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Die vorliegende Erfindung betrifft ein verstellbares Fahrzeugdach für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend mindestens ein Dachteil, wobei das verstellbare Fahrzeugdach, zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition verstellbar ist, wobei das mindestens eine Dachteil durch eine Dachkinematik bewegbar und als flächiges Dachelement angelegt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen und Schließen eines verstellbaren Fahrzeugdaches.
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Stand der Technik
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Um ein Cabriolet-Fahrzeug zu verschließen sind zwei grundsätzlich unterschiedliche technische Lösungen bekannt. Die Lösung mit dem Hardtop verschließt ein Fahrzeug konturgenau, braucht aber Ablageraum.
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Die Lösungen mit den Stoffverdecken sind nachteilig bezüglich der Formgenauigkeit der Kontur, sowie dem Abzeichnen der Spriegel durch den Bezug. Weiterhin gibt es den Effekt des Baloonings, dass sich ein Stoffverdeck beim Fahren aufbläht. Stoffverdecke müssen weiterhin durch ihre Faltenbildung und die Stofflängen optimiert sein, was aufwendig ist. Dafür ist ein Stoffverdeck platzsparend unterzubringen und das Stoffverdeck wird als Charakteristikum eines Cabriolets betrachtet.
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Aus der
DE 19642152A1 ist ein Fahrzeugdach, ein Hardtop bekannt, bei welchem in der Schließposition des Daches die Dachteile aneinander anschließend unmittelbar hintereinander anliegen und in der Ablageposition zu einem übereinander liegenden Dachteilpaket gestapelt werden, das in einem heckseitigen Ablageraum verstaut wird. Das hintere Dachteil ist schwenkbar mit der Karosserie verbunden, das vordere und das mittlere Dachteil sind über Verstellkinematiken jeweils an dem nächstfolgenden Dachteil angelenkt. Im Dachteilpaket liegt das mittlere Dachteil unterhalb des hinteren Dachteiles und das vordere Dachteil unter dem mittleren Dachteil, so dass das vordere Dachteil zuunterst und das mittlere Dachteil in der Mitte und das hintere Dachteil zuoberst liegt. Dieses Hardtop weist keinen Verdeckbezug auf.
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In der
DE102006042258A1 wird ein Verdeck mit einem Verdeckbezug für ein Cabriolet beschrieben, bei welchem der zweite Flächenspriegel, in Fahrtrichtung der direkt vor dem Heckscheibenrahmen gelegene Dachabschnitt, unter dem Heckscheibenrahmen und der Integraldachrahmen und der erste Flächenspriegel, d. h. in Fahrtrichtung gesehen die vordersten Dachabschnitte, über dem Heckscheibenrahmen abgelegt werden. In diesem Stand der Technik ist der Flächenspriegel, das Dachteil fest mit der Gestängekinematik verbunden, was Probleme bei der Ablage des Verdecks macht und die Möglichkeiten einer geeigneten Ablage einschränkt. Alternativ wird im Stand der Technik der Flächenspriegel mit jeweils einem Lenker zu einem Grundviergelenk verbunden. Das führt dazu, dass das Grundviergelenk groß ausgelegt werden muss und die Lenker ebenfalls groß ausfallen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Fahrzeugdach mit einem Verstellmechanismus für flächige Dachteile zur Verfügung zu stellen, das eine einfache Anbindung des Dachteils erlaubt und das Ablegen variabler gestaltet und vereinfacht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein verstellbares Fahrzeugdach für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend mindestens ein Dachteil, wobei das verstellbare Fahrzeugdach zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition verstellbar ist, wobei das mindestens eine Dachteil durch eine Dachkinematik bewegbar und als flächiges Dachelement angelegt ist, und wobei das Dachteil mittels eines Viergelenks gegenüber einem ersten Lenker, der sich in der geschlossenen Position entlang der Längsachse des Fahrzeugs erstreckt, drehbar angebunden ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass eine flexiblere Ablageposition des mindestens einen Flächenspriegels, des Dachteils, möglich ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, dass das mindestens eine Dachteil mit einer Koppel an einem zweiten Lenker, der sich in der geschlossenen Position in etwa der Längsachse des Fahrzeugs erstreckt, angebunden ist. Dadurch lässt die Steuerung des Dachteils auf einfache Weise realisieren.
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Vorteilhafterweise sind der erste und der zweite Lenker an einem Grundviergelenk angebunden.
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Es ist von Vorteil, dass das mindestens eine Dachteil mit der Koppel und dem zweiten Lenker steuerbar ist.
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Das vorteilhafte Verfahren läuft ab, indem das mindestens eine Dachteil sich beim Aufrichten der ersten und zweiten Lenker mittels des Viergelenks in Richtung des ersten Lenkers bewegt. Dadurch klappt das Dachteil gegen den Lenker und die Gesamthöhe der Baugruppe Dachteil und erster Lenker wird reduziert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen verstellbaren Fahrzeugdachs.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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In 1 wird eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen verstellbaren Fahrzeugdachs dargestellt. Das verstellbare Fahrzeugdach ist in der Grafik in der geschlossenen Stellung in einem Ausschnitt dargestellt und umfasst ein Dachteil 1 sowie die Verstellkinematik. Heckscheibenrahmen, weitere Dachteile 1 und das als Dachkappe benannte in Fahrtrichtung vorderste Dachteil sind nicht dargestellt. Die Dachteile als Flächenspriegel können das gesamte Dach des Fahrzeugs flächig überspannen, aber es sind auch Kombinationen mit nicht flächigen Spriegeln denkbar. Die Dachteile können auf Stoß angeordnet sein oder einen Spalt zwischen den Dachelementen aufweisen. Die Definition des Dachteils oder Flächenspriegels ist dabei, dass sich die Flächenspriegel im Verhältnis zum überspannenden Verdeckstoff über eine wesentlich größere Fläche des Daches erstecken als die eventuell vorhandenen Zwischenbereiche oder Spalte, die nur mit Verdeckstoff überspannt sind.
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Das Dachteil 1 ist ein flächig gestalteter Spriegel, der im geschlossenen Zustand mindestens einen Teil der Dachkontur bildet. Im Schnittbild der 1 liegt das Dachteil 1 nahezu parallel zur Fahrzeuglängsachse F und erstreckt sich in die Ebene des Bildes hinein. Am Fahrzeug ist die Verstellkinematik zum Öffnen und Schließen des Fahrzeugdaches angebracht. Dabei ist eine Verbindung zur Basis vorgesehen. An der Basis ist ein Hauptlenker 4 drehbar über ein Gelenk G10 angeordnet, sowie ein Lenker C-Säule 5 über ein Gelenk G11. Der Hauptlenker 4 mündet in ein Gelenk G2, an dem ein Lenker Dachrahmen Mitte 8 angelenkt ist. Die Gelenke G10, G11, G2 und G1 bilden das Grundviergelenk G. Weiterhin verbindet das Gelenk G2 den Hauptlenker über eine Verlängerung 4a mit einem Gelenk G3. Am Gelenk G3 ist wiederum ein Steuerlenker Dachkappe 3 angebunden. Der Lenker Dachrahmen Mitte 8 verläuft parallel, oder zumindest in etwa parallel zur Fahrzeuglängsachse F, solange das Dach geschlossen ist. Ungefähr in Fahrzeuglängsrichtung beschreibt eine Ausrichtung, die maßgeblich der Fahrzeuglängsachse folgt, ohne parallel dazu zu sein. Der Steuerlenker Dachkappe 3 liegt ebenfalls ungefähr in Fahrzeuglängsrichtung F ist aber in diesem Ausführungsbeispiel in einem spitzen Winkel zum Lenker Dachrahmen Mitte 8 angeordnet. Beide Lenker, der erste Lenker Dachrahmen Mitte 8 und der Steuerlenker Dachkappe als zweiter Lenker 3 sind mit einer Gelenkkombination 13 verbunden. An der Gelenkkombination 13 sind weiterhin Zweischlaglenker 6, 7 und ein Lenker der Dachkappe 10 angebunden. Ein Zweischlag ist die gelenkige Verbindung zweier Glieder, welche jeweils einzeln für sich zwei Gelenkpunkte aufweisen. Somit besteht ein Zweischlag aus zwei Gliedern und drei Drehgelenken. Das Dachteil 1 ist erfindungsgemäß über ein Viergelenk V am ersten Lenker, dem Lenker Dachrahme Mitte 8 angebunden. Bei einer Bewegung des Verstellmechanismus und einem Aufstellen des ersten Lenkers 8 soll sich das Dachteil um Achsen des Viergelenks V drehen und so den Abstand zum ersten Lenker 8 verringern.
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Damit die Richtung in der sich das Dachteil 1 dreht bestimmt ist, ist das Dachteil über ein Gelenk G4 mit einem Gelenk G5 an einem zweiten Lenker, dem Steuerlenker Dachkappe 3 angekoppelt.
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Wenn sich der Hauptlenker 4 zum Öffnen des Fahrzeugdaches in der Zeichnung nach rechts bewegt, stellen sich der erste Lenker 8 und der zweite Lenker 3 auf und die Koppel 2 zieht das Dachteil 1 ebenfalls nach rechts und auf den ersten und zweiten Lenker zu. Die Anbindungen an die Lenker stellen ein Beispiel dar. Es ist dabei für die Erfindung nur wesentlich, dass die Koppel an einem Lenker angebunden ist, der nicht mit dem Lenker für das Viergelenk zusammenfällt. In alternativen Ausführungsformen ist es auch möglich, dass Lenker in anderer Reihenfolge angeordnet sind, oder sich nicht in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken. In anderen Ausführungsformen ist die Koppel an eines der Bauteile, Lenker Dachrahmen Mitte 8 oder Zweischlaglenker 6 oder Zweischlaglenker 7 oder Lenker Dachkappe 10 angebunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachteil, Flächenspriegel
- 2
- Koppel
- 3
- Steuerlenker Dachkappe, zweiter Lenker
- 4
- Hauptlenker
- 5
- Lenker C-Säule
- 6
- Zweischlaglenker E
- 7
- Zweischlaglenker F
- 8
- Lenker Dachrahmen Mitte, erster Lenker
- 9
- Basis
- 10
- Lenker Dachkappe
- 11
- erster Flächenspriegel Lenker
- 12
- zweiter Flächenspriegel Lenker
- 13
- Gelenkkombination
- V
- Viergelenk
- F
- Fahrtrichtung
- G
- Grundviergelenk