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Die Erfindung betrifft einen MQS-Stecker und ein Verfahren zur Herstellung eines MQS-Steckers.
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MQS steht für „Micro-Quadlock System” und betrifft eine bestimmte Art von Steckern mit einer Vielzahl von elektrischen Kontakten. MQS-Stecker zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit bei mechanischen Belastungen aus. Mehrere MQS-Stecker sind wasserdicht und relativ kompakt gebaut.
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Deswegen werden MQS-Stecker vornehmlich im Automobilbereich verwendet, und zwar als Anschlusskästen für Autoradios, Autonavigationssystem, etc. Bei solchen als Anschlusskästen ausgebildeten MQS-Steckern wird eine Mehrzahl von Kontaktpins mit einer Leiterplatte verlötet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten MQS-Stecker der eingangs benannten Art bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Ein erster Aspekt betrifft einen MQS-Stecker mit einer Mehrzahl von Kontaktpins, die zum Kontaktieren und Verlöten mit einer Leiterplatte ausgebildet und angeordnet sind. Dabei ragen die Kontaktpins in einer Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker heraus. Die Kontaktpins ragen homogen geordnet aus dem MQS-Stecker heraus. Insbesondere können die Kontaktpins so homogen geordnet aus dem MQS-Stecker herausragen, dass sich die Leiterplatte beim Verlöten der Kontaktpins mit der Leiterplatte im Wesentlichen homogen erwärmt.
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Der MQS-Stecker kann als Anschlusskasten ausgebildet sein. Die Kontaktpins sind als elektrische Kontaktpins ausgebildet und dienen zum elektrischen und mechanischen Kontaktieren der Leiterplatte, auf der sie verlötet werden. Die Kontaktpins dienen insbesondere dazu, mit einer PCB-Leiterplatte verlötet zu werden, wobei PCB für „Printed Circuit Board” steht. Dazu können die Kontaktpins in dazu vorgesehene und ausgebildete Aufnahmen und/oder Löcher der Leiterplatte eingeschoben werden, und dort mit der Leiterplatte verlötet werden, wodurch ein elektrischer Kontakt hergestellt wird. Da die Leiterplatte im Wesentlichen flächig ausgebildet ist, sind die Kontaktpins zumindest teilweise so ausgebildet, dass sie alle parallel zu einer Kontaktrichtung ausgerichtet sind, in der sie von dem MQS-Stecker weg weisen. Dabei sind die Kontaktpins zumindest teilweise im Wesentlichen parallel zueinander und parallel zur Kontaktrichtung ausgebildet.
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Der MQS-Stecker ist dazu ausgebildet und vorgesehen, in Kontaktrichtung zu der Leiterplatte hin bewegt zu werden, und zwar mit den aus dem MQS-Stecker herausragenden Kontaktpins zuerst. So können die Kontaktpins auf die Leiterplatte und/oder durch zugeordnete Aufnahmen und/oder Löcher der Leiterplatte bewegt und/oder angeordnet werden, wo die Kontaktpins mit der Leiterplatte verlötet werden. Dabei weist die Kontaktrichtung vom MQS-Stecker weg etwa im Lot auf eine dem MQS-Stecker zugewandte flächige Seite der Leiterplatte.
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Der MQS-Stecker weist dabei als „Mehrzahl von Kontaktpins” zumindest zehn Kontaktpins auf, bevorzugt zumindest zwanzig Kontaktpins, besonders bevorzugt zumindest vierzig Kontaktpins. Alle diese Kontaktpins weisen zumindest mit einem Ende aus dem MQS-Stecker heraus, und zwar im Wesentlichen in Kontaktrichtung.
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Da die Kontaktpins dazu ausgebildet und vorgesehen sind, mit einer Leiterplatte verlötet zu werden, ragen die Kontaktpins bei herkömmlichen MQS-Steckern dieser Art zunächst willkürlich und ungeordnet aus dem MQS-Stecker heraus. Bei dem MQS-Stecker gemäß der Erfindung sind die Kontaktpins jedoch bereits vor dem Verlöten mit der Leiterplatte so homogen angeordnet, dass sie homogen verteilt in Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker herausragen. Die Kontaktpins sind vorgeordnet und vorausgerichtet. Diese Vorordnung und Vorausrichtung bleibt beim zunächst mechanischen Kontaktieren der Leiterplatte erhalten, genauso wie beim Verlöten mit der Leiterplatte.
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Die Vorordnung der Kontaktpins ist dabei derartig ausgebildet, dass sich die Leiterplatte beim Verlöten der Mehrzahl von Kontaktpins mit der Leiterplatte im Wesentlichen homogen erwärmt. „Im Wesentlichen homogen erwärmen” bedeutet dabei, dass der Temperaturgradient gemessen über dem Flächenbereich der Leiterplatte, mit dem die Kontaktpins verlötet werden, möglichst gering ist und ein lokales und/oder absolutes Minimum annehmen kann. Im Wesentlichen homogen bedeutet dabei insbesondere, dass sich auf der Leiterplatte beim Verlöten keine lokalen Temperaturmaxima aufgrund von sehr nah beieinander angeordneten Kontaktpins ergibt, also aufgrund von Clustern von Kontaktpins. So ergibt sich lediglich an jedem Kontaktpin ein geringes lokales Temperaturmaximum, jedoch nicht mehr ein extremes Temperaturmaximum aufgrund eines Clusters von Kontaktpins. Die einzelnen Kontaktpins sind so homogen voneinander beabstandet, dass sich im Wesentlichen eine gleichmäßige Temperaturverteilung über den gesamten Bereich der Leiterplatte ergibt, an dem Kontaktpins auf ihr verlötet werden. An den Rändern dieses Bereichs ist das Feld selbstverständlich nicht mehr homogen, da dort die Temperatur in Richtung von diesem Verlötbereich weg abnimmt, da außerhalb dieses Bereichs keine weiteren Lötvorgänge mehr erfolgen.
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Durch die geordnete und homogene Verteilung der Kontaktpins werden die Temperaturen von lokalen Temperaturmaxima reduziert, und somit auch die Belastung der Leiterplatte. Dabei können die Kontaktpins sogar enger als bei herkömmlichen MQS-Stecker zueinander angeordnet sein können. Durch diese homogene Verteilung wird die insgesamt zum Verlöten benötigte Fläche auf der Leiterplatte reduziert und eine besonders kompakte Bauweise des MQS-Steckers ermöglicht.
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Hierbei ist zu beachten, dass die Mehrzahl von Kontaktpins keine Kontaktpins zum Herstellen einer Steckverbindung betreffen, sondern Kontaktpins zum Herstellen einer Lötverbindung. Insgesamt benötigen die homogen geordneten Kontaktpins weniger Platz als bislang auf der Leiterplatte, da sie gleichmäßiger und enger als bislang bekannt gepackt aus dem MQS-Stecker hervorstehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ragen die Kontaktpins mit jeweils einem Kontaktende im Wesentlichen so gleichmäßig verteilt aus dem MQS-Stecker heraus, dass jedes Kontaktende zu zumindest zwei benachbarten Kontaktenden im Wesentlichen den gleichen Abstand senkrecht zur Kontaktrichtung aufweist. Dabei sind die zwei benachbarten Kontaktenden nächste Nachbarn. Somit weist jedes Kontaktende zumindest zwei nächste Nachbarn auf. Ein Kontaktende kann dabei auch drei, vier oder mehr nächste Nachbarn aufweisen, je nach Anordnung der Kontaktenden der Kontaktpins. Die Kontaktpins sind jedoch zumindest so geordnet, dass kein Kontaktpin lediglich einen nächsten Nachbarn aufweist. Dadurch wird eine deutliche und feste Ordnung aller Kontaktpins der Mehrzahl von Kontaktpins bereitgestellt, die ein besonders homogenes Lötbild ergibt.
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Gemäß einer Ausführungsform ragen die Kontaktpins mit jeweils einem Kontaktende aus dem MQS-Stecker heraus, wobei die Kontaktenden zumindest teilweise in Zeilen und/oder Spalten angeordnet sind. Hierbei können die Kontaktpins in Gruppen und/oder Untergruppen aufgeteilt sein, die jeweils eine Reihe und/oder Spalte bilden. Die Anordnung in Zeilen und/oder Spalten führt zu einer besonders günstigen homogenen Verteilung der Kontaktenden der Kontaktpins, die darum zu einem besonders homogenen Erwärmen beim Verlöten mit der Leiterplatte führt.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der MQS-Stecker zumindest eine Steckfläche auf, in die jeweils ein Steckende der Kontaktpins im Wesentlichen im Lot auf die zumindest eine Steckfläche und parallel zu einer Steckrichtung eingesteckt sind. Hierbei ist die zumindest eine Steckfläche in einer Ebene parallel zum Richtungsvektor der Kontaktrichtung angeordnet und die Kontaktpins sind so um etwa 90° gebogen, dass jeweils ein Kontaktende der Kontaktpins parallel zur Kontaktrichtung angeordnet ist. Die zumindest eine Steckfläche kann mehrteilig ausgebildet sein und somit aus mehreren Steckflächen bestehen. Sie dient zum Einstecken der Steckenden der Kontaktpins. Die Kontaktpins weisen jeweils ein Steckende auf, das am MQS-Stecker in die zumindest eine Steckfläche gesteckt ist, und ein Kontaktende, das homogen geordnet aus dem MQS-Stecker herausragt. Das Kontaktende ist dabei das Ende des jeweiligen Kontaktpins, das zum Verlöten und Kontaktieren der Leiterplatte ausgebildet ist. Die zumindest eine Steckfläche kann mehrteilig sein, insbesondere zumindest zwei Teile aufweisen, die in einer Ebene parallel zur Kontaktrichtung ausgebildet sind. Die einzelnen Kontaktpins weisen eine 90° Biegung auf und sind im Wesentlichen L-förmig ausgebildet. Sie sind jeweils mit ihrem Steckende als erster Arm des „L” in die zumindest eine Steckfläche gesteckt. Mit dem Kontaktende als zweiten Arm des „L” weisen sie in Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker heraus. Die Verwendung von im Wesentlichen L-förmigen Kontaktpins und der wie beschrieben angeordneten Steckfläche ermöglicht ein besonders homogenes und geordnetes Anordnen der Kontaktpins im und am MQS-Stecker.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist eine Vorderseitengruppe von der Mehrzahl der Kontaktpins in eine Vorderseite der zumindest einen Steckfläche eingesteckt, und eine Rückseitengruppe von der Mehrzahl von Kontaktpins in eine Rückseite der zumindest einen Steckfläche eingesteckt. Die Mehrzahl von Kontaktpins ist in dieser Ausführungsform zumindest in zwei Gruppen unterteilt, nämlich der Vorderseitengruppe und der Rückseitengruppe. Die Vorderseitengruppe ist dabei mit dem Steckende voraus in die Vorderseite der zumindest einen Steckfläche gesteckt, während die Rückseitengruppe mit dem Steckende voraus in die Rückseite der zumindest einen Steckfläche gesteckt ist. Somit weisen die Steckenden der Kontaktpins der Rückseitengruppe genau in entgegengesetzte Richtung als die Steckenden der Kontaktpins der Vorderseitengruppe. Die Steckenden beider dieser Gruppen sind jedoch parallel zur Steckrichtung angeordnet. Die Wahl der Begriffe Vorderseite und Rückseite ist hierbei willkürlich und bezieht sich auf eine erste und zweite Seite der Steckfläche, wobei beide Seiten, also die Vorderseite und die Rückseite in einer Ebene liegen, die parallel zum Richtungsvektor der Kontaktrichtung angeordnet ist. Die Vorderseite kann z. B. als eine Gehäuseaußenseite des MQS-Steckers ausgebildet sein, während die Rückseite als eine Gehäuseinnenseite des MQS-Steckers ausgebildet sein kann. Durch die Aufteilung der Mehrzahl der Kontaktpins in zumindest eine Vorderseitengruppe und zumindest eine Rückseitengruppe erfolgt eine effiziente Vorordnung der Kontaktpins.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform sind die Kontaktpins der Vorderseitengruppe in zumindest zwei Vorderseitenuntergruppen unterteilt, und die Kontaktpins jeder Vorderseitenuntergruppe sind in jeweils einer Reihe in die Vorderseite der zumindest einen Steckfläche eingesteckt. Dabei sind die Reihen jeder Vorderseitenuntergruppe auf der Vorderseite der zumindest einen Steckfläche in Kontaktrichtung voneinander beabstandet. Die Mehrzahl von Kontaktpins ist somit nicht nur in eine Vorderseitengruppe und eine Rückseitengruppe unterteilt, sondern zudem ist die Vorderseitengruppe weiter unterteilt in zumindest zwei Vorderseitenuntergruppen. Die Kontaktpins jeder Vorderseitenuntergruppe sind in einer Reihe angeordnet, d. h. die Steckenden der Kontaktpins einer Vorderseitenuntergruppe sind in einer Reihe angeordnet, die zum Beispiel senkrecht zum Richtungsvektor der Kontaktrichtung auf der Vorderseite der zumindest einen Steckfläche angeordnet und in diese eingesteckt ist. Die Reihen sind in Kontaktrichtung voneinander beabstandet. Dies bedeutet, dass die Steckenden der Kontaktpins in einer Betriebsposition einen Abstand von der Leiterplatte aufweisen, der abhängig ist von der Zugehörigkeit zur jeweiligen Vorderseitenuntergruppe. Die Unterteilung in Vorderseitenuntergruppen erhöht die Ordnung der Kontaktpins noch weiter, wodurch der Ordnungsgrad der Kontaktpins weiter erhöht wird.
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Zusätzlich oder alternativ können dabei auch die Kontaktpins der Rückseitengruppe in zumindest zwei Rückseitenuntergruppen unterteilt sein. Dabei sind die Kontaktpins jeder Rückseitenuntergruppe in jeweils einer Reihe in die Rückseite der zumindest einen Steckfläche eingesteckt, wobei die Reihen jeder Rückseitenuntergruppe auf der Rückseite der zumindest einen Steckfläche in Kontaktrichtung voneinander beabstandet sind. Für die Reihen der Rückseitenuntergruppen gilt das zu den Reihen der Kontaktpins der Vorderseitenuntergruppen Ausgeführte. Auch die Reihen der Rückseitenuntergruppen können vor den Reihen der Vorderseitenuntergruppen in Kontaktrichtung voneinander beabstandet sein. Die Reihen der jeweiligen Untergruppen beziehen sich dabei auf Anordnungsformen der Steckenden der jeweiligen Kontaktpins in bzw. auf der Vorder- bzw. Rückseite der zumindest einen Steckfläche. Auch durch die Aufteilung der Kontaktpins der Rückseitenuntergruppe in zumindest zwei Rückseitenuntergruppen wird der Ordnungsgrad der Kontaktpins erhöht.
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Hierbei kann jede Vorderseitenuntergruppe und/oder jede Rückseitenuntergruppe zwischen 10 und 20 Kontaktpins aufweisen. Dabei können die Vorderseitenuntergruppen eine andere Anzahl Kontaktpins aufweisen als die Rückseitenuntergruppen. Die Vorderseitenuntergruppen können alle gleich viele Kontaktpins aufweisen, oder unterschiedlich viele Kontaktpins. Ebenso können die Rückseitenuntergruppen alle gleich viele Kontaktpins aufweisen oder unterschiedlich viele.
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In einer der Ausführungsformen mit den Vorderseitenuntergruppen und/oder Rückseitenuntergruppen können die Kontaktenden der Kontaktpins der Vorderseitenuntergruppen und/oder der Rückseitenuntergruppen in jeweils einer Reihe angeordnet aus dem MQS-Stecker herausragen, wobei die Reihen der Kontaktenden jeder Vorderseitenuntergruppe und/oder jeder Rückseitenuntergruppe in Steckrichtung voneinander beabstandet sind. In dieser Ausführungsform ist den Reihen der Steckenden auf der zumindest einen Steckfläche eine Reihe von Kontaktenden derselben Kontaktpins zugeordnet, die dazu ausgebildet und vorgesehen sind, mit der Leiterplatte verlötet zu werden. Die Vorordnung der Kontaktpins in Vorderseitenuntergruppen und/oder Rückseitenuntergruppen ermöglicht eine geordnete Aufteilung und Anordnung der Kontaktenden der Kontaktpins in Reihen. Diese einzelnen Reihen können in Steckrichtung voneinander beabstandet ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Ordnung der Kontaktpins. Zudem ist durch diese Ausbildung eine besonders einfache und geordnete Herstellung des MQS-Steckers mit einem hohen Ordnungsgrad der Kontaktpins möglich.
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In einer Weiterbildung sind die Kontaktpins der Rückseitengruppe mit ihrem Kontaktende in etwa parallel zur Kontaktrichtung in Einschübe in der zumindest einen Steckfläche eingesteckt. Dabei kann es sich um ein Bestandteil der zumindest einen Steckfläche handeln, in den Steckenden der Vorderseitengruppe in etwa parallel zur Steckrichtung eingesteckt sind, und die Kontaktenden der Rückseitengruppe in etwa parallel zur Kontaktrichtung K. Dazu können in diesem Bestandteil der zumindest einen Steckfläche entsprechende Einschübe ausgebildet sein für die jeweiligen Steck- und Kontaktenden der Kontaktpins. Die Steckenden der Vorderseitengruppe sind dabei „auf Lücke” zu den Kontaktenden der Rückseitengruppe gesteckt.
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Gemäß einer Ausführungsform beträgt die Mehrzahl von Kontaktpins eine Anzahl von 20 bis 120, bevorzugt von 30 bis 80. Dies ist eine typische Anzahl von Kontaktpins für MQS-Stecker, die als Anschlusskästen ausgebildet sind. Dabei ist die Anzahl der Kontaktpins bereits so hoch, dass eine nicht homogene und nicht vorgeordnete Anordnung der Kontaktpins zu einem extrem inhomogenen Lötbild auf der Leitplatte führt, was zu Belastungen und Beschädigungen der Leiterplatte führen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Kontaktpins als gestanzte Kontakte und/oder als thermisch gerissene Drähte ausgebildet. Diese Art von elektrischen Kontaktpins lässt sich besonders günstig verbiegen und/oder besonders stabil als vorgebogene Kontakte in einen MQS Stecker einbauen bzw. einschieben.
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Ein zweiter Aspekt betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines MQS-Steckers mit einer Mehrzahl von Kontaktpins, die zum Kontaktieren und Verlöten mit einer Leiterplatte ausgebildet und angeordnet sind, wobei die Kontaktpins in einer Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker herausragen. Bei dem Verfahren werden die Kontaktpins so homogen am MQS-Stecker angeordnet, dass sie so homogen geordnet aus dem MQS-Stecker herausragen, dass sich die Leiterplatte beim Verlöten der Kontaktpins mit der Leiterplatte im Wesentlichen homogen erwärmt.
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Nach dem Anordnen der Kontaktpins am MQS-Stecker kann dieser mit der Leiterplatte verlötet werden. Das Verfahren dient insbesondere zum Herstellen eines MQS-Steckers gemäß dem ersten Aspekt. Deswegen betreffen alle Ausführungen und insbesondere alle Ausführungsformen des ersten Aspekts auch das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens werden die Kontaktpins mit jeweils einem Steckende in zumindest eine Steckfläche des MQS-Steckers so eingesteckt, dass sie mit dem Steckende im Wesentlichen im Lot auf die zumindest eine Steckfläche und parallel zu einer Steckrichtung angeordnet sind, wobei die Steckfläche in einer Ebene parallel zum Richtungsvektor der Kontaktrichtung angeordnet ist. Das Einstecken der Steckenden kann zum Beispiel in Steckrichtung mit dem Steckende voraus erfolgen. Das Einstecken kann jedoch auch so erfolgen, dass die Kontaktpins zum Beispiel mit ihrem Kontaktende in Einschübe, zum Beispiel in Form von Nuten, so eingeschoben werden, dass das Steckende des jeweiligen Kontaktpins an einer vorbestimmten Zielposition angeordnet ist, in der das Steckende parallel zur Steckrichtung angeordnet ist. In dieser Position kann das Steckende im MQS-Stecker elektrisch kontaktiert werden, während das Kontaktende in Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker zum Verlöten mit der Leiterplatte herausragt.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform wird ein Anteil der Kontaktpins nach dem Einstecken in die zumindest eine Steckfläche so um etwa 90° gebogen, dass jeweils ein Kontaktende dieses Anteils der Kontaktpins parallel zur Kontaktrichtung angeordnet ist. Dieser Anteil von Kontaktpins kann somit im Wesentlichen in langgestreckter Form in die zumindest eine Steckfläche eingesteckt werden. Anschließend werden die zunächst langgestreckten Kontaktpins so um 90° gebogen, dass das Kontaktende der Kontaktpins in Kontaktrichtung weist. Das Steckende der Kontaktpins bleibt dabei in die Steckfläche in Steckrichtung eingesteckt.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu kann ein Anteil der Kontaktpins beim Einstecken in die zumindest eine Steckfläche so um etwa 90° vorgebogen sein, dass nach dem Einstecken in die zumindest eine Steckfläche jeweils ein Kontaktende dieses Anteils der Kontaktpins parallel zur Kontaktrichtung angeordnet ist. Mit anderen Worten ist dieser Anteil der Kontaktpins bereits vorgebogen, wenn er in die Steckfläche eingesteckt wird. Die beiden beschriebenen Arten können miteinander kombiniert werden. So kann eine Gruppe oder Untergruppe von langgestreckten Kontaktpins mit dem Stecker wieder eingesteckt und anschließend wie beschrieben umgebogen werden, während ein oder mehrere weitere Gruppen bzw. Untergruppen von vorgebogenen Kontaktpins in die zumindest eine Steckfläche eingesteckt werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein MQS-Steckersystem mit einem MQS-Stecker gemäß dem ersten Aspekt und einer Leiterplatte, mit der die Kontaktpins homogen geordnet verlötet sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Figuren gezeigten Ausführungsformen näher beschrieben. Einzelne Merkmale der in den Figuren gezeigten Ausführungsformen können in anderen Ausführungsformen realisiert sein. Einige gleiche oder ähnliche Merkmale der Ausführungsformen sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines ersten MQS-Steckers;
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2 einen Querschnitt durch den ersten MQS-Stecker;
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3 eine homogene Anordnung von Kontaktenden von Kontaktpins, die aus einem MQS-Stecker herausragen;
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4a in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des ersten MQS-Steckers, in den Kontaktpins einer ersten Vorderseitenuntergruppe eingesteckt sind;
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4b in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des ersten MQS-Steckers, in den Kontaktpins einer ersten und zweiten Vorderseitenuntergruppe eingesteckt sind;
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4c in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des ersten MQS-Steckers, in den Kontaktpins einer ersten und zweiten Vorderseitenuntergruppe und Kontaktpins einer ersten Rückseitenuntergruppe eingesteckt sind;
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4d in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des ersten MQS-Steckers, in den Kontaktpins einer ersten und zweiten Vorderseitenuntergruppe und Kontaktpins einer ersten und zweiten Rückseitenuntergruppe eingesteckt sind;
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5 eine perspektivische Darstellung eines zweiten MQS-Steckers;
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6 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des ersten MQS-Steckers und
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7 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des zweiten MQS-Steckers.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines ersten MQS-Steckers 1. Der MQS-Stecker 1 weist ein Gehäuse 5 auf und ist als Anschlusskasten ausgebildet. Aus einer Seite des MQS-Steckers 1, in der in 1 gezeigten Ausführungsform aus der Unterseite des MQS-Steckers 1, ragt eine Mehrzahl Kontaktpins 10 aus dem MQS-Stecker 1 heraus. Der MQS-Stecker 1 ist dazu ausgebildet und vorgesehen, mit einer Leiterplatte (nicht gezeigt) verlötet zu werden. Insbesondere kann der MQS-Stecker 1 auf die Leiterplatte aufgesteckt werden, wobei die Kontaktpins 10 in Kontaktrichtung K in dazu vorgesehene Öffnungen der Leiterplatte eingesteckt und dort verlötet werden. Die Kontaktrichtung K weist im Wesentlichen im Lot von einer Außenseite des Gehäuses 5 des MQS-Steckers 1 weg, in der in 1 gezeigten Ausführungsform im Lot von der Unterseite des MQS-Steckers 1.
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2 zeigt einen Querschnitt durch den MQS-Stecker 1, der in 1 gezeigt ist. Die Kontaktpins 10 weisen mit einem Kontaktende 11 in Kontaktrichtung K. Alle der Kontaktpins 10 sind im Wesentlichen L-förmig ausgebildet. Dabei ist ein Arm dieses „L”s als Steckende 11 ausgebildet und erstreckt sich von der 90°-Biegung in Kontaktrichtung K bis zum Ende des Kontaktpins 10. Der zweite L-Arm ist als Steckende 12 ausgebildet und erstreckt sich von der 90°-Biegung bis zum anderen Ende des jeweiligen Kontaktpins 10.
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Der MQS-Stecker 1 weist eine erste Steckfläche 6 auf, die als Platine und/oder Leiterplatte, z. B. als PCB, ausgebildet sein kann. Diese erste Steckfläche 6 ist z. B. auch in 1 gezeigt. Die erste Steckfläche 6 kann im Wesentlichen so groß wie eine Gehäusewand des MQS-Steckers 1 ausgebildet sein. Die erste Steckfläche 6 ist in Form einer Platte ausgebildet, die in einer Ebene parallel zum Richtungsvektor der Kontaktrichtung K angeordnet ist. Durch diese Anordnung der ersten Steckfläche 6 sind die Steckenden 12 aller L-förmigen Kontaktpins 10 im Wesentlichen im Lot auf diejenige Ebene ausgerichtet, in der die Steckfläche 6 angeordnet ist. Die Steckfläche 6 kann auch als Gehäusewand des Gehäuses 5 ausgebildet sein.
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In 2 ist weiterhin eine zweite Steckfläche 7 des MQS-Steckers 1 gezeigt, die in einer Ebene angeordnet ist, die parallel zu der Ebene der ersten Steckebene 6 angeordnet ist. Die erste Steckfläche 6 kann mit der zweiten Steckfläche 7 gemeinsam eine einzige Steckfläche bilden, oder, wie in dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel, zweiteilig ausgebildet sein. Die beiden Steckflächen bilden zusammen eine zweiteilige Steckfläche, deren einzelne Steckflächen 6 und 7 gegeneinander parallel versetzt sind, und zwar senkrecht zur Kontaktrichtung K und im Lot auf die beiden Steckflächen.
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Eine erste Gruppe der Kontaktpins 10, eine Vorderseitengruppe 15, ist in die Vorderseite der zweiten Steckfläche 7 eingesteckt. Eine zweite Gruppe von Kontaktpins 10, nämlich eine Rückseitengruppe 17, ist in die Rückseite der ersten Steckfläche 6 eingesteckt. Insgesamt sind die Kontaktpins 10 so effizient und homogen geordnet, dass sich das in 3 gezeigte Steckbild der Kontaktpins 10 ergibt. In 3 ist lediglich die Anordnung der Kontaktenden 11 der Kontaktpins 10 gezeigt. So ist es genauer betrachtet nicht die Anordnung der gesamten Kontaktpins 10, sondern lediglich die Anordnung der Kontaktenden 11 der Kontaktpins 10 die so homogen geordnet in Kontaktrichtung aus dem MQS-Stecker 1 herausragen, dass sich beim Verlöten mit der Leitplatte eine homogene Erwärmung ergibt.
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In dem in 3 gezeigten Steckbild ragen die Kontaktpins 10 so gleichmäßig verteilt aus dem MQS-Stecker heraus, dass jedes Kontaktende 11 zu zumindest zwei benachbarten Kontaktenden 11 im Wesentlichen den gleichen Abstand senkrecht zur Kontaktrichtung K aufweist. Dabei sind die zwei benachbarten Kontaktenden 11 nächste Nachbarn. Somit weist jedes Kontaktende 11 zumindest zwei nächste Nachbarn auf, wie z. B. die Kontaktenden in den Ecken des Steckbilds. Kontaktenden 11 weiter im Inneren des Steckbilds können dabei auch z. B. drei oder mehr nächste Nachbarn aufweisen.
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Diese homogene Anordnung der Kontaktpins ist im Steckbild der 3 gezeigt. Deutlich zu erkennen ist die Unterteilung in die Kontaktpins der Vorderseitengruppe 15 und die Kontaktpins der Rückseitengruppe 17. Wie in 2 zu sehen, sind die Kontaktpins der Vorderseitengruppe 15 in eine Steckrichtung S mit dem Steckende 12 voran in die zweite Steckfläche 7 gesteckt. Umgekehrt sind die Steckenden 12 der Kontaktpins der Rückseitengruppe 17 in Gegenrichtung in die Rückseite der ersten Steckfläche 6 gesteckt, also entgegen der Steckrichtung S. Die Steckrichtung S ist im Wesentlichen senkrecht zur Kontaktrichtung K und weist im Wesentlichen im Lot auf die beiden Steckflächen 6 und 7.
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In den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen sind die Kontaktpins 10 nicht nur in die Vorderseitengruppe 15 und die Rückseitengruppe 17 unterteilt, sondern sie sind noch weiter aufgeteilt in Untergruppen. So weist die Vorderseitengruppe 15 Kontaktpins 10 einer ersten Vorderseitenuntergruppe 15a und einer zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b auf. Genauso weist auch die Rückseitengruppe 17 Kontaktpins 10 einer ersten Rückseitenuntergruppe 17a und einer zweiten Rückseitenuntergruppe 17b auf. Jede der Rückseitenuntergruppen 17a und 17b weist dabei jeweils 18 Kontaktpins 10 auf. Die Kontaktpins jeder der Untergruppen 15a, 15b, 17a und 17b sind in einer Reihe angeordnet. Diese Reihenanordnung gilt sowohl für die in 3 gezeigten Kontaktenden 11 der Kontaktpins 10, als auch für die Steckenden 12 der Kontaktpins 10, die in die erste bzw. zweite Steckfläche 6 bzw. 7 eingesteckt sind. Dort sind die Steckenden 12 elektrisch kontaktiert mit Anschlüssen des ersten MQS-Steckers 1.
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In 4a bis 4d ist gezeigt, in welcher Reihenfolge die Kontaktpins 10 in die beiden Steckflächen 6 und 7 des MQS-Steckers 1 eingesetzt bzw. eingesteckt bzw. installiert werden. Die 4a bis 4d zeigen vier aufeinanderfolgende Herstellungsschritte des MQS-Steckers 1, insbesondere die vier Herstellungsschritte, in denen jeweils die Kontaktpins 10 einer der vier Untergruppe an dem MQS-Stecker 1 angeordnet werden. Allgemein werden die Kontaktpins 10 einer Untergruppe in jeweils einem Herstellungsschritt am MQS-Stecker 1 angeordnet.
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In 4a ist gezeigt, dass zunächst lediglich die Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a in die zweite Steckfläche 7 eingesteckt werden. Dazu können die Kontaktpins mit dem Steckende 12 voran in entsprechende Einschübe in der ersten Steckfläche eingeführt werden. Anschließend kann das Kontaktende 11 jedes Kontaktpins 10 um 90° gegenüber dem Steckende 12 verbogen werden, so dass sich die in 4a gezeigte L-Form ergibt.
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Die Kontaktpins 10 können auch bereits verbogen sein, bevor sie in die zweite Steckfläche 7 eingesteckt werden. Alle Steckenden 12 der Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a sind im Wesentlichen in einer Reihe und/oder einer Linie angeordnet. Diese Reihe und/oder Linie verläuft auf der Oberfläche der zweiten Steckfläche 7 und ist im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet sowohl zur Kontaktrichtung K als auch zur Steckrichtung S. Auch die Kontaktenden 11 aller Kontaktpins 10 der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a sind in einer Reihe und/oder auf einer Geraden angeordnet. So angeordnet sind die Kontaktenden 11 der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a dazu ausgebildet und vorgesehen, mit der Leiterplatte (nicht gezeigt) verlötet zu werden.
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4b zeigt denselben Ausschnitt des MQS-Steckers 1, der auch in 4a gezeigt ist. Zusätzlich zu den Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a sind in dem in 4b gezeigten Herstellungsschritt auch die Kontaktpins der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b in die zweite Steckfläche 7 des MQS-Steckers 1 eingesteckt. Dabei wird jeweils ein Kontaktpin der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b über einem Kontaktpin der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a angeordnet. Mit anderen Worten weisen die erste Vorderseitenuntergruppe 15a und die zweite Vorderseitenuntergruppe 15b genau gleich viele Kontaktpins 10 auf, in dem in den Figuren gezeigten Beispiel jeweils 12 Kontaktpins. Die Kontaktpins der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b werden nach den Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a in die zweite Steckfläche 7 eingesteckt. Anders herum wäre der Zugang zu Einschüben in der zweiten Steckfläche 7 für die Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a durch die Kontaktpins der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b blockiert.
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In 4c ist gezeigt, wie zusätzlich zu den Kontaktpins der ersten und zweiten Vorderseitenuntergruppe 15a und 15b auch die Kontaktpins der ersten Rückseitenuntergruppe 17a am MQS-Stecker installiert sind. In den 4a bis 4d ist dabei die erste Steckfläche 6 nicht gezeigt sondern weggelassen, um eine bessere Ansicht auf die Kontaktpins der ersten und zweiten Rückseitenuntergruppe zu ermöglichen.
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In 4d ist sind im letzten Herstellungsschritt auch die Kontaktpins der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b in den MQS-Stecker 1 eingesetzt. Auch die Kontaktpins der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b sind über die Kontaktpins der ersten Rückseitenuntergruppe 17a installiert, ähnlich wie bei den Kontaktpins der ersten und zweiten Vorderseitenuntergruppe 15a und 15b.
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So weisen die Kontaktpins der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b längere Steckenden 12 und längere Kontaktenden 11 auf als die Kontaktpins der ersten Rückseitenuntergruppe 17a. Genauso weisen die Kontaktpins der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b längere Steckenden 12 und längere Kontaktenden 11 auf als die Kontaktpins der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a. Dadurch wird erreicht, dass die Kontaktenden 11 aller Untergruppen in etwa auf gleicher Länge in Richtung der Kontaktrichtung K enden (vgl. auch 1).
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Insgesamt ergibt sich die in 3 gezeigte Anordnung der Kontaktenden 11 der Kontaktpins in Reihen und Spalten. Dabei sind die Kontaktenden 11 der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a, der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b, der ersten Rückseitenuntergruppe 17a und der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b in zueinander parallelen Reihen angeordnet, die in Steckrichtung S voneinander beabstandet angeordnet sind. Insbesondere sind diese Reihen in einer Richtung im Lot zur Kontaktrichtung K voneinander beabstandet.
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In Steckrichtung S sind die in 3 gezeigten Reihen der Kontaktenden 11 nicht exakt übereinander ausgerichtet. So sind die Kontaktenden 11 der Kontaktpins der Vorderseitengruppe 15 leicht versetzt zu den Kontaktpins der Rückseitengruppe 17, und zwar versetzt senkrecht zur Kontaktrichtung K und senkrecht zur Steckrichtung S. Dies beruht darauf, dass die einzelnen Kontaktpins der Vorderseitengruppe 15 jeweils auf Lücken zu den Kontaktpins der Rückseitengruppe 17 in die erste und zweite Steckfläche 6 und 7 gesteckt werden, um ein Kontaktieren der L-förmigen Kontaktpins untereinander zu vermeiden.
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5 zeigt einen zweiten MQS-Stecker 2, der zu großen Teilen identisch zum ersten MQS-Stecker 1 aufgebaut ist. Die Unterschiede der beiden MQS-Stecker 1 und 2 sind in den folgenden Figuren gezeigt.
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6 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des ersten MQS-Steckers 1. In diesem Ausschnitt ist wie in den 4a bis 4d die erste Steckfläche 6 nicht gezeigt sondern weggelassen. Zudem sind einige der Kontaktpins aus jeder Untergruppe weggelassen. Zu sehen sind dabei in der zweiten Steckfläche 7 ausgebildete Einschübe 25a der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a und Einschübe 25b der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b. Die Einschübe 25a und 25b sind im Wesentlichen als Löcher im Lot durch die zweite Steckfläche 7 ausgebildet, durch die die Steckenden 12 der Kontaktpins der jeweiligen Untergruppe 25a bzw. 25b durchgesteckt werden können.
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Ebenfalls in 6 gezeigt sind Einschübe 27a der ersten Rückseitenuntergruppe 17a und Einschübe 27b der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b. Diese Einschübe 27a und 27b sind als Nuten und/oder Schienen ausgebildet, in die bereits vorgebogene Kontaktpins mit ihrem Kontaktende 11 eingeschoben werden, und zwar bis auf eine Sollposition, in der die Steckenden 12 alle parallel zueinander und mit einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet sind. Die Kontaktpins 10 der Rückseitengruppe 17 können hierbei von unten, also entgegen der Kontaktrichtung K, in die nutenförmigen Einschübe 27a und 27b eingeschoben werden, bis sie mit einer Verbreiterung an einen Anschlag 18 stoßen. Der Anschlag 18 limitiert die Einschubbewegung entgegen der Kontaktrichtung K. Der Anschlag 18 verhindert ein tieferes Eindringen der Kontaktpins 10 der Rückseitengruppe 17 in die Einschübe 27a und 27b. Die Kontaktpins 10 der Rückseitengruppe 17 weisen verbreiterte Kontaktenden 11 auf. Durch Nuten im Anschlag 18 können lediglich die schmaleren Steckenden 12 dieser Kontaktpins 10 passieren, nicht aber die verbreiterten Kontaktenden 11. In dieser Ausführungsform werden zuerst die Kontaktpins der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b in die Einschübe 27b eingeschoben, und anschließend erst die Kontaktpins der ersten Rückseitenuntergruppe 17a.
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7 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des MQS-Steckers 2, der im Wesentlichem dem in 6 gezeigten Ausschnitt des MQS-Steckers 1 entspricht. Auch in 7 ist die erste Steckplatte 6 weggelassen, genauso wie einige der Kontaktpins 10 jeder der Vorderseitenuntergruppen und jeder der Rückseitenuntergruppen. Gezeigt sind jeweils Einschübe 25a' der ersten Vorderseitenuntergruppe 15a, Einschübe 25b' der zweiten Vorderseitenuntergruppe 15b. In diese Einschübe 25a' und 25b' werden die Kontaktpins der zugeordneten Vorderseitenuntergruppe 15a bzw. 15b mit ihrem Steckende 12 eingesteckt. Weiterhin sind in 7 Einschübe 27a' der ersten Rückseitenuntergruppe 17a und Einschübe 27b' der zweiten Rückseitenuntergruppe 17b gezeigt. In diese Einschübe 27a' und 27b' werden die Kontaktpins der zugeordneten Rückseitenuntergruppe 17a bzw. 17b mit ihrem Kontaktende 11 eingesteckt. Alle diese Einschübe 27a', 27b', 25a' und 25b' sind in der zweiten Steckfläche 7 als tunnelförmige Löcher ausgebildet.
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In der in 7 gezeigten Ausführungsform können die Kontaktpins im Wesentlichen geradlinig in die jeweiligen Einschübe eingeführt und anschließend um 90° verbogen werden.
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Im Gegensatz dazu sind beim ersten MQS-Stecker 1 (vgl. 6) zumindest die Kontaktpins der Rückseitenuntergruppen 17a und 17b bereits vorgebogen und werden in dieser vorgebogenen Form in die Einschübe 27a und 27b eingesteckt.
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Die Einschübe 27a und 27b bzw. 27a' und 27b' für die Kontaktenden 11 der Kontaktpins der Rückseitenuntergruppen 17a und 17b sind dabei ebenfalls in der zweiten Steckfläche 7 ausgebildet. Diese Einschübe 27a und 27b bzw. 27a' und 27b' sind parallel zur Kontaktrichtung K ausgebildet und auf Lücke zu den Einschüben 25a und 25b bzw. 25a' und 25b' für die Steckenden 12 der Kontaktpins der Vorderseitenuntergruppen 15a und 15b.
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Nach dem Anordnen aller Kontaktpins 10 kann die erste Steckfläche 6 am MQS-Stecker 1 bzw. 2 angeordnet werden. Dabei werden Steckenden 12 der Kontaktpins 10 der ersten und zweiten Rückseitenuntergruppe 17a und 17b in entsprechende Einschübe der ersten Steckfläche 6 gesteckt, siehe auch 1 und 5.
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Durch die in den Figuren gezeigte Anordnung erfolgt eine effiziente und einfach zu realisierende Anordnung von Kontaktpins, insbesondere wenn der MQS-Stecker eine hohe Anzahl wie z. B. zwischen 20 und 120 Kontaktpins aufweist. Die Aufteilung in zumindest eine Vorderseitengruppe und eine Rückseitengruppe, insbesondere in insgesamt zumindest vier Untergruppen, stellt eine hinreichende und gute Vorsortierung und Ordnung der Kontaktpins bereit, die sehr kompakt ist und zu einer möglichst homogenen Erwärmung der Leiterplatte beim Verlöten der Leiterplatte mit den Kontaktpins 10 führt.
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Als vorgebogene Kontaktpins können insbesondere gestanzte Kontakte verwendet werden, die (wie in den 4a bis 4d gezeigt) überlappend montiert werden. Solche gestanzten Kontakte sind, wie in 6 gezeigt, insbesondere bei den Kontaktpins der Rückseitengruppe 17 des ersten MQS-Steckers 1 verwendet und verbaut.
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Zudem können als Kontaktpins auch thermisch gerissene Drähte verwendet werden, die besonders gut gebogen werden können, wenn sie mit einem Ende (wie z. B. dem Steckende oder dem Kontaktende) bereits in eine Steckfläche eingesteckt ist. Solche thermisch gerissenen Drähte bilden die Kontaktpins des zweiten MQS-Steckers 2, wie sie insbesondere in 7 gezeigt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- MQS-Stecker
- 2
- MQS-Stecker
- 5
- Gehäuse
- 6
- erste Steckfläche
- 7
- zweite Steckfläche
- 10
- Kontaktpin
- 11
- Kontaktende
- 12
- Steckende
- 15
- Vorderseitengruppe
- 15a
- erste Vorderseitenuntergruppe
- 15b
- zweite Vorderseitenuntergruppe
- 17
- Rückseitengruppe
- 17a
- erste Rückseitenuntergruppe
- 17b
- zweite Rückseitenuntergruppe
- 18
- Anschlag
- 25a
- Einschub der ersten Vorderseitenuntergruppe
- 25b
- Einschub der zweiten Vorderseitenuntergruppe
- 25a'
- Einschub der ersten Vorderseitenuntergruppe
- 25b'
- Einschub der zweiten Vorderseitenuntergruppe
- 27a
- Einschub der ersten Rückseitenuntergruppe
- 27b
- Einschub der zweiten Rückseitenuntergruppe
- 27a'
- Einschub der ersten Rückseitenuntergruppe
- 27b'
- Einschub der zweiten Rückseitenuntergruppe
- K
- Kontaktrichtung
- S
- Steckrichtung