeld betreffende Parameter mit einbezogen werden. So gibt die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs ein Maß für die Fahrgeräusche, die als Störschall mitberücksichtigt werden können. Entsprechend kann durch Auswertung der aktuellen Motordrehzahl das
Motorgeräusch berücksichtigt werden. Weiterhin kann mithilfe der aktuellen
Fahrzeugposition, die aus GPS-Signalen ermittelt werden kann, auf die typischerweise vorliegenden akustischen Verhältnisse des aktuellen Fahrzeugumfeldes geschlossen werden. Ebenso kann das tatsächlich aktuell vorliegende Hintergrundgeräusch durch ein im Fahrzeug integriertes Mikrofon gemessen werden. Hierbei können auch
Störschallmessungen von Rauschunterdrückungssystemen, wie beispielsweise den
Lärmreduktionstechnologien ANC, EOC und RNC, berücksichtigt werden.
Die Wiedergabe des korrigierten Audiosignals an den Nutzer erfolgt dann in
Verfahrensschritt 5 über das Infotainmentsystem des Fahrzeuges. Hierbei kann das
Audiosignal über die im Fahrzeug verbauten Lautsprecher ausgegeben werden. Ebenso kann aber stattdessen auch eine Übertragung an einen Kopfhörer oder eine Hörhilfe erfolgen, die vorzugsweise kabellos an das Infotainmentsystem angebunden sein können. Die Lautstärke der Audioausgabe kann hierbei vom Nutzer manuell oder auch durch eine automatische Lautstärkeanpassung auf einen gewünschten Pegel eingestellt werden.
Figur 2 zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Einer Spracherzeugungseinheit 6 werden Daten zugeführt, die als Sprachinformationen ausgegeben werden sollen, wie beispielsweise Navigationshinweise von einem
Navigationssystem, Warnhinweise von einem Assistenzsystem zur Fahrsicherheit oder Bedienhinweise für ein Infotainmentsystem. Für diese Daten erzeugt die
Spracherzeugungseinheit 6 ein synthetisches Sprachsignal, welches dem Korrekturfilter 7 zu geführt wird.
Durch den Korrekturfilter 7 erfolgt nun eine Anpassung des Audiospektrums des
Sprachsignals mittels eines Parametersatzes, der durch einen vorherigen Hörtest für den Nutzer ermittelt wurde. Die Korrekturen können durch den Filter hierbei im Zeitbereich, vorzugsweise aber im Frequenzbereich, erfolgen. Bei einer Korrektur im Frequenzbereich können getrennte Filterkanäle verwendet werden, in denen jeweils Teilbereiche des gesamten Frequenzspektrums bearbeitet werden. Weiterhin können dem Korrekturfilter, beispielsweise von einem Steuergerät, die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, die aktuelle Motordrehzahl oder Informationen zum aktuellen Störschallpegel zugeführt werden.
In Abhängigkeit von dem individuellen Parametersatz des Nutzers und den gegebenenfalls weiteren Parametern kann der Korrekturfilter mittels einer oder mehrerer Look-Up-Tabellen Korrekturwerte für das Sprachsignal ermitteln und eine entsprechende Korrektur
durchführen. Hierfür können unterschiedliche Korrekturkurven in den jeweiligen Look-Up- Tabellen hinterlegt sein. Weiterhin können Signalverarbeitungsblöcke für II R-Filter (englisch: infinite impulse response filter), FIR-Filter (englisch: finite impulse response filter) sowie Dynamikprozessoren in unterschiedlichen Frequenzbändern implementiert sein, die durch digitale Signalprozessoren oder auch digitale Hardware wie FPGAs oder ASICs umgesetzt werden können. Hierbei müssen bei der Nutzung von 11 R-Filtern nur die jeweiligen
Parametersätze geändert werden, während bei der Nutzung von FIR-Filtern eine komplexe Faltungs-Logik mit Hinterlegung entsprechender Impulsantworten als Korrekturfilter notwendig ist. Mit den Dynamikprozessoren kann in den unterschiedlichen Frequenzbändern jeweils der Pegel in dem jeweiligen Frequenzband beeinflusst werden. So kann der Pegel beispielsweise auf einen bestimmten Wert herunterregelt werden, der Dynamikumfang eingeschränkt oder vergrößert werden, ein kleiner Pegel absenkt oder ein größerer Pegel angehoben werden.
Das korrigierte Sprachsignal wird dann einem Endverstärker 8 zugeführt, der die Sprachsignale für eine Wiedergabe über einen oder mehrere Lautsprecher verstärkt. Das verstärkte Signal wird dann über einen oder mehrere Lautsprecher 9 ausgegeben.
Die Erfindung kann in beliebigen Bereichen der Fahrzeugtechnik eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
Durchführung Hörtest
Ermittlung individueller Parametersatz
Verknüpfung Parametersatz und Nutzerprofil
Korrektur Audioausgabesignal
Ausgabe korrigiertes Audioausgabesignal
Spracherzeugungseinheit
Korrekturfilter
Endverstärker
Lautsprecher

Claims

Patentansprüche
1. Verfahren zur Anpassung einer Sprachausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs, bei dem
ein die frequenzabhängige Hörfähigkeit des Nutzers beschreibender individueller Parametersatz ermittelt (2) wird; und
mittels des individuellen Parametersatzes im Fahrzeug eine Korrektur des
Sprachausgabesignals durch eine Frequenzgang- und Dynamikanpassung für verschiedene Frequenzbereiche vorgenommen (4) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei ein Hörtest durchgeführt (1 ) wird und basierend auf den Ergebnissen dieses Hörtests der die Hörfähigkeit des Nutzers beschreibende individuelle Parametersatz erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Hörtest über die im Fahrzeug verbauten Lautsprecher (9) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der individuelle
Parametersatz mit einem Nutzerprofil des Nutzers verknüpft (3) wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei der Korrektur zusätzlich ein oder mehrere das Fahrzeug oder Fahrzeugumfeld beschreibende Parameter berücksichtigt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Parameter die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, aktuell gemessene Hintergrundgeräusche und/oder aktuelle Betriebsparameter von Rauschunterdrückungssystemen im Fahrzeug beinhalten.
7. Vorrichtung zur Anpassung einer Sprachausgabe an den Nutzer eines Fahrzeugs, bei der ein die frequenzabhängige Hörfähigkeit des Nutzers beschreibender individueller Parametersatz ermittelt wird und ein Korrekturfilter (7) mittels des individuellen Parametersatzes im Fahrzeug eine Korrektur des Sprachausgabesignals durch eine Frequenzgang- und Dynamikanpassung für verschiedene Frequenzbereiche vornimmt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei in mindestens einer Look-Up-Tabelle
Korrekturkurven hinterlegt sind, die für die Korrektur des Sprachausgabesignals verwendet werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei Signalverarbeitungsblöcke für IIR-Filter, FIR-Filter oder Dynamikprozessoren in unterschiedlichen Frequenzbändern vorgesehen sind.
10. Kraftfahrzeug, das eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 auszuführen oder eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9 aufweist.
PCT/EP2019/066422 2018-08-15 2019-06-20 Verfahren und vorrichtung zur anpassung einer audioausgabe an den nutzer eines fahrzeugs WO2020035198A1 (de)

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