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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Fahrzeuginformation über ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug, mittels eines Ausgabegeräts ausgegeben wird.
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Es ist bekannt, heutige Fahrzeuge, insbesondere Fahrzeuge, welche im Personennahverkehr/-fernverkehr zu Einsatz kommen, mit Ausgabegeräten auszustatten, die Fahrzeuginformation über das entsprechende Fahrzeug ausgeben. Beispiele für solche Ausgabegeräte sind Monitore zur Videoüberwachung, Anzeigeeinheiten für Fahrerassistenzsysteme, Sprechstellen zur Kommunikation zwischen Fahrzeugpersonal bzw. zur Kommunikation mit landseitigen Leitstellen oder für Durchsagen an Fahrgäste.
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Für einen Einbau eines oder mehrerer Ausgabegeräte in ein Fahrzeug wird Einbauplatz benötigt, der im Fahrzeug jedoch nur in beschränktem Maße zur Verfügung steht. Zudem bewirkt der Einbau eines oder mehrerer Ausgabegeräte eine Gewichtszunahme des Fahrzeugs, was wiederum einen Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch des Fahrzeugs erhöht.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches eine Platz und/oder Gewicht sparende Ausgestaltung eines Fahrzeugs ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß das Ausgabegerät eine Datenbrille mit einer Ausgabeeinheit ist, welche die Fahrzeuginformation ausgibt.
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Die Datenbrille kann zumindest ein bisher im Fahrzeug vorgesehenes Ausgabegerät, insbesondere ein stationär im Fahrzeug installiertes Ausgabegerät, ersetzen. Auf diese Weise kann im Fahrzeug Platz gespart werden bzw. kann das Fahrzeug Gewicht sparend ausgestaltet werden. Da die Datenbrille ein tragbares Ausgabegerät ist, benötigt sie keinen zusätzlichen Einbauplatz im Fahrzeug. Bevorzugterweise ersetzt die Datenbrille zudem bisher eingesetzte tragbare Ausgabegeräte. Vorzugsweise erfüllt das Ausgabegerät Funktionen, die bisher von mehreren unterschiedlichen Ausgabegeräten erfüllt wurden.
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Unter einem Ausgabegerät kann vorliegend eine Vorrichtung verstanden werden, die zur Ausgabe/Darstellung von Information, insbesondere Fahrzeuginformation, eingerichtet ist. Die Ausgabe/Darstellung der Information kann z.B. akustisch und/oder optisch erfolgen.
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Als Fahrzeuginformation kann Information aufgefasst werden, die das Fahrzeug betrifft. Die Fahrzeuginformation kann eine oder mehrere Einzelinformationen umfassen. Beispielsweise kann die Fahrzeuginformation einen Fahrtzustand des Fahrzeugs und/oder eine im Zusammenhang mit dem Fahrzeug stehende Sicherheitsanforderungen betreffen. Sinnvollerweise wird die Fahrzeuginformation optisch und/oder akustisch ausgegeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Datenbrille am Kopf ihres Benutzers getragen. Sinnvollerweise umfasst die Datenbrille eine Haltevorrichtung, die u.a. ein Tragen der Datenbrille am Kopf ermöglicht.
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Die Haltevorrichtung kann z.B. als Brillengestell, insbesondere mit zumindest einem Ohrbügel, ausgestaltet sein. Sinnvollerweise sind weitere Elemente der Datenbrille mittelbar, z.B. unter Verwendung eines Gehäuses, oder unmittelbar an der Haltevorrichtung befestigt. Optionalerweise können an der Haltevorrichtung Brillengläser, insbesondere Korrektionsgläser oder Sonnengläser, befestigt sein.
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Zweckmäßigerweise ist die Datenbrille mit einer Recheneinheit ausgestattet. Die Recheneinheit kann u.a. einen Prozessor, einen Arbeitsspeicher und/oder einen nichtflüchtigen Speicher, insbesondere einen Flash-Speicher, umfassen. Ferner kann die Recheneinheit einen Lagesensor, einen Beschleunigungssensor, einen Drehratensensor und/oder einen GPS-Empfänger umfassen.
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Außerdem ist die Datenbrille zweckmäßigerweise mit einer Datenübertragungseinheit ausgestattet. Die Datenübertragungseinheit kann zumindest einen WLAN-Sender/Empfänger und/oder zumindest einen Bluetooth-Sender/Empfänger umfassen. Zudem kann die Datenübertragungseinheit einen USB-Anschluss, insbesondere einen Micro-USB-Anschluss, aufweisen. Die Datenübertragungseinheit wiederum kann ein Bestandteil der Recheneinheit sein.
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Ferner kann die Datenbrille mit einer Kamera, insbesondere einer Digitalkamera, ausgestattet sein. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Datenbrille eine Anzeigevorrichtung aufweist. Die Anzeigevorrichtung der Datenbrille kann beispielsweise einen Prismaprojektor umfassen. Der Prismaprojektor kann dazu verwendet werden, ein optisches Signal unmittelbar auf ein Auge des Benutzers der Datenbrille zu projizieren. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigevorrichtung eine Flüssigkristallanzeige umfassen. Sinnvollerweise ist die Anzeigevorrichtung ein Bestandteil der zuvor erwähnten Ausgabeeinheit der Datenbrille.
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Die Datenbrille kann darüber hinaus einen Lautsprecher aufweisen. Der Lautsprecher kann insbesondere ein Knochenleitungslautsprecher sein, bei welchem ein akustisches Signal über Vibrationen am Schädelknochen des Benutzers der Datenbrille zu dessen Ohr geleitet werden. Zweckmäßigerweise ist der Lautsprecher ein Bestandteil der zuvor erwähnten Ausgabeeinheit der Datenbrille.
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Des Weiteren kann die Datenbrille mit einem Mikrofon ausgestattet sein. Ferner kann die Datenbrille ein Touchpad bzw. berührungsempfindliches Bedienelement aufweisen.
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Sinnvollerweise ist die Datenbrille zur elektrischen Energieversorgung mit einer Batterie bzw. einem Akkumulator ausgestattet.
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In bevorzugter Weise wird die Datenbrille per Sprachsteuerung, mittels Eye-Tracking und/oder per Berührung gesteuert.
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Vorzugsweise ist das Fahrzeug mit einem Bordcomputer ausgestattet. Zweckmäßigerweise wird zumindest ein Teil der Fahrzeuginformation vom Bordcomputer ermittelt. Weiter ist es zweckmäßig, wenn der vom Bordcomputer ermittelte Teil der Fahrzeuginformation an die Datenbrille übermittelt wird. Dieser Teil der Fahrzeuginformation kann mittels der Ausgabeeinheit der Datenbrille, insbesondere mittels der zuvor erwähnten Anzeigevorrichtung und/oder dem zuvor erwähnten Lautsprecher, an eine Person eines Fahrzeugpersonals ausgegeben werden.
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Zum Fahrzeugpersonal kann u.a. ein Fahrzeugführer gehören. Im Falle eines Schienenfahrzeugs kann der Fahrzeugführer ein Triebfahrzeugführer sein. Weiterhin kann das Fahrzeugpersonal im Falle eines Schienenfahrzeugs u.a. einen oder mehrere Zugbegleiter umfassen.
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Der vom Bordcomputer ermittelte Teil der Fahrzeuginformation kann beispielsweise zumindest einen Geschwindigkeitswert, zumindest einen Beschleunigungswert, einen Zustand bezüglich eines Fahrplans und/oder zumindest eine betriebliche Störmeldungen umfassen. Ein solcher Geschwindigkeitswert kann u.a. eine Momentangeschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Sollgeschwindigkeit des Fahrzeugs oder eine zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einem befahrenen Streckenabschnitt sein. Ein solcher Beschleunigungswert kann u.a. eine Momentanbeschleunigung des Fahrzeugs oder eine empfohlene Beschleunigung sein. Ferner kann ein solcher Beschleunigungswert positiv oder negativ sein.
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Des Weiteren kann ein Zustand bezüglich eines Fahrplans z.B. eine Zeitangabe sein. Die Zeitangabe kann angeben, um welche Zeitdauer sich das Fahrzeug gegenüber dem Fahrplan verspätet/verfrüht.
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Die Datenbrille kann derart eingerichtet sein, dass sie an unterschiedlichen Benutzergruppen unterschiedliche Teile der Fahrzeuginformation ausgibt. So kann z.B. an einen Zugbegleiter ein Zustand bezüglich des Fahrplans ausgegeben werden. An einen Triebzugführer kann zusätzlich ein weiter Teil der Fahrzeuginformation, wie z.B. zumindest ein Geschwindigkeitswert, zumindest ein Beschleunigungswert und/oder zumindest eine betriebliche Störmeldungen, ausgegeben werden.
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Mittels der Kamera der Datenbrille kann eine Bildaufnahme zumindest eines Abschnitts eines Fahrscheins erstellt werden. Vorzugsweise werden unter Verwendung der Bildaufnahme dem Fahrschein eindeutig zuordenbare Fahrscheindaten erzeugt. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die Fahrscheindaten mithilfe der Datenübertragungseinheit der Datenbrille an ein Datenbanksystem übertragen werden. Das Datenbanksystem ist sinnvollerweise außerhalb des Fahrzeugs angeordnet.
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Darüber hinaus werden die Fahrscheindaten zweckmäßigerweise mit zumindest einem Datenbankeintrag des Datenbanksystems verglichen. Weiterhin kann ein auf dem Vergleich der Fahrscheindaten mit dem Datenbankeintrag basierendes Gültigkeitssignal erzeugt werden. Das Gültigkeitssignal kann z.B. eine Information darüber enthalten, ob der Fahrschein gültig ist und/oder für eine Nutzung eines bestimmten Sitzplatzes des Fahrzeugs berechtigt. Bevorzugterweise wird das Gültigkeitssignal an die Datenbrille übertragen. Zweckmäßigerweise wird das Gültigkeitssignal in ein optisches Signal umgewandelt. Dieses optische Signal kann mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille ausgegeben werden.
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Vorliegend können Fahrscheindaten und/oder ein zu den Fahrscheindaten gehöriges Gültigkeitssignal als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden, insbesondere im Hinblick darauf, ob ein Fahrschein zur Fahrt mit Fahrzeug und/oder zu einer Nutzung eines bestimmten Sitzplatzes im Fahrzeug berechtigt.
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Weiterhin können mittels der Datenübertragungseinheit der Datenbrille Fahrscheindaten von einem mobilen Endgerät, wie z.B. einem Smartphone, Tabletcomputer oder Notebook, empfangen werden. Die auf diese Weise von der Datenbrille empfangen Fahrscheindaten können mithilfe der Datenübertragungseinheit an ein Datenbanksystem, insbesondere an das zuvor erwähnte Datenbanksystem, übertragen werden. Zweckmäßigerweise werden diese Fahrscheindaten mit zumindest einem Datenbankeintrag des Datenbanksystems verglichen. Vorzugsweise wird ein auf dem Vergleich der Fahrscheindaten mit dem Datenbankeintrag basierendes Gültigkeitssignal erzeugt. Das Gültigkeitssignal kann an die Datenbrille übertragen werden. Außerdem kann das Gültigkeitssignal in ein optisches Signal umgewandelt werden. Dieses optische Signal kann mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille ausgegeben werden.
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Unabhängig davon, ob Fahrscheindaten unter Verwendung einer Bildaufnahme eines Fahrscheins erzeugt werden oder von einem mobilen Endgerät empfangen werden, kann – alternativ oder zusätzlich zur Umwandlung des jeweiligen Gültigkeitssignals – eine Umwandlung des Gültigkeitssignals in ein akustisches Signal erfolgen. Dieses akustische Signal kann mittels des Lautsprechers der Datenbrille ausgegeben werden.
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Zweckmäßigerweise wird mittels des Mikrofons ein akustisches Signal aufgenommen. In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird das akustische Signal an ein im Fahrzeug installiertes System zur akustischen Signalausgabe, insbesondere zur Sprachausgabe, übertragen. Sinnvollerweise wird das akustische Signal vom System ausgeben. Auf diese Weise kann das Fahrzeugpersonal z.B. Durchsagen an Fahrgäste tätigen. Besagtes akustisches Signal kann als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird von einer Leitstelle, insbesondere einer außerhalb des Fahrzeugs angeordneten Leitstelle, ein akustisches Signal an die Datenbrille übermittelt wird. Die Leitstelle kann insbesondere eine Betriebs-/Wartungsleitstelle sein. Sinnvollerweise wird dieses akustische Signal vom Lautsprecher der Datenbrille ausgeben. Dies ermöglicht, dass eine Person von der Leitstelle aus Durchsagen an das Fahrzeugpersonal tätigen kann. Auch letztgenanntes akustisches Signal kann als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Datenbrille Daten über einen ersten Datenkanal, insbesondere einen WLAN-Kanal, und/oder über einen zweiten Datenkanal, insbesondere einen Bluetooth-Kanal, versendet bzw. empfängt.
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In bevorzugter Weise versendet die Datenbrille Daten sowohl über den ersten Datenkanal als auch über den zweiten Datenkanal. Dabei kann ein erstes Datenpaket über den ersten Datenkanal versendet werden. Ein zweites Datenpaket kann über den zweiten Datenkanal versendet werden. Vorzugsweise hat das zweite Datenpaket einen gleichen Informationsgehalt wie das erste Datenpaket. Dies ermöglicht es, einem Gerät, welches die Datenpakete empfängt, durch einen Vergleich der Datenpakte Datenübertragungsfehler zu erkennen.
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Ferner empfängt die Datenbrille Daten bevorzugterweise sowohl über den ersten Datenkanal als auch über den zweiten Datenkanal. Dabei kann ein erstes Datenpaket über den ersten Datenkanal empfangen werden. Ein zweites Datenpaket kann über den zweiten Datenkanal empfangen werden. Vorteilhafterweise werden das erste Datenpaket und das zweite Datenpaket miteinander verglichen. Zudem ist es vorteilhaft, wenn bei Erkennung eines Unterschieds im Informationsgehalt der jeweiligen Datenpakete ein Fehlersignal erzeugt wird.
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Ein Einsatz der zwei Datenkanäle zum Versenden/Empfangen von Daten erfolgt sinnvollerweise zumindest dann, wenn eine Verwendung der Daten, insbesondere eine Ausgabe der Daten, sicherheitsrelevant ist bzw. zuvor als sicherheitsrelevant eingestuft wurde. In der Datenbrille kann hinterlegt, welche Verwendungen von Daten sicherheitsrelevant sind bzw. zuvor als sicherheitsrelevant eingestuft wurden.
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Bei einer nicht sicherheitsrelevanten Verwendung von Daten ist grundsätzlich ein Einsatz eines einzigen Datenkanals zum Versenden/Empfangen der Daten ausreichend. Für den Fall, dass einer der beiden Datenkanäle ausfällt, kann der jeweils andere Datenkanal zum Versenden/Empfangen der Daten verwendet werden.
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Die Datenbrille kann softwareseitig derart eingerichtet, dass ein sicherheitsrelevantes Programm auf der Datenbrille unter einem virtualisierten Betriebssystem abläuft. Außerdem können in der Datenbrille Software-Protokolle implementiert sein, die es ermöglichen, dass eine sicherheitsrelevante Datenübertragung zu/von der Datenbrille bzw. ein sicherheitsrelevantes Programm, das auf der Datenbrille abläuft, die Norm DIN EN 50159 erfüllt.
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Ferner kann die Datenbrille softwareseitig derart eingerichtet sein, dass von der Datenbrille eine dynamische Koordinierung von Informationen bzw. Informationsteilen, die mittels der Ausgabeeinheit der Datenbrille auszugeben sind, vorgenommen wird. Bevorzugterweise sind/werden unterschiedlichen Arten von Informationen bzw. Informationsteilen unterschiedliche Prioritätsstufen zugewiesen. Eine Reihenfolge, in der Informationen bzw. Informationsteilen mittels der Ausgabeeinheit der Datenbrille ausgeben werden, kann u.a. von der Prioritätsstufe der jeweiligen Information bzw. des jeweiligen Informationsteils abhängen.
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Eine Übertragung/Übermittlung von Daten an eine außerhalb des Fahrzeugs angeordnete Einrichtung kann mittelbar erfolgen.
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Eine solche Übertragung/Übermittlung von Daten kann beispielsweise unter Verwendung einer Funkeinheit des Fahrzeugs erfolgen. Dabei können Daten von der Datenbrille per Nahfunkübertragung an die Funkeinheit übermittelt werden. Von der Funkeinheit können die Daten wiederum per Fernfunkübertragung an besagte Einrichtung außerhalb des Fahrzeugs übermittelt werden. Als Nahfunkübertragung kann vorliegend eine Funkübertragung verstanden werden, deren Reichweite auf einige hundert Meter, insbesondere auf 200 m, beschränkt ist. Als Fernfunkübertragung kann vorliegend eine Funkübertragung verstanden werden, deren Reichweite größer als einige hundert Meter, insbesondere größer als 200 m, ist.
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Vorzugsweise ist das Fahrzeug mit zumindest einer Notbremsvorrichtung und/oder zumindest einer Sprechanlage ausgestattet. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn das Fahrzeug zumindest eine Fahrzeugkamera, also eine im/am Fahrzeug angeordnete Kamera, aufweist. Vorteilhafterweise ist die Fahrzeugkamera auf die Notbremsvorrichtung bzw. die Sprechanlage ausrichtbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung werden nach einer Betätigung der Notbremsvorrichtung bzw. bei einer Auslösung eines Sprechwunsches an der Sprechanlage mittels der Fahrzeugkamera Bilder, insbesondere Videobilder, einer Umgebung der Notbremsvorrichtung bzw. der Sprechanlage aufgenommen. Zweckmäßigerweise werden die Bilder an die Datenbrille übermittelt. Des Weiteren werden die Bilder zweckmäßigerweise mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille dargestellt. Weiterhin können die Bilder als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden.
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Darüber hinaus kann das Fahrzeug zumindest eine Hilfe-Anforderungseinheit aufweisen. Es ist zweckmäßig, wenn bei einer Betätigung/Auslösung der Hilfe-Anforderungseinheit eine der Hilfe-Anforderungseinheit eindeutig zuordenbare Kennung an die Datenbrille übermittelt wird. Dadurch wird es ermöglicht, die betätigte/ausgelöste Hilfe-Anforderungseinheit zu lokalisieren. Zweckmäßigerweise wird die Kennung von der Ausgabeeinheit der Datenbrille ausgegeben. Die Kennung kann dabei optisch und/oder akustisch ausgegeben werden. Weiterhin kann auch die Kennung als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden.
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Die Kennung kann u.a. Informationen darüber enthalten, in welchem Wagen des Fahrzeugs, an welchem Sitzplatz und/oder an welcher Tür des Fahrzeugs die betätigte/ausgelöste Hilfe-Anforderungseinheit angeordnet ist.
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Die Hilfe-Anforderungseinheit kann z.B. eine Rollstuhlfahrerhilfe-Anforderungseinrichtung, d.h. eine Einrichtung zur Anforderung von Hilfe für Rollstuhlfahrer, und/oder eine Notrufeinrichtung umfassen.
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Das Fahrzeug kann außerdem zumindest eine elektronisch steuerbare Tür aufweisen. Zweckmäßigerweise ist das Fahrzeug zudem mit einem Türsteuersystem ausgestattet. Darüber hinaus kann das Fahrzeug zumindest eine auf die Tür ausrichtbare Fahrzeugkamera aufweisen.
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Mittels dieser Fahrzeugkamera können Bilder, insbesondere Videobilder, einer Umgebung der Tür aufgenommen werden. Zweckmäßigerweise werden die Bilder an die Datenbrille übermittelt. Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn die Bilder mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille dargestellt werden. Vorteilhafterweise gibt das Türsteuersystem einen Türschließbefehl, insbesondere eine manuell vom Fahrzeugpersonal erteilbaren Türschließbefehl, erst nach der Darstellung der Bilder frei. Auf diese Weise kann das Risiko reduziert werden, dass die Tür geschlossen wird, während sich in der Umgebung der Tür ein Person befindet, welche durch das Schließen der Tür verletzt werden könnte.
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Ferner kann von einer ersten Person des Fahrzeugpersonals mittels der Datenbrille ein Signal aufgenommen werden. Das Signal kann mittels der Datenübertragungseinheit der Datenbrille an eine weitere Datenbrille mit einer Ausgabeeinheit übertragen werden. Diese weitere Datenbrille kann beispielsweise wie die zuerst erwähnte Datenbrille ausgestaltet sein. Zudem kann das Signal einer zweiten Person des Fahrzeugpersonals mittels der Ausgabeeinheit der weiteren Datenbrille ausgegeben werden. Dadurch wird ein Informationsaustausch zwischen den beiden Personen des Fahrzeugpersonals ermöglicht.
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Die beiden Personen können sich dabei innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs befinden. Alternativ kann sich eine der beiden Personen innerhalb und die andere Person außerhalb des Fahrzeugs befinden. So kann sich beispielsweise im Falle eines an einem Bahnhof stehenden Schienenfahrzeugs ein Zugbegleiter außerhalb des Schienenfahrzeugs, insbesondere an einem Bahnsteig, befinden. Ein Triebzugführer kann sich hingegen im Schienenfahrzeug befinden. Weiterhin kann der Zugbegleiter mit seiner Datenbrille optische Signale, insbesondere Bildaufnahmen, und/oder akustische Signale, insbesondere Durchsagen, an eine Datenbrille des Triebzugführers übermitteln, aus denen der Triebzugführer schließen kann, ob sich am Bahnsteig befindliche Personen in einem geforderten Mindestabstand zum Schienenfahrzeug befinden.
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Das von der ersten Person aufgenommene/ausgegebene Signal kann z.B. ein optisches oder akustisches Signal sein. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass von der ersten Person Signale unterschiedlicher Signalart, beispielsweise sowohl ein optisches als auch ein akustisches Signal, mittels der Datenbrille aufgenommen werden. Entsprechend können diese mehreren, unterschiedlichen Signale an die weitere Datenbrille übertragen werden und ggf. der zweiten Person mittels der Ausgabeeinheit der weiteren Datenbrille ausgegeben werden. Ein solches Signal bzw. solche Signale können ebenfalls als Fahrzeuginformation bzw. als Teil der Fahrzeuginformation aufgefasst werden.
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Auch wenn in der Beschreibung und/oder in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort eingeschränkt sein. Ferner sind die Wörter „ein“ bzw. „eine“ nicht als Zahlwörter, sondern als unbestimmte Artikel zu verstehen.
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Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kombinierbar.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung, sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Das Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung der Erfindung und beschränkt die Erfindung nicht auf die darin angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale des Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug, in dem sich eine erste und eine zweite Person eines Fahrzeugpersonals befinden, die jeweils mit einer Datenbrille ausgerüstet sind, sowie eine außerhalb des Fahrzeugs angeordnete Leistelle und ein außerhalb des Fahrzeugs angeordnetes Datenbanksystem;
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2 die Datenbrille der ersten bzw. der zweiten Person aus 1, die u.a. eine Haltevorrichtung, eine Ausgabeeinheit und ein Rechnergehäuse aufweist; und
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3 einen Schnitt durch das Rechnergehäuse der Datenbrille aus 2.
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1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines Fahrzeugs 2 in einer Draufsicht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Fahrzeug 2 ein Schienenfahrzeug.
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Das Fahrzeug 2 weist mehrere elektronisch steuerbare Türen 4 auf. Ferner weist das Fahrzeug 2 ein Türsteuersystem 6 zum Steuern der Türen 4 auf.
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Weiterhin weist das Fahrzeug 2 einen Fahrgastraum 8 auf. Im Fahrgastraum 8 des Fahrzeugs 2 ist eine Mehrzahl von Sitzen 10 angeordnet. Einige der Sitze 10 sind von Fahrgästen 12 belegt. Zudem befindet sich eine erste Person 14 eines Fahrzeugpersonals 16 im Fahrgastraum 8. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der ersten Person 14 des Fahrzeugpersonals 16 um einen Zugbegleiter 18.
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Außerdem weist das Fahrzeug 2 einen Triebzugführerraum 20 auf, in welchem sich eine zweite Person 22 des Fahrzeugpersonals 16 befindet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der zweiten Person 16 des Fahrzeugpersonals 16 um einen Triebzugführer 24.
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Ferner ist das Fahrzeug 2 mit mehreren Hilfe-Anforderungseinheiten 26 ausgestattet, die jeweils im Fahrgastraum 8 neben einer der Türen 4 angeordnet sind. Jede der Hilfe-Anforderungseinheiten 26 umfasst eine Rollstuhlfahrerhilfe-Anforderungseinrichtung 28 und eine Notrufeinrichtung 30.
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Darüber hinaus weist das Fahrzeug 2 mehrere Sprechanlagen 32 zur Kommunikation mit dem Fahrzeugpersonal 16 auf, die im Fahrgastraum 8 jeweils neben einer der Hilfe-Anforderungseinheiten 26 angeordnet sind. Zudem weist das Fahrzeug 2 mehrere Notbremsvorrichtungen 34 auf, mittels welcher der Zugbegleiter 18 und/oder einer der Fahrgäste 12 eine Notbremsung einleiten kann.
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Des Weiteren umfasst das Fahrzeug 2 ein System 36 zur akustischen Signalausgabe für Sprachdurchsagen an die Fahrgäste 12. Das besagte System 36 umfasst eine Mehrzahl von Lautsprechern 38, die an einer in 1 nicht dargestellten Fahrgastraumdecke des Fahrgastraums 8 angeordnet sind.
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Das Fahrzeug 2 weist außerdem mehrere Fahrzeugkameras 40 auf, die an der Fahrgastraumdecke des Fahrgastraums 8 angeordnet sind. Jede der Fahrzeugkameras 40 ist auf zumindest eine der Türen 4, zumindest einer der Hilfe-Anforderungseinheiten 26, zumindest eine der Sprechanlagen 32 und/oder auf zumindest eine der Notbremsvorrichtungen 34 ausrichtbar.
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Weiterhin ist das Fahrzeug 2 mit einem Bordcomputer 42 und einer Funkeinheit 44 ausgestattet.
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Ferner ist sowohl die erste Person 14 des Fahrzeugpersonals 16 als auch die zweite Person 22 des Fahrzeugpersonals 16 mit einem Ausgabegerät 46 ausgerüstet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Ausgabegeräten 46 jeweils um eine Datenbrille 48, die am Kopf 50 der jeweiligen Person 14, 22 getragen wird.
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Die Datenbrillen 48 werden dazu verwendet, Fahrzeuginformation über das Fahrzeug 2 auszugeben. Zu diesem Zwecke sind die Datenbrillen 48 jeweils mit einer Ausgabeeinheit ausgestattet, welche eine Anzeigevorrichtung und einen Lautsprecher umfasst.
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Die Ausgabeeinheit sowie weitere Elemente, der jeweiligen Datenbrille 48 sind in 1 nicht dargestellt. Eine exemplarische Ausgestaltung der Datenbrille 48 der ersten Person 14 bzw. der zweiten Person 22 des Fahrzeugpersonals 16 – inklusive der Ausgabeeinheit sowie weiterer Elemente der Datenbrille 48 – ist in 2 dargestellt.
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Darüber hinaus sind in 1 eine außerhalb des Fahrzeugs 2 angeordnete Leitstelle 52 mit einem Leitstellenmitarbeiter 54 sowie ein außerhalb des Fahrzeugs 2 angeordnetes Datenbanksystem 56 für Fahrscheindaten abgebildet.
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Ein Teil der Fahrzeuginformation wird vom Bordcomputer 42 ermittelt. Der vom Bordcomputer 42 ermittelte Teil der Fahrzeuginformation umfasst eine Momentangeschwindigkeit, eine Momentanbeschleunigung und eine Sollgeschwindigkeit des Fahrzeugs 2 sowie eine empfohlene Beschleunigung und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einem vom Fahrzeug 2 befahrenen Streckenabschnitt. Zusätzlich umfasst der vom Bordcomputer 42 ermittelte Teil der Fahrzeuginformation einen Zustand bezüglich eines Fahrplans, insbesondere eine Zeitangabe, um welche Zeitdauer sich das Fahrzeug 2 gegenüber dem Fahrplan verspätet/verfrüht.
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Dieser Teil der Fahrzeuginformation wird vom Bordcomputer 42 an die Datenbrillen 48 des Fahrzeugpersonals 16 übermittelt. Die Datenbrille 48 der ersten Person 14 des Fahrzeugpersonals 16, d.h. des Zugbegleiters 18, ist softwareseitig derart eingerichtet, dass der ersten Person 14 mittels der Anzeigevorrichtung seiner Datenbrille 48 lediglich der Zustand bezüglich des Fahrplans ausgegeben wird. Die Datenbrille 48 der zweiten Person 22 des Fahrzeugpersonals 16, d.h. des Triebzugführers 24, ist hingegen softwareseitig derart eingerichtet, dass der zweiten Person 22 der vom Bordcomputer 42 ermittelte Teil der Fahrzeuginformation vollständig mittels der Anzeigevorrichtung seiner Datenbrille 48 ausgegeben wird.
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Registriert der Bordcomputer 42 eine betriebliche Störung, übermittelt er eine entsprechende Störungsmeldung an die Datenbrille 48 des Triebzugführers 24, die mittels der Anzeigevorrichtung seiner Datenbrille 48 ausgegeben wird.
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Die Datenbrillen 48 weisen jeweils eine Kamera auf. Zwecks einer Fahrscheinkontrolle erstellt der Zugbegleiter 18 mittels der Kamera seiner Datenbrille 48 eine Bildaufnahme von einem Abschnitt eines Fahrscheins 58 eines Fahrgastes 12.
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Von der Datenbrille 48 des Zugbegleiters 18 werden unter Verwendung der Bildaufnahme dem Fahrschein 58 eindeutig zuordenbare Fahrscheindaten erzeugt. Die Fahrscheindaten werden mittels einer Datenübertragungseinheit besagter Datenbrille 48 per Nahfunkübertragung an die Funkeinheit 44 des Fahrzeugs 2 übermittelt. Von der Funkeinheit 44 des Fahrzeugs 2 wiederum werden die Fahrscheindaten per Fernfunkübertragung an das Datenbanksystem 56 außerhalb des Fahrzeugs 2 übertragen.
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Die Fahrscheindaten werden mit einem oder mehreren Datenbankeinträgen des Datenbanksystems 56 verglichen. Ferner wird ein auf dem Vergleich der Fahrscheindaten mit dem Datenbankeintrag bzw. den Datenbankeinträgen basierendes Gültigkeitssignal erzeugt. Dabei enthält das Gültigkeitssignal die Informationen, ob ein den Fahrscheindaten entsprechender Datenbankeintrag im Datenbanksystem 56 vorhanden ist.
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Das Gültigkeitssignal wird vom Datenbanksystem 56 an die Funkeinheit 44 des Fahrzeugs 2 übertragen. Von der Funkeinheit 44 wiederum wird das Gültigkeitssignal an die Datenbrille 48 des Zugbegleiters 18 übertragen. Das Gültigkeitssignal wird von besagter Datenbrille 48 in ein optisches Signal umgewandelt wird, welches mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille 48 ausgegeben wird. Auf diese Weise kann der Zugbegleiter 18, prüfen, ob der Fahrschein 58 des Fahrgastes 12 zur Nutzung des Fahrzeugs 2, insbesondere zur Nutzung eines bestimmten Abteils und/oder Sitzplatzes des Fahrzeugs 2, berechtigt.
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Weiter werden zwecks einer Fahrscheinkontrolle mittels der Datenübertragungseinheit der Datenbrille 48 des Zugbegleiters 18 Fahrscheindaten von einem mobilen Endgerät 60, wie z.B. einem Smartphone, eines anderen Fahrgastes 12 empfangen. In analoger Weise werden diese Fahrscheindaten mithilfe der Datenübertragungseinheit an das Datenbanksystem 56 übertragen werden und mit einem oder mehreren Datenbankeinträgen des Datenbanksystems 56 verglichen. Es wird ein auf dem Vergleich der Fahrscheindaten mit dem Datenbankeintrag bzw. den Datenbankeinträgen basierendes Gültigkeitssignal erzeugt, welches an besagte Datenbrille 48 übertragen wird und in ein optisches Signal umgewandelt wird, welches mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille 48 ausgegeben wird.
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Die Datenbrillen 48 des Fahrzeugpersonals 16 weisen jeweils ein Mikrofon auf. Zum Tätigen von Durchsagen an die Fahrgäste nimmt das Fahrzeugpersonal 16 nimmt mittels des Mikrofons der jeweiligen Datenbrille 48 akustische Signale auf, die mittels der Datenübertragungseinheit der entsprechenden Datenbrille 48 an das im Fahrzeug 2 installiertes System 36 zur akustischen Signalausgabe übertragen werden und über die Lautsprecher 38 des Systems 36 ausgegeben werden.
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Zur Kommunikation mit dem Triebzugführer 24 nimmt der Leitstellenmitarbeiter 54 ein akustisches Signal auf, welches von der Leitstelle 52 an die Datenbrille 48 des Triebzugführers 24 übermittelt wird. Dabei wird das akustische Signal per Fernfunkübertragung an die Funkeinheit 44 des Fahrzeugs 2 übertragen und von der Funkeinheit 44 per Nahfunkübertragung an die Datenübertragungseinheit der Datenbrille 48 des Triebzugführers 24 übermittelt. Des Weiteren wird das akustische Signal vom Lautsprecher der Datenbrille 48 des Triebzugführers 24 ausgeben.
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Weiterhin nimmt der Triebzugführer 24 zur Kommunikation mit dem Leistellenmitarbeiter 54 mithilfe des Mikrofons seiner Datenbrille 48 ein akustisches Signal auf, das mittels der Datenübertragungseinheit der Datenbrille 48 per Nahfunkübertragung an die Funkeinheit 44 des Fahrzeugs 2 übertragen wird und von der Funkeinheit 44 per Fernfunkübertragung an die Leitstelle 52 übermittelt wird.
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Nach einer Betätigung einer der Notbremsvorrichtungen 34 bzw. bei einer Auslösung eines Sprechwunsches an einer der Sprechanlagen 32 werden mittels einer der Fahrzeugkameras 40 Videobilder einer Umgebung der jeweiligen Notbremsvorrichtung 34 bzw. Sprechanlage 32 aufgenommen. Die Videobilder werden an die Datenbrille 48 des Zugbegleiters 18 übermittelt und mittels der Anzeigevorrichtung seiner Datenbrille 48 dargestellt.
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Bei einer Betätigung einer der Hilfe-Anforderungseinheiten 26 des Fahrzeugs 2 durch einen der Fahrgäste 12 wird von der entsprechenden Hilfe-Anforderungseinheit 26 eine eindeutig zuordenbare Kennung an die Datenbrille 48 des Zugbegleiters 18 übermittelt und die Kennung von der Anzeigevorrichtung der Datenbrille 48 ausgegeben. Dadurch kann der Zugbegleiter 18 die betätigte Hilfe-Anforderungseinheit 26 lokalisieren und dem Fahrgast zu Hilfe kommen.
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Zur Kommunikation zwischen dem Fahrzeugpersonal 16 nimmt die erste Person 14 des Fahrzeugpersonals 16, d.h. der Zugbegleiter 18, mittels seiner Datenbrille 48 ein akustisches Signal auf, welches mittels der Datenübertragungseinheit seiner Datenbrille 48 an die Datenbrille 48 der zweiten Person 22 des Fahrzeugpersonals 16, d.h. des Triebzugführers 24, übertragen wird. Weiterhin wird das übertragene akustische Signal der zweiten Person 22 mittels der Ausgabeeinheit, insbesondere mittels des Lautsprechers, seiner Datenbrille 48 ausgegeben.
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In analoger Weise nimmt die zweite Person 22 des Fahrzeugpersonals 16 mittels seiner Datenbrille 48 ein akustisches Signal auf, welches mittels der Datenübertragungseinheit seiner Datenbrille 48 an die Datenbrille 48 der ersten Person 14 übertragen wird. Weiterhin wird das übertragene akustische Signal der ersten Person 14 mittels der Ausgabeeinheit, insbesondere mittels des Lautsprechers, seiner Datenbrille 48 ausgegeben.
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Steht das Fahrzeug 2 an einem Bahnhof und sind einige seiner Türen 4 geöffnet, werden mittels derjenigen Fahrzeugkameras 40, die zwischen zwei gegenüberliegenden Türen 4 angeordnet sind, Videobilder von den geöffneten Türen 4 bzw. deren Umgebungen aufgenommen. Die Bilder werden an die Datenbrille 48 des Triebzugführers 24 übermittelt und mittels der Anzeigevorrichtung der Datenbrille 48 dargestellt. Dabei gibt das Türsteuersystem 6 einen vom Triebzugführer 24 zu erteilenden Türschließbefehl erst nach der Darstellung der Videobilder frei. Dadurch wird das Risiko reduziert, dass die geöffneten Türen 4 geschlossen werden, während sich in der Umgebung einer dieser Türen 4 ein Person befindet, welche durch das Schließen der Türen 4 verletzt werden könnte.
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2 zeigt die Datenbrille 48 der ersten Person 14 bzw. der zweiten Person 22 des Fahrzeugpersonals 16 aus 1 in einer perspektivischen Darstellung.
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Die Datenbrille 48 umfasst eine als Brillengestell ausgestaltete Haltevorrichtung 62 mit zwei Ohrbügeln 64, welche es ermöglicht, die Datenbrille 48 am Kopf zu tragen. Ferner umfasst die Haltevorrichtung 62 einen Nasensteg 66.
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Weiterhin weist die Datenbrille 48 ein Rechnergehäuse 68 auf, das an der Haltevorrichtung 62 befestigt ist. Die Datenbrille 48 ist außerdem mit einem Mikrofon 70 und einem Micro-USB-Anschluss 72 ausgestattet, die beide im/am Rechnergehäuse 68 angeordnet sind. Zudem weist die Datenbrille 48 ein berührungsempfindliches Bedienelement 74 auf, das im/am Rechnergehäuse 68 angeordnet ist.
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Wie weiter oben in Zusammenhang mit 1 beschrieben wurde, weist die Datenbrille 48 eine Ausgabeeinheit 76 zur Ausgabe von akustischen und optischen Signalen auf. Die Ausgabeeinheit 76 umfasst eine Anzeigevorrichtung 78 und einen im Rechnergehäuse 68 angeordneten Lautsprecher. Der Lautsprecher ist in 2 nicht dargestellt. Eine schematische Darstellung des Lautsprechers findet sich in 3.
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Die Anzeigevorrichtung 78 der Datenbrille 48 ist als Prismaprojektor ausgestaltet und umfasst einen Projektor 80, der in einem Projektorgehäuse 82 angeordnet ist, sowie ein am Projektorgehäuse 82 befestigtes Prisma 84. Das Projektorgehäuse 82 wiederum ist an der Haltevorrichtung 62 der Datenbrille 48 befestigt. Mittels der Anzeigevorrichtung 78 wird ein optisches Signal unmittelbar auf ein Auge eines Benutzers der Datenbrille 48 projiziert.
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Darüber hinaus ist die Datenbrille 48 mit einer Kamera 86 ausgestattet, die im/am Projektorgehäuse 82 angeordnet ist.
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Zur elektrischen Energieversorgung ist die Datenbrille 48 mit einem Akkumulator 88 ausgestattet, der in einem Akkumulatorgehäuse 90 angeordnet ist, welches wiederum an einem der beiden Ohrbügel 64 befestigt ist.
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Weiterhin ist die Datenbrille 48 unter Verwendung des Mikrofons 70 per Sprachsteuerung sowie unter Verwendung des berührungsempfindlichen Bedienelements 74 per Berührung steuerbar.
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In 2 ist außerdem eine Schnittebene III dargestellt, die in Längsrichtung des Rechnergehäuses 68 ausgerichtet ist.
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3 zeigt das Rechnergehäuse 68 der Datenbrille 48 aus 2 in einem Schnitt entlang der in 2 dargestellten Schnittebene III.
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Im Rechnergehäuse 68 ist der zuvor erwähnte Lautsprecher 92 der Datenbrille 48 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Lautsprecher 92 ein Knochenleitungslautsprecher.
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Darüber hinaus weist die Datenbrille 48 eine Recheneinheit 94 auf, die im Rechnergehäuse 68 angeordnet ist. Die Recheneinheit 94 umfasst einen Prozessor 96, einen Arbeitsspeicher 98 und einen nichtflüchtigen Speicher 100. Beim nichtflüchtigen Speicher 100 handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen Flash-Speicher. Zudem umfasst die Recheneinheit 94 einen GPS-Empfänger 102 sowie eine Datenübertragungseinheit 104 und eine Sensoreinheit 106.
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Weiterhin umfasst die Datenübertragungseinheit 104 einen WLAN-Sender/Empfänger 108 und einen Bluetooth-Sender/Empfänger 110. Ferner ist der in 2 dargestellte Micro-USB-Anschluss 72 ein Bestandteil der Datenübertragungseinheit 104. Die Sensoreinheit 106 umfasst einen Lagesensor 112, einen Beschleunigungssensor 114 sowie einen Drehratensensor 116.
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Die Datenbrille 48 kann Daten über einen ersten Datenkanal 118 und/oder über einen zweiten Datenkanal 120 versenden bzw. empfangen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der erste Datenkanal 118 ein WLAN-Kanal und der zweite Datenkanal 120 ist ein Bluetooth-Kanal.
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Die beiden Datenkanäle 118, 120 werden dann zum Versenden bzw. Empfangen von Daten eingesetzt, wenn eine Verwendung der Daten, insbesondere eine Ausgabe der Daten, sicherheitsrelevant ist bzw. zuvor als sicherheitsrelevant eingestuft wurde. Dabei ist in der Datenbrille 48 hinterlegt, welche Verwendungen von Daten sicherheitsrelevant sind.
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Beim Einsatz beider Datenkanäle 118, 120 wird von der Datenbrille 48 ein erstes Datenpaket über den ersten Datenkanal 118 und zweites Datenpaket über den zweiten Datenkanal 120 versendet. Hierbei hat das zweite Datenpaket einen gleichen Informationsgehalt wie das erste Datenpaket.
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Ferner wird beim Einsatz beider Datenkanäle 118, 120 von der Datenbrille 48 ein erstes Datenpaket über den ersten Datenkanal 118 und ein zweites Datenpaket über den zweiten Datenkanal 120 empfangen. Das erste und das zweite Datenpaket werden von der Datenbrille 48 miteinander verglichen. Wird beim Vergleich ein Unterschied im Informationsgehalt der jeweiligen Datenpakete erkannt, wird von der Datenbrille 48 ein Fehlersignal erzeugt und an ein Gerät, welches die beiden Datenpakte versendet hat, eine Anforderung zum erneuten Versenden von Datenpakten übermitteln.
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Bei einer nicht sicherheitsrelevanten Verwendung der Daten wird nur einer der beiden Datenkanäle 118, 120 zum Versenden bzw. Empfangen der Daten eingesetzt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Beispiel eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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