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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Abfallbehältern zur Aufnahme von Biomüll, Restmüll, Papier und ähnlichen Stoffen, wobei am Abfallbehälter am oberen Abschnitt ein Deckel schwenkbar gelagert sowie eine Griffkontur ausgestaltet sind und am unteren Abschnitt mindestens zwei Räder derart angeordnet sind, dass der Abfallbehälter bei einer über die Griffkontur bewirkten Kippbewegung gegenüber der vertikalen Grundposition ausschließlich über die Räder auf dem Boden abgestützt und verlagerbar ist.
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Die Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen erfolgt überwiegend durch kommunale Betriebe. Der Abfall wird vom Verbraucher sortentypisch getrennt und bis zum Abholtermin in hierfür vorgesehenen Behältern aufbewahrt. in Abhängigkeit von regionalen Besonderheiten hat somit jeder Haushalt Zugriff auf mehrere separate Abfallbehälter, beispielsweise für Biomüll, Restmüll und Papier.
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Die Abfallbehälter bestehen vorzugsweise aus Kunststoff und weisen einen als Hohlraum ausgestalteten Grundkörper zur Aufnahme der Abfälle auf, wobei dieser Grundkörper über einen am oberen Abschnitt schwenkbar befestigten Deckel zugänglich ist. Weiterhin ist im Bodenbereich an einer Stirnseite des Grundkörpers überwiegend eine Achse mit zwei Rädern befestigt, so dass der jeweilige Abfallbehälter durch leichtes Ankippen aus seiner Standposition in eine schräge Position gebracht und dann mittels der Räder an einen anderen Standort geschoben werden kann. Dies ist insbesondere für den Transport vom eigentlichen Stellplatz zu dem vom Entsorger festgelegten Standort für die Behälterleerung vorteilhaft. Da die gefüllten Abfallbehälter oftmals ein hohes Gewicht aufweisen und teilweise über längere oder schlecht befestigte bzw. steile Wegstrecken transportiert werden müssen, wurden bereits Konstruktionen vorgeschlagen, um den Transport gefüllter Abfallbehälter zu erleichtern.
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So beschreibt
DE 20 2007 003 100 U1 eine Rollhilfe für eine Mülltonne mit zwei Rädern, wobei die Rollhilfe eine Aufstellfläche und eine zusätzliche Rolle umfasst. Die Aufstellfläche ist als Schuh ausgebildet, der unter den vorderen unteren Rand der Mülltonne eingreift. Die Rolle ist lenkbar ausgeführt, so dass die Mülltonne auf drei Rädern abgestützt wird. Dadurch verbessert sich die Rollbarkeit der gesamten Einheit. Die Kippstellung der Rollhilfe wird durch einen Klapphebel fixiert, der am oberen Ende einer Führungsstange schwenkbar angelenkt ist. Der Klapphebel drückt gegen die Mülltonne und verklemmt die Kippstellung, wodurch die Mülltonne durch Druck gegen die Führungsstange geschoben werden kann.
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Aus
DE 20 2007 016 928 U1 ist eine Vorrichtung zum Transport von Mülltonnen bekannt, die einen stangenähnlichen Traghebel aufweist, der mit einem den Mülltonnengriff teilweise umgreifenden Aufnahmestück ausgestattet ist. Dieses Aufnahmestück ist am Mülltonnengriff so festlegbar, das eine Schwenkbewegung von etwa 180° um die Griffachse möglich ist, um aus einer Parkstellung in eine Transportstellung zu gelangen. In der Transportstellung wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Transportvorrichtung und Mülltonne hergestellt, so dass ungewollte Bewegungen der Mülltonne beim Transport weitgehend vermieden werden.
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Eine weitere Vorrichtung zum Transport von Abfallbehältern ist aus
DE 10 2012 003 465 A1 bekannt. Dem Abfallbehälter ist eine separate Antriebsbaugruppe zugeordnet, die einen autarken Antrieb und ein Antriebselement aufweist, das für den Transportvorgang mit einem am Abfallbehälter abgestützten Rad in Wirkverbindung gebracht wird. Diese Vorrichtung ermöglicht eine wesentlich einfachere Handhabung von schweren Behältern, die über eine längere oder schlechte Wegstrecke transportiert werden müssen. Dennoch hat diese Konstruktion bisher eine lediglich geringe Marktakzeptanz erreicht, weil der autarke Antrieb zusätzliche Kosten und Wartung erfordert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die mit einem geringen Kosten- und Wartungsaufwand die körperliche Belastung beim Transport von Abfallbehältern vorteilhaft vermindert und dabei gleichzeitig eine einfache Handhabung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Vorrichtung aus einem vertikal ausgerichteten Grundkörper besteht, der mindestens ein Rollelement als Bodenabstützung aufweist, der an seinem in Gebrauchsposition dem Abfallbehälter zugewandten Abschnitt einen unten angeordneten Distanzbügel und eine oben angeordnete Aufnahmeeinrichtung aufweist und der an seinem in Gebrauchsposition dem Abfallbehälter abgewandten Abschnitt eine Zugvorrichtung aufweist, wobei der Distanzbügel als Abstützung für eine zugeordnete Seitenfläche des Abfallbehälters ausgestaltet ist und wobei die Aufnahmeeinrichtung stegartig nach oben weisende und in den freien Bauraum der Griffkontur eingreifende Bauteile aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen, die in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung erfordert einen lediglich geringen Kosten- und Wartungsaufwand und vermindert in vorteilhafter Weise körperliche Belastungen, sofern die Abfallbehälter insbesondere ein hohes Gewicht aufweisen und über längere oder schlecht befestigte bzw. steile Wegstrecken transportiert werden müssen.
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Diese Transportvorrichtung ist grundsätzlich für verschiedenartige Behälter zur Aufnahme von unterschiedlichen Gegenständen und Materialien geeignet. Eine bevorzugte Anwendung stellen Abfallbehälter zur Entsorgung von Biomüll, Restmüll, Papier und ähnlichen Stoffen aus privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen dar.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 den grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung in perspektivischer Ansicht
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2 die Wirkverbindung der Vorrichtung mit einem Abfallbehälter und einer Anhängerzugvorrichtung eines PKW in der Transportstellung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zum Transport von Abfallbehältern 1 zur Aufnahme von Biomüll, Restmüll, Papier und dergleichen konzipiert. Gattungsgemäße Abfallbehälter 1 weisen am oberen Abschnitt einen schwenkbar gelagerten Deckel 2 sowie eine Griffkontur 3 auf. Am unteren Abschnitt sind mindestens zwei Räder 4 so angeordnet, dass der gesamte Abfallbehälter 1 bei einer über die Griffkontur 3 bewirkten Kippbewegung gegenüber seiner vertikalen Grundposition ausschließlich über die Räder 4 auf dem Boden abgestützt und verlagerbar ist. Ein derartiger Aufbau von Abfallbehältern 1 ist grundsätzlich bekannt, so dass diesbezüglich auf nähere Darlegungen verzichtet wird.
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Wesentlich im vorliegenden Sachverhalt ist jedoch, dass die Vorrichtung aus einem vertikal ausgerichteten Grundkörper 5 besteht. Dieser Grundkörper 5 weist an seinem unteren Abschnitt mindestens ein Rollelement, vorzugsweise ein schwenkbar gelagertes Rad 6, als Bodenabstützung auf.
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An dem Abschnitt des Grundkörpers 5, der in Gebrauchsposition dem Abfallbehälter 1 zugewandt ist, sind ein Distanzbügel 7 und eine Aufnahmeeinrichtung 8 vorgesehen.
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Der Distanzbügel 7 ist unten am Grundkörper 5 angeordnet und wird als direkte Abstützung der beim Transport zugeordneten Seitenfläche des Abfallbehälters 1 verwendet. Eine vorteilhafte Ausgestaltung schlägt vor, dass der Distanzbügel 7 längenverstellbar ausgeführt ist. Somit ist eine optimale Anpassung auf den für unterschiedlich große Abfallbehälter 1 jeweils zweckmäßigen Abstand zwischen dessen Seitenfläche und dem Grundkörper 5 möglich.
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Die Aufnahmeeinrichtung 8 ist oben am Grundkörper 5 angeordnet und weist stegartig nach oben weisende Bauteile auf, die in den freien Bauraum der Griffkontur 3 eingreifen. Somit wird über die Wirkverbindung von Aufnahmeeinrichtung 8 und Griffkontur 3 eine Zugkraft auf den Abfallbehälter 1 übertragen und folglich eine Transportbewegung ausgelöst. Bezüglich der Aufnahmeeinrichtung 8 ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen, sofern diese längenverstellbar ausgeführt ist und höhenverstellbar am Grundkörper 5 gelagert ist. Dadurch ist eine optimale Anpassung auf die für unterschiedliche Abfallbehälter 1 jeweils spezifisch ausgebildete Griffkontur 3 möglich.
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An dem Abschnitt des Grundkörpers 5, der in Gebrauchsposition vom Abfallbehälter 1 abgewandt – also gegenüberliegend von Distanzbügel 7 und Aufnahmeeinrichtung 8 – ist, weist der Grundkörper 5 eine Zugvorrichtung 9 auf. Diese Zugvorrichtung 9 kann für eine manuelle Betätigung der Transportvorrichtung ausgestaltet werden. Vorzugsweise weist die Zugvorrichtung 9 jedoch ein Kupplungselement für. eine Anhängerzugvorrichtung auf, so dass ein Transport des Abfallbehälters 1 unter Nutzung eines PKW, eines Rasentraktors oder dergleichen möglich ist. Dies ergibt erhebliche Vorteile, sofern der Abfallbehälter 1 über längere oder schlecht befestigte oder steile Wegstrecken transportiert werden muss. Dabei ist die Zugvorrichtung 9 höhenverstellbar am Grundkörper 5 gelagert, um eine optimale Anpassung auf die an den jeweiligen Zugfahrzeugen unterschiedlich hoch angeordneten Anhängerkupplungen 10 zu ermöglichen.
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Die Vorrichtung kann verschiedenartig ausgeführt werden, um die oben beschriebenen Merkmale und funktionellen Vorteile zu erreichen. So ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, dass der vertikal ausgerichtete Grundkörper 5 aus einem Vierkantprofil besteht, an dessen Außenkontur die Aufnahmeeinrichtung 8 und die Zugvorrichtung 9 abgestützt sind. Ebenso können ein Kreisprofil oder andere Profilformen verwendet werden. Für die Höhenanpassung von Aufnahmeeinrichtung 8 und Zugvorrichtung 9 ist es sinnvoll, dass auf der Außenkontur des aus Vierkant-(oder aus einem anderen)Profil bestehenden Grundkörpers 5 zwei aus einem gleichartigen Profil (jedoch mit größerem Querschnitt) bestehende Segmente 11 und 12 verschiebbar geführt sind, an denen Aufnahmeeinrichtung 8 bzw. Zugvorrichtung 9 angeschweißt ist. Schließlich wird eine gute Lagefixierung erzielt, indem diese Segmente 11 und 12 mit jeweils einem Spann- bzw. Schraubelement 13 oder 14 in unterschiedlicher Höhe an der Profilkontur des Grundkörpers 5 arretierbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abfallbehälter
- 2
- Deckel
- 3
- Griffkontur
- 4
- Räder
- 5
- Grundkörper
- 6
- Rollelement/Rad
- 7
- Distanzbügel
- 8
- Aufnahmeeinrichtung
- 9
- Zugvorrichtung
- 10
- Anhängerzugvorrichtung
- 11
- Segment für Aufnahmeeinrichtung
- 12
- Segment für Zugvorrichtung
- 13
- Spann- bzw. Schraubelement
- 14
- Spann- bzw. Schraubelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007003100 U1 [0004]
- DE 202007016928 U1 [0005]
- DE 102012003465 A1 [0006]