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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung einer Radlaufschale an einem Karosseriebauteil eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befestigen einer solchen Radlaufschale an einem Karosseriebauteil eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 6.
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Derartige Verfahren und Befestigungsanordnungen von Radlaufschalen an Karosseriebauteilen wie beispielsweise Kotflügeln von Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftfahrzeugen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Die Radlaufschale ist dabei ein Verkleidungselement, mittels welchem ein Radhaus des Kraftfahrzeugs zumindest teilweise begrenzt beziehungsweise zu begrenzen ist. Im fertig hergestellten Zustand des Kraftfahrzeugs ist wenigstens ein Rad in dem Radhaus zumindest teilweise aufgenommen.
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Bei der Befestigungsanordnung ist die Radlaufschale über einen Befestigungsflansch mittels einer Werkstoffraupe an dem Karosseriebauteil befestigt. Mit anderen Worten weist die Radlaufschale wenigstens einen Befestigungsflansch auf, über welchen die Radlaufschale an dem Karosseriebauteil befestigt ist. Hierzu ist die Werkstoffraupe vorgesehen, mittels welcher der Befestigungsflansch an dem Karosseriebauteil befestigt ist. Die Werkstoffraupe ist aus einem Werkstoff gebildet, welcher in zähflüssigem Zustand beispielsweise auf das Karosseriebauteil aufgebracht wird. Im Anschluss daran kann der zunächst zähflüssige Werkstoff beispielsweise aushärten. Üblicherweise ist eine solche Werkstoffraupe aus einem Kunststoff, insbesondere PVC (Polyvinylchlorid), gebildet, welcher in flüssigem, insbesondere zähflüssigem, Zustand verarbeitet, das heißt beispielsweise auf das Karosseriebauteil aufgebracht wird.
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Derartige Werkstoffraupen werden heutzutage oftmals mittels Robotern auf entsprechende Werkstücke wie beispielsweise das Karosseriebauteil vollautomatisch aufgebracht. Insbesondere im Automobilbau werden solche Werkstoffraupen üblicherweise verwendet, um Spalte abzudichten, in welche ansonsten Feuchtigkeit eindringen könnte.
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Die
DE 10 2008 048 896 A1 offenbart eine Befestigungsanordnung eines Radlaufbleches an einer Karosserieaußenhaut, bei welcher das Karosserieblech mittels einer Klebstoffmasse mit der Karosserieaußenhaut verbunden ist. Ferner ist eine Versiegelungsmasse vorgesehen, die so angebracht ist, dass sowohl eine Endkante des Radlaufbleches als auch eine Endkante der Karosserieaußenhaut von der Versiegelungsmasse umschlossen sind.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2008 064 016 A1 einen Kotflügel eines Fahrzeugs, mit einer Radlaufverkleidung, welche eine Radlaufschale und wenigstens ein Kontaktschutzelement umfasst.
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Des Weiteren ist der
DE 10 2010 004 531 A1 eine Radlaufverkleidung für einen Kotflügel eines Fahrzeugs als bekannt zu entnehmen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Befestigungsanordnung und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass eine besonders vorteilhafte Befestigung der Radlaufschale an dem Karosseriebauteil realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Befestigungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung einer ein Radhaus eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Personenkraftfahrzeugs, zumindest teilweise begrenzenden Radlaufschale an einem Karosseriebauteil, insbesondere einem Kotflügel, des Kraftfahrzeugs. Bei der Befestigungsanordnung ist die Radlaufschale über einen Befestigungsflansch mittels einer Werkstoffraupe an dem Karosseriebauteil befestigt. Mit anderen Worten weist die Radlaufschale wenigstens einen Befestigungsflansch auf, welcher mittels der Werkstoffraupe an dem Karosseriebauteil, welches als Kotflügel ausgebildet sein kann, befestigt ist, so dass die Radlaufschale über den Befestigungsflansch mittels der Werkstoffraupe an dem Karosseriebauteil befestigt ist.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Befestigung der Radlaufschale an dem Karosseriebauteil zu realisieren, ist der Befestigungsflansch der Radlaufschale in eine Abstützrichtung an der einen Werkstoffraupe abgestützt ist. Auf eine in Fahrzeugquerrichtung dem Karosseriebauteil abgewandte Seite der einen Werkstoffraupe ist eine zweite Werkstoffraupe aufgebracht, an welcher der Befestigungsflansch schräg oder senkrecht zur Abstützrichtung abgestützt ist. Dabei erstreckt sich die Abstützrichtung in Fahrzeugquerrichtung. Insbesondere verläuft die Abstützrichtung vorzugsweise in Fahrzeugquerrichtung nach außen, so dass die Radlaufschale besonders vorteilhaft am Karosseriebauteil abgestützt ist.
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Mit anderen Worten ist der Befestigungsflansch an der ersten Werkstoffraupe in die Abstützrichtung und schräg oder senkrecht dazu an der zweiten Werkstoffraupe abgestützt
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Die jeweilige Werkstoffraupe ist aus einem Werkstoff beziehungsweise einem Material gebildet, der beziehungsweise das in flüssigem, insbesondere zähflüssigem, Zustand verarbeitet, das heißt beispielsweise auf das Karosseriebauteil aufgebracht wird. Ausgehend von dem flüssigen beziehungsweise zähflüssigen Zustand können die jeweiligen Werkstoffraupen dann aushärten. Beispielsweise wird der Befestigungsflansch an den jeweiligen Werkstoffraupen abgestützt, das heißt in Stützanlage mit den jeweiligen Werkstoffraupen bewegt, wenn diese bereits ausgehärtet sind. Durch den Einsatz der zwei Werkstoffraupen ist die Radlaufschale über ihren Befestigungsflansch in wenigstens zwei Richtungen, das heißt entlang der Abstützrichtung und schräg oder senkrecht dazu am Karosseriebauteil abgestützt beziehungsweise gehalten, so dass die Radlaufschale besonders stabil und fest am Karosseriebauteil gehalten beziehungsweise abgestützt ist. Die zweite Werkstoffraupe dient dabei insbesondere zur Unterstützung des Befestigungsflanschs entlang einer schräg oder senkrecht zur Abstützrichtung verlaufenden Richtung dient.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Befestigungsflansch in Fahrzeughochrichtung nach unten an der zweiten Werkstoffraupe abgestützt. Dadurch wird die Radlaufschale mittels der zweiten Werkstoffraupe entgegen der Schwerkraft beziehungsweise entgegen der Gewichtskraft der Radlaufschale abgestützt, so dass eine besonders steife und feste Anbindung der Radlaufschale an das Karosseriebauteil darstellbar ist.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Werkstoffraupen aus einem Kunststoff gebildet sind. Der Kunststoff wird zunächst in flüssigem beziehungsweise zähflüssigem Zustand verarbeitet, wobei der Einsatz von Kunststoff eine besonders einfache, zeit- und kostengünstige Befestigung der Radlaufschale am Karosseriebauteil zulässt.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei gezeigt, wenn der Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) ist. Dadurch kann eine besonders feste Verbindung zwischen der Radlaufschale und dem Karosseriebauteil realisiert werden.
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Zur Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs anzusehen und umgekehrt.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer ein Radhaus eines Kraftfahrzeugs zumindest teilweise begrenzenden Radlaufschale an einem Karosseriebauteil, insbesondere einem Kotflügel, des Kraftfahrzeugs. Bei dem Verfahren wird die Radlaufschale über einen Befestigungsflansch mittels einer Werkstoffraupe an dem Karosseriebauteil befestigt ist.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Befestigung der Radlaufschale an dem Karosseriebauteil zu realisieren, wird der Befestigungsflansch der Radlaufschale bei einem ersten Schritt des Verfahrens in eine Abstützrichtung an der einen Werkstoffraupe abgestützt. Bei einem zweiten Schritt des Verfahrens wird auf der ersten Werkstoffraupe eine zweite Werkstoffraupe angeordnet. Ferner wird bei einem dritten Schritt des Verfahrens der Befestigungsflansch schräg oder senkrecht zur Abstützrichtung an der zweiten Werkstoffraupe abgestützt. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltunggen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die erste Werkstoffraupe in flüssigem Zustand auf das Karosseriebauteil aufgebracht, beispielsweise aufgespritzt, wird. Hierdurch kann ein Verlauf der ersten Werkstoffraupe bedarfsgerecht eingestellt werden.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite Werkstoffraupe in flüssigem Zustand auf die erste Werkstoffraupe aufgebracht, insbesondere aufgespritzt wird. Hierdurch kann beispielsweise ein Verlauf der zweiten Werkstoffraupe an die erste Werkstoffraupe und/oder den Befestigungsflansch angepasst werden.
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Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die erste Werkstoffraupe und/oder die zweite Werkstoffraupe aus einem Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid, hergestellt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht einer Befestigungsanordnung einer Radlaufschale an einem Karosseriebauteil in Form eines Kotflügels eines Kraftfahrzeugs, bei welcher die Radlaufschale über einen Befestigungsflansch mittels einer ersten Werkstoffraupe an dem Kotflügel befestigt ist, wobei der Befestigungsflansch der Radlaufschale in eine Abstützrichtung das der ersten Werkstoffraupe abgestützt ist, auf welcher eine zweite Werkstoffraupe angeordnet ist, an welcher der Befestigungsflansch schräg oder senkrecht zur Abstützrichtung abgestützt ist.
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Die Fig. Radlaufschale 10 an einem Karosseriebauteil in Form eines Kotflügels 12 eines Kraftfahrzeugs in Form eines Personenkraftfahrzeugs. Durch die Radlaufschale 10, welche beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet ist, ist ein Radhaus des Personenkraftfahrzeugs zumindest teilweise begrenzt. In fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftfahrzeugs ist in dem Radhaus wenigstens ein Rad des Personenkraftfahrzeugs zumindest teilweise aufgenommen. Aus der Fig. ist erkennbar, dass die Radlaufschale 10 einen Befestigungsflansch 14 aufweist, über welchen die Radlaufschale 10 am Kotflügel 12 befestigt ist.
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Bei der Befestigungsanordnung ist eine erste Werkstoffraupe 22 vorgesehen, mittels welcher die Radlaufschale 10 über den Befestigungsflansch 14 am Kotflügel 12 befestigt ist. Die Werkstoffraupe 22 ist aus einem Werkstoff gebildet, wobei dieser Werkstoff ein Kunststoff und vorliegend PVC (Polyvinylchlorid) ist. Der Werkstoff beziehungsweise Kunststoff der Werkstoffraupe 22 wird in zähflüssigem Zustand verarbeitet und im Rahmen dieser Verarbeitung auf den Kotflügel 12 aufgebracht, das heißt aufgetragen. Beispielsweise wird der zunächst zähflüssige Kunststoff der Werkstoffraupe 22 in zähflüssigem Zustand mittels eines Roboters auf den Kotflügel 12 aufgebracht, insbesondere aufgespritzt.
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Bei der Befestigungsanordnung ist der Befestigungsflansch 14 in eine durch einen Richtungspfeil 24 veranschaulichte Abstützrichtung an der Werkstoffraupe 22 abgestützt. Auf der Werkstoffraupe 22 ist eine zweite Werkstoffraupe 26 angeordnet, an welcher der Befestigungsflansch 14 senkrecht zur Abstützrichtung abgestützt ist. Auch die zweite Werkstoffraupe 26 ist aus einem Werkstoff gebildet, welcher zunächst flüssig, insbesondere zähflüssig, ist und in diesem flüssigen beziehungsweise zähflüssigen Zustand verarbeitet wird. Im Rahmen der Verarbeitung wird die Werkstoffraupe 26, beispielsweise mittels eines Roboters, auf die bereits auf den Kotflügel 12 aufgebrachte erste Werkstoffraupe 22 aufgebracht, insbesondere aufgetragen beziehungsweise aufgespritzt.
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Nach dem Verarbeiten der Werkstoffraupe 26 kann ihr Werkstoff beispielsweise aushärten. Vorzugsweise handelt es sich auch bei dem Werkstoff der Werkstoffraupe 26 um einen Kunststoff, insbesondere PVC, so dass beide Werkstoffraupen 22 und 26 vorzugsweise als PVC-Raupen ausgebildet sind. Mittels dieser PVC-Raupen ist die Radlaufschale 10 über ihren Befestigungsflansch 14 besonders stabil und fest am Kotflügel 12 angebunden.
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Aus der Fig. ist erkennbar, dass die durch den Richtungspfeil 24 veranschaulichte Abstützrichtung mit der Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) zusammenfällt und dabei in Fahrzeugquerrichtung nach außen verläuft. Dabei ist der Befestigungsflansch 14 vorliegend in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) nach außen an der ersten Werkstoffraupe 22 abgestützt, das heißt der Befestigungsflansch 14 liegt in Fahrzeugquerrichtung nach außen auf der ersten Werkstoffraupe 22 an beziehungsweise auf. Die erste Werkstoffraupe 22 dient insbesondere zur Realisierung eines Korrosionsschutzes. Die zweite Werkstoffraupe 26 ist in Fahrzeughochrichtung unterhalb des Befestigungsflansches 14 angeordnet, so dass der Befestigungsflansch 14 in Fahrzeughochrichtung nach unten an der zweiten Werkstoffraupe 26 abgestützt ist. Somit wird der Befestigungsflansch 14 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten hin durch die zweite Werkstoffraupe 26 unterstützt.