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Die Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem zur Fahrerunterstützung zumindest ein akustisches Warn- oder Hinweis-Signal ausgebbar ist.
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Derartige Fahrerassistenzsysteme sind bekannt. So geben heutige Fahrerassistenzsysteme durch Ausgabe von akustischen Warn- oder Hinweis-Signalen beispielsweise an, dass während der Fahrt ein Sicherheitsgurt auf einem besetzten Sitz gelöst wird, dass eine drohende Kollision bevorsteht, dass sich das Fahrzeug bei einem Einparkvorgang einem Hindernis nähert, dass ein Fahrzeug die Fahrspur verlässt, oder dass die Außentemperatur unter +3°C fällt. Diese Aufzählung lässt sich fortsetzen. Insgesamt weisen moderne Fahrerassistenzsysteme je nach Komplexität, d. h. Integration von Fahrerassistenzfunktionen, eine Vielzahl ausgebbarer akustischer Warn- oder Hinweis-Signal auf. Der vorliegend verwendete Begriff „Fahrerassistenzsystem” wird breit verstanden. Darunter wird vorliegend sowohl ein einzelnes Fahrerassistenzsystem, aber auch eine in einem Kraftfahrzeug vorhandenen Gesamtheit von einzelnen Fahrerassistenzsystemen verstanden. So kann ein Fahrerassistenzsystem mehrere unterschiedliche Fahrerassistenzfunktionen vereinen.
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Weiterhin ist allgemein bekannt, dass Menschen mit zunehmendem Alter ein abnehmendes Hörvermögen besitzen, insbesondere was den vom Menschen hörbaren Frequenzbereich angeht. Dazu kommen gesundheitsbedingte vorübergehende oder andauernde Einschränkungen des Hörvermögens eines Menschen. Während diese Menschen im normalen Alltag auch ohne ein Hörgerät zu verwenden meist ohne Schwierigkeiten zu Recht kommen, können sich Probleme und Gefahren dann ergeben, wenn diese Menschen als Fahrer eines Kraftfahrzeugs die von einem Fahrerassistenzsystem ausgegebenen Warn- oder Hinweissignale aufgrund ihres eingeschränkten Hörvermögens nicht oder nur ungenügend erfassen.
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Aus der der
DE 10 2006 006 644 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem die Laustärke von Warn- oder Hinweis-Signalen bspw. eines Fahrerassistenzsystems, an das frequenzabhängige Hörvermögen eines Nutzers angepasst wird. Bei dem beschriebenen Verfahren zur frequenzabhängigen Lautstärkenregelung werden individuelle audiometrische Daten eines Nutzers auf einen Datenspeicher gespeichert. Dieser Datenspeicher wird in einer akustischen Anlage eingesetzt oder mit einer akustischen Anlage (bspw. einem Fahrerassistenzsystem) verbunden. Die akustische Anlage stellt sich dann automatisch auf die auf dem Datenspeicher enthaltenen audiometrischen Werte des Nutzers ein. Das Ergebnis ist eine von den audiometrischen Daten abhängige frequenzabhängige Lautstärkenregelung eines Warn- oder Hinweissignals.
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Bei diesem Verfahren müssen zunächst die individuellen audiometrischen Daten des jeweiligen Nutzers erhoben und auf dem Datenspeicher gespeichert werden. Weiterhin ist es erforderlich, den Datenspeicher bei sich zu führen, um ihn im Falle einer Nutzung eines Kraftfahrzeugs mit der akustischen Anlage koppeln zu können. Schließlich müssen bei jeder Veränderung des Hörvermögens erneut die audiometrischen Daten erhoben und auf dem Datenspeicher gespeichert werden. Die Anwendbarkeit des Verfahrens der
DE 10 2006 006 644 A1 hängt von der Verfügbarkeit von die aktuellen Hörfähigkeiten des Nutzers wiedergebenden audiometrischen Daten auf dem Datenspeicher ab. Auf tageszeitliche, d. h. temporäre Änderungen des Hörvermögens, wie bspw. temporäre starke Einschränkung des Hörvermögens nach einem Besuch eines lauten Rockkonzerts, kann das Verfahren nicht flexibel reagieren.
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Die Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung ist es, ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug anzugeben, das eine Anpassung der vom Fahrerassistenzsystem ausgebbaren akustischen Warn- oder Hinweis-Signale an das individuelle Hörvermögen eines Kraftfahrzeugnutzers erlaubt.
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Eine vorgeschlagene Ausführungsform ergibt sich aus den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Vorgeschlagen wird ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem zur Fahrerunterstützung zumindest ein akustisches Warn- oder Hinweis-Signal ausgebbar ist. Das Fahrerassistenzsystem zeichnet sich dadurch aus, dass ein Auswahlmittel zur interaktiven Selektion des ausgebbaren Warn- oder Hinweis-Signals (durch einen Nutzer) aus einer Mehrzahl von vorgegebenen akustischen Signalen vorhanden ist, wobei sich die vorgegebenen Signale jeweils zumindest in ihrem Frequenzbereich voneinander unterscheiden, und nach erfolgter Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals, dieses (das selektierte Signal) vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung verwendet wird. Die vorgegebenen Signale sind bevorzugt jeweils Töne oder Tonfolgen oder Klänge, so dass neben den individuellen Frequenzbereichen der vorgegebene Signale auch eine Änderung des Klangeindrucks des vorgegeben Signals selbst vom Nutzer auswählbar/selektierbar ist.
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Mit dem Fahrerassistenzsystem ist es somit möglich, dass ein Nutzer individuell ein vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerassistenz/Fahrerunterstützung verwendetes Warn- oder Hinweis-Signal (bspw. ein Warnsignal, das angibt, dass die Außentemperatur unter +3°C fällt und somit mit Auftreten von Glätte gerechnet werden muss) aus einer Mehrzahl vorgegebener Signale auswählen kann, wobei sich die vorgegebenen Signale in ihrem Frequenzbereich voneinander unterscheiden. Dadurch kann der Nutzer das Warn- oder Hinweis-Signal, das das Fahrerassistenzsystem zu der jeweiligen Fahrerassistenz/Fahrerunterstützung verwendet, optimiert auf sein aktuelles Hörvermögen anpassen. Bei entsprechender Auswahl des selektierten Signals durch den Nutzer kann sichergestellt werden, dass das vom Fahrerassistenzsystem für die jeweilige Fahrerassistenz(-funktion) verwendete Warn- oder Hinweis-Signal optimal auf das aktuelle Hörvermögen des jeweiligen Nutzer abgestimmt ist, so dass der Nutzer das ausgegebene Warn- oder Hinweis-Signal auch sicher hört.
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Bei dem vorgeschlagenen Fahrerassistenzsystem ist keine Vorab-Erfassung von audiometrischen Daten des Nutzers und deren Speicherung auf einem Datenspeicher erforderlich. Vielmehr kann der Nutzer durch eine entsprechende Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals eine optimale Anpassung des Fahrerassistenzsystems an das aktuelle Hörvermögen eines Nutzers vornehmen.
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Eine Weiterbildung des Fahrerassistenzsystems zeichnet sich dadurch aus, dass das Auswahlmittel derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass vor einer Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals, die vorgegebenen Signale durch den Nutzer anwählbar und als Hörprobe einzeln ausgebbar sind. Somit kann der Nutzer durch Anhören der jeweiligen Hörproben dasjenige Signal aus den vorgegebenen Signalen auswählen, das er dann aktuell als vom Fahrerassistenzsystem ausgebbares Warn- oder Hinweis-Signal selektiert. Es sei angemerkt, dass sich vorliegend die Begriffe „Selektion” bzw. „selektieren” auf die letztendliche Festlegung des vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung (für eine konkrete Fahrerunterstützungsfunktion) ausgebbaren Warn- oder Hinweis-Signals beziehen.
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Zur Auswahl der Hörproben aus den vorgegebenen möglichen Signalen und/oder zur Selektion des vom Fahrerassistenzsystem aktuell zu verwendenden Warn- oder Hinweis-Signals, weist das Auswahlmittel bevorzugt ein manuell bedienbares Eingabemittel auf, bspw. eine Tastatur oder ein Touchscreen auf. Alternativ oder zusätzlich weist das Auswahlmittel hierzu eine Eingabeschnittstelle zur Spracherfassung auf.
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Das Auswahlmittel ist weiterhin alternativ oder zusätzlich derart eingerichtet, dass eine Wiedergabe der vorgegebenen Signale auf Anforderung durch den Nutzer oder automatisch erfolgt. Beispielsweise wird zunächst das vorgegebene Signal mit dem niedrigsten Frequenzbereich als Hörprobe ausgegeben. Nach dem Ausgeben dieses Signals erhält der Nutzer die Möglichkeit das als Hörprobe ausgegebene Signal für das Fahrerassistenzsystem zu selektieren oder ein hinsichtlich des Frequenzbereichs benachbartes Signal als Hörprobe auszugeben.
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Eine Weiterbildung des Fahrerassistenzsystems zeichnet sich dadurch aus, dass die Eingabeschnittstelle eine auf einer Ausgabeeinheit anzeigbare Selektions-Oberfläche, bspw. einen sogenannten Sofware-Wizzard aufweist, mittels der der Nutzer durch einen oder mehrere Dialoge zur Selektion eines der vorgegebenen Signale geführt wird. Bevorzugt ist die Ausgabeeinheit ein Touchscreen, der neben der Anzeige der Selektions-Oberfläche zusätzlich zur Eingabe genutzt werden kann.
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Das Auswahlmittel kann derart ausgeführt und eingerichtet sein, dass eine Ausgabelautstärke des selektierten akustischen Warn- oder Hinweis-Signals ausgewählt/selektiert werden kann. Damit kann nicht nur der Frequenzbereich des vom Fahrerassistenzsystem ausgebbaren Signals selektiert werden, sondern zusätzlich auch die Lautstärke, mit der dieses Signal ausgegeben wird. Sofern das Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung mehr als ein akustisches Warn- oder Hinweissignal ausgeben kann, wird die Ausgabelaustärke bevorzugt für jedes ausgebbare Signal getrennt selektiert. Alternativ wird sie für alle vom Fahrerassistenzsystem ausgebbaren akustischen Warn- oder Hinweis-Signals als gemeinsame Ausgabelautstärke selektiert.
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Eine Weiterbildung des Fahrerassistenzsystems sieht vor, dass ein Mittel zur Erfassung einer für den Nutzer spezifischen Personalisierungsinformation vorhanden ist. Weiterhin umfasst das Auswahlmittel in dieser Weiterbildung einen Datenspeicher (bspw. RAM, Festplatte) auf den Daten gespeichert werden können. Schließlich ist für diese Weiterbildung das Auswahlmittel derart ausgeführt und eingerichtet, dass auf dem Datenspeicher eine das selektierte Warn- oder Hinweis-Signal kennzeichnende Information, bspw. eine entsprechende Kennung, sowie die dem selektierten Signal zugeordnete Personalisierungsinformation gespeichert werden.
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Die Personalisierungsinformation identifiziert den Nutzer als Individuum (bspw. mittels Augenscanner, Gesichtserkennung, Fingerabdruck etc.) oder identifiziert eine Zugangsberechtigung zum Fahrzeug als Nutzer (bspw. mittels einzugebenden Code, Kraftfahrzeugschlüssel-Identifikation etc.). Die Personalisierungsinformation dient dazu, das vom Nutzer selektierte Signal dem jeweiligen Nutzer zuzuordnen. Diese Zuordnung wird auf dem Datenspeicher des Auswahlmittels gespeichert, so dass bei der nächsten Nutzung des Kraftfahrzeugs durch einen jeweiligen Nutzer dessen abgespeicherte Selektion des/der akustischen Warn- oder Hinweis-Signals/e ab- bzw. aufrufbar ist, so dass sich eine erneute Selektion erübrigt. Natürlich kann aber eine solche erneute Selektion der ausgebaren akustischen Warn- oder Hinweis-Signale nach Bedarf durchgeführt werden.
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Das Auswahlmittel ist in einer Weiterbildung derart ausgeführt und eingerichtet, dass bei einer Aktivierung des Fahrerassistenzsystems das ausgebbare, zumindest eine akustische Warn- oder Hinweis-Signal vorselektiert wird. Das vorselektierte Warn- oder Hinweis-Signal definiert somit eine Basiseinstellung des Fahrerassistenzsystems, die durch die erfindungsgemäße Selektion auf den jeweiligen Nutzer angepasst werden kann, aber nicht muss. In einer Weiterbildung wird das ausgebbare, zumindest eine akustische Warn- oder Hinweis-Signal abhängig von der vom Mittel erfassten Personalisierungsinformation vorselektiert. Dabei wird sichergestellt, dass die von dem jeweiligen Nutzer bei seiner letzten Nutzung des Kraftfahrzeugs getroffene Selektion des zumindest einen ausgebbaren akustischen Warn- oder Hinweis-Signales als Basiseinstellung des Fahrerassistenzsystems eingestellt ist.
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Natürlich kann das Fahrerassistenzsystem nachvorliegendem Verständnis eine Vielzahl von Fahrerassistenzfunktionen aufweisen, bei denen jeweils zur Fahrerunterstützung ein oder mehrere akustische Warn- oder Hinweis-Signale ausgebbar sind. Es versteht sich von selbst, dass der beschriebene Erfindungsgedanke vorzugsweise auf jedes der ausgebbaren Warn- oder Hinweis-Signal bzw. das entsprechende Fahrerassistenzsystem Anwendung findet.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems für ein Kraftfahrzeug, bei dem zur Fahrerunterstützung zumindest ein akustisches Warn- oder Hinweis-Signal ausgegeben wird, wobei mit einem Auswahlmittel des Fahrerassistenzsystems das ausgebbare Warn- oder Hinweis-Signal interaktiv (durch einen Nutzer) aus einer Mehrzahl von vorgegebenen akustischen Signalen selektiert wird, wobei sich die vorgegebenen Signale jeweils zumindest in ihrem Frequenzbereich voneinander unterscheiden, und nach dem Selektieren des Warn- oder Hinweis-Signals dieses vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung verwendet wird.
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In einer Weiterbildung sind bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren vor einer Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals, die vorgegebenen Signale durch den Nutzer anwählbar und als Hörprobe einzeln ausgebbar. Bei den vorgegebenen Signalen handelt es sich vorzugsweise um Töne oder Tonfolgen oder Klänge. Die Selektion kann über ein Eingabemittel erfolgen, das manuelle Eingaben und/oder Spracheingaben zur Steuerung der Selektion erfasst und verarbeitet.
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In einer Weiterbildung erfolgt bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren die Selektion des Signals Menü-geführt, insbesondere durch Anzeigen einer Selektions-Oberfläche mittels der der Nutzer durch einen oder mehrere Dialoge zur Selektion des Signals geführt wird. Weiterhin kann bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren vom Nutzer zusätzlich eine Ausgabelautstärke des selektierten Warn- oder Hinweis-Signals selektiert werden.
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In einer Weiterbildung wird bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren eine für den aktuellen Nutzer des Fahrerassistenzsystems spezifische Personalisierungsinformation erfasst, und das vom Nutzer selektierte Warn- oder Hinweis-Signal und/oder eine dieses selektierte Warn- oder Hinweis-Signal kennzeichnende Information und die dem selektierten Signal die zugeordnete Personalisierungsinformation gespeichert.
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In einer Weiterbildung wird bei einer Aktivierung des Fahrerassistenzsystems ein Warn- oder Hinweis-Signal aus den vorgegebenen Signalen vorselektiert, das zur Fahrerunterstützung ausgegeben wird. Das Warn- oder Hinweis-Signal kann weiterhin abhängig von der vom Mittel erfassten Personalisierungsinformation vorselektiert werden.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem entsprechende der vorstehenden Ausführungen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezug auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben ist.
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Es zeigt:
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1 einen schematisierten Aufbau eines Ausführungsbeispiels des vorgeschlagenen Fahrerassistenzsystems.
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1 zeigt einen schematisierten Aufbau eines Ausführungsbeispiels des vorgeschlagenen Fahrerassistenzsystems für ein Kraftfahrzeug, bei dem zur Fahrerunterstützung ein akustisches Warnsignal ausgebbar ist. Es wird vorliegend der Einfachheit halber ein Fahrerassistenzsystem betrachtet, bei dem zur Fahrerunterstützung nur ein Warnsignal ausgebbar ist. Dieses Warnsignal wird vorliegend dann ausgegeben, wenn die von einem Temperatursensor des Fahrzeugs ermittelte Außentemperatur unter 3°C sinkt. Eine Übertragung bzw. Erweiterung des hier erläuterten Fahrerassistenzsystems auf integrierte Fahrerassistenzsysteme bei denen eine Vielzahl von akustischen Warn- oder Hinweis-Signalen ausgebbar sind, ist einfach möglich.
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Das vorliegende Fahrerassistenzsystem umfasst ein Auswahlmittel 100 ausgeführt und eigerichtet zur Selektion des zumindest einen ausgebbaren Warnsignals durch einen Nutzer aus einer Mehrzahl von vorgegebenen akustischen Signalen, wobei sich die vorgegebenen Signale jeweils zumindest in ihrem Frequenzbereich voneinander unterscheiden, und nach der Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals durch den Nutzer dieses vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung verwendet wird.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel von 1 umfasst das Auswahlmittel 100: eine Steuerungseinheit 101 zur Steuerung und Verarbeitung der anfallenden und bereitgestellten Daten und Signale. Die Steuereinheit 101 weist eine Rechnereinheit auf. Die Steuereinheit 101 ist verbunden mit einem Eingabemittel 102 (bspw. einer Tastatur, oder einem Touchscreen) für manuelle Eingaben des Nutzers, einem Eingabemittel 103 (bspw. mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon und einem Steuergerät zur Steuerung einer Menügeführten Spracheingabe) für Spracheingaben des Nutzers, einem Mittel 104 zur Erfassung der Personalisierungsinformation (bspw. durch Eingabe eines Nutzercodes), mit der ein individueller Nutzer erkannt werden kann, einem Datenspeicher 105 (bspw. einem RAM oder ROM Speicher) auf dem die vorgegebenen Signale gespeichert sind, einem Datenspeicher 106 zur Speicherung einer das selektierte Signal kennzeichnenden Information und der dem selektierten Signal die zugeordnete Personalisierungsinformation, einem Anzeigemittel 107 (bspw. einem LCD- oder LED-Display) zur optischen Ausgabe von Informationen/Daten, insbesondere zur Anzeige einer Menüführung, die den Nutzer durch den Prozess der Selektion führt, und einer Ausgabeeinheit 108 für akustische Signale. Die Ausgabeeinheit 108 ist vorliegend ein elektroakustischer Wandler (bspw. ein Lautsprecher). Das Bezugszeichen 110 kennzeichnet eine Daten- und Signalverbindung zu einem zentralen Steuerungsmittel des Fahrerassistenzsystems mittels dem zur Fahrerunterstützung das selektierte Signal abgerufen und durch die Ausgabeeinheit 108 ausgegeben wird.
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Nach der Aktivierung des Fahrerassistenzsystems wird zunächst die den Nutzer des Fahrerassistenzsystems identifizierende Personalisierungsinformation ermittelt bspw. durch eine Gesichtserkennung, Eingabe eines personalisierten Codes, etc. Sofern keine solche Personalisierungsinformation ermittelt werden kann, wird von der Steuereinheit aus der Vielzahl von Signalen des Datenspeichers 105 ein Signal automatisch vorselektiert. Dies ist bevorzugt ein Signal mit einem mittleren Bereich eines vom Menschen hörbaren Frequenzbereichs.
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Kann eine Personalisierungsinformation ermittelt werden, und ist im Datenspeicher 106 von einer vorherigen Fahrt des identifizierten Nutzers, eine bei dieser letzen Fahrt gespeicherte, das damals vom Nutzer selektierte Signal kennzeichnende Information hinterlegt, so wird dieses Signal von der Steuerungseinheit 101 automatisch vorselektiert. Damit wird sichergestellt, dass ein Nutzer bei Aktivierung des Fahrerassistenzsystems immer die Selektion des akustisch ausgebbaren Warn- oder Hinweissignals seiner letzten Fahrt mit dem Kraftfahrzeug eingestellt bekommt.
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Alternativ kann der Datenspeicher 106 auch als mobiler Datenspeicher ausgeführt sein, bspw. als Datenspeicher in einem zum Kraftfahrzeug gehörenden Kraftfahrzeugschlüssel.
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Ist der Nutzer daran interessiert, das vorselektierte Signal zu ändern, so kann er mittels des Eingabemittels 102 oder des Eingabemittels 103 ein menügeführtes Anzeigetool (Software die eine Dialog-Oberfläche erzeugt) starten, welches in der Steuerungseinheit 101 hinterlegt ist und von dieser ausgeführt wird, und welches den Nutzer durch einen oder mehrere auf dem Anzeigemittel 107 (optische Anzeige) angezeigte oder über die Ausgabeeinheit 108 (akustische Ausgabe) ausgegebene Dialoge zur Selektion des Signals führt. Eingaben hierzu kann der Nutzer vorliegend manuell und per Spracheingabe vornehmen. Bestandteil des Dialoges ist auch die Option, sich vor einer endgültigen Selektion des Warnsignals Hörproben der auf dem Datenspeicher 105 gespeicherten Signale über die Ausgabeeinheit 108 ausgeben zu lassen. So kann der Nutzer dasjenige Signal mit entsprechendem Frequenzbereich aus der Vielzahl vorgegebener Signale auswählen, das er bei seinen aktuellen Hörfähigkeiten mit Sicherheit hört.
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Nach erfolgter Selektion eines auf dem Datenspeicher 105 vorgegebenen Signals als Warnsignal, das vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung vorliegend dann ausgegeben wird, sobald die Außentemperatur unter +3°C fällt, wird eine Information, die dieses selektierte Signal kennzeichnet und die zugeordnete Personalisierungsinformation in dem Datenspeicher 106 gespeichert.
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Obwohl das vorgeschlagene Fahrerassistenzsystem im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Das vorgeschlagene Verfahren definiert sich wie folgt.
- A) Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems für ein Kraftfahrzeug, bei dem zur Fahrerunterstützung zumindest ein akustisches Warn- oder Hinweis-Signal ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine akustisches Warn- oder Hinweis-Signal mittels Eingabe interaktiv (durch einen Nutzer) aus einer Mehrzahl von vorgegebenen akustischen Signalen selektiert wird, wobei sich die vorgegebenen Signale jeweils zumindest in ihrem Frequenzbereich voneinander unterscheiden, und nach erfolgter Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals dieses selektierte Signal vom Fahrerassistenzsystem zur Fahrerunterstützung verwendet wird.
- B) Verfahren nach A),
dadurch gekennzeichnet, dass vor einer Selektion des Warn- oder Hinweis-Signals durch den Nutzer, die vorgegebenen Signale interaktiv (durch den Nutzer) anwählbar und als Hörprobe einzeln ausgebbar sind.
- C) Verfahren nach A) oder B),
dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebenen Signale jeweils Töne oder Tonfolgen oder Klänge sind.
- D) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis C),
dadurch gekennzeichnet, dass die Selektion mittels einer manuellen Eingabe eines Nutzers erfolgt.
- E) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis D),
dadurch gekennzeichnet, dass die Selektion mittels einer Spracheingabe eines Nutzers erfolgt.
- F) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis E),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Selektions-Oberfläche angezeigt wird, mittels der ein Nutzer durch einen oder mehrere Dialoge zur Selektion des Signals geführt wird.
- G) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis F),
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Ausgabelautstärke des selektierten Warn- oder Hinweis-Signals selektiert wird.
- H) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis G),
dadurch gekennzeichnet, dass eine für einen Nutzer spezifische Personalisierungsinformation erfasst wird, und auf einem Datenspeicher (106) des Fahrerassistenzsystems eine das selektierte Warn- oder Hinweis-Signal kennzeichnende Information und die dem selektierten Signal die zugeordnete Personalisierungsinformation gespeichert werden.
- I) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis H),
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Aktivierung des Fahrerassistenzsystems das zumindest eine Warn- oder Hinweis-Signal aus den vorgegebenen Signalen vorselektiert wird.
- J) Verfahren nach einem der Verfahren A) bis I),
dadurch gekennzeichnet, dass das Warn- oder Hinweis-Signal abhängig von der vom Mittel erfassten Personalisierungsinformation vorselektiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Auswahlmittel
- 101
- Steuerungseinheit des Auswahlmittels
- 102
- Eingabemittel zur manuellen Eingabe
- 103
- Eingabemittel für Spracheingabe
- 104
- Mittel zur Erfassung der Personalisierungsinformation
- 105
- Datenspeicher auf dem die vorgegebenen Signale gespeichert sind
- 106
- Datenspeicher zur Speicherung einer das selektierte Signal kennzeichnenden Information und der dem selektierten Signal die zugeordnete Personalisierungsinformation
- 107
- Anzeigemittel zur optischen Ausgabe
- 108
- Ausgabeeinheit für akustische Signale
- 110
- Daten – und Signalverbindung zu einem zentralen Steuerungsmittel des Fahrerassistenzsystems mittels der zur Fahrerunterstützung das selektierte Signal abgerufen und ausgegeben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006006644 A1 [0004, 0005]