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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Palettencontainer mit Kunststoff- oder Holzpalette zur Lagerung und zum Transport von flüssigen Füllgütern, mit einer Bodenpalette, einem darauf befestigten Gitterrahmen aus verschweißten Metallstäben und einem darin eingesetzten Innenbehälter zur Aufnahme des flüssigen Füllguts.
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Aus der
WO 2014/135275 A1 ist z. B. ein Palettencontainer bekannt, bei dem die Bodenpalette in der Ausführung einer Kufen-Palette vollständig aus Kunststoff gefertigt ist. Der Innenbehälter zur Aufnahme des flüssigen Füllguts ist hierbei als flexibler Innenbehälter ausgeführt. Ein ähnlicher Palettencontainer mit Holzpalette ist z. B. aus der
DE 10 2010 033 738 A1 bekannt. Dieser Palettencontainer weist einen üblichen, im Blasformverfahren hergestellten, dünnwandigen starren Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff auf.
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Problematik:
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Bei vielen Firmen, insbesondere in der Großchemie, werden die benötigten Rohstoffe und Produkte als palettierte Verpackungseinheiten zumeist in Hochregallagern eingelagert. Kleinere gebräuchliche Verpackungsgebinde wie z. B. Kanister, werden üblicherweise je nach Größe zu mehreren auf einer Palette mit Stretch-Folie umwickelt und so als palettierte Verpackungseinheit ausgebildet. Fässer mit einem üblichen Fassungsvermögen von 220 l werden zumeist als 4er-Pack auf einer Palette mit Stretch-Folie umwickelt und bilden so eine palettierte Verpackungseinheit. Die optimalste Verpackungseinheit für flüssige Füllgüter stellen Palettencontainer mit einem üblichen Fassungsvermögen von 1000 l dar. Diese Palettencontainer (= IBC = Intermediate Bulk Container) können je nach Einsatzzweck mit Bodenpaletten aus Stahl, Kunststoff, Holz oder Kombinationen daraus ausgestattet sein. Stahlpaletten oder Composite-Paletten zeichnen sich durch ihre Robustheit aus, Kunststoff-Paletten werden aus hygienischen Gründen bevorzugt in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet, während Holz-Paletten als preiswerteste Ausführung für einen normalen Gebrauch ohne höhere Anforderungen voll ausreichend sind.
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Diese Verpackungseinheiten werden in modernen Hochregallagern oftmals mittels vollautomatischer Gabelstapler-Fahrzeuge gehandhabt, d. h. aufgenommen, transportiert und am Lagerplatz abgesetzt.
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In einem Hochregallager sind üblicherweise verschieden hohe Lagerplätze eingerichtet, wobei ein bestimmter Bereich für IBC vorgesehen ist. Diese besonderen IBC-Lagerplätze sind niedriger als die anderen üblichen Standard-Lagerplätze. Damit kann der zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenutzt werden.
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Die Unterscheidung, ob es sich bei der einzulagernden Einheit um einen IBC mit Stahlpalette oder um eine Holzträgerpalette mit Ladegut (Fässer, Kanister) handelt, erfolgt im Aufgabebereich der palettierten Verpackungseinheiten, z. B. auf ein Rollenband über eine einfache ”Metallabfrage” mittels eines Metalldetektors im Bodenbereich dicht unterhalb der Palette. Wird bei der Abfrage Metall erkannt, ist die einzulagernde Einheit als IBC (mit Stahlpalette) identifiziert und läuft somit in die dafür vorgesehenen niedrigeren IBC-Regalplätze. Wird jedoch kein Metall erkannt, was bei Kunststoff- und Holzpaletten der Fall ist, dann läuft diese IBC-Einheit in die hohen Standard-Regalplatze. Da in den letzten Jahren verstärkt IBCs auf Holzpaletten, IBC auf Kunststoffpaletten oder IBCs auf sogenannten Composite-Paletten (Stahloberteil mit Kunststoff-Füßen) eingesetzt werden, ergibt sich eine negative Verschiebung in der Hochregalausnutzung. Die IBC-Lagerplätze können bei IBCs mit Holzpaletten, Kunststoffpaletten oder Composite-Paletten nicht genutzt werden und diese IBCs belegen somit die Standard-Regalplätze.
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Aufgabe:
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und kostengünstige Maßnahme anzugeben, mittels derer fehlende Möglichkeiten zur automatischen Erkennbarkeit von Palettencontainern (IBCs) mit Holz-, Kunststoff- oder Composite-Paletten behoben werden können, und dadurch eine Verbesserung der Raumausnutzung in einem Hochregallager erzielt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Schutzanspruchs 1 dadurch gelöst, dass (A1) auf der Unterseite der Bodenpalette wenigstens ein flächiges detektierbares Metall-Element angeordnet ist, das sich – in Normallage betrachtet – ausschließlich in Horizontalrichtung erstreckt und um ein kleines Stück vom äußeren Rand der Unterseite der Bodenpalette beabstandet ist. Eine mit detektierbarem Metall-Element modifizierte IBC-Holz- oder Kunststoffpalette kann so bei der vorgesehenen Einlagerung in ein Hochregallager mittels einer installierten einfachen Metallabfrage automatisch als IBC identifiziert werden und dann folglich in die für IBCs vorgesehenen Regalplätze gesteuert werden.
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In Ausgestaltung der modifizierten IBC-Paletten ist vorgesehen, dass das detektierbare Metall-Element (A2) magnetische Eigenschaften aufweist. In einfacher Realisierung besteht das detektierbare Metall-Element aus einer dünnen Metallplatte (A4) aus Stahlblech (A3). In konstruktiver Ausgestaltung ist das Metall-Element auf der Unterseite eines Palettenfußes (A5) an einer der beiden Längsseiten (A6) der Bodenpalette angeordnet. Die vorhandenen Metalldetektoren zur Identifizierung von Palettencontainern (Palettencontainer mit Stahlpalette, mit modifizierter Holzpalette, Kunststoffpalette oder Composite-Palette) sind üblicherweise in einem Eingangs-Rollenband seitlich zwischen zwei Förder-Rollen angebracht.
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Demzufolge ist in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass pro Bodenpalette zwei Metall-Elemente (A7) installiert sind, wobei jeweils ein Metall-Element (A8) auf der Unterseite eines Palettenfußes an jeweils einer Längsseite der Bodenpalette angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass die Palettencontainer ohne besondere Orientierung auf das Eingangs-Rollenband aufgesetzt werden können. In zweckmäßiger Weise ist jeweils ein Metall-Element auf der Unterseite eines Paletten-Eckfußes (A8) an jeweils einer Längsseite der Bodenpalette angeordnet. Eine optimale IBC-Erkennung wird erzielt, wenn die beiden Metall-Elemente auf der Unterseite von zwei sich diametral gegenüberliegenden Paletten-Eckfüßen (A10) an den Längsseiten der Bodenpalette angeordnet sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Metall-Elemente in die Unterseite der Paletten-Eckfüße (A11) eingesenkt sind. In vorteilhafter Weise sind auch die Befestigungsschrauben in den Bohrlöchern der Metallplatte (A12) eingesenkt. Dadurch wird eine glatte Unterseite der mit Metall-Platten versehenen Palettenfüße geschaffen und damit ein reibungsloser ungehinderter Transport der detektierbaren Palettencontainer gewährleistet, so dass sie nicht an irgendwelchen Kanten anstoßen können. Diese Maßnahmen sind auch aus Sicherheitsgründen für das Bedienungspersonal wichtig (keine Verletzungsgefahr, kein Hängenbleiben mit Arbeitshandschuhen).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Palettencontainers,
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2 eine Ansicht auf die Unterseite einer Kunststoff-Bodenpalette,
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3 eine Teilansicht auf die Unterseite einer Kunststoff-Bodenpalette mit einem Eckfuß und installierter Metallplatte,
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4 eine perspektivische Gesamtansicht auf die Metallplatte
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In 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein Palettencontainer (IBC = Intermediate Bulk Container) mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung bezeichnet. Die Hauptbestandteile des Palettencontainers 10 bestehen im Wesentlichen aus einer Bodenpalette 12, einem darauf befestigten Gitterrahmen 14 aus verschweißten Metallstäben und einem darin eingesetzten Innenbehälter 16. Der Innenbehälter 16 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweiteilig bzw. doppelschalig ausgeführt und weist eine äußere flexible Gewebehülle auf, in der ein dünnwandiger flüssigkeitsdichter Inliner aus Kunststoff-Folie zur Aufnahme von flüssigem Füllgut angeordnet ist. Bei den zumeist verwendeten Palettencontainern besteht der Innenbehälter zur Aufnahme des flüssigen Füllguts aus einem einteiligen blasgeformten starren Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff. Die Innenbehälter weisen üblicherweise eine obere verschließbare Einfüllöffnung auf und sind zur Entnahme des flüssigen Füllguts vorderseitig mit einem unteren Entnahmestutzen mit aufgesetzter Entnahmearmatur versehen. Für eine kontrollierte Zuordnung von bestimmten Regal-Lagerplätzen in einem Hochregallager ist der erfindungsgemäße Palettencontainer 10 entsprechend detektierbar ausgestaltet. Die Erkennung bzw. Detektion der Palettencontainer 10 erfolgt über einen einfachen Metall-Detektor, der auf Magnetismus-Basis funktioniert und z. B. in einem Rollenförderer bzw. Rollenband oder Förderband des Hochregallagers positioniert ist. Dazu ist der erfindungsgemäße Palettencontainer 10 auf der hier nicht erkennbaren Unterseite der Bodenpalette 12 mit wenigstens einem flächigen detektierbaren Metall-Element 18 ausgestattet.
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Zur Veranschaulichung ist in 2 eine Ansicht auf die Unterseite der Bodenpalette 12, hier in einer Ausführung als Vollkunststoff-Palette dargestellt. Die Bodenpalette 12 könnte natürlich auch als Holz-Palette oder Composite-Palette ausgebildet sein. Hierbei ist erkennbar, dass auf der Unterseite der Bodenpalette 12 zwei Metall-Elemente 18 vorgesehen sind, die sich – in Normallage betrachtet – ausschließlich flächig in Horizontalrichtung erstrecken und um ein kleines Stück vom äußeren Rand der Bodenpalette 12 beabstandet sind. In konstruktiver Ausführung müssen die detektierbaren Metall-Elemente 18 ferromagnetische Eigenschaften aufweisen und bestehen dazu aus einer dünnen Metallplatte aus Stahlblech, die in die Unterseite von zwei an den Längsseiten der Bodenpalette 12 angeordneten, sich diametral gegenüberliegenden Paletten-Eckfüßen 20 eingesenkt sind. Wichtig hierbei ist, dass zwei Metall-Elemente 18 vorhanden sind, damit kein orientiertes Aufsetzen des IBC erforderlich wird. Durch die diagonale Anbringung kann der IBC in beiden Laufrichtungen aufgesetzt werden.
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In vergrößerter Darstellung zeigt 3 eine Teilansicht auf die Unterseite der Kunststoff-Bodenpalette 12 mit einem Paletten-Eckfuß 20. Die eingesenkte Anbringung der Metall-Elemente 18 in die Unterseite der Paletten-Eckfüße 20 stellt sicher, dass eine störungsfreie Detektion der modifizierten Palettencontainer erfolgt, da die Metall-Detektoren innerhalb des Rollenbandes ca. 50 mm tief von der oberen Laufebene des Rollenbandes befestigt sind. Bei einer Anbringung der Metallplatten auf der Unterseite des Palettendecks wäre der Abstand zu den installierten Metall-Detektoren zu groß. Bei der Kunststoff-Palette sind die Metallplatten 18 in das Kunststoffmaterial des Eckfußes 20 sowie auch die Befestigungsschrauben 22 in eingesenkten Bohrlöchern 24 versenkt bzw. eingelassen, so dass die ganze Einheit ca. 2,5 mm in den Paletten-Eckfuß 20 zurückgesetzt ist.
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Wichtige Merkmale der Erfindung sind u. a.:
- – wenigstens ein Metall-Element ist auf der Unterseite eines Palettenfußes an einer Längsseite der Bodenpalette angeordnet,
- – jeweils ein Metall-Element ist auf der Unterseite eines Palettenfußes an jeweils einer Längsseite der Bodenpalette angeordnet,
- – jeweils ein Metall-Element ist auf der Unterseite eines Paletten-Eckfußes an jeweils einer Längsseite der Bodenpalette angeordnet,
- – die beiden Metall-Elemente sind in die Unterseite der Paletten-Eckfüße eingesenkt,
- – die Befestigungsschrauben sind bündig in die Bohrlöcher der Metallplatte eingesenkt.
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Bei einer Kunststoff-Palette sind die Metallplatten vorzugsweise angeschraubt und bei einer Holz-Palette werden die Metallplatten vorzugsweise angenagelt.
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In der perspektivischen Gesamtansicht auf die Metallplatte 18 gemäß 4 ist die konstruktive Ausgestaltung der Metallplatte 18 mit zwei eingesenkten Bohrlöchern 20 zur Befestigung auf der Unterseite eines Paletten-Eckfußes der Bodenpalette verdeutlicht. Die Metallplatte 18 weist vorzugsweise eine rautenförmige bzw. pastillenförmige Abmessung auf und ist ca. 100 mm lang, ca. 55 mm breit und ca. 1,5 mm dick (100 × 55 × 1,5). Pro Palette sind somit als detektierbare Metall-Elemente zwei Metallplatten mit jeweils zwei Befestigungsschrauben erforderlich. Für eine Kufen-Palette könnten die detektierbaren Metall-Elemente auf den beiden Außenkufen auch als langes Metallband (z. B. durchgehender Bandstreifen oder Metallfolie) ausgebildet sein.
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Mit diesen erfindungsgemäßen Maßnahmen kann auf an sich einfache Weise erreicht werden, dass auch Palettencontainer (IBCs) mit Holz- oder Kunststoff-Paletten mittels eines im Transportsystem vorhandenen Metalldetektors als Palettenbehältnis erkennbar sind und vollautomatisch den speziell für IBCs vorgesehenen Regalplätzen in entsprechend eingerichteten Hochregallagern zugeordnet und eingestapelt werden können.
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Stand der Technik:
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An dieser Stelle sei bereits vorsorglich darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung mit bereits bekannten ähnlichen Palettencontainern nichts zu tun hat, die für einen völlig anderen Zweck entwickelt wurden. Dabei handelt es sich um spezielle Palettencontainer mit elektrisch ableitbaren Holz- oder Kunststoff-Paletten, bei denen ein vertikal verlaufender Blechstreifen (elektrische Ableitbleche) zumindest an einem äußeren Palettenfuß als Bodenkontakt angebracht ist, um eine elektr. Verbindung zwischen Auflageboden und metallischem Gitterrahmen herzustellen (z. B.
EP 1 481 918 B1 – Rot/Fusti/Gr.). Derartige elektrisch ableitbare IBCs wurden für die Abfüllung von gefährlichen Füllgütern, d. h. brennbaren oder leicht entzündlichen Flüssigkeiten der Gefahrenklasse
3 entwickelt, die nicht in üblichen Hochregallagern, sondern nur in ganz besonderen feuergeschützten Lagerräumen eingelagert werden dürfen.
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Im Gegensatz dazu ist bei dem vorliegenden erfindungsgemäßen detektierbaren Palettencontainer eine elektrisch leitende Verbindung bzw. ein durchgehender Kontakt zum Gitterrahmen nicht gewollt und nicht vorgesehen. Der Palettencontainer ist somit frei von jeglicher elektrischer Verbindung mit anderen elektrisch leitenden Bauteilen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Palettencontainer
- 12
- Bodenpalette
- 14
- Gitterrahmen
- 16
- Innenbehälter
- 18
- Metall-Element
- 20
- Paletten-Eckfuß
- 22
- Befestigungsschraube
- 24
- Bohrlöcher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/135275 A1 [0002]
- DE 102010033738 A1 [0002]
- EP 1481918 B1 [0024]