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Die Erfindung betrifft einen Hauptbremszylinder für ein Bremssystem eines Fahrzeugs, ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs und ein Bremssystem für ein Fahrzeug. Ebenso betrifft die Erfindung eine damit zusammenwirkende Vorrichtung zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Bremssystems, welches der Anmelderin als interner Stand der Technik bekannt ist.
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Das in 1 schematisch dargestellte herkömmliche Bremssystem hat einen Hauptbremszylinder 10 mit einer ersten Druckkammer 12a und einer zweiten Druckkammer 12b. Jede der beiden Druckkammern 12a und 12b des Hauptbremszylinders 10 ist mittels eines zugeordneten Kolbens 14a und 14b derart begrenzt, dass ein mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen der jeweiligen Druckkammer 12a oder 12b mittels des in eine Einbremsrichtung verstellten zugeordneten Kolbens 14a oder 14b verkleinerbar ist. Die Kolben 14a und 14b des Hauptbremszylinders 10 sind über ein Betätigen eines Bremsbetätigungselements 16 in die Einbremsrichtung verstellbar. Außerdem ist jede der Druckkammern 12a und 12b über eine eigene Schnüffelbohrung 18a und 18b hydraulisch mit einem Bremsflüssigkeitsreservoir 20 verbunden.
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Das herkömmliche Bremssystem der 1 hat zwei Bremskreise 22a und 22b mit je zwei Radbremszylindern 24a und 24b, wobei jedem Radbremszylinder 24a und 24b jeweils ein Radeinlassventil 26a oder 26b und ein Radauslassventil 28a oder 28b zugeordnet ist. Jeder der beiden Bremskreise 22a und 22b ist über jeweils ein Kreistrennventil 30a oder 30b an eine eigene Druckkammer 12a und 12b der beiden Druckkammern 12a und 12b des Hauptbremszylinders 10 hydraulisch angebunden.
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Außerdem hat das Bremssystem der 1 auch eine motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung 32 mit einer von einem Kolben 34 begrenzten Innenkammer 36, wobei der Kolben 34 mittels eines Betriebs eines Motors 38 der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 32 linear so verstellbar ist, dass ein mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen der Innenkammer 36 verkleinerbar ist. Jeder der beiden Bremskreise 22a und 22b des Bremssystems ist über ein eigenes Abtrennventil 40a oder 40b hydraulisch mit der Innenkammer 36 der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 32 verbunden. Über eine weitere Schnüffelbohrung 42 ist die Innenkammer 36 der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 32 mit dem Bremsflüssigkeitsreservoir 20 verbunden. Zusätzlich weist die Innenkammer 36 eine weitere Bohrung 44 auf, über welche Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsreservoir 20 in die Innenkammer 36 einsaugbar ist, wobei ein Abfließen von Bremsflüssigkeit aus der Innenkammer 36 über die weitere Bohrung 44 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 20 mittels eines Rückschlagventils 46 unterbunden ist.
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Des Weiteren weist das herkömmliche Bremssystem der 1 einen Simulator 48 auf, welcher über ein Simulatorventil 50 und eine daran angebundene Leitung 49 an einer der beiden Druckkammern 12a (bzw. an einem der beiden Bremskreise 22a) angebunden ist. (Parallel zu dem Simulatorventil 50 liegt ein Rückschlagventil 52.) Außerdem ist der Simulator 48 über einen Rückflusspfad 54 mit dem Bremsflüssigkeitsreservoir 20 hydraulisch verbunden.
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Das herkömmliche Bremssystem der 1 weist für jeden seiner Bremskreise 22a und 22b einen eigenen Drucksensor 56a und 56b auf. Ein weiterer Drucksensor 58 ist an der Leitung 49 angebunden, welche sich von dem Simulatorventil 50 zu der Druckkammer 12a (bzw. zu dem Bremskreis 22a) erstreckt. Ein Betrieb des Motors 38 der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 32 soll mittels mindestens eines Motorsensors 60 untersuchbar sein. Mittels mindestens eines Bremsbetätigungselement-Sensors 62 soll des Weiteren eine Betätigung des Bremsbetätigungselements 16 durch einen Benutzer des herkömmlichen Bremssystems der 1 erkennbar sein.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung schafft einen Hauptbremszylinder für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 2, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 3, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 4, eine Vorrichtung zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und ein Verfahren zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Vorteile der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft Vorrichtungen, welche sich vorteilhaft zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs des damit ausgestatteten Bremssystems einsetzen lassen. Außerdem schafft die vorliegende Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs. Die Erfindung stellt für beide Möglichkeiten eine einfach ausführbare Routine sicher, mittels welcher sich insbesondere der sogenannte Simulatorkreis des jeweiligen Bremssystems leicht und verlässlich entlüften lässt. Dies kann beispielsweise im Falle eines Austausches des Bremssystems im Feld oder im Falle von einem Lufteintrag ausgeführt werden. Anstelle einer Nutzung der vorliegenden Erfindung bei einem erkannten Lufteintrag besteht außerdem die Möglichkeit, die vorliegende Erfindung immer nach einer fest vorgegebenen Fahrzeit oder nach einem fest vorgegebenen Zeitintervall, sobald ein Stillstand des jeweiligen Fahrzeugs oder eine Nichtbetätigung des jeweiligen Bremsbetätigungselements feststellbar ist, auszuführen. Aufgrund der leichten Ausführbarkeit der vorliegenden Erfindung ist mit ihrer Ausnutzung nicht bis zum Erkennen eines Lufteintrags zu warten.
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Während herkömmlicherweise eine Entlüftung eines Bremssystems entweder ein mehrfaches, einer definierten Routine folgendes, manuelles Eintreten des Bremspedals bis zum Anschlag oder eine Entlüfterschraube am Simulator-Kreis des jeweiligen Bremssystems voraussetzt, sind die Gegenstände der vorliegenden Erfindung leicht ausführbar und haben eine geringe Fehleranfälligkeit. Die vorliegende Erfindung trägt somit dazu bei, Abneigungen vonseiten eines Fahrers gegen ein häufig ausgeführtes (provisorisches) Entlüften seines Bremssystems zu überwinden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Bremssystems ist ein Bremskreis an die Druckkammer angebunden, und ein Simulator ist über einen Hydraulikabschnitt an die Druckkammer und/oder den Bremskreis angebunden. Insbesondere der Hydraulikabschnitt ist in diesem Fall leicht mittels der vorliegenden Erfindung entlüftbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird der Fremddruckaufbau zumindest in dem Teil des Bremskreises und/oder in dem Hydraulikabschnitt mittels mindestens einer Pumpe und/oder mindestens einer motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung als der mindestens einen hydraulischen Komponente bewirkt. Somit können kostengünstige und in der Regel bereits vorhandene Einrichtungen zum Bewirken des Fremdkraftdruckaufbaus eingesetzt werden.
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Vorzugsweise wird während des Fremdkraftbremsdruckaufbaus mindestens ein Radeinlassventil des Bremskreises in seinem geschlossenen Zustand gehalten. Dies erleichtert das Ausführen des Entlüftens.
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Des Weiteren kann während des Fremdkraftdruckaufbaus ein Kreistrennventil, mittels welchem der Bremskreis von der Druckkammer hydraulisch abkoppelbar ist, in seinem geöffneten Zustand gehalten werden, wobei das Kreistrennventil vor dem Öffnen des Trennventils in seinem geschlossenen Zustand gesteuert wird. Ein Entweichen der aus dem Hydraulikabschnitt herausgedrückten Luft in den Bremskreis ist somit verlässlich verhinderbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Bremssystems;
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems; und
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3 ein Flussdiagramm zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs.
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Ausführungsformen der Erfindung
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems.
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Das in 2 schematisch dargestellte Bremssystem ist in einem Fahrzeug/Kraftfahrzeug einsetzbar. Es wird darauf hingewiesen, dass die Einsetzbarkeit des im Weiteren beschriebenen Bremssystems nicht auf einen bestimmten Fahrzeugtyp/Kraftfahrzeugtyp limitiert ist. Beispielsweise ist die Verwendbarkeit des Bremssystems nicht auf eine bestimmte Anzahl der an dem Fahrzeug/Kraftfahrzeug mittels des Bremssystems abzubremsenden Räder limitiert.
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Das Bremssystem der 2 hat einen Hauptbremszylinder 100 mit zumindest einer ersten Druckkammer 102a und einem der ersten Druckkammer 102a zugeordneten verstellbaren ersten Kolben 104a. Der erste Kolben 104a begrenzt die erste Druckkammer 102a so, dass ihr mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen mittels des in eine Einbremsrichtung verstellten ersten Kolbens 104a verkleinerbar ist. An der ersten Druckkammer 102a ist eine erste Schnüffelbohrung 106a ausgebildet. Die erste Schnüffelbohrung 106a ist über ein Trennventil 108 so an ein Bremsflüssigkeitsreservoir 110 des Bremssystems angebunden, dass aus der ersten Druckkammer 102a über die erste Schnüffelbohrung 106a abfließende Bremsflüssigkeit über das geöffnete Trennventil 108 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 transferierbar ist. Unter dem Trennventil 108 kann ein elektrisch ansteuerbares Trennventil 108 verstanden werden. Das Trennventil 108 kann insbesondere ein 2-Wege-Ventil oder ein stetig stellbares/stetig regelbares Ventil sein.
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Die in dem vorausgehenden Absatz beschriebene Anbindung der ersten Schnüffelbohrung 106a der ersten Druckkammer 102a über das Trennventil 108 an das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 erleichtert ein Entlüften des im Weiteren beschriebenen Bremssystems. Aufgrund dieser Ausbildung eignet sich das Bremssystem der 2 vorteilhaft zum Zusammenwirken mit einer unten beschriebenen Steuervorrichtung 112.
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Das Trennventil 108 kann in dem Hauptbremszylinder 100 verbaut sein. In diesem Fall kann in einem Gehäuse des Hauptbremszylinders 100 an der ersten Schnüffelbohrung 106a ein von der ersten Druckkammer 102a weg gerichteter Leitungsfortsatz ausgebildet sein, in welchem das Trennventil 108 eingesetzt ist. Außen an dem Leitungsvorsatz kann insbesondere ein Anschlussteil zum Befestigen einer Leitung, über welche die erste Druckkammer 102a, die erste Schnüffelbohrung 106a und das Trennventil 108 an das Hydraulikreservoir 110 anbindbar sind, ausgebildet sein.
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Als Alternative kann das (extern von dem Gehäuse des Hauptbremszylinders 100 angeordnete) Trennventil 108 auch in und/oder an einem Hydraulikaggregat 114 des Bremssystems angeordnet/verbaut sein. In diesem Fall kann ein benachbart zu einer Außenseite des Hydraulikaggregats 114 liegender Endabschnitt 116 eines Hydraulikpfads 118, welcher sich von der ersten Schnüffelbohrung 106a zu dem Endabschnitt 116 erstreckt und in welchem das Trennventil 108 eingesetzt ist, so ausgebildet sein, dass das (Hydraulikaggregat-externe) Bremsflüssigkeitsreservoir 110 oder eine an dem Bremsflüssigkeitsreservoir 110 angebundene Leitung daran anbindbar ist (siehe 2). Ebenso kann sich der von der ersten Schnüffelbohrung 106a ausgehender Hydraulikpfad 118, welcher mit dem Trennventil 108 bestückt ist, zu einem in und/oder an dem Hydraulikaggregat 114 angeordneten Bremsflüssigkeitsreservoir 110 (als eigene Komponente des Hydraulikaggregats 114) erstrecken. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass das Trennventil 108 alternativ auch außerhalb des Hydraulikaggregats 114 liegen kann.
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Optionalerweise kann parallel zu dem Trennventil 108 noch eine Bypassleitung 120 mit einem darin eingesetzten Rückschlagventil 122 ausgebildet sein. Das Rückschlagventil 122 kann so ausgerichtet sein, dass auch bei einem Vorliegen des Trennventils 108 in seinem geschlossenen Zustand noch ein Nachschnüffeln von Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsreservoir 110 über das Rückschlagventil 122 und die Bypassleitung 120 (durch die erste Schnüffelbohrung 106a) in die erste Druckkammer 102a möglich ist, während ein Ablassen von Bremsflüssigkeit aus der ersten Druckkammer 102a (durch die erste Schnüffelbohrung 106a) über die Bypassleitung 120 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 mittels des Rückschlagventils 122 unterbunden ist.
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In der Ausführungsform der 2 weist der Hauptbremszylinder 100 zusätzlich zu der ersten Druckkammer 102a, dem ersten Kolben 104a und der ersten Schnüffelbohrung 106a noch eine zweite Druckkammer 102b, einen zweiten Kolben 104b und eine zweite Schnüffelbohrung 106b auf. Die zweite Druckkammer 102b ist mittels des zweiten Kolbens 104b so begrenzt, dass ihr mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen mittels des in die Einbremsrichtung verstellten zweiten Kolbens 104b verkleinerbar ist. Außerdem ist die zweite Druckkammer 102b über die zweite Schnüffelbohrung 106b an das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 hydraulisch anbindbar/angebunden. Insbesondere können der erste Kolben 104a als Stangenkolben und der zweite Kolben 104b als Schwimmkolben ausgebildet sein. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Ausbildbarkeit des Hauptbremszylinders 100 nicht auf einem Tandem-Hauptbremszylindertyp limitiert ist. Ebenso kann auch die als Schwimmkolbenkammer ausgebildete zweite Druckkammer 102b (anstelle der ersten Druckkammer 102a) über das Trennventil 108 oder (zusätzlich zu der ersten Druckkammer 102a) über ein weiteres Trennventil 108 an das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 hydraulisch anbindbar/angebunden sein. (Das im Weiteren nur auf eine Nutzung des einen Trennventils 108 eingegangen wird, dient lediglich der besseren Verständlichkeit.)
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Das Bremssystem weist zumindest einen ersten Bremskreis 124a auf, welcher an die erste Druckkammer 102a angebunden ist. Optionalerweise kann noch ein zweiter Bremskreis 124b an die zweite Druckkammer 102b angebunden sein. Der mindestens eine Bremskreis 124a und 124b des Bremssystems hat mindestens einen Radbremszylinder 126a oder 126b, wobei die in 2 dargestellte Ausstattung der Bremskreise 124a und 124b mit je zwei Radbremszylindern 126a und 126b lediglich beispielhaft zu interpretieren ist. Das Bremssystem der 2 ist sowohl für eine parallele Bremskreisaufteilung als auch für eine X-Bremskreisaufteilung verwendbar. Außerdem kann dem mindestens einen Radbremszylinder 126a oder 126b eines Bremskreises 124a oder 124b mindestens ein Radeinlassventil 128a oder 128b und/oder mindestens ein Radauslassventil 130a oder 130b zugeordnet sein. Auf die in 2 dargestellte Ausstattung des Bremssystems mit je einem Radeinlassventil 128a oder 128b und je einem Radauslassventil 130a oder 130b pro Radbremszylinder 126a und 126b kann auch verzichtet werden.
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Vorzugsweise hat das Bremssystem einen Simulator 132, welcher über einen Hydraulikabschnitt 134 an die erste Druckkammer 102a oder den ersten Bremskreis 124a hydraulisch angebunden ist. (Der Hydraulikabschnitt 134 kann an einem ersten Ende des Hydraulikabschnitts 134 an dem Simulator 132 angebunden sein und an einem zweiten Ende des Hydraulikabschnitts 134 in die erste Druckkammer 102a oder in den ersten Bremskreis 124a münden.) In der Ausführungsform der 2 ist der Simulator 132 über den Hydraulikabschnitt 134 an einem als Stangenkreis/Stangenkolbenkreis ausgebildeten ersten Bremskreis 124a (bzw. an die als Stangenkolbenkammer ausgebildete erste Druckkammer 102a) angebunden. Alternativ kann der Simulator 132 jedoch auch über den Hydraulikabschnitt 134 an einen Schwimmkreis/Schwimmkolbenkreis (bzw. an die als Schwimmkolbenkammer ausgebildete zweite Druckkammer 102b) angebunden sein.
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Unter dem Simulator 132 kann eine Vorrichtung mit einem linear verstellbaren Simulatorkolben 136, welcher mittels mindestens einer in einer Federkammer 138 angeordneten Simulatorfeder 140 abstützt ist, verstanden werden. Ein derartiger Simulator 132 kann Bremsflüssigkeit in einer Simulatorspeicherkammer 142 aufnehmen, sofern die Bremsflüssigkeit mit einer zum Komprimieren der mindestens einen Simulatorfeder 140 ausreichenden Kraft in die Simulatorspeicherkammer 142 hineingedrückt wird. (Der Simulatorkolben 136 kann linear verstellbar zwischen der Simulatorspeicherkammer 142 und der Federkammer 138 angeordnet sein.)
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Die Federkammer 138 ist vorzugsweise über einen Rückflusspfad 144 hydraulisch mit dem Bremsflüssigkeitsreservoir 110 verbunden. Optionalerweise kann ein Simulatorventil 146 in den Hydraulikabschnitt 134 eingesetzt sein. Parallel zu dem Simulatorventil 146 kann noch ein Rückschlagventil 148 angeordnet sein, so dass auch bei einem geschlossenen Vorliegen des Simulatorventils 146 Bremsflüssigkeit aus der Simulatorspeicherkammer 142 des Simulators 132 über das Rückschlagventil 148 in den ersten Bremskreis 124a und/oder in die erste Druckkammer 102a transferierbar ist.
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Das Bremssystem der 2 ist aufgrund seiner vorteilhaften Ausbildung mittels der Vorrichtung 112 leicht und verlässlich in den hydraulischen Teilbereichen entlüftbar, in welchen manchmal Luft vorliegt. Die nachfolgend genauer beschriebene Vorrichtung 112 kann insbesondere eine an dem Bremssystem verbaute Vorrichtung 112 sein.
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Die Vorrichtung 112 hat eine Elektronikeinrichtung 112a, welche dazu ausgelegt ist, anhand einer bereitgestellten Information 150 zu erkennen, ob das (mit dem Bremssystem ausgestattete) Fahrzeug stillsteht und/oder ob ein an dem Hauptbremszylinder 100 (des fahrenden und/oder stillstehenden Fahrzeugs) angebundenes Bremsbetätigungselement 152 unbetätigt vorliegt. Als Information 150 kann beispielsweise ein Signal eines Bremsbetätigungselement-Sensors 154, wie insbesondere eines Fahrerbremskraftsensors, eines Pedalwegsensors, eines Stangenwegsensors und/oder eines Differenzwegsensors, und/oder ein Signal eines (nicht dargestellten) Geschwindigkeitssensors des Fahrzeugs an die Elektronikeinrichtung 112a bereitstellbar sein. Unter dem Bremsbetätigungselement 152 kann ein Betätigungselement verstanden werden, mittels dessen Betätigung durch einen Fahrer des Fahrzeugs der mindestens eine Kolben 104a und 104b des Hauptbremszylinders 100 in die Einbremsrichtung verstellbar ist. Das Bremsbetätigungselement 152 kann beispielsweise ein Bremspedal 152 sein. Die Ausbildbarkeit des Bremsbetätigungselements 152 ist jedoch nicht auf das Bremspedal 152 beschränkt.
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Sofern von der Elektronikeinrichtung 112a (anhand der bereitgestellten Information 150) erkannt wird, dass das Fahrzeug stillsteht oder dass das Bremsbetätigungselement 152 unbetätigt vorliegt, ist die Elektronikeinrichtung 112a zusätzlich dazu ausgelegt, währenddessen (d.h. während des Stillstands des Fahrzeugs oder während des unbetätigten Vorliegens des Bremsbetätigungselements 152) mindestens einmalig das Trennventil 108 (z.B. mittels eines Steuersignals 108a) in seinem geschlossenen Zustand zu steuern. Während des Geschlossenhaltens des Trennventils 108 ist die Elektronikeinrichtung 112a außerdem dazu ausgelegt, mindestens eine hydraulische Komponente 156 des Bremssystems (insbesondere mittels eines Steuersignals 156a) so anzusteuern, dass mittels der mindestens einen hydraulischen Komponente 156 ein Fremddruckaufbau zumindest in einem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 auslösbar ist. Nach dem Bewirken des Fremddruckaufbaus ist die Elektronikeinrichtung 112a dazu ausgelegt, das Trennventil 108 anschließend so zu öffnen, dass eventuell zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 vorliegende Luft über das geöffnete Trennventil 108 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 ablassbar ist.
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Der mittels der mindestens einen hydraulischen Komponente 156 bewirkte Fremddruckaufbau zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 führt in der Regel zu einer Bremsflüssigkeitsverschiebung in die Simulatorspeicherkammer 142, wobei evtl. zuvor in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 vorhandene Luft mitgespült wird. Durch das anschließende Öffnen des Trennventils wird eine weitere Bremsflüssigkeitsverschiebung aus der Simulatorspeicherkammer 142 über die erste Druckkammer 102a und das geöffnete Trennventil 108 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 ausgelöst, wodurch die zuvor evtl. vorhandene Luft entweicht.
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Die Vorrichtung 112 eignet sich besonders gut zum Entlüften zumindest eines Simulatorkreises des Bremssystems, welcher den Hydraulikabschnitt 134 und den Simulator 132 umfasst. Auch der Rückflusspfad 144 kann mittels der Vorrichtung 112 entlüftet werden. Während des Befüllens der Simulatorspeicherkammer 142 des Simulators 132 wird die im Rückflusspfad 144 enthaltene Bremsflüssigkeit in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 verschoben. Eine eventuell in dem Rückflusspfad 144 (auf der Rückseite des Simulators 132) vorhandene Luft kann auf diese Weise ins Bremsflüssigkeitsreservoir 110 gedrückt werden.
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In der Ausführungsform der 2 ist die Elektronikeinrichtung 112a dazu ausgelegt, den Fremddruckaufbau zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 mittels einer motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 (einem Plunger) als der mindestens einen hydraulischen Komponente 156 zu bewirken. Anstelle oder als Ergänzung zu der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 kann auch mindestens eine Pumpe (z.B. des ersten Bremskreises 124a) zum Bewirken des Fremdkraftdruckaufbaus zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und dem Hydraulikabschnitt 134 mittels der Elektronikeinrichtung 112a ansteuerbar sein.
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Unter der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 (dem Plunger) kann eine Vorrichtung verstanden werden, deren Innenkammer 158 mittels eines linear verstellbaren Kolbens 160 so begrenzt ist, dass ein mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen der Innenkammer 158 mittels einer Vestellbewegung des Kolbens 160 variierbar ist. Vorzugsweise ist der Kolben 160 mittels eines Betriebs eines elektrischen Motors 162 der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 linear verstellbar. (Optionaler Weise kann der Betrieb des elektrischen Motors 162 mittels mindestens eines Motorsensors 164 untersucht oder überwacht werden.) Zumindest der erste Bremskreis 124a ist (z.B. über ein erstes Entkopplungsventil 166a) so an der motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 angebunden, dass Bremsflüssigkeit aus der verkleinerten Innenkammer 158 in zumindest den ersten Bremskreis 124a transferierbar ist. Optionalerweise kann auch der zweite Bremskreis 124b (z.B. über ein zweites Entkopplungsventil 166b) an die motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 entsprechend angebunden sein. Die Innenkammer 158 kann mit einer weiteren Schnüffelbohrung 168 ausgebildet sein, über welche die Innenkammer 158 an das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 angebunden ist. Eine weitere Bohrung 170 an der Innenkammer 158 kann außerdem über ein Rückschlagventil 172 so an dem Bremsflüssigkeitsreservoir 110 angebunden sein, dass mittels einer Ausrichtung des Rückschlagventils 172 Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsreservoir 110 über das Rückschlagventil 172 und die weitere Bohrung 170 in die Innenkammer 158 saugbar ist, eine Bremsflüssigkeitsverschiebung aus der Innenkammer 158 über die weitere Bohrung 170 in das Bremsflüssigkeitsreservoir 110 mittels des Rückschlagventils 172 jedoch unterbunden ist.
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Bevorzugter Weise ist die Elektronikeinrichtung 112a während des Fremdkraftdruckaufbaus auch dazu ausgelegt, das mindestens eine Radeinlassventil 128a des ersten Bremskreises 124a in seinem geschlossenen Zustand zu halten/steuern. Der Teil des ersten Bremskreises 124a, in welchem der Fremdkraftdruckaufbau bewirkt wird, ist somit auf einen Unterbereich des ersten Bremskreises 124a ausgehend von einer Bohrung an der ersten Druckkammer 102a bis zu dem mindestens einen Radeinlassventil 128a des ersten Bremskreises 124a begrenzbar. Dies reduziert die zum Bewirken des Fremdkraftdruckaufbaus aufzubringende Energie und verhindert einen unerwünschten Bremsdruckaufbau in dem mindestens einen Radbremszylinder 126a des ersten Bremskreises 124a. Optionaler Weise kann die Elektronikeinrichtung 112a während des Fremdkraftdruckaufbaus auch dazu ausgelegt, das mindestens eine Radeinlassventil 128 ab des zweiten Bremskreises 124b in seinem geschlossenen Zustand zu halten/steuern.
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In der Ausführungsform der 2 ist der erste Bremskreis 124a über ein erstes Kreistrennventil 174a so an der ersten Druckkammer 102a angebunden, dass der erste Bremskreis 124a mittels eines Schließens des ersten Kreistrennventils 174a von der ersten Druckkammer 102a hydraulisch abkoppelbar ist. (Der Hydraulikabschnitt 134 kann an einem Leitungsabschnitt münden, welcher sich von der Bohrung an der ersten Druckkammer 102a bis zu dem ersten Kreistrennventil 174a erstreckt.) Während des Fremdkraftdruckaufbaus kann das erste Kreistrennventil 174a mittels der Elektronikeinrichtung 112a in seinem geöffneten Zustand haltbar sein, wobei das erste Kreistrennventil 174a vor dem Öffnen des Trennventils 108 (zum Entweichenlassen der eventuell vorhandenen Luft) vorzugsweise in seinem geschlossenen Zustand gesteuert wird. (Optionaler Weise kann auch der zweite Bremskreis 124b über ein zweites Kreistrennventil 174b so an der zweiten Druckkammer 102b angebunden sein, dass eine Bremsflüssigkeitsverschiebung aus der zweiten Druckkammer 102b in den zweiten Bremskreis 124b durch ein Schließen des zweiten Kreistrennventils 174b unterbindbar ist.)
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Der von der Elektronikeinrichtung 112a angesteuerte und mittels der mindestens einen hydraulischen Komponente 156 bewirkte Fremdkraftdruckaufbau kann so lange ausgeführt werden, bis ein vorgegebener Zieldruck erreicht ist. Zum Erkennen eines Vorliegens des Zieldrucks zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und in dem Hydraulikabschnitt 134 kann mindestens ein Sensorsignal eines an dem ersten Bremskreis 124a angebundenen Drucksensors 176a und/oder eines an den Hydraulikabschnitt 134 angebundenen Drucksensors 178 an die Elektronikeinrichtung 112a bereitstellbar sein. (Optionaler Weise kann auch an dem zweiten Bremskreis 124b ein Drucksensor 176b angebunden sein.) Der Zieldruck kann insbesondere größer oder gleich einem bei einem Verstellen des Bremsbetätigungselements 152 um seinen gesamten Verstellweg (z.B. dem kompletten Pedalweg des Bremspedals 152) in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und/oder in dem Hydraulikabschnitt 134 vorliegenden Druck vorgegeben sein. Vorzugsweise ist der Zieldruck gleich dem bei einem Verstellen des Bremsbetätigungselements 152 um seinen gesamten Verstellweg in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und/oder in dem Hydraulikabschnitt 134 vorliegenden Druck. Die Elektronikeinrichtung 112a kann dazu ausgelegt sein, ab einem Erkennen eines Erreichens des Zieldrucks zumindest in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und/oder in dem Hydraulikabschnitt 134 die mindestens eine hydraulischen Komponente 156 zum Beenden des Fremdkraftdruckaufbaus so anzusteuern, dass eine weitere Fremdkraftdrucksteigerung verhindert ist.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Bremssystemen ist das Bremssystem der 2, insbesondere der Simulatorkreis des Simulators 132, auf einfache Weise entlüftbar. Insbesondere kann mittels der Vorrichtung 112 eine Routine zur Entlüftung des Bremssystems verlässlich und schnell ausgeführt werden. Dies kann beispielsweise im Falle eines Tausches des Bremssystems oder bei einer erneuten Befüllung des Bremssystems mit Bremsflüssigkeit vollautomatisch erfolgen. Der zur Entlüftung auszuführende Prozess ist mittels der Vorrichtung 112 so leicht ausführbar, dass die Notwendigkeit eines zuvorigen Feststellens/Erkennens eines Vorliegens von Luft in dem Bremssystem nicht vorliegt. Stattdessen kann die Vorrichtung 112 dazu ausgelegt sein, den Entlüftungsvorgang in vorgebbaren/vorgegebenen Zeitabständen vollautomatisch auszuführen.
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In einer möglichen Ausführungsform des Entlüftungsprozesses stellt die Vorrichtung 112 vor dem Fremdkraftdruckaufbau sicher, dass das Trennventil 108 in seinem geschlossenen Zustand, des erste Kreistrennventil 174a in seinem geöffneten Zustand, das zweite Kreistrennventil 174b in seinem geschlossenen Zustand, alle Radeinlassventile 128a und 128b in ihrem geschlossenen Zustand, das Simulatorventil 146 in seinem geöffneten Zustand, das erste Entkopplungsventil 166a in seinem geöffneten Zustand und das zweite Entkopplungsventil 166b in seinem geschlossenen Zustand vorliegen. Anschließend fördert die motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung 156 solange Volumen in den Teil des ersten Bremskreises 124a und in den Simulatorkreis bis der vorgegebene Zieldruck erreicht ist, wobei der Zieldruck dem bei einem Verstellen des Bremsbetätigungselements 152 um seinen gesamten Verstellweg in dem Teil des ersten Bremskreises 124a und/oder in dem Hydraulikabschnitt 134 vorliegenden Druck entspricht. Auf diese Weise ist sicherstellbar, dass die Simulatorspeicherkammer 142 des Simulators 132 solange aufgefüllt wird, bis sich der Simulator 132 im „Run-Out“ befindet. Danach wird das erste Kreistrennventil 174a vorzugsweise in seinem geschlossenen Zustand gesteuert. Anschließend wird das Trennventil 108 geöffnet. Dies bewirkt ein Entleeren von Bremsflüssigkeit aus der Simulatorspeicherkammer 142 des Simulators 132 über die erste Druckkammer 102a ins Bremsflüssigkeitsreservoir 110. Auf diese Weise gelangt die im Simulator 132 eventuell vorher vorliegende Luft mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit der Bremsflüssigkeit ins Bremsflüssigkeitsreservoir 110 und entweicht. Danach kann das Trennventil 108 wieder in seinen geschlossenen Zustand gesteuert werden. Optionaler Weise wird anschließend das erste Kreistrennventil 174a wieder geöffnet. Der in diesem Absatz beschriebene Vorgang kann mehrmals hintereinander ausgeführt werden, bis keine Luft mehr insbesondere im Simulatorkreis vorhanden ist.
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3 zeigt ein Flussdiagramm zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Entlüften zumindest eines hydraulischen Teilbereichs eines Bremssystems eines Fahrzeugs.
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In einem Verfahrensschritt S1 wird ermittelt, ob das Fahrzeug stillsteht und/oder ob ein an einem Hauptbremszylinder angebundenes Bremsbetätigungselement unbetätigt vorliegt. Die folgenden Verfahrensschritte S2 bis S4 werden nur dann mindestens einmal ausgeführt, sofern in dem Verfahrensschritt S1 ein Stillstehen des Fahrzeugs oder eine Nichtbetätigung des Bremsbetätigungselements (zur Zeit des Ausführend des Verfahrensschritts S1) ermittelt wird. Der Verfahrensschritt S1 kann insbesondere fortlaufend wiederholt werden, so dass sicherstellbar ist, dass das Fahrzeug während eines Ausführens der weiteren Verfahrensschritte S2 bis S4 stillsteht oder dass das Bremsbetätigungselement während des Ausführens der weiteren Verfahrensschritte S2 bis S4 unbetätigt vorliegt. Sobald jedoch in dem Verfahrensschritt S1 erkannt wird, dass das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit ungleich Null fährt oder dass das Bremsbetätigungselement betätigt wird, kann das Verfahren sofort abgebrochen werden.
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In einem Verfahrensschritt S2 wird ein Trennventil, über welches eine Schnüffelbohrung einer Druckkammer des Hauptbremszylinders so an ein Bremsflüssigkeitsreservoir des Bremssystems angebunden ist, dass aus der Druckkammer über die Schnüffelbohrung abfließende Bremsflüssigkeit über das geöffnete Trennventil in das Bremsflüssigkeitsreservoir transferierbar ist, in seinen geschlossenen Zustand gesteuert. (Unter der Druckkammer ist ein Innenvolumen des Hauptbremszylinders zu verstehen, dessen mit Bremsflüssigkeit befüllbares Volumen mittels eines die Druckkammer begrenzenden und in eine Einbremsrichtung verstellten Kolbens verkleinerbar ist.)
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In einem anschließenden Verfahrensschritt S3 wird ein Fremdkraftdruckaufbau zumindest in einem Teil eines an die Druckkammer angebundenen Bremskreises und/oder in einem Hydraulikabschnitt, über welchen ein Simulator an die Druckkammer und/oder den Bremskreis angebunden ist, ausgelöst. Dies geschieht mittels mindestens einer hydraulischen Komponente. Beispiele für die zum Ausführen des Verfahrensschritts S3 geeignete mindestens eine hydraulische Komponente sind oben schon genannt. Beispielsweise kann der Fremdkraftdruckaufbau zumindest in dem Teil des Bremskreises und/oder in dem Hydraulikabschnitt mittels mindestens einer Pumpe und/oder mindestens einer motorisierten Kolben-Zylinder-Vorrichtung als der mindestens einen hydraulischen Komponente bewirkt werden. Der Verfahrensschritt S3 wird ausgeführt, während das Trennventil in seinem geschlossenen Zustand gehalten wird. Vorzugsweise wird während des Fremdkraftdruckaufbaus (während des Verfahrensschritts S3) mindestens ein Radeinlassventil des Bremskreises in seinen geschlossenen Zustand gehalten. Außerdem kann während des Fremdkraftdruckaufbaus (während des Verfahrensschritts S3) ein Kreistrennventil, mittels welchem der Bremskreis von der Druckkammer hydraulisch abkoppelbar ist, in seinen geöffneten Zustand gehalten wird.
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Auf den Verfahrensschritt S3 folgt ein Verfahrensschritt S4. In dem Verfahrensschritt S4 wird das Trennventil geöffnet, so dass eventuell zumindest in dem Teil des Bremskreises und/oder in dem Hydraulikabschnitt vorliegende Luft über das geöffnete Trennventil in das Bremsflüssigkeitsreservoir entweicht. Gegebenenfalls kann das Kreistrennventil vor dem Öffnen des Trennventils noch in seinen geschlossenen Zustand gesteuert werden. Damit realisieren auch die Verfahrensschritte S1 bis S4 die oben schon beschriebenen Vorteile.