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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Durchführungselement für Kaminrohre, beispielsweise für flexible Kaminrohre. Das Durchführungselement ist insbesondere geeignet, um bei der Sanierung von Kaminen, Kaminrohre am oberen Kaminabschluss nach außen zu führen. Die Erfindung ist insbesondere im Zuge einer Umstellung einer Heizungsanlage auf Brennwerttechnik anwendbar.
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2. Stand der Technik
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Heutzutage sind viele Bestandsgebäude, insbesondere mehrstöckige Wohngebäude, mit veralteten Heizkesseln ausgerüstet, die zu viel Energieverlust aufweisen. Diese veralteten Heizkessel werden bei einer Heizungserneuerung gegen moderne Heizkessel in Brennwerttechnik ausgetauscht. Diese Öl-Brennwertheizkessel oder Gas-Brennwertheizgeräte zeichnen sich durch eine verbesserte Energieeffizienz aus, weisen jedoch notwendigerweise eine sehr geringe Abgastemperatur auf. Bei einem Austausch des Heizkessels muss daher im Regelfall auch der Heizungskamin erneuert werden, da die bestehenden Heizungskamine nicht für die geringe Abgastemperatur und die damit einhergehende Kondensation der Abgase im Kaminrohr geeignet sind.
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Insbesondere mehrstöckige Wohngebäude sind oft mit einer Gas-Etagenheizung ausgestattet, bei der Heizgeräte mehrerer Stockwerke an einen gemeinsamen Heizungskamin angeschlossen sind. Derartige Heizungskamine mit Mehrfachbelegung werden bei einer Sanierung auf Brennwerttechnologie im Regelfall komplett aus dem Gebäude entfernt, und durch ein modernes Abgas-Luft-System aus Kunststoff ersetzt. Ein solcher Austausch des Heizungskamins ist mit einem hohen baulichen Aufwand und einer mehrwöchigen Belastung der Bewohner durch Schutt und Staub verbunden. In dieser Zeit muss eine Hilfs-Wärmeversorgung für Warmwasser und Heizung für die Bewohner bereitgestellt werden, wenn das Gebäude während des Umbaus bewohnt ist. Insgesamt ist ein Austausch des Heizungskamins daher auch mit hohen Kosten verbunden.
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In Deutschland sind derzeit ca. 2 Millionen mehrfachbelegte Kamine nicht auf Brennwerttechnik umrüstbar, da keine brauchbare Lösung existiert, bei der eine selektive Umrüstung einzelner alter atmosphärischer Heizgeräte auf Brennwerttechnik bei parallelem Weiterbetrieb alter Heizgeräte möglich ist. Entsprechend müssen bislang stets alle Heizgeräte gemeinsam erneuert werden und der gemeinsame Kamin als Ganzes umgebaut werden, was bei mehreren Eigentümern problematisch sein kann.
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Auch in Frankreich sind sog. „Shunt-Kamine“ gebräuchlich, bei denen mehrere Feuerstellen an einen gemeinsamen Kamin angeschlossen sind, wobei die Rauchgase einzelner Feuerstellen über nach oben offene und parallel zum Hauptschacht verlaufende Nebenkanäle, den sog. „Shunts“, in den Hauptschacht eingeleitet werden. Auch hierbei gibt es keine Lösung nur einzelne Feuerstellen selektiv auf Brennwerttechnik umzurüsten und die anderen konventionell weiter zu betreiben.
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Aus der Druckschrift
DE 102012112236 A1 ist Verfahren zur Installation eines Kaminrohrs für eine Heizungsanlage in einem Abgaskamin und ein Hilfsmittel zum Durchführen des Verfahrens bekannt, bei dem flexible Kaminrohre in einen bestehenden Kaminschacht eingebracht werden. Hierbei werden die flexiblen Kaminrohre am oberen Kaminende durch eine flach auf dem Kaminschacht aufliegende Adapterplatte geführt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Kamin komplett auf die flexiblen Kaminrohre umgerüstet wird oder keinen Zugverstärker für nicht umgerüstete Heizgeräte aufweist. Vorteil des Verfahren ist es, dass der bestehende Kamin als Schacht für die flexiblen Kaminrohre und ggf. zur Verbrennungsluftzufuhr genutzt werden kann und nicht abgebrochen werden muss.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Lösung bereitzustellen, die es ermöglicht, einen gewöhnlichen Kamin mit Mehrfachbelegung teilweise oder vollständig mittels neuer Kaminrohre sanieren zu können und auch zu einem späteren Zeitpunkt weitere Brennwert-Heizgeräte mittels neuer Kaminrohre an den Kamin anzuschließen. Weiterhin soll ein paralleler Betrieb von neuen Brennwert-Heizgeräten und alten Heizgeräten ermöglicht werden.
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3. Zusammenfassung der Erfindung
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Die oben genannten Aufgaben werden gelöst durch ein Durchführungselement für Kaminrohre gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Installation von Kaminrohren in einem Kaminschacht mit Zugverstärker gemäß Anspruch 13.
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Die oben genannten Aufgaben werden insbesondere durch ein Durchführungselement für Kaminrohre, insbesondere geeignet für die Sanierung von Kaminen, gelöst, aufweisend einen quaderförmigen Grundkörper und mehrere Durchführungsöffnungen in Seitenwänden des Grundkörpers, wobei in mindestens eine der Durchführungsöffnungen ein Führungselement eingesetzt ist, das ein Kaminrohr von innerhalb des Grundkörpers nach außerhalb des Grundkörpers leiten kann, und wobei Durchführungsöffnungen ohne Führungselement verschließbar sind.
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Mittels des Durchführungselements ist es möglich, mehrfachbelegte Kamine mit neuen Kaminrohren zu sanieren, wobei ein paralleler Betrieb von neuen Brennwertgeräten und alten atmosphärischen Heizgeräten an einem Kamin möglich ist. Ein bereits vorher vorhandener Zugverstärker kann, wenn erforderlich, weiterverwendet werden. Das Durchführungselement leitet die neuen Kaminrohre, die üblicherweise aus einem Kunststoffmaterial bestehen, vom jeweiligen Kaminschacht nach außen ins Freie, wobei eine Abgasführung vom Kaminschacht durch das Durchführungselement hindurch, und ggf. durch einen Zugverstärker hindurch, für bestehende atmosphärische Heizgeräte erhalten bleibt. Das Durchführungselement bewirkt weiterhin eine Anhebung des Kamins um die Höhe des Durchführungselements, was den Zug des Kamins für die bestehenden alten Heizgeräte verbessert. Bevorzugt sind die neuen Kaminrohre starr oder flexibel oder Kombinationen daraus und bestehen aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise aus PVDF.
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Durch die wahlweise verschließbaren oder mit Führungselementen für die Kaminrohre belegbaren Durchführungsöffnungen, ist die Anzahl der verwendeten Kaminrohre wählbar. Damit ist es möglich, auch zu einem späteren Zeitpunkt alte Heizgeräte durch neue Brennwertgeräte zu ersetzen und dabei ein neues Kaminrohr in den Kamin einzuziehen, wobei das Kaminrohr das durch das Durchführungselement ins Freie geführt wird. Hierzu muss lediglich eine verschlossene Durchführungsöffnung, etwa durch Entfernen eines Blinddeckels, freigelegt werden und ein Führungselement eingesetzt werden. Ein einmal installiertes Durchführungselement kann daher durch leichten Umbau auch für spätere Heizungssanierungen verwendet werden.
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Bevorzugt weist der Grundkörper wenigstens zwei U-förmige Blechteile auf. Der Grundkörper ist bevorzugt aus Blech gefertigt und weist zwei U-förmige Blechteile auf. Durch unterschiedliche Größen der U-förmigen Blechteile kann das Durchführungselement leicht an unterschiedliche Größen der Kamine angepasst werden.
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Bevorzugt sind die wenigstens zwei U-förmigen Blechteile zueinander in unterschiedlichen Positionen festlegbar, um eine variable Breite des Durchführungselements bereitzustellen. Damit kann ein einziges Durchführungselement für verschieden breite Kamine verwendet werden.
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Bevorzugt weist wenigstens eines der U-förmigen Blechteile Langlöcher auf, um eine stufenlos variable Breite des Durchführungselements bereitzustellen. Durch die Langlöcher können die U-förmigen Blechteile stufenlos zueinander eingestellt und in der gewünschten Stellung miteinander fixiert werden. Somit lässt sich das Durchführungselement exakt auf eine beliebige Breite des Kamins einstellen.
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Bevorzugt weist der Grundkörper zwei identische U-förmige Blechteile und zwei identische Seitenblechteile auf, wobei die zwei Seitenblechteile mit einem der U-förmigen Blechteile fest verbunden sind, um ein verlängertes U-förmiges Blechteil zu bilden. Somit können leicht zu fertigende, identische U-förmige Blechteile verwendet werden, die durch die zwei Seitenblechteile zu einem verstellbaren Grundkörper ergänzt werden.
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Bevorzugt sind die Seitenblechteile zu einem der U-förmigen Blechteile in unterschiedlichen Positionen, insbesondere in stufenlosen Positionen, festlegbar. Damit ergibt sich die bereits beschriebene stufenlose Einstellbarkeit des Durchführungselements in der Breite.
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Bevorzugt weist das Führungselement einen nach oben offenen Führungskanal aufweist. Der Führungskanal führt ein darauf aufliegendes flexibles Kaminrohr, aus dem Kaminschacht kommend, durch die Seitenwand des Durchführungselements ins Freie und verhindert dabei ein Abknicken oder Einreißen des flexiblen Kaminrohres. Der Führungskanal bestimmt damit einen Mindestradius des flexiblen Kaminrohrs vor dem Durchgang durch das Durchführungselement. Da der Führungskanal oben offen ist, sind jedoch größere Radien als der Mindestradius des flexiblen Kaminrohrs problemlos möglich. Damit kann das jeweilige flexible Kaminrohr im Kaminschacht eine beliebige Position einnehmen.
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Bevorzugt ist das das Führungselement ausgestaltet, um ein flexibles Kaminrohr um 45°–90° umzulenken. Das flexible Kaminrohr tritt damit schräg nach oben bis horizontal aus dem Durchführungselement aus.
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Bevorzugt weist das Führungselement eine kreisförmige Öffnung mit einer umlaufenden Dichtung auf. Zur Verbesserung des Zuges des Kamins für die Altanlagen und zum mechanischen Befestigen des Kaminrohrs am Durchführungselement ist das Führungselement mit einer Dichtung ausgestattet, die das jeweilige Kaminrohr von außen reibschlüssig klemmt und festhält.
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Bevorzugt sind Durchführungsöffnungen ohne Führungselement mittels Blinddeckel verschließbar. Dieser kann leicht entfernt und gegen ein Führungselement ausgetauscht werden, wenn ein neues Brennwert-Heizgerät installiert wird und hierzu ein Kaminrohr in den Kamin eingezogen wird.
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Bevorzugt sind zwei Öffnungen in einem der U-förmigen Blechteile durch Seitenblechteile verschlossen. Einige Kamine, beispielsweise Shunt-Kamine, haben mehrere Züge und sind ggf. asymmetrisch aufgebaut. Entsprechend kann auch das Durchführungselement asymmetrisch verteilte Durchführungsöffnungen aufweisen. Wenn identische U-förmige Blechteile verwendet werden, ist es daher vorteilhaft, wenn auf einer Seite zwei der zwei der Öffnungen im U-förmigen Blechteil im zusammengebauten Zustand bereits durch die Seitenblechteile verschlossen sind. Somit ist für diese Öffnungen kein Blinddeckel erforderlich. Sie können jedoch im zusammengebauten Zustand auch nicht als Durchgangsöffnungen dienen.
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Bevorzugt weist ein oberer Kaminabschluss ein oben beschriebenes Durchführungselement auf, wobei das Durchführungselement auf einem Kaminschacht angeordnet ist und wobei gegebenenfalls auf dem Durchführungselement ein Zugverstärker angeordnet ist. Das Durchführungselement wird auf dem bestehenden Kaminschacht angeordnet, um die selektive Sanierung der an den Kaminschacht angeschlossenen Heizgeräte zu ermöglichen. Alte atmosphärische Heizgeräte können parallel weiterverwendet werden. Wenn ein Zugverstärker benötigt wird, wird das Durchführungselement zwischen bestehendem Kaminschacht und Zugverstärker angeordnet.
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Die oben genannten Aufgaben werden auch gelöst durch ein Verfahren zur Installation von Kaminrohren in einem Kaminschacht, aufweisend die folgenden Schritte:
- a. Anordnen eines Durchführungselements für Kaminrohre, insbesondere eines oben beschriebenen Durchführungselementes, auf dem Kaminschacht und gegebenenfalls unter einem Zugverstärker; und
- b. Durchführen mindestens eines Kaminrohrs durch eine Durchführungsöffnung in einer Seitenwand des Durchführungselementes.
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Damit ergeben sich die bereits oben beschriebenen Vorteile der selektiven Sanierung der an den Kaminschacht angeschlossenen Heizgeräte durch eine gemischte Belegung des Kamins mit neuen und alten Heizgeräten.
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Bevorzugt weist das Verfahren weiterhin die folgenden Schritte auf:
- – Entfernen eines Blinddeckels auf einer Durchführungsöffnung; und
- – Einsetzen eines Führungselements in die Durchführungsöffnung, wobei das Kaminrohr durch das Führungselement hindurchgeführt wird.
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Durch das Entfernen eines Blinddeckels und das Einsetzen eines Führungselementes in die entsprechende Durchgangsöffnung kann auch zu einem späteren Zeitpunkt ein weiteres neues Kaminrohr in das Kamin eingezogen und durch das Durchführungselement nach außen geleitet werden. Somit ist eine spätere Heizungssanierung auf Brennwerttechnik einfach durchführbar.
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Bevorzugt weist das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt auf:
- – Durchführen mehrerer Kaminrohre durch je eine der Durchführungsöffnungen, insbesondere durch je ein in eine Durchführungsöffnung eingesetztes Führungselement.
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Insbesondere kann das Verfahren und das Durchführungselement dazu verwendet werden, eine Mehrzahl von neuen Kaminrohren aus dem Kaminschacht nach außen zu leiten und gleichzeitig einen Durchgang von weiteren Rauchgasen aus dem Kaminschacht zum Zugverstärker und dann ins Freie zu ermöglichen.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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4. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die Figuren beschrieben, in denen zeigt:
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1 eine dreidimensionale Ansicht eines oberen Kaminabschlusses mit einer Ausführungsform eines Durchführungselements, eines Kaminschachts und eines Zugverstärkers;
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2 eine Schnittansicht durch den oberen Kaminschacht gemäß 1;
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3 eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines oberen Kaminabschlusses mit geschnittenem Zugverstärker, nicht geschnittenem Durchführungselement und geschnittenem Kaminschacht;
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4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des oberen Kaminabschlusses von 3;
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5 eine geschnittene Vorderansicht eines oberen Kaminabschlusses mit einem Zugverstärker, einem Durchführungselement und einem Kaminschacht, wobei Elemente des Durchführungselements zur besseren Erläuterung weggelassen wurden;
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6 eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines oberen Kaminabschlusses mit einem geschnittenen Zugverstärker, einer weiteren Ausführungsform eines nicht geschnittenen Durchführungselements und einem geschnittenen Kaminschacht;
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7 eine Abwicklung eines Seitenblechteils;
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8 eine Abwicklung eines U-förmigen Blechteils;
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9 eine Draufsicht auf die einzelnen Elemente eines Grundkörpers eines Durchführungselements;
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10 eine Draufsicht auf einen zusammengebauten Grundkörper eines Durchführungselements;
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11 eine Seitenansicht eines Führungselements; und
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12 eine dreidimensionale Ansicht des Führungselements von 11.
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5. Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen im Detail anhand der Figuren beschrieben.
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1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines beispielhaften oberen Kaminabschlusses 100. Auf einem Kaminschacht 120 ist ein Durchführungselement 1 angeordnet, welches einen beispielhaften fakultativen konventionellen Zugverstärker 110 trägt. Das Durchführungselement 1 ist zwischen einem konventionellen Kaminschacht 120 und dem konventionellen Zugverstärker 110 (falls vorhanden) angeordnet. Das Durchführungselement 1 dient dazu, Kaminrohre 40, welche bei der Sanierung einer Heizungsanlage auf Brennwerttechnik, in den Kaminschacht 120 eingezogen werden, nach außen zu leiten. Hierbei ermöglicht das Durchführungselement 1 insbesondere auch, dass im Kaminschacht 120 auf konventionelle Weise Rauchgase geleitet werden, nämlich durch die Züge 122, 124 des Kaminschachts 120 und durch das Durchführungselement 1 hindurch ins Freie oder über einen Zugverstärker 120 ins Freie.
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Das Durchführungselement 1 ermöglicht daher den parallelen Betrieb von noch unsanierten atmosphärischen Heizgeräten und modernen Brennwertgeräten an einem mehrfach belegten Kamin.
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Das Durchführungselement weist einen quaderförmigen Grundkörper 10 auf, der aus einem Stahlblechmaterial besteht. Bevorzugt umfasst der Grundkörper 10 eines erstes U-förmiges Blechteil 12, ein identisches zweites U-förmiges Blechteil 14 sowie zwei identische Seitenblechteile 16. Die Seitenblechteile 16 sind über einen Flansch 13 mit dem U-förmigen Blechteil 12 verschraubt und bilden daher ein verlängertes U-förmiges Blechteil 13, 16. Weiterhin ist das U-förmige Blechteil 14 mittels Schrauben 15 (s. 5) durch Langlöcher 18 hindurch mit den beiden Seitenblechteilen 16 verschraubt. Damit hat der Grundkörper 10 einen quaderförmigen im Wesentlichen oben und unten offenen Aufbau, der das Hindurchtreten von Rauchgasen von atmosphärischen Heizkesseln ermöglicht, wohingegen die Rauchgase der Brennwertgeräte durch die Kaminrohre 40 geleitete werden. Die Kaminrohre 40 bestehen daher wegen der Kondensation der Rauchgase im Kaminrohr aus einem säurebeständigen Kunststoff, bevorzugt aus PVDF. Die Kaminrohre 40 können, wie in 2 dargestellt, flexibel sein. Sie können jedoch auch aus starren Elementen aufgebaut sein. Auch können die Kaminrohre 40 eine Kombination aus starren Elementen, z.B. einen starren Bogen, und flexiblen Abschnitten aufweisen.
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Der Grundkörper 10 weist weiterhin mehrere Durchführungsöffnungen 20 in den Seitenwänden des Grundkörpers 10 auf. In diese Durchführungsöffnungen 20 kann entweder ein Führungselement 30, welches ein Kaminrohr 40 von innerhalb des Grundkörpers 10 nach außerhalb des Grundkörpers 10 leitet, eingesetzt sein oder die Durchführungsöffnung 20 kann mittels eines Blinddeckels 50 verschlossen sein (s 3 und 6).
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1 zeigt auch eine von zwei Öffnungen 21 im U-förmigen Blechteil 14, die durch die Seitenblechteile 16 verschlossen sind. Diese brauchen dementsprechend nicht durch einen Blinddeckel 50 verschlossen werden und sind jedoch auch nicht als Durchführungsöffnung für ein Kaminrohr 40 verwendbar.
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Aufgrund der Langlöcher 18 oberhalb und unterhalb der Öffnung 21 des U-förmigen Blechteils 14, ist es möglich, die U-förmigen Blechteile 12, 14, 16 zueinander in verschiedene Positionen festzulegen, um eine variable Breite B des Durchführungselements 1 bereitzustellen. Insbesondere ermöglichen die Langlöcher 18 in den u-förmigen Blechteilen 12, 16 eine stufenlos variable Breite B des Durchführungselements 1 einzustellen. Damit kann das Durchführungselement 1 an unterschiedlich breite Kaminschächte 120 angepasst werden.
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2 zeigt eine geschnittene Seitenansicht des oberen Kaminabschlusses 100 aus 1. Wie ersichtlich, umfasst der Kaminschacht 120 einen Hauptzug 122 sowie einen Nebenzug 124, welcher beispielsweise ein Shunt eines Shunt-Kamins sein kann. An diesen Nebenzug 124 wird im Regelfall nur ein einziges Heizgerät angeschlossen.
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Man erkennt aus 2, dass ein flexibles Kaminrohr 40 durch die bestehenden Kaminzüge 122, 124 geführt wird und dann mittels eines Bogens durch die Durchführungsöffnungen 20 bzw. durch die Führungselemente 30 nach außen tritt. Die Führungselemente 30 verhindern, dass das flexible Kaminrohr 40 zu stark abgeknickt wird, wodurch es oben einreißen könnte bzw. sein Querschnitt verringert werden könnte. Das Führungselement 30 ist im Detail in den 11 und 12 dargestellt und weist einen nach oben offenen Führungskanal 32 auf. Dieser ist nach oben offen, damit das Kaminrohr 40 nicht auf einen bestimmten Krümmungsradius beschränkt ist, sondern auch größere Krümmungsradien einnehmen kann. Das Führungselement 30 definiert daher lediglich einen Mindestkrümmungsradius, den das flexible Kaminrohr 40 nicht unterschreiten darf. Entsprechend können die Kaminrohre 40 in den Kaminschächten 122, 124 beliebig angeordnet sein.
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Zur Befestigung des Führungselements 30 an den Durchführungsöffnungen 20 umfasst es eine Befestigungsplatte 36 mit Bohrungen zur Schraubmontage. Darin ist, leicht nach oben geneigt, der offene Führungskanal 32 eingesetzt, welcher in eine kreisförmigen Öffnung 34 mit einer umlaufenden Dichtung 38 übergeht. Mittels der Dichtung 38 wird das Kaminrohr 40 nach außen gegenüber dem Durchführungselement 1 abgedichtet, so dass der verbleibende Zug durch das Durchführungselement 1 hindurch nicht gestört wird. Weiterhin erfolgt durch die Reibung der Dichtung 38 eine einfache und sichere Montage der hindurchgeführten Kaminrohre 40. Bei Bedarf kann das Kaminrohr 40 noch zusätzlich an dem Führungselement 30 befestigt werden.
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Die 3 zeigt ein Durchführungselement 1, bei dem eine Durchführungsöffnung 20 durch einen Blinddeckel 50 verschlossen ist. Drei Durchführungsöffnungen 20 sind mit Führungselementen 30 versehen, so dass in der in 3 dargestellten Konfiguration drei von insgesamt 6 möglichen Kaminrohre 40 in den Kaminschacht 120 eingezogen werden können. 4 zeigt die entsprechende Seitenansicht von links des Durchführungselements 1 der 3.
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In 5 sind die Führungselemente 30 bzw. Blinddeckel 50 weggelassen und man erkennt zwei Durchführungsöffnungen 20 der Vorderseite sowie die durch das Seitenblechteil 16 abgedeckte nicht benutzbare Öffnung 21 des U-förmigen Blechteils 14. Die Befestigungselemente 15 befinden sich am rechten Ende des Langlochs 18, was anzeigt, dass der Grundkörper 10 auf eine minimale Breite dieser Konfiguration eingestellt ist.
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6 zeigt eine Situation bei der ein schmälerer Kaminschacht 120 mit einem Durchführungselement 1 versehen wurde. In dieser Konfiguration wurden zwei U-förmige Blechteile 12, 14 über einen Flansch 13 direkt miteinander verschraubt. Die Seitenblechteile 16 sind in dieser Konfiguration nicht notwendig. Bei der Konfiguration nach 6 weist das Durchführungselement 1 sechs Durchführungsöffnungen 20 auf, wobei wie dargestellt drei durch Führungselemente 30 belegt sind und eine durch einen Blinddeckel 50 abgedeckt ist.
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7 zeigt eine Abwicklung eines Seitenblechteils 16 mit einer Durchführungsöffnung 20. Das Seitenblechteil 16 wird an den Biegekanten 19 rechtwinkelig kastenförmig gebogen. Ebenfalls werden Schraub-, Niet oder Schweißlaschen 17 zur Montage des Seitenblechteils 16 entsprechend gebogen.
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8 zeigt eine Abwicklung eines der U-förmigen Blechteile 12, 14 mit drei möglichen Durchführungsöffnungen 20, welches ebenfalls an den Biegekanten 19 kastenförmig gebogen wird, um ein U-förmiges Blechteil zu bilden, wie sie in 9 in einer Draufsicht dargestellt sind. Hier dienen die Laschen 17 ebenfalls zur Schraub-, Niet- oder Schweißmontage des U-förmigen Blechteils 12, 14. Die U-förmigen Blechteile 12, 14 weisen weiterhin Zentrierlaschen 11 auf, mit denen das Durchführungselement 1 auf dem Kaminschacht 120 zentriert und gegen seitliches Verschieben gesichert werden kann. Gleichermaßen können Zentrierlaschen 11 auch den Zugverstärker 11, wenn dieser vorhanden ist, auf dem Durchführungselement 1 zentrieren und sichern. Nicht benötigte Zentrierlaschen 11 können leicht weggebogen werden, so dass sie die Montage des Durchführungselements 1 nicht behindern.
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10 zeigt in einer Draufsicht den zusammengebauten Zustand des Grundkörpers 10 bestehend aus zwei identischen u-förmigen Blechteilen 12, 14 sowie zwei identischen Seitenblechteilen 16, die über die Flansche 13 mit dem U-förmigen Blechteil 12 verschraubt sind. Das U-förmige Blechteil 14 kann, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, innerhalb der Seitenblechteile 16 verschoben werden, um den Grundkörper 10 in seiner Breite B variabel auf die Breite des Kaminschachtes einzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Durchführungselement
- 10
- Grundkörper
- 11
- Zentrierlasche
- 12, 14
- U-förmiges Blechteil
- 13
- Flansch
- 15
- Schraube
- 16
- Seitenblechteil
- 17
- Schraub-, Niet-, Schweißlasche
- 18
- Langloch
- 19
- Biegelinie
- 20
- Durchführungsöffnungen
- 21
- Öffnung
- 30
- Führungselement
- 32
- Führungskanal
- 34
- Öffnung
- 36
- Befestigungsplatte
- 38
- Dichtung
- 40
- Kaminrohr
- 50
- Blinddeckel
- 100
- oberer Kaminabschluss
- 110
- Zugverstärker
- 120
- Kaminschacht
- 122
- Kaminzug
- 124
- Kaminzug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012112236 A1 [0006]