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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Verstellanordnung für einen Fahrzeugsitz.
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Moderne Fahrzeugsitze weisen zur Umsetzung von Massagefunktionen oder zur Realisierung einer anpassbaren Lordosenstütze unterhalb der Sitz- und/oder Lehnenfläche ein oder mehrere Fluidkissen auf, welche mit einem Druckmittel, wie beispielsweise Druckluft, derart befüllbar sind, dass diese ihre äußere Form bzw. ihre Außenkontur verändern. Aufgrund der Anordnung der Fluidkissen unterhalb der Sitz- und/oder Lehnenfläche des Fahrzeugsitzes wird durch eine Formveränderung eines oder mehrerer Fluidkissen die bezeichnete Form- bzw. Konturveränderung der Sitz- und/oder Lehnenfläche hervorgerufen.
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Zum Befüllen der Fluidkissen sind diese über Fluidleitungen mit einer Druckmittelquelle, beispielsweise einem Kompressor verbunden. Zwischen den einzelnen Fluidkissen und der Druckmittelquelle ist üblicherweise ein Ventil, wie beispielsweise ein elektropneumatisches Ventil angeordnet, über welches die Befüllung des jeweiligen Fluidkissens gesteuert werden kann.
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Um die Montagezeit eines solchen modernen Fahrzeugsitzes zu optimieren, werden die befüllbaren Fluidkissen im Rahmen einer Vormontage auf einer flächigen Trägerstruktur befestigt, welche bei der Endmontage des Fahrzeugsitzes ohne großen Montageaufwand in die Sitzstruktur einsetzbar ist. Aus
DE 102 42 760 B4 ist beispielsweise ein Fahrzeugsitz bekannt, welcher unterhalb einer durch einen Bezug abgedeckten Kaschierung eine flächige Trägereinlage aufweist, an welcher die Fluidkissen angeordnet und fixiert sind.
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Bei den bekannten Lösungen stehen die Fluidkissen bereits im unbefüllten Zustand zumindest von einer Seite der flächigen Trägerstruktur derart ab, dass diese Vorsprünge entweder durch ein angepasstes Lehnenschaumteil oder durch eine an die Fluidkissenanordnung angepasste Zwischenplatte ausgeglichen werden müssen.
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In beiden Fällen kommt es in der Serienfertigung im Vergleich zu einem Fahrzeugsitz ohne eine Massagefunktion oder eine anpassbare Lordosenstütze zu einem erheblich gesteigerten Herstellungs- und Montageaufwand, da entweder ein angepasstes Lehnenschaumteil oder eine zusätzliche Zwischenplatte hergestellt und montiert werden muss, um die Trägerstruktur mit den abstehenden Fluidkissen in einen Fahrzeugsitz zu integrieren.
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Somit besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Möglichkeit zu schaffen, den Herstellungs- und Montageaufwand von Fahrzeugsitzen mit einer pneumatischen Verstellanordnung zu reduzieren. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine pneumatische Verstellanordnung anzugeben, dessen Integrierung in einen Fahrzeugsitz keine umfangreichen Anpassungen einzelner Sitzbestandteile oder die Einbringung zusätzlicher Teile erfordert.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist die flächige Trägerstruktur eine oder mehrere Ausnehmungen auf, wobei in mindestens einer Ausnehmung ein Fluidkissen angeordnet ist. Durch die Anordnung eines oder mehrerer Fluidkissen in einer oder mehreren Ausnehmungen der flächigen Trägerstruktur kommt es zu einer Reduzierung der Gesamthöhe der pneumatischen Verstellanordnung, da die Fluidkissen vollständig oder teilweise in die Ausnehmungen eingelassen sind. In der Serienfertigung kann somit unabhängig von dem Umstand, ob der Fahrzeugsitz eine Massagefunktion oder eine anpassbare Lordosenstütze aufweisen soll, von einem identischen Grundmodell eines Fahrzeugsitzes ausgegangen werden. So kann das Grundmodell entweder mit einem einfachen flachen Einsatz bzw. einer flachen Matte versehen werden, wenn eine Massagefunktion oder eine anpassbare Lordosenstütze nicht gewünscht ist, oder das Grundmodell wird alternativ mit einer erfindungsgemäßen Verstellanordnung ausgestattet, um eine Massagefunktion oder eine anpassbare Lordosenstütze zu realisieren. Da die Notwendigkeit einer Anpassung des Fahrzeugsitzes bzw. einzelner Sitzbestandteile an die Verstellanordnung somit entfällt, kommt es zu einer erheblichen Reduzierung des Herstellungs- und Montageaufwands.
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Erfindungsgemäß ist unter einer flächigen Trägerstruktur eine Struktur zu verstehen, deren Längen- und Breitenabmaße die Höhe der Struktur um ein Vielfaches übertreffen.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung weisen die Ausnehmungen jeweils einen Boden auf. Die Ausnehmungen werden vorzugsweise mittels Ultraschall-Schweißen, Hochfrequenz-Schweißen oder thermischem Verprägen in die flächige Trägerstruktur eingebracht. Durch das Vorhandensein eines Bodens ergibt sich einerseits eine zusätzliche Anlagefläche für die jeweiligen Fluidkissen in den Ausnehmungen, andererseits gewährleisten die Böden eine über die gesamte Fläche durchgängige Struktur, welche zu einer erhöhten Reißfestigkeit, Formstabilität und Robustheit der flächigen Trägerstruktur führt.
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Vorzugsweise sind jeweils ein oder mehrere Fluidkissen an dem Boden einer Ausnehmung befestigt. Im Bereich des Bodens der Ausnehmung befindet sich regelmäßig die größte zusammenhängende Kontaktfläche zwischen der flächigen Trägerstruktur und des jeweiligen Fluidkissens. Dieser Bereich ist demnach besonders geeignet, um eine strapazierfähige und belastbare Befestigung der jeweiligen Fluidkissen an der flächigen Trägerstruktur zu realisieren.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung weisen die Böden der jeweiligen Ausnehmungen eine höhere Steifigkeit auf als die ausnehmungsfreien Flächenabschnitte der flächigen Trägerstruktur. Die erhöhte Steifigkeit der Böden der jeweiligen Ausnehmungen kann bereits während des Einbringprozesses der Ausnehmungen erreicht werden. So wird eine Erhöhung der Steifigkeit beispielsweise bereits beim Verprägen der Ausnehmungsabschnitte erreicht, wodurch regelmäßig auch die durchschnittliche Materialdichte im Bereich der Böden der jeweiligen Ausnehmungen erhöht wird. Durch die erhöhte Steifigkeit kann der erhöhten Gesamtnachgiebigkeit in dem Bereich der Ausnehmungen, in denen keine Fluidkissen angeordnet sind, entgegengewirkt werden. Somit können identische flächige Trägerstrukturen mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen sowohl mit lediglich einem Fluidkissen für Fahrzeugsitze mit einer anpassbaren Lordosenstütze als auch mit einer Mehrzahl von Fluidkissen für Fahrzeugsitze mit einer Massagefunktion eingesetzt werden.
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Bevorzugt ist ferner eine pneumatische Verstellanordnung, bei welcher die Ausnehmungen auf einer Seite der flächigen Trägerstruktur ausgebildet sind und wobei die gegenüberliegende Seite der flächigen Trägerstruktur eine ausnehmungsfreie und vorzugsweise ebene Oberfläche aufweist. Durch die ausnehmungsfreie und vorzugsweise ebene Oberfläche der flächigen Trägerstruktur kann der sitzseitige Aufnahmeabschnitt für die pneumatische Verstellanordnung flach und eben ausgebildet sein, wodurch sowohl die Herstellungskosten des Fahrzeugsitzes als auch der Montageaufwand der pneumatischen Verstellanordnung reduziert werden.
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Die erfindungsgemäße pneumatische Verstellanordnung wird ferner dadurch weitergebildet, dass die Tiefe der Ausnehmungen im Wesentlichen der Höhe der Fluidkissen im unbefüllten Zustand entspricht. Somit schließen die in die Ausnehmungen eingesetzten Fluidkissen an ihrer der flächigen Trägerstruktur abgewandten Seite im Wesentlichen bündig bzw. plan mit der Oberfläche der flächigen Trägerstruktur ab. Somit ragen die Fluidkissen an keiner Stelle über die flächige Trägerstruktur hinaus. Andererseits werden auch dadurch, dass die Höhe der Fluidkissen im unbefüllten Zustand im Wesentlichen der Tiefe der Ausnehmungen entspricht, großflächige Vertiefungen in dem Bereich der Fluidkissen vermieden.
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Alternativ ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher die Höhe der Fluidkissen im unbefüllten Zustand geringer ist als die Tiefe der Ausnehmungen. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn ein vollständiges Entleeren der Fluidkissen auch im Ruhezustand, also bei nicht-aktivierter Massage- oder Lordosenstützfunktion, vermieden werden soll. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Ansprechcharakteristik der Fluidkissen durch eine ständige Mindestbefüllung angepasst werden soll.
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Insbesondere ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher das Verhältnis zwischen der Tiefe der Ausnehmungen und der Dicke der flächigen Trägerstruktur in einem Bereich zwischen 0,5 und 0,95 liegt. In dem genannten Bereich gewährleistet das Verhältnis zwischen der Tiefe der Ausnehmungen und der Dicke der flächigen Trägerstruktur einerseits eine unmittelbare Weitergabe der Formveränderung der Fluidkissen an das sich in Richtung des Sitzbereichs des Fahrzeugsitzes anschließenden Lehnenschaumteils und andererseits eine ausreichende Strapazierfähigkeit und Belastbarkeit der flächigen Trägerstruktur, welche letztendlich zu einer gesteigerten Lebensdauer führen. Darüber hinaus ist ferner eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher das Verhältnis zwischen der Tiefe der Ausnehmungen und der Dicke der flächigen Trägerstruktur in einem Bereich zwischen 0,8 und 0,95 liegt. Die Weitergabe der Formveränderung der Fluidkissen an das sich in Richtung des Sitzbereichs des Fahrzeugsitzes anschließenden Lehnenschaumteils erfolgt in diesem Bereich noch direkter, wobei die sich ergebende Dicke der Böden der jeweiligen Ausnehmungen noch ausreichend ist, um die Anforderungen an die Belastbarkeit zu erfüllen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung sind die Ausnehmungen als Durchgangslöcher ausgebildet. Zusätzlich oder alternativ erstrecken sich ein oder mehrere Fluidkissen in einem Überlappungsbereich über die jeweilige Ausnehmung hinweg. Vorzugsweise ist die Befestigung an der flächigen Trägerstruktur in diesem Fall in dem Überlappungsbereich ausgebildet. Als Durchgangslöcher ausgebildete Ausnehmungen sind besonders kostengünstig und ohne hohen Zeitaufwand in die flächige Trägerstruktur einbringbar, sodass die Herstellungskosten der pneumatischen Verstellanordnung somit gesenkt werden können. Die Durchgangslöcher sind beispielsweise über Schneid- oder Stanzverfahren in die flächige Trägerstruktur einbringbar.
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Ferner ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher die Höhe der Fluidkissen im unbefüllten Zustand im Wesentlichen der Höhe der flächigen Trägerstruktur entspricht. Somit wird auch in den Ausführungsformen, welche als Durchgangslöcher ausgebildete Ausnehmungen aufweisen, eine im Wesentlichen plane bzw. ebene Gesamtoberfläche an der dem Sitzbereich des Fahrzeugsitzes zugewandten und auch an der dem Sitzbereich des Fahrzeugsitzes abgewandten Seite der flächigen Trägerstruktur erreicht.
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Die erfindungsgemäße pneumatische Verstellanordnung wird ferner dadurch vorteilhaft weitergebildet, dass die Fluidkissen mittels einer stoffschlüssigen, formschlüssigen oder kraftschlüssigen Verbindung an der flächigen Trägerstruktur befestigt sind. Als stoffschlüssige Verbindungen kommen beispielsweise Lötverbindungen, Schweißverbindungen, Klebverbindungen oder durch Vulkanisieren entstandene Verbindungen in Frage. Eine formschlüssige Verbindung lässt sich durch eine Vielzahl von Ausnehmungs- und Trägerstrukturgeometrien erreichen, welche eine Relativbewegung zwischen der flächigen Trägerstruktur und dem jeweiligen Fluidkissen im Wesentlichen verhindern. Vorteilhafte Beispiele von kraftschlüssigen Verbindungen sind Keilverbindungen oder Klemmverbindungen. Diese bieten zusätzlich den Vorteil, dass die Befestigung der Fluidkissen an der flächigen Trägerstruktur werkzeuglos erfolgen kann.
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Weiterhin ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher die Fluidkissen mittels einer Verschweißung an der flächigen Trägerstruktur befestigt sind und wobei mit einer Verschweißung ein oder mehrere Fluidkissen an der flächigen Trägerstruktur befestigt sind. Somit lassen sich beispielsweise Fluidkissen paarweise mittels einer Schweißverbindung an der flächigen Trägerstruktur befestigen. Hierdurch lässt sich der Herstellungsaufwand und somit auch die Herstellungskosten weiter reduzieren.
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Besonders bevorzugt ist eine pneumatische Verstellanordnung, bei welcher die Innenkonturen der jeweiligen Ausnehmungen im Wesentlichen der Außenkonturen des einen oder der mehreren in den jeweiligen Ausnehmungen angeordneten Fluidkissen(s) entsprechen. Die Fluidkissen füllen somit die Ausnehmungen bezogen auf deren Erstreckung in der Ebene der flächigen Trägerstruktur im Wesentlichen vollständig aus. Die Außenkonturen dienen somit als zusätzliche Anlagefläche für die Fluidkissen und begrenzen gleichzeitig eine unerwünschte seitliche Ausdehnung der Fluidkissen bei Befüllung mit dem Druckmittel. Die Druckmittelbefüllung führt somit unmittelbar zu einer Volumenausdehnung der Fluidkissen in Richtung der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes, wodurch ein besonders reaktionsschnelles Ansprechverhalten erreicht wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung ist jedes Fluidkissen mit einer oder mehreren Fluidleitungen gekoppelt. Die flächige Trägerstruktur weist vorzugsweise Führungen auf, in welchen die Fluidleitungen angeordnet sind. Insbesondere sind die Führungen als Führungsausnehmungen ausgebildet. Es wird somit erreicht, dass nicht nur die Fluidkissen, sondern auch die Fluidleitungen in die flächige Trägerstruktur eingelassen sind. Hinsichtlich der Vorteile des Einlassens der Fluidleitungen in die flächige Trägerstruktur wird auf die Vorteile des Einlassens der Fluidkissen in die flächige Trägerstruktur verwiesen.
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Ferner ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, bei welcher die flächige Trägerstruktur als Fadensystem, vorzugsweise als Gewirk, ausgebildet ist. Durch die Ausbildung als Fadensystem ist die flächige Trägerstruktur luftdurchlässig, sodass eine zusätzlich vorhandene Sitzklimatisierung nicht durch die pneumatische Verstellanordnung beeinflusst wird. Fadensysteme mit Kunststofffäden erlauben ebenfalls eine kostengünstige und schnelle Befestigung der Fluidkissen an der flächigen Trägerstruktur. Alternativ kann die flächige Trägerstruktur auch als Schaumstoffplatte oder Filzgewebe ausgebildet sein. Die beschriebenen Materialien weisen eine äußerst geringe Dichte auf, sodass es durch die pneumatische Verstellanordnung nicht zu einer unnötigen Steigerung des Fahrzeugsitzgewichts kommt.
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Besonders bevorzugt ist ferner eine Verstellanordnung, welche zwei, drei, vier oder fünf im Wesentlichen parallele Reihen von Ausnehmungen aufweist. Zusätzlich oder alternativ sind die Ausnehmungen spiegelsymmetrisch bezogen auf eine Mittelachse der flächigen Trägerstruktur angeordnet. Durch eine derartige Anordnung lassen sich verschiedene Fluidkissenmuster realisieren, welche sich für die Umsetzung einer Massagefunktion in dem Fahrzeugsitz eignen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verstellanordnung weist die flächige Trägerstruktur eine im Wesentlichen rechteckige Grundform auf. Die Grundform eignet sich besonders, um die pneumatische Verstellanordnung in ein Rückenlehnenteil eines Fahrzeugsitzes zu integrieren.
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Ferner ist eine pneumatische Verstellanordnung bevorzugt, welche eine oder mehrere zusätzliche flächige Trägerstrukturen aufweist, wobei jede zusätzliche flächige Trägerstruktur eine oder mehrere Ausnehmungen aufweist. In mindestens einer Ausnehmung jeder zusätzlichen flächigen Trägerstruktur ist dabei ein Fluidkissen angeordnet. Durch das Vorsehen mehrerer flächiger Trägerstrukturen innerhalb einer pneumatischen Verstellanordnung kann die Verstellanordnung bedarfsgerecht erweitert oder verkleinert werden. Außerdem können durch mehrere flächige Trägerstrukturen Winkel oder Knicke ohne Weiteres in die Gesamtauslagefläche der pneumatischen Verstellanordnung integriert werden, ohne dass es zum Faltenwurf bei einer der flächigen Trägerstrukturen kommt.
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Ferner wird die erfindungsgemäße pneumatische Verstellanordnung dadurch weitergebildet, dass die mehreren flächigen Trägerstrukturen beabstandet voneinander angeordnet sind. Alternativ oder zusätzlich sind die mehreren flächigen Trägerstrukturen mittels Verbindungselementen miteinander verbunden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch den Gegenstand des Anspruchs 15 gelöst, nämlich einem Fahrzeugsitz mit einer Sitzanlagefläche und einer pneumatischen Verstellanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die pneumatische Verstellanordnung unterhalb der Sitzanlagefläche zur Beeinflussung von deren Kontur angeordnet ist. Hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes wird auf die Vorteile der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung verwiesen.
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Im Folgenden sollen nun beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung für einen Fahrzeugsitz in einer Draufsicht;
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2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung für einen Fahrzeugsitz in einer schematischen Draufsicht;
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3 eine Ausführungsform zweier flächiger Trägerstrukturen der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung für einen Fahrzeugsitz in einer Draufsicht;
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4 eine Ausführungsform einer flächigen Trägerstruktur der erfindungsgemäßen pneumatischen Verstellanordnung für einen Fahrzeugsitz in einer Draufsicht;
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5 die flächige Trägerstruktur aus 4 in einer perspektivischen Darstellung; und
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6 die flächige Trägerstruktur aus 4 und 5 in einer Schnittdarstellung;
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Gemäß 1 weist die pneumatische Verstellanordnung 1 eine erste flächige Trägerstruktur 3 und eine zusätzliche flächige Trägerstruktur 3‘ auf. Die flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ sind als Fadensysteme, nämlich als Gewirke ausgebildet.
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Die erste flächige Trägerstruktur 3 weißt insgesamt sechs Ausnehmungen 5a–5f auf, in welchen jeweils zwei Fluidkissen 7a–7l angeordnet sind. Die Fluidkissen 7a–7l sind ferner an der flächigen Trägerstruktur 3 befestigt. Die Ausnehmungen 5a–5f sowie die Fluidkissen 7a–7l sind in drei im Wesentlichen parallelen Querreihen und spiegelsymmetrisch bezogen auf eine Mittelachse 13 der flächigen Trägerstruktur 3 angeordnet. Die Ausnehmungen 5a–5f sind zusätzlich in zwei im Wesentlichen parallelen Längsreihen angeordnet. Die Fluidkissen 7a–7l sind zusätzlich in vier im Wesentlichen parallelen Längsreihen angeordnet.
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Die zusätzliche flächige Trägerstruktur 3‘ weißt insgesamt zwei Ausnehmungen 5g, 5h auf, in welchen jeweils drei Fluidkissen 7m–7r angeordnet sind. Die Fluidkissen 7m–7r sind ferner an der flächigen Trägerstruktur 3‘ befestigt. Die Ausnehmungen 5g, 5h sowie die Fluidkissen 7m–7r sind in zwei im Wesentlichen parallelen Längsreihen und spiegelsymmetrisch bezogen auf eine Mittelachse 13 der zusätzlichen flächigen Trägerstruktur 3‘ angeordnet. Die Fluidkissen 7m–7r sind zusätzlich in drei im Wesentlichen parallelen Querreihen angeordnet.
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Die Innenkonturen der Ausnehmungen 5a–5h entsprechen im Wesentlichen der Außenkonturen der in den jeweiligen Ausnehmungen 5a–5h angeordneten Fluidkissen 7a–7r. Die Fluidkissen 7a–7r der flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ sind zur Formveränderung über Fluidleitungen 11 mit einem Druckmittel befüllbar. Die flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ weisen Führungen auf, in welchen die Fluidleitungen 11 angeordnet sind, wobei die Führungen als Führungsausnehmungen ausgebildet sind.
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Die erste flächige Trägerstruktur 3 ist beabstandet von der zusätzlichen flächigen Trägerstruktur 3’ angeordnet. Die flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ sind mittels zwei Verbindungselementen 9a, 9b miteinander verbunden.
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Gemäß 2 sind die Fluidkissen 7a–7r mittels als Verschweißungen ausgebildeten Befestigungen 15a–15j innerhalb der Ausnehmungen 5a–5h an den flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ befestigt. Die paarweise in den Ausnehmungen 5a–5f angeordneten Fluidkissen 7a–7l sind jeweils mit einer gemeinsamen Befestigung 15a–15f an der flächigen Trägerstruktur 3 befestigt. Die drei Fluidkissen 7m–7o, welcher in der Ausnehmung 5g angeordnet sind, sowie die drei Fluidkissen 7p–7r, welche in der Ausnehmung 5h angeordnet sind, weisen jeweils zwei gemeinsame Befestigungen 15g–15j auf, wobei mittels einer Befestigung 15g–15j jeweils zwei Fluidkissen in der jeweiligen Ausnehmung 5g, 5h an der flächigen Trägerstruktur 3‘ befestigt sind. Im Übrigen weißt die pneumatische Verstellanordnung 1 aus 2 eine identische Konfiguration wie die pneumatische Verstellanordnung 1 aus 1 auf.
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Gemäß 3 weisen die Ausnehmungen 5a–5f der ersten flächigen Trägerstruktur 3 sowie die Ausnehmungen 5g, 5h der zusätzlichen flächigen Trägerstruktur 3‘ jeweils Böden 17a–17h auf. Die Böden 17a–17h der jeweiligen Ausnehmungen 5a–5h weisen eine höhere Steifigkeit als die ausnehmungsfreien Flächenabschnitte der flächigen Trägerstrukturen 3, 3‘ auf. Die Ausnehmungen 5a–5f sind auf einer Seite der ersten flächigen Trägerstruktur 3 ausgebildet. Die gegenüberliegende Seite der ersten flächigen Trägerstruktur 3 weist eine ausnehmungsfreie und ebene Oberfläche auf. Die Ausnehmungen 5g, 5h sind ebenfalls auf einer Seite der zusätzlichen flächigen Trägerstruktur 3‘ ausgebildet. Die gegenüberliegende Seite der zusätzlichen flächigen Trägerstruktur 3‘ weist ebenfalls eine ausnehmungsfreie und ebene Oberfläche auf.
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Die erste flächige Trägerstruktur 3 weist ferner im Bereich der Mittelachse 13 eine weitere Ausnehmung 5i auf. Die Ausnehmung 5i ist jedoch nicht für die Aufnahme eines Fluidkissens, sondern für die Realisierung der einer Bezugsabheftung vorgesehen.
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Die in 4–6 abgebildete flächige Trägerstruktur 3 weist insgesamt sechs Ausnehmungen 5a–5f auf. Die Ausnehmungen 5a–5f sind spiegelsymmetrisch bezogen auf die Mittelachse 13 in drei im Wesentlichen parallelen Querreihen und in zwei im Wesentlichen parallelen Längsreihen angeordnet. Die Ausnehmungen 5a–5f weisen ferner jeweils einen Boden 17a–17f auf. Das Verhältnis zwischen der Tiefe T der Ausnehmungen 5a–5f und der Dicke D der flächigen Trägerstruktur 3 liegt in einem Bereich zwischen 0,8 und 0,95. Die Tiefe T der Ausnehmungen 5a–5f entspricht ferner im Wesentlichen der Höhe der Fluidkissen (nicht dargestellt) im unbefüllten Zustand.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pneumatische Verstellanordnung
- 3
- erste flächige Trägerstruktur
- 3‘
- zusätzliche flächige Trägerstruktur
- 5a–5i
- Ausnehmungen
- 7a–7r
- Fluidkissen
- 9a, 9b
- Verbindungselemente
- 11
- Fluidleitungen
- 13
- Mittelachse
- 15a–15j
- Befestigungen
- 17a–17h
- Böden der Ausnehmungen
- D
- Dicke der flächigen Trägerstruktur
- T
- Tiefe der Ausnehmungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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