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Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Antrieb für eine hydraulische Presse, mit einem ersten Gleichlaufzylinder, der einen ersten und einen zweiten Druckraum und einen Kolben aufweist, der den ersten vom zweiten Druckraum trennt, und mit wenigstens einer hydraulischen Pumpe, die einen Pumpeneingang und einen Pumpenausgang aufweist, wobei der Pumpenausgang mit dem ersten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders hydraulisch verbunden ist und wobei der Pumpeneingang mit dem zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders hydraulisch verbunden ist.
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Derartige hydraulische Antriebe sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. In der Praxis ist es bei hydraulischen Antrieben, insbesondere bei hydraulischen Antrieben für hydraulische Pressen wünschenswert, einen hydraulischen Antrieb bereitzustellen, der einerseits ein schnelles Verfahren eines Antriebskolbens in einem sogenannten Eilhub oder Eilgang bereitstellt und mit dem andererseits ein langsameres Verfahren mit einer hohen Kraft in einem sogenannten Lasthub oder Lastgang ermöglicht werden kann.
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Aus dem Stand der Technik sind hierzu verschiedene Antriebe bekannt. Bei einem Antrieb mit einer sogenannten Drosselsteuerung wird eine Pumpe von einem Motor mit konstanter Drehzahl angetrieben. Die Ansteuerung und Umschaltung zwischen Eilhub und Lasthub durch Steuerung des Volumenstroms erfolgt dabei über Strömungswiderstände, bspw. durch Ventile. Nachteilig an einem solchen Antrieb mit Drosselsteuerung ist der geringe Wirkungsgrad aufgrund der auftretenden Strömungsverluste.
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Aus der
EP 0 311 779 B1 ist eine hydraulische Steuereinrichtung für eine Presse bekannt. die hydraulische Steuerung umfasst einen Eilgangzylinder und einem mit diesem Gekoppelten Preßzylinder. Auch bei dieser hydraulischen Steuereinrichtung werden Drosselventile verwendet, die mit Wirkungsgradverlusten verbunden sind. Weiterhin ist die hydraulische Steuereinrichtung komplex mit einer Vielzahl an Ventilen.
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Aus der
DE 10 2009 058 408 A1 ist eine elektrohydraulische Steuerung für eine sichere elektrohydraulische Achse bekannt. Diese Schrift befasst sich mit einer kostengünstigen Umsetzung von Arbeitsschutzerfordernissen.
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Aus der
DE 198 22 436 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer hydraulischen Presse bekannt, durch das ein Krafteinbruch beim Übergang von Eilgang auf die Preßgeschwindigkeit verringert ist.
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Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik Antriebe mit einer sogenannten Verdrängersteuerung bekannt. Ein solcher Antrieb kann beispielsweise einen drehzahlvariablen Motor aufweisen, der zwei Pumpen mit einander entgegengesetzten Förderrichtungen antreibt. Die beiden Pumpen sind mit einem Hydraulikzylinder derart verbunden, dass die Pumpe aus einem Kolbenraum eines Hydraulikzylinders Hydrauliköl aufnimmt, wohingegen sie in den anderen Kolbenraum Hydrauliköl fördert.
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Die Umschaltung vom Eilhub in den Lasthub bzw. die Geschwindigkeitssteuerung des hydraulischen Antriebs erfolgt dabei durch die Änderung des Verdrängungsvolumens der Pumpe bzw. durch die Veränderung der Drehzahl des Motors. Nachteilig an einem solchen Antrieb mit Verdrängersteuerung ist es, dass der Motor für die hohe Geschwindigkeit im Eilhub eine hohe maximale Drehzahl aufweisen muss, wohingegen für die hohe Kraft im Lasthub ein hohes maximales Drehmoment gefordert ist. Aufgrund dieser hohen sogenannten Eckleistung wird der Motor groß, schwer, träge und teuer.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen hydraulischen Antrieb bereitzustellen, der in einem Eilhub und in einem Lasthub betrieben werden kann, wobei Wirkungsgradverluste vermieden werden sollen und der Antrieb kostengünstig herstellbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird durch einen hydraulischen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein solcher Antrieb zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein zweiter Gleichlaufzylinder vorgesehen ist, der einen ersten und einen zweiten Druckraum und einen Kolben aufweist, der den ersten vom zweiten Druckraum trennt, wobei der Kolben des ersten Gleichlaufzylinders mit dem Kolben des zweiten Gleichlaufzylinders mechanisch bewegungsgekoppelt ist, wobei der erste Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpenausgang hydraulisch verbunden ist und wobei der zweite Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang bei Überschreiten eines Grenzdruckes im zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders verbindbar ist. Die zweiten Druckräume können auch als lastseitige Druckräume bezeichnet werden.
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Unter Pumpeneingang und Pumpenausgang werden Pumpenanschlüsse der Pumpe verstanden. Die Pumpe kann vorzugsweise von einem drehzahlveränderlichen Motor angetrieben werden, dessen Drehrichtung umkehrbar ist. Bei einer Drehrichtung des Motors kann am Pumpeneingang folglich Hydraulikflüssigkeit eingesaugt werden, wohingegen am Pumpenausgang Hydraulikflüssigkeit aus der Pumpe heraus gefördert werden kann. Bei Umschaltung der Drehrichtung kann dann am Pumpenausgang Hydraulikflüssigkeit eingesaugt werden, wobei am Pumpeneingang Hydraulikflüssigkeit heraus gefördert werden kann. Die Pumpe kann hierzu als eine sogenannte Vier-Quadranten-Pumpe ausgebildet sein. Insbesondere ist denkbar, dass die Pumpe als Kolben- oder Zahnradpumpe ausgebildet ist. Statt einer einzigen Pumpe ist es auch denkbar, zwei gegensinnig fördernde Zwei-Quadranten-Pumpen vorzusehen, die von einem Motor angetrieben werden, dessen Drehrichtung ebenfalls umkehrbar ist.
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Ein solcher Antrieb ist besonders vorteilhaft, da im Eilhub, d. h. wenn die Kolben des Antriebs auf keine Last treffen, bei einer Verbindung des Pumpeneingangs und des Pumpenausgangs mit den Druckräumen des ersten Gleichlaufzylinders lediglich der erste Gleichlaufzylinder hydraulisch angetrieben wird bzw. am Fluidaustausch mit der Pumpe teilnimmt. Die nun wirksame Kolbenfläche ist lediglich die Kolbenfläche des ersten Gleichlaufzylinders. Durch die Bewegungskopplung der beiden Kolben des ersten und zweiten Gleichlaufzylinders wird der Kolben des zweiten Gleichlaufzylinders durch die Bewegung des Kolbens des ersten Gleichlaufzylinders aufgrund der Bewegungskopplung zwar bewegt, jedoch kann Hydraulikflüssigkeit lediglich vom zweiten Druckraum in den ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders sozusagen im Kreis gefördert werden, so dass keine zusätzliche Pumpenleistung für das Verfahren des zweiten Gleichlaufzylinders im sogenannten Eilhub notwendig ist. Der zweite Gleichlaufzylinder nimmt folglich am Fluidaustausch mit der Pumpe nicht Teil.
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Wenn beim Verfahren des hydraulischen Antriebs, d. h. beim Verfahren der Kolben der beiden Gleichlaufzylinder die Kolben, bzw. ein mit den Kolben verbundenes Pressenwerkzeug in Kontakt mit einem Hindernis bspw. mit einem umzuformenden Werkstück kommt, kann der zweite Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang verbunden werden. Folglich fördert die Pumpe dann Hydraulikflüssigkeit in die ersten Druckräume der beiden Gleichlaufzylinder und aus den Druckräumen der beiden Gleichlaufzylinder. Es nehmen nun beide Gleichlaufzylinder am Fluidaustausch mit der Pumpe Teil. Die wirksame Kolbenfläche ist nun die Kolbenfläche der beiden Gleichlaufzylinder wodurch eine höhere Kraft im Lasthub bereitgestellt werden kann.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des hydraulischen Antriebs zeichnet sich dadurch aus, dass ein Druckbegrenzungsventil zur Verbindung des zweiten Druckraums des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang vorgesehen ist. Das Druckbegrenzungsventil ist dabei vorzugsweise in einer Hydraulikleitung angeordnet, die den zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders verbindet und so ausgebildet, dass es bei Überschreiten des Grenzdrucks im zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders den zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders verbindet. Es ist jedoch auch denkbar, statt des Druckbegrenzungsventils ein 2/2-Wegeventil zur Verbindung des zweiten Druckraums des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang vorzusehen. Ein solches 2/2-Wegeventil kann dann beispielsweise von einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) angesteuert werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Antriebs sieht vor, dass ein Rückschlagventil zwischen dem ersten und dem zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders vorgesehen ist, wobei die Abflussseite des Rückschlagventils auf der Seite des ersten Druckraums des zweiten Gleichlaufzylinders angeordnet ist. Das Rückschlagventil ist folglich so angeordnet, dass es geöffnet wird, wenn ein Öffnungsdruck erreicht bzw. überschritten wird. Da der Pumpenausgang mit den ersten Druckräumen der beiden Gleichgangzylinder verbunden ist und der Pumpeneingang zunächst nur mit dem zweiten Druckraum des ersten Gleichgangzylinders verbunden ist, steigt der Druck im zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders an, bis die Druckdifferenz zwischen dem ersten Druckraum und dem zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders den Öffnungsdruck des Rückschlagventils übersteigt. Nach dem Öffnen des Rückschlagventils kann dann Hydraulikflüssigkeit vom zweiten Druckraum in den ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders strömen, so dass im Eilhub keine zusätzliche Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe in den ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders gefördert werden muss. Es ist jedoch auch denkbar, statt des Rückschlagventils ein 2/2-Wegeventil zur Verbindung des ersten und des zweiten Druckraums des zweiten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang vorzusehen. Ein solches 2/2-Wegeventil kann dann beispielsweise von einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) angesteuert werden.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn das Rückschlagventil ferngesteuert entsperrbar ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da nach Beendigung des Lasthubs ein Eilrückhub erfolgen kann, wenn das Rückschlagventil geöffnet ist und Hydraulikflüssigkeit vom ersten in den zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders gefördert werden kann. Vorteilhafterweise erfolgt hierzu zuvor ein Druckausgleich des ersten und des zweiten Druckraums des zweiten Gleichlaufzylinders in einer Dekompressionsphase. Wenn im Eilrückhub der zweite Gleichlaufzylinder aufgrund des geöffneten Rückschlagventils wiederum nicht am Fluidaustausch mit der Pumpe teilnimmt, kann aufgrund der Bewegungskopplung der beiden Gleichlaufzylinders bei Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe bzw. der Drehrichtung des die Pumpe antreibenden Motors ein Eilrückhub erreicht werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Rückschlagventil derart hydraulisch ansteuerbar ist, dass es bei Unterschreiten eines Öffnungsdruckes im ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders öffnet. Nach der Beendigung eines Lasthubes wird das Rückschlagventil vorzugsweise erst dann geöffnet, wenn ein Druckausgleich zwischen dem ersten und dem zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders in der Dekompressionsphase erfolgt ist. Hierzu kann die Förderrichtung der Pumpe bzw. die Drehrichtung des die Pumpe antreibenden Motors umgekehrt werden, wodurch Hydraulikflüssigkeit aus den ersten Druckräumen der beiden Gleichlaufzylinder gefördert werden kann. Zur hydraulischen Ansteuerung wird vorzugsweise der Staudruck eines Kühl- oder Filterkreislaufs verwendet, der von einer Umwälzpumpe gespeist wird. Es ist jedoch auch eine elektrische Ansteuerung des Rückschlagventils denkbar, wobei ein Drucksensor zur Detektion des Öffnungsdrucks vorgesehen sein kann, der mit dem ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders hydraulisch verbunden ist.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des hydraulischen Antriebs sieht vor, dass der Kolben des zweiten Gleichlaufzylinders eine größere hydraulische Wirkfläche als der Kolben des ersten Gleichlaufzylinders aufweist. Durch Vorsehen eines Kolbens mit einer größeren Wirkfläche kann für die Umschaltung zwischen Eilhub und Lasthub eine bessere Kraftübersetzung erreicht werden, wobei einerseits mit einem ersten Gleichlaufzylinder mit kleiner hydraulischer Wirkfläche ein schneller Eilhub gewährleistet werden kann und wobei andererseits mit einem zweiten Gleichlaufzylinder mit einer großen hydraulischen Wirkfläche ein Lasthub mit großer Kraft erreicht werden kann.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn das Verhältnis der hydraulischen Wirkfläche des zweiten Gleichlaufzylinders zur hydraulischen Wirkfläche des ersten Gleichlaufzylinders im Bereich von etwa 2:1 bis etwa 10:1 liegt. Mit einem solchen Verhältnis der hydraulischen Wirkflächen der beiden Gleichlaufzylinder kann sowohl ein schneller Eilhub als auch ein Lasthub mit hoher Kraft erreicht werden.
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Vorteilhafterweise sind der erste und der zweite Gleichlaufzylinder parallel oder seriell zueinander angeordnet sind. Eine Bewegungskopplung bei paralleler Anordnung der Gleichlaufzylinder kann dabei vorzugsweise quer zur Bewegungsrichtung der Kolben erfolgen. Die Kolben können hierzu beispielsweise mittels eines Jochs oder eines Pressenwerkzeugs verbunden sein. Eine Bewegungskopplung bei serieller Anordnung der Gleichlaufzylinder kann vorzugsweise längs zur Bewegungsrichtung erfolgen, wobei denkbar ist, die Kolben der Gleichlaufzylinder axial fluchtend anzuordnen und beispielsweise miteinander zu verschweißen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des hydraulischen Antriebs sieht vor, dass ein hydraulischer Druckspeicher vorgesehen ist. Ein solcher Druckspeicher kann beispielsweise als Blasen- oder Membranspeicher ausgebildet sein. Darüber hinaus können Druckbegrenzungsventile vorgesehen sind, die derart angeordnet sind, dass sie beim Erreichen von kritischen Drücken die Pumpe oder die Druckräume mit dem Druckspeicher verbinden. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen ist, dass derart angeordnet ist, dass es den zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders bei Überschreiten eines Grenzdruckes im zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders mit dem Druckspeicher verbindet. Vorzugsweise ist der Grenzdruck dabei erheblich kleiner als der maximale Betriebsdruck des hydraulischen Antriebs gewählt. Wenn nun in einer Dekompressionsphase die Förderrichtung der Pumpe bzw. die Antriebsrichtung des Motors umgekehrt wird, kann Fluid, welches im zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders in der Dekompressionsphase komprimiert wird, über das Druckbegrenzungsventil zum Druckspeicher abgeleitet werden.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Antriebs, insbesondere eines Antriebs nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem ersten Gleichlaufzylinder, der einen ersten und einen zweiten Druckraum und einen Kolben aufweist, der den ersten vom zweiten Druckraum trennt, mit wenigstens einem zweiten Gleichlaufzylinder, der einen ersten und einen zweiten Druckraum und einen Kolben aufweist, der den ersten vom zweiten Druckraum trennt, und mit wenigstens einer hydraulischen Pumpe, die einen Pumpeneingang und einen Pumpenausgang aufweist, wobei der Kolben des ersten Gleichlaufzylinders mit dem Kolben des zweiten Gleichlaufzylinders mechanisch bewegungsgekoppelt ist. Bei einem solchen Verfahren fördert die Pumpe in einem Eilhub Hydraulikflüssigkeit in den ersten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders und Hydraulikflüssigkeit aus dem zweiten Druckraum des ersten Gleichlaufzylinders, wobei Hydraulikflüssigkeit vom zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders in den ersten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders gefördert wird, wobei nach Überschreiten eines Grenzdruckes im zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders der zweite Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders mit der Pumpe derart verbunden wird, dass die Pumpe in einem Lasthub Hydraulikflüssigkeit in die ersten Druckräume des ersten und des zweiten Hydraulikzylinders fördert und Hydraulikflüssigkeit aus den zweiten Druckräumen des ersten und des zweiten Gleichlaufzylinders fördert.
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Mit einem solchen Verfahren kann folglich ein besonders vorteilhafter Betrieb eines hydraulischen Antriebs bereitgestellt werden. Einerseits kann der Antrieb schnell in einem Eilhub verfahren werden, wobei andererseits ein Lasthub mit hoher Kraft erreicht werden kann. Die Umschaltung von Eilhub auf Lasthub erfolgt vorzugsweise durch Auftreffen der Kolben bzw. eines an den Kolben angeordneten Werkzeugs auf ein Hindernis wie bspw. ein Werkstück.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass nach Beendigung des Lasthubs die Förderrichtung der Pumpe umgekehrt wird, wobei die Pumpe in einer Dekompressionsphase Hydraulikflüssigkeit aus den ersten Druckräumen des ersten und des zweiten Gleichlaufzylinders fördert, wobei der erste und der zweite Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders in einem Eilrückhub derart miteinander verbunden werden, dass Hydraulikflüssigkeit vom ersten Druckraum in den zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders gefördert wird. Folglich kann umgekehrt zum Eilhub ein Eilrückhub erreicht werden, in dem lediglich der erste Gleichlaufzylinder am Fluidaustausch mit der Pumpe teilnimmt, wobei die Bewegung des zweiten Gleichlaufzylinders im Eilrückhub durch die mechanische Kopplung der Kolben der beiden Gleichlaufzylinder erfolgt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Umschaltung von der Dekompressionsphase in den Eilrückhub erfolgt, wenn der Druck im ersten und im zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders etwa gleich groß ist. Somit kann zunächst eine Rückhubbewegung der beiden Kolben erreicht werden, wobei eine Dekompression erreicht werden kann. Wenn der Druck in den beiden Drückräumen des ersten Gleichlaufzylinders etwa gleich groß ist, kann durch Öffnen eines Ventils Hydraulikflüssigkeit im Eilrückhub vom ersten in den zweiten Druckraum des zweiten Gleichlaufzylinders gefördert werden kann.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Umschaltung von der Dekompressionsphase in den Eilrückhub durch ferngesteuertes Öffnen eines Rückschlagventils. Das ferngesteuerte Öffnen kann bspw. durch eine hydraulische Ansteuerung erfolgen. Beim Öffnen kann das Rückschlagventil entgegen seiner Durchflussrichtung geöffnet werden. Es ist denkbar zur hydraulischen Ansteuerung einen Staudruck eines Kühl- oder Filterkreislaufs zu verwenden, der von einer Umwälzpumpe gespeist wird. Es ist jedoch auch eine elektrische Ansteuerung denkbar.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Umschaltung von Eilhub in Lasthub durch Öffnen eines Druckbegrenzungsventils erfolgt. Durch Öffnen eines Druckbegrenzungsventils kann der ansteigende Druck aufgrund der auf ein Hindernis auftreffenden Kolben bzw. aufgrund des auf ein Hindernis auftreffenden Pressenwerkzeugs, das an den Kolben angeordneten sein kann, dazu verwendet werden, in den Lasthub umzuschalten, da nun der Pumpenausgang mit den ersten Druckräumen der beiden Gleichgangzylinder verbunden ist, wohingegen der Pumpeneingang mit den zweiten Druckräumen der beiden Gleichgangzylinder verbunden ist.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind:
Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs;
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2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs; und
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3 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs.
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In den 1 bis 3 sind verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs 10 gezeigt. Die sich entsprechenden Elemente sind dabei jeweils mit den entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform des hydraulischen Antriebs 10 gezeigt, anhand derer das Grundprinzip der verschiedenen Ausführungsformen erläutert wird. Eine Pumpe 12, wird über eine Kupplung 14 von einem drehzahlveränderlichen Motor 16 angetrieben, dessen Drehrichtung umkehrbar ist. Der Motor weist einen Pumpeneingang 18 und einen Pumpenausgang 20 auf. Bei einer Drehrichtung des Motors 16 kann am Pumpeneingang 18 folglich Hydraulikflüssigkeit eingesaugt werden, wohingegen am Pumpenausgang 20 Hydraulikflüssigkeit aus der Pumpe 12 heraus gefördert werden kann. Bei Umschaltung der Drehrichtung kann wiederum am Pumpenausgang 20 Hydraulikflüssigkeit eingesaugt werden, wobei am Pumpeneingang 18 Hydraulikflüssigkeit aus der Pumpe 12 heraus gefördert werden kann. Die Pumpe 12 kann hierzu als eine sogenannte Vier-Quadranten-Pumpe ausgebildet sein. Insbesondere ist denkbar, dass die Pumpe 12 als Kolben- oder Zahnradpumpe ausgebildet ist. Statt einer einzigen Pumpe 12 ist es auch denkbar, zwei gegensinnig fördernde Zwei-Quadranten-Pumpen vorzusehen, die von dem einen Motor angetrieben werden, dessen Drehrichtung ebenfalls umkehrbar ist.
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Der Antrieb 10 weist ferner einen ersten Gleichlaufzylinder 22 und einen zweiten Gleichlaufzylinder 24 auf. Die beiden Gleichlaufzylinder 22, 24 sind in 1 parallel zueinander angeordnet. In jedem Gleichlaufzylinder 22, 24 ist ein Kolben 26, 28 hydraulisch verfahrbar angeordnet, wobei an jedem Kolben 26, 28 jeweils eine Kolbenstange 30, 32 angeordnet ist. Die beiden Kolben 26, 28 können, wie durch den Doppelpfeil 29 angedeutet ist, nach oben und nach unten verfahren werden. Der Kolben 26 trennt den ersten Gleichlaufzylinder 24 in einen ersten Druckraum 34 und in einen zweiten Druckraum 36. Der zweite Druckraum 36 ist in 1 unten angeordnet und wird auch als lastseitiger Druckraum bezeichnet.
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Der Kolben 28 trennt den zweiten Gleichlaufzylinder 24 ebenfalls in einen ersten Druckraum 38 und in einen zweiten Druckraum 40, wobei der zweite Druckraum 40 ebenfalls als lastseitiger Druckraum bezeichnet wird. Die beiden Kolben 26, 28 sind an ihren Kolbenstangen 30, 32 am in 1 unteren, dem Kolben 26, 28 abgewandten Ende mittels eines Jochs 42, welches in 1 als Pressenwerkzeug 43 ausgebildet ist, mechanisch bewegungsgekoppelt.
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Der Pumpenausgang 20 der Pumpe 12 ist mit dem ersten Druckraum 34 des ersten Gleichlaufzylinders 22 und dem ersten Druckraum 38 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 hydraulisch verbunden. In 1 ist hierzu eine Hydraulikleitung 44 vorgesehen, welche die beiden Druckräume 34, 38 miteinander verbindet. Es ist jedoch auch denkbar, beide Druckräume 34, 38 über eine separate Hydraulikleitung jeweils einzeln mit dem Pumpenausgang 20 zu verbinden.
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Der zweite Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 ist mit dem Pumpeneingang 18 verbunden, wobei der zweite Druckraum 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 mittels eines in einer Hydraulikleitung 46 angeordneten Druckbegrenzungsventils 48 mit dem zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 und folglich mit dem Pumpeneingang 18 verbunden werden kann. Das Druckbegrenzungsventil 48 öffnet abhängig von einem im zweiten Druckraum 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 herrschenden Drucks entgegen einer Federkraft.
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Zwischen dem ersten und dem zweiten Druckraum 38, 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 ist eine weitere Hydraulikleitung 50 vorgesehen, in der ein Rückschlagventil 52 angeordnet ist, dessen Abflussseite auf der Seite des ersten Druckraums 38 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 angeordnet ist. Das Ventil 52 ist ferngesteuert betätigbar und weist hierzu eine hydraulische Steuerleitung 54 auf.
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Zur Messung des in den ersten Druckräumen 34, 38 der beiden Gleichlaufzylinder 22, 24 herrschenden Druckes ist ein Drucksensor 56 vorgesehen, wobei ferner im Bereich des Pressenwerkzeugs 43 ein Wegsensor 58 vorgesehen ist. Mittels des Drucksensors 56 und des Wegsensors 58 kann eine druck- und lagegesteuerte Ansteuerung des hydraulischen Antriebs 10 erreicht werden.
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Zur Vermeidung von Unterdruck und Kavitation sind drei Rückschlagventile 60, 62, 64 vorgesehen, die bei Bedarf so geöffnet werden können, dass Hydraulikflüssigkeit aus einem Tank bzw. Druckspeicher 66, welcher als Membran- oder Blasenspeicher ausgebildet sein kann, nachgesaugt werden kann. Zum Ausgleich von internen Leckagen ist die Pumpe 12 mittels einer Hilfsleitung 67 ebenfalls mit dem Druckspeicher 66 verbunden. Zur Vermeidung von Überdruck sind ferner zwei Druckbegrenzungsventile 68, 70 vorgesehen, die mit dem Pumpenausgang 20 und dem Pumpeneingang 18 derart hydraulisch verbunden sind, dass die Pumpe 12 gegen Überdruck abgesichert werden kann. Die Druckbegrenzungsventile 68, 70 öffnen bei Überschreiten eines kritischen Öffnungsdruckes am Pumpeneingang 18 bzw. am Pumpenausgang 20 jeweils entgegen der Kraft einer Feder. Das Druckbegrenzungsventil 70 weist dabei einen erheblich kleineren Öffnungsdruck als das Druckbegrenzungsventil 68 auf, dessen Öffnungsdruck auf den maximalen Betriebsdruck des hydraulischen Antriebs 10 ausgelegt ist.
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Der zweite Gleichlaufzylinder 24 weist eine hydraulische Wirkfläche 72 auf, wobei der erste Gleichlaufzylinder 22 eine hydraulische Wirkfläche 74 aufweist. Die hydraulische Wirkfläche 72 ist größer ist als die hydraulische Wirkfläche 74. Vorzugsweise ist die hydraulische Wirkfläche 72 zwei bis zehn Mal so groß wie die hydraulische Wirkfläche 74.
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Der erfindungsgemäße hydraulische Antrieb 10 funktioniert nun wie folgt:
Der Motor 16 treibt die Pumpe 12 so an, dass diese Hydraulikflüssigkeit am Pumpenausgang 20 fördert und Hydraulikflüssigkeit am Pumpeneingang 18 einsaugt.
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Da der erste Druckraum 34 des ersten Gleichlaufzylinders 22 mit dem Pumpenausgang 20 hydraulisch verbunden ist, strömt Hydraulikflüssigkeit in den ersten Druckraum 34 des ersten Gleichlaufzylinders 22, wobei Hydraulikflüssigkeit aus dem zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 abgesaugt wird. Der Kolben 26 des ersten Gleichlaufzylinders 22 fährt dabei in 1 nach unten aus. Durch die Bewegungskopplung der Kolben 26, 28 durch das Joch 42 bzw. das Pressenwerkzeug 43 wird gleichzeitig der zweite Kolben 28 in 1 nach unten bewegt.
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Da nun auch der Kolben 28 bewegt wird, wird Hydraulikflüssigkeit im zweiten Druckraum 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 so weit komprimiert, dass der Öffnungsdruck des Rückschlagventils 52 überschritten wird und das Rückschlagventil 52 öffnet. Hydraulikflüssigkeit wird folglich vom zweiten Druckraum 40 in den ersten Druckraum 38 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 gefördert. Der Gleichlaufzylinder 24 nimmt somit nicht am Fluidaustausch mit der Pumpe 12 teil, wobei die wirksame Zylinderfläche allein aus der Wirkfläche 74 des ersten Gleichlaufzylinders 22 besteht. Da von der Pumpe 12 lediglich der erste Gleichlaufzylinder 22 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden muss, wobei durch die Bewegungskopplung beide Kolben 26, 28 bewegt werden können, können die beiden Kolben 26, 28 in einem Eilhub mir geringer Kraft in Richtung des Pfeils 76 verfahren werden. Dabei treten außer Reibung und Leckage keine weiteren Verluste auf.
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Wenn der hydraulische Antrieb 10 im Eilhub verfahren wird, herrscht in den Druckräumen 34, 38, 40 in etwa der gleiche Druck, da über das Rückschlagventil 52 ein Druckausgleich zwischen den Druckräumen 38, 40 erfolgen kann. Im zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders herrscht im Eilhub ein geringerer Druck, da Hydraulikflüssigkeit aktiv von der Pumpe 12 aus dem Druckraum 36 gesaugt wird.
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Wenn das Joch 42 bzw. das Pressenwerkzeug 43 auf ein Hindernis wie bspw. ein Werkstück stößt, steigt der Druck in den Druckräumen 34, 38, 40 an, wobei der Druck im zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 gering bleibt. Wenn der Druck in den Druckräumen 34, 38, 40, insbesondere im Druckraum 40 über den Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils 48 ansteigt, öffnet das Druckbegrenzungsventil 48, so dass der zweite Druckraum 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 mittelbar durch die Verbindung mit dem zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders mit dem Pumpeneingang 18 der Pumpe 12 verbunden wird.
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Somit sind nach dem Öffnen des Druckbegrenzungsventils 48 die zweiten Druckräume 36, 40 mit dem Pumpeneingang 18 verbunden, wobei die Pumpe 12 nun Hydraulikflüssigkeit aus beiden druckräumen 36, 40 fördert. Der zweite Gleichlaufzylinder 24 nimmt nun am Fluidaustausch mit der Pumpe 12 teil.
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Beim Verfahren der Kolben 26, 28 nach unten wird nun zusätzliche Hydraulikflüssigkeit für den ersten Druckraum 38 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 benötigt, der von der Pumpe 12 zur Verfügung gestellt wird. Die Pumpe 12 fördert nun aktiv Hydraulikflüssigkeit in die ersten Druckräume 34, 38 und aus den ersten Druckräumen 36, 40. Statt der hydraulischen Wirkfläche 74 des ersten Gleichlaufzylinders 22 wirken nun die beiden hydraulischen Wirkflächen 72, 74 der beiden Gleichlaufzylinder 22, 24 gemeinsam. Die beiden Kolben 26, 28 werden nunmehr in einem sogenannten Lasthub, d. h. bei geringerer Geschwindigkeit, jedoch mit größerer Kraft verfahren. Die Kraftübersetzung im Lasthub im Vergleich zum Eilhub ergibt sich dabei aus der Summe der hydraulischen Wirkflächen 72, 74 der beiden Gleichlaufzylinder 22, 24. Im Lasthub treten systembedingt Verluste auf, welche durch den Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils 48 und den Volumenstrom durch das Druckbegrenzungsventil 48, der durch die Wirkfläche 72 und die Momentangeschwindigkeit der Kolben 26, 28 bestimmt wird, entstehen.
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Nach einer Arbeitsphase im Lastgang, d. h. wenn beispielsweise die Bearbeitung eines nicht dargestellten Werkstücks beendet ist, muss vor dem Zurückfahren der Kolben 26, 28 in ihre Ausgangsstellung durch Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe 12 die Hydraulikflüssigkeit in den ersten Druckräumen 34, 38 der beiden Gleichlaufzylinder 22, 24 dekomprimiert werden. Hierzu wird zunächst die Drehrichtung des Motors 16 bzw. die Förderrichtung der Pumpe 12 umgekehrt. Die Pumpe 12 fördert nun am Pumpenausgang 20 Hydraulikflüssigkeit aus den ersten Druckräumen 34, 38, wodurch die Hydraulikflüssigkeit dekomprimiert wird. In dieser sogenannten Dekompressionsphase fördert die Pumpe 12 durch den Pumpeneingang 18 Hydraulikflüssigkeit in den zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22. Die beiden Kolben 26, 28 beginnen sich entgegen der Richtung des Pfeils 76 nach oben zu bewegen. Da aus den Druckräumen 34, 38 mehr Hydraulikflüssigkeit gefördert wird als in den Druckraum 36 gefördert wird, steigt der Druck im zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 bis zum Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils 70, so dass überschüssige Hydraulikflüssigkeit in den Druckspeicher 66 abgeleitet werden kann.
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Das Ende der Dekompressionsphase, d. h. wenn im ersten und im zweiten Druckraum 38, 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 in etwa der gleiche Druck herrscht, kann bspw. durch den Drucksensor 56 detektiert werden. Nach der Dekompressionsphase kann nun das Rückschlagventil 52 elektrisch oder wie in 1 gezeigt mittels der hydraulischen Steuerleitung 54 geöffnet werden.
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Somit sind die beiden Druckräume 38, 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 bei geöffnetem Rückschlagventil 52 wieder hydraulisch verbunden. Die Pumpe 12 fördert Hydraulikflüssigkeit nur noch in den zweiten Druckraum 36 des ersten Gleichlaufzylinders 22 und aus dem ersten Druckraum 34 des ersten Gleichlaufzylinders 22. Der Kolben 26 bewegt sich somit entgegen der durch den Pfeil 76 angedeuteten Richtung nach oben. Durch die Bewegungskopplung durch das Joch 42 bzw. das Pressenwerkzeug 43 wird auch der zweite Gleichlaufzylinder 24 nach oben bewegt. Hydraulikflüssigkeit kann dabei vom ersten Druckraum 38 durch die Hydraulikleitung 50 in den zweiten Druckraum 40 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 gefördert werden, wobei dieser nicht am Fluidaustausch mit der Pumpe 12 teilnimmt. Folglich wirkt die Pumpe 12 nur noch auf die hydraulische Wirkfläche 74 des ersten Gleichlaufzylinders 22, wodurch eine Bewegung in einem sogenannten Eilrückhub erfolgen kann.
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2 zeigt einen erfindungsgemäßen hydraulischen Antrieb 10, der im Wesentlichen dem in 1 gezeigten Antrieb entspricht.
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Im Unterschied zu 1 sind die Gleichlaufzylinder 22, 24 jedoch nicht parallel sondern seriell angeordnet, wobei die Kolbenstangen 30, 32 axial fluchtend angeordnet sind. Eine Bewegungskopplung erfolgt dabei nicht über das in 1 dargestellte Joch 42 bzw. Pressenwerkzeug 43. Das Pressenwerkzeug 43 ist lediglich mit der Kolbenstange 32 des zweiten Gleichlaufzylinders 24 verbunden. Zur Bewegungskopplung der beiden Gleichlaufzylinder 22, 24 sind die Kolbenstangen 30, 32 miteinander verbunden, insbesondere mittels einer Schweißnaht 78 verschweißt. Im Übrigen entspricht der Aufbau und die Funktionsweise des hydraulischen Antriebs 10 gemäß 2 dem Aufbau und der Funktionsweise des hydraulischen Antriebs gemäß 1.
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In 3 ist der in 1 gezeigte hydraulische Antrieb zusätzlich mit einem Hilfskreislauf 80 ausgestattet. Dieser Hilfskreislauf 80 ist als Kreislauf zum Kühlen und Filtern von Hydraulikflüssigkeit ausgebildet. Der Hilfskreislauf 80 weist einen Motor 82 auf, welcher eine Umwälzpumpe 84 antreibt.
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Folglich wird Hydraulikflüssigkeit im Kreis gefördert. Zur Kühlung ist eine Wärmetauschervorrichtung vorgesehen, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 86 gekennzeichnet ist. Zum Filtern ist ferner ein Filter 88 vorgesehen. Wenn nun die Umwälzpumpe 84 Hydraulikflüssigkeit fördert, wird diese aus dem Druckspeicher 66 durch die Wärmetauschervorrichtung 86 und den Filter 88 hindurch gefördert und an einem Rückschlagventil 90 zurück in den Hauptkreislauf des hydraulischen Antriebs 10. Aufgrund der Federvorspannung des Rückschlagventils 90 liegt im Hilfskreislauf 80 ein geringer Staudruck von wenigen bar vor. Der Hilfskreislauf 80 weist ferner ein Schaltventil 92 auf, welches den Hilfskreislauf 80 mit der hydraulischen Steuerleitung 54 verbindet, so dass der Staudruck des Hilfskreislaufs 80 zur Betätigung des Rückschlagventils 52 verwendet werden kann. Somit kann auf eine Hilfsdruckerzeugung zur hydraulischen Betätigung des Rückschlagventils 52 verzichtet werden.
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Zur Umschaltung in den Eilrückhub muss folglich nur noch das Schaltventil 92 so angesteuert werden, dass in der Steuerleitung 54 der Staudruck des Hilfskreislaufs 80 anliegt.