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Diese Offenbarung betrifft Systeme und Verfahren, welche die Fähigkeit bereitstellen, qualitativ bessere Magnetschrifterkennungs (MICR)-Zeichen auf Substraten unter Verwendung einer vorgeschlagenen Architektur für variable digitale Offset-Lithografiebilderzeugung auf eine potenziell wirksamere Weise herzustellen.
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Magnetschrifterkennung oder MICR ist eine Zeichenerkennungstechnologie, die in erster Linie vom Bankgewerbe verwendet wird, um die Bearbeitung und Abrechnung von Schecks und anderen Wertdokumenten zu erleichtern. MICR stellt ein Schema zur Hochgeschwindigkeits-Identifikation und -Sortierung von MICR-Druckdokumenten bereit. Herkömmlicherweise wird MICR-Codierung als eine Zeile von Zeichen am unteren Ende eines Schecks oder eines anderen Zahlungsbelegdokuments bereitgestellt. Die Zeile von MICR-Zeichen umfasst typischerweise Informationen zum Identifizieren des Dokuments, die zum Beispiel einen Indikator des Dokumententyps und, wenn das Dokument ein Scheck ist, eine Bankleitzahl, eine Bankkontonummer, eine Schecknummer und einen Betrag umfassen. Im Allgemeinen ist auch irgendein Typ von Kontrollindikator enthalten.
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Die MICR-Zeichen werden in einer von einer Anzahl von standardisierten Schriftarten im Allgemeinen getrennt auf einem Dokument abgebildet oder darauf gedruckt. Die Tinte, die beim Drucken der MICR-Zeichen verwendet wird, wird basierend auf der Einbeziehung eines magnetisierbaren Feststoffelements in ihre Zusammensetzung als Magnettinte erachtet. Es kann zum Beispiel Eisenoxid als das magnetisierbare Feststoffelement enthalten sein.
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MICR-Druckdokumente werden mechanisch und elektronisch durch einen MICR-Leser verarbeitet, der auch als Dokumentensortierer gemäß einzelnen Datenelementen in den Leseinformationen fungieren kann. Der MICR-Leser liest entsprechende Informationen über den Scheck oder das andere Wertdokument, einschließlich des Betrags, der Kontonummer, und andere Informationen. Nach dem Lesen werden diese Informationen durch den Sortierabschnitt des MICR-Lesers verwendet, um eine elektronische Sortierung der gelesenen Dokumente für Weiterleitungszwecke zu ermöglichen. Bei einigen MICR-Lesern werden die MICR-Zeichen über einen Magnetisierungsabschnitt geführt, der die mit MICR-Tinte abgebildeten Zeichen magnetisiert. Die Zeichen werden dann über einen MICR-Lesekopf geführt, bei dem es sich um eine Vorrichtung handeln kann, die dem Wiedergabekopf eines Tonbandgeräts ähnelt. Jedes Zeichen produziert, wenn es über de MICR-Lesekopf geführt wird, eine eindeutige Wellenform, die durch den MICR-Leser leicht identifiziert werden kann.
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Die Verwendung von MICR ermöglicht ein zuverlässiges Lesen der Zeichen, selbst wenn sie durch andere Markierungen überdruckt oder verdeckt wurden, die den Schecks oder anderen Wertdokumenten zum Beispiel in Sichtprüfungs- und/oder anderen Transaktionsverarbeitungsschritten separat hinzugefügt wurden. Ein Vorteil des Verwendens von MICR in diesen Verarbeitungs- und Sortierungsschemata ist, dass Fehlerraten, die bei der magnetischen Abtastung von typischen Schecks oder anderen Wertdokumenten auftreten, wesentlich kleiner als jene sind, die bei automatischen optischen Lese- und Sortiertechniken, einschließlich jener, die optische Zeichenerkennung verwenden, auftreten.
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Gegenwärtig werden MICR-Dokumente typischerweise in einem mehrstufigen Prozess erzeugt. Die „unveränderlichen“ Hintergrund- und Formatierungsbilder werden typsicherweise unter Verwendung eines Offset-Lithografieprozesses gedruckt. Dann wird ein separater Digitaldrucker verwendet, um die „veränderlichen“ digitalen Informationen im MICR-Abschnitt des Dokuments zu drucken. Dieses Produktionsschema des Verwendens getrennter Druckschritte, häufig mit separaten Vorrichtungen, soll Nachteile der getrennten Verarbeitungstechniken aufwiegen, die sie bei der Erzeugung von getrennten Bildern auf den MICR-Dokumenten herkömmlicherweise inkompatibel gemacht haben.
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Herkömmliche Lithografie- und Offset-Lithografiedrucktechniken verwenden Platten, die dauerhaft gemustert sind und daher beim Drucken eines gleichen Bildes bei großen Druckauflagen im Allgemeinen als am nützlichsten erachtet werden, wie beispielsweise für die Hintergrundbilder auf den Wertdokumenten, die mit MICR-Daten überdruckt werden sollen, welche sich von Substrat zu Substrat ändern. Diese herkömmlichen Prozesse gelten im Allgemeinen als nicht empfänglich für das Erstellen und Drucken eines neuen Musters von einer Seite zur nächsten, da gemäß den bekannten Verfahren das Entfernen und Austauschen von Platten, einschließlich auf einem Druckzylinder, erforderlich wäre, um Bilder zu ändern.
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Aus diesen Gründen können herkömmliche Lithografietechniken Hochgeschwindigkeits-Druckprozessen mit wirklich variablen Daten, in welchen sich die zu druckenden Bilder von Abdruck zu Abdruck ändern, wie zum Beispiel im Falle von digitalen Drucksystemen, nicht gerecht werden. Dies ist einer der Gründe, warum die MICR-Abschnitte eines Dokuments separat digital gedruckt werden.
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Der Lithografieprozess wird oft angewendet, da er wenigstens teilweise aufgrund der Qualität und des großen Farbbereichs der verwendeten Tinten Druck von sehr hoher Qualität bereitstellt. Basierend auf ihrer beständigen Wiederverwendung in einem Prozess, in welchem Resttinte auf der Platte ein geringeres Problem darstellt, neigen die Lithografietinten dazu, wesentlich viskos er zu sein, als wenn sie mit größeren Mengen von Feststoffkomponenten befüllt sind. Die Tinten, welche typischerweise einen sehr hohen Farbpigmentgehalt, häufig in einem Bereich von 20 bis 70 Gewichts-%, aufweisen, tendieren zu vergleichsweise sehr niedrigen Kosten gegenüber anderen Tinten, Tonern und vielen anderen Typen von Druck- oder Markierungsmaterialien. Diese vergleichsweise niedrigen Kosten rufen den Wunsch hervor, die Lithografie- und Offset-Tinten zum Drucken und Markieren zu verwenden, um auf eine leicht zu handhabende Weise Nutzen aus der hohen Qualität und den niedrigen Kosten zu ziehen. Die viskose Beschaffenheit dieser Tinten wird basierend auf den Lithotgrafietintenzufuhr- und -Bilderzeugungstechniken nicht als nachteilig erachtet. Wie bereits erwähnt, galten Lithografiedrucktechniken herkömmlicherweise als nicht empfänglich für Digitaldruck, da dieser Begriff dazu bestimmt ist, sich auf die Erzeugung von Bildern auf Substraten zu beziehen, die mit jeder nachfolgenden Wiedergabe eines Bildes auf aufeinander folgenden Substraten in einem Bilderzeugungsprozess geändert werden können.
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Obwohl Tintenstrahldruck für die Hochgeschwindigkeits-Bilderzeugung mit variablen digitalen Daten empfänglich ist, müssen die physikalischen Zusammensetzungen der Strahltinten innerhalb ziemlich strenger Parameter sorgfältig kontrolliert werden. Im Allgemeinen können Strahltinten nicht besonders viskos sein, und/oder sie können keine Teilchen über einer bestimmten Größe enthalten. Allzu sehr viskose Tintenzusammensetzungen oder Tintenzusammensetzungen mit Feststoffteilchen mit größeren Teilchengrößen neigen dazu, die Düsen zu verstopfen und andere Probleme einzuführen, welche Bilderzeugungsvorgänge durch den Tintenstrahlprozess, der den Digitaldruck unterstützt, nachteilig beeinflussen.
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Die Herstellung von strahlfähigen Tinten umfasst häufig eine erhebliche Pulverisierung der Feststoffelemente, wie beispielsweise der Pigmente oder anderer Feststoffe, die in den Tintenzusammensetzungen enthalten sind, zum Beispiel mit Stahlschrot oder in einem Mahlwerk (Hochgeschwindigkeits-Medienmühle), damit die Feststoffelemente in der Flüssigkeit leichter zu suspendieren sind und im Tintenstrahlprozess daher leichter durchgelassen werden können.
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Eine Schwierigkeit ergibt sich bei der Kompatibilität des MICR-Schemas mit Tinten, die durch Pulverisieren der Feststoffelemente hergestellt sind. Obwohl dies heutzutage getan wird, um die Anforderungen der strahlfähigen MICR-Tinten zu unterstützen, werden gewisse Kompromisse beim Ausgleichen der durch den digitalen Tintenstrahl-Bilderzeugungsprozess auferlegten Beschränkungen und den Prioritäten für die Zusammensetzung von MICR-Komponenten in den Tinten eingegangen, um ein MICR-Bilderzeugungsschema wirksam zu implementieren. Bei MICR ist es besser, über größere Teilchen von Eisenoxid oder anderen magnetisierbaren Elementen zu verfügen, um die MICR-Zeichen unter Verwendung eines geeigneten Magnetbildlesers zu unterscheiden oder zu lesen. Insofern als MICR als ein Reflexionsprozess angesehen werden kann, ist es leicht nachzuvollziehen, dass, wenn dem Magnetisierungsabschnitt des MICR-Lesers und anschließend dem Leserabschnitt eine größere magnetisierbare Oberfläche präsentiert wird, das erzeugte und gelesene Magnetfeld auf eine Art und Weise, die das MICR-Tintenbild oder bedruckte Abschnitte des Dokuments differenziert, vergleichsweise leichter zu lesen ist.
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Der Wunsch, MICR-Zeichen mit größeren Teilchen von magnetisierbarem Material zu erzeugen, steht jedoch im Widerspruch zu der praktischen Notwendigkeit bei der Herstellung von strahlfähigen Tinten, die Feststoffe für diese Bestandteile der strahlfähigen Tinten in eine so kleine Größe als möglich pulverisieren zu müssen. Wenn man zu diesem Problem noch Problem hinzufügt, dass nur begrenzte Mengen von magnetisierbaren Feststoffen zu den strahlfähigen Tintenlösungen zugegeben werden können, ohne die Viskosität der strahlfähigen Tinte nachteilig zu beeinflussen, wird es klar, dass die Herstellung von MICR-Tinte zur Erzeugung von digitalen Tintenstrahlbildern der MICR-Zeichen auf einem Substrat einen Ausgleich von konkurrierenden Beschränkungen erfordert, der die Vorteile vom MICR so bewahren kann, dass sie voll realisiert und genutzt werden können.
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Diese Anmeldung schlägt Systeme und Verfahren zur Bereitstellung von Markierung von Lithografie- und Offset-Lithografie-Druck- oder -Bildaufnahmemedien mit variablen Digitaldaten vor. Die vorgeschlagenen Systeme und Verfahren betreffen Verbesserungen an verschiedenen Aspekten von vorher versuchten Lithografiemarkierungskonzepten zur Abbildung von variablen Digitaldaten basierend auf einer variablen Musterbildung von Feuchtfluiden, um effektiven Lithografiedruck mit wirklich variablen Digitaldaten zu erreichen.
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Es wird eine neu bebildbare Oberfläche auf einem Bildgebungselement bereitgestellt, das eine Trommel, eine Platte, ein Band oder dergleichen sein kann. Die neu bebildbare Oberfläche kann zum Beispiel aus einer Klasse von Materialien bestehen, die allgemein als Silikone bezeichnet werden und u. a. Polydimethylsiloxan (PDMS) umfassen. Die neu bebildbare Oberfläche kann aus einer verhältnismäßig dünnen Schicht über einer Befestigungsschicht gebildet sein, wobei eine Dicke der verhältnismäßig dünnen Schicht so ausgewählt wird, dass ein Gleichgewicht zwischen Druck- oder Markierungsleistung, Haltbarkeit und Herstellbarkeit bereitgestellt wird.
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Die Anmeldung beschreibt in den erforderlichen Einzelheiten ein beispielhaftes Lithografiesystem 100 für variable Digitaldaten wie jenes, das zum Beispiel in 1 dargestellt ist. Hierin wird eine allgemeine Beschreibung des beispielhaften Systems 100 bereitgestellt, das in 1 dargestellt ist. Wie in 1 dargestellt, kann das beispielhafte System 100 ein Bildgebungselement 110 umfassen. Das Bildgebungselement 110 in der in 1 dargestellten Ausführungsform ist eine Trommel, aber diese beispielhafte Darstellung sollte nicht in einer Weise verstanden werden, die ausschließt, dass das Bildgebungselement 110 eine Platte oder ein Band ist oder eine andere bekannte Konfiguration aufweist. Das Bildgebungselement 110 wird verwendet, um an einem Übertragungsspalt 112 ein Tintenbild auf ein Bildaufnahmemediensubstrat 114 aufzutragen. Der Übertragungsspalt 112 ist durch eine Gegendruckwalze 118 als Teil eines Bildübertragungsmechanismus 160 ausgebildet, die Druck in der Richtung des Bildgebungselements 110 ausübt. Das Bildaufnahmemediensubstrat 114 sollte nicht so betrachtet werden, dass es auf eine bestimmte Zusammensetzung, wie beispielsweise Papier, Kunststoff oder Verbundblattfilm, beschränkt ist. Das beispielhafte System 100 kann zum Erzeugen von Bildern auf einer großen Vielfalt von Bildaufnahmemediensubstraten verwendet werden. Diese Anmeldung erläutert außerdem die große Auswahl von Markierungs (Druck)-Materialien, die verwendet werden können, einschließlich Markierungsmaterialien mit Pigmentdichten von über 10 Gewichts-%. Diese Offenbarung verwendet den Begriff „Tinte“, um sich auf eine große Auswahl an Druck- oder Markierungsmaterialien zu beziehen, die jene, die allgemein als Tinten verstanden werden, Pigmente und andere Materialien umfassen, welche durch das beispielhafte System 100 angewendet werden können, um ein Ausgabebild auf dem Bildaufnahmemediensubstrat 114 zu erzeugen.
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Diese Anmeldung veranschaulicht und beschreibt Einzelheiten des Bildgebungselements 110, welches das Bildgebungselement 110 umfasst, das eine neu bebildbare Oberflächenschicht umfasst, die über einer strukturellen Befestigungsschicht, die zum Beispiel ein zylindrischer Kern sein kann, oder einer oder mehreren Strukturschichten über einem zylindrischen Kern ausgebildet ist.
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Das beispielhafte System 100 umfasst ein Feuchtfluidsubsystem 120, das im Allgemeinen eine Reihe von Walzen, welche als Feuchtwalzen oder Feuchteinheit angesehen werden können, zum gleichmäßigen Benetzen der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 mit Feuchtfluid umfasst. Ein Zweck des Feuchtfluidsubsystems 120 ist es, eine Schicht von Feuchtfluid mit einer im Allgemeinen gleichmäßigen und kontrollierten Dicke auf die neu bebildbare Oberfläche des Bildgebungselements 110 zu applizieren. Das Feuchtfluid kann hauptsächlich Wasser optional mit kleinen Mengen von Isopropylalkohol oder Ethanol umfassen, der/das hinzugefügt wird, um die Oberflächenspannung zu reduzieren, sowie die Verdampfungsenergie zu verringern, die zur Unterstützung der anschließenden Lasermusterbildung erforderlich ist, wie im Folgenden ausführlicher beschrieben wird. Dem Feuchtfluid können auch kleine Mengen von bestimmten Tensiden zugegeben werden, um die Tintenauftrag- und -übertragungseigenschaften der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 anzupassen.
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Sobald das Feuchtfluid auf die neu bebildbare Oberfläche des Bildgebungselements 110 dosiert ist, kann eine Dicke des Feuchtfluids unter Verwendung eines Sensors 125 gemessen werden, der eine Rückmeldung bereitstellen kann, um die Dosierung des Feuchtfluids auf die neu bebildbare Oberfläche des Bildgebungselements 110 durch das Feuchtfluidsubsystem 120 zu kontrollieren.
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Sobald eine genaue und gleichmäßige Menge von Feuchtfluid durch das Feuchtfluidsubsystem 120 auf der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 bereitgestellt ist, kann ein optisches Musterbildungssubsystem 130 verwendet werden, um durch bildweises Mustern der Feuchtfluidschicht zum Beispiel unter Verwendung von Laserenergie selektiv ein Latentbild in der gleichmäßigen Feuchtfluidschicht zu erzeugen. Die neu bebildbare Oberfläche des Bildgebungselements 110 sollte idealerweise den Großteil der Laserenergie, die vom optischen Musterbildungssubsystem 130 emittiert wird, dicht an ihrer Oberfläche absorbieren, um Energieverlust beim Erwärmen des Feuchtfluids klein zu halten und seitliche Ausdehnung von Wärme zu minimieren, um die Fähigkeit zu hoher räumlicher Auflösung zu bewahren. Alternativ kann eine geeignete strahlungsempfindliche Komponente zum Feuchtfluid hinzugefügt werden, um die Absorption der einfallenden Laserstrahlungsenergie zu fördern. Es versteht sich von selbst, dass, obwohl das optische Musterbildungssubsystem 130 vorstehend als ein Laseremitter beschrieben ist, eine Vielzahl von verschiedenen Systemen verwendet werden kann, um die optische Energie zum Mustern des Feuchtfluids bereitzustellen.
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Die Mechanismen, die im Musterbildungsprozess wirken, der vom optischen Musterbildungssubsystem 130 des beispielhaften Systems 100 durchgeführt wird, werden hierin ausführlich beschrieben. Kurz gefasst führt die Zufuhr von optischer Musterbildungsenergie aus dem optischen Musterbildungssubsystem 130 zur selektiven Verdampfung von Teilen der Feuchtfluidschicht.
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Nach dem Mustern der Feuchtfluidschicht durch das optische Musterbildungssubsystem 130 wird die gemusterte Schicht über der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 einem Tintenmarkierersubsystem 140 überreicht. Das Tintenmarkierersubsystem 140 wird verwendet, um eine gleichmäßige Schicht Tinte auf die Feuchtfluidschicht und die neu bebildbare Oberflächenschicht des Bildgebungselements 110 aufzutragen. Das Tintenmarkierersubsystem 140 kann eine Aniloxwalze zum Dosieren einer Offset-Lithografietinte auf eine oder mehr Tintenformwalzen verwenden, die mit der neu bebildbaren Oberflächenschicht des Bildgebungselements 110 in Kontakt sind. Daneben kann das Tintenmarkierersubsystem 140 andere herkömmliche Elemente, wie beispielsweise eine Reihe von Dosierwalzen, umfassen, um eine genaue Zufuhrrate von Tinte zur neu bebildbaren Oberfläche bereitzustellen. Das Tintenmarkierersubsystem 140 kann die Tinte auf die Taschen aufbringen, die durch die Bildabschnitte der neu bebildbaren Oberfläche dargestellt werden, während Tinte, die auf die unformatierten Abschnitte mit dem Feuchtfluid aufgebracht wird, basierend auf der hydrophoben und/oder oleophoben Beschaffenheit dieser Abschnitte nicht haftet.
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Die Kohäsion und die Viskosität der Tinte, die sich in der neu bebildbaren Schicht des Bildgebungselements 110 befindet, können durch eine Anzahl von Mechanismen modifiziert werden. Ein solcher Mechanismus kann die Verwendung eines Rheologie (komplexer viskoelastischer Modul)-Steuerungssubsystems 150 umfassen. Das Rheologiesteuerungs-Subsystem 150 kann einen Teilvernetzungskern der Tinte auf der neu bebildbaren Oberfläche bilden, um zum Beispiel die Kohäsionsfestigkeit der Tinte in Bezug auf die neu bebildbare Oberflächenschicht zu erhöhen. Härtungsmechanismen können optische oder fotochemische Härtung, Wärmehärtung, Trocknung oder verschiedene Formen von chemischer Härtung umfassen. Kühlung, sowohl über mehrere physikalische Kühlmechanismen als auch über chemische Kühlung, kann zum Modifizieren der Rheologie verwendet werden.
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Die Tinte wird dann unter Verwendung eines Übertragungssubsystems 160 von der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 auf ein Substrat eines Bildaufnahmemediums 114 übertragen. Die Übertragung erfolgt, wenn das Substrat 114 durch einen Übertragungsspalt 112 zwischen dem Bildgebungselement 110 und einer Gegendruckwalze 118 durchgeführt wird, derart dass die Tinte innerhalb der Poren der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 in physischen Kontakt mit dem Substrat 114 gebracht wird. Nach dem Modifizieren der Adhäsion der Tinte durch das Rheologiesteuerungssystem 150 bewirkt die modifizierte Adhäsion der Tinte, dass die Tinte am Substrat 114 haftet und sich von der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 trennt. Die genaue Steuerung der Temperatur- und Druckbedingungen am Übertragungsspalt 112 kann Übertragungsleistungsgrade für die Tinte von der neu bebildbaren Oberfläche des Bildgebungselements 110 auf das Bildaufnahmesubstrat 114 ermöglichen, die 95 % überschreiten. Obwohl es möglich ist, dass etwas Feuchtfluid auch das Substrat 114 benetzen kann, ist die Menge solch eines Feuchtfluids minimal und verdampft schnell oder wird durch das Substrat 114 rasch absorbiert.
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Es sollte bekannt sein, dass bei bestimmten Offset-Lithografiesystemen eine Offsetwalze, nicht dargestellt in 1, das Tintenbildmuster zuerst aufnehmen und das Tintenbildmuster dann gemäß einem bekannten indirekten Übertragungsverfahren, das eine Offsetwalze oder eine andere Vorrichtung als Zwischenübertragungskörper verwendet, auf ein Substrat übertragen kann.
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1 veranschaulicht eine schematische Darstellung eines vorgeschlagenen Lithografiedrucksystems für variable Digitaldaten;
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s2 veranschaulicht ein beispielhaftes Prozessablaufdiagramm für die beispielhaften MICR-Zusammensetzungen, mit welchen die Versuche durchgeführt wurden, die in dieser Offenbarung beschrieben werden, gefolgt von Mischen mit einem Dispermat Mischer mit hoher Scherkraft @ bei 5200 U/min in einer Erweka® Walzenmühle Modell AR400 mit drei Walzen;
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3 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Bilderzeugungsvorrichtung, die zum Implementieren von Bilderzeugung in einem Durchgang verwendet werden kann, welche MICR-Zeichenbilderzeugung gemäß dieser Offenbarung umfasst;
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4 veranschaulicht ein Blockdiagramm einer beispielhaften Ausführungsform eines Bilderzeugungssystems, das die MICR-Zeichenbilderzeugung gemäß dieser Offenbarung implementiert; und
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5 veranschaulicht ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Implementierung von Lithografiedruck mit variablen Daten für MICR-Zeichen in einem vorgeschlagenen Lithografiedrucksystem für variable Daten gemäß dieser Offenbarung.
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Zu Veranschaulichungszwecken wurde die folgenden Tintenkomponenten ausgewählt:
ein MICR-Pigment, CoFe2O4, erhältlich von der MTI Corporation®; härtbare funktionelle Acrylmonomere, erhältlich von Sartomers® (CN 293, CN294E, CN259, CN454); Solsperse® 39,000 Dispersionsmittel, erhältlich Lubrizol®; ein Wärmestabilisator, Irgastab® UV10, erhältlich von BASF®; gegebenenfalls Aerosol 200 vs, erhältlich von der Degussa Canada Ltd®; und ein Fotoinitiatorsystem bestehend aus Irgacure® 819, Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid), und Irgacure® 184, 1-Hydroxy-cyclohexyl-phenyl-keton. Das Fotoinitiatorsystem kann gegebenenfalls Irgacure® 379, 2-Dimethylamino-2-(4-methyl-benzyl)-1-(4-morpholin-4-yl-phenyl)-butan-1-on, und Esacure Kip® 150, Oligo [ 2-hydroxy-2-methyl-1-[4-(1-methylvinyl) phenyl] propanon] enthalten, die von BASF®, BASF® bzw. Lamberti® erhältlich sind. Andere optionale Komponenten und Additive können umfassen: 1) Polyesteroligomere, ausgewählt aus Sartomer® (CN2255), einem Polyesteracrylatoligomer mit hoher Viskosität und einer Glasübergangstemperatur T von –13 °C, und CN2256, das ebenfalls ein Polyesteracrylatoligomer ist und eine Viskosität von 11.000 cps bei 60 °C und eine Glasübergangstemperatur T von –22 °C aufweist; 2) einen Lichtstabilisator auf der Basis von gehindertem Amin, wie beispielsweise TINUVIN® 292; 3) ein Egalisierungsmittel, wie beispielsweise Byk 3500, ein polyethermodifiziertes acrylfunktionelles Polydimethylsiloxan; und 4) ein Entschäumungsmittel, wie beispielsweise Additol VXL 4951, erhältlich von Cytek®. Unter Bezugnahme auf diese sowie die anderen experimentellen Zusammensetzungen und Zusammensetzungskomponenten, die hierin beschrieben werden, ist für Fachleute zu erkennen, dass viele andere Kombinationen von Bestandteilen eingesetzt werden können, ohne von den offenbarten Konzepten für geeignete Tintenzusammensetzungen abzuweichen.
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In Versuchen wurde die Tintenverarbeitung in vier Stufen ausgeführt. Die Monomere und Dispersionsmittel wurden in einem rostfreien Stahlbecher mit einem Anker-Impellerrührer bei 80 °C für 60 min gemischt. Die Pigmente wurden zugegeben, und dann erfolgte Benetzung im rostfreien Stahlbecher mit einem Anker-Impellerrührer bei 80 °C für 30 min, gefolgt von Homogenisierung mit einem Impellerrührer mit hoher Scherkraft bei 5200 U/min. Zermahlen erfolgte mit einer Erweka® Walzenmühle Modell AR400 mit 3 Walzen bei 80 °C (1. Durchgang) und 30 °C (Durchgang 2 bis 4). Es versteht sich von selbst, dass die Anzahl von Durchgängen für eine Produktionstinte von der Zielrheologie und einer gewünschten Teilchengröße abhängen kann. Die Produkttinte wurde dann in braune Glasflaschen abgefüllt.
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2 veranschaulicht ein beispielhaftes Prozessablaufdiagramm für den Versuch von BEISPIEL 3, wie zuvor beschrieben und in nachstehender Tabelle 1 dargestellt.
| Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 |
Chemikalie | Gew.-% | Menge (g) | Gew.-% | Gew.-% |
MICR CoFe2O4 | 50 | 100 | 48 | |
Mag E8840 | | | | 40,00 |
Sartomer CN293 | 2,04 | 4,08 | | |
Sartomer CN294E | 0 | 0 | 30,1 | 36 |
Sartomer SR259 | 22,54 | 45,08 | 7,56 | 9,66 |
Sartomer SR454 | 10,25 | 20,5 | | |
Lubrizol Solsperse 39000 | 7,5 | 15 | 7,5 | 7,5 |
Southern Clay HY | 1,67 | 3,34 | 1,67 | 1,67 |
Ciba Irgacure 184 | 2,92 | 5,84 | 2,92 | 2,92 |
Ciba Irgacure 819 | 2,08 | 4,16 | 2,08 | 2,08 |
Ciba Irgastab UV10 | 0,17 | 0,34 | 0,17 | 0,17 |
BYK3500 | 0,83 | 1,66 | | |
Gesamt | 100,00 | 200,00 | 100,00 | 100,00 |
| | | | |
Viskosität (25 C) in cps | | | | |
Null-Scherviskosität | 1,95 E + 07 | | 6,06 E + 07 | 9,88 E + 07 |
Viskosität (5 1/s) | 4,45 E + 04 | | 2,24 E + 05 | 2,58 E + 05 |
Viskosität (50 1/s) | 1,22 E + 04 | | 1,18 E + 05 | 7,18 E + 04 |
Strukturviskositätsindex (50/5 1/s) | 0,27 | | 0,53 | 0,30 |
Tabelle 1
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Rheologiedaten (wie in vorstehender Tabelle 1 enthalten) wurden von allen Tintenformulierungen unter Verwendung eines gesteuerten ARES® G2 Rheometers zum Messen der Formänderung mit einem Peltier-Temperaturregelsystem für schnelle Erwärmung bzw. Kühlung und einer Geometrie mit einer parallelen Platte von 25 mm erhalten.
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Eine Druckdemonstration wurde durch Handprüfung unter Verwendung von DALI Fluorsilicon-Testplatten als Bildplatten und der in vorstehender Tabelle 1 dargestellten Formulierung von BEISPIEL 3 durchgeführt. Tinte von BEISPIEL 3 wurde durch eine Handwalze auf die DALI Fluorsilicon-auf-Silicon-Testplatten aufgetragen und beim Benetzen der Platten beobachtet. Konkret erfolgte Auftragen von Feuchtfluid auf die Platten, gefolgt von Aufwalzen von Tinte auf die Platten mit einer Gummiwalze, und dann erfolgte Übertragen von den Platten auf Papier. Die Demonstration führte zu einer guten Hintergrundleistung, wobei die Tinte von BEISPIEL 3 im Hintergrundbereich nicht vorhanden war. Etwas Hintergrund war in Bereichen von dünnerem Feuchtfluid ersichtlich, was aber mit der Optimierung der Formulierung und der physikalischen Eigenschaften verbessert wurde. Wichtig ist, dass die Tinte von BEISPIEL 3 mit drei Durchgängen vollständig übertragen wurde, und dies wurde als annehmbare Übertragungsleistung für den DALI-Prozess gewertet.
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Die Prüfung des magnetischen Signals der Tinte von BEISPIEL 3 wurde durchgeführt, indem zuerst ein K-Proof (ebene Tintenschicht) unter Verwendung der Tinte von BEISPIEL 3 hergestellt wurde. Die mit einem EASY CHECK® MICR TESTER erhaltenen Messwerte des magnetischen Signals des Prüfdokuments (137 %) entsprachen oder überschritten Messwerte für MICR-Schecks (aufgezeichnete Werte von 137 % und 120 %), die auf herkömmliche Weise hergestellt waren. Diese Ergebnisse wurden als Bestätigung dessen angesehen, dass die hergestellte MICR-Tinte genau so magnetisch wie eine gewerbliche Tinte ist, die zum herkömmlichen Drucken von Bankschecks in einem digitalen Tintenstrahlprozess verwendet wird.
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Es ist zu erwähnen, dass die MICR-Tinten auch aufgrund dessen, dass das Drucken von MICR-Zeichen gemäß der einen oder den mehreren standardisierten Schriftarten in einzelnen Farben keine besonders hohe Auflösung benötigt, wie sie beispielsweise bei der Erzeugung von komplexen mehrfarbigen Bildern auf einem Substrat erforderlich ist, wirksam mit größeren Tintenteilchen vereinbart werden können. Die Teilchengrößen für die in der Tinte von BEISPIEL 3 von Tabelle 1 vorhandenen MICR-Pigmentteilchen lagen in einem Bereich von 1 bis 10 Mikrometer.
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Digitale MICR-Offset-Tinten, die für DALI-Architekturen und -Subsysteme geeignet sind, wurden unter Verwendung vieler der reaktiven Monomere oder Oligomere, die sich als kompatibel mit den digitalen DALI-Offset-Drucksystemen erwiesen haben, als härtbaren Hauptkomponenten erzeugt. Diese Tinten weisen eine Anzahl von Vorteilen auf: Eignung für FALI-Druckprozesse und -systeme; Kompatibilität mit Feuchtfluid und Plattenmaterialien, die für DALI-Druckprozesse und -systeme verwendet werden; und verbesserte magnetische Eigenschaften basierend auf einer verhältnismäßig höheren MICR-Pigmentfüllung und größeren Teilchengrößen, z. B. durch Ermöglichen von digitalem Druck von MICR-Tinten mit einer Teilchengröße über einem Mikrometer.
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3 veranschaulicht eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Bilderzeugungsvorrichtung 300 zum Implementieren der MICR-Zeichenbilderzeugung gemäß dieser Offenbarung. Wie in 3 dargestellt, können einzelne Bildaufnahmemediensubstrate in einer Quelle 310 von Bildaufnahmemediensubstraten bereitgestellt werden. Die einzelnen Bildaufnahmemediensubstrate können der Reihe nach einen Bildaufnahmemedien-Transportweg 315 in Richtung A entlang geführt werden.
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Die einzelnen Bildaufnahmemediensubstrate können von mehreren Übertragungsspalten, die zwischen den Tintenbildgebungswalzen 320, 330, 340, 350 und den Gegenwalzen 322, 332, 342, 352 ausgebildet sind, weitergeleitet werden, um mehrere Farben von Tinten auf die einzelnen Bildaufnahmemediensubstrate aufzubringen. Die Tintenbildgebungswalzen 320, 330, 340, 350 können herkömmliche lithografische Bildübertragungswalzen sein, oder sie können andernfalls Bildübertragungswalzen als Teil eines Offset-Lithografiesystems für variable Digitaldaten sein, wie zum Beispiel in 1 dargestellt. Da jede Farbtinte auf ein einzelnes Bildaufnahmemediensubstrat aufgebracht werden kann, wenn dieses Substrat den Bildaufnahmemedien-Transport 315 entlang vorrückt, kann jede aufgebrachte Farbtinte durch eine dazwischen liegende Teilhärtungsvorrichtung 325, 335, 345, 355 teilweise gehärtet werden.
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Sobald das Hintergrundbild auf ein einzelnes Bildaufnahmemediensubstrat aufgebracht und möglicherweise teilweise gehärtet ist, kann das einzelne Bildaufnahmemediensubstrat den Bildaufnahmemedien-Transportweg 315 entlang zu einer fünften Tintenbildgebungswalze 360 zum Übertragen eines MICR-Tintenbildes auf das Bildaufnahmemediensubstrat an einem MICR-Bildgebungsspalt weiterbefördert werden, der zwischen der fünften Tintenbildgebungswalze 360 und ihrer eigenen Gegenwalze 362 ausgebildet ist, bevor das mit mehreren Farben bebilderte und MICR-bebilderte Bildaufnahmemediensubstrat zu einem Ausgabeschacht (nicht dargestellt) weitergeleitet wird. In Ausführungsformen gemäß dieser Offenbarung kann die fünfte Tintenbildgebungswalze 360 zum Übertragen des MICR-Tintenbildes auf das Bildaufnahmemediensubstrat vorzugsweise eine Tintenbildgebungswalze sein, die mit einem System oder einer Vorrichtung für Offset-Lithografie mit variablen Digitaldaten verbunden ist.
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4 veranschaulicht ein Blockdiagramm einer beispielhaften Ausführungsform einer Bilderzeugungsvorrichtung 400 zum Implementieren der MICR-Zeichenbilderzeugung gemäß dieser Offenbarung.
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Das beispielhafte Bilderzeugungssystem 400 kann ein beispielhaftes Steuersystem 410 umfassen. Alle oder einige der Komponenten des beispielhaften Steuersystems 410 können als integrierte Komponenten des beispielhaften Bilderzeugungssystems 400 enthalten sein. Andernfalls können bestimmte der Komponenten des beispielhaften Steuersystems 410 zum Ausführen der Verarbeitungs- und Steuerfunktionen für das beispielhafte Bilderzeugungssystem 400 zum Beispiel in einer separaten Computervorrichtung untergebracht sein, die an das beispielhafte Bilderzeugungssystem 400 angeschlossen sein und mit dem beispielhaften Bilderzeugungssystem zum Beispiel über eine Kommunikationsverbindung 470 verbunden sein, die aus einer drahtgebundenen oder drahtlosen Datenverbindung zwischen dem beispielhaften Steuersystem 410 und anderen Komponenten des beispielhaften Bilderzeugungssystems 400 bestehen kann.
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Im Allgemeinen können einzelne Bildaufnahmemediensubstrate (Bögen) im Bilderzeugungssystem 400 in einer Bildaufnahmemedienquelle 440 bereitgestellt werden, welche zum Beispiel einen Bildmedienquellen-Eingabeschacht umfassen kann. Die Bildaufnahmemediensubstrate können zu einer Bilderzeugungs- und -härtungsvorrichtung 450 transportiert werden, welche aus einer digitalen Offset-Bilderzeugungsvorrichtung bestehen kann, in welcher die Bilder durch Aufbringen von Bildmarkierungsmaterial auf die Bildaufnahmemediensubstrate erzeugt werden. Die Bildaufnahmemediensubstrate mit den darauf erzeugten, aufgeschmolzenen und fixierten Bildern, welche die darauf erzeugten, aufgeschmolzenen und fixierten MICR-Bilder gemäß der offenbarten Konzepte umfassen, die fertigen Bildaufnahmemediensubstrate können zu einer Bildaufnahmemedienausgabe-Sammeleinheit 460 transportiert und darin abgelegt werden.
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Das beispielhafte Steuersystem 410 kann eine Bedienoberfläche 415 umfassen, durch welche ein Benutzer mit dem beispielhaften Steuersystem 410 zum Leiten der Bilderzeugungsvorgänge auf den Bildaufnahmemediensubstraten im Bilderzeugungssystem 400 kommunizieren kann. Die Bedienoberfläche 415 kann eine lokal zugängliche Benutzeroberfläche sein, die mit dem Bilderzeugungssystem 400 verbunden ist. Die Bedienoberfläche 415 kann als ein oder mehrere herkömmliche Mechanismen ausgelegt sein, die für Steuervorrichtungen und/oder Computervorrichtungen üblich sind und die es einem Benutzer ermöglichen, Informationen in das beispielhafte Steuersystem 410 einzugeben. Die Bedienoberfläche 415 kann zum Beispiel eine herkömmliche Tastatur, einen Berührungsbildschirm mit Bildschirmtasten oder mit verschiedenen Komponenten zur Verwendung mit einem kompatiblen Eingabestift, ein Mikrofon, durch welches ein Benutzer Sprachbefehle an das beispielhafte Steuersystem 410 bereitstellen kann, die durch ein Spracherkennungsprogramm „übersetzt“ werden, oder eine andere ähnliche Vorrichtung umfassen, durch welche ein Benutzer dem beispielhaften Steuersystem 410 spezifische Betriebsanweisungen kommunizieren kann. Die Bedienoberfläche 415 kann ein Teil einer Funktion einer grafischen Benutzeroberfläche (GUI) sein, die am Bilderzeugungssystem 400 montiert, darin integriert oder damit verbunden ist, mit dem das beispielhafte Steuersystem 410 verbunden ist.
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Das beispielhafte Steuersystem 410 kann einen oder mehrere lokale Prozessoren 420 zum individuellen Betreiben des beispielhaften Steuersystems 410 und zum Ausführen von Betriebsfunktionen im Bilderzeugungssystem 400 umfassen. Der bzw. die Prozessor(en) 420 kann bzw. können mindestens einen herkömmlichen Prozessor oder Mikroprozessor umfassen, der Anweisungen zum Leiten von spezifischen Funktionen des beispielhaften Steuersystems 410 und des Bilderzeugungssystems 400 interpretiert und ausführt.
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Das beispielhafte Steuersystem 410 kann eine oder mehrere Datenspeichervorrichtungen 425 umfassen. Solch eine Datenspeichervorrichtung bzw. solche Datenspeichervorrichtungen 425 kann bzw. können zum Speichern von Daten oder Betriebsprogrammen verwendet werden, die durch das beispielhafte Steuersystem 410 und insbesondere den bzw. die Prozessor(en) 420 verwendet werden sollen. Die Datenspeichervorrichtung(en) 425 kann bzw. können zum Speichern von Informationen in Bezug auf einzelne Betriebseigenschaften der Bilderzeugungs- und -härtungsvorrichtung 450 verwendet werden, um zum Beispiel die Bilderzeugung und MICR-Zeichenproduktion in der Bilderzeugungs- und -härtungsvorrichtung 450 zu steuern. Diese gespeicherten Schemata können alle Abläufe des Bilderzeugungssystems 400 steuern. Die Datenspeichervorrichtung(en) 425 kann bzw. können einen Direktzugriffsspeicher (RAM) oder einen anderen Typ von dynamischer Speichervorrichtung umfassen, die zum Speichern von aktualisierbaren Datenbankinformationen und zum getrennten Speichern von Anweisungen zur Ausführung von Systemabläufen durch den bzw. die Prozessor(en) 420 imstande ist. Die Datenspeichervorrichtung(en) 425 kann bzw. können außerdem einen Festwertspeicher (ROM) umfassen, der eine herkömmliche ROM-Vorrichtung oder einen anderen Typ von statischer Speichervorrichtung umfassen kann, die statische Informationen und Anweisungen für den bzw. die Prozessor(en) 420 speichert. Ferner kann bzw. können die Datenspeichervorrichtung(en) 425 in das Steuersystem 410 integriert oder extern davon vorgesehen und in drahtgebundener oder drahtloser Kommunikation mit dem beispielhaften Steuersystem 410 sein.
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Das beispielhafte Steuersystem 410 kann mindestens eine Datenanzeigevorrichtung 430 umfassen, die als ein oder mehrere herkömmliche Mechanismen ausgelegt sein kann, der/die Informationen an den Benutzer ausgibt bzw. ausgeben, und die, ohne darauf beschränkt zu sein, einen Anzeigebildschirm auf einer GUI des Bilderzeugungssystems 400 umfassen kann, mit dem das beispielhafte Steuersystem 410 verbunden sein kann. Die Datenanzeigevorrichtung 430 kann verwendet werden, um einem Benutzer einen Status des Bilderzeugungsvorgangs im Bilderzeugungssystem 400 oder spezifische Abläufe der Bilderzeugungs- und -härtungsvorrichtung 450 zum Ausführen von Bildgebungs- und MICR-Zeichenerzeugungsvorgängen anzuzeigen.
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Alle der verschiedenen Komponenten des beispielhaften Steuersystems 410, die in 4 dargestellt sind, können intern und mit der Bilderzeugungs- und -härtungsvorrichtung 450 durch einen oder mehreren Daten-/Steuerbusse verbunden sein. Diese Daten-/Steuerbusse können drahtgebundene oder drahtlose Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten des beispielhaften Steuersystems 410 bereitstellen, einerlei ob alle diese Komponenten integriert untergebracht sind in oder andernfalls extern und verbunden sind mit anderen Komponenten des Bilderzeugungssystems 400, mit welchen das beispielhafte Steuersystem 410 verbunden sein kann.
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Es versteht sich von selbst, dass, obwohl in 4 eine im Wesentlichen integrierte Einheit dargestellt ist, die verschiedenen offenbarten Elemente des beispielhaften Steuersystems 410 in jeder Kombination von Subsystemen als einzelne Komponenten oder Kombinationen von Komponenten integriert in eine Einzeleinheit oder extern davon und in drahtgebundener oder drahtloser Kommunikation mit der Einzeleinheit des beispielhaften Steuersystems 410 angeordnet sein können. Mit anderen Worten wird durch die Darstellung in 4 keine spezifische Konfiguration als integrierte Einheit oder als Unterstützungseinheit vorausgesetzt. Es versteht sich ferner von selbst, dass, obwohl in dieser Offenbarung zum besseren Verständnis der Details als einzelne Einheiten bezüglich des beispielhaften Steuersystems 410 bereitgestellt, die beschriebenen Funktionen von beliebigen der einzeln dargestellten Komponenten zum Beispiel durch einen oder mehrere Prozessoren 420 ausgeführt werden können, die mit einer oder mehreren Datenspeichervorrichtung(en) 430, welche allesamt die Abläufe im Bilderzeugungssystem 400 unterstützen, verbunden oder in Kommunikation sein können.
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Die offenbarten Ausführungsformen können ein beispielhaftes Verfahren zur Implementierung von Lithografiedruck mit variablen Daten für MICR-Zeichen in einem vorgeschlagenen Lithografiedrucksystem für variable Daten umfassen. 5 veranschaulicht ein Flussdiagramm solch eines beispielhaften Verfahrens. Wie in 5 dargestellt, beginnt der Ablauf des Verfahrens bei Schritt S5000 und geht zu Schritt S5100 über.
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In Schritt S5100 kann MICR-Tinte in mindestens einer Bilderzeugungsmodulebene des lithografischen Bilderzeugungssystems für variable Digitaldaten bereitgestellt werden. Basierend auf der Tastsache, dass sich die MICR-Zeichen wahrscheinlich von Substrat zu Substrat ändern, umfasst das mindestens eine Bilderzeugungsmodul des lithografischen Bilderzeugungssystems für variable Digitaldaten, dem die MICR-Tinte zugeführt wird, ein Lithografiesystem für variable Daten wie beispielsweise jenes, das in 1 dargestellt ist. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5200 über.
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In Schritt S5200 können digitale Daten erhalten werden, die ein Bild beschreiben, das durch das lithografische Bilderzeugungssystem für variable Digitaldaten erzeugt werden soll. Die digitalen Daten können zum Beispiel durch Benutzereingabe von Informationen über irgendeine Form von Bedienoberfläche erhalten oder aus einer Speichervorrichtung basierend auf einer Benutzereingabe wiederhergestellt werden. Mit anderen Worten können Quellen der digitalen Daten, welche das Bild beschreiben, das auf dem Substrat erzeugt werden soll, gemäß bekannten Verfahren erhalten und dem lithografischen Bilderzeugungssystem für variable Digitaldaten über drahtgebundene oder drahtlose Kommunikation zur Verfügung gestellt werden. Die digitalen Daten, welche das auf dem Substrat zu erzeugende Bild beschreiben, können Informationen bezüglich MICR-Zeichen umfassen, die als Teil des Bildes auf dem Substrat durch Überlagern anderer Bildelemente oder in einem von anderen Bildelementen getrennten Abschnitt des Substrats erzeugt werden sollen. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5300 über.
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In Schritt S5300 können Hintergrundabschnitte oder andere Nicht-MICR-Abschnitte des Bildes auf dem Substrat gemäß den digitalen Daten erzeugt werden, welche das auf dem Substrat zu erzeugende Bild beschreiben. Diese Abschnitte der Bilddaten können durch Bilderzeugungsmodule erzeugt werden, die nicht das Bilderzeugungsmodul bilden, dem die MICR-Tinte zugeführt wird. Diese „anderen“ Bilderzeugungsmodule können lithografische Bilderzeugungsmodule für variable Digitaldaten oder herkömmliche lithografische Bilderzeugungsmodule sein, die zum Beispiel feste Platten auf einer Bildgebungstrommel umfassen. Es ist vorstellbar, dass, obwohl das in 1 in beispielhafter Weise dargestellte Lithografiesystem für variable Digitaldaten im Allgemeinen als ein Modul zur Erzeugung von einfarbigen Bildern veranschaulicht und beschrieben ist, Fortschritte beim Lithografiesystem für variable Daten die Erzeugung von mehrfarbigen Bildern unter Verwendung einer einzigen neu bebildbaren Oberfläche auf einem einzigen Bildgebungselement, wie dargestellt, ermöglichen können. In solchen Fällen können getrennte Zyklen des Bildgebungselements Markierungsmaterialien verschiedener Farben einführen. In solch einem Fall kann zum Beispiel ein letzter Zyklus des Mehrfarben-Bildgebungselements die MICR-Zeichenelemente auf die nachfolgend beschriebene Weise auftragen. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5400 über.
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In Schritt S5400 können einige oder alle der Nicht-MICR-Abschnitte des Bildes, das als eine einzige Farbe oder in mehreren Farben auf das Substrat aufgetragen ist, auf eine Art und Weise teilgehärtet werden, welche die Nicht-MICR-Abschnitte auf dem Substrat fixiert. Diese Teilhärtung kann sich in einem lithografischen Bilderzeugungssystem für variable Digitaldaten, in welchem das Substrat mehreren Bildübertragungen an mehreren Bilderzeugungsspalten unterzogen wird, als besonders vorteilhaft erweisen. Die Teilhärtung der Abschnitte des Bildes, die an den vorherigen Bilderzeugungsspalten auf das Substrat aufgetragen wurden, reduziert oder eliminiert im Wesentlichen eine Möglichkeit einer Rückübertragung der bereits aufgebrachten Bildgebungselemente an den nachfolgenden Bilderzeugungsspalten. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5500 über.
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In Schritt S5500 können MICR-Abschnitte des Bildes auf dem Substrat mit mindestens einem Bilderzeugungsmodul erzeugt werden, dem MICR-Tinte zugeführt wurde. Wie bereits erwähnt, umfasst wenigstens das eine Bilderzeugungsmodul, das zum Erzeugen der MICR-Zeichenabschnitte des Bildes auf dem Substrat verwendet wird, ein Lithografiesystem für variable Digitaldaten wie dasjenige, das in beispielhafter Weise in 1 dargestellt ist. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5600 über.
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In Schritt S5600 kann das gesamte Bild, einschließlich der MICR-Zeichenabschnitte, mit mindestens einer Endhärtungsvorrichtung stromabwärts des mindestens einen Bilderzeugungsmoduls des lithografischen Bilderzeugungssystems für variable Digitaldaten, das die MICR-Zeichenabschnitte des Bildes auf dem Substrats erzeugt, endgültig gehärtet und/oder auf dem Substrat fixiert werden. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5700 über.
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In Schritt S5700 kann das Substrat mit dem darauf erzeugten endgehärteten Bild, das die MICR-Zeichenabschnitte umfasst, aus dem lithografischen Bilderzeugungssystem für variable Digitaldaten ausgegeben werden. Der Ablauf des Verfahrens geht zu Schritt S5800 über, bei dem der Ablauf des Verfahrens endet.