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Die Erfindung betrifft ein Schneidgerät für Dämmplatten, insbesondere Mineralfaserplatten gemäss Oberbegriff von Anspruch 1.
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Stand der Technik
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Konventionelle Schneidgeräte zum Durchtrennen von Mineralfaserplatten besitzen einen an einer Grundplatte angeordneten, U-förmigen Bügel mit einer Schneidenführung für die Schneide eines Schneidwerkzeugs. Die Schneidenführung ist mittels zweier Parallelogrammhebel an seitlichen Pfosten angelenkt. Die Länge der Parallelogrammhebel definiert dabei den Arbeitsdickenbereich, den die Schneidenführung überstreichen kann. Damit Dämmplatten unterschiedlicher Dicke bearbeitet werden können, müssen die Parallelogrammhebel relativ lang sein. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Parallelogrammhebel in der Extremposition der Schneidenführung relativ weit über die Grundplatte hinausragen können. Auch ist ein solches Schneidgerät auch für den Transport ziemlich sperrig.
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Ein weiteres Problem bei konventionellen Schneidgeräten ist, dass der Austausch von Schneidgeräten nicht so einfach möglich ist, weil die Parallelogrammhebel seitlich direkt an der Schneidenführung angelenkt sind und die Führungsbahn, in der das Schneidwerkzeug geführt ist, blockieren. Zum Austauschen eines Schneidwerkzeugs muss daher zumindest ein Parallelogrammhebel gelöst werden, was aufwändig ist.
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In der
DE 295 01 571 U1 ist eine Vorrichtung zum Schneiden von Dämmstoffen gezeigt, welche eine Anlagefläche und eine Klemmvorrichtung umfasst. Die Klemmvorrichtung dient dem Anpressen von zu schneidenden Dämmstoffen an die Anlagefläche und besteht aus einer Presslatte und Parallelogrammhebeln. Die Presslatte ist durch die Parallelogrammhebel oben und unten gelenkig mit der Anlagefläche verbunden. Diese Vorrichtung weist oben beschriebenen Nachteil auf, dass die Parallelogrammhebel in der Extremposition der Presslatte relativ weit über die Grundplatte hinausragen müssen, um Dämmstoffe unterschiedlicher Dicken einklemmen zu können. Die langen Parallelogrammhebel machen die Vorrichtung auch unhandlich und sperrig. Ein weiteres Problem ist es, dass die relativ langen Parallelogrammhebel während dem Schneiden des Dämmstoffes dazu neigen wackelig zu sein und die Presslatte während des Schneidens andauernd manuell an den Dämmstoff gepresst werden muss.
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Auch in der
DE 20 2012 010 454 U1 ist eine Schneidvorrichtung zum Schneiden von Dämmstoffen beschrieben. Grundsätzlich ist die Schneidvorrichtung, wie oben bereits ausgeführt, aufgebaut. Zur Veränderung des Abstandes zwischen Anlagefläche und Presslatte sind ein Führungsbolzen und eine Führungshülse vorgesehen. Die an der Presslatte befestigte Führungshülse ist entlang des Führungsbolzens, welcher aus der Ebene der Anlagefläche herausragt, verschiebbar. Das Verschieben der Presslatte ist durch eine Kurbelstange und eine Pleuelstange gegeben. An ihren zugewandten Enden sind die beiden Stangen gelenkig miteinander verbunden. An diesem mittigen Gelenk ist ein Kurbelknauf angeordnet. Die Pleuelstange ist mit ihrem freien Ende an der Presslatte angelenkt. Die Kurbelstange lässt sich an der Anlagefläche um eine Kurbelweise verdrehen. Durch Verdrehen des Kurbelknaufs lassen sich die beiden Stangen übereinander in einem hinteren Totpunkt anordnen. Ein Vorteil dieser Vorrichtung ist, dass sich die Presslatte in dieser Position aufgrund der Spannung des zu schneidenden Materials selbsttätig festzieht. Nachteilig ist jedoch auch bei dieser Position dass die Führungsbolzen relativ lang sein müssen, um auch dicke Dämmstoffe schneiden zu können.
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Das Gerät zum Schneiden von Isolationsmaterial gemäss der
CH 686 417 A5 ist ebenfalls ähnlich aufgebaut wie die bereits beschriebenen Schneidvorrichtungen. Die Presslatte ist an ihrem oberen und unteren Ende in unterschiedlichen Distanzen von der Auflagefläche beabstandet. Das untere Ende der Presslatte ist drehbar an einem Lagerbock befestigt. Am oberen Ende lässt sich die Presslatte entlang eines Hohlprofils verschieben, welches auf einen Pfosten aufgeschoben ist und durch eine Klemmschraube klemmbar mit diesem verbindbar ist. Der Pfosten und das aufgesteckte Hohlprofil erstrecken sich senkrecht zur Ebene der Anlagefläche. Die Presslatte lässt sich an zwei beabstandeten Einklinkbohrungen mit dem Hohlprofil verrasten. Auch hier steht das Hohlprofil relativ lang ab, damit Dämmplatten unterschiedlicher Dicke bearbeitet werden können. Ausserdem ist die Einstellung der Presslatte mittels Klemmschraube und Einklinkbohrung aufwendig und dementsprechend wenig benutzerfreundlich.
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Im Unterschied zur
CH 686 417 A5 ist gemäss der
EP 1 256 424 ein oberer und unterer Parallelogrammhebel vorgesehen, wobei der untere Parallelogrammhebel länger als der obere ist. Die Presslatte lässt sich mit einer Arretierschraube an dem oberen Parallelogrammhebel fixieren. Ziel dieser Schneidvorrichtung ist es, im oberen Bereich einer zu schneidenden Dämmplatte den Anpressdruck durch den kürzeren Parallelogrammhebel zu erhöhen und dadurch einen exakten Schnitt und ein Ausweichen des Schneidguts zu verhindern. Der untere Parallelogrammhebel muss aber weit abstehend und dementsprechend sperrig sein, um Dämmplatten unterschiedlicher Dicke bearbeiten zu können.
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In der
EP 2 633 963 ist eine Heissdrahtschneidvorrichtung mit einem Stativ gezeigt. Das Stativ umfasst einen vorderen Standfuss und eine hintere Stütze. Standfuss und Stütze sind zum vereinfachten Transport an die Anlagefläche anklappbar. Der Standfuss und die Stütze sind zum sicheren Stand an ihren einer Standfläche zugewandten Enden mit Spitzen bzw. Spikes versehen. Zum Anlehnen an einer Wand ist diese Vorrichtung nicht geeignet, da die hintere Stütze im Weg ist und die Spikes beim Anlehnen an einer Wand wegrutschen würden.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Schneidgerät vorzuschlagen, das sich für den Einsatz von unterschiedlichen Schneidwerkzeugen eignet. Insbesondere ist es ein Ziel, dass sich die Schneidwerkzeuge rasch auswechseln lassen. Noch ein Ziel ist es, ein robustes und kompaktes Schneidgerät zur Verfügung zu stellen, das auf Baugerüsten eingesetzt werden kann.
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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidgerät zum Schneiden von Dämmplatten, insbesondere von Mineralfaserplatten. Das Schneidgerät umfasst ein Schneidgerüst mit einer Grundplatte, einem an der Grundplatte angeordneten Auflageelement zum Ab- oder Anlegen einer Dämmplatte und einem am Schneidgerüst angeordneten, über der Grundplatte sich erhebenden U-förmigen Bügel zur Aufnahme und Führung der Schneide eines manuellen oder motorisch angetriebenen Schneidwerkzeugs. Der Schneidbügel hat einen ersten und einen zweiten Schenkel, die an einander gegenüberliegenden Seiten der Grundplatte angeordnet sind. Eine Schneidenführung, die mittels zweier Verbindungsglieder gelenkig mit den ersten und den zweiten Schenkeln verbunden ist, verbindet die ersten und zweiten Schenkel. In der Grundplatte ist parallel zur ersten Schneidenführung ein Spalt zum Durchführen der Schneide des Schneidwerkzeugs vorgesehen.
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Das erfindungsgemässe Schneidgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsglieder mittels einer Verstelleinrichtung an unterschiedlichen Positionen an den Schenkeln feststellbar sind. Das Vorsehen einer Verstelleinrichtung hat den Vorteil, dass die Länge der Verbindungsglieder viel kürzer sein kann als bei konventionellen Schneidgeräten. Dadurch benötigt das Schneidgerät nur wenig Platz, da der Schneidbügel nur eine kleine Distanz seitlich über die Grundplatte vorstehen kann. Die Länge der Verbindungsglieder kann weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 33% und besonders bevorzugt weniger als 25% der über die Grundplatte vorstehenden Länge der Schenkel sein.
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Vorteilhaft umfasst die Verstelleinrichtung eine Führungseinrichtung und Feststellmittel. Als Führungseinrichtung kann beispielsweise eine Führungshülse dienen, welche entlang der Schenkel verschiebbar ist. Zum Feststellen der Führungshülse kann ein unter Federspannung stehender Rastbolzen dienen.
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Vorzugsweise ist die erste Schneidenführung durch wenigstens ein an einer Stirnseite offenes Führungsprofil gebildet. Das Führungsprofil dient der Aufnahme eines Schlittens, an dem ein händisches (Säge, Messer, Klinge) oder maschinelles Sägewerkzeug (elektrisch oder akkubetriebene Säbelsäge) befestigbar ist. Das stirnseitig offene Führungsprofil hat den Vorteil, dass Schneidwerkzeuge rasch ausgetauscht werden können. Ausserdem kann der Schlitten problemlos am oberen Ende der Schneidenführung werkzeuglos entnommen werden. Von Bedeutung ist, dass die Anlenkung eines Parallelogrammhebels ausserhalb der Führungsbahn erfolgt, sodass ein Austauschen eines Schneidwerkzeugs nicht behindert ist.
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Vorteilhaft ist das Führungsprofil ein C-Profil. Ein solches kann kostengünstig als stranggepresstes Aluminiumprofil bereitgestellt werden und eignet sich als Führung für Gleitelemente oder Rollenlager.
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Vorzugsweise ist die erste Schneidenführung durch wenigstens ein erstes und ein zweites C-förmiges Profil gebildet, wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Profil ein erster Führungsspalt für die Schneide eines Schneidwerkzeugs vorgesehen ist. Durch das Vorsehen von zwei Führungsprofilen kann eine präzise Führung des Schneidwerkzeugs erreicht werden.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Schneidenführung mittels zweier Verbindungsglieder gelenkig mit den Schenkeln verbunden. Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, dass das Schneidgerät zum Schneiden von Dämmplatten unterschiedlicher Dicke geeignet ist, weil die Schneidenführung durch die gelenkige Anbindung einen grösseren Dickenbereich abdecken kann.
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Zum gelenkigen Anbringen der Verbindungsglieder können die C-Profile einen Befestigungsabschnitt aufweisen. Der Befestigungsabschnitt kann ein Vorsprung, Winkel-, Rechteckprofil oder dergleichen sein. Ein solcher Vorsprung resp. solches Profil kann gleichzeitig als Verstärkung der Führungsprofile dienen. Vorteilhaft ist das oder die C-Profile auf ein Tragprofil aufgesetzt. Als Tragprofil dient vorzugsweise eine Vierkantprofil. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein einstückiges, stranggepresstes Aluminiumprofil eingesetzt, welches ein auf einem Vierkantprofil angeordnetes C-Profil umfasst. Das C-Profil ist dabei vorzugsweise exzentrisch angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass bei der Verwendung von zwei C-Profilen dieselben weiter auseinander liegen können und somit eine stabilere Führung erreicht wird.
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Vorteilhaft stehen die ersten und zweiten Schenkel auf beiden Seiten über die Grundplatte vor, und an den der ersten Schneidenführung gegenüberliegenden Enden der Schenkel ist eine zweite Schneidenführung vorgesehen. Durch das Vorsehen von zwei voneinander beabstandeten Schneidenführungen ist eine präzise Führung einer Schneide gewährleistet.
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Die zweite Schneidenführung kann durch ein ein- oder mehrstückiges Verbindungsprofil gebildet sein, das einen zweiten Führungsspalt für das Durchführen der Schneide eines Schneidwerkzeugs aufweist.
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Zweckmässigerweise ist der Schneidbügel relativ zur Grundplatte verschwenkbar. Dadurch lassen sich mit dem Schneidgerät auch Gehrungsschnitte durchführen. Mittels einer Arretiereinrichtung kann der Schneidbügel in beliebigen Winkeln relativ zur Grundplatte festgestellt werden.
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Vorteilhaft ist die Grundplatte durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Grundprofile hergestellt. Durch die Anordnung der beiden Grundprofile im Abstand voneinander kann ein ausreichend breiter Spalt für die Schneide bereitgestellt werden.
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Zweckmässigerweise ist an der Grundplatte ein Standgerüst oder eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen, damit das Schneidgerät z. B. auf einem Baugerüst verwendet werden kann. Das Standgerüst kann aus zwei verschwenkbaren Standbeinen bestehen, welche vollständig eingeklappt werden können. Dadurch kann das Schneidgerät sehr kompakt sein.
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Vorteilhaft sind das oder die C-Profile auf der der Grundplatte abgewandten Seite offen. Dies ist eine vorteilhafte Konstruktion, weil dadurch Platz für die seitliche Anbringung der Verbindungsglieder vorhanden ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Schneidgerät gemäss Oberbegriff von Anspruch 18, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zwei Standbeine um eine erste Drehachse verschwenkbar an der Grundplatte angelenkt sind. Dies hat den Vorteil, dass das Schneidgerät auf eine kleine Grösse zusammenfaltbar ist.
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Vorteilhaft ist an einem Standbein ein Standfuss angelenkt ist, welcher um eine zweite Drehachse, welche sich senkrecht zur ersten Drehachse erstreckt, verschwenkbar ist. Das Vorsehen eines Standfusses hat den Vorteil, dass eine grosse Auflagefläche vorhanden ist und das Schneidgerät deshalb nicht so leicht kippen kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1: eine perspektivische Vorderansicht eines erfindungsgemässen Schneidgeräts bestehend aus einem Schneidgerüst, daran angeordnetem Schneidbügel bestehend aus seitlichen Schenkeln und einer Schneidenführung und einem Standbein;
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2: eine perspektivische Rückansicht des Schneidgeräts von 1;
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3: die Verbindung zwischen Schenkel und Schneidenführung näher im Detail und in perspektivischer Ansicht;
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4: eine Draufsicht auf das Detail von 3;
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5 eine perspektivische Teil-Rückansicht des Schneidgeräts mit eingeklapptem Standbein;
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6 die gleiche Ansicht wie in 5, jedoch mit teilweise ausgeklapptem Standbein;
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7 eine perspektivische Teilansicht des Schneidgeräts mit ausgeklappten Standbeinen;
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8 die gleiche Ansicht wie in 7, jedoch mit verschwenktem Standfuss;
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9 den oberen Schenkel des Schneidbügels und die gelenkige Anbindung der Schneidenführung in einer perspektivischen Ansicht; und
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10 analog zur Ansicht von 9 den unteren Schenkel des Schneidbügels in perspektivischer Ansicht.
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Das in den 1 bis 10 gezeigte erfindungsgemässe Schneidgerät 11 umfasst ein Schneidgerüst 13 aus einer länglichen Grundplatte 15 und daran angeordnetem Auflageelement 17, einen an der Grundplatte 15 angeordneter Schneidbügel 19 und ein am Schneidgerüst 13 angeordnetes Standgerüst 21.
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Die Grundplatte 15 besteht aus zwei nebeneinander und in einer Ebene angeordneten Grundprofilen 23a, 23b, zwischen welchen ein Spalt 25 vorhanden ist. In den Spalt 25 kann die Schneide 27 eines Schneidwerkzeugs 29 eintauchen resp. hindurchgeführt sein. Die beiden Grundprofile 23a, 23b sind an den Stirnseiten mittels abgewinkelter Verbindungsstücke 31a, 31b miteinander verbunden. An diesen Verbindungsstücken 31a, 31b sind die seitlichen Schenkel 33a, 33b des Schneidbügels 19 beweglich angeordnet. Die Schenkel 33a, 33b sind um eine ungefähr in der Auflageebene liegende Drehachse 35 verschwenkbar und können somit unterschiedliche Winkellagen relativ zur Ebene der Grundplatte 15 einnehmen. Zur Feststellung der Schenkel 33a, 33b in einer bestimmten Winkelposition sind Feststellschrauben 37 vorgesehen. Diese greifen in einen halbkreisförmigen Schlitz 38 (9) der Verbindungsstücke 31a, 31b ein.
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An den Schenkeln 33a, 33b ist eine die beiden Schenkel verbindende Schneidenführung 39 beweglich angeordnet. Die Schneidenführung 39 besteht aus zwei Profilen 41a, 41b, zwischen welchen ein Führungsspalt 42 von bis ca. 2 mm für die Schneide 27 des Schneidwerkzeugs 29 vorhanden ist (3). Auf den Profilen 41a, 41b befinden sich zwei Führungsprofile 43a, 43b in Gestalt eines C-Profils, welche der Aufnahme von Gleitern, Schlitten oder Rollen dienen, die zusammen die Führungseinrichtung für das Schneidwerkzeug bilden. Die Führungsprofile 43a, 43b haben einen Schlitz 44, der auf der Grundplatte 15 abgewandten Seite angeordnet ist. Ausserdem ist von Bedeutung, dass die Führungsprofile 43a, 43b eine durchgehenden Führungskanal für einen Schlitten, Rolle oder dergleichen definieren, der mindestens auf einer Seite offen ist (offene Stirnseite 46), damit das Auswechseln von Schneidwerkzeugen nicht behindert ist. Vorliegend sind die Profile 41a, 41b und die Führungsprofile 43a, 43b als ein einstückiges, stranggepresstes Aluminiumprofil ausgeführt.
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Die Schneidenführung 39 ist mittels zweier Parallelogrammhebel 45a, 45b gelenkig mit den Schenkeln 33a, 33b verbunden. Dank der Parallelogrammhebel 45a, 45b kann der Abstand der Schneidenführung zur Grundplatte – bei fixem Anlenkpunkt an den Schenkeln 33a, 33b – in einem bestimmten, durch die Länge der Parallelogrammhebel 45a, 45b definierten Bereich variieren. Dies erlaubt es, die Schneidenführung jeweils auf eine zu schneidende Dämmplatte zu legen, um die nötige Stabilität beim Schneiden zu haben.
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Eine Besonderheit des erfindungsgemässen Schneidgeräts ist, dass die Parallelogrammhebel 45a, 45b nicht direkt an den Schenkeln 33a, 33b angelenkt sind, sondern an Führungshülsen 47a, 47b, welcher ihrerseits in bestimmten Positionen an den Schenkeln 33a, 33b festgestellt werden können. Zu diesem Zweck sind an den Führungshülsen 47a, 47b Durchtrittsöffnungen 48 vorgesehen (3 und 4), in welchen unter Federspannung stehende Bolzen (in den Figuren nicht gezeigt) einrasten können. Dies ermöglicht es gemäss einem Aspekt der Erfindung, kurze Parallelogrammhebel 45a, 45b zu verwenden und trotzdem ganz unterschiedlich dicke Dämmplatten zu schneiden. Ein Vorteil der beschriebenen Merkmalskombination besteht darin, dass das Schneidwerkzeug weniger Platz benötigt, da die maximale Auslenkung der Schneidenführung 39 über die seitlichen Schenkel 33a, 33b hinaus bedeutend kleiner ist als bei konventionellen Schneidgeräten, bei welchen der Anlenkpunkt der Parallelogrammhebel an den Schenkeln nicht verstellbar ist.
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Damit die aus den Profilen 41a, 41b und den Führungsprofilen 43a, 43b bestehende Schneidenführung 39 in allen möglichen Schwenklagen zwischen den Schenkeln 33a, 33b Platz findet, ist das untere Ende der Schneidenführung 39 mittels zweier an der Aussenseite der Profile 41a, 41b angeflanschten Verlängerungsstücke 51 verlängert. Im Unterschied zum oberen Ende der Schneidenführung 39 sind die Parallelogrammmhebel 45a, 45b nicht direkt an den Profilen 41a, 41b angelenkt sondern an den distalen Enden der Verlängerungsstücke 51. In 10 ist eine Position der Schneidenführung 39 gezeigt, in welcher diese sich am nächsten zum unteren Schenkel 33b befindet. Somit darf die Länge der Schneidenführung und die Länge eines Parallelogrammhebels maximal ungefähr dem Abstand der beiden Schenkel 33a, 33b entsprechen.
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Um zu verhindern, dass die Schneidenführung 39 mit den Führungshülsen 47a, 47b unbeabsichtigt von den Schenkeln 33a, 33b abgezogen werden kann, ist am vorderen Ende der Schenkel 33a, 33b ein Stopper 53 vorgesehen.
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Zur Gewährleistung einer präzisen Führung einer Schneide 27 ist am rückwärtigen Ende der Schenkel 33a, 33b eine zweite Schneidenführung 55 vorgesehen (2). Diese zweite Schneidenführung 55 besteht aus zwei Vierkantprofilen 57a, 57b, zwischen denen ein zweiter Führungspalt 59 für das vordere Ende einer Schneide 27 vorhanden ist (2).
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das Auflageelement 17 aus zwei Auflageschienen 61a, 61b, die mittels zweier Streben 63a, 63b mit den Grundprofilen 23a, 23b verbunden sind. Dadurch können auch schwerere Dämmplatten auf die Auflageschienen 61a, 61b abgelegt werden, ohne dass diese sich verbiegen. Die Auflageschienen 61a, 61b sind um Drehachsen 65a, 65b verschwenkbar und können unterschiedliche Winkelpositionen relativ zu den Grundprofilen 23a, 23b einnehmen oder ganz eingeklappt werden. Zu diesem Zweck sind die Streben 63a, 63b ebenfalls gelenkig mit den Auflageschienen 61a, 61b und den Grundprofilen 23a, 23b verbunden. Grundprofilseitig sind die Streben 63a, 63b an Schlitten 67a, 67b befestigt (2), die in am Rand der Grundprofile 23a, 23b vorgesehenen Führungsbahnen 69a, 69b geführt sind. Die Schlitten 67a, 67b lassen sich mittels Feststellschrauben (in den Figuren nicht gezeigt) in beliebigen Lagen arretieren.
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Neben den Auflageschienen 61a, 61b kann auch das Standgerüst 21 eingeklappt werden, um das Schneidgerät für den Transport besonders kompakt zu machen (6 bis 8). Das Standgerüst 21 umfasst zwei Standbeine 71a, 71b, welche an den Schenkeln 73a, 73b (2) eines U-Profils 75 angelenkt sind (Drehachse 76). An einem der Standbeine 71a, 71b ist ein Standfuss 77 in Gestalt einer U-Schiene angelenkt. Die U-Schiene 77 ist um eine Drehachse 79 verschwenkbar, die sich senkrecht zur Drehachse 76 erstreckt. In der U-Schiene 77 und dem Standbein 71b sind Durchtrittsöffnungen 81, 83 vorgesehen, in die ein Arretierbolzen eingeführt werden kann, um das Standbein 71b am Standfuss 77 lösbar zu befestigen.
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Das Schneidgerät wird wie folgt eingesetzt: Zuerst wird auf dem Rücken einer Mineralfaserplatte eine Trennlinie eingezeichnet, entlang welcher die Mineralfaserplatte getrennt werden soll. Zum Bearbeiten der Mineralfaserplatte wird diese sodann mit der Rückseite an die Grundprofile 23a, 23b angelehnt und auf die Auflageschienen 61a, 61b abgelegt. Die Führungshülsen 47a, 47b werden vorgängig so in der Höhe eingestellt, dass der Arbeitsbereich der Schneidenführung 39 mit der Dicke der zu bearbeitenden Mineralfaserplatte grob übereinstimmt. Wenn die Mineralfaserplatte abgelegt ist, wird diese anschliessend so positioniert, dass der erste Führungsspalt 42 mit der eingezeichneten Trennlinie übereinstimmt. Anschliessend werden die Führungselemente (Schlitten) des Schneidwerkzeugs in die Führungsprofile und die Schneide in die beiden Schneidenführungen 39, 55 eingeführt. Danach kann die Mineralfaserplatte mit einer hin- und hergehenden Schneidbewegung durchtrennt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Schneidgerät
- 13
- Schneidgerüst
- 15
- Grundplatte
- 17
- Auflageelement
- 19
- Schneidbügel
- 21
- Standgerüst
- 23a, 23b
- Grundprofile
- 25
- Spalt
- 27
- Schneide
- 29
- Schneidwerkzeugs
- 31a, 31b
- Verbindungsstücke
- 33a, 33b
- Schenkel
- 35
- Drehachse der Schenkel 33a, 33b
- 37
- Feststellschrauben
- 38
- Schlitz
- 39
- Erste Schneidenführung
- 41a, 41b
- (Trag-)Profile
- 42
- Führungsspalt
- 43a, 43b
- Führungsprofile
- 44
- Schlitz
- 45a, 45b
- Verbindungsglieder, Parallelogrammhebel
- 46
- offene Stirnseite des C-Profils
- 47a, 47b
- Führungshülsen
- 48
- Durchtrittsöffnungen
- 51
- Verlängerungsstücke
- 53
- Stopper
- 55
- zweite Schneidenführung
- 57a, 57b
- Vierkantprofilen
- 59
- zweiter Führungspalt
- 61a, 61b
- Auflageschienen
- 63a, 63b
- Streben
- 65a, 65b
- Drehachsen
- 67a, 67b
- Schlitten
- 69a, 69b
- Führungsbahnen
- 71a, 71b
- Standbeine
- 73a, 73b
- Schenkeln
- 76
- Drehachse Standbeine
- 77
- Standfuss
- 79
- Drehachse des Standfusses
- 81
- Durchtrittsöffnung im Standfuss
- 83
- Durchtrittsöffnung im Standbein 71b
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29501571 U1 [0004]
- DE 202012010454 U1 [0005]
- CH 686417 A5 [0006, 0007]
- EP 1256424 [0007]
- EP 2633963 [0008]